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Geschäfts- und Finanzbericht Aventis 2002<br />

Geschäfts- und<br />

Finanzbericht 2002<br />

Making a Difference


Aventis leistet mit der Erforschung,<br />

Entwicklung und Vermarktung von inno-<br />

vativen verschreibungspfl ichtigen Arz-<br />

neimitteln und Impfstoffen einen ent -<br />

scheidenden Beitrag für die Gesund-<br />

heit. Weltweit bieten wir Patienten<br />

und Ärzten neuartige Therapien, die<br />

unzureichende Behandlungsmög-<br />

lichkeiten verbessern und zur Kos-<br />

tensenkung im Gesundheitswe-<br />

sen beitragen. Hoch wirk same<br />

Produkte, en ga gierte Mit -<br />

arbeiter und eine erfolg-<br />

reiche Ge schäfts ent wick-<br />

lung sind die Basis für<br />

unser nachhal tiges<br />

Wachstum.


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Brief an die Aktionäre 2<br />

Bericht des Aufsichtsrats 5<br />

Informationen für den Leser 8<br />

1. Aventis im Geschäftsjahr 2002 9<br />

Kennzahlen auf einen Blick 9<br />

Produktübersicht 10<br />

2. Geschäftsaktivitäten des Konzerns<br />

und Aussichten 13<br />

Allgemeine Informationen 13<br />

Aventis im Überblick 15<br />

Strategie 15<br />

Vereinfachte Organisationsstruktur 17<br />

Wichtige Ereignisse im Jahr 2002 18<br />

Strategische Produkte 21<br />

Forschung und Entwicklung 29<br />

Produktportfolio in der Entwicklungsphase 33<br />

Geografische Märkte 37<br />

Marketing und Vertrieb 38<br />

Sachanlagen 45<br />

Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts 48<br />

3. Corporate Governance 50<br />

Vorstand 51<br />

Aufsichtsrat 54<br />

Ausschüsse des Aufsichtsrats 60<br />

Vergütung<br />

Kapitalbeteiligung der Führungskräfte<br />

64<br />

und Mitarbeiter 65<br />

Mitarbeiter 68<br />

4. Bericht des Vorstands 69<br />

Erläuterungen zum Konzernabschluss 69<br />

Konzernabschluss 102<br />

Bericht der Abschlussprüfer und Revisoren<br />

zu den Konzernabschlüssen 182<br />

Risikofaktoren 183<br />

Jahresabschluss 204<br />

Allgemeiner Bericht der Abschlussprüfer 223<br />

Sonderbericht der Abschlussprüfer<br />

über genehmigungspflichtige<br />

Vereinbarungen 224<br />

Sonderbericht der Abschlussprüfer<br />

zur Ausgabe von Wertpapieren 227<br />

Sonderbericht der Abschlussprüfer<br />

zu Kapitalerhöhungen,<br />

die den Mitarbeitern vorbehalten sind 229<br />

5. Aventis und ihre Aktionäre 231<br />

Angaben zur Gesellschaft 231<br />

Die Aventis Aktie 234<br />

Information der Aktionäre<br />

Beschlussanträge<br />

246<br />

an die Hauptversammlung 247<br />

6. Verantwortlich für den Geschäftsbericht<br />

und für die Abschlussprüfung 257<br />

Verantwortlich für den Geschäftsbericht<br />

Erklärung der Abschlussprüfer<br />

257<br />

und Revisoren 258<br />

7. Vergleichsübersichten 259<br />

Vergleichsübersicht zum Geschäftsbericht<br />

des Vorstands 259<br />

Vergleichsübersicht<br />

zum Nachhaltigkeitsbericht 2002 260<br />

Termine und Ansprechpartner<br />

Hinweis: Dieser Geschäfts- und Finanzbericht ist lediglich eine Übersetzung in die deutsche Sprache und dient allein<br />

der Information. Rechtlich maßgeblich ist die französische Originalversion, die als Teil des Referenzdokuments (Document<br />

de Référence) bei der französischen Börsenkommission (Commission des Opérations de Bourse) mit Datum vom 7. März 2003<br />

registriert ist.<br />

Er kann in Verbindung mit einer finanziellen Transaktion verwandt werden, wenn er mit einem Genehmigungsvermerk<br />

der Börsenkommission versehen ist.<br />

INHALTSVERZEICHNIS 1


BRIEF AN DIE AKTIONÄRE<br />

Sehr geehrte Aktionärinnen<br />

und Aktionäre,<br />

Wir haben unsere<br />

anspruchsvollen<br />

Wachstumsziele<br />

im dritten Jahr<br />

in Folge erreicht<br />

Wir haben den<br />

Verkauf des<br />

Pflanzenschutz-<br />

Geschäftes und<br />

von Animal<br />

Nutrition erfolgreich<br />

abgeschlossen<br />

und unsere<br />

Management-<br />

Struktur vereinfacht<br />

Im Jahr 2002 ist Aventis erneut überdurchschnittlich und nachhaltig<br />

gewachsen und zählte damit wiederum zu den am schnellsten<br />

expandierenden Pharmaunternehmen weltweit. Darüber hinaus<br />

haben wir die Unternehmensstruktur weiter entwickelt, um unser Ziel<br />

besser erreichen zu können: die Patienten weltweit mit innovativen<br />

Arzneimitteln und Impfstoffen zu versorgen.<br />

2 BRIEF AN DIE AKTIONÄRE<br />

Ich freue mich, Ihnen im Namen des Aventis Vorstands über ein weiteres erfolgreiches<br />

Geschäftsjahr berichten zu können. Mit unseren Ergebnissen für 2002 haben wir die anspruchsvollen<br />

Wachstumsziele, die wir uns gesetzt hatten, erreicht – obwohl die Rahmenbedingungen<br />

schwieriger waren als zunächst erwartet.<br />

2002: EIN ERFOLGREICHES JAHR DES WANDELS<br />

Die wichtigsten Leistungen können wir wie folgt zusammenfassen:<br />

• Der Umsatz im Kerngeschäft stieg operativ um 11,6 % auf € 17,6 Milliarden, insbesondere dank<br />

des starken zweistelligen Wachstums unserer strategischen Produkte und des erfolgreichen<br />

Impfstoff-Geschäfts.<br />

• Das Produktportfolio und die geografische Präsenz wurden weiter verbessert. Auf dem weltweit<br />

größten Markt, den USA, haben wir 39 % des Kerngeschäft-Umsatzes erzielt, das sind 3 Prozentpunkte<br />

mehr als im Vorjahr. Der Anteil der strategischen Produkte am gesamten Umsatz mit<br />

verschreibungspflichtigen Arzneimitteln weltweit erhöhte sich in nur einem Jahr von 47 % auf 55 %.<br />

• Wir haben 13 neue Produkte und Indikationen zur Zulassung in einem oder mehreren wichtigen<br />

Märkten eingereicht. Wir haben außerdem elf Zulassungen erhalten – ein wichtiger Schritt zur<br />

Ausweitung unseres Geschäfts in schnell wachsenden Therapiegebieten.<br />

• Wir konnten wichtige Lizenznahmen vereinbaren: für DiaPep277 im Indikationsgebiet Diabetes<br />

und für Genasense, das in der Krebsbehandlung eingesetzt werden soll.<br />

• Die Bruttomarge erhöhte sich auf 74,1 % des Umsatzes. Dies ist auf das optimierte Produktportfolio<br />

und die verbesserte geografische Präsenz sowie auf Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung<br />

an unseren Produktionsstandorten zurückzuführen.<br />

• Der Gewinn nach Steuern stieg um 28 % auf € 2,08 Milliarden – das ist eines der besten<br />

Ergebnisse in der Pharmabranche.<br />

• Der Gewinn je Aktie erhöhte sich um 27 % und erreichte € 2,62, nach € 2,07 im Vorjahr. Damit<br />

wurde 2002 zum dritten Mal in Folge seit der Gründung von Aventis ein überdurchschnittlicher<br />

Ergebniszuwachs von mehr als 20 % erzielt.<br />

Wir haben den Verkauf von Aventis CropScience und Aventis Animal Nutrition erfolgreich<br />

abgeschlossen. Die Erträge aus diesen Veräußerungen haben zusammen mit dem starken Cash-Flow<br />

aus dem operativen Geschäft wesentlich zur Stärkung unserer Bilanz beigetragen. Dies vergrößert<br />

den finanziellen Handlungsrahmen, um unser Kerngeschäft weiter auszubauen. Die Fokussierung


Wir sind gut<br />

aufgestellt, um die<br />

Herausforderungen<br />

eines veränderten<br />

Umfelds<br />

zu meistern<br />

Unsere<br />

strategischen<br />

Pharmaprodukte<br />

verfügen über<br />

ein erhebliches<br />

Potenzial für<br />

weiteres Wachstum<br />

Wir konzentrieren<br />

uns auf Bereiche,<br />

in denen wir einen<br />

entscheidenden<br />

Beitrag zu einer<br />

besseren Gesundheitsversorgung<br />

liefern und<br />

wichtige<br />

medizinische<br />

Bedürfnisse<br />

erfüllen können<br />

des Aventis Geschäfts hat auch dazu geführt, unsere Führungsstruktur zu vereinfachen und sie<br />

an die neue Identität als ein reines Pharmaunternehmen anzupassen.<br />

Die Leistungen unserer weltweit 78 000 Mitarbeiter haben maßgeblich zum erfolgreichen<br />

Geschäftsverlauf beigetragen. Ich möchte unseren Mitarbeitern an dieser Stelle für ihr<br />

Engagement und ihre Motivation sehr herzlich danken.<br />

HERAUSFORDERUNGEN BESTEHEN, CHANCEN NUTZEN<br />

In den nächsten Jahren sehen wir uns neuen Herausforderungen im wirtschaftlichen Umfeld und<br />

bei den aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen ausgesetzt: Die Arzneimittelpreise sind weiter<br />

unter Druck, da die Regierungen in vielen Ländern mit schwächerem Wirtschaftswachstum<br />

konfrontiert sind und versuchen, die Ausgaben im Gesundheitswesen dauerhaft zu begrenzen.<br />

Gleichzeitig wird der Schutz geistigen Eigentums, die Grundlage von Innovation, systematisch<br />

geschwächt. Zunehmende Forschungskosten, aufwändige neue Verfahren und steigende<br />

Zulassungsanforderungen verlängern den Zeitraum bis zur Produktzulassung und führen zu einer<br />

branchenweit rückläufigen Forschungsproduktivität.<br />

Andererseits bietet die Pharmaindustrie auch künftig beachtliche Wachstumsmöglichkeiten:<br />

Die Weltbevölkerung nimmt rapide zu, und die Menschen leben länger und gesünder. Überall<br />

in der Welt verlangen sie nach einem besseren Zugang zum Gesundheitswesen und besseren<br />

Behandlungsmöglichkeiten. Die Prävention, Diagnose und Behandlung zahlreicher Erkrankungen<br />

ist heute oft noch unzureichend. Pharmaunternehmen, die in der Lage sind, innovative<br />

Medikamente und Impfstoffe auf den Markt zu bringen, mit denen die Bedürfnisse der Patienten<br />

befriedigt werden können, werden sich mehr denn je als treibende Kräfte in diesem Marktumfeld<br />

behaupten können.<br />

WACHSTUM DURCH INNOVATION UND PARTNERSCHAFTEN IM DIENST<br />

DER PATIENTEN<br />

Die Mehrzahl unserer derzeit vermarkteten strategischen Produkte befinden sich erst am Anfang<br />

ihres Lebenszyklus. Allegra, Taxotere und Lovenox sowie Umsatzträger wie Lantus, Ketek und<br />

Actonel verfügen über ein beeindruckendes Potenzial für weiteres Wachstum. Zahlreiche<br />

Zulassungsanträge sind vorgesehen, um neue Märkte zu erschließen und die zugelassenen<br />

Indikationen auf breitere Patientengruppen auszudehnen. In vielen Ländern fördern wir<br />

Informationskampagnen mit verschiedenen Partnern, um den Patienten näher zu bringen, wie<br />

zum Beispiel das Risiko einer tiefen Venenthrombose reduziert oder Diabetes durch regelmäßige<br />

Kontrolle des Blutzuckerspiegels HbA1c besser behandelt werden kann.<br />

Aventis konzentriert alle Anstrengungen auf therapeutische Gebiete, in denen wir den<br />

Patienten mit neuen Arzneimitteln und Impfstoffen einen entscheidenden Beitrag für eine<br />

bessere Gesundheit bieten können.<br />

Wir stehen in der Bekämpfung von Krebs an vorderster Stelle – eine Krankheit, deren<br />

Folgen wir so kontrollierbar machen wollen, dass die Patienten ein annähernd normales Leben<br />

führen können. Führend sind wir auch in der Behandlung von Diabetes, der in Teilen der Welt<br />

epidemische Ausmaße erreicht hat und den wir gemeinsam mit unseren Partnern durch<br />

innovative Therapien zu überwinden hoffen.<br />

Darüber hinaus konzentrieren wir unsere Forschung auf Krankheiten, die noch nicht oder<br />

nicht ausreichend behandelt werden können und bei denen wir über wissenschaftliche<br />

Kenntnisse verfügen. Dazu gehören koronare Herzerkrankungen, die Alzheimer’sche Krankheit,<br />

rheumatoide Arthritis, Multiple Sklerose und Schizophrenie. Unsere Pipeline beinhaltet derzeit<br />

mehr als 40 Substanzen in der klinischen Entwicklung, darunter bahnbrechende Arzneimittel<br />

und innovative vorbeugende und therapeutische Impfstoffe.<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE 3


Wir werden unser<br />

Kerngeschäft im<br />

Jahr 2003 weiter<br />

stärken und<br />

unsere Position<br />

als ein führendes<br />

Unternehmen<br />

in der Pharmaindustrie<br />

festigen<br />

Der Patient steht<br />

für uns an erster<br />

Stelle – überall<br />

in der Welt<br />

4 BRIEF AN DIE AKTIONÄRE<br />

2003: WEITERER FORTSCHRITT<br />

Nach der erfolgreichen Entwicklung im Jahr 2002 haben wir uns auch für das Geschäftsjahr 2003<br />

ehrgeizige Ziele gesetzt. Unsere Anstrengungen gelten einem starken organischen Wachstum,<br />

das wir beim operativen Umsatz im oberen einstelligen Prozentbereich und beim Gewinn je<br />

Aktie in einer Spanne zwischen 15 % und 19 % erwarten. Dabei sind Einmalaufwendungen für<br />

die Umsetzung eines Programms zur Produktivitätssteigerung bereits berücksichtigt. Herausforderungen<br />

entstehen aus dem schwächeren US-Dollar, der sich auf unsere Rechnungslegung in Euro<br />

auswirkt, sowie durch Wettbewerbsdruck auf einige strategische Produkte wie Allegra, das sich<br />

derzeit in den USA in einem veränderten Umfeld behaupten muss, nachdem ein wichtiges Konkurrenzprodukt<br />

jetzt rezeptfrei angeboten wird. Gleichzeitig werden die Patente von Allegra durch<br />

Generika-Anbieter in Frage gestellt. Wir sind dennoch überzeugt, dass Aventis diese Schwierigkeiten<br />

erfolgreich meistern wird.<br />

Wir werden die erfolgreiche Einführung von Lantus und Ketek in weiteren wichtigen Märkten<br />

fortsetzen und die Indikationsgebiete für Taxotere auf ergänzende Behandlung von Brust-,<br />

Prostata- oder Magenkrebs ausdehnen. Wir wollen neue Produkte zur Zulassung einreichen, um<br />

unser Wachstum über das Jahr 2005 hinaus zu sichern. Dazu gehören bahnbrechende Produkte<br />

wie Genasense für die Behandlung verschiedener Krebsarten, das inhalierbare Corticosteroid<br />

Alvesco gegen Asthma (in den USA) sowie das schnell wirksame Insulin Glulisin für die Behandlung<br />

von Diabetes.<br />

Natürlich werden wir uns auch weiterhin unserer unternehmerischen Verantwortung stellen.<br />

Wir wollen die Sicherheit unserer Produkte garantieren, vorbildliche Produktionsmethoden<br />

beibehalten und weiterhin höchste Standards der Rechnungslegung erfüllen. Ergänzend zu<br />

diesem Geschäftsbericht veröffentlichen wir einen Nachhaltigkeitsbericht (Sustainability Report),<br />

der unsere Beiträge, die über die finanziellen und wissenschaftlichen Erfolge hinausgehen,<br />

dokumentiert.<br />

Wir werden weiterhin für Patienten in der ganzen Welt für einen besseren Zugang zum<br />

Gesundheitswesen eintreten. Als Teil unserer Initiativen für eine nachhaltige Gesundheitsfürsorge<br />

setzen wir uns als Mitglied der „Global Alliance for Vaccines and Immunization" (GAVI) für<br />

Schutzumpfungen in Entwicklungsländern ein. Wir unterstützen die Weltgesundheitsorganisation<br />

WHO und andere Organisationen im Kampf gegen Polio und die Schlafkrankheit und arbeiten mit<br />

der Nelson Mandela-Stiftung an der Bekämpfung der Tuberkulose in Südafrika. Um den Zugang<br />

zu Arzneimitteln zu erleichtern, werden wir in den USA die Einführung von TogetherRx weiter<br />

verfolgen, ein Programm, das älteren Patienten mit niedrigem Einkommen Rabatte auf verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel gewährt.<br />

Mit der Konzentration auf Krankheitsgebiete, in denen wir einen entscheidenden Beitrag für<br />

eine bessere Gesundheit der Patienten leisten können, sind wir zuversichtlich, die erfolgreiche<br />

Entwicklung seit der Gründung von Aventis fortsetzen zu können. Im Namen des Vorstands danke<br />

ich Ihnen, unseren Aktionärinnen und Aktionären, für Ihre Unterstützung.<br />

Igor Landau<br />

Vorsitzender des Vorstands


BERICHT DES AUFSICHTSRATS<br />

Sehr geehrte Aktionärinnen<br />

und Aktionäre,<br />

Im Jahr 2002 wurde Aventis zu einem reinen Pharmaunternehmen<br />

weiter entwickelt und erzielte zum dritten Mal in Folge zweistellige<br />

Wachstumsraten bei Umsatz und Ergebnis. Wir sind zuversichtlich,<br />

dass der Pharmamarkt auch in den kommenden Jahren ein erhebliches<br />

Wachstumspotenzial bietet. Aventis ist gut aufgestellt, um in diesem<br />

viel versprechenden Umfeld eine führende Rolle zu spielen.<br />

GESCHÄFTSUMFELD UND STRATEGIE<br />

Mit der erfolgreichen Veräußerung des Agrargeschäfts ist Aventis zu einem reinen Pharmaunternehmen<br />

geworden. Der Verkauf von Aventis CropScience an die Bayer AG zu einem<br />

Unternehmenswert von € 7,25 Milliarden wurde im Juni 2002 abgeschlossen.<br />

Der Pharmamarkt bietet ein beträchtliches Wachstumspotenzial, das durch hohe<br />

Nachfrage und medizinische, wissenschaftliche und technologische Fortschritte getragen<br />

wird, die sich auf alle Indikationsgebiete erstrecken.<br />

Eine kurzzeitige Wachstumsschwächung erklärt sich aus dem Ablauf von Patentrechten<br />

und rückläufigen Produktzulassungen; die langfristigen Wachstumspotenziale des Marktes<br />

bleiben jedoch bestehen.<br />

Aventis hat sich auf den therapeutischen Nutzen und das Potenzial der strategischen<br />

Produkte konzentriert, Schwerpunkte in der Erforschung und Entwicklung von Arzneimitteln<br />

gesetzt, die Unternehmensstruktur angepasst, die operative Effizienz gesteigert und weiter<br />

auf solidem Fundament aufgebaut. Mit einem Forschungsaufwand von € 3,1 Milliarden<br />

investiert Aventis intensiv in die Erforschung und Entwicklung innovativer Arzneimittel<br />

und Impfstoffe. Die Aussichten und Herausforderungen sowie die Unternehmensstrategie<br />

zur Unterstützung des Wachstums werden vom Aventis Vorstand im Brief an die Aktionäre<br />

näher erläutert.<br />

GESCHÄFTSERGEBNIS 2002<br />

Der Aufsichtsrat hat die vom Vorstand vorgelegten Finanzergebnisse geprüft und stellt für<br />

das Jahr 2002 einen konsolidierten Umsatz von € 20 622 Millionen fest. Aventis konnte die<br />

anspruchsvollen Wachstumsziele zum dritten Mal in Folge erreichen, trotz eines schwierigen<br />

Marktumfelds im Jahr 2002. Der Konzerngewinn nach Steuern stieg auf € 2 091 Millionen<br />

im Vergleich zu € 1 505 Millionen im Jahr 2001.<br />

BERICHT DES AUFSICHTSRATS 5


6 BERICHT DES AUFSICHTSRATS<br />

Im Kerngeschäft wurde im Jahr 2002 ein Rekordumsatz in Höhe von € 17 591 Millionen<br />

erzielt, das sind operativ (währungsbereinigt) 11,6 % mehr als im Vorjahr mit € 16 576<br />

Millionen. Die Bruttomarge erhöhte sich auf 74,1 % gegenüber 73,3 % im Jahr 2001.<br />

Das EBITA stieg um 19 % auf € 4 505 Millionen, die EBITA-Marge verbesserte sich um 2,8<br />

Prozentpunkte auf 25,6 %.<br />

Der Umsatz der nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten ging 2002 auf € 3 026<br />

Millionen zurück im Vergleich zu € 6 365 Millionen im Jahr 2001. Dieser Rückgang war<br />

in erster Linie auf den Verkauf von Aventis Animal Nutrition und von Aventis CropScience<br />

im ersten Halbjahr 2002 zurückzuführen.<br />

Der Aufsichtsrat stellt fest, dass sich der konsoliderte Gewinn je Aktie auf € 2,64<br />

verbessert hat, gegenüber € 1,91 im Jahr 2001. Dieses Konzernergebnis enthält Beiträge<br />

von Aktivitäten, die nicht zum Kerngeschäft gehören.<br />

Der Aufsichtsrat bestätigt das Ergebnis gemäß Einzelabschluss von Aventis als Holdinggesellschaft<br />

mit einem Nettogewinn von € 1 145 Millionen gegenüber € 499 Millionen im<br />

Jahr 2001.<br />

UNTERNEHMENSLEITUNG (CORPORATE GOVERNANCE)<br />

In der Hauptversammlung am 14. Mai 2002 wurden Jürgen Dormann, der ehemalige<br />

Vorsitzende des Vorstands, und Jean-René Fourtou, der ehemalige stellvertretende<br />

Vorsitzende des Vorstands, in den Aufsichtsrat gewählt. Der Aufsichtsrat hat auf seiner<br />

Sitzung im Anschluss an die Hauptversammlung Jürgen Dormann zu seinem Vorsitzenden<br />

und Jean-René Fourtou zu seinem stellvertretenden Vorsitzenden bestellt.<br />

Im Geschäftsjahr 2002 ist der Aufsichtsrat fünfmal zusammengetreten und hat die Arbeit<br />

des Aventis Vorstands sorgfältig überwacht. Der Aufsichtsrat unterhielt ständigen Kontakt<br />

mit dem Vorstand, um über die Entwicklung des Unternehmens informiert zu bleiben. Der<br />

Vorstand hat dem Aufsichtsrat und seinen Ausschüssen durch ausführliche schriftliche und<br />

mündliche Berichterstattung in Übereinstimmung mit der internen Geschäftsordnung in<br />

jeder Hinsicht ermöglicht, alle wesentlichen strategischen Entscheidungen, die Entwicklung<br />

von Aventis sowie des gesamten Wirtschaftszweigs zu erörtern.<br />

AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATS<br />

In seiner Sitzung im Anschluss an die Hauptversammlung am 14. Mai 2002 hat der<br />

Aufsichtsrat beschlossen, einen Strategieausschuss einzusetzen. Dieser Ausschuss stärkt<br />

die Unternehmensleitung (Corporate Governance) und ergänzt die bisherigen Ausschüsse<br />

(Finanz- und Prüfungsausschuss sowie Personalausschuss), die am 15. Dezember 1999 für<br />

die Unterstützung der Arbeit des Aufsichtsrats eingerichtet worden waren.<br />

Im Geschäftsjahr 2002 hat der Strategieausschuss zwei Sitzungen abgehalten, in denen<br />

vor allem eine vom Vorstand erstellte umfangreiche Studie zu aktuellen und erwarteten<br />

künftigen Entwicklungen in der Pharmaindustrie weltweit sowie im aufsichtsrechtlichen<br />

und wirtschaftlichen Umfeld analysiert wurden. Darüber hinaus wurden eine Reihe von<br />

Szenarien und Möglichkeiten zur Sicherung von Wachstum und Wertschöpfung untersucht.<br />

Außerdem wurde die Strategie dahingehend angepasst, dass sich Aventis in seinen<br />

Forschungsaktivitäten auf wesentliche Indikationsgebiete konzentriert.<br />

Der Finanz- und Prüfungsausschuss ist zu vier Sitzungen zusammengekommen, um die<br />

Quartals-, Halbjahres- und Jahresabschlüsse, Finanzpläne und -ziele zu überprüfen sowie


den Fortgang verschiedener Desinvestitionen und Neuorganisationen, den Dividendenvorschlag,<br />

Rechtsstreitigkeiten, die Bilanzierung bestimmter Sachverhalte und bestimmte<br />

Ermächtigungen für den Vorstand zu untersuchen. Darüber hinaus waren auch Aktivitäten<br />

der internen Revision und die Organisation des Risikomanagements Inhalt der Beratungen.<br />

Der Personalausschuss traf zu sechs Sitzungen zusammen, um das Ausscheiden der<br />

Herren Dormann und Fourtou aus dem Vorstand, die neue Zusammensetzung von Vorstand<br />

und Aufsichtsrat sowie die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats zu erörtern. Der Ausschuss<br />

gab Empfehlungen für eine attraktive und international wettbewerbsfähige Vergütungspolitik<br />

und für die wesentlichen Ermittlungskriterien für den variablen Teil der Vergütung<br />

der Vorstandsmitglieder. Darüber hinaus hat der Ausschuss den Vorschlag für den Aktienoptionsplan<br />

2002 geprüft, der für Konzernmitarbeiter angeboten wurde.<br />

Der Aufsichtsrat hat aktuelle Entwicklungen der Unternehmensleitung (Corporate<br />

Governance) aufmerksam verfolgt und, angesichts der Notierung von Aventis an der Euronext<br />

Paris S.A., der New York Stock Exchange (NYSE) sowie der Frankfurter Wertpapierbörse, eine<br />

erste Untersuchung der neuen rechtlichen Vorschriften und Empfehlungen zur Corporate<br />

Governance in Frankreich, Deutschland und den USA vorgenommen, insbesondere im<br />

Hinblick auf die Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse.<br />

Der Aufsichtsrat hat die Beschlussanträge des Vorstands für die nächste Hauptversammlung<br />

geprüft und schließt sich diesen an.<br />

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand seine Anerkennung und sein Vertrauen aus<br />

und dankt allen Mitarbeitern für ihren Einsatz und ihre Leistungen im Jahr 2002.<br />

Jürgen Dormann Jean-René Fourtou<br />

Vorsitzender Stellvertretender Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrats des Aufsichtsrats<br />

BERICHT DES AUFSICHTSRATS 7


INFORMATIONEN FÜR DEN LESER<br />

Informationen für den Leser<br />

ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />

Informationen über sozialpolitischen und umweltbezogene<br />

Themen, die gemäß Artikel L 225-102-1 des<br />

französischen Handelsgesetzbuches (Code de Commerce)<br />

Bestandteil des Berichts des Vorstands an die Hauptversammlung<br />

sind, erscheinen im Nachhaltigkeitsbericht<br />

2002 Dieser bildet zusammen mit dem vorliegenden<br />

Geschäfts- und Finanzbericht 2002 das Referenzdokument<br />

(Document de Référence) 2002 von Aventis.<br />

Die sozialpolitischen und umweltbezogenen Themen aus<br />

dem Bericht des Vorstands sind in einer Vergleichsübersicht<br />

auf Seite 46 des Nachhaltigkeitsberichtes verzeichnet.<br />

Produktnamen in kursiver Schrift in diesem Bericht sind<br />

eingetragene Markennamen von Aventis, ihren Tochtergesellschaften<br />

und Beteiligungen, mit Ausnahme von:<br />

• Markennamen, die von Aventis und/oder ihren<br />

Beteiligungen in Lizenz verwendet werden, wie Actonel<br />

und Optinate, Marken von Procter & Gamble Pharmaceuticals,<br />

Alvesco, eine Marke von Altana, Benet, eine<br />

Marke von Takeda Chemical Industries Ltd., Campto, eine<br />

Marke von Kabushiki Kaisha Yakult Honsha, Copaxone,<br />

eine Marke von Teva Pharmaceuticals Industries,<br />

Dexlipotam, eine Marke von Viatris GmbH & Co. KG,<br />

DiaPep277, eine Marke von Peptor Ltd., Exubera, eine<br />

Marke von Pfizer Products Inc., Genasense, eine Marke<br />

von Genta Inc., Picovir, eine Marke von Sanofi-Synthélabo,<br />

Tavanic, eine Marke von Daiichi Pharmaceutical Co. Ltd.,<br />

sowie Stamaril und Mutagrip, Marken von Institut Pasteur.<br />

• Markennamen, die von Aventis und/oder ihren<br />

Beteiligungen verkauft wurden, wie Cardizem, eine Marke<br />

von Biovail (nur in den USA), Ionamin, eine Marke von<br />

Medeva Pharmaceutical Manufacturers Inc. (außer Kanada<br />

und Spanien), SeedLink und StarLink, Marken von Bayer,<br />

Synercid, eine Marke von King Pharmaceuticals.<br />

• Arixtra, eine Marke von Sanofi-Synthélabo, Cipro<br />

in den USA und Kogenate, Marken von Bayer, Claritin, eine<br />

Marke von Schering Corporation, Ivomec, Eprinex,<br />

Frontline, Marken von Merial, und Hexavac, Neorabies,<br />

Revaxis/Repevax, Tetravac, und Viatim, Marken von Aventis<br />

Pasteur MSD.<br />

8 INFORMATIONEN FÜR DEN LESER<br />

ZUKUNFTSBEZOGENE AUSSAGEN<br />

Abgesehen von historischen Informationen sind die<br />

Aussagen in diesem Geschäftsbericht zukunftsbezogen,<br />

wobei Risiken und ungewisse Ereignisse auf sie einwirken<br />

können. Faktoren, die zur Folge haben können, dass die<br />

tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Prognosen<br />

abweichen, sind zum Beispiel:<br />

• das Verfehlen der Umsatzziele aufgrund des Wettbewerbs<br />

oder der Marktakzeptanz unserer Produkte<br />

• die erfolgreiche Einführung generischer Konkurrenzprodukte<br />

zu unseren strategischen Markenpräparaten<br />

• unerwartete negative Ergebnisse bei der Erforschung<br />

und Entwicklung neuer Produkte<br />

• das Scheitern der Zulassung für neue Produkte und<br />

Indikationserweiterungen<br />

• die Nicht-Realisierung angekündigter Synergien<br />

aufgrund politischer, gesellschaftlicher oder anderer<br />

Schwierigkeiten<br />

• ungünstige Wechselkursschwankungen insbesondere<br />

zwischen US-Dollar und Euro<br />

• nicht durchgeführter Umtausch von Wandelschuldverschreibungen<br />

in Clariant Aktien<br />

• Verzögerung oder Ausbleiben der erwarteten Netto-<br />

Erträge aus dem Verkauf von Vermögenswerten<br />

• Einführung neuer oder geänderter Bestimmungen<br />

für die Zulassung von Produkten, Produktsicherheit,<br />

Umweltschutz oder Herstellungsprozesse<br />

• Unwirksamkeit des Patentschutzes<br />

• unerwartete Kosten oder Verbindlichkeiten aus Rechtsstreitigkeiten<br />

• alle weiteren, schwer vorhersehbaren Risiken und<br />

Unsicherheiten<br />

Wir können nicht garantieren, dass wir die oben<br />

aufgeführten Ergebnisse erzielen. Weitere Informationen<br />

zu Risiken und ungewissen Ereignissen sind in diesem<br />

Bericht in Kapitel 4 „Bericht des Vorstands – Risikofaktoren“<br />

aufgeführt.<br />

Aventis erstellt darüber hinaus einen Geschäftsbericht in<br />

englischer Sprache (Form 20-F) gemäß den Bestimmungen<br />

des U.S. Securities Exchange Act von 1934.


