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- 26 -<br />

Col. II.<br />

1. Sie kämpften mit den Margianern.<br />

2. Im Schutze Ahuramazda's schlug mein Heer die Aufständischen,<br />

3. jene. Am 23. Kislimu kämpften sie. Sie töteten<br />

4. unter ihnen 420(?)3 und lebend fingen sie<br />

5. 6970. Darius, der König, spricht also: Darauf das Land<br />

6. war mein; das (ist es), was ich in Baktrien that.<br />

7. Darius, der König, spricht also: Ein Mensch, Vahyazdäta<br />

8. mit Namen, in einer Stadt, Täravä mit Namen, in einem Lande, lutia mit Namen, in Persien wohnhaft,<br />

9. der erhob sich in Persien; er sprach zu den Leuten: "Ich (bin)<br />

o1. Bardija, Sohn des KuruS". Darauf das Volk von Persien, soviel<br />

I . im Palaste(?) der Stadt Iutia(?) war, stand wider mich auf,<br />

12. ging zu ihm (über); er war König in Persien.<br />

I3. Darius, der König, spricht also u. s. w.<br />

Zur Ubersetzung.<br />

Eine gesonderte Besprechung erfordert nur Col. II Z. II, die geeignet ist, auf eine bisher in allen<br />

3 Versionen völlig dunkle Stelle einiges Licht zu werfen. Nach den Worten: "Ich bin Bardija, Sohn des<br />

Kurus" heisst es im altpersischen Text (III 25 f.): pasava kara Parsa hya v[i]thäapatiy hacayadayj fratarta<br />

hauv kacamla hamiitriya abava. Der Text ist so von Rawlinson ohne jedes Fragezeichen gegeben. Der<br />

susische Text (III 3f.) ist sehr verstümmelt. Nach einer längeren Lücke folgt: -el-man-ni D- AN-ZA?<br />

dann wieder eine Lücke und schliesslich -pa-ka htpipe /u-ikki-mar peptip. Den Rest -el-man-ni hat man<br />

nach II ii zu >-- it-el-man-ni ergänzt, es für das Äquivalent des ap. v[i]tlapatiy gehalten, darauf dieses<br />

v[ijtlihpatiy an der dem sus. II II entsprechenden ap. Stelle II 16, die verstümmelt ist, eingesetzt, und<br />

schliesslich, da an der dieser entsprechenden bab. Stelle (Z. 43) dafür ina biti steht, es „im Hause" oder<br />

„im Palaste" gedeutet. Alles das hat eine gewisse Wahrscheinlichkeit, die auch dadurch kaum vermindert<br />

wird, dass Col. II Z. I unseres Duplikates statt ina biti vielmehr ina al-lu-ka-' steht. Wir haben dieses<br />

al-h-ka-> doch wohl irgendwie als einen synonymen oder verwandten Ausdruck für bitu zu betrachten.<br />

Die grösste crux interpretum steckte in den beiden Wörtern yadaya fratarta, die man in der verschiedensten<br />

Weise interpretiert und emendiert hat. Soviel scheint das neue Duplikat zu beweisen, dass<br />

in dem Worte yadaya ein Städtename enthalten ist, der im Babylonischen mit i anfängt. Erwägt man<br />

ferner, dass alle Städtenamen (mit Ausnahme einiger ganz bekannter, wie Babylon, Arbela, Ekbatana) bei<br />

der erstmaligen Erwähnung in den Bisutfin-Inschriften durch eine stehende Formel eingeleitet werden<br />

(„eine Stadt, X mit Namen, in einem Lande, Y mit Namen", oder ähnlich), dass aber für diese Formel in<br />

unserer Inschrift kein Platz ist, so wird man kaum umhin können anzunehmen, dass der Name dieser<br />

Stadt bereits genannt ist. Nach dem ganzen Zusammenhang kann dies nur ap. Yautiya, sus. YautiyaS,<br />

bab. I-:i-[ti-ia oder ähnlich] sein. Bedenklich bleibt dabei freilich, dass diese Stadt vorher als "Land"<br />

bezeichnet worden ist. Indessen darf daran erinnert werden, dass die Bisutun-Inschrift (ap. II 72, bab. 59)<br />

die wohlbekannte nedische Stadt Raga als „Land" bezeichnet, und dass Kundur in Medien Bis. Z. 57 das<br />

Determinativ für Städte, im Duplikat dagegen das für Länder hat.<br />

Eine endgiltige Entscheidung dieser, wie vieler ähnlicher Fragen ist nur von einer neuen Revision<br />

der BisutUn-Inschriften zu erhoffen. Die am schwierigsten zugänglicher babylonische Version ist zugleich<br />

auch am meisten verstümmelt. Deshalb wird der unvermutete Fund des Duplikates BE 3627 trotz seines<br />

geringen Umfangs seinen Wert behalten.<br />

I) Das 2. Zeichen hat III R 40 Z. 71 erhalten.<br />

2) Selbst der kühne Rawlinson wagte bekanntlich nicht, zu der babylonischen Übersetzung selbst vorzudringen. Ein wagehalsiger<br />

Kurde besorgte die Abklatsche dieses Teiles.

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