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- 49 -<br />

8. vom Vorrats(?)-Hause, am 25. Tebet<br />

9. i GUR 2 PI i8 KA Mehl: Nabu-nasir aus den Händen Tabnea's,<br />

10. des Rechnungsführers(?), am 25. Tebet.<br />

Revers.<br />

ii. I GUR 2 PI I8 KA Mehl: Nabu-nasir, der Schreiber(?) des.....<br />

12. I GUR I8 KA Mehl: Nabu-nasir aus den Händen Tabnea's<br />

13. , am 6. Sabat, Anfangsjahr.<br />

14. Zusammen 9 GUR 6 KA Mehl in das Haus des Ziria(?)<br />

15. wie das Schreiben des Kudd ....<br />

16. und Nabu-sum-iskun ..<br />

Anmerkungen.<br />

Der Text enthält Vermerke über Mehllieferungen, die in den 30 Tagen vom 6. Tebet bis 6. Sabat<br />

des Anfangsjahres des Darius ausgeführt wurden. Wann das Täfelchen geschrieben ist, wird nicht ausdrücklich<br />

gesagt. Analoge Urkunden legen aber den Schluss nahe, dass die Ausfertigung entweder am<br />

letzten Tage, der genannt ist (6. Sabat), oder an einem der unmittelbar folgenden geschehen ist. Ist diese<br />

Voraussetzung richtig, was an sich höchst wahrscheinlich bleibt, so haben wir in dem Täfelchen eine Urkunde<br />

von grossem historischen Werte. Die geschichtliche Sachlage ist folgende. Im Frühjahr 522 empörte<br />

sich der Mager Gaumata gegen Kanibyses, der damals in Ägypten war. Der Grosskönig eilte auf die<br />

Kunde von dem Aufstande zurück, starb aber unterwegs. Gaumäta, der sogenannte „falsche Smerdis", wurde<br />

bekanntlich nach siebenmonatlicher Regierung t durch Darius Hystaspis gestürzt. In Babylonien war der<br />

Mager anerkannt worden, wie nach ihm datierte Privaturkunden beweisen, aber wohl noch vor seinem<br />

Sturze trat in Babylon ein falscher Nebukadnezar auf, der sich für einen Sohn Nabu-na'ids ausgab und<br />

gleichfalls für einige Monate Anerkennung fand. Sobald Darius in Medien den Gaumäta getötet hatte (am<br />

o1. Bägayädis, d. i. entweder Tischri oder, wahrscheinlicher, Marcheschwan), eilte er nach Babylonien. Der<br />

falsche Nebukadnezar zog ihm entgegen. Am 26. Kislev stiessen die beiden Heere am Tigris zusammen.<br />

Der Prätendent wurde geschlagen und floh. Darius folgte ihm alsbald; 6 Tage später, am 2. Tebet, fand<br />

die Schlacht bei Zazannu am Euphrat, oberhalb Babylons, statt. Auch dieser Kampf endete für den<br />

falschen Nebukadnezar unglücklich. Er warf sich nach Babylon, wurde aber von Darius bei der Eroberung<br />

der Stadt gefangen genommen und getötet. Nach Herodot III 50off. hätte die Belagerung Babylons<br />

20 Monate gedauert. Durch die bis jetzt bekannten Privaturkunden liess sich diese Angabe schon auf<br />

höchstens 6 Monate reduzieren. Das neue Täfelchen beweist, dass die Eroberung wenige Tage nach der<br />

Schlacht bei Zazannu, wahrscheinlich noch im Tebet, erfolgte. Herodots Irrtum ist vermutlich durch den<br />

Umstand veranlasst worden, dass Darius in der eroberten, aber wohl noch sehr unruhigen Hauptstadt<br />

mindestens I6 Monate blieb, obwohl in Medien eine neue Empörung ausgebrochen war, deren Unterdrückung<br />

den 3 nacheinander geschickten persischen Feldherrn nicht gelang. 2<br />

r) Vgl. zuletzt ZDMG 55, 207ff.<br />

2) Vgl. über die Chronologie des Iarius Hystaslpis ZDMG 51, 509ff.<br />

Weissbach, Miscellen. 7

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