1. AVENTIS IM GESCHÄFTSJAHR 2002<br />

Kennzahlen auf einen Blick<br />

Umsatz<br />

(in Millionen €)<br />

Bruttomarge<br />

(in %)<br />

Forschung und<br />

Entwicklung<br />

(in Millionen €)<br />

Gewinn nach Steuern<br />

(in Millionen €)<br />

EBITA*<br />

(in Millionen €)<br />

Investitionen<br />

(in Millionen €)<br />

17 591<br />

16 576<br />

74,1<br />

73,3<br />

3141<br />

2891<br />

2081<br />

1630<br />

4505<br />

3783<br />

864<br />

998<br />

* Ungeprüfte, nicht in den U.S. GAAP geregelte Kennzahl, die von Aventis als Betriebsergebnis<br />

vor Goodwill-Abschreibungen zuzüglich Erträge aus Equity-Beteiligungen errechnet wird.<br />

2002<br />

2001<br />

2002<br />

2001<br />

2002<br />

2001<br />

2002<br />

2001<br />

2002<br />

2001<br />

2002<br />

2001<br />

Die Angaben beziehen sich auf das Kerngeschäft von Aventis (verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel, Impfstoffe, den 50 %-Anteil am<br />

Tiergesundheits-Geschäft Merial und die Konzernebene). Die Vorjahreszahlen<br />

wurden angepasst, weil das Geschäft mit Blutplasmaprodukten<br />

nicht mehr zum Kerngeschäft zählt.<br />

Dieser Bericht hat ausschließlich Informationscharakter.<br />

Aventis erstellt zur Hauptversammlung einen rechtlich bindenden<br />

Ge schäfts bericht in französischer Sprache, das sogenannte «Document<br />

de Référence», sowie einen Geschäftsbericht nach Form 20-F<br />

in englischer Sprache, der den Vorschriften des U.S. Securities<br />

Exchange Act von 1934 entspricht.<br />

Kennzahlen zur Aventis Aktie<br />

Unverwässerter Gewinn je Aktie (in €)<br />

Unverwässerter Gewinn je Aktie vor<br />

Goodwill-Abschreibungen (in €)<br />

Zahl der Aktien<br />

am 31. Dezember<br />

Angaben je Aktie (in €)<br />

Dividende<br />

Kurs-Gewinn-Verhältnis<br />

Eigenkapital<br />

(in Milliarden €)<br />

Jahreschlusskurs<br />

Marktkapitalisierung am<br />

31. Dezember (in Milliarden €)<br />

Durchschnittliches tägliches<br />

Handelsvolumen (Zahl der Aktien)<br />

Paris<br />

New York<br />

Frankfurt<br />

2002<br />

2,62<br />

3,31<br />

799 474 490<br />

0,70<br />

19,77<br />

11,34<br />

51,80<br />

41,41<br />

2 920 038<br />

260 110<br />

64 766<br />

2001<br />

2,07<br />

2,79<br />

795 621 603<br />

0,58<br />

38,53<br />

12,02<br />

79,75<br />

63,45<br />

2 415 870<br />

176 551<br />

91 541<br />

A VENTIS IM GESCHÄFTSJAHR 2002 9


Produktübersicht<br />

Therapiegebiet<br />

ATEMWEGE/ALLERGIEN<br />

Nasacort<br />

KARDIOLOGIE/THROMBOSE<br />

Lovenox/Clexane<br />

Delix/Tritace<br />

ONKOLOGIE<br />

Taxotere<br />

Campto (1<br />

STOFFWECHSEL/DIABETES<br />

Lantus<br />

Amaryl<br />

(1)<br />

Wichtige Entwicklungen<br />

10 A VENTIS IM GESCHÄFTSJAHR 2002<br />

· Weltweit wachstumsstärkstes, nicht-sedierendes Antihistaminikum.<br />

· Studien bestätigen die Wirksamkeit und gute Verträglichkeit.<br />

· In Japan für die Behandlung von Juckreiz in Zusammenhang mit bestimmten<br />

Hauterkrankungen zugelassen.<br />

· Umsatz<br />

· World’s<br />

der Nasacort-Familie<br />

fastest-growing<br />

wuchs<br />

non-sedating<br />

um 31<br />

antihistamine<br />

%, vor allem durch<br />

in 2002.<br />

die Erfolge<br />

von Nasacort<br />

· Studies<br />

AQ.<br />

confi rm favorable effi cacy and safety profi le.<br />

· Studie<br />

·<br />

zeigt<br />

Approved<br />

bei den<br />

in Japan<br />

Patienten<br />

for the<br />

eine<br />

treatment<br />

starke Produktpräferenz<br />

of itching associated<br />

gegenüber<br />

with<br />

konkurrierenden<br />

dermatological<br />

Arzneimitteln.<br />

diseases.<br />

· Führende US-Position in den Indikationen der Kardiologie und<br />

medizinischen Vorbeugung ausgebaut.<br />

· Neue Studienergebnisse zeigen weitere Vorteile gegenüber nichtfraktioniertem<br />

Heparin.<br />

· In Deutschland zur Vorbeugung von Schlaganfall, Herzinfarkt und<br />

lebensbedrohlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Diabetes- und<br />

Hochrisiko-Patienten zugelassen.<br />

· 10-Jahres-Daten des Herzinfarktregisters MITRA PLUS belegen die Vorteile<br />

gegenüber anderen ACE-Hemmern.<br />

· FDA- und EU-Zulassung für die Primärbehandlung von fortgeschrittenem<br />

nicht-kleinzelligen Lungenkrebs in Kombination mit Cisplatin.<br />

· Die auf der ASCO-Tagung vorgelegten Studienergebnisse weisen auf eine<br />

wichtige Rolle in der ergänzenden Behandlung von Brustkrebs hin.<br />

· Studien zum Einsatz in der ergänzenden Chemotherapie bei Darmkrebs,<br />

fortgeschrittenem Magenkarzinom sowie klein zelligem und nichtkleinzelligem<br />

Lungenkrebs wurden begonnen.<br />

· Von der Europäischen Kommission für Patienten mit Typ 1- und Typ 2-<br />

Diabetes bei einfacher Dosierung zu jeder Tageszeit zugelassen.<br />

· Erfolgreiche Markteinführung in GB und Irland.<br />

· Zunehmende Marktdurchdringung in Deutschland und den USA.<br />

· In Europa in Kombination mit Metformin zugelassen.<br />

· Studie belegt verbesserte Blutzucker-Kontrolle bei täglicher<br />

Einmalgabe zusammen mit Lantus.<br />

· Marktanteil in Deutschland erholt sich nach Rückgang in den<br />

Jahren 2000 und 2001.<br />

Umsatz (in Millionen €)<br />

2030<br />

1762<br />

329<br />

266<br />

1563<br />

1453<br />

923<br />

709<br />

1261<br />

1 003<br />

241<br />

202<br />

299<br />

94<br />

578<br />

478<br />

172<br />

170<br />

2002<br />

2001<br />

2002<br />

2001<br />

2002<br />

2001<br />

2002<br />

2001<br />

2001<br />

2002<br />

2001<br />

2002<br />

2001<br />

2002<br />

2001<br />

2002<br />

2001<br />

2002


Therapiegebiet<br />

ARTHRITIS/OSTEOPOROSE<br />

(2) (1)<br />

INFEKTIONEN<br />

ZENTRALES NERVENSYSTEM<br />

IMPFSTOFFE (5)<br />

Grippe-Impfstoffe<br />

Impfstoff-Kombinationen<br />

für Kinder<br />

(3)<br />

(4)<br />

(6)<br />

Wichtige Entwicklungen<br />

· Einmal wöchentliche Dosierungsform (35 mg) in den USA und der<br />

EU zugelassen.<br />

· Überlegenheit in der schnellen und nachhaltigen Reduzierung<br />

von Wirbelfrakturen wird zunehmend anerkannt.<br />

· Studien · World’s belegen fastest-growing die Wirksamkeit non-sedating und antihistamine Verträglichkeit in in 2002. der<br />

Behandlung · Studies confi der rm rheumatoiden favorable effi cacy Arthritis. and safety profi le.<br />

· Neue · Approved Daten in zeigen Japan Arava for the als treatment wirksame, of allgemein itching associated gut verträgliche<br />

und with sichere dermatological Behandlungsoption diseases. für Arthritis psoriatica.<br />

· In wichtigen EU-Ländern und den größten Märkten Lateinamerikas<br />

erfolgreich eingeführt.<br />

· «Approvable letter» der FDA für drei Indikationen im Januar 2003<br />

erhalten.<br />

· Nummer 2 unter den Fluorchinolonen in Europa.<br />

· Ausgezeichnete Wirksamkeit und Verträglichkeit.<br />

· Bevorzugtes Antibiotikum bei Infektionen durch Methicillin-resistente<br />

Staphylokokken und bei grampositiven Infektionen.<br />

· Erfolgreich in den Schwellenländern China und Bangladesh eingeführt.<br />

· Copaxone in der bei Raumtemperatur sieben Tage haltbaren Form wurde<br />

in 16 Ländern Europas zugelassen.<br />

· Erfolgreiche Umsatzentwicklung in Deutschland im ersten Jahr nach<br />

Einführung.<br />

· Aventis Pasteur stellte weltweit 127 Millionen Einheiten Grippe-Impfstoffe<br />

bereit.<br />

· FDA erteilte im September die Zulassung für Fluzone in der<br />

Darreichungsform für Kinder; Auslieferung begann im November.<br />

· Daptacel · World’s zum fastest-growing Schutz gegen non-sedating Diphtherie, antihistamine Tetanus und in Keuchhusten<br />

2002.<br />

erhielt · Studies Studies die confi FDA-Zulassung.<br />

rm favorable effi cacy and safety profi le.<br />

· Hexavac · Approved ist jetzt in Japan in neun for the Ländern treatment zugelassen of itching und associated wurde in with sechs neuen<br />

internationalen dermatological Märkten diseases. eingeführt.<br />

Wichtiger Hinweis: Die in diesem <strong>Dokument</strong> genannten Therapieangaben stimmen nicht<br />

notwendigerweise mit den exakten Indikationen überein, die für einzelne Länder, in denen<br />

die Arzneimittel angeboten werden, zugelassen sind. Die genannten Produkte stellen nur<br />

eine Auswahl des gesamten Produktsortiments von Aventis dar.<br />

Umsatz (in Millionen €)<br />

539<br />

309<br />

271<br />

258<br />

52<br />

(1) Einlizenziert von Yakult Honsha (wird von Aventis nicht in den USA vertrieben)<br />

(2) Vertrieb in Zusammenarbeit mit Procter & Gamble Pharmaceuticals<br />

(3) Einlizenziert von Daiichi (wird von Aventis nicht in den USA vertrieben)<br />

(4) Vertrieb in Zusammenarbeit mit Teva Pharmaceutical Industries<br />

(5) Einschließlich der Umsätze des Joint Ventures Aventis Pasteur MSD, das nach der<br />

Equity-Methode einbezogen wird<br />

(6) Einschließlich der Umsätze mit Hepatitis B-Impfstoffen<br />

3<br />

257<br />

192<br />

222<br />

199<br />

554<br />

383<br />

458<br />

473<br />

495<br />

422<br />

2002<br />

2001<br />

2002<br />

2001<br />

2002<br />

2001<br />

2002<br />

2001<br />

2002<br />

2001<br />

2002<br />

2001<br />

2002<br />

2001<br />

2002<br />

2001<br />

A VENTIS IM GESCHÄFTSJAHR 2002 11


2. GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />

Allgemeine Informationen<br />

Aventis, eine Aktiengesellschaft nach französischem<br />

Recht mit Vorstand und Aufsichtsrat, entstand<br />

im Dezember 1999 aus dem Zusammenschluss<br />

des deutschen Unternehmens Hoechst und des<br />

französischen Unternehmens Rhône-Poulenc.<br />

Heute gehört Aventis zu den führenden Pharma-<br />

Unternehmen weltweit, insbesondere im Hinblick<br />

auf die Erforschung, Entwicklung, Produktion und<br />

Vermarktung von verschreibungspflichtigen<br />

Arzneimitteln für wichtige Therapiebereiche wie<br />

Onkologie, Kardiologie, Diabetes, Atemwegserkrankungen<br />

und Allergien sowie von Impfstoffen.<br />

Im Jahr 2002 erzielte Aventis im Kerngeschäft einen<br />

Umsatz in Höhe von € 17,59 Milliarden, investierte<br />

€ 3,14 Milliarden in Forschung und Entwicklung und<br />

beschäftigte rund 71 000 Mitarbeiter weltweit.<br />

WICHTIGE EREIGNISSE SEIT DER GRÜNDUNG<br />

VON AVENTIS IM JAHR 1999<br />

15. Dezember 1999<br />

Die außerordentliche Hauptversammlung der Aktionäre<br />

von Rhône-Poulenc beschließt mehrheitlich (97,1 %) die<br />

letzten Schritte für den Zusammenschluss von Hoechst<br />

und Rhône-Poulenc. Mit diesen Beschlüssen entsteht<br />

das neue Unternehmen Aventis. Am 20. Dezember<br />

werden die Aventis Aktien erstmalig unter dem Kürzel<br />

„AVE“ an den Börsen in Paris und Frankfurt sowie<br />

in Form von American Depositary Shares („ADS“) an<br />

der Börse in New York (NYSE) notiert.<br />

24. Mai 2000<br />

Erste Hauptversammlung von Aventis. Die Aktionäre<br />

stimmen dem Dividendenvorschlag von € 0,45 je<br />

Aktie zu.<br />

23. Juni 2000<br />

Aventis und Millennium Pharmaceuticals vereinbaren<br />

eine zukunftsweisende strategische Partnerschaft für<br />

die gemeinsame Entwicklung und Vermarktung von<br />

Arzneimitteln zur Behandlung von Entzündungskrankheiten.<br />

Die Vereinbarung beinhaltet, dass Aventis für<br />

US $ 250 Millionen Aktien von Millennium Pharmaceuticals<br />

kauft und bis zu US $ 200 Millionen in Verträge<br />

zum Technologietransfer investiert.<br />

15. November 2000<br />

Aventis kündigt den Rückzug aus dem Agrargeschäft<br />

an, um sich ausschließlich auf das Pharmageschäft<br />

zu konzentrieren.<br />

2. Mai 2001<br />

Die Veräußerung der Industriegase-Beteiligung Messer<br />

Griesheim GmbH wird abgeschlossen.<br />

21. Mai 2001<br />

Die Hauptversammlung stimmt dem Dividendenvorschlag<br />

von € 0,50 je Aktie für das Geschäftsjahr 2000<br />

zu und wählt vier Arbeitnehmervertreter in den<br />

Aufsichtsrat.<br />

20. Februar 2002<br />

Aventis und die Bayer AG unterzeichnen eine<br />

unverbindliche Absichtserklärung über die Zusammenführung<br />

ihrer Blutplasma-Aktivitäten Aventis Behring<br />

und Bayer Biological Products in einem neuen Gemeinschaftsunternehmen.<br />

3. April 2002<br />

Der Verkauf von Aventis Animal Nutrition an CVC<br />

Capital Partners wird abgeschlossen.<br />

GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 13


14. Mai 2002<br />

Auf der dritten Aventis Hauptversammlung stimmen<br />

die Aktionäre der Änderung der Corporate Governance-<br />

Struktur zu. Der neue Vorstand setzt sich aus sieben<br />

Mitgliedern zusammen: Igor Landau als Vorsitzender,<br />

Richard J. Markham und Patrick Langlois als stellvertretende<br />

Vorsitzende sowie Frank L. Douglas, Heinz-<br />

Werner Meier, Dirk Oldenburg und Thierry Soursac.<br />

Jürgen Dormann wird Vorsitzender des Aventis<br />

Aufsichtsrats, Jean-René Fourtou sein Stellvertreter.<br />

Weitere Informationen siehe Kapitel 3 „Corporate<br />

Governance“.<br />

3. Juni 2002<br />

Der Verkauf von Aventis CropScience an die Bayer AG<br />

zum Geschäftswert von € 7,25 Milliarden wird<br />

abgeschlossen. Davon entfallen auf den von Aventis<br />

gehaltenen Anteil von 76 % rund € 5,7 Milliarden<br />

(Barmittel und Dekonsolidierung von Schulden).<br />

14 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />

31. Januar 2003<br />

Aventis und Bayer beenden die Verhandlungen über<br />

die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens für<br />

Blutplasma-Produkte.<br />

18. Februar 2003<br />

Aventis und CSL Limited nehmen Gespräche über eine<br />

mögliche Veräußerung von Aventis Behring auf.<br />

Weitere Informationen zu wesentlichen Investitionen<br />

und Desinvestitionen sind in Kapitel 4 „Bericht des<br />

Vorstands – Erläuterungen zum Konzernabschluss“<br />

aufgeführt.<br />

Segmentberichterstattung zu Umsatz und Betriebsergebnis<br />

siehe Ziffer 26 des Anhangs zum Konzernabschluss<br />

in Kapitel 4.


Aventis im Überblick<br />

Als ein globales Pharma-Unternehmen erforscht,<br />

entwickelt, produziert und vermarktet Aventis<br />

verschreibungspflichtige Arzneimittel und Impfstoffe,<br />

die entscheidend dazu beitragen, die Gesundheit<br />

von Patienten in der ganzen Welt zu schützen und<br />

zu verbessern. Die innovativen Therapien von Aventis<br />

gehören zu den führenden Behandlungsmethoden<br />

für Brust- und Lungenkrebs, Thrombose, jahreszeitlich<br />

bedingte Allergien, Diabetes und Bluthochdruck.<br />

Das Kerngeschäft von Aventis umfasst verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel und Impfstoffe, die 50 %<br />

Beteiligung an dem Tiergesundheits-Geschäft Merial,<br />

einem Joint Venture mit Merck & Co., sowie Aktivitäten<br />

auf Konzernebene. Der Umsatz von Merial wird von<br />

Aventis nicht konsolidiert; das Ergebnis wird dagegen<br />

nach der Equity-Methode anteilig einbezogen.<br />

Das Geschäft mit Blutplasma-Produkten, Aventis<br />

Behring, wird seit 2002 nicht mehr als Kerngeschäft<br />

geführt und ist zum Verkauf vorgesehen. Weitere<br />

Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts, die in<br />

nächster Zeit veräußert werden sollen, sind Rhodia,<br />

Wacker und DyStar. Die Desinvestitionen von Aventis<br />

Animal Nutrition und von Aventis CropScience wurden<br />

im April und im Juni 2002 abgeschlossen. Sie wurden<br />

zum Zeitpunkt der Veräußerung dekonsolidiert.<br />

STRATEGIE<br />

Ziel von Aventis ist es, als ein weltweit führendes<br />

Pharma-Unternehmen anerkannt zu werden –<br />

geschätzt von Patienten und dem Gesundheitswesen,<br />

gefragt als Arbeitgeber, respektiert von Wissenschaft<br />

und unseren Wettbewerbern.<br />

Mit einer produktorientierten Strategie will Aventis<br />

dieses Ziel erreichen und nachhaltig Werte schaffen<br />

für Patienten, das Gesundheitswesen, Aktionäre und<br />

Mitarbeiter. Aventis will innovative verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel und Impfstoffe schnell<br />

entwickeln, einführen und vermarkten, mit denen<br />

unzureichende Behandlungsmöglichkeiten großer<br />

Patientengruppen verbessert werden können und die<br />

gleichzeitig zur Kostensenkung im Gesundheitswesen<br />

beitragen.<br />

Unsere strategischen Prioritäten wurden nach dem<br />

erfolgreichen Abschluss der Unternehmensintegration<br />

konzentriert und auf die Stärkung des Pharma-Kerngeschäftes<br />

neu ausgerichtet.<br />

Um in den kommenden Jahren in einem zunehmend<br />

schwierigen, sich ständig verändernden Marktumfeld<br />

weiterhin zu den am schnellsten wachsenden Pharma-<br />

Unternehmen weltweit zu gehören, baut Aventis auf<br />

die Erforschung, Entwicklung und Einführung von<br />

Produkten, die den Patienten den größten therapeutischen<br />

Nutzen bieten.<br />

Unsere Strategie zum Erreichen führender Produktpositionen<br />

beinhaltet:<br />

• Die Konzentration der Forschungs- und Entwicklungsressourcen<br />

auf wesentliche Indikationsgebiete, um<br />

einen stetigen Fluss innovativer und werthaltiger<br />

verschreibungspflichtiger Arzneimittel und Impfstoffe<br />

zu gewährleisten.<br />

• Die gezielte Einlizenzierung von Produkten und die<br />

Bildung von Allianzen, die das organische Wachstum<br />

und die eigenen Forschungsanstrengungen durch<br />

hochwertige Produkte im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium<br />

ergänzen.<br />

GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 15


• Die Ausschöpfung des Wertes der bereits marktetablierten<br />

und der vor kurzem eingeführten globalen<br />

Markenprodukte, mit Marketingunterstützung,<br />

Erweiterung der Indikationsgebiete und aktiver<br />

Steuerung des Lebenszyklus.<br />

• Die Steigerung des Umsatzanteils in den USA und<br />

des Anteils der strategischen Schlüsselprodukte am<br />

Gesamtumsatz.<br />

• Der Aufbau einer Spitzenposition beim Einsatz<br />

modernster wissenschaftlicher Instrumente.<br />

• Die Einstellung führender Wissenschaftler, die<br />

sich mit hohem Engagement der Erforschung und<br />

Entwicklung innovativer Therapien widmen.<br />

16 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />

Das Geschäftsergebnis 2002 unterstreicht den Erfolg<br />

der Wachstumsstrategie von Aventis. Im Jahr 2002 war<br />

Aventis gemessen an Umsatz und Gewinn eines der am<br />

schnellsten wachsenden Pharma-Unternehmen<br />

weltweit. Dies ist nicht zuletzt auf die Entwicklung der<br />

Strategischen Produkte zurückzuführen, auf die derzeit<br />

55 % des Umsatzes mit verschreibungspflichtigen<br />

Arzneimitteln entfallen (2001: 47 %). Der Umsatzanteil<br />

in den USA, dem weltweit größten Pharmamarkt,<br />

erhöhte sich kontinuierlich von 21 % auf heute 39 %<br />

des Kerngeschäfts-Umsatzes. Mit der Steigerung der<br />

Bruttomarge von 73,3 % im Jahr 2001 auf 74,1 % im<br />

Jahr 2002 konnte Aventis den Abstand zu seinen<br />

Mitbewerbern verkürzen. Wir wollen diese Lücke durch<br />

gezielte Konzentration auf das erhebliche Wachstumspotential<br />

unserer derzeit vermarkteten Produkte weiter<br />

verringern.


Vereinfachte Organisationsstruktur<br />

von Aventis<br />

zum 31. Dezember 2002<br />

VERSCHREIBUNGS-<br />

PFLICHTIGE<br />

ARZNEIMITTEL<br />

IMPFSTOFFE<br />

Aventis Pasteur<br />

TIERGESUNDHEIT<br />

Merial (1)<br />

(1) Aventis Anteil 50 %, Merck & Co. 50 %.<br />

(2) Aventis Anteil 11,8 %<br />

(3) Aventis Anteil 35 %<br />

(4) Aventis Anteil 25,2 %<br />

(5) Aventis Anteil 49 %<br />

Aventis<br />

Kerngeschäft Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts<br />

Aventis Behring<br />

Blutplasmaprodukte<br />

Clariant (2)<br />

DyStar (3)<br />

Rhodia (4)<br />

Wacker (5)<br />

GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 17


Wichtige Ereignisse im Jahr 2002<br />

Januar<br />

Actonel (Risedronat-Natrium, 2,5 mg Tablettenform<br />

zur einmal täglichen Verabreichung) wird in Japan<br />

zur Behandlung von Osteoporose zugelassen.<br />

Aventis Pharma Japan beantragt die Zulassung<br />

für das Antiinfektivum Ketek (Telithromycin) zur<br />

Anwendung bei Erwachsenen.<br />

Ketek wird in Italien und Spanien eingeführt.<br />

März<br />

Aventis und Coley Pharmaceutical Group erweitern ihre<br />

Zusammenarbeit mit einem Programm zur Erforschung<br />

von Arzneimitteln, mit dem Produktkandidaten<br />

auf Basis von CpG Immunmodulatoren der zweiten<br />

Generation für die Behandlung von Asthma und<br />

allergischer Rhinitis untersucht und bewertet werden<br />

sollen.<br />

Aventis Pasteur spendet der amerikanischen<br />

Regierung 88,5 Millionen Impfdosen gegen Pocken.<br />

April<br />

Delix (Ramipril) wird in Deutschland für die Prävention<br />

von Schlaganfall und Herzinfarkt zugelassen.<br />

Ketek wird in Brasilien eingeführt.<br />

Allegra (60 mg zweimal täglich) wird in Japan für<br />

die Behandlung von Juckreiz im Zusammenhang mit<br />

dermatologischen Erkrankungen zugelassen.<br />

Aventis unterstützt die Nelson Mandela Stiftung im<br />

Rahmen eines 5-Jahres-Projekts mit € 15 Millionen,<br />

um in Südafrika die Tuberkulose zu bekämpfen.<br />

Aventis und Genta Inc. treffen eine weltweite<br />

Vereinbarung zur gemeinsamen Entwicklung und<br />

Vermarktung von Genasense, einem Arzneimittelkandidaten<br />

zum Einsatz in der Onkologie, der sich derzeit<br />

in zahlreichen klinischen Studien der Phasen II und III<br />

befindet.<br />

18 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />

Für Lantus (Insulin Glargin) wird ein Antrag auf<br />

Zulassung in Japan gestellt.<br />

Aventis und Vertex geben ihre Absicht bekannt, die<br />

klinische Entwicklung des ICE-Hemmers Pralnacasan<br />

auf weitere Anwendungen auszuweiten.<br />

Mai<br />

Zwischenergebnisse einer internationalen Studie,<br />

die bei der Tagung der American Society of Clinical<br />

Oncology (ASCO) vorgestellt wurde, empfehlen die<br />

Verwendung von Taxotere in der Behandlung von<br />

Brustkrebs im frühen Stadium.<br />

Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA (Food<br />

& Drug Administration) lehnt die Zulassung von Picovir<br />

ab, einem Arzneimittel gegen Erkältung von<br />

ViroPharma und Aventis.<br />

Die FDA erteilt die Zulassung für Daptacel, eine neue<br />

Impfstoff-Kombination von Aventis Pasteur mit einem<br />

zellfreien Keuchhustenimpfstoff.<br />

Die FDA erteilt die Zulassung für die einmal<br />

wöchentlich anzuwendende Dosierungsform von<br />

Actonel (35 mg) für die Prävention und Behandlung<br />

von postmenopausaler Osteoporose.<br />

Actonel (Risedronat-Natrium, 2,5 mg Tablettenform<br />

zur einmal täglichen Verabreichung) wird in Japan<br />

eingeführt.<br />

Juni<br />

Aventis startet eine Neuauflage des internationalen<br />

Aktienbeteiligungsprogramms Horizon für die<br />

Mitarbeiter.<br />

Aventis veranstaltet in London und New York<br />

zum dritten Mal einen „R&D Day“ und informiert<br />

über Forschung und Entwicklung.<br />

Repavax, eine Auffrisch-Impfung für Erwachsene,<br />

wird im Rahmen des Verfahrens der gegenseitigen<br />

Anerkennung in 13 europäischen Ländern eingeführt.


