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7. ina ara4 Tebttu gmu IJka 3820 mtnlu 214o ud-du-Sz<br />
8. ina arah Tebitu »Imu XV k . a<br />
40 Müiu 20o ud-du-iü<br />
9. ina aralh Sabatu umu Ik "<br />
o1. ina ara4 Saba.tu tmu XV k a" 3640 müui 2z3 0<br />
3820 mndu 214° ud-du4-ü<br />
ud-du-J.<br />
I . ina aral Addaru (m"u Ikan 35 mulS 25 ud-du-S4<br />
12. ina arak Addaru 1<br />
üemu XVk- ' $320 miutzu 2640 ud-duk-<br />
ZZ. 3 und 4 lauten in Übersetzung:<br />
3. Am i. Nisan 3140 Nacht, 2820 seine Helligkeit<br />
4. Am 15. Nisan 30 , ebenso seine Helligkeit.<br />
Das Prinzip, nach welchem die Tabelle entworfen, ist durchsichtig. Jeder Monat ist in 2 Teile<br />
zerlegt; an jedem I. und jedem 15. wird die Länge der Nacht und die Dauer der Helligkeit angegeben.<br />
Vom Frühjahrsäquinoctium (i5. Nisan) an steigen die Nacht- und Taglängen um die konstanten Differenzen<br />
- I40, bez. + i40, bis zum Sommersolstiz (I5. Dfzu); von da an fallen sie bis zum Wintersolstiz (I5. Tebitu),<br />
um dann wieder aufzusteigen. Als Zeitmass haben wir den 60. Teil des Tages (= 24 Minuten) und<br />
den 3600. Teil des Tages (= 24 Sekunden).l Die konstante Differenz, in unser Zeitmass umgesetzt, würde<br />
also 40 Minuten betragen. Der längste Tag der Tabelle ist nach unserem Zeitmass I6, der kürzeste<br />
8 Stunden lang. Für Babylonien trifft dies nicht zu. Der längste Tag in Babylon ist in Wirklichkeit nur<br />
ungefähr 14 Stunden ii Minuten lang, wurde aber, aus einem für uns noch nicht erkennbaren Grunde,<br />
von den babylonischen Astronomen und von Ptolemäus zu 14 Stunden 24, bez. 25 Minuten angenommen. 2<br />
Aber ein längster Tag von i6 Stunden entspricht geographischen Breiten, die kaum jemals in den Gesichtskreis<br />
der babylonischen Astronomen gekommen sein können. Hierzu gesellt sich noch ein weiteres<br />
Bedenken. Die Zu- und Abnahme der Tageslänge für einen bestimmten Ort erfolgt keineswegs mit der<br />
Regelmässigkeit, die in unserer Tafel herrscht - eine Thatsache die den babylonischen Astronomen sehr<br />
wohl bekannt war. 3<br />
Schliesslich ist auch noch die Ungleichheit der astronomischen Jahreszeiten, deren verschiedene<br />
Länge von den Babyloniern gleichfalls beobachtet und berechnet wurde , in dem vorliegenden Täfelchen<br />
ausser Acht gelassen. Unter diesen Umständen bleibt für dasselbe meines Erachtens kaum eine andere<br />
Erklärung übrig als die, dass wir es mit einer rein fiktiven Rechenübung eines Astronomenschülers zu<br />
thun haben. Er hat folgende Aufgabe gelöst: Es ist vorausgesetzt<br />
I. In einem bestimmten Jahr falle das Frühlingsäquinoctium auf den I5. Nisan;<br />
2. An einem bestimmten Orte (Breitenkreis) dauere der längste Tag I6 Stunden;<br />
3. Die Zu- und Abnahme der Tageslänge erfolge gleichförmig;<br />
4. Jede Jahreszeit sei genau ein (babylonisches) Vierteljahr lang.<br />
Frage: Wie gross ist die Tages- und Nachtlänge an jedem I. und 15. jedes Monats?<br />
Ich gebe zu, dass diese Erklärung des Täfelchens mich selbst nicht befriedigt, und würde mich<br />
deshalb freuen, wenn dieselbe von sachkundiger, astronomischer Seite durch eine bessere ersetzt werden würde.<br />
I) Vgl. Kugler in ZA 15, 384.<br />
2) Kugler, Die babylonische Mondrechnung 74 ff.<br />
3) Daselbst SS. 95 ff.<br />
4) Daselbst SS. 83ff.<br />
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