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- I5 -<br />

Col. II 31 ist Mitteilungen Nr. 3 S. 14 so gefasst: Iooo Rohrstauden darin riss ich aus. Ich will die<br />

Möglichkeit dieser Auffassung nicht bestreiten; es ist sehr wohl denkbar, dass der Kanal auch durch Überwuchern<br />

mit Schilfgewächsen unfahrbar geworden war. Woran ich mich stosse, das ist die bestimmte<br />

Zahl Iooo. Nimmt man an, dass kanu hier das bekannte Längenmass von 7 Ellen ist, so wird diese<br />

Schwierigkeit vermieden. Wir hätten dann in dieser Zeile die Längenangabe des Kanals (7000 Ellen =<br />

ca. 3 1/ Kilometer), wie in der folgenden seine Breite (22 Ellen = ca. I Meter).<br />

Col. III Z. 2. Sala ist die Gemahlin des Gottes Adad. Den Namen seines Sohnes kenne ich nicht.<br />

Er findet sich in den Eigennamen i'A-IM-na-tan Str. Nbn. 356, 5; I I; 2; I5; 19 (Varianten: i'A-IM-na-ta-nu<br />

Z. 34; ŠTUR+ US-Ad-du-na-tan Z. 2; ŠlTUR+ US-Ad-du-na-ta-nu Str. Nbn. 85, 5; 7; II; 1104, 3) und<br />

i'A-IM-a-ma-ra Str. Nbn. 356, 20 (Var. i'A-IM--a-ma-ri Z. 35). Hieraus geht hervor, dass der Wettergott<br />

in diesen beiden Namen Addu geheissen hat. Welches Synonym für "Sohn" einzusetzen ist, bleibt zweifelhaft.<br />

Bin-Addu zu umschreiben und ';;-1: zu vergleichen, wie noch Marx (BA 4, 36) thut, ist allerdings<br />

sehr verführerisch. Zur Ausdrucksweise selbst ist Sarg. Ann. 261 und Nbp.-Cyl. 36f. zu vergleichen. Der<br />

"göttliche Richter" ist wohl Samas oder eine Erscheinungsform desselben.<br />

Col. IV 3ff. Die Ausdrucksweise 2 Gur 3 Pi I2 Ka (2 * 5 · 36 + 3 · 36 + I2) = 480 Ka Datteln ist<br />

dem deutschen "ein Scheffel Feld" analog, d. h. die Bodenfläche wird nach dem Hohlmasse berechnet, das<br />

zur Bepflanzung, bez. Aussaat nötig ist, wie oft in den Privaturkunden. Das Folgende ist wohl so zu<br />

verstehen: Ein Stück Land, das "alte", war schon vorhanden und brauchte nur bepflanzt zu werden. Die<br />

"neue Fläche(?)" dagegen musste erst "abgedämmt" werden. War es vielleicht Sumpfland, das künstlich<br />

entwässert werden musste? Mit den 360 Ellen der "neuen Fläche(?)" sind wahrscheinlich „Rutenellen"<br />

gemeint (Oppert in ZA 4, 97ff); diese "neue Fläche(?)" würde nach unserer Ausdrucksweise also<br />

7 360 = 2520 Quadratellen, also ungefähr 630 Quadratmeter gross gewesen sein.<br />

Z. 13. Das Ideogramm für ,Honig", von Delitzsch festgestellt, ist in dieser Gestalt in keiner der<br />

bis jetzt veröffentlichten Listen neubabylonischer Zeichen zu finden. Gesichert wird es durch BE I3987<br />

(„Ritual beim Wiederaufbau von Tempeln") Obv. Z. 8, wo es in genau entsprechender Form erscheint.<br />

Col. V Z. I. Mit dem hier und Z. 2 genannten Nebenprodukt des Honigs ist doch wohl Wachs (oder<br />

Honigseim?) gemeint. Das Ideogramm bedeutet unter anderem dahiadu "triefen, überfliessen", kann also<br />

wohl auch auf das davon abgeleitete duhdu angewendet werden. Hervorzuheben ist übrigens, dass das<br />

Zeichen hier anders (ohne die zwei senkrechten Keile) geschrieben ist als Col. IV Z. 9, wo es den Silbenwert<br />

gab hat. - Für .l-bi-.u-lu fordert der Zusammenhang eine Bedeutung wie "Zubereitung"; die Form<br />

ist jedoch nicht klar. Steht sie vielleicht für sublulnl (Inf. III i von bte:), also eigentlich "kochen lassen"?<br />

V.<br />

Eine Inschrift Adad-nirari's II. aus Babylon.<br />

(Hierzu Tafel 6 Nr. I.)<br />

Bei den Ausgrabungen in Babylon wurde ein quadratischer Block aus Granit (Länge und Breite<br />

42 cm, Dicke II cm) gefunden, in den eine Inschrift Adad-niräri's II. von Assyrien (911 ?-891) eingehauen<br />

ist. Diese Inschrift ist durch eine flache, 9 cm breite, von oben nach unten verlaufende Rinne teilweise<br />

zerstört, im Übrigen aber sehr gut erhalten. Sie bildet ein Duplikat zu den beiden Londoner Texten, die<br />

von Winckler (ZA 2 S. 310f. und Taf. III Nr. 5) veröffentlicht und (KB I, 48f.) übersetzt worden sind, und<br />

die dadurch besonders wichtig wurden, weil sie ermöglichten, die Existenz eines II. Tiglatpileser (zwischen<br />

dem ältesten und dem biblischen) festzustellen. Eigentümlich ist, dass ein Exemplar dieser Inschrift in<br />

Babylon gefunden worden ist. Hat Adad-niräri II. in Babylon selbst gebaut, oder ist der Stein von irgend<br />

einem assyrischen Orte nach Babylon verschleppt worden? Beides ist denkbar, eine sichere Entscheidung<br />

vorläufig unmöglich.

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