Juli<br />

Aventis bricht die Rekrutierung für die globale Phase<br />

III-Studie EXPEDITION ab, die darauf zielt, die<br />

Wirksamkeit von Cariporid bei Patienten mit einem<br />

Koronarbypass zu beurteilen.<br />

Aventis und Peptor schließen einen Lizenz-,<br />

Entwicklungs- und Vermarktungsvertrag für DiaPep-277<br />

ab, einem Arzneimittel zur Vorbeugung und<br />

Behandlung von latentem Autoimmundiabetes bei<br />

Erwachsenen sowie von Diabetes Typ I.<br />

Viatim, eine Schutzimpfung gegen Hepatitis A und<br />

Typhus, wird nach dem gegenseitigen Anerkennungsverfahren<br />

in 16 europäischen Ländern eingeführt.<br />

August<br />

Die FDA erhält die vollständige Antwort von Aventis<br />

auf den Bescheid vom 1. Juni 2001 für eine bedingte<br />

Zulassung von Ketek in Tablettenform (einmal täglich<br />

orale Einnahme von 800 mg) für die Behandlung von<br />

ambulant erworbener Lungenentzündung, akuten<br />

Exazerbationen chronischer Bronchitis (AECB) sowie<br />

akuter bakterieller Sinusitis.<br />

In Deutschland wird eine neue Produktionsanlage<br />

für Ramipril eingeweiht.<br />

Lantus wird in Großbritannien eingeführt.<br />

Risedronat (Actonel/Optinate) wird in Schweden zur<br />

einmal wöchentlichen Verabreichung für die<br />

Behandlung und Vorbeugung von postmenopausaler<br />

Osteoporose zugelassen. Im Rahmen des gegenseitigen<br />

Anerkennungsverfahrens ist Schweden innerhalb der<br />

EU das Referenzland für die wöchentliche Verabreichungsform<br />

von Risedronat.<br />

In Japan wird ein Zulassungsantrag für die<br />

Erweiterung der Indikationen von Taxotere bei der<br />

Behandlung des Ösophaguskarzinoms gestellt.<br />

Die im September 2001 vereinbarte Zusammenarbeit<br />

bei der Entwicklung und Vermarktung von Picovir<br />

(Pleconaril) mit ViroPharma Incorporated wird in<br />

gegenseitigem Einvernehmen beendet.<br />

Wegen nicht zufriedenstellender Ergebnisse der<br />

Phase II-Studien wird die klinische Entwicklung des<br />

ACE/NEP-Hemmers M100 240 gegen Bluthochdruck<br />

eingestellt.<br />

September<br />

Ketek (Telithromycin) wird in Frankreich eingeführt.<br />

Aventis gibt die Absicht bekannt, die Forschungsprogramme<br />

zu fokussieren, um Führungspositionen<br />

in wichtigen Indikationsgebieten zu erreichen.<br />

Die FDA erteilt die Zulassung für Fluzone, einen<br />

Grippeimpfstoff von Aventis Pasteur, in einer Darreichungsform<br />

für Kinder (ohne Konservierungsstoffe).<br />

Oktober<br />

Aventis und Pfizer bekräftigen die Zusammenarbeit an<br />

Exubera, für das ein erweitertes klinisches Programm<br />

stattfindet.<br />

November<br />

Aventis unterbreitet ein Kaufangebot für alle noch<br />

in Umlauf befindlichen Schuldverschreibungen, die<br />

in Rhodia Aktien umgetauscht werden können.<br />

Aventis gibt Einzelheiten zu dem bisher<br />

umfassendsten Forschungsprogramm für Allegra<br />

bekannt.<br />

Aventis Pasteur plant Investitionen in Höhe von US $<br />

150 Millionen in die Erweiterung ihrer Produktionskapazitäten.<br />

Ein amerikanisches Bezirksgericht genehmigt einen<br />

Vergleich mit einer Gruppe von rund 100 Direktkäufern<br />

im Cardizem CD Kartellrechtsverfahren.<br />

GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 19


Dezember<br />

Die FDA erteilt die Zulassung von Taxotere in<br />

Kombination mit Cisplatin für die Primärbehandlung<br />

von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs.<br />

Lantus erhält von der europäischen Arzneimittelbehörde<br />

die Zulassung für die flexible Dosierungsform<br />

mit einmal täglicher Einnahme zu einem beliebigen<br />

Zeitpunkt.<br />

Nach Abschluss des Rückkaufangebots für Schuldverschreibungen,<br />

die in Rhodia Aktien umgewandelt<br />

werden können, hält Aventis 98,6 % der ursprünglich<br />

begebenen Schuldverschreibungen.<br />

Das europäische „Committee for Proprietary<br />

Medicinal Products“ (CPMP) spricht eine Empfehlung<br />

für die Verabreichung von Lantus bei Kindern mit<br />

Diabetes im Alter ab sechs Jahren aus.<br />

Actonel (35 mg) in einmal wöchentlich zu verabreichender<br />

Dosierung wird in Europa zugelassen.<br />

20 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />

Januar 2003<br />

Taxotere wird in Europa für die Primärbehandlung<br />

von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs zugelassen.<br />

Die FDA stellt für Ketek in Tablettenform zur<br />

Behandlung von akuten Exazerbationen der<br />

chronischen Bronchitis, akuter bakterieller Sinusitis<br />

und ambulant erworbener Lungenentzündung einen<br />

Bescheid für eine bedingte Zulassung aus. Um über die<br />

endgültige Zulassung entscheiden zu können, fordert<br />

die FDA weitere Analysen und Informationen, aber<br />

keine zusätzlichen klinischen Studien. Die Frist, in<br />

der die FDA nach dem Erhalt der erforderlichen<br />

Informationen von Aventis eine Antwort erteilen muss,<br />

beträgt maximal sechs Monate.<br />

Aventis übt die Option zur vorzeitigen Rückzahlung<br />

aus und erwirbt die restlichen noch ausstehenden<br />

Rhodia-Schuldverschreibungen.


Strategische Produkte<br />

VERSCHREIBUNGSPFLICHTIGE ARZNEIMITTEL<br />

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die strategischen Produkte des Segments Verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel von Aventis:<br />

Indikationsgebiet(e)<br />

Atemwegserkrankungen<br />

& Allergien<br />

Thrombose/<br />

Kardiologie<br />

Onkologie<br />

Strategische<br />

Produkte<br />

(Name der Substanz)<br />

Allegra/Telfast<br />

(Fexofenadin)<br />

Nasacort<br />

(Triamcinolonacetonid)<br />

Lovenox/Clexane<br />

(Enoxaparin<br />

Natrium)<br />

Delix/Tritace/Triatec<br />

(Ramipril)<br />

Taxotere<br />

(Docetaxel)<br />

Campto<br />

(Irinotecan)<br />

Ersteinführung<br />

1996<br />

1997<br />

1987<br />

1989<br />

1995<br />

1995<br />

Hauptmärkte<br />

USA, Japan,<br />

Europa,<br />

Lateinamerika,<br />

Asien<br />

USA, Kanada,<br />

Frankreich,<br />

Deutschland,<br />

Italien<br />

96 Länder<br />

Großbritannien,<br />

Deutschland,<br />

Frankreich,<br />

Italien, Kanada<br />

USA, Europa,<br />

Japan,<br />

Asien<br />

Europa, Asien<br />

Umsätze<br />

2002<br />

(in<br />

Millionen €)<br />

2 030<br />

329<br />

1 563<br />

923<br />

1 261<br />

241<br />

Rang/Marktanteile<br />

auf den Hauptmärkten (1)<br />

USA: Allegra Nr. 2 / 23 %<br />

und Allegra-D Nr. 5 / 6 %<br />

Japan: Allegra Nr. 2 / 13,3 %<br />

USA: Nasacort AQ Nr. 3 / 11 %<br />

und Nasacort Nr. 5 / 3 %<br />

Frankreich: Nr. 2 / 22 %<br />

Kanada: Nasacort AQ Nr. 3 / 11 %<br />

und Nasacort Nr. 5 / 3 %<br />

USA: Nr. 1 / 86 %<br />

Frankreich: Nr. 1 / 55 %<br />

Deutschland: Nr. 1 / 31 %<br />

Deutschland: Nr. 1 / 15 %<br />

Kanada: Nr. 1 / 25 %<br />

Großbritannien: Nr. 2 / 19 %<br />

USA: Nr. 1 / 24 %<br />

Frankreich: Nr. 2 / 23 %<br />

Japan: Nr. 3 / 12 %<br />

Frankreich: Nr. 2 / 36 %<br />

Deutschland: Nr. 2 / 35 %<br />

Italien: Nr. 2 / 36 %<br />

(1) Die Angaben bezüglich Rang und Marktanteilen basieren auf dem ausgewiesenen Umsatz (Quelle: IMS Health). Eine Ausnahme ist Frankreich (Quelle GERS). Diese Daten<br />

basieren auf dem „Moving Annual Total (MAT)“ zum 30. September 2002.<br />

GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 21


Verschreibungspflichtige Arzneimittel<br />

Indikationsgebiet(e) Strategische<br />

Produkte<br />

(Name der Substanz)<br />

Metabolismus/<br />

Diabetes<br />

Arthritis/<br />

Osteoporose<br />

Antiinfektiva<br />

Zentrales<br />

Nervensystem<br />

Amaryl<br />

(Glimepirid)<br />

Insuman<br />

(Humaninsulin)<br />

Lantus<br />

(Insulin Glargin)<br />

Actonel (3)<br />

(Risedronat)<br />

Arava<br />

(Leflunomid)<br />

Targocid<br />

(Teicoplanin)<br />

Tavanic (4)<br />

(Levofloxacin)<br />

Ketek<br />

(Telithromycin)<br />

Copaxone (5)<br />

(Glatirameracetat)<br />

Ersteinführung<br />

1996<br />

1999<br />

2000<br />

1999<br />

1998<br />

1986<br />

1998<br />

2001<br />

1996<br />

(1) Die Angaben bezüglich Rang und Marktanteilen basieren auf dem verzeichneten Umsatz (Quelle: IMS Health). Eine Ausnahme ist Frankreich (Quelle GERS). Diese Daten<br />

basieren auf dem „Moving Annual Total (MAT)“ zum 30. September 2002.<br />

(2) Unter Lizenz von Yakult Honsha (in USA und Japan nicht durch Aventis vermarktet).<br />

(3) Absatz erfolgt in Zusammenarbeit mit Procter & Gamble Pharmaceuticals; gemeinsame Umsatzzahlen von Procter & Gamble und Aventis.<br />

(4) Unter Lizenz von Daiichi (in USA und Japan nicht durch Aventis vermarktet).<br />

(5) Vermarktung in Europa gemeinsam mit Teva Pharmaceutical Industries.<br />

22 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />

Hauptmärkte<br />

USA,<br />

Europa<br />

Europa, Japan<br />

USA,<br />

Deutschland,<br />

Großbritannien<br />

USA, Europa,<br />

Japan<br />

USA, Europa,<br />

Lateinamerika<br />

Italien, Japan,<br />

Frankreich,<br />

Deutschland,<br />

Großbritannien,<br />

Spanien und<br />

Brasilien<br />

Europa,<br />

Mittlerer Osten,<br />

Afrika,<br />

Lateinamerika<br />

Europa,<br />

Lateinamerika<br />

Europa<br />

Umsätze<br />

2002<br />

(in<br />

Millionen €)<br />

578<br />

172<br />

299<br />

539<br />

271<br />

222<br />

257<br />

52<br />

554<br />

Rang/Marktanteile<br />

auf den Hauptmärkten (1)<br />

USA: Nr. 8 / 4 %<br />

Deutschland: Nr. 1 / 25 %<br />

Japan: Nr. 4 / 7 %<br />

Deutschland: 25 %<br />

Frankreich: 3 %<br />

Osterreich: 17 %<br />

USA: 9 %<br />

Deutschland: 9 %<br />

Großbritannien: 3,2 %<br />

USA: Nr. 4 / 10 %<br />

Frankreich: Nr. 1 / 29 %<br />

Deutschland: Nr. 2 / 22 %<br />

Deutschland: 12 %<br />

USA: 9 %<br />

Italien: Nr. 1 / 84 %<br />

Japan: Nr. 3 / 15 %<br />

Großbritannien: Nr. 1 / 59 %<br />

Deutschland: Nr. 3 / 4 %<br />

Italien: Nr. 9 / 3 %<br />

Spanien: Nr. 8 / 3 %<br />

Deutschland: Nr. 17 / 1,4 %<br />

Italien: Nr. 33 / 0,6 %<br />

Frankreich: Nr. 55 / 0,4 %<br />

Deutschland: Nr. 4 / 12 %<br />

Kanada: Nr. 3 / 20 %<br />

Osterreich: Nr. 2 / 28 %


Atemwegserkrankungen/Allergien<br />

Allegra/Telfast (Fexofenadin), das umsatzstärkste<br />

Arzneimittel von Aventis im Jahr 2002, ist ein schnell<br />

wirkendes, nicht sedierendes verschreibungspflichtiges<br />

Antihistaminikum, das zur Behandlung der saisonalen<br />

allergischen Rhinitis (SAR oder Heuschnupfen) und der<br />

chronischen idiopathischen Nesselsucht (Bläschen und<br />

Quaddeln) verwendet wird. Aventis bietet auch Allegra-D<br />

an, ein Kombinationsprodukt in einer Extended-<br />

Release-Formulierung mit einer schleimhautabschwellenden,<br />

keine Müdigkeit auslösenden Wirkung zur<br />

Erleichterung der jahreszeitlich bedingten allergischen<br />

Symptome einschließlich einer verstopften Nase. Im<br />

April 2002 wurde Allegra in Japan zur Behandlung<br />

des in Verbindung mit Hautkrankheiten auftretenden<br />

Juckreizes zugelassen. Allegra/Telfast ist mit über<br />

4 Milliarden Behandlungstagen eines der weltweit<br />

am meisten untersuchten Antihistaminika.<br />

Nasacort (Triamcinolonacetonid), in Form eines<br />

Nasen-Inhalators erhältlich, dient zur nasalen<br />

Behandlung der Symptome der saisonalen allergischen<br />

Rhinitis und der chronischen allergischen Rhinitis bei<br />

Erwachsenen und bei Kindern ab 6 Jahren. Nasacort<br />

AQ ist ein geruchloses Nasenspray, das eine mikrokristalline<br />

Triamcinolonacetonid-Suspension in wässrigem<br />

Medium enthält und das über eine Dosierungspumpe<br />

verabreicht wird. Es dient zur nasalen Behandlung der<br />

Symptome der saisonalen und chronischen allergischen<br />

Rhinitis bei Erwachsenen und bei Kindern ab 6 Jahren.<br />

Thrombose/Kardiologie<br />

Lovenox/Clexane (Enoxaparin-Natrium) ist das weltweit<br />

meistverschriebene nieder-molekulare Heparin und<br />

verfügt von allen Blutgerinnungshemmern über das<br />

breiteste Indikationsspektrum. Das Medikament, das<br />

in den USA und Frankreich unter dem Namen Lovenox<br />

und in den meisten anderen Ländern als Clexane<br />

vertrieben wird, wurde seit der Markteinführung im<br />

Jahr 1987 zur Behandlung von mehr als 108 Millionen<br />

Patienten in 96 Ländern eingesetzt. Lovenox/Clexane<br />

ist zur Vorbeugung der tiefen Venenthrombose nach<br />

operativem Eingriff, zur Prävention und Behandlung<br />

der tiefen Venenthrombose mit oder ohne<br />

Lungenembolie, zur Behandlung der instabilen Angina<br />

pectoris und des Nicht-Q-Wellen Myokardinfarktes,<br />

sowie zur Vermeidung der tiefen Venenthrombose<br />

bei akut kranken internistischen Patienten angezeigt.<br />

Lovenox/Clexane ist das erste niedermolekulare<br />

Heparin, das in den USA zur Behandlung der instabilen<br />

Angina pectoris und des Nicht-Q-Wellen Myokardinfarktes<br />

vermarktet wurde. Im März 2002 begann die<br />

EXCLAIM-Studie, die 5800 Patienten einschließen wird.<br />

In dieser Studie wird die Wirksamkeit und Verträglichkeit<br />

von Lovenox/Clexane bei einer verlängerten<br />

Einnahme im Vergleich zu einem Placebo zur<br />

Vorbeugung der Blutgerinnselbildung bei akut<br />

erkrankten Personen getestet. Im Mai 2002 hat Aventis<br />

mit der Durchführung der ExTRACT-Studie begonnen,<br />

die bei Herzinfarkt-Patienten die Wirksamkeit und<br />

Verträglichkeit von Lovenox /Clexane im Vergleich<br />

zu nicht fraktioniertem Heparin untersuchen wird.<br />

Delix/Tritace (Ramipril) ist ein ACE-Hemmer zur<br />

Behandlung von Bluthochdruck und von dekompensierter<br />

Herzinsuffizienz nach einem Herzinfarkt.<br />

Delix/Tritace ist außerhalb den USA und Japans der<br />

meistverkaufte ACE-Hemmer und gilt heute neben den<br />

Statinen und der Acetylsalicylsäure als Referenzmittel<br />

bei der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />

Delix/Tritace ist der einzige ACE-Hemmer, der zur<br />

Vorbeugung von Schlaganfällen, Herzinfarkten und<br />

Herz-Kreislauf-Todesfällen bei Patienten mit erhöhtem<br />

kardiovaskulärem Risiko zugelassen ist. Nach der<br />

Veröffentlichung der Ergebnisse der Referenzstudie<br />

HOPE („Heart Outcomes Prevention Evaluation“) im Jahr<br />

2000 nahm die Anwendung von Delix/Tritace bei der<br />

Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich<br />

zu. Nach einer im November im „American Journal of<br />

Cardiology“ veröffentlichten Studie und den Daten von<br />

über 50 000 Herzinfarktpatienten, die von 1992 bis<br />

2002 in der MITRA PLUS Datenbank erfasst wurden,<br />

bietet Delix/Tritace einen besseren Schutz zur<br />

Vorbeugung vor herzinfarktbedingten Todesfällen als<br />

GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 23


alle andere ACE-Hemmer. Delix/Tritace ist Marktführer<br />

in Deutschland, Frankreich, Italien und Kanada. Die<br />

Rechte für den amerikanischen Markt wurden 1998<br />

verkauft.<br />

Onkologie<br />

Taxotere (Docetaxel) ist ein Chemotherapeutikum, das<br />

in über 86 Ländern vorwiegend zur Behandlung von<br />

metastasierendem Brustkrebs und nicht-kleinzelligem<br />

Lungenkrebs eingesetzt wird. Das 1995 eingeführte<br />

Taxotere ist die Grundlage der Onkologieexpertise von<br />

Aventis. Es wird als Referenzprodukt zur Behandlung<br />

von fortgeschrittenem oder metastasierendem<br />

Brustkrebs eingesetzt. Die anlässlich des Jahreskongresses<br />

der „American Society of Clinical Oncology“<br />

(ASCO) im Mai 2002 vorgestellten Ergebnisse der ersten<br />

vorläufigen Analyse der Studie TAX316 deuten darauf<br />

hin, dass bei Anwendung eines auf Taxotere<br />

basierenden Therapieschemas im frühen Brustkrebsstadium<br />

die Überlebenschancen steigen und die Gefahr<br />

eines Rückfalls vermindert wird. Anfang des Jahres<br />

2000 wurde Taxotere zur Sekundärbehandlung des<br />

nicht-kleinzelligen Lungenkrebses (NSCLC) in den USA<br />

und der Europäischen Union zugelassen. In Japan ist<br />

Taxotere auch zur Behandlung von Magenkrebs,<br />

Ovarialkrebs und von Malignomen im Kopf- und<br />

Halsbereich angezeigt. Im August 2002 wurde in Japan<br />

ein weiterer Zulassungsantrag zur Behandlung von<br />

Ösophaguskrebs gestellt. Im November 2002 hat die<br />

FDA Taxotere in Kombination mit Cisplatin zur Primärbehandlung<br />

von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs<br />

zugelassen, und im Januar 2003 wurde Taxotere in<br />

Europa für dieselbe Indikation zugelassen. Taxotere<br />

ist demzufolge das einzige Medikament, das als<br />

Monotherapie bei bereits behandeltem nichtkleinzelligem<br />

Lungenkrebs und in Kombination mit<br />

Cisplatin bei neu diagnostiziertem nicht-kleinzelligem<br />

Lungenkrebs angewandt wird.<br />

Campto (Irinotecan) ist gegenwärtig die Referenzbehandlung<br />

bei fortgeschrittenem Darmkrebs. In<br />

Verbindung mit 5-FU und Folsäure wird Campto als<br />

24 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />

Primärbehandlung bei fortgeschrittenem Darmkrebs<br />

angewandt, sowie als Monotherapie zur Sekundärbehandlung<br />

von Darmkrebs. In mehreren gegenwärtig<br />

laufenden Studien wird die Anwendung von Campto<br />

im Rahmen der adjuvanten Chemotherapie bei<br />

Darmkrebs, fortgeschrittenem Magenkrebs sowie bei<br />

kleinzelligem und nicht-kleinzelligem Lungenkrebs<br />

untersucht. Seit der Einführung im Jahr 1995<br />

vermarktet Aventis Campto unter Lizenz von Yakult<br />

Honsha hauptsächlich in Europa, Afrika und Asien. In<br />

den USA und Japan wird das Produkt nicht vermarktet.<br />

Diabetes<br />

Lantus (Insulin Glargin) ist ein langwirkendes, einmal<br />

täglich zu verabreichendes Humaninsulin-Analogon<br />

zur Behandlung von Diabetes Typ I und II. Lantus wird<br />

einmal pro Tag per Injektion verabreicht, wodurch<br />

der basale Insulinspiegel über einen Zeitraum von 24<br />

Stunden stabil gehalten wird und keine nennenswerte<br />

Wirkungsspitze auftritt. Die Kampagne der „zielorientierten<br />

Behandlung“ positioniert Lantus als eines der<br />

wirksamsten Arzneimittel, durch das die Patienten<br />

den angestrebten Hämoglobin A1C-Wert erreichen.<br />

Im April 2002 wurde für Lantus in Japan ein<br />

Zulassungsantrag gestellt. Lantus wurde im August 2002<br />

in Großbritannien und Irland auf den Markt gebracht.<br />

Im Jahr 2003 sind weitere Einführungen in<br />

verschiedenen Ländern vorgesehen. Im Mai 2002<br />

haben die anlässlich des Jahreskongresses der<br />

„American Academy of Clinical Endocrinologists“<br />

(AACE) präsentierten Studienergebnisse gezeigt, dass<br />

mit Lantus behandelte Patienten ihren Hämoglobin<br />

A1C-Wert (A1C unter 7 %) bei einer gleichzeitigen<br />

Reduzierung der insbesondere nachts auftretenden<br />

Unterzuckerungssymptome besser unter Kontrolle<br />

haben als mit NPH-Insulin behandelte Patienten. Zwei<br />

weitere Studien, die im September 2002 während des<br />

Jahreskongresses der „European Association for the<br />

Study of Diabetes“ (EASD) in Budapest vorgestellt<br />

wurden, haben die Ergebnisse der vorangegangenen<br />

Studien über Diabetes Typ II bestätigt und erwiesen,


dass Lantus den Hämoglobin A1C-Wert genauso<br />

effizient senkt wie das NPH-Insulin (unter 7 %),<br />

allerdings mit weniger Fällen von Unterzuckerung als<br />

das NPH-Insulin. Im Dezember 2002 hat die<br />

Europäische Kommission Lantus für eine Verabreichung<br />

zu einem beliebigen Zeitpunkt des Tages zugelassen.<br />

Amaryl (Glimepirid) ist ein einmal täglich zu verabreichender<br />

Sulfonylharnstoff zur oralen Behandlung von<br />

Diabetes Typ II in Verbindung mit körperlicher<br />

Bewegung und Diät. Amaryl reduziert den Blutzuckerspiegel<br />

in erster Linie dadurch, indem es den Körper<br />

dazu angeregt, mehr eigenes Insulin herzustellen.<br />

Eine während des Kongresses der „American Diabetes<br />

Association“ (ADA) im Jahr 2002 präsentierte Studie<br />

hat offenbart, dass Amaryl im Vergleich zu anderen<br />

Sulfonylharnstoffen sowohl das Unterzuckerungsrisiko<br />

als auch die Gefahr einer Gewichtszunahme verringert.<br />

Amaryl ist das erste orale Antidiabetikum seiner Klasse,<br />

das in 15 europäischen Ländern, in den USA und mehr<br />

als 23 weiteren Ländern für 3 Indikationen zugelassen<br />

ist: als Monotherapie, in Kombination mit Insulin oder<br />

in Kombination mit Metformin, einem weiteren oralen<br />

Antidiabetikum.<br />

Insuman (Humaninsulin) ist ein dem körpereigenen<br />

Insulin identisches biosynthetisch hergestelltes Insulin.<br />

Es wird zur Behandlung von Diabetes Typ I und II<br />

angewandt. Insuman wird heute europaweit<br />

vermarktet, wobei Deutschland und Österreich die<br />

Märkte mit dem stärksten Absatz sind. Das Arzneimittel<br />

wurde im August 2001 in Japan unter dem Namen<br />

Isuhuman zugelassen. Aventis vermarktet Insuman<br />

nicht in den USA.<br />

Arthritis/Osteoporose<br />

Actonel (Risedronat-Natrium) ist ein Bisphosphonat der<br />

neuen Generation zur Prävention und Behandlung der<br />

postmenopausalen Osteoporose und zur Behandlung<br />

von Glucokorticoid-induzierter Osteoporose. Actonel ist<br />

auch zur Behandlung von Morbus Paget, einer seltenen<br />

Knochenkrankheit, zugelassen. Actonel ist das einzige<br />

Bisphosphonat, das in klinischen Studien bereits nach<br />

einer Behandlungsdauer von einem Jahr eine<br />

Verringerung des Wirbelbruchrisikos aufwies, sowie ein<br />

dauerhaft vermindertes Frakturrisiko nach 5-jähriger<br />

Behandlungsdauer. Actonel wird in Kooperation mit<br />

Procter & Gamble Pharmaceuticals im Rahmen des<br />

Programms „Alliance for Better Bone Health“ entwickelt<br />

und vermarktet. Die einmal täglich zu verabreichende<br />

5 mg Formulierung wurde im Jahr 2000 in den USA<br />

und in der EU zugelassen und ist gegenwärtig weltweit<br />

in 77 Ländern zugelassen.<br />

In Japan wurde Risedronat-Natrium im Januar 2002<br />

zugelassen und im Mai zur Behandlung der<br />

Osteoporose eingeführt. Es wird dort gleichzeitig über<br />

2 Vertriebskanäle und unter zwei Handelsnamen<br />

vermarktet: „Actonel Tabletten 2,5 mg“ von Ajinomoto<br />

(Herstellung) und Aventis (Vertrieb) und „Benet<br />

Tabletten 2,5 mg“ von Takeda.<br />

Die einmal wöchentlich zu verabreichende 35 mg<br />

Darreichungsform wurde im Mai in den USA und im<br />

Dezember in der Europäischen Union zugelassen. In<br />

dieser Dosierungsform wurde Risedronat auch in<br />

Argentinien, in Brasilien, in Ägypten, in Guatemala, in<br />

Neuseeland und in der Schweiz zugelassen. Die am 20.<br />

September anlässlich des Kongresses der „American<br />

Society for Bone and Mineral Research“ präsentierten<br />

neuesten Daten bestätigen, dass bei einer täglichen<br />

Einnahme von 5 mg Actonel nach einer einjährigen<br />

Behandlungsdauer das Risiko eines Wirbelbruches bei<br />

Frauen mit postmenopausaler Osteoporose um 70 %<br />

vermindert wird.<br />

Arava (Leflunomid) ist ein orales krankheitsmodifizierendes<br />

Antirheumatikum zur Primärbehandlung der<br />

rheumatoiden Arthritis. Es ist das erste Arzneimittel,<br />

das die Symptome der rheumatoiden Arthritis reduziert<br />

und die in Röntgenbildern als Erosionen und Gelenkspaltverschmälerungen<br />

sichtbaren gelenkzerstörenden<br />

Veränderungen hinauszögert. Zwei Studien, die im<br />

Oktober 2002 während des 66. Jahreskongresses des<br />

„American College of Rheumatology“ (ACR) vorgestellt<br />

wurden, stellen die ausgezeichnete Wirkung und gute<br />

Verträglichkeit von Arava bei der Behandlung der<br />

rheumatoiden Arthritis unter Beweis. Arava wird<br />

GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 25


einmal täglich verabreicht und kann sowohl in frühem<br />

als auch in fortgeschrittenem Krankheitsstadium<br />

eingesetzt werden.<br />

Anti-Infektiva<br />

Ketek (Telithromycin), das erste Präparat einer neuen<br />

Antibiotika-Familie, der Ketolide, wurde speziell zur<br />

Abdeckung eines breiten Anwendungsspektrums bei<br />

der Primärbehandlung von Infektionen der oberen und<br />

unteren Atemwege, die unter anderem durch resistente<br />

Bakterien ausgelöst werden, entwickelt. Ketek, ist zur<br />

Kurzzeittherapie geeignet und verringert die Gefahr<br />

einer Resistenzentwicklung.<br />

In Europa wurde Ketek im Juli 2001 für folgende<br />

Indikationen für Patienten im Alter von 18 Jahren oder<br />

älter zugelassen: zur Behandlung von leichter oder<br />

mittelschwerer ambulant erworbener Lungenentzündung,<br />

akuten Schüben der chronischen Bronchitis,<br />

akuter Sinusitis und zur Behandlung von Angina<br />

(Tonsillitis /Pharyngitis), die durch Beta-Streptokokken<br />

der Gruppe A ausgelöst wird. Ketek dient als Alternativtherapie<br />

zu Beta-Lactam-Antibiotika, wenn diese bei<br />

Patienten ab 12 Jahren nicht geeignet sind. Ketek<br />

wurde im Oktober 2001 in Deutschland und im Jahr<br />

2002 in Spanien, Italien, Frankreich sowie auf allen<br />

wichtigen lateinamerikanischen Märkten eingeführt.<br />

Seit seiner Einführung wurden weltweit über eine<br />

Million Patienten mit Ketek behandelt. In Japan, dem<br />

weltweit zweitgrößten Antibiotikamarkt, wurde im<br />

Januar 2002 ein Zulassungsantrag gestellt.<br />

Die FDA hat im Januar 2003 eine bedingte Zulassung<br />

für Ketek erteilt, und zwar bei akuten Schüben der<br />

chronischen Bronchitis, akuter Sinusitis und ambulant<br />

erworbener Lungenentzündung. Die FDA hat<br />

zusätzliche Informationen und Analysen (jedoch keine<br />

weiteren klinischen Studien) angefordert, die die<br />

Voraussetzung für eine endgültige Genehmigung sind.<br />

Die Frist, in der die FDA nach dem Erhalt der erforderlichen<br />

Informationen von Aventis eine Antwort erteilen<br />

muss, beträgt maximal sechs Monate.<br />

26 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />

Targocid (Teicoplanin) ist ein injizierbares Antibiotikum<br />

der Familie der Glycopeptide zur Behandlung<br />

von grampositiven Bakterieninfektionen, darunter von<br />

solchen, die gegenüber anderen Antibiotika wie<br />

Methizillin und Cephalosporinen resistent sind.<br />

Tavanic (Levofloxacin) ist ein oral und intravenös<br />

zu verabreichendes Breitspektrumantibiotikum aus<br />

der Familie der Fluorquinolone, das von Daiichi<br />

einlizenziert wurde. Dieses schnell wirkende,<br />

bakterizide Antibiotikum wird einmal täglich zur<br />

Behandlung von ambulant erworbener Lungenentzündung,<br />

akuten Schüben chronischer Bronchitis,<br />

akuter Sinusitis, schweren Harnwegsinfektionen sowie<br />

bei Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes<br />

verabreicht. Aventis vermarktet Tavanic weder in den<br />

USA noch in Japan.<br />

Zentrales Nervenssystem<br />

Copaxone (Glatirameracetat) ist das erste kortison-<br />

und interferonfreie Medikament zur Reduzierung der<br />

Anfälle der schubartig auftretenden multiplen Sklerose.<br />

Copaxone hat eine konstante Verringerung der<br />

Rückfallrate über einen Zeitraum von 8 Jahren, eine<br />

über kernspintomatographische Aufnahmen gut zu<br />

erkennende signifikante Verbesserung der Folgeerscheinungen,<br />

und ein weniger gravierendes Krankheitsbild<br />

bewirkt. Copaxone hat im August 2001 in allen Ländern<br />

der EU die Arzneimittelzulassung erhalten. Im<br />

September 2002 hat eine Darreichungsform von<br />

Copaxone, die 7 Tage bei Zimmertemperatur<br />

aufbewahrt werden kann, die Zulassung in 16<br />

europäischen Ländern erhalten. In Europa wird<br />

Copaxone in Kooperation mit Teva Pharmaceutical<br />

Industries Ltd. vertrieben. In Nordamerika wird<br />

Copaxone durch Teva Neuroscience vermarktet.


