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,iadatnuitn Br. Nr. 6827 zu vergleichen?). Auffällig ist die Schreibung von gahan in Z. 37, gegenüber<br />
ZZ. 45 und 47. Der Text ist übrigens so sorgfältig geschrieben, dass Zeichen, die sonst leicht verwechselt<br />
werden, wie ba-ma einerseits, e-mal-kid andererseits fast stets genau unterschieden sind.<br />
Gehen wir aus von der Stelle Nbk. Stpl. II 54-III 7. Diese lautet in möglichst wörtlicher Übersetzung:<br />
,,D-asag-ki-nam-tar-tar-e-ne, gehörig zu t bb-.lk-ukkin-na, die Kammer der Geschicke, worin am<br />
.zagmuku(-Fest, am) Anfang des Jahres 8. Tag I r. Tag der Gott "König der Götter des Himmels und der<br />
Erde", der Herr der Götter, Wohnung nimmt, während die Götter des Himmels und der Erde ehrfurchtsvoll<br />
seiner harren und gebeugt(?) vor ihm stehen, und die Geschicke der künftigen Tage, die Geschicke meines<br />
Lebens daselbst bestimmt (bez. bestimmen): diese Kammer, die Kammer des Königtums, die Kammer<br />
der Herrlichkeit des Weisesten unter den Göttern, des erhabenen Marduk, die ein früherer König in Silber<br />
ausgeführt hatte, sein Werk liess ich mit glänzendem Gold, einem strahlenden Schmuck, bekleiden". Unter<br />
dem Gott „König der Götter des Himmels und der Erde" hat man bisher entweder Marduk (so Delitzsch,<br />
hI/Rl i23a; Peiser, MVAG 19oo Nr. 2 S. 18 [60]) oder Nabu (so anscheinend Winckler, KB III 2, 15<br />
Anm. **; neuerdings Delitzsch, MWlOG Nr. 6 S. 12), verstanden. Ich schliesse mich der ersten Auffassung<br />
an, und zwar aus folgenden Gründen:<br />
i. Der Gott "König der Götter des Himmels und der Erde" findet sich bei Nebukadnezar noch<br />
Grot. I 34f., V R 34 I 50 und Winckler I 31; die erstgenannte Stelle lehrt, dass damit Nabi gemeint ist.<br />
Anderwärts (K 2107 Obv. 7, s. lelitzsch, lVeltschipf: . 155) bezieht sich ein anders geschriebener, aber<br />
dasselbe bedeutender Titel auf Marduk.<br />
2. Nbk. Stpl. II 58 (s. o.) hat der ebengenannte Gott noch das Attribut "„Herr der Götter", das<br />
sich, bei Nebukadnezar wenigstens, sonst nur auf Marduk bezieht.<br />
3. Für Nabfi kennen wir bereits ein Heiligtum in Babylon, das innerhalb Esagila's lag und wie der<br />
Tempel in Barsip Ezida hiess (Hauptstelle Nbk. Grot. I 34f). Es ist deshalb wahrscheinlich, dass Nabui<br />
aus Barsip bei seinem jährlichen Besuch in Babylon, der immer kurz vor dem Auszug Marduks erfolgt<br />
zu sein scheint, 2 in dem gleichbenannten Heiligtum in Esagila Wohnung nahm.:<br />
4. Die oben übersetzte Stelle (namentlich die ZZ. III Iff., wo man statt "diese Kammer" grammatisch<br />
mindestens ebenso richtig übersetzen könnte ,seine Kammer") lehrt ausdrücklich, dass Dit-asag das<br />
Eigentum Marduks war.<br />
5. Dasselbe ergiebt sich aus dem Weltschöpfungsepos, in dem sich Marduk für den Fall der Besiegung<br />
Tiamats seine Erhöhung in Ubh-lu-ukkin-na ausbedingt und, nachdem er seine Aufgabe gelöst hat,<br />
auch erhält. Zu diesem Ub-lu-ukkin-na gehörte aber Di-a.sag (s. o.).<br />
6. Gewissermassen den Schlussstein zu dieser Beweisführung liefert nun die Unterschrift des neugefundenen<br />
Textes BE 13420, die wir jetzt genauer betrachten wollen. Unwesentlich ist zunächst, ob man<br />
Z. 80 it-ki-ti, it-ki-ti (Del., HtIB .157a) oder i-ki-ti (Vermutung Delitzsch's HWB 123b) liest. Es handelt<br />
sich um ein Fest, bei dem Prozessionen eine grosse Rolle spielten, ja das geradezu mit einer solchen<br />
abschloss: dem Einzug Bels in Esagila. Dass der Gott in der Unterschrift Bel, im Texte selbst, einschliesslich<br />
der Stichzeile, nur Marduk genannt wird, ist zwar etwas auffällig, zumal im Hinblick auf<br />
ZZ. 25/26, wo Bel unter den Göttern erscheint, die Marduk besänftigen sollen. Dagegen ist aber zu bemerken,<br />
dass der Stadtgott von Babylon jedenfalls auch oft kurz als Bel l bezeichnet wurde. Die klassischen<br />
Schriftsteller und das bekannte apokryphische Stück "Vom Bel zu Babel" kennen nur diesen Namen.<br />
Offenbar ist dieser Name zunächst als Appellativum "der Herr" aufzufassen. Das Götterdeterminativ würde<br />
nicht dagegen sprechen; denn es findet sich oft, bei Nebukadnezar fast regelmässig vor bei, wo das Wort<br />
als Beiname Marduks, wenn auch deutlich in appellativem Sinne gebraucht wird. Ein einziges Mal in den<br />
Inschriften Nebukadnezars, nämlich Grot. 13, erscheint Bel als selbständige Gottheit neben Samas und<br />
x) Diese allgemeinste Bedeutung hat das Relativum des Originales wohl an obiger Stelle.<br />
2) Dies lässt sich wenigstens aus der ständigen Reihenfolge schliessen, in der die beiden Ereignisse Nab.-Cyr. Chron. 116.<br />
Il. 20 erwähnt werden.<br />
3) In zweiter Linie nach dem babylonischen Ezida käme dann doch wohl erst noch der Tempel iE-SA-PA-KALAM-MA-SUM-MA<br />
(Nbk. Stpl. IV 21; Winckl. 1 44; VR 34 II 7; Nab.-Cyr. Chron. III 25), in welchem ein Nabf mit dem noch unerklärten Beiwort hari<br />
oder 4ariri verehrt wurde.<br />
4) Über den Bl s$arbi Nbk Grot. 11 48, eine Erscheinungsform Nergals, dem Nebukadnezar in Bas einen Tempel baute, vgl.<br />
Pognon, fWadi Brissa S. 46 Anm.