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XI.<br />

Ein neues Fragment des Syllabars S b .<br />

BE I3667.<br />

(Hierzu Tafel Io und ii.)<br />

BE I3667 ist die linke obere Ecke einer hellbraunen gebrannten Thontafel, die ursprünglich ein<br />

vollständiges Exemplar des Syllabars S b enthielt. Von den 6 Columnen sind die 3. und 4. bis auf unbedeutende<br />

Reste abgebrochen. Erhalten sind, wenigstens zum grossen Teil, von Col. I die ersten 32, von<br />

Col. II die ersten 33, von Col. V die letzten 31 und von Col. VI die letzten 17 Zeilen, dazu die Stichzeile<br />

und 4 Zeilen Unterschrift. Mit Ausnahme dieser Unterschrift sind die Zeilen liniert. Die Columnen sind<br />

durch senkrechte Linien von einander getrennt; innerhalb der einzelnen Columnen sind wieder durch je<br />

2 senkrechte Linien die für das Schriftstück charakteristischen 3 Abteilungen hergestellt. Auf Col. VI<br />

gehen diese Linien durch die Unterschrift hindurch gleichfalls bis zum unteren Rande. Die Schriftzeichen<br />

sind klar und, mit Ausnahme der absichtlich zum Teil zerstörten Unterschrift, fast durchweg gut erhalten.<br />

Der Umstand, dass die Zeichen vielfach über, zum Teil auch unter die wagerechten Linien hinausgehen,<br />

beeinträchtigt die Deutlichkeit nur in geringem Masse. Die Höhe der Zeilen ist auf Coll. I und II fast<br />

gleich. Dagegen ist Col. V enger geschrieben als Col. VI.<br />

Unser Fragment weicht von den bisher bekannten Exemplaren in manchen Stücken ab. In Col. II<br />

hat es eine Zeile am Anfang, die allen übrigen fehlt. In Coll. V und VI ist auch die Verteilung der<br />

Zeilen auf die Columnen eine andere als in den bis jetzt bekannten Exemplaren, indem Col. V am Ende<br />

ungefähr 10 Zeilen weniger enthält als der Text der Thompson'schen Ausgabel (Cun. Texts Part XL<br />

London g9oo). Diese ungefähr o1 ZZ. werden in unserem Exemplar am Anfang der VI. Columne gestanden<br />

haben.<br />

Über die hohe Bedeutung dieses Fragmentes, die Bereicherungen des assyrischen Syllabars, des<br />

assyrischen und des sumerischen Lexikons, neue Bestätigungen bisher zweifelhafter Vermutungen u. s. w.<br />

brauche ich nicht ausführlich zu sprechen. Eine Vergleichung des Textes oder seiner Umschrift mit<br />

der Thompson'schen Ausgabe, die wohl alles zusammenfasst, was das Britische Museum an Fragmenten<br />

von S b besitzt, zeigt dies unmittelbar. Ich darf mich deshalb auf einige wenige Bemerkungen beschränken.<br />

In Col. I sind die ZZ. Io-19 bei Thompson (d. h. die linke Col. von Sm. 107) an falscher Stelle eingefügt.<br />

Sie sind in Wirklichkeit die ZZ. 26-35 des Textes. Thompson's ZZ. 20-35 dagegen (linke<br />

Col. von Br. M. 46284) sind in Wirklichkeit die ZZ. 16-31. Der Irrtum ist, angesichts der zahlreichen<br />

Varianten in den einander entsprechenden Zeilen der beiden Londoner Fragmente, erklärlich genug.<br />

Hervorgehoben zu werden verdient noch, dass Col. I ZZ. 5-7 die scharfsinnige Rekonstruktion Thureau-<br />

Dangin's (ZA 15, 174) bestätigt wird; nur ist das Zeichen in Z. 7 (doppeltes UR) irrtümlich als Kil<br />

aufgefasst.<br />

In der Umschrift habe ich den senkrechten Keil am Anfang jeder Zeile, der meiner Überzeugung<br />

nach nur dazu dienen soll, den Zeilenanfang deutlicher hervorzuheben, weggelassen. Deshalb konnten<br />

auch die Coll. III und IV, von denen ausser Resten dieses senkrechten Keiles nur eine einzige unverwertbare<br />

Spur eines Zeichens erhalten ist, wegbleiben.<br />

i) liese Ausgabe liegt mir hier allein vor. D)iejenige von D1elit.sch (A.ssyr. Lcsestiike 4. Aufl.) ist mir gegenwärtig nicht<br />

zugänglich.<br />

4*

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