IMPFSTOFFE<br />

Aventis Pasteur ist ein weltweit führendes<br />

Unternehmen in der Impfstoffbranche mit dem<br />

umfassendsten Produktangebot, das gegenwärtig auf<br />

dem Markt existiert. Mit einem Vermächtnis, das auf<br />

Louis Pasteur zurückgeht, hat unser Impfstoffunternehmen<br />

im Jahr 2002 1,4 Milliarden Impfdosen<br />

hergestellt, die etwa 500 Millionen Menschen in 150<br />

Ländern vor 20 schweren Krankheiten schützen. In<br />

Umsatzzahlen ausgedrückt bedeutet dies fast ein<br />

Viertel des weltweiten Impfstoffmarktes, der in den<br />

letzten 10 Jahren durchschnittlich um 14 % pro Jahr<br />

gewachsen ist.<br />

Aventis Pasteur erzielte im Jahr 2002 einen Umsatz<br />

von € 1 580 Millionen mit einem Anstieg von 10,9 %<br />

(+16,3 % operativ) gegenüber dem Umsatz im Jahr 2001<br />

in Höhe von € 1 425 Millionen. Dieses beeindruckende<br />

Wachstum ist vor allem einem starken Umsatzanstieg<br />

in den USA im Bereich der Impfstoffkombinationen<br />

für Kinder und der Auffrischimpfungen von Tetanus<br />

und Diphtherie bei Erwachsenen zu verdanken.<br />

Aventis Pasteur hält in den meisten Ländern eine<br />

Führungsposition. In den USA, die 40 % des weltweiten<br />

Impfstoff-Marktes ausmachen, hat sich Aventis Pasteur<br />

durch höhere Umsätze in den letzten zwei Jahren als<br />

eines der beiden führenden Impfstoff-Unternehmen<br />

etabliert. In Europa werden unsere Impfstoffe von<br />

Aventis Pasteur MSD vertrieben, einem 50-50 Joint<br />

Venture zwischen Aventis Pasteur und Merck & Co., das<br />

Impfstoffe in 19 Länder liefert. Aventis Pasteur MSD<br />

erzielte im Jahr 2002 einen Gesamtumsatz von € 577<br />

Millionen gegenüber einem Vorjahresumsatz von € 556<br />

Millionen, der nach der Equity-Methode bilanziert wird.<br />

In den Schwellenländern, die 80 % der Weltbevölkerung<br />

ausmachen, hat sich Aventis Pasteur insbesondere in<br />

Lateinamerika und zunehmend in Asien als führendes<br />

Unternehmen positioniert. Unser Geschäftsbereich<br />

Impfstoffe ist auch auf den Märkten der Nichtregierungsorganisationen<br />

(NGO) wie der UNICEF und der<br />

panamerikanischen Gesundheitsorganisation aktiv.<br />

Strategische Impfstoffe<br />

Grippeimpfstoffe: Aventis ist mit einem Marktanteil von<br />

fast 50 % der weltweite Marktführer bei Grippeimpfstoffen<br />

– nach Umsatz gemessen unsere stärksten<br />

Produkte. Die Impfung wird als eine der kostengünstigsten<br />

Maßnahmen zur Vorbeugung der Grippe<br />

betrachtet. Die Hauptprodukte sind Vaxigrip, Fluzone<br />

und Mutagrip.<br />

Impfstoffkombinationen für Kinder: Die Komponenten<br />

dieser Impfstoffe variieren je nach regionalen Erfordernissen.<br />

Die verschiedenen Kombinationen bieten einen<br />

Schutz gegen bis zu 6 Krankheiten: Diphtherie,<br />

Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hepatitis B und<br />

die durch Hämophilus influenzae Typ B (Hib) hervorgerufene<br />

Hirnhautentzündung. Unser neuester Impfstoff<br />

ist Hexavac, ein hexavalenter Impfstoff, der im Jahr<br />

2000 in Europa zugelassen wurde und der sich in<br />

diversen internationalen Märkten in der<br />

Zulassungsphase befindet. Bei diesem Impfstoff, der<br />

zusammen mit Merck & Co. entwickelt wurde, handelt<br />

es sich um den einzigen flüssigen Kombinationsimpfstoff<br />

für Kinder zum Schutz vor 6 Krankheiten.<br />

Weitere wichtige Impfstoffkombinationen sind Pentacel<br />

und Tetravac.<br />

Impfstoffe für Reisende/gegen endemisch auftretende<br />

Infektionen: Diese Produktreihe ist zum einen für<br />

Reisende bestimmt, die in Gegenden mit endemisch<br />

auftretenden Infektionskrankheiten reisen, und zum<br />

anderen für die in den betroffenen Gegenden ansässige<br />

Bevölkerung. Viatim/Vivaxim, eine neue Impfstoffkombination<br />

gegen Hepatitis A und Typhus, wurde im Jahr<br />

2001 in Großbritannien auf den Markt gebracht und<br />

befindet sich in anderen europäischen Ländern in der<br />

Einführungsphase. Andere wichtige Produkte in diesem<br />

Segment umfassen Typhim Vi, Avaxim, Verorab, JE-VAX,<br />

YF VAX und Stamaril.<br />

Meningitis-Impfstoffe: Aventis Pasteur bietet drei<br />

Impfstoffe gegen Meningitisformen an, die durch drei<br />

verschiedene Krankheitserreger ausgelöst werden:<br />

- der erste, ActHib, ist ein Impfstoff gegen Hämophilus<br />

influenzae Typ B.<br />

GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 27


Er gehört zu unseren Kombinationsimpfstoffen für<br />

Kinder;<br />

- der zweite, Anti-Meningokokken-AC, ist ein AC-<br />

Polysaccharid-Impfstoff zum Schutz vor in Afrika<br />

auftretenden Stämmen von Meningitis Typ A und C<br />

- der dritte, Menomune, ist ein quadrivalenter<br />

Kombinationsimpfstoff zur Vorbeugung von<br />

Menigokokken Meningitis A, C, Y, W135, der sich<br />

angesichts der Epidemiologie der Meningitis seit 10<br />

Jahren als einer der bedeutendsten Impfstoffe herauskristallisiert.<br />

Dieser Impfstoff hat insbesondere zum<br />

Schutz der amerikanischen Jugendlichen und<br />

Studenten beigetragen, einer Bevölkerungsgruppe, in<br />

der man sehr häufig die Serogruppen C und Y antrifft.<br />

Menomune wird weiterhin zur Immunisierung von<br />

Reisenden verwendet, die z.B. nach Mekka pilgern<br />

oder in Gegenden Afrikas reisen, in denen im Laufe<br />

der letzten zwei Jahre die Serogruppe W135 beobachtet<br />

wurde.<br />

Auffrischimpfungen: Die Tetanus/Diphtheriekombination<br />

(Td) ist die erste weltweit angewandte Auffrischimpfung<br />

zum verstärkten Schutz gegen diese<br />

Erkrankungen. Repevax, das in einigen europäischen<br />

Ländern vermarktet wird, ist eine Auffrischimpfung,<br />

die inaktivierte Impfstoffe gegen Polio, Keuchhusten,<br />

Diphtherie und Tetanus enthält. Diese beiden Produkte<br />

können für unterschiedliche Altersgruppen – Kinder<br />

und Erwachsene – verwendet werden und sind nach<br />

geltenden Richtlinien und Empfehlungen der<br />

jeweiligen nationalen Gesundheitsbehörden in den<br />

Impfschutzplänen aufgenommen.<br />

Polio Impfstoffe: Die Impfstoffe zur Prävention von<br />

Kinderlähmung gehören bei Aventis Pasteur zu den<br />

starken Wachstumsträgern. Aventis Pasteur ist durch<br />

die internationale Initiative der WHO und UNICEF<br />

zur Ausrottung der Kinderlähmung zum weltweit<br />

bevorzugten Partner geworden; dies nicht zuletzt<br />

dank der injizierbaren/inaktivierten Vakzine IPOL<br />

und Imovax Polio, sowie der oral zu verabreichenden<br />

Poliovakzine, die noch in einigen Ländern Verwendung<br />

findet. Nach der Ausrottung der Kinderlähmung könnte<br />

die injizierbare Form über einen Mindestzeitraum von<br />

28 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />

10 Jahren in die Empfehlungen der Gesundheitsbehörden<br />

aufgenommen werden, um dort den Platz der<br />

oralen Poliovakzine einzunehmen. Die injizierbare<br />

Form des Polioimpfstoffes entwickelt sich immer mehr<br />

zu einem entscheidenden Antigen in den neuen<br />

Impfstoffkombinationen für Kinder, die Aventis Pasteur<br />

anbietet.<br />

MERIAL<br />

Merial, ein 50/50 Joint Venture mit Merck & Co. ist<br />

das weltweit größte Unternehmen, das Produkte und<br />

Lösungen zur Verbesserung der Gesundheit, der<br />

Lebensqualität und der Leistungsfähigkeit von<br />

zahlreichen Tierarten entwickelt. Darüber hinaus<br />

ist Merial führend im Bereich der Geflügelzüchtung.<br />

Der Firmensitz befindet sich in Duluth/Georgia in den<br />

USA. Die Firma beschäftigt etwa 6 500 Mitarbeiter in<br />

150 Ländern und bietet eine komplette Palette von<br />

Tierarzneimitteln und Impfstoffen zur Vorbeugung<br />

und Behandlung zahlreicher Tierkrankheiten an.<br />

Die von Merial hergestellten Produkte bieten<br />

Tierärzten, Nahrungsmittelproduzenten, Haustierbesitzern<br />

und Regierungen in der ganzen Welt eine<br />

Unterstützung zur Erhaltung und Verbesserung der<br />

Gesundheit zahlreicher Tierarten und somit<br />

letztendlich auch des Menschen. Überdies beteiligt<br />

sich das Unternehmen aktiv an der Ausarbeitung und<br />

Anwendung internationaler Abkommen zum Thema<br />

Tiergesundheit, insbesondere im Bereich effizienter<br />

epidemiologischer Überwachungssysteme.<br />

Zur Produktpalette von Merial zählt das umsatzstärkste<br />

Produkt Frontline (Fipronil), das weltweit am<br />

meisten eingesetzte topische Antiparasitikum, das bei<br />

der Vorbeugung und Bekämpfung von Flöhen und<br />

Zecken bei Hunden und Katzen weltweit den ersten<br />

Platz einnimmt.<br />

Weitere wichtige Produkte beinhalten v.a. auf<br />

Avermectin basierte Produkte, darunter das Parasitenbekämpfungsmittel<br />

Ivomec (Ivermectin) und Eprinex<br />

(Eprinomectin) zur Behandlung von Rindern,<br />

Milchkühen, Schafen und Schweinen.


Forschung und Entwicklung<br />

Aventis setzt viele Mitarbeiter und erhebliche<br />

finanzielle Mittel ein, um innovative verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel und Impfstoffe anbieten zu<br />

können. Im Jahr 2002 beliefen sich die Ausgaben für<br />

die Forschung und Entwicklung von verschreibungspflichtigen<br />

Arzneimitteln und Impfstoffen insgesamt<br />

auf € 3,14 Milliarden.<br />

VERSCHREIBUNGSPFLICHTIGE ARZNEIMITTEL<br />

5 700 Mitarbeiter in 4 strategischen Standorten in<br />

Frankreich, Deutschland, Japan und USA arbeiten im<br />

Bereich „Drug Innovation & Approval“ an der<br />

Forschung und Entwicklung von verschreibungspflichtigen<br />

Arzneimitteln.<br />

Die Kernziele von „Drug Innovation and Approval“<br />

lauten folgendermaßen:<br />

- Erweiterung des Portfolios durch Produkte in der<br />

Entwicklungsphase<br />

- Steigerung der Innovationskraft und Produktivität<br />

- Maximale Wertschöpfung der Aventis Produkte<br />

Der Bereich „Drug Innovation & Approval“ ist so<br />

strukturiert, dass Aventis zeitkritische Aktivitäten<br />

parallel vorantreiben kann anstatt dies nacheinander<br />

zu tun. Der Entdeckungsprozess von Arzneimitteln<br />

findet an Unternehmensstandorten in Frankreich,<br />

Deutschland und den USA statt. Die verschiedenen<br />

Standorte agieren wie unabhängige Einheiten, die<br />

eigenverantwortlich das Projektportfolio der ihnen<br />

zugeteilten Indikationsgebiete von der frühen Entwicklungsphase<br />

bis zu klinischen Studien der Phase IIa<br />

steuern. Dies wird erreicht durch die Zusammenarbeit<br />

der therapeutischen Abteilungen jedes Standortes<br />

und die Expertise der globalen Funktionen „Lead<br />

Generation“ und „Lead Optimization“. Die Entwicklungsendphasen<br />

und der Zulassungsprozess erfolgen<br />

weltweit und werden vom „Global Drug Development<br />

Center“ in Bridgewater, USA zentral abgewickelt.<br />

Die folgenden globalen Funktionen unterstützen die<br />

Entwicklungsteams der verschiedenen Standorte sowie<br />

die internationalen Projektgruppen:<br />

- „Lead Generation“ (LG): arbeitet zusammen mit den<br />

verschiedenen Indikationsgruppen, um „drug targets“<br />

zu identifizieren und zu validieren, Leitsubstanzen zu<br />

identifizieren und zu verändern, und um die ersten<br />

Phasen der Molekülentwicklung zu starten. Diese<br />

Funktion setzt sich aus 5 Expertenzentren in<br />

Frankreich, Deutschland und den USA zusammen. Die<br />

von LG verwendeten Techniken sind für die Portfolioplanung<br />

bis hin zur Phase II von wesentlicher<br />

Bedeutung.<br />

- „Lead Optimization“ (LO): tritt als Bindeglied zwischen<br />

Arzneimittelentdeckung und Entwicklung auf. Das<br />

Kernziel dieser Funktion besteht darin, den Nutzen<br />

einer Substanz für den Menschen zu bestimmen, damit<br />

die Substanzen mit den größten Erfolgschancen für die<br />

Phasen IIb und III ausgewählt werden. „LO“ setzt sich<br />

aus 4 Expertenzentren zusammen, deren Wissenschaftler<br />

in den 4 Zentren in Projektgruppen<br />

organisiert sind.<br />

- „Product Realization“ (PR): ist für die weltweite<br />

Steuerung der letzten Phasen – Phase IIb und Phase III<br />

– der Projekte in der klinischen Entwicklung zuständig<br />

sowie für die optimale Wertschöpfung der strategischen<br />

Produkte durch die Entwicklung neuer Indikationsgebiete<br />

und wirtschaftlich lohnenswerter Darreichungsformen.<br />

Die klinischen Studien werden mit Hilfe<br />

innovativer computergesteuerter Managementinstrumente<br />

und eines umgekehrten Planungsprozesses<br />

durchgeführt.<br />

- „Global Regulatory Approvals & Marketing Support“<br />

(GRAMS) ist das Bindeglied zu den Zulassungsbehörden<br />

und steuert die für die wichtigsten Märkte weltweit<br />

simultan gestellten Zulassungsanträge die zur<br />

Zulassung in Schlüsselmärkten führen. Die modernsten<br />

Technologien im Bereich der elektronischen <strong>Dokument</strong>enverwaltung<br />

werden zur optimalen Steuerung der<br />

potenziellen Arzneimittel durch den Zulassungsprozess<br />

eingesetzt. GRAMS verwaltet und erneuert auch die<br />

bestehenden Zulassungen und ist für die Überwachung<br />

der Verträglichkeit aller in der Entwicklung und auf<br />

dem Markt befindlichen Substanzen verantwortlich.<br />

GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 29


Ankündigung neuer Forschungsschwerpunkte<br />

Aventis hat im September 2002 verkündet, seine<br />

Forschungsaktivitäten auf einige wichtige Therapiegebiete<br />

zu fokussieren, in denen das Unternehmen die<br />

Marktführerschaft anstrebt. Aventis hat beschlossen,<br />

seine Präsenz in den Indikationsgebieten Onkologie,<br />

Diabetes und Thrombose zu verstärken. Das<br />

Unternehmen wird des Weiteren seine Forschungsaktivitäten<br />

auf Indikationen ausrichten, in denen es über<br />

ein internes wissenschaftliches Know-how verfügt<br />

– z.B. Alzheimer, Asthma, koronare Herzkrankheiten,<br />

multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis, Schizophrenie<br />

und chronische Virusinfektionen –, und neue<br />

Therapien entwickeln, die wichtigen medizinischen<br />

Bedürfnissen gerecht werden. Gleichzeitig werden die<br />

Forschungsaktivitäten auf Impfstoffe und immunologische<br />

Verfahrensweisen konzentriert, die gegenwärtig<br />

bei Aventis Pasteur untersucht werden. In den<br />

Forschungsbereichen Bakterien- und Pilzbekämpfung<br />

plant Aventis eine Allianz, um von dem Know-how des<br />

Unternehmens auf diesem Gebiet zu profitieren und<br />

es weiter zu fördern.<br />

Im Juli wurden die in Romainville bei Paris stattfindenden<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeiten auf dem<br />

Gebiet der Knochenerkrankungen an ProSkelia<br />

übertragen, ein neues pharmazeutisches Forschungsund<br />

Entwicklungslabor, das auf Knochenkrankheiten<br />

spezialisiert ist. Das Kapital von ProSkelia gehört zu<br />

58 % der amerikanischen Risikokapitalgesellschaft<br />

Warburg Pincus und zu 42 % Aventis. ProSkelia<br />

beschäftigt etwa 90 Personen.<br />

Aventis plant in Romainville ein neues Technologieund<br />

Aktivitätenzentrum, in dem das neue Kooperationsunternehmen<br />

im Bereich Antiinfektiva sowie<br />

ProSkelia untergebracht werden. Die neue Plattform<br />

wird diesen Technologieunternehmen eine attraktive<br />

und wettbewerbsfähige Infrastruktur bieten, die die<br />

Bedürfnisse von Forschung und Entwicklung erfüllt und<br />

neue Arbeitsplätze schaffen dürfte.<br />

30 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />

Ausbau der Allianzstrategie<br />

Aventis verfolgt eine Strategie gezielter Technologiepartnerschaften<br />

und Ein-Lizenzierungen, um sein<br />

internes Wachstum zu unterstützen und um seinem<br />

Hauptziel näher zu kommen: dem Markt neue und<br />

innovative verschreibungspflichtige Medikamente und<br />

Impfstoffe von großer medizinischer Bedeutung<br />

anzubieten. Das Unternehmen hat sich auch zum Ziel<br />

gesetzt, durch Lizenz- und Kooperationsverträge mit<br />

Biotechnologiefirmen oder anderen Pharmaunternehmen<br />

in den Bereichen Entwicklung und<br />

Vermarktung seine Stärken auf bestimmten Indikationsgebieten<br />

zu festigen. Mehrere vielversprechende<br />

Arzneimittelkandidaten konnten so in den<br />

vergangenen zwei Jahren in den Therapiebereichen<br />

Onkologie, Diabetes und Asthma dem Portfolio<br />

hinzugefügt werden. Darunter befinden sich:<br />

- DiaPep277, eine neue Diabetestherapie, die in<br />

klinischen Studien der Phase II vielversprechende<br />

Ergebnisse aufwies. DiaPep277 wird zur Vorbeugung<br />

und Behandlung der latenten autoimmunen Diabetes<br />

bei Erwachsenen und von Diabetes Typ I entwickelt.<br />

Ein weltweiter Exklusivlizenzvertrag für dieses neue<br />

Medikament wurde im Juli mit Peptor Ltd<br />

abgeschlossen.<br />

- Genasense, ein Antisense-Arzneimittelkandidat, der<br />

gegenwärtig in klinischen Studien der Phase II und<br />

Phase III auf eine Steigerung der Wirkung der<br />

Chemotherapie bei Patienten mit hämatologischen<br />

Malignomen und soliden Tumoren geprüft wird. Diese<br />

Substanz wird derzeit von Aventis in Zusammenarbeit<br />

mit Genta Inc. entwickelt und demnächst vermarktet.<br />

- Alvesco Ciclesonid ist ein zu inhalierendes Korticosteroid<br />

zur Behandlung von Asthma. Alvesco, das sich<br />

momentan in Phase III befindet, hat eine<br />

ausgezeichnete Wirksamkeit ohne die unerwünschten<br />

systemischen Nebenwirkungen, die allgemein mit<br />

Korticosteroiden assoziiert werden. Aventis entwickelt<br />

Alvesco in Kooperation mit Altana Pharma und wird<br />

das Produkt in den USA gemeinsam vermarkten.


Die wichtigsten strategischen Partnerschaften<br />

im Überblick:<br />

Substanz Partner Indikation<br />

Actonel Procter & Gamble Osteoporose<br />

Alvesco Altana Pharma Asthma<br />

Entzündungshemmende<br />

Moleküle<br />

Inflazyme Asthma<br />

AVE-8062 Ajinomoto Krebs<br />

Campto Yakult Krebs<br />

CpG Coley Asthma und<br />

Immunomodulatoren allergische Rhinitis<br />

Copaxone Teva Multiple Sklerose<br />

CRF-1-Antagonisten<br />

Pharmaceuticals<br />

Neurogen Angstzustände/<br />

Depression<br />

DiaPep277 Peptor Diabetes<br />

Dynepo Transkaryotic<br />

Therapies<br />

Anämie<br />

Exubera Pfizer Diabetes<br />

Genasense Genta Krebs<br />

Nikotinagonisten Targocept Alzheimer<br />

Pralnacasan Vertex Rheumatoide<br />

Arthritis und<br />

Osteoarthritis<br />

SERM ProSkelia Osteopathien<br />

Tavanic Daiichi Bakterielle<br />

Infektionen<br />

Aventis arbeitet gemeinsam mit Biotechnologiefirmen,<br />

anderen Pharmaunternehmen und wissenschaftlichen<br />

Organisationen an Projekten in Forschung,<br />

Entwicklung und präklinischer Technologie, mit dem<br />

Ziel, bei den internen Aktivitäten eine höhere Innovationskraft<br />

zu erzielen und den Prozess der Arzneimittelzulassungen<br />

zu beschleunigen. Aventis nimmt<br />

gemeinsam mit Universitätsinstituten und Biotechnologiefirmen<br />

weltweit gegenwärtig an mehr als 300<br />

Kooperationsprogrammen teil.<br />

Die wichtigsten Allianzen im Überblick:<br />

Partner Kooperationsgebiet<br />

Affymetrix ADN-Chips<br />

Celera Genomdatenbank und Cathepsin S für<br />

Incyte<br />

Pharmaceuticals<br />

entzündliche Erkrankungen<br />

Genomdatenbank<br />

Millennium Entzündliche Erkrankungen<br />

Pharmaceuticals und Technologietransfer<br />

PPD Discovery Funktionelle Genomik von Krebs<br />

ProCorde Funktionelle Genomik von Herz-Kreislauf<br />

IMPFSTOFFE<br />

Die Forschung und Entwicklung im Bereich der<br />

Impfstoffe bei Aventis Pasteur konzentriert sich auf die<br />

Entwicklung von vorbeugenden und therapeutischen<br />

Impfstoffen, die Verbesserung bestehender Impfstoffe,<br />

sowie die Vereinfachung von Darreichungsformen.<br />

Etwa 1 000 Forscher arbeiten im Bereich Forschung<br />

und Entwicklung von Aventis Pasteur in den drei<br />

Forschungs- und Entwicklungsstätten in Marcy l’Etoile,<br />

Frankreich, Toronto, Kanada und Swiftwater,<br />

Pennsylvania, USA. Das Unternehmen investiert 17 %<br />

seines Umsatzes in die Erforschung und Entwicklung<br />

neuer Impfstoffe.<br />

Die Forschungsschwerpunkte von Aventis Pasteur<br />

sind auf sechs Hauptprogramme fokussiert:<br />

Neue Impfstoffkombinationen für Kinder<br />

Die neuen Impfstoffkombinationen für Kinder, die<br />

einen zellfreien Keuchhustenimpfstoff enthalten,<br />

werden zum Schutz vor mehreren Krankheiten bei<br />

einer geringen Anzahl von Injektionen entwickelt.<br />

Aventis Pasteur arbeitet auch an einem Impfstoff<br />

namens Pentacel zur Vorbeugung von fünf Krankheiten<br />

(Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung, Keuchhusten<br />

und Hib-Meningitis), der für den amerikanischen Markt<br />

bestimmt ist.<br />

GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 31


Auffrischimpfstoffe<br />

Diese Impfstoffe entsprechen den wachsenden<br />

Bedürfnissen von Jugendlichen und Erwachsenen, weil<br />

sie einen erweiterten Schutz gegen Diphtherie, Tetanus,<br />

Kinderlähmung und insbesondere Keuchhusten bieten,<br />

der bei dieser Bevölkerungsgruppe im Wachsen<br />

begriffen ist.<br />

Atemwegsinfektionen<br />

Neue Impfstoffe gegen virale Atemwegsinfektionen<br />

(Respiratory Syncytical Virus, Grippe) sowie gegen<br />

bakterielle Atemwegsinfektionen (S. Pneumoniae etc.)<br />

sind in Entwicklung.<br />

Impfstoffe für Reisende/gegen endemisch auftretende<br />

Infektionen<br />

Klinische Studien der Phase I zur Prävention des<br />

Denguefiebers, eines weitverbreiteten Problems der<br />

öffentlichen Gesundheit in Asien und Lateinamerika,<br />

werden zurzeit durchgeführt.<br />

Infektionen durch Blutübertragung<br />

Die Impfstoffe ALVAC-HIV befinden sich bei prophylaktischer<br />

und therapeutischer Indikation in der Entwicklungsphase.<br />

Im Jahr 2003 beginnt in Thailand eine<br />

klinische Studie der Phase III mit einem prophylaktischen<br />

Impfstoff. Ein neuer Therapieansatz mit einem<br />

rekombinanten tat Toxoid-Protein, befindet sich als<br />

therapeutischer Impfstoff in Phase I.<br />

Therapeutische Impfstoffe gegen bestimmte Krebsarten<br />

Tumor-assoziierte Antigene werden verwendet, um<br />

spezifische Reaktionen auf die Tumorzellen auszulösen.<br />

Die potenziellen multi-antigenen Impfstoffe werden<br />

bei Melanomen und Dickdarm- und Mastdarmkrebs<br />

eingesetzt (Phase I/II).<br />

Aventis Pasteur arbeitet darüber hinaus an der<br />

Entwicklung von Menactra, einer quadrivalenten<br />

Konjugat-Vakzine, die Kinder und Jugendliche gegen<br />

die durch eine Vielzahl verschiedener Serogruppen<br />

von N. meningitis ausgelöste Meningitis schützen soll.<br />

32 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />

Aventis Pasteur konzipiert auch neue Technologien<br />

zur Unterstützung seiner Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />

mit dem Ziel, die Wirksamkeit seiner<br />

Impfstoffe zu steigern: neue Hilfsstoffe und Verabreichungsarten,<br />

lebende Vektoren (viral und bakteriell)<br />

und Genomforschung zur Identifizierung von<br />

Zielantigenen.<br />

Eine Anzahl weiterer Schwerpunkte werden im<br />

Rahmen interner Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />

des Unternehmens sowie im Rahmen von<br />

Business Development-Verträgen untersucht, was<br />

Aventis Pasteur Zugang zu einem vielversprechenden,<br />

im Entwicklungsstadium befindlichen Produktportfolio<br />

gibt.<br />

Solide Allianzen in Wissenschaft und Vermarktung<br />

Aventis Pasteur hat ein internationales Netz an<br />

Kooperationen aufgebaut:<br />

- Impfstoffe gegen Krebs: Therion (USA), Aphton<br />

Corporation (USA), Ludwig Institute for Cancer Research<br />

(USA), National Cancer Institute (USA), Karolinska<br />

Institutet (Schweden), Universität Leiden (Niederlande),<br />

National Research Council (Kanada).<br />

- Genomforschung: Incyte Pharmaceuticals, Inc. (USA),<br />

EOS Technologies, Inc. (USA), Millennium Pharmaceuticals,<br />

Inc. (USA).<br />

- Impfstoff gegen das Denguefieber (hämorrhagisches<br />

Fieber): Acambis (UK).<br />

- Neue antibakterielle Impfstoffe basierend auf Lipopolysacchariden:<br />

National Research Council (Kanada),<br />

Universität Oxford (UK), BioSynth (Italien), Universität<br />

Stockholm (Schweden).<br />

- Impfstoffe gegen AIDS: Institut Pasteur (Frankreich),<br />

ANRS (Frankreich), National Institutes of Health (USA),<br />

Walter Reed Institute (USA), Eurovac (EU).<br />

Zusätzlich zu den Beziehungen zu Merck & Co. wurden<br />

mit dem Institut Pasteur für bestimmte Impfstoff-<br />

Forschungsprogramme dauerhafte Verbindungen<br />

hergestellt.


Produktportfolio<br />

in der Entwicklungsphase<br />

Aventis verfügt gegenwärtig über mehr als 40<br />

Substanzen in klinischer Entwicklung, davon mehr<br />

als 25 in den Frühphasen und mehr als 15 in den<br />

Endphasen. Durch frühzeitig getroffene Entscheidungen,<br />

die sich auf die verfügbaren Daten stützen,<br />

möchte Aventis sein Portfolio optimieren und<br />

Prioritäten setzen, um die Erfolgschancen und somit<br />

den Wert der Pipeline zu vergrößern. Darüber hinaus<br />

sucht das Unternehmen aktiv Lizenz- und Allianzmöglichkeiten<br />

zur Stärkung seiner Führungsposition in den<br />

HAUPTSUBSTANZEN IN PHASE III DER KLINISCHER ENTWICKLUNG<br />

Projekt (1) Krankheit Entwicklungsstadium Zulassungsantrag<br />

- Alvesco (Ciclesonid) - Ein inhalatives Korticosteroid zur<br />

Behandlung von Asthma, das in den USA zusammen<br />

von Aventis und Altana Pharma entwickelt wird und<br />

das zur gemeinsamen Vermarktung vorgesehen ist.<br />

Ciclesonid befindet sich derzeit in klinischen Studien<br />

der Phase III und stellt aufgrund seiner hervorragenden<br />

Wirksamkeit, seiner geringen Nebenwirkungen und<br />

seiner langen Wirkdauer einen vielversprechenden<br />

Fortschritt bei der Behandlung von Asthma dar. Mit ca.<br />

20 Millionen Patienten allein in den USA ist der Markt<br />

für Asthma in schnellem Wachstum begriffen. Aventis<br />

bereitet derzeit Zulassungsanträge für die USA vor,<br />

die für das zweite Halbjahr 2003 vorgesehen sind.<br />

geplant (2)<br />

Alvesco (Ciclesonide) (3) Asthma Phase III 2003 (USA)<br />

Cariporide Herzchirurgie, koronare Bypass-Operationen Phase III 2003<br />

Genasense (4) Krebs Phase III 2003<br />

Glulisine (1964) Diabetes Typ I und II Phase III 2003<br />

Menactra Impfstoff gegen Meningitis Phase III 2004<br />

Pentacel Impfstoffkombination für Kinder Phase III 2004 (USA)<br />

Exubera (5) Diabetes Typ I und II Phase III Nicht festgelegt<br />

(1) Nur neuartige chemische, biologische Substanzen (NCE/NBE).<br />

(2) USA und Europa (wenn nicht anders vermerkt).<br />

(3) Kooperation mit Altana Pharma.<br />

(4) Kooperation mit Genta Inc.<br />

(5) Kooperation mit Pfizer.<br />

Indikationsgebieten Onkologie, Diabetes, Thrombose<br />

und Impfstoffe.<br />

Die folgenden Aufstellungen geben einen Überblick<br />

über den momentanen Stand der Pipeline von Aventis,<br />

wobei die unten aufgeführten neuen Produkte über<br />

alle anderen in der Entwicklung befindlichen Produkte<br />

Priorität haben. Die Forschung und Entwicklung von<br />

Arzneimitteln birgt von Natur aus zahlreiche Risiken.<br />

Es besteht daher die Möglichkeit, dass einige laufende<br />

Projekte nie bis zur Vermarktung gelangen.<br />

- Cariporide - Das erste Produkt zum Schutz des<br />

Herzmuskels, um das Herzinfarktrisiko sowie die Zahl<br />

der Todesfälle von Patienten mit einem Koronarbypass<br />

zu verringern. Die Rekrutierungsphase für die Phase III-<br />

Studie, EXPEDITION, die das Arzneimittel auf seine<br />

Fähigkeit, die Zahl der Todesfälle und Herzinfarkte bei<br />

Patienten mit einem Koronarbypass zu senken, testen<br />

soll, wurde August 2002 abgebrochen.<br />

- Genasense - ein Antisense-Arzneimittelkandidat,<br />

der sich momentan in Entwicklungsphase II und III<br />

befindet. Derzeit sind klinische Studien im Gange,<br />

um Genasense auf die Fähigkeit, die Wirksamkeit einer<br />

Chemotherapie bei Patienten mit hämatologischen<br />

GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 33


Malignomen und soliden Tumoren zu testen. Diese<br />

Substanz wird zusammen von Aventis und Genta Inc.<br />

entwickelt und vermarktet.<br />

- Glulisine - Dieses schnell wirksame Insulin-Analogon<br />

für Diabetes Typ I und II ist eine wichtige Substanz zur<br />

Erweiterung des Antidiabetika-Portfolios von Aventis.<br />

Das internationale Entwicklungsprogramm für Glulisine<br />

zielt darauf ab, mit wettbewerbsfähigen Produkt-<br />

Eigenschaften zum Zeitpunkt der Markteinführung<br />

aufzuwarten, d.h. flexible Einnahme während der<br />

Mahlzeiten sowie Applikation per Pumpe für die<br />

kontinuierliche subkutane Verabreichung. Die Antragsunterlagen<br />

werden voraussichtlich in den USA und<br />

Europa 2003 eingereicht.<br />

- Menactra - Quadrivalenter Konjugat-Impfstoff gegen<br />

N. Meningitis bei Heranwachsenden und Kindern.<br />

- Pentacel - Schutzimpfung für fünf Krankheiten<br />

(Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung, Keuchhusten<br />

und Hib-Meningitis) für den US-amerikanischen Markt.<br />

- Exubera - Ein revolutionärer Ansatz für die Verabreichung<br />

von Insulin in Form von zu inhalierendem<br />

Trockenpulver. Exubera wird in Zusammenarbeit<br />

mit Pfizer für Patienten mit Diabetes Typ I und II<br />

entwickelt. Die klinischen Studien der Phase III<br />

in Bezug auf die Wirksamkeit des Produktes sind<br />

abgeschlossen; weitere Studien sind im Gange, um<br />

die Daten über die langfristige Verträglichkeit zu<br />

bestätigen. Zulassungsanträge, die eine vollständigere<br />

Datenanalyse erfordern, werden derzeit in den USA<br />

und in Europa überprüft.<br />

34 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />

Unsere frühe Pipeline (Phase I/II) umfasst folgende<br />

Substanzen:<br />

Projekt Erkrankung<br />

Taxane der neuen Generation Krebs<br />

Flavopiridol Krebs<br />

AVE-8062 Krebs<br />

Impfstoff ALVAC - CEA Darmkrebs<br />

Impfstoff ALVAC - gp 100 Melanome<br />

Impfstoff ALVAC-HIV HIV<br />

Impfstoff RSV Virusinfektionen der Atemwege<br />

Pralnacasan Arthritis<br />

AVE – 7688 Bluthochdruck<br />

HP – 184 Rückenmarksverletzungen<br />

NV1FGF Peripher-vaskuläre Erkrankung<br />

Teriflunomid Multiple Sklerose<br />

Entzündungshemmende<br />

Substanzen<br />

Asthma<br />

DiaPep277 Diabetes<br />

Schlankheitsmittel Adipositas<br />

Guanylat-Cyclase-Stimulator Angina<br />

100 907 Schlafstörungen<br />

CRF-1 Antagonisten Depression/Angst<br />

SERM 3471 Postmenopausale Osteoporose<br />

Faktor Xa-Inhibitoren Thrombose<br />

- Zwei Taxane der neuen Generation, die als Chemotherapeutikum<br />

eingesetzt werden, weisen in der Tumorbehandlung<br />

ein großes Wirksamkeitsspektrum bei<br />

Tumorzellen auf, die eigentlich gegen Taxane resistent<br />

sind. Die Verträglichkeit dieser neuen zytotoxischen<br />

Therapie scheint der von Taxotere ähnlich zu sein.<br />

Studien der Phase II sind im Gange.<br />

- Flavopiridol - Ein innovatives Chemotherapeutikum,<br />

das den Zellzyklus unterbindet und den Zellentod<br />

fördert, indem es die Cyclin-abhängige Kinase (CDK)<br />

hemmt. In Kombination mit anderen zytotoxischen<br />

Substanzen hat Flavopiridol Synergieeffekte sowie in<br />

frühen klinischen Studien Anti-Tumor-Wirkung gezeigt.<br />

Aventis hat klinische Studien mit Flavopiridol in<br />

Kombination mit den Chemotherapeutika Taxotere


für die Behandlung von Lungenkrebs und Campto<br />

zur Behandlung von Darmkrebs aufgenommen.<br />

- AVE - 8062 ist eine neuartige Substanz für die<br />

Krebsbehandlung, deren potenzielle Wirkung auf<br />

Tumorzellen darin liegt, dass sie die für den Tumor<br />

notwendige Blutversorgung unterbindet. Die<br />

weltweiten Rechte für die Entwicklung, Herstellung<br />

und Vermarktung von AVE-8062 unterliegen der Lizenz,<br />

die Aventis von Ajinomoto Co., Inc. in Japan gewährt<br />

wurde.<br />

- ALVAC-CEA,ein therapeutischer Impfstoff gegen<br />

Darmkrebs, induziert T-Zellen und Antikörper-<br />

Reaktionen gegen spezifische Tumorzellen, die das<br />

tumor-assoziierte Antigen CEA tragen. Phase I-Studien<br />

bei Patienten mit Darmkrebs im fortgeschrittenen<br />

Stadium haben Immunreaktionen gegenüber CEA<br />

gezeigt und bei einem Drittel der Patienten war über<br />

einen Zeitraum von zwei Jahren eine Stabilisierung<br />

der Erkrankung zu erkennen. Ein Impfstoff der zweiten<br />

Generation gegen verschiedene Antigene ist geplant.<br />

- Pralnacasan (3480), ein neuer entzündungshemmender<br />

Arzneimittelkandidat im Endstadium von<br />

Phase II hat seine Fähigkeit unter Beweis gestellt, bei<br />

rheumatoider Arthritis die Hauptbotenstoffe für die<br />

Entzündung und Zerstörung der Gelenke durch einen<br />

neuen Wirkungsmechanismus zu hemmen. Momentan<br />

läuft die Phase IIb. Ende 2002 wurden weitere Studien<br />

in Osteoarthritis aufgenommen. Pralnacasan wird in<br />

Zusammenarbeit mit Vertex Pharmaceuticals Inc.<br />

entwickelt.<br />

- AVE-7688, eine neue Substanz für die Behandlung von<br />

Bluthochdruck und dekompensierter Herzinsuffizienz,<br />

befindet sich derzeit in der Phase I.<br />

- HP-184 dient der Funktionsverbesserung bei<br />

chronischen Rückenmarksverletzungen. Ergebnisse<br />

vorklinischer Studien haben eine verbesserte<br />

Leitfähigkeit der Nerven und der ambulatorischen<br />

Fähigkeiten ergeben. Aventis geht davon aus, mit dieser<br />

Substanz die neuropathischen Schmerzen bei Patienten<br />

lindern zu können.<br />

- NV1FGF ist eine Gentherapie ausschließlich auf Basis<br />

von Plasmiden, die einen innovativen Ansatz zur<br />

vermehrten Neubildung von Blutgefäßen bietet. Diese<br />

Substanz soll Patienten mit einer mangelnden Blutversorgung<br />

der Beine die Amputation von Gliedmaßen<br />

ersparen. Die Ergebnisse einer Phase I Studie haben in<br />

Arteriogrammen eine deutlich bessere Blutzirkulation,<br />

Heilung von Geschwüren, eine stärkere Sauerstoffzufuhr<br />

der Haut, weniger Schmerzen sowie die Bildung<br />

neuer Blutgefäße ergeben. Phase II-Studien sind im<br />

Gange.<br />

- Teriflunomid ist ein oraler Immunmodulator, der für<br />

die Behandlung von multipler Sklerose entwickelt wird.<br />

- Die entzündungshemmenden Substanzen gegen<br />

Asthma, die sich derzeit in Phase I/IIa befinden, haben<br />

eine hohe Wirksamkeit und eine gutes pharmakokinetisches<br />

Profil gezeigt. Diese neue Klasse oraler entzündungshemmender,<br />

nicht korticosteroider Substanzen<br />

wird in Zusammenarbeit mit Inflazyne entwickelt.<br />

- Potenzielle Arzneimittel gegen Adipositas befinden<br />

sich derzeit in Phase I Studien.<br />

- Guanylat-Cyclase-Aktivatoren für die Behandlung von<br />

Angina pectoris befinden sich derzeit in Phase I und<br />

werden auf ihre Fähigkeit, die Blutgefäße zu erweitern,<br />

getestet.<br />

- 100 907 ist eine neue Therapie für die Behandlung<br />

von Schlafstörungen. Als selektiver Serotin-Antagonist<br />

(5-HT2a) hat 100 907 in einer kürzlich abgeschlossenen<br />

Phase I-Studie seine Wirkung unter Beweis gestellt.<br />

Während Schlafmittel oft zu Toleranz und zu<br />

nächtlichen Re-Bound Effekten führen, konnte 100 907<br />

die nächtlichen Wachphasen reduzieren. Phase II-<br />

Studien zur Bestätigung der Ergebnisse sind derzeit<br />

in Gang.<br />

- CRF-1 Antagonisten zur Behandlung von Depressionen<br />

und Angstzuständen werden derzeit in Zusammenarbeit<br />

mit Neurogen Corp entwickelt.<br />

- SERM 3471 ist ein selektiver Östrogen-Rezeptor-<br />

Modulator, der in Zusammenarbeit mit ProSkelia für<br />

die Behandlung und Vorbeugung von postmenopausaler<br />

Osteoporose entwickelt wird.<br />

- Faktor Xa-Inhibitoren sind neue Mittel zur<br />

Behandlung und Vorbeugung von Arterien- und<br />

Venenthrombose, die den Blutgerinnungsfaktor Xa auf<br />

GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 35


sehr selektive Weise hemmen. Diese neue Generation<br />

von gerinnungshemmenden Wirkstoffen bietet die<br />

Möglichkeit, die Blutgerinnung zu hemmen, ohne dass<br />

es zu Blutungen kommt, wie es oft bei anderen Anti-<br />

Thrombose-Medikamenten beobachtet wird.<br />

Zusätzlich zu unseren Entwicklungs-Projekten<br />

werden derzeit für mehrere unserer Produkte klinische<br />

Studien durchgeführt mit dem Ziel, Indikationen und<br />

Darreichungsformen zu erweitern. Die Erweiterung<br />

von Indikationen und Darreichungsformen für bereits<br />

bestehende Produkte ist für das Wachstum von Aventis<br />

von großer Wichtigkeit, da sich zahlreiche unserer<br />

Produkte noch am Anfang ihres Lebenszyklus befinden.<br />

Wir sind der Ansicht, dass Produkte wie Lovenox,<br />

Taxotere, Lantus und Actonel ein enormes Wachstumspotenzial<br />

in sich bergen. Die erfolgreiche Erweiterung<br />

von Indikationen und Darreichungsformen, sowie<br />

die Einführung in neuen Märkten würden das<br />

Spektrum und die Einsatzmöglichkeiten dieser<br />

Produkte erweitern.<br />

ERHALTENE ZULASSUNGEN IM JAHR 2002/2003<br />

Produkt Indikation Stadium<br />

Actonel (NCE) Osteoporose Zulassung in Japan (Januar)<br />

Actonel (LE) Einmal wöchentliche Darreichungsform Zulassung in den USA (Mai); EU (Dezember)<br />

Allegra (LE) Hautkrankheiten Zulassung in Japan (April)<br />

Tabletten für Kinder Zulassung beantragt in GB (EU-RMS) (März)<br />

Exklusivität in der Anwendung für Kinder Zulassung in den USA (Januar 2003)<br />

Daptacel Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten Zulassung in den USA (Mai)<br />

Fluzone Grippeimpfstoff in einer Darreichungsform für Kinder Zulassung in den USA (September)<br />

ohne Konservierungsstoffe<br />

Ketek (NCE) Infektionen der Atemwege Zulassung beantragt in Japan (Januar);<br />

bedingte Zulassung in den USA (Januar 2003)<br />

Lantus (NCE) Diabetes Zulassung beantragt in Japan (April)<br />

Lantus (LE) Flexible Dosierung Zulassung beantragt in der EU/den USA (Juni);<br />

Zulassung in der EU (Dezember)<br />

Anwendung bei Kindern Zulassung beantragt in der EU (Juni)<br />

Taxotere (LE) Primärbehandlung bei NSCLC Zulassung beantragt in der EU/den USA<br />

(Februar); Zulassung in den USA (November);<br />

Zulassung in der EU (Januar 2003)<br />

Ösophaguskarzinom Zulassung beantragt in Japan (August)<br />

Repevax Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Pocken Zulassung in der EU (Juni)<br />

Viatim Impfstoff gegen Hepatitis A und Typhus Zulassung in der EU (Juli)<br />

EU-RMS = EU-Mitgliedstaat für das Verfahren der gegenseitigen Anerkennung.<br />

NCE = New Chemical Entity.<br />

LE = Produkt-Linienerweiterung.<br />

36 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />

WICHTIGE PRODUKTLINIENERWEITERUNGEN<br />

IN DER KLINISCHEN ENTWICKLUNG<br />

Produkt Indikation(en) Geplante<br />

Einreichung<br />

Allegra Chronische allergische Rhinitis 2003 (USA)<br />

Allegra-D, einmal tägliche 2003 (USA)<br />

Darreichungsform<br />

Schnelllösliche Tablette 2003 (USA)<br />

Asthma 2004 (USA)<br />

Campto Magenkrebs 2003 (EU)<br />

Adjuvante Behandlung von Darmkrebs 2004 (EU)<br />

Ketek Anwendung bei Kindern 2004 (USA/EU)<br />

Lovenox Prophylaxe der tiefen 2003 (Japan)<br />

Venenthrombose 2004 (USA/EU)<br />

Herzinfarkt mit ST-Segment-Erhöhung 2004 (USA/EU)<br />

Taxotere Magenkarzinom 2003 (USA/EU)<br />

Adjuvante Behandlung von Brustkrebs 2003 (USA/EU)<br />

Prostatakrebs 2003 (USA/EU)<br />

Adjuvante Behandlung von Malignomen<br />

im Hals- und Kopfbereich<br />

2004 (USA/EU)


Geografische Märkte<br />

Den größten Teil des Umsatzes erzielt Aventis in den<br />

vier größten Pharmamärkten der Welt – USA,<br />

Frankreich, Deutschland und Japan. Im Jahr 2002<br />

machten diese Länder 63,5 % des Umsatzes des<br />

Kerngeschäfts des Konzerns aus (2001: 61,9 %).<br />

Auf die USA, den weltweit größten Pharmamarkt,<br />

entfielen 2002 39 % des Umsatzes des Kerngeschäfts<br />

gegenüber 36 % im Vorjahr. Im Jahr 2002 war Aventis<br />

das führende forschende Pharmaunternehmen in<br />

Frankreich und Deutschland. Für Japan lautet das<br />

Ziel von Aventis, eines der größten ausländischen<br />

Pharmaunternehmen zu werden.<br />

Dank seiner Präsenz in über 100 Ländern befindet<br />

sich Aventis auch in anderen Regionen der Welt in der<br />

Lage, die wachsenden Bedürfnisse der Patienten nach<br />

neuartigen Behandlungmethoden und Präventivmaßnahmen<br />

zu befriedigen.<br />

- In Europa, auf das 23 % des weltweiten Pharmamarktes<br />

entfallen, ist Aventis das drittgrößte Pharmaunternehmen.<br />

Der Konzern profitiert von einer sehr starken Präsenz<br />

im Vertriebs- und Forschungsbereich, besonders in<br />

Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Italien.<br />

- Aventis ist mit Geschäfts- und Industrieaktivitäten im<br />

gesamten asiatisch-pazifischen Raum vertreten. In<br />

Japan, dem zweitgrößten Pharmamarkt weltweit, plant<br />

KERNAKTIVITÄTEN VON AVENTIS – UMSATZ NACH LÄNDERN (1)<br />

(In Millionen €)<br />

Kumuliert 2002 Kumuliert 2001 Operative Veränderung (2) Struktur-Veränderung<br />

USA 6 859 5 964 21,4 %<br />

Frankreich 2 295 2 245 4,7 % – 2,3 %<br />

Deutschland 1 086 1 058 2,9 % – 0,3 %<br />

Japan 923 987 2,7 % – 1,5 %<br />

Italien 628 586 7,2 %<br />

Großbritannien 448 373 21,4 %<br />

Mexiko 396 416 3,6 %<br />

Kanada 387 371 11,4 %<br />

Spanien 328 312 5,5 % – 0,4 %<br />

Brasilien 287 349 4,3 %<br />

Zwischensumme 13 639 12 663 13,1 % – 0,6 %<br />

In % der Gesamtsumme 77,5 % 76,4 %<br />

Übrige Länder 3 952 3 912 6,9 % 1,8 %<br />

Gesamt-Umsatz 17 591 16 576 11,6 %<br />

(1) ungeprüft. (2) auf vergleichbarer Basis.<br />

Aventis, ihre Präsenz durch die Einreichung wichtiger<br />

Zulassungsanträge zu verstärken, mit denen die<br />

Zulassung von neuen Indikationen oder Erweiterungen<br />

der Kernproduktlinien erreicht werden soll. Im Jahr<br />

2002 hat Aventis Zulassungsanträge für Ketek und<br />

Lantus eingereicht. Darüber hinaus wurde die<br />

Zulassung für die Markteinführung von Taxotere zur<br />

Behandlung des Ösophaguskarzinoms beantragt.<br />

Actonel erhielt 2002 in Japan die Zulassung und wurde<br />

dort auf den Markt gebracht. Des Weiteren erhielt<br />

Allegra die Zulassung und wurde zur Behandlung von<br />

Juckreiz bei bestimmten Hautkrankheiten auf den<br />

Markt gebracht. Anfang 2003 wird für Lovenox zur<br />

Vorbeugung von tiefer Venenthrombose in Japan<br />

die Zulassung beantragt.<br />

- In Lateinamerika ist Aventis in vier geografischen<br />

Zonen organisiert: Brasilien, Mexiko, der Südspitze<br />

sowie CANAM, das die Andenregion, Mittelamerika und<br />

die Karibik umfasst. In Lateinamerika befindet sich der<br />

Sitz von Aventis in São Paulo, Brasilien. Zu den<br />

Geschäftsaktivitäten tragen die Industriestandorte<br />

in Mexiko, Brasilien, Argentinien, Venezuela und<br />

Guatemala bei. In Bezug auf Umsatz befinden sich<br />

Mexiko und Brasilien auf dem siebten bzw. zehnten<br />

Rang der zehn wichtigsten Länder für Aventis.<br />

Die geografische Analyse des Konzernumsatzes ist in Kapitel 4. „Bericht des Vorstands – Erläuterungen zum<br />

Konzernabschluss“ unter Ziffer 26 enthalten.<br />

GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 37


Marketing und Vertrieb<br />

Aventis verfügt weltweit über fast 20 000 Pharmareferenten,<br />

davon etwa 4 400 in den USA. Diese Referenten<br />

erläutern Ärzten, Apothekern, Krankenhäusern,<br />

Versicherungen, Gesundheitseinrichtungen und<br />

anderen Kunden die therapeutischen und wirtschaftlichen<br />

Vorteile unserer Produkte.<br />

Im Jahr 2002 hat Aventis erfolgreich Maßnahmen<br />

durchgeführt, um den wirtschaftlichen Wert ihrer<br />

globalen strategischen Produkte durch fundamentale<br />

Änderungen in der Steuerung ihrer Markteinführung<br />

und ihres Lebenszyklus zu maximieren. Funktionsübergreifende<br />

Teams aus den wichtigsten Ländern haben<br />

gemeinsam weltweite ehrgeizige Produktstrategien<br />

entwickelt, die auf lokaler Ebene angestoßen und<br />

vorangetrieben werden, in der Absicht, mit den<br />

strategischen Produkten des Konzerns einen noch<br />

höheren Absatz zu erreichen. Mit Hilfe stringenterer<br />

Prognosemodelle, die sich auf die Daten systematischer<br />

Marktstudien stützen, beabsichtigt Aventis, den Markt<br />

und seine Produkte proaktiv zu gestalten.<br />

Um die Interaktion zwischen Aventis und den Ärzten<br />

zu verstärken, werden über das Internet virtuelle<br />

Verkaufsgespräche und Videokonferenzen abgehalten,<br />

so z.B. durch iPhysicians.net. Virtuelle Technologien<br />

befinden sich derzeit in der Entwicklung, um die<br />

Qualität und die Effizienz der Kommunikation mit<br />

den Ärzten zu steigern.<br />

In den USA werden einige Arzneimittel wie Allegra,<br />

ein Arzneimittel gegen saisonale Allergien, und<br />

Fluzone, ein Grippeimpfstoff, in Fernsehen, Zeitungen<br />

und Zeitschriften auch direkt bei den Verbrauchern<br />

beworben.<br />

In den USA betreibt Aventis die E-Commerce-Website<br />

VaccineShoppe (www.vaccineshoppe.com), über<br />

welche im Gesundheitssektor Beschäftigte automatisch<br />

und sicher Produkte online bestellen können. Dank<br />

spezieller Funktionen lassen sich Preise sofort<br />

bestätigen und Bestellungen nachverfolgen sowie<br />

vollständige Verschreibungsinformationen für alle<br />

Impfstoffe und Produkte von Aventis einholen.<br />

Wenngleich sich die Jahreszeiten auf das Kernpharmageschäft<br />

nicht nennenswert auswirken, treten bei<br />

der Nachfrage nach einzelnen Produkten wie dem<br />

38 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />

Allergiemedikament Allegra/Telfast und Grippeimpfstoffen<br />

u.U. jahreszeitlich bedingte Schwankungen auf.<br />

Auf der Nordhalbkugel werden z.B. ca. 80 % bis 85 %<br />

der Grippeimpfstoffe zwischen August und November<br />

verkauft.<br />

Obwohl die Vertriebsmodelle in jedem Land<br />

verschieden sind, verkauft Aventis seine verschreibungspflichtigen<br />

Arzneimittel in der Regel an Großhändler,<br />

unabhängige Apothekenketten, Ärzte, Krankenhäuser,<br />

Kliniken, Ambulatorien, Gesundheitszentren und<br />

öffentliche Einrichtungen.<br />

Darüber hinaus schließt Aventis Verträge zur<br />

gemeinsamen Förderung und Vermarktung mit anderen<br />

Gesellschaften ab, wenn sich diese in wirtschaftlicher<br />

Hinsicht lohnen. Die Hauptkooperationsverträge<br />

zur Zeit laufen mit Procter & Gamble (Actonel, zur<br />

Behandlung von Osteoporose), Teva Pharmaceuticals<br />

(Copaxone zur Behandlung von multipler Sklerose),<br />

Yakult (Campto) und Daiichi (Tavanic).<br />

WETTBEWERB<br />

Aventis operiert in einem globalen Umfeld, in dem<br />

ihre pharmazeutischen Produkte vor allem mit<br />

anderen patentgeschützten Marken-Arzneimitteln<br />

großer nationaler und internationaler Mitbewerber<br />

konkurrieren. Wir sind jedoch auch einem manchmal<br />

starken Wettbewerbsdruck durch verschreibungspflichtige<br />

Generika ausgesetzt, die gewöhnlich auf<br />

den Markt kommen, sobald der Patentschutz bzw. die<br />

patentgebundene Datenexklusivität eines Medikaments<br />

ausläuft oder die nach erfolgreicher Anfechtung eines<br />

noch bestehenden Patents auch vor Ablauf des Patentschutzes<br />

auf den Markt kommen können. Aventis kann<br />

ebenfalls einem starken Wettbewerb durch rezeptfreie<br />

und frei verkäufliche Produkte ausgesetzt sein,<br />

besonders dann, wenn beispielsweise ein umsatzstarkes<br />

verschreibungspflichtiges Produkt eines<br />

Mitbewerbers in die Kategorie der rezeptfreien<br />

Arzneimittel eingestuft wird, oder wenn ein verschreibungspflichtiges<br />

Produkt aus den Vereinigten Staaten<br />

in anderen Ländern frei verkäuflich ist, während unser


Produkt dort als verschreibungspflichtiges Arzneimittel<br />

verkauft wird.<br />

Ein weiterer Wettbewerbsdruck, dem Pharmahersteller<br />

ausgesetzt sind, ist das zunehmende Wachstum<br />

des Parallelmarkts. Arzneimittel, die im Ausland unter<br />

demselben Namen verkauft werden wie auf ihrem<br />

inländischen Markt, werden von Parallel-Importeuren<br />

gekauft, die das ursprüngliche Markenprodukt<br />

umpacken oder seine Packungsgröße verändern. Grund<br />

für diese Parallelimporte sind die wirtschaftlichen<br />

Gewinne, die aus den Preisunterschieden der<br />

Arzneimittel aufgrund von unterschiedlichen Vertriebskosten,<br />

Marktbedingungen (z.B. Existenz von Zwischenhändlern),<br />

angewandten Steuersätzen oder nationalen<br />

Preisfestsetzungsbestimmungen resultieren.<br />

Wenngleich der Parallelmarkt in den letzten Jahren<br />

auf einige Märkte in der EU beschränkt war, scheint<br />

er sich jetzt in weiteren Ländern auszubreiten, z.B.<br />

in Südafrika, auf den Philippinen, in Indien, Russland,<br />

Israel und seit kurzem durch die EU-Osterweiterung<br />

auch bis Osteuropa.<br />

Die weltweite pharmazeutische Industrie, die stark<br />

fragmentiert ist, durchläuft zur Zeit einen Konsolidierungsprozess,<br />

der von steigenden Forschungs- und<br />

Entwicklungskosten für neue Therapien, Kostensenkungsmaßnahmen<br />

im Gesundheitswesen und dem<br />

Wunsch nach Synergien und Kosteneinsparungen durch<br />

Skaleneffekte getrieben ist. Die zehn größten Hersteller<br />

machen ca. 46 % des Marktes aus und es wird geschätzt,<br />

daß kein Unternehmen im Jahr 2002 mehr als 8 % des<br />

Umsatzes im Pharmasektor auf sich vereinigen konnte.<br />

Einzelne Unternehmen können jedoch in bestimmten<br />

Ländern oder speziellen Indikationsgebieten einen<br />

größeren Anteil am Markt haben. Die Hauptmitbewerber<br />

von Aventis sind internationale forschende<br />

Pharmaunternehmen, v.a. AstraZeneca, Bristol Myers<br />

Squibb, Eli Lilly, GlaxoSmithKline, Merck & Co.,<br />

Novartis, Pfizer, Pharmacia, Roche, Sanofi-Synthélabo<br />

und Wyeth. Im Bereich Impfstoffe kontrollieren vier<br />

Hauptunternehmen fast 85 % des Marktes: Wyeth,<br />

GlaxoSmithKline, Merck & Co. und Aventis Pasteur,<br />

wobei auf jedes Unternehmen etwa derselbe Anteil<br />

entfällt.<br />

REGLEMENTIERUNG<br />

Die Pharma-Industrie ist einer starken Reglementierung<br />

unterworfen. Klinische Studien, Zulassung,<br />

Herstellung, Packungsinformation und Vermarktung<br />

von Produkten unterliegen staatlichen Gesetzen und<br />

Regelungen. Umfangreiche klinische Studien sind<br />

erforderlich, um die Auflagen der Zulassungsbehörden<br />

hinsichtlich der Sicherheit und Wirksamkeit für neue<br />

Produkte zu erfüllen. Klinische Studien und die genaue<br />

Beobachtung aller Berichte über unerwünschte<br />

Nebenwirkungen werden nach der Zulassung eines<br />

Produkts fortgesetzt, um die Sicherheit und<br />

Wirksamkeit eines Arzneimittels zu gewährleisten.<br />

In zahlreichen Ländern werden die Preise für viele<br />

Produkte von der Zulassungsbehörde festgelegt. Diese<br />

Auflagen, die je nach Produkt und den gesetzlichen<br />

Bestimmungen des jeweiligen Landes unterschiedlich<br />

ausfallen, sind wichtige Faktoren bei der Entscheidung,<br />

ob eine Substanz zu einem marktfähigen Produkt<br />

entwickelt werden kann und in welchem Land es dann<br />

verkauft werden kann.<br />

Produktreglementierung<br />

Arzneimittel bedürfen vor der Vermarktung in den<br />

einzelnen Ländern der Genehmigung durch die<br />

Gesundheitsbehörden. Den Zulassungsbestimmungen<br />

liegen sehr strikte und von Land zu Land unterschiedliche<br />

Regelungen zugrunde. Im Allgemeinen<br />

wird ein Zulassungsantrag zur Untersuchung und<br />

Bewertung des Medikaments eingereicht, bevor es<br />

für den Vertrieb freigegeben wird. Dieser Antrag<br />

beinhaltet im Wesentlichen detaillierte Angaben<br />

zu Verträglichkeit und Wirksamkeit des Arzneimittels<br />

sowie zum Herstellungsprozess und zur geplanten<br />

Produktionsausrüstung und die an die Patienten<br />

zu gebenden Informationen. Der Zulassungsprozess<br />

kann einige Monate oder mehrere Jahre dauern<br />

und hängt unter anderem von dem betreffenden<br />

Rechtssystem, der Art des Arzneimittels, der Qualität<br />

der eingereichten Daten und der Effizienz bei der<br />

Überprüfung der Unterlagen ab.<br />

GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 39


Wenn ein Medikament den Anforderungen<br />

entspricht, genehmigt eine Behörde die Vermarktung<br />

des Produktes. Nach der Einführung und während der<br />

gesamten Vermarktungsdauer ist gesetzlich festgelegt,<br />

dass der Hersteller die eventuell auftretenden<br />

unerwünschten Nebenwirkungen überwacht und sie<br />

den zuständigen Behörden meldet.<br />

Der Entwicklungsprozess eines Arzneimittels von der<br />

Entdeckung über die klinischen Studien bis hin zur<br />

Zulassung und Einführung dauert in der Regel zwischen<br />

10 und 15 Jahren und kostet nach kürzlich veröffentlichten<br />

Schätzungen mehr als US $ 800 Millionen.<br />

Die klinische Entwicklung besteht aus drei Phasen:<br />

- Phase I: erster Test einer neuen Substanz am<br />

Menschen zur Bewertung der klinischen Sicherheit und<br />

Verträglichkeit sowie der metabolischen und pharmakologischen<br />

Eigenschaften. Diese klinischen Studien<br />

werden in der Regel an einer kleinen Anzahl von<br />

Freiwilligen ausgeführt.<br />

- Phase II: Durchführung kontrollierter klinischer<br />

Studien, um die Verträglichkeit und Wirksamkeit der<br />

Substanz an mehreren Hundert Patienten zu testen,<br />

die an der betreffenden Krankheit leiden. In dieser<br />

Phase wird die optimale Dosierung für weitere Tests<br />

bestimmt. Des Weiteren werden die potenziellen<br />

Studienergebnisse ausgewertet und die häufigsten<br />

Nebenwirkungen und mögliche Risiken, die in<br />

Verbindung mit dem Arzneimittel auftreten können,<br />

identifiziert.<br />

- Phase III: Bestimmung der Verträglichkeit und<br />

Wirksamkeit des Produktes sowie Gesamtabwägung<br />

des Nutzen/Risiko-Verhältnisses. Diese Studien werden<br />

meist an mehreren Hundert bis mehreren Tausend<br />

Patienten durchgeführt.<br />

Die Ergebnisse dieser klinischen Studien werden<br />

dann bei den zuständigen Zulassungsbehörden<br />

eingereicht, um die Zulassung und die Berechtigung<br />

für die Vermarktung des Arzneimittels zu erhalten.<br />

Nach der Zulassung und Markteinführung können<br />

weitere klinische Studien durchgeführt werden, um<br />

die Verträglichkeit und die Wirksamkeit des Produkts<br />

40 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />

in großen Patientengruppen zu kontrollieren und um<br />

mögliche neue Anwendungsgebiete zu untersuchen.<br />

Die Hauptgesundheitsbehörde in den USA ist die<br />

Food and Drug Administration (FDA), die die<br />

Anforderungen in Bezug auf Studien, Zulassung,<br />

Verträglichkeit, Wirksamkeit, Herstellung, Labeling<br />

und Vermarktung von verschreibungspflichtigen<br />

Arzneimitteln festlegt und deren Einhaltung durchsetzt.<br />

Die Pharmaunternehmen und die FDA wenden strenge<br />

wissenschaftliche Verfahren an, um die Verträglichkeit<br />

der Arzneimittel in vier verschiedenen Etappen zu<br />

bewerten:<br />

1. Präklinische Bewertung der Verträglichkeit<br />

2. Bewertung der Verträglichkeit beim Menschen<br />

vor der Zulassung (klinische Studien)<br />

3. Bewertung der Verträglichkeit während der<br />

Zulassungsprüfung durch die FDA (dauert im<br />

Allgemeinen zwischen 10 und 12 Monate)<br />

4. Überwachung der Verträglichkeit nach der<br />

Vermarktung<br />

In Europa existieren zwei Zulassungsverfahren:<br />

- Das zentralisierte Verfahren ist obligatorisch für<br />

Arzneimittel aus der Biotechnologie und kann auf<br />

Wunsch eines Unternehmens auch bei anderen<br />

Innovationen, insbesondere bei allen neuen aktiven<br />

Substanzen angewandt werden. Beim zentralisierten<br />

Verfahren wird der Antrag direkt bei der europäischen<br />

Zulassungsbehörde EMEA in London eingereicht. Nach<br />

Prüfung der Unterlagen, die normalerweise etwa 210<br />

Tage dauert, wird der Antrag durch den Ausschuss für<br />

Arzneimittelspezialitäten (CPMP) genehmigt oder<br />

abgelehnt. Danach fällt die Europäische Kommission<br />

innerhalb von 90 Tagen die endgültige Entscheidung.<br />

Die Mitgliedstaaten haben in der Entscheidungsphase<br />

die Möglichkeit, der Entscheidung zu widersprechen.<br />

Die Genehmigung durch das zentralisierte Verfahren<br />

ist in der gesamten Europäischen Union ohne weitere<br />

Maßnahmen gültig. Das Arzneimittel kann daraufhin<br />

in allen Mitgliedstaaten vermarktet werden.<br />

- Das Verfahren der gegenseitigen Anerkennung<br />

bedeutet, dass ein einziger Mitgliedstaat die


Erstbewertung einer neuen Substanz durchführt. Die<br />

anderen EU-Mitgliedstaaten verfügen anschließend<br />

über eine 90-tägige Frist, um die Entscheidung des<br />

betreffenden Mitgliedstaats anzunehmen oder<br />

abzulehnen. Wenn sie der Entscheidung nicht folgen,<br />

kann der Zulassungsprozess an den Ausschuss für<br />

Arzneimittelspezialitäten (CPMP) zurückverwiesen<br />

werden, um dieselbe Prüfung wie in dem zentralisierten<br />

Verfahren zu durchlaufen. Die Europäische<br />

Kommission trifft ihre offizielle Entscheidung auf<br />

der Grundlage dieser Prüfung. Nach der Entscheidung<br />

der Kommission entscheidet jeder Mitgliedsstaat<br />

selbst über die Zulassung des Arzneimittels. Diese<br />

Entscheidung kann, muss aber nicht mit der<br />

Entscheidung der Europäischen Kommission übereinstimmen.<br />

In Japan ist der Zulassungsprozess für die außerhalb<br />

Japans entwickelten Medikationen aus zwei speziellen<br />

Gründen manchmal schwierig, obwohl die japanischen<br />

Behörden heute die klinischen Daten, die nicht aus<br />

japanischen Studien stammen, anerkennen. Zum<br />

einen fordern die japanischen Behörden Studien, die<br />

überprüfen sollen, ob die ausländischen klinischen<br />

Daten auch auf japanische Patienten übertragbar sind.<br />

Zum anderen verlangen die japanischen Behörden,<br />

dass spezifische Studien mit Japanern auf freiwilliger<br />

Basis durchgeführt werden, um die Dosierungen für die<br />

japanischen Patienten zu bestimmen. Die Einführung<br />

von Arzneimitteln auf dem japanischen Markt kann<br />

sich daher um zwei oder drei Jahre verzögern.<br />

Seit einigen Jahren bemühen sich die Europäische<br />

Union, die Vereinigten Staaten und Japan, die<br />

Entwicklungs- und Zulassungsdauer von pharmazeutischen<br />

Produkten zu verkürzen, indem sie eine<br />

Harmonisierung der Richtlinien auf diesen drei<br />

Märkten anstreben – ein Verfahren mit dem Namen<br />

„International Conference on Harmonization“. Bis auf<br />

weiteres muss die Zulassung jedoch für jeden Markt<br />

einzeln beantragt werden.<br />

Preiskontrollen<br />

Staatliche Preiskontrollen für pharmazeutische<br />

Produkte bestehen auf nahezu allen Märkten, auf<br />

denen Aventis aktiv ist. Die Kontrollmechanismen und<br />

deren Auswirkungen auf die Pharmaindustrie sind von<br />

Land zu Land sehr unterschiedlich. Um die Kosten im<br />

Gesundheitssektor zu senken, haben einige Länder,<br />

in denen Aventis tätig ist, in den letzten Jahren die<br />

Erstattung medizinischer Leistungen erschwert.<br />

Verschiedene Methoden wie Referenzpreise, Selbstbeteiligung<br />

der Patienten an den Kosten sowie eine<br />

Begrenzung der Kostenerstattung und der Verschreibungsmengen,<br />

werden sowohl gegenüber der Pharmaindustrie<br />

als auch gegenüber den Patienten angewandt,<br />

um die Preise für pharmazeutische Produkte unter<br />

Kontrolle zu halten.<br />

Aventis geht davon aus, dass die Regierungen in den<br />

für das Unternehmen bedeutenden Märkten an der<br />

Politik der Kostenreduzierung pharmazeutischer<br />

Produkte für Patienten festhalten werden. Man kann<br />

nicht mit Sicherheit vorhersagen, welche Auswirkungen<br />

die verschiedenen Methoden zur Kontrolle der Arzneimittelkosten<br />

auf die Branche haben werden. Diese<br />

Maßnahmen könnten jedoch für die gesamte<br />

Pharmaindustrie und somit auch für Aventis schwerwiegende<br />

Folgen haben. Die Budget- und Preiskontrollen<br />

könnten in der Zukunft verschärft, die<br />

patentgeschützten Produkte in das Referenzpreissystem<br />

integriert sowie offizielle Arzneimittellisten erstellt und<br />

ähnliche Maßnahmen ergriffen werden.<br />

USA. In den Vereinigten Staaten regeln Medicaid,<br />

Medicare und weitere gesetzliche Bestimmungen bzw.<br />

Programme die meisten Rückerstattungsmodalitäten.<br />

Im Rahmen des Medicaid Programms sind die<br />

Arzneimittelhersteller dazu gezwungen, den Bundesstaaten<br />

Preisnachlässe für durch Medicaid erstattete<br />

Produkte zu gewähren, so dass dieses Programm die<br />

günstigsten Preise vonseiten der Hersteller genießt.<br />

Die US-Regierung und die Behörden der Bundesstaaten<br />

suchen kontinuierlich nach Möglichkeiten zur<br />

Verringerung der Arzneimittelkosten, die über die<br />

jeweiligen Haushaltspläne finanziert werden. Weitere<br />

GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 41


gesetzliche Reformvorhaben stehen bevor, im Rahmen<br />

derer die Bezugsberechtigten im öffentlichen Dienst<br />

von dem traditionellen Beitragssystem zu „Managed<br />

Care“-Systemen wechseln sollen.<br />

Frankreich. In Frankreich bestimmt die Regierung<br />

den Preis eines neuen verschreibungspflichtigen<br />

Medikaments sowie die Preissteigerungen der auf dem<br />

Markt befindlichen Arzneimittel. Im Jahr 2002 hat die<br />

französische Regierung eine neue staatliche Gesundheitsreform<br />

eingeführt: den Mattei-Plan. Dessen Ziel<br />

ist die Neudefinierung der Kostenrückerstattungspolitik<br />

und der Kriterien zur Preisgestaltung der Arzneimittel<br />

durch einen Spezialausschuss sowie die Förderung der<br />

Entwicklung von Generika. Im Juni 2002 haben die<br />

französischen Ärzte und die Krankenkassen eine<br />

Vereinbarung getroffen, um die Ärzte dazu anzuregen,<br />

verstärkt Generika zu verschreiben. Ein neues Referenzpreissystem<br />

soll im Juli 2003 in Frankreich eingeführt<br />

werden, durch das die Regierung Rückerstattungen für<br />

patentfreie Arzneimittel begrenzt und die Differenz von<br />

den Patienten getragen wird. Ein weiterer Vorschlag<br />

des Gesundheitsministeriums bestand darin, mehrere<br />

Hundert Arzneimittel aufgrund „ungenügender“<br />

medizinischer Wirkung von den Rückerstattungen<br />

auszuschließen. Die Regierung hat jedoch auch das<br />

Prinzip eines „beschleunigten“ Verfahrens für die<br />

Preisgestaltung und die Rückerstattung neuer<br />

innovativer Arzneimittel eingeführt. Diese Maßnahme<br />

könnte den Lebenszyklus der patentierten Produkte<br />

um mehrere Monate verlängern.<br />

Japan. In Japan kontrolliert das Ministerium für<br />

Gesundheit, Arbeit und Wohlfahrt die Arzneimittelpreise.<br />

Das Ministerium legt den Betrag fest, der für<br />

jedes verschreibungspflichtige Medikament<br />

rückerstattet wird. Der Preis für ein neues Produkt<br />

wird vom Durchschnittspreis für eine Tagesdosis<br />

vergleichbarer Arzneimittel abhängig gemacht, wobei<br />

gegebenenfalls bestimmte Aufschläge hinzugefügt<br />

werden. Da die Gesundheitsinstitutionen mit den<br />

Großhändlern die Preise für Medikamente aushandeln<br />

können, die geringer sind als die festgelegten Rückerstattungspreise,<br />

treten Preisdifferenzen auf. Um die<br />

42 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />

offiziellen Arzneimittelpreise mit den Marktpreisen<br />

zu harmonisieren, revidiert das Ministerium daher<br />

in regelmäßigen Abständen den Rückerstattungspreis<br />

der Arzneimittel.<br />

Deutschland. In Deutschland versucht die Regierung<br />

seit Ende der 80er Jahre, die Gesundheitsausgaben<br />

unter Kontrolle zu halten, indem die Patienten vor<br />

allem bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln zu Selbstbeteiligungen<br />

verpflichtet werden. Seit 1989 wird auch<br />

ein Referenzpreissystem praktiziert, das die Patienten<br />

dazu verpflichtet, die Differenz zwischen dem<br />

Referenzpreis und dem reellen Verkaufspreis des<br />

verschreibungspflichtigen Arzneimittels aus eigener<br />

Tasche zu zahlen. In der Praxis lehnen die Patienten<br />

es ab, diese Kosten zu tragen, wodurch die Pharmaunternehmen<br />

sich gezwungen sehen, den Marktpreis<br />

an den Referenzpreis anzugleichen oder einen starken<br />

Rückgang der Verschreibungen zu riskieren. Seit 1993<br />

wurde bei allen rezeptpflichtigen Arzneimitteln eine<br />

Selbstbeteiligung von den Patienten je nach Packungsgröße<br />

verlangt. Um die Ärzte zu sparsameren Arzneimittelverschreibungen<br />

anzuregen, wurden von 1993<br />

bis Ende 2001 Budgets für die rezeptpflichtigen<br />

Arzneimittel erstellt, bei dessen Überschreitung die<br />

Ärzte sanktioniert wurden. Die Arzneimittelbudgets<br />

werden durch neue gesetzliche Bestimmungen ersetzt,<br />

die Verhandlungen über die Gesundheitsausgaben<br />

zwischen den gesetzlichen Krankenkassen und der<br />

Kassenärztlichen Bundesvereinigung sowie eine<br />

Festlegung individueller Verschreibungsmengen für<br />

die Ärzte vorsehen. Dieses Gesetz soll dazu beitragen,<br />

die Verschreibungen von Generika und importierten<br />

Arzneimitteln zu fördern. Darüber hinaus haben sich<br />

die staatlichen Krankenkassen und die Apotheker für<br />

das Jahr 2002 auf eine Einfuhrquote von pharmazeutischen<br />

Produkten (Parallelimporte) in Höhe von 5,5 %<br />

des deutschen Marktvolumens geeinigt; dieser<br />

Prozentsatz soll im Jahr 2003 auf 7 % angehoben<br />

werden. Seit Februar 2002 ist gesetzlich festgelegt, dass<br />

die Apotheker befugt sind, bestimmte verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel durch Generika zu ersetzen,<br />

allgemein bezeichnet als „aut-idem-Gesetzgebung“.


Im Rahmen des neuen Beitragssatzsicherungsgesetzes,<br />

das am 1. Januar 2003 in Kraft getreten ist, müssen<br />

die Pharmaunternehmen für innovative Medikamente,<br />

die nicht unter die Generikabestimmungen fallen<br />

(Ersetzen von Arzneimitteln durch Generika) und für<br />

die es keinen Referenzpreis gibt, die jedoch von den<br />

gesetzlichen Krankenkassen rückerstattet werden,<br />

einen Nachlass von 6 % gewähren.<br />

Italien. Im Jahr 2002 wurde eine Reihe von Kostensenkungsmaßnahmen<br />

beschlossen, insbesondere die<br />

Einführung eines Referenzpreissystems und die<br />

Senkung der Arzneimittelpreise um 5 %. Ein neues<br />

Rückerstattungssystem, das für jede Therapieklasse<br />

die Rückerstattungsgrenze festlegt, ist für Januar 2003<br />

geplant. Bei diesem System legt der Pharmazeutikausschuss<br />

des Gesundheitsministeriums (CUF) die staatlichen<br />

Rückerstattungspreise des neuen Systems fest;<br />

dabei orientiert er sich an dem Umsatz pro Tagesdosierung,<br />

die für alle Wirkstoffe definiert ist. Die<br />

Produkte, deren Preise über dem Festbetrag liegen,<br />

werden nicht mehr rückerstattet, es sei denn, die<br />

Preise werden entsprechend – jedoch um nicht mehr<br />

als 13 % – gesenkt.<br />

Großbritannien. Durch das neue Gesundheitsgesetz<br />

von 1999 ist das Gesundheitsministerium befugt, die<br />

Arzneimittelpreise zu begrenzen und die Gewinne der<br />

Pharmaunternehmen zu kontrollieren. Eine<br />

Vereinbarung auf freiwilliger Basis zur Preisregulierung<br />

der pharmazeutischen Produkte wurde zwischen dem<br />

Gesundheitsministerium und der Pharmaindustrie<br />

getroffen. Innerhalb dieses festgelegten Rahmens<br />

können die Arzneimittelhersteller die Einführungspreise<br />

für Medikamente frei gestalten, aber keine<br />

späteren Änderungen vornehmen. Diese Regelung ist<br />

in ihrer heutigen Form im Jahr 1999 in Kraft getreten<br />

und gilt bis 2004. Das National Institute for Clinical<br />

Excellence ist befugt, Richtlinien für Therapiebereiche<br />

zu geben und Empfehlungen zur klinischen Effizienz<br />

und zum Preis/Wirkungs-Verhältnis spezieller<br />

Behandlungen auszusprechen. Die Empfehlungen des<br />

Instituts haben Einfluss auf den Arzneimittelhaushaltsplan<br />

des Gesundheitsministeriums.<br />

Geistiges Eigentum<br />

Aventis hat im Jahr 2002 im Rahmen ihrer strategischen<br />

Aktivitäten Investitionen in Höhe von € 3,14<br />

Milliarden in Forschung & Entwicklung getätigt und<br />

beabsichtigt, das geistige Eigentum in Zusammenhang<br />

mit diesen Aktivitäten mit Nachdruck zu schützen.<br />

Geistiges Eigentum bezeichnet in diesem<br />

Zusammenhang Patente, eingetragene Marken,<br />

Geschmacks- und Gebrauchsmuster, Urheberrechte<br />

sowie alle kommerziell bedeutenden Erfindungen und<br />

Innovationen, die aus der Entdeckung, Entwicklung,<br />

Herstellung oder Vermarktung von Arzneimitteln<br />

oder aus anderen Geschäftsaktivitäten hervorgegangen<br />

sind.<br />

Die wichtigsten Produkte von Aventis sind auf den<br />

Hauptmärkten patentiert, und alle nötigen Schritte<br />

wurden unternommen, um die in der Entwicklung<br />

befindlichen Produkte zu schützen. Eine systematische<br />

Überwachung der Aktivitäten der Wettbewerber in<br />

Bezug auf unser geistiges Eigentum wurde eingerichtet,<br />

und das Unternehmen ist jederzeit bereit, die erforderlichen<br />

Maßnahmen zur Verteidigung seines geistigen<br />

Eigentums in die Wege zu leiten.<br />

In den Vereinigten Staaten ist das Hatch-Waxman<br />

Gesetz aus dem Jahr 1984 in Bezug auf den<br />

gesetzlichen Schutz der verschreibungspflichtigen<br />

Arzneimittel (biologische Produkte ausgenommen)<br />

maßgeblich. Dieses Gesetz sieht vor, dass ein neues<br />

Arzneimittel oder eine Neuindikation über eine<br />

gesetzlich festgelegte Exklusivität verfügt (fünf Jahre<br />

für ein neues Arzneimittel und drei Jahre für eine<br />

Neuindikation eines auf dem Markt befindlichen<br />

Medikaments). In diesem Zeitraum darf die FDA keine<br />

Zulassung zur Vermarktung von konkurrierenden<br />

Generika erteilen, selbst wenn das Originalprodukt<br />

nicht durch ein Patent geschützt ist. Der Ablauf der<br />

5-jährigen Exklusivitätsdauer bedeutet jedoch nicht<br />

die Einschränkung jedes anderen geltenden Patentschutzes.<br />

Dasselbe Gesetz hat jedoch bewirkt, dass der<br />

Zulassungsprozess der konkurrierenden generischen<br />

Arzneimittel, die dieselben Wirkstoffe verwenden,<br />

GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 43


sofort nach Ablauf der gesetzlichen Exklusivitätsdauer<br />

(auch bezeichnet als „Datenexklusivität“) deutlich<br />

beschleunigt wird. Das Gesetz könnte sogar aggressivere<br />

Angriffe gegen den Patentschutz von Originalprodukten<br />

fördern.<br />

Die in den USA verkauften strategischen Produkte<br />

von Aventis unterliegen gleichzeitig den Bestimmungen<br />

des Patentschutzes und der Datenexklusivität des<br />

Hatch-Waxman-Gesetzes. Diese Produkte können einem<br />

verstärkten Wettbewerbsrisiko durch die von der FDA<br />

zugelassenen Generika ausgesetzt sein. Das heißt<br />

insbesondere, dass für einige Produkte von Aventis,<br />

die teilweise zum Kerngeschäft zählen, die Datenexklusivität<br />

ausgelaufen ist und Zulassungsanträge<br />

für generische Versionen von anderen Unternehmen<br />

eingereicht wurden bzw. jederzeit eingereicht werden<br />

können. Die Situation der in den USA vertriebenen<br />

strategischen Arzneimittel sieht folgendermaßen aus:<br />

Actonel (Risedronat-Natrium)<br />

Procter & Gamble ist im Besitz einer „New Drug<br />

Application“ (NDA) für Actonel, die bei der FDA<br />

eingereicht wurde. Das amerikanische Patent zum<br />

Schutz des Wirkstoffs Risedronat-Natrium läuft im<br />

Dezember 2013 aus, und die Patente für die<br />

verschiedenen Formulierungen gelten bis 2017 und<br />

2018. Das Arzneimittel profitiert als neue chemische<br />

Substanz bis März 2003 von der Datenexklusivität,<br />

während die Datenexklusivität zum Schutz der<br />

verschiedenen Indikationen im April 2003 ausläuft.<br />

Allegra/Telfast (Fexofenadin)<br />

Aventis Pharmaceuticals Inc., das Pharmageschäft von<br />

Aventis in den USA, hat im August und September 2001<br />

sowie im Januar 2002 gegen Barr Laboratories, Inc.<br />

Prozesse aufgrund von Patentverletzungen angestrengt,<br />

nachdem Barr eine Zulassung (ANDA) beantragt hatte,<br />

mit dem Ziel, generische Versionen der Fexofenadin<br />

HCl-Kapseln 60 mg, der Fexofenadin HCl-Tabletten 30,<br />

60 und 180 mg sowie von Allegra-D herzustellen und<br />

zu vermarkten.<br />

Aventis Pharmaceuticals Inc. hat darüber hinaus im<br />

44 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />

März 2002 auch eine Patentklage gegen Impax<br />

Laboratories angestrengt, nachdem Impax bei der FDA<br />

eine Zulassung (ANDA) für ein generische Version von<br />

Allegra-D eingereicht hatte. Aventis ist in den USA im<br />

Besitz zahlreicher Patente in Bezug auf Verabreichung,<br />

Darreichungsformen, Herstellung und Zusammensetzung<br />

von Allegra. Das geltende amerikanische Gesetz<br />

lässt die Vermarktung der generischen Version von<br />

Fexofenadin HCl und Allegra-D in Form von Kapseln<br />

oder Tabletten, die von der FDA zugelassen wurde,<br />

nicht ohne gerichtlichen Bescheid oder vor Ablauf<br />

einer Frist von 30 Monaten zu. Die Datenexklusivität<br />

für die Tablettenformen von Allegra läuft im dritten<br />

Quartal 2003 aus. Ende des Jahres 2002 und Anfang<br />

2003 haben drei andere Arzneimittelhersteller<br />

Zulassungsanträge für generische Versionen von Allegra<br />

eingereicht. Aventis Pharmaceuticals Inc. hat gegen sie<br />

eine Klage wegen Patentverletzung angestrengt bzw.<br />

erwägt zurzeit rechtliche Schritte.<br />

Amaryl (Glimepirid)<br />

Die Datenexklusivität für Amaryl ist im November 2000<br />

ausgelaufen, das amerikanische Patent zum Schutz<br />

des Wirkstoffes Glimepirid gilt jedoch noch bis April<br />

2005.<br />

Arava (Leflunomid)<br />

Arava ist als neue chemische Substanz bis September<br />

2003 durch die Datenexklusivität geschützt.<br />

Lantus (Insulin Glargin)<br />

Lantus steht bis Oktober 2005 unter dem Schutz der<br />

Datenexklusivität (die aufgrund einer Exklusivität einer<br />

Indikation für Kinder über April 2005 hinaus verlängert<br />

wurde). Das Patent auf den Wirkstoff Insulin Glargin<br />

läuft erst im März 2015 aus.<br />

Lovenox/Clexane (Enoxaparin Natrium)<br />

Die Datenexklusivität von Lovenox/Clexane als neue<br />

chemische Substanz ist im März 1998 ausgelaufen.<br />

Eine Indikation ist durch die Datenexklusivität noch<br />

bis Ende des Jahres 2003 geschützt. Aventis hält zwei


amerikanische Patente in Verbindung mit Lovenox/<br />

Clexane, die in den Jahren 2004 bzw. 2012 auslaufen.<br />

Nasacort (Triamcinolonacetonid)<br />

Nasacort ist gegenwärtig durch ein Patent auf die<br />

Behandlungsarten geschützt, das bis 2007 gültig ist.<br />

Nasacort AQ ist ebenfalls durch zwei Patente auf<br />

Darreichungsformen, die im Jahr 2016 ihre Gültigkeit<br />

verlieren, geschützt. Dieses Produkt steht nicht mehr<br />

unter dem Schutz der Datenexklusivität.<br />

Taxotere (Docetaxel)<br />

Für Taxotere ist die Datenexklusivität als neue<br />

chemische Substanz im Mai 2001 ausgelaufen. Das<br />

amerikanische Patent auf den Wirkstoff Docetaxel läuft<br />

im Mai 2010 aus. Einige weitere amerikanische Patente<br />

in Verbindung mit diesem Arzneimittel sind bis 2012<br />

und 2013 gültig. Taxotere hält auf eine Indikation die<br />

Datenexklusivität, die im Dezember 2002 auslief.<br />

Delix/Tritace (Ramipril)<br />

Aventis vertreibt Delix/Tritace nicht in den Vereinigten<br />

Staaten. Auf den Hauptmärkten dieses Medikaments<br />

läuft das Patent auf den Wirkstoff Ramipril in<br />

Deutschland und in Großbritannien im Jahr 2004, in<br />

Frankreich im Jahr 2006 und in Italien im Jahr 2010<br />

aus. Aventis ist in einigen dieser Länder im Besitz<br />

weiterer Patente, die zwischen 2005 und 2008<br />

auslaufen. Das Patent auf Ramipril in Kanada ist bis<br />

2018 gültig. Allerdings wurde bei den kanadischen<br />

Zulassungsbehörden eine generische Version von<br />

Delix/Tritace eingereicht, die diesen Patentschutz<br />

anficht. Auch in den USA, wo Aventis Ramipril im<br />

Auftrag eines amerikanischen Unternehmens herstellt,<br />

wurde ein Zulassungsantrag für eine generische Version<br />

gestellt. Sollte für diesen Antrag oder für einen anderen<br />

Zulassungsantrag bezüglich einer generischen Version<br />

von Ramipril in den USA die Zustimmung erfolgen,<br />

könnte sich dies auf den von Aventis in den USA mit<br />

Ramipril erzielten Umsatz auswirken.<br />

Sachanlagen<br />

Die wichtigsten Produktionsstandorte von Aventis<br />

befinden sich in Frankreich, Deutschland, den<br />

Vereinigten Staaten, Großbritannien, Italien, Japan<br />

und Singapur.<br />

In den Produktionsstätten von Aventis, organisatorisch<br />

zusammengefasst in dem Bereich „Industrial<br />

Operations“, an etwa 55 Standorten in zirka 30 Ländern<br />

werden 450 Markenprodukte in 29 000 Präsentationsformen<br />

hergestellt.<br />

Im Jahr 2002 wurden im Bereich Industrial Operations<br />

organisatorische Änderungen vorgenommen, um die<br />

produktorientierte Strategie von Aventis zu unterstützen,<br />

eine Verfahrensangleichung an die Bereiche<br />

„Drug Innovation & Approval“ und „Commercial<br />

Operations“ zu vollziehen und um das Netz an Produktionsstätten<br />

nach strategischen und nicht strategischen<br />

Produkten zu differenzieren und zu spezialisieren. Eine<br />

neue Struktur wurde sowohl für die Produktorganisation,<br />

als auch für das Netz an Produktionsstätten<br />

ausgearbeitet und Anfang des Jahres 2002 umgesetzt.<br />

Der Bereich Industrial Operations mit Sitz in Frankfurt<br />

umfasst folgende Funktionen:<br />

- Die Funktion „Active Pharmaceutical Ingredient (API)<br />

Operations“, die weltweit die Verantwortung für die<br />

Herstellung, die Entwicklungsprozesse und den<br />

Großhandel von pharmazeutischen Wirkstoffen trägt.<br />

In diesem Bereich sind etwa 6 500 Mitarbeiter in neun<br />

Ländern tätig. Die dort hergestellten Produkte decken<br />

80 % unseres weltweiten Bedarfs an Wirkstoffen; mehr<br />

als 300 verschiedene Wirkstoffe werden dort hergestellt.<br />

API besteht aus 13 Produktionsstätten und fünf auf<br />

Verfahrensentwicklung spezialisierte Standorte.<br />

- Die Funktion „Drug Product (DP) Operations“ ist<br />

weltweit für die Produktherstellung verantwortlich.<br />

Diese Funktion ist in Regionen unterteilt: Nordamerika,<br />

Frankreich, Deutschland, Nordeuropa und Südeuropa,<br />

International, Japan und Lateinamerika.<br />

- Die Funktionen „Global Quality“ und „EHS“ (Environment,<br />

Health, Safety) überwachen die Qualitätsstandards der<br />

industriellen Aktivitäten, sowie der Bereiche Umwelt,<br />

Gesundheit und Sicherheit bei Aventis.<br />

- Die Funktion „Global Purchasing“ ist für den Einkauf<br />

bei Aventis zuständig.<br />

GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 45


DIE WICHTIGSTEN STANDORTE ZUR<br />

HERSTELLUNG PHARMAZEUTISCHER<br />

WIRKSTOFFE (API) BEFINDEN SICH IN:<br />

Frankreich<br />

Vitry<br />

Der Standort Vitry dient der Herstellung pharmazeutischer<br />

Wirkstoffe für mehrere Therapiegebiete, wie<br />

Onkologie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Anti-Infektiva,<br />

Entzündungshemmer und Neuroleptika. Der Standort<br />

mit einer Fläche von 210 000 m 2 hat die FDA-Zertifizierung<br />

erhalten.<br />

Vertolaye<br />

Diese Produktionsstätte, die eine Fläche von 200 000<br />

m 2 einnimmt, dient in erster Linie der Herstellung von<br />

pharmazeutischen Wirkstoffen zur Verwendung beim<br />

Menschen, und zur Herstellung von einigen Wirkstoffen<br />

für die Veterinärmedizin. Vertolaye wurde im Jahr<br />

1974 durch die FDA zertifiziert. Der Standort ist gut<br />

ausgerüstet und verfügt über eine reiche Erfahrung bei<br />

der Endbehandlung von Wirkstoffen, Mikronisierung<br />

inbegriffen.<br />

Neuville<br />

Der 300 000 m 2 große Produktionsstandort Neuville ist<br />

mit allen Einrichtungen versehen, die zur Herstellung<br />

und zur Verfahrensentwicklung nötig sind. Die Zertifizierung<br />

durch die FDA erfolgte im Jahr 1981.<br />

Kleinere API-Standorte befinden sich in Elbeuf,<br />

Le Mans, Ploermel, Romainville und Villeneuve.<br />

Deutschland<br />

Frankfurt-Höchst<br />

Der Standort umfasst eine Fläche von fast 4 km 2 in<br />

Höchst, einem von Frankfurt 10 km entfernten Vorort.<br />

Innerhalb dieses Standortes gehören sieben Produktionsstätten<br />

zu der chemischen Abteilung und fünf<br />

zu der Biotechnologie-Abteilung. Frankfurt-Höchst<br />

ist FDA-zertifiziert.<br />

46 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />

Italien<br />

Brindisi<br />

Dieser Standort von Aventis ist auf die Fermentation<br />

(ein Werk) und die verschiedenen Etappen der nachgeschalteten<br />

chemischen Behandlung (zwei Werke)<br />

spezialisiert. Er nimmt eine Fläche von 150 000 m 2<br />

ein und wurde von der FDA zertifiziert.<br />

Garessio<br />

Der Standort Garessio widmet sich ausschließlich der<br />

chemischen Produktion von Wirkstoffen und Zwischenprodukten.<br />

Er erstreckt sich über eine Fläche von<br />

280 000 m 2 und wurde von der FDA zertifiziert.<br />

Singapur<br />

Jurong<br />

Dieser Produktionsstandort von Aventis nimmt<br />

40 000 m 2 ein und beschäftigt 100 Mitarbeiter in zwei<br />

Werken für chemische Produkte. Aventis hat sich das<br />

Recht gesichert, eine angrenzende Parzelle Land<br />

(4 000 m 2 ) zu pachten, die bei einer zukünftigen<br />

Erweiterung des Standorts verwendet werden könnte.<br />

Der Standort stellt hauptsächlich Enoxaparin, den<br />

Wirkstoff von Lovenox, her und wurde von der FDA<br />

zertifiziert.<br />

Indien<br />

Ankleshwar<br />

Die Funktion API betreibt zwei nicht spezialisierte<br />

Werke zur Herstellung von Wirkstoffen für diese Region<br />

sowie von Zwischenprodukten für das weltweite API-<br />

Netz. Die Gesamtfläche des Standorts, der zusammen<br />

mit Bayer CropScience betrieben wird, beträgt<br />

180 000 m 2 .


NACHSTEHEND SIND DIE ACHT STANDORTE<br />

DER FUNKTION „DRUG PRODUCT<br />

OPERATION“ (DPO) AUFGELISTET, DIE AUF<br />

BESTIMMTE MARKEN SPEZIALISIERT SIND:<br />

Standort<br />

Großbritannien<br />

Strategischer Markenname<br />

Dagenham Taxotere, Campto<br />

Holmes Chapel Nasacort AQ<br />

Frankreich<br />

Le Trait Lovenox<br />

Maisons-Alfort Lovenox<br />

Deutschland<br />

USA<br />

Frankfurt-Höchst Lantus, Insuman, Insulin Glulisin (1964)<br />

Kansas City Allegra, Amaryl, Tritace, Ketek<br />

Italien<br />

Agnani Targocid, Synercid<br />

Scoppito Allegra, Amaryl, Tritace, Ketek<br />

Weitere Standorte der Funktion „Drug Product<br />

Operations“, die auf Produktmarken spezialisiert sind,<br />

die nicht zum Kerngeschäft zählen, befinden sich in<br />

Compiègne, Frankreich, in Kawagoe, Japan, in Laval<br />

(Quebec), Kanada, in Suzano, Brasilien und in<br />

Ocoyoaca, Mexiko.<br />

Im Allgemeinen erwirbt Aventis ihre Produktionsstandorte<br />

oder schließt langfristige Pachtverträge ab.<br />

Der Nettobuchwert der Sachanlagen des Unternehmens<br />

belief sich zum 31. Dezember 2002 auf € 4 455<br />

Millionen.<br />

Die pharmazeutischen Produktionsstandorte und<br />

die Herstellungsanlagen entsprechen sämtlichen<br />

aufsichtsrechtlichen Anforderungen und genügen<br />

im Allgemeinen den gegenwärtigen und zukünftigen<br />

Geschäftsbedürfnissen von Aventis. Dennoch<br />

kontrolliert Aventis auf jährlicher Basis seine Produktionsanlagen<br />

unter den Aspekten Umwelt, Gesundheit<br />

und Sicherheit sowie Qualität und Kapazitätsausnutzung.<br />

Auf Basis dieser Ergebnisse nimmt Aventis,<br />

wenn nötig, eine Wertberichtigung mit Blick auf die<br />

notwendige Modernisierung, Veräußerung oder<br />

Schließung bestimmter Fabrikanlagen vor. Dem<br />

Konzern sind gegenwärtig keine Umweltprobleme<br />

bekannt, die die Verwendung dieser Sachanlagen<br />

nachhaltig beeinträchtigen könnten.<br />

DIE HERSTELLUNGSSTANDORTE DER<br />

IMPFSTOFFEINHEIT BEFINDEN SICH:<br />

- In Frankreich: in Marcy l’Etoile: 340 000 m 2 und in<br />

Val de Reuil: (290 000 m 2 ).<br />

- In den Vereinigten Staaten: Swiftwater, Pennsylvania<br />

(1 100 000 m 2 ).<br />

- In Kanada: Toronto, (210 000 m 2 ).<br />

Detailliertere Informationen zu den Sachanlagen<br />

des Unternehmens sind in Kapitel 4. „Bericht des<br />

Vorstands – Andere wichtige Finanzinformationen“<br />

und in Ziffer 3 des Anhangs zum Konzernabschluss in<br />

Kapitel 4 des vorliegenden Berichts enthalten.<br />

Detailliertere Informationen über die von Aventis<br />

erzielten Leistungen in den Bereichen Umwelt, Hygiene<br />

und Sicherheit finden Sie in dem „Nachhaltigkeitsberich<br />

2002“ (Inhaltsübersicht auf Seite 46).<br />

GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 47


Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts<br />

AVENTIS CROPSCIENCE<br />

Im Oktober 2001 haben Aventis und ihr Partner, die<br />

Schering AG, die Veräußerung von Aventis CropScience<br />

zu einem Firmenwert von rund € 7,25 Milliarden,<br />

einschließlich der Übernahme von Verbindlichkeiten<br />

in Höhe von € 1,9 Milliarden, an die Bayer AG<br />

angekündigt. Die Transaktion wurde am 3. Juni 2002<br />

abgeschlossen. Bayer führt derzeit Gespräche über<br />

die Festlegung des endgültigen Kaufpreises, wie sie<br />

in Paragraph 6 des Kaufvertrages zwischen Bayer<br />

und Aventis vorgesehen ist. Bis zum Zeitpunkt der<br />

Veräußerung hatte Aventis CropScience für Aventis<br />

einen konsolidierten Umsatz in Höhe von € 1 831<br />

Millionen erzielt, gegenüber € 4 303 Millionen im<br />

gesamten Jahr 2001.<br />

AVENTIS ANIMAL NUTRITION<br />

Im April 2002 wurde der Verkauf des Tierernährungsgeschäfts<br />

(„Aventis Animal Nutrition“) an CVC Capital<br />

Partners Ltd. abgeschlossen. Bis zum Zeitpunkt der<br />

Veräußerung hatte Aventis Animal Nutrition für Aventis<br />

einen konsolidierten Umsatz in Höhe von € 143<br />

Millionen erzielt, im Vergleich zu € 572 Millionen<br />

im gesamten Jahr 2001.<br />

48 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />

AVENTIS BEHRING<br />

Das Blutplasmageschäft Aventis Behring zählt zu den<br />

international führenden Anbietern von therapeutischen<br />

Proteinen und rekombinanten Produkten. Es bietet<br />

ein breites Sortiment an innovativen, qualitativ<br />

hochwertigen Therapien und einzigartige Serviceleistungen<br />

für die Patienten in der ganzen Welt. Im Jahr<br />

2002 erreichte der Umsatz von Aventis Behring<br />

€ 1 068 Millionen, im Vergleich zu € 1 129 Millionen<br />

im Jahr 2001.<br />

RHODIA<br />

Zum 31. Dezember 2002 hielt Aventis eine 25,2 %<br />

Beteiligung an Rhodia, dem ehemaligen Spezialchemikalien-Unternehmen<br />

von Rhône-Poulenc, das seit 1998<br />

an den Börsen von Paris und New York notiert ist. Nach<br />

der Börseneinführung veräußerte Rhône-Poulenc im<br />

Rahmen eines zweiten öffentlichen Verkaufsangebots<br />

weitere Kapitalanteile an Rhodia und gab Schuldverschreibungen<br />

aus, die gegen die restlichen von Aventis<br />

gehaltenen Rhodia Aktien eingetauscht werden<br />

konnten. Jede Schuldverschreibung über einen<br />

Nominalbetrag von € 23,22 konnte auf Verlangen des<br />

Inhabers bis zum Oktober 2003 in eine Rhodia Aktie<br />

eingetauscht werden (vorbehaltlich der vorherigen<br />

Einlösung durch Aventis). Am 29. November 2002<br />

hat Aventis ein Barangebot für die Übernahme aller<br />

45 211 662 ausstehenden 3,25 % Schuldverschreibungen<br />

mit einem Nominalwert von € 23,22 und


Fälligkeit am 22. Oktober 2003 unterbreitet. Nach<br />

Fristablauf des fünf Tage gültigen Angebots hatte<br />

Aventis 98,6 % der ursprünglich ausgegebenen Schuldverschreibungen<br />

erworben. Dieser Prozentsatz liegt<br />

deutlich über der erforderlichen Mindestakzeptanz<br />

von 80 %, und Aventis hat daraufhin die Option der<br />

vorzeitigen Rückzahlung auf alle noch umlaufenden<br />

Schuldverschreibungen ausgeübt. Diese Transaktion<br />

wurde am 17. Januar 2003 abgeschlossen. Dadurch<br />

erhöht sich für Aventis die Flexibilität für den Verkauf<br />

der Rhodia Beteiligung. Im Zuge des Aventis Unternehmenszusammenschlusses<br />

1999 war der Europäischen<br />

Kommission zugesagt worden, dass die Veräußerung<br />

von Rhodia bis April 2004 abgeschlossen würde.<br />

WACKER<br />

Im Dezember 2000 hat Aventis den Verkauf ihrer<br />

50 %-Beteiligung an der Wacker-Chemie GmbH an die<br />

Familie Wacker vereinbart, der in einem zweistufigen<br />

Prozess vollzogen werden soll. Die Wacker–Chemie<br />

GmbH ist ein zu gleichen Teilen von der Hoechst AG<br />

und der Wacker-Familie gehaltenes Gemeinschaftsunternehmen.<br />

Im ersten Schritt erwarb die Alexander<br />

Wacker Familien GmbH, die als Holdinggesellschaft den<br />

Anteil von Wacker verwaltet, im Zuge einer Kapitalerhöhung<br />

die Stimmrechtsmehrheit und übernahm<br />

die unternehmerische Leitung. Hoechst führt derzeit<br />

Verhandlungen mit der Familie Wacker über<br />

Bedingungen und Termine für die zweite Veräußerungsstufe.<br />

DYSTAR<br />

Aventis hält über die Tochtergesellschaft Hoechst<br />

eine 35 % Beteiligung an DyStar, einem der weltweit<br />

führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Textilfarbstoffe.<br />

Im Oktober 2000 hat DyStar, bis dahin ein<br />

50/50 Joint Venture zwischen Hoechst und Bayer, das<br />

Textilfarbstoff-Geschäft des bisherigen Mitbewerbers<br />

BASF integriert. In der neuen Struktur halten Hoechst<br />

und Bayer jeweils 35 % der DyStar-Anteile und BASF<br />

die verbleibenden 30 %.<br />

DADE BEHRING<br />

Dade Behring, ein führendes Diagnostik-Unternehmen,<br />

entstand 1997 aus dem Zusammenschluss von Behring<br />

Diagnostics, dem Diagnostika-Geschäft von Hoechst,<br />

mit Dade International.<br />

Seit 1. Januar 2001 hat Aventis die Beteiligung an<br />

Dade Behring als Aktivität außerhalb des Kerngeschäfts<br />

eingestuft und den Buchwert im Laufe des Jahres 2001<br />

voll abgeschrieben.<br />

Am 1. August 2002 stellte Dade Behring einen Antrag<br />

auf Reorganisation nach „Kapitel 11“ des US-amerikanischen<br />

Insolvenzgesetzbuchs. Der Reorganisationsplan<br />

wurde am 3. Oktober 2002 vollzogen. Zu diesem<br />

Zeitpunkt löste Aventis ihre 51,8 %-Beteiligung auf<br />

und ist nicht länger an Dade Behring beteiligt.<br />

GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 49


3. CORPORATE GOVERNANCE<br />

Corporate Governance<br />

Aventis ist eine Aktiengesellschaft (société anonyme)<br />

nach französischem Recht mit einem Vorstand<br />

(Directoire) und einem Aufsichtsrat (Conseil de<br />

Surveillance). Diese zweistufige Unternehmensleitungsstruktur<br />

wurde nach dem Unternehmenszusammenschluss<br />

am 15. Dezember 1999 durch eine<br />

entsprechende Satzungsänderung eingeführt. Beide<br />

Organe sind voneinander getrennt, und eine Mandatshäufung<br />

ist ausgeschlossen, d.h. ein Mitglied des<br />

Vorstands kann nicht gleichzeitig Mitglied des<br />

Aufsichtsrats sein und umgekehrt.<br />

Der Vorstand ist mit umfassenden Vollmachten<br />

ausgestattet, um jederzeit im Namen von Aventis<br />

handeln zu können. Der Handlungsspielraum des<br />

Vorstands wird einzig durch den Zweck der Gesellschaft<br />

sowie durch die entsprechend den gesetzlichen<br />

Bestimmungen ausdrücklich dem Aufsichtsrat oder<br />

der Hauptversammlung vorbehaltenen Befugnisse<br />

eingeschränkt.<br />

50 CORPORATE GOVERNANCE<br />

Sitz der Gesellschaft ist Straßburg, Frankreich. Die<br />

Arbeitssprache innerhalb des Konzerns ist Englisch.<br />

Aventis verfolgt mit Interesse die Diskussionen in<br />

Zusammenhang mit der Verbesserung der Corporate<br />

Governance und wird dabei von den Ausschüssen ihres<br />

Aufsichtsrats unterstützt.<br />

Aufgrund der Notierung von Aventis an der Euronext<br />

Paris S.A., der New York Stock Exchange (NYSE) und der<br />

Frankfurter Wertpapierbörse hat Aventis beschlossen,<br />

die neuen veröffentlichten Corporate Governance<br />

Vorschriften sowie die neuen Empfehlungen in<br />

Frankreich, Deutschland und den USA umzusetzen,<br />

soweit diese mit französischem Recht – dem Aventis als<br />

französische Gesellschaft unterliegt – vereinbar sind.<br />

Soweit die neuen Vorschriften noch nicht in Kraft sind,<br />

ist ein Übergangszeitraum vorgesehen. Daher wird<br />

Aventis die neuen Vorschriften schrittweise umsetzen,<br />

sobald diese verbindlich werden. Der vorliegende<br />

Geschäfts- und Finanzbericht berücksichtigt die<br />

bereits geltenden Vorschriften. Der Geschäfts- und<br />

Finanzbericht über das Geschäftsjahr 2003 wird auch<br />

diejenigen Vorschriften berücksichtigen, die im Lauf<br />

des Jahres 2003 in Kraft treten.<br />

Mit Blick auf die Vergangenheit von Aventis und<br />

ihrer gewichtigen Aktionärsbasis in Deutschland strebt<br />

Aventis auch die Einhaltung des „Deutschen Corporate<br />

Governance Kodex“ (DCGK) an, der nur für deutsche<br />

Aktiengesellschaften gilt. Aventis befolgt nahezu alle<br />

Vorschriften des DCGK. Soweit Vorschriften des DCGK<br />

nicht eingehalten werden, ist dies auf die unterschiedlichen<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen oder auf die<br />

unterschiedliche Unternehmenskultur in Frankreich<br />

zurückzuführen.


Vorstand<br />

Der Vorstand von Aventis setzt sich aus sieben<br />

Mitgliedern zusammen, die für fünf Jahre bestellt sind.<br />

Die Amtszeit läuft mit Ende der Hauptversammlung<br />

aus, die zur Genehmigung des Jahresabschlusses des<br />

Vorjahres einberufen wird und in dem Jahr stattfindet,<br />

in dem die Amtszeit abläuft. Eine Wiederwahl der<br />

Vorstandsmitglieder ist möglich. Falls der Aufsichtsrat<br />

ein neues Vorstandsmitglied ernennt, endet die Amtszeit<br />

des neuen Mitglieds ungeachtet des vorstehend Gesagten<br />

mit Ablauf der Amtszeit der übrigen Mitglieder des<br />

Vorstands.<br />

Personen über 65 Jahre können nicht in den<br />

Vorstand berufen werden. Die Mitglieder des Vorstands,<br />

einschließlich des Vorsitzenden und des stellvertretenden<br />

Vorsitzenden, werden vom Aufsichtsrat bestellt<br />

und können jederzeit von ihm abberufen werden.<br />

Vorstandssitzungen können in Frankreich oder im<br />

Ausland stattfinden. Neben einer persönlichen<br />

Teilnahme ist auch die Nutzung moderner Kommunikationstechniken<br />

wie Video- oder Telefonkonferenzen<br />

möglich. Der Vorstand ist beschlussfähig, wenn die<br />

Mehrheit seiner Mitglieder anwesend ist. Im<br />

Geschäftsjahr 2002 hat der Vorstand 15 Sitzungen<br />

abgehalten.<br />

Der Vorstand ist für die Leitung der Geschäfte von<br />

Aventis verantwortlich, insbesondere für die Gesamtunternehmenspolitik<br />

und für die grundsätzliche<br />

Geschäfts- und Finanzstrategie von Aventis, mit<br />

Ausnahme der Befugnisse, die laut Gesetz ausdrücklich<br />

dem Aufsichtsrat und den Aktionären vorbehalten sind,<br />

sowie der strategisch wichtigen Maßnahmen, die<br />

wesentliche Auswirkungen auf die Finanzlage von<br />

Aventis haben könnten (zu den Maßnahmen, die der<br />

Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen, siehe<br />

nachstehender Abschnitt „Aufsichtsrat“).<br />

Im Anschluss an die kombinierte ordentliche und<br />

außerordentliche Hauptversammlung am 14. Mai 2002<br />

wählte der Aufsichtsrat einen neuen Vorstand. Igor<br />

Landau, der bereits Mitglied des Vorstands war, wurde<br />

zum Vorsitzenden des Vorstands ernannt.<br />

CORPORATE GOVERNANCE 51


Zusammensetzung des Vorstands am 1. März 2003<br />

Mandate und Funktionen der Vorstandsmitglieder<br />

Name<br />

Derzeitige Funktion<br />

bei Aventis<br />

Igor Landau<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

Geboren am 13. Juli 1944 Mitglied des Vorstands<br />

10 403 Aventis Stammaktien*<br />

Patrick Langlois<br />

Geboren<br />

am 9. Dezember 1945<br />

57 107 Aventis Stammaktien*<br />

(*) Anzahl der Aventis Aktien im Alleineigentum.<br />

52 CORPORATE GOVERNANCE<br />

Stellvertretender<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

und Chief Financial Officer<br />

Mitglied des Vorstands<br />

Bestellt<br />

am<br />

14. Mai 2002<br />

15. Dez. 1999<br />

14. Mai 2002<br />

14. Mai 2003<br />

Ende der<br />

Amtszeit<br />

2004<br />

2004<br />

2004<br />

2004<br />

Liste der Mandate und Funktionen<br />

Mitglied des Verwaltungsrats von CCF,<br />

Essilor, IDI (Institut de Développement<br />

Industriel), Thomson Multimedia<br />

Aventis Konzern:<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Aventis<br />

Pharma AG<br />

Mitglied des Verwaltungsrats von Rhône-<br />

Poulenc AGCO Ltd, Aventis Inc, Aventis<br />

Behring LLC<br />

Mitglied des Verwaltungsrats von Rhodia<br />

Aventis Konzern:<br />

Verwaltungsratsvorsitzender von Aventis<br />

Agriculture<br />

Mitglied des Verwaltungsrats von Aventis<br />

Agriculture, Aventis Behring LLC, Aventis<br />

Pharma Inv Ltd, Carraig, Fiac, Fisons Ltd,<br />

Merial Ltd, Rhône-Poulenc Pharma, Aventis<br />

Pharmaceuticals Inc.<br />

Mitglied des Aufsichtsrats der Aventis<br />

Pharma AG<br />

Ständiger Vertreter der Aventis Pharma SA<br />

im Verwaltungsrat von Aventis Pasteur<br />

und im Direktionsrat von Gencell SAS


Zusammensetzung des Vorstands am 1. März 2003<br />

Mandate und Funktionen der Vorstandsmitglieder<br />

Name Derzeitige Funktion<br />

Richard J. Markham<br />

Geboren<br />

am 26. September 1950<br />

300 Aventis Stammaktien*<br />

Frank Douglas<br />

Geboren am 30. April 1943<br />

400 Aventis Stammaktien*<br />

Heinz-Werner Meier<br />

Geboren<br />

am 30. November 1952<br />

130 Aventis Stammaktien*<br />

Dirk Oldenburg<br />

Geboren am 19. Juli 1957<br />

425 Aventis Stammaktien*<br />

Thierry Soursac<br />

Geboren am 22. April 1957<br />

271 Aventis Stammaktien*<br />

(*) Anzahl der Aventis Aktien im Alleineigentum.<br />

bei Aventis<br />

Stellvertretender<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

und Chief Operating Officer<br />

Mitglied des Vorstands<br />

Mitglied des Vorstands<br />

Executive Vice President<br />

for Drug Innovation<br />

and Approval<br />

Mitglied des Vorstands<br />

Executive Vice President<br />

for Human Resources<br />

Mitglied des Vorstands<br />

Executive Vice President<br />

und General Counsel<br />

Mitglied des Vorstands<br />

Executive Vice-President<br />

for Commercial Operations<br />

Bestellt<br />

am<br />

14. Mai 2002<br />

14. Mai 2002<br />

14. Mai 2002<br />

14. Mai 2002<br />

14. Mai 2002<br />

14. Mai 2002<br />

Ende der<br />

Amtszeit<br />

2004<br />

2004<br />

2004<br />

2004<br />

2004<br />

2004<br />

Liste der Mandate und Funktionen<br />

Mitglied des Verwaltungsrats der<br />

Pharmaceuticals Research and Manufacturers<br />

Association und der Trustees of the Health<br />

Care Institute<br />

Aventis Konzern:<br />

Mitglied des Verwaltungsrats von Aventis<br />

Behring LLC, Aventis Pharmaceuticals Inc.<br />

Mitglied des Verwaltungsrats von Medtronic<br />

Inc.<br />

Aventis Konzern:<br />

Mitglied des Verwaltungsrats von Aventis<br />

Pharmaceuticals Inc., Aventis Behring LLC und<br />

Gencell SAS<br />

Aventis Konzern:<br />

Mitglied des Vorstands der Hoechst AG<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Aventis Pharma Deutschland GmbH<br />

Mitglied des Aufsichtsrats der Wacker-Chemie<br />

GmbH<br />

Aventis Konzern:<br />

Vorsitzender des Vorstands der Aventis<br />

Foundation (Deutschland)<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Aventis<br />

Pharma Deutschland GmbH<br />

Geschäftsführer der Aventis Pharma Holding<br />

GmbH<br />

Mitglied des Vorstands der Aventis Pharma AG<br />

und der Hoechst AG<br />

Aventis Konzern:<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Aventis<br />

Pharma SA<br />

Mitglied des Verwaltungsrats von Aventis<br />

Pharmaceuticals Inc.<br />

CORPORATE GOVERNANCE 53


Aufsichtsrat<br />

Die Aufgabe des Aufsichtsrats ist es, die Tätigkeit des<br />

Vorstands von Aventis zu überwachen. Er ernennt die<br />

Mitglieder des Vorstands sowie dessen Vorsitzenden<br />

und gegebenenfalls die stellvertretenden Vorsitzenden<br />

und Generaldirektoren („Directeurs Généraux“).<br />

Der Aufsichtsrat kann die Mitglieder des Vorstands,<br />

einschließlich des Vorsitzenden, seines stellvertretenden<br />

Vorsitzenden sowie der Generaldirektoren in<br />

Übereinstimmung mit französischem Recht abberufen.<br />

Außerdem setzt er die Bezüge der Mitglieder des<br />

Vorstands fest. Im Wege seines Berichts legt er<br />

gegenüber der Hauptversammlung Rechenschaft<br />

ab über die Prüfung des Jahresabschlusses und des<br />

Geschäftsberichts des Vorstands. Neben Transaktionen,<br />

die gemäß französischem Recht die vorherige<br />

Zustimmung des Aufsichtsrats erfordern, muss laut<br />

Gesellschaftssatzung jede Unternehmenstätigkeit, die<br />

für Aventis von strategischer Bedeutung ist oder sich<br />

wesentlich auf die Finanzlage des Unternehmens<br />

auswirken könnte, vom Aufsichtsrat genehmigt werden.<br />

Der Aufsichtsrat wird von den Aktionären für einen<br />

Zeitraum von fünf Jahren bestellt. Die Amtszeit endet<br />

mit dem Schluss der Hauptversammlung, die zur<br />

Genehmigung des Jahresabschlusses einberufen und<br />

in dem Jahr abgehalten wird, in dem die Amtszeit der<br />

Aufsichtsratsmitglieder abläuft. Gemäß französischem<br />

Recht und der Satzung der Gesellschaft muss jedes<br />

Aufsichtsratsmitglied mindestens eine Aktie von Aventis<br />

halten. Die Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder, die<br />

das 75. Lebensjahr erreicht haben, darf ein Drittel<br />

der Mitglieder nicht überschreiten.<br />

Der Aufsichtsrat wählt aus seinen Reihen den<br />

Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden.<br />

Der Aufsichtsrat setzt sich derzeit aus 16 Mitgliedern<br />

zusammen. In Übereinstimmung mit der Satzung darf<br />

die Anzahl 16 Mitglieder nicht überschreiten. Die<br />

Hauptversammlung setzt die Gesamtvergütung des<br />

Aufsichtsrats fest, und der Aufsichtsrat verteilt die<br />

Bezüge zwischen seinen Mitgliedern.<br />

Die Funktionen und die Befugnisse des Aufsichtsrats<br />

gegenüber dem Vorstand sind in der Geschäftsordnung<br />

festgelegt, die die gesetzlichen Vorschriften und die<br />

Satzung ergänzt. Die Geschäftsordnung legt darüber<br />

54 CORPORATE GOVERNANCE<br />

hinaus die Arbeitsweise, Aufgaben und Befugnisse<br />

der Ausschüsse des Aufsichtsrats fest und erläutert die<br />

wichtigen Aspekte der Berufsethik und des Verhaltenskodex.<br />

Des Weiteren hat Aventis Compliance-Regeln<br />

eingeführt, die insbesondere die Beschränkungen für<br />

leitende Angestellte und Mitarbeiter beim Handel mit<br />

Aventis Aktien enthalten. Dazu gehört unter anderem<br />

das Verbot bestimmter Insidergeschäfte während der<br />

sogenannten Blackout-Perioden in Verbindung mit<br />

der Veröffentlichung von Finanzergebnissen.<br />

Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats und die<br />

Compliance-Regeln sind auf der Website von Aventis<br />

erhältlich (www.aventis.com).<br />

Aufsichtsratssitzungen finden mindestens einmal<br />

vierteljährlich statt. Die Sitzungen können vom<br />

Vorsitzenden des Aufsichtsrats, auf Antrag eines Drittels<br />

der Mitglieder des Aufsichtsrats oder auf Antrag eines<br />

Mitglieds des Vorstands einberufen werden.<br />

Der Vorstand ist beschlussfähig wenn mindestens<br />

die Hälfte seiner Mitglieder anwesend ist. Beschlüsse<br />

werden mit der einfachen Mehrheit der Stimmen aller<br />

stimmberechtigten Mitglieder gefasst, unabhängig<br />

davon, ob sie anwesend bzw. vertreten sind oder nicht.<br />

Stimmrechtsausübung im Wege der Vollmachtserteilung<br />

ist zulässig.<br />

Auf der kombinierten ordentlichen und außerordentlichen<br />

Hauptversammlung vom 14. Mai 2002 wurden<br />

Jürgen Dormann, der frühere Vorsitzende des<br />

Vorstands, und Jean-René Fourtou, der frühere stellvertretende<br />

Vorsitzende des Vorstands, in den Aufsichtsrat<br />

gewählt. In der Aufsichtsratssitzung unmittelbar nach<br />

der Hauptversammlung am 14. Mai 2002 wurden<br />

Jürgen Dormann zum Vorsitzenden und Jean-René<br />

Fourtou zum stellvertretenden Vorsitzenden des<br />

Aufsichtsrats von Aventis gewählt.<br />

Marc Viénot, der frühere Vorsitzende, und Martin<br />

Frühauf, der frühere stellvertretende Vorsitzende,<br />

bleiben weiterhin Mitglieder des Aufsichtsrats.<br />

Im Geschäftsjahr 2002 hat der Aufsichtsrat fünfmal<br />

getagt; die Anwesenheitsquote lag bei 93 %. Für das<br />

Geschäftsjahr 2003 sind fünf Sitzungen vorgesehen.


Zusammensetzung des Aufsichtsrats am 1. März 2003<br />

Mandate und Funktionen der Aufsichtsratsmitglieder<br />

Name Derzeitige Funktion<br />

bei Aventis<br />

Jürgen Dormann<br />

Geboren<br />

am 12. Januar 1940<br />

3 550 Aventis Stammaktien *<br />

Jean-René Fourtou<br />

Geboren am 20. Juni 1939<br />

39 702 Aventis Stammaktien *<br />

(*) Anzahl der Aventis Aktien im Alleineigentum.<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

Mitglied des Aufsichtsrats<br />

Vorsitzender<br />

des Strategieausschusses<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrats<br />

Mitglied des Aufsichtsrats<br />

Mitglied des Strategieausschusses<br />

Bestellt<br />

am<br />

14. Mai 2002<br />

14. Mai 2002<br />

14. Mai 2002<br />

14. Mai 2002<br />

14. Mai 2002<br />

14. Mai 2002<br />

Ende der<br />

Amtszeit<br />

2007<br />

2007<br />

2007<br />

2007<br />

2007<br />

2007<br />

Liste der Mandate und Funktionen<br />

Vorsitzender des Verwaltungsrats und<br />

CEO von ABB Ltd.<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Lion<br />

Bioscience AG<br />

Mitglied des Aufsichtsrats der Allianz AG<br />

Mitglied des Verwaltungsrats der IBM<br />

Corporation<br />

Mitglied des Executive Committee des<br />

„World Business Council for Sustainable<br />

Development“ (und Vice President für<br />

Europa)<br />

Vorsitzender des Verwaltungsrats und<br />

CEO von Vivendi Universal, Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrats der Groupe Canal+,<br />

CEO von USI Entertainement Inc,<br />

Verwaltungsratsmitglied von USA<br />

Interactive<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats von<br />

Vivendi Environnement<br />

Stellvertretender Vorsitzender des<br />

Aufsichtsrats von AXA<br />

Stellvertretender Vorsitzender des<br />

Verwaltungsrats von AXA Assurances<br />

IARD Mutuelle, AXA Assurances Vie<br />

Mutuelle, AXA Courtage Assurances<br />

Mutuelle<br />

Mitglied des Verwaltungsrats von AXA<br />

Financial Inc, The Equitable Life<br />

Assurance und AXA Millesime SAS<br />

Mitglied des Verwaltungsrats von Cap<br />

Gemini, EADS<br />

Präsident der Internationalen<br />

Handelskammer (ICC – International<br />

Chamber of Commerce)<br />

CORPORATE GOVERNANCE 55


Zusammensetzung des Aufsichtsrats am 1. März 2003<br />

Mandate und Funktionen der Aufsichtsratsmitglieder<br />

Name Derzeitige Funktion<br />

bei Aventis<br />

Joachim Betz<br />

Mitglied des Aufsichtsrats<br />

Geboren<br />

am 4. Februar 1948<br />

118 Aventis Stammaktien *<br />

Werner Bischoff<br />

Geboren<br />

am 15. November 1947<br />

200 Aventis Stammaktien *<br />

Jean-Marc Bruel<br />

Geboren<br />

am 18. Februar 1936<br />

6 478 Aventis Stammaktien *<br />

(*) Anzahl der Aventis Aktien im Alleineigentum.<br />

56 CORPORATE GOVERNANCE<br />

Mitglied des Aufsichtsrats<br />

Mitglied des Aufsichtsrats<br />

Mitglied des Personalausschusses<br />

Bestellt<br />

am<br />

21. Mai 2001<br />

21. Mai 2001<br />

15. Dezember 1999<br />

15. Dezember 1999<br />

Ende der<br />

Amtszeit<br />

2006<br />

2006<br />

2004<br />

2004<br />

Liste der Mandate und Funktionen<br />

Vertreter der Arbeitnehmer<br />

Mitglied des Aufsichtsrats der Hoechst<br />

AG und Aventis Pharma Deutschland<br />

GmbH als Vertreter der leitenden<br />

Angestellten<br />

Vorsitzender des Gesamtsprecherausschusses<br />

der Leitenden Angestellten bei<br />

der Hoechst AG und Aventis Pharma<br />

Deutschland GmbH, des Ausschusses für<br />

Biologische Sicherheit bei Aventis<br />

Pharma Deutschland GmbH<br />

Stellvertretender Vorsitzender des<br />

Verbands Angestellter Akademiker in<br />

der chemischen Industrie e.V. (VAA), der<br />

Vertreterversammlung der<br />

Pensionskasse der Hoechst Gruppe VvaG<br />

und des Vereins der Belegschaftsaktionäre<br />

Aventis BAA e.V.<br />

Vertreter der Arbeitnehmer<br />

Stellvertretender Vorsitzender des<br />

Aufsichtsrats der Hoechst AG (als<br />

Vertreter der Gewerkschaften), der<br />

Aventis Pharma Deutschland GmbH (als<br />

Vertreter der Gewerkschaften), der<br />

Degussa AG (als Vertreter der Gewerkschaften),<br />

der Gewerkschaftlichen<br />

Beteiligungsgesellschaft AG<br />

Geschäftsführender Hauptvorstand IG<br />

Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE)<br />

Wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-<br />

Landtagsfraktion in Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Vorsitzender der Foundation Villette-<br />

Entreprise, Firmenich<br />

Mitglied des Verwaltungsrats von V.E.V.,<br />

Ecole Centrale (Paris), Institut Curie,<br />

Rhodia


Zusammensetzung des Aufsichtsrats am 1. März 2003<br />

Mandate und Funktionen der Aufsichtsratsmitglieder<br />

Name Derzeitige Funktion<br />

bei Aventis<br />

Alain Dorbais<br />

Mitglied des Aufsichtsrats<br />

Geboren am 4. März 1949<br />

10 Aventis Stammaktien *<br />

Martin Frühauf<br />

Geboren am 21. Mai 1933<br />

542 Aventis Stammaktien *<br />

Serge Kampf<br />

Geboren<br />

am 13. Oktober 1934<br />

2 100 Aventis Stammaktien *<br />

Hubert Markl<br />

Geboren<br />

am 17. August 1938<br />

100 Aventis Stammaktien *<br />

Günter Metz<br />

Geboren am 29. April 1935<br />

2 026 Aventis Stammaktien *<br />

Christian Neveu<br />

Geboren<br />

am 19. August 1944<br />

43 Aventis Stammaktien *<br />

(*) Anzahl der Aventis Aktien im Alleineigentum.<br />

Mitglied des Aufsichtsrats<br />

Vorsitzender des Finanzund<br />

Prüfungsausschuss<br />

Mitglied des Aufsichtsrats<br />

Vorsitzender<br />

des Personalausschusses<br />

Mitglied des Aufsichtsrats<br />

Mitglied des Personalausschusses<br />

Mitglied des Aufsichtsrats<br />

Mitglied des Personalausschusses<br />

Mitglied des Aufsichtsrat<br />

Bestellt<br />

am<br />

21. Mai 2001<br />

15. Dezember 1999<br />

15. Dezember 1999<br />

15. Dezember 1999<br />

15. Dezember 1999<br />

15. Dezember 1999<br />

15. Dezember 1999<br />

15. Dezember 1999<br />

15. Dezember 1999<br />

21. Mai 2001<br />

Ende der<br />

Amtszeit<br />

2006<br />

2004<br />

2004<br />

2004<br />

2004<br />

2004<br />

2004<br />

2004<br />

2004<br />

2006<br />

Liste der Mandate und Funktionen<br />

Vertreter der Arbeitnehmer<br />

Sekretär des Europäischen Betriebsrats<br />

von Aventis, Koordinator der<br />

Verbindung FCE-CFDT von Aventis<br />

Anwalt<br />

Mitglied des Aufsichtsrats der Dresdner<br />

Bank AG<br />

Mitglied des Verwaltungsrats der<br />

Landesbank Hessen-Thüringen<br />

Verwaltungsratsvorsitzender und CEO<br />

von Cap Gemini, Cap Gemini Service,<br />

Cap Sogeti, Cap Sogeti Com S.A.<br />

Präsident von Cap Gemini (Schweiz)<br />

Mitglied des Verwaltungsrats von Cap<br />

Gemini France, Cap Gemini Telecom SA,<br />

Cap Gemini Gouvieux SA, Cap Gemini<br />

America Inc (USA), Cap Gemini UK – PLC<br />

Ständiger Vertreter der Cap Gemini SA<br />

im Verwaltungsrat von Cap Gemini<br />

Université SA<br />

Generaldirektor von Cap Gemini Europe<br />

BV, Cap Gemini Benelux BV<br />

Professor der Biologie<br />

Mitglied des Aufsichtsrats der BMW AG,<br />

Royal Dutch Shell, Münchener Rückversicherungs<br />

AG<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats der<br />

Celanese AG<br />

Mitglied des Aufsichtsrats der Schenker<br />

AG, Zürich Beteiligungs AG<br />

Vertreter der Arbeitnehmer<br />

Koordinator CGT für den Aventis<br />

Konzern<br />

CORPORATE GOVERNANCE 57


Zusammensetzung des Aufsichtsrats am 1. März 2003<br />

Mandate und Funktionen der Aufsichtsratsmitglieder<br />

Name Derzeitige Funktion<br />

bei Aventis<br />

Didier Pineau-Valencienne<br />

Geboren am 21. März 1931<br />

10 911 Aventis Stammaktien *<br />

Seham Razzouqi<br />

Geboren am 17. März 1950<br />

200 Aventis Stammaktien*<br />

Michel Renault<br />

Geboren am 23. Juni 1937<br />

100 Aventis Stammaktien *<br />

(*) Anzahl der Aventis Aktien im Alleineigentum.<br />

58 CORPORATE GOVERNANCE<br />

Mitglied des Aufsichtsrats<br />

Mitglied des Finanzund<br />

Prüfungsausschusses<br />

Mitglied des Aufsichtsrats<br />

Mitglied des Finanzund<br />

Prüfungsausschusses<br />

Mitglied des Strategieausschusses<br />

Mitglied des Aufsichtsrats<br />

Mitglied des Finanzund<br />

Prüfungsausschusses<br />

Bestellt<br />

am<br />

15. Dezember 1999<br />

15. Dezember 1999<br />

15. Dezember 1999<br />

15. Dezember 1999<br />

14. Mai 2002<br />

15. Dezember 1999<br />

15. Dezember 1999<br />

Ende der<br />

Amtszeit<br />

2004<br />

2004<br />

2004<br />

2004<br />

2004<br />

2004<br />

2004<br />

Liste der Mandate und Funktionen<br />

Ehrenpräsident bei<br />

Schneider Electric SA und Square D<br />

Stellvertretender Präsident von Crédit<br />

Suisse First Boston<br />

Mitglied des Aufsichtsrat von Lagardere<br />

Mitglied des Verwaltungsrats von Aon<br />

France, Fleury Michon SA, Vivarte SA,<br />

Wendel <strong>Investis</strong>sement SA<br />

Managing Director Finanzen, Verwaltung<br />

und Internationale Beziehungen der<br />

Kuwait Petroleum Corporation<br />

Delegierte (Gouverneur Délégué) von<br />

Kuwait bei der OPEC<br />

Mitglied des Verwaltungsrats der Kuwait<br />

Petroleum Corporation, Petrochemical<br />

Industries Holding Sarl, Petrochemical<br />

Resources Holding BV<br />

Mitglied der Industriebehörde und der<br />

Behörde für angewandte Aus- und<br />

Fortbildung<br />

Vorsitzender des Verwaltungsrats der<br />

Groupement des Cartes Bancaires<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

von DMC SA<br />

Vorsitzender des Collège des Associés<br />

Gérants bei ARJIL & Associés Banque<br />

(Lagardère Group)<br />

Mitglied des Verwaltungsrats von Groupe<br />

FLO, Bolloré <strong>Investis</strong>sement (Groupe<br />

Bolloré), VEV SA


Zusammensetzung des Aufsichtsrats am 1. März 2003<br />

Mandate und Funktionen der Aufsichtsratsmitglieder<br />

Name Derzeitige Funktion<br />

Bestellt<br />

Ende der Liste der Mandate und Funktionen<br />

bbei Aventis<br />

am<br />

Amtszeit<br />

Hans-Jürgen Schinzler Mitglied des Aufsichtsrats 15 Dezember 1999 2004 Vorsitzender des Vorstands der<br />

Geboren am 12. Oktober<br />

Münchener Rückversicherungs-<br />

1940<br />

gesellschaft<br />

50 Aventis Stammaktien *<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Ergo<br />

Versicherungsgruppe AG<br />

Stellvertretender Vorsitzender des<br />

Aufsichtsrats der Man AG<br />

Marc Viénot<br />

Geboren am 1. November<br />

1928<br />

2 520 Aventis Stammaktien *<br />

(*) Anzahl der Aventis Aktien im Alleineigentum.<br />

Mitglied des Aufsichtsrats<br />

Mitglied des Strategieausschusses<br />

15. Dezember 1999<br />

14. Mai 2002<br />

2004<br />

2004<br />

Mitglied des Aufsichtsrats der Metro AG<br />

Vorsitzender von Paris Europlace<br />

Ehrenvorsitzender der Société Générale<br />

Mitglied des Verwaltungsrats von Afep-<br />

Agref, Alcatel Alsthom, Ciments<br />

Français, Société Générale<br />

CORPORATE GOVERNANCE 59


Ausschüsse des Aufsichtsrats<br />

Am 14. Mai 2002 beschloss der Aufsichtsrat im<br />

Anschluss an die Hauptversammlung die Einrichtung<br />

eines Strategieausschusses. Dieser Ausschuss wurde zur<br />

weiteren Stärkung der Corporate Governance neben<br />

den am 15. Dezember 1999 zur Unterstützung der<br />

Arbeit des Aufsichtsrats gegründeten Finanz- und<br />

Prüfungs- bzw. Personalausschüssen gebildet.<br />

DER STRATEGIEAUSSCHUSS<br />

Mitglieder: Jürgen Dormann (Vorsitzender)<br />

Jean-René Fourtou<br />

Seham Razzouqi<br />

Marc Viénot<br />

Die Befugnisse und Aufgaben des Ausschusses sind<br />

in der Geschäftsordnung des Strategieausschusses<br />

festgelegt.<br />

Der Strategieausschuss ist verantwortlich für:<br />

- die Untersuchung des Prozesses der Strategiefestlegung,<br />

einschließlich Format und Zeitplan;<br />

- die Erörterung des wirtschaftlichen und politischen<br />

Umfelds, einschließlich technologischer und aufsichtsrechtlicher<br />

Entwicklungen sowie Entwicklungen im<br />

Wettbewerbsumfeld;<br />

- die Erörterung und Analyse der vom Vorstand<br />

vorgelegten Strategie;<br />

- die Überprüfung des Produktportfolios, einschließlich<br />

interner und externer Produktentwicklungen und<br />

Lizenzgeschäfte;<br />

- die Überprüfung aller wichtigen Investitionen,<br />

Veräußerungen, Zusammenschlüsse und Allianzen mit<br />

einem Wert von über € 500 Millionen pro Transaktion<br />

sowie die Erstellung entsprechender Empfehlungen für<br />

den Aufsichtsrat.<br />

Der Strategieausschuss hielt im Geschäftsjahr 2002<br />

zwei Sitzungen ab; die Anwesenheitsquote lag bei 88 %.<br />

Im Geschäftsjahr 2002 überprüfte und erörterte der<br />

Ausschuss eine vom Vorstand erstellte umfangreiche<br />

Studie über die aktuellen und erwarteten künftigen<br />

60 CORPORATE GOVERNANCE<br />

Entwicklungen auf dem weltweiten Pharmamarkt bzw.<br />

im aufsichtsrechtlichen und wirtschaftlichen Umfeld,<br />

Aventis befindet sich in einer Schlüsselposition und ist<br />

Chancen und Risiken ausgesetzt, die ihr nach Maßgabe<br />

verschiedener Szenarien und Optionen geeignete<br />

Möglichkeiten eröffnen, um auch in Zukunft Wachstum<br />

und Wertschöpfung zu sichern.<br />

DER FINANZ- UND PRÜFUNGSAUSSCHUSS<br />

Mitglieder: Martin Frühauf (Vorsitzender)<br />

Didier Pineau-Valencienne<br />

Seham Razzouqi<br />

Michel Renault<br />

Die Befugnisse und Aufgaben des Ausschusses sind<br />

in der Geschäftsordnung des Finanz- und Prüfungsausschusses<br />

festgelegt.<br />

• Im Rahmen seiner Aufgaben als Finanzausschuss<br />

untersucht er die Jahres- und Zwischenabschlüsse der<br />

Gesellschaft, bevor diese dem Aufsichtsrat vorgelegt<br />

werden, sowie die Finanzdokumente, die von Aventis<br />

nach Abschluss des Berichtszeitraums veröffentlicht<br />

werden. Der Ausschuss ist an der Untersuchung von<br />

geplanten Finanztransaktionen beteiligt, die für den<br />

Konzern von wesentlicher Bedeutung sind.<br />

Der Ausschuss kennt die innerhalb des Aventis<br />

Konzerns geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze.<br />

Er überprüft sämtliche geplanten<br />

Änderungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen<br />

bzw. Änderungen zu Bilanzierungsmethoden.<br />

Der Ausschuss informiert sich insbesondere<br />

über Bilanzierungsmethoden und -grundsätze auf<br />

nationaler und internationaler Ebene.<br />

Der Ausschuss untersucht jede geplante Verpfändung<br />

von Sicherheiten, Bürgschaft, Gewährung von<br />

Indossamenten oder Garantie zugunsten eines Dritten<br />

in Höhe von Beträgen, die die vom Aufsichtsrat dem<br />

Vorstand erteilten Befugnisse überschreitet, und gibt<br />

eine Entscheidungsempfehlung darüber ab.


Der Ausschuss untersucht jeden der folgenden vom<br />

Vorstand unterbreiteten Vorschläge und gibt eine<br />

Entscheidungsempfehlung ab zu:<br />

- der Ausgabe von Wertpapieren, die direkt oder<br />

indirekt einen Zugang zum Eigenkapital der<br />

Gesellschaft gewähren;<br />

- Aktienrückkaufprogrammen;<br />

- Finanzierungstransaktionen, die voraussichtlich die<br />

Finanzstruktur der Gesellschaft wesentlich ändern;<br />

- Gewinnverwendung und Dividendenpolitik;<br />

- Projekten zur Entwicklung von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen.<br />

• Im Rahmen seiner Aufgaben als Prüfungsausschuss<br />

nimmt er insbesondere an der Überprüfung der<br />

Analyse des Berichtes externer und interner Abschlussprüfer<br />

sowie des internen Risikomanagements teil.<br />

Der Ausschuss ist an der Auswahl der Abschlussprüfer<br />

der Gesellschaft sowie der Unternehmen, die direkt<br />

oder indirekt von der Gesellschaft kontrolliert werden,<br />

beteiligt und überprüft deren Unabhängigkeit. Der<br />

Ausschuss überprüft und genehmigt in ihrer Gegenwart<br />

den Prüfungsplan, die Ergebnisse der Prüfungen, ihre<br />

Empfehlungen und die aufgrund dieser Empfehlungen<br />

eingeleiteten Maßnahmen. Außerdem stellt der<br />

Prüfungsausschuss sicher, dass in allen Konzernunternehmen<br />

dieselben Grundsätze angewendet werden.<br />

Nach den neuen Vorschriften der SEC, die 2003 in<br />

Kraft treten, sollte der Ausschuss für die Auswahl der<br />

Abschlussprüfer der Gesellschaft und der direkt von<br />

der Gesellschaft kontrollierten Unternehmen verantwortlich<br />

sein und eine verbindliche Empfehlung an den<br />

Vorstand abgeben. Der Vorstand sollte daraufhin die<br />

empfohlenen externen Abschlussprüfer der Hauptversammlung<br />

zur Wahl vorschlagen. Des Weiteren sollte<br />

der Ausschuss dem Vorstand eine verbindliche<br />

Empfehlung in Bezug auf die Vergütung der Abschlussprüfung<br />

sowie von nicht mit der Abschlussprüfung<br />

zusammenhängenden gestatteten Beratungsleistungen<br />

abgeben.<br />

Der Ausschuss untersucht die Risk Management<br />

Organisation sowie die Prüfungsprogramme der<br />

internen Revision, die Ziele und Ergebnisse der Risk<br />

Management Organisation und der internen Revision<br />

sowie die Berichte anderer interner Prüfungsteams<br />

von Aventis oder von externen Firmen, die zur<br />

Durchführung von Prüfungen beauftragt wurden.<br />

Er kommentiert die Relevanz und die Qualität der<br />

angewendeten Methoden und Verfahren. Des Weiteren<br />

definiert und steuert der Ausschuss die Arbeit der<br />

Abschlussprüfer. Darüber hinaus legt er dem<br />

Aufsichtsrat die Ergebnisse seiner Arbeit und ihre<br />

Auswirkungen vor.<br />

Der Leiter des Corporate Internal Auditing und/oder<br />

des Risk Management, der an den Vorsitzenden des<br />

Vorstands berichtet, liefert dem Vorsitzenden des<br />

Finanz- und Prüfungsausschusses fortlaufend dieselben<br />

mit Revision und Risk Management zusammenhängenden<br />

Informationen.<br />

Der Ausschuss kann jederzeit vom Vorstand, von den<br />

Abschlussprüfern, dem Leiter des Corporate Internal<br />

Auditing oder des Risk Management von Aventis einen<br />

Bericht über die Risikopositionen des Aventis Konzerns<br />

verlangen.<br />

Der Ausschuss kann nach eigenem Ermessen die<br />

Durchführung einer internen oder externen Prüfung<br />

oder einer anderen Maßnahme bezüglich jeder<br />

beliebigen Angelegenheit, die für seine Aufgabe von<br />

Bedeutung ist, unter seiner Leitung und Verantwortung<br />

veranlassen. In diesem Fall unterrichtet der Vorsitzende<br />

des Ausschusses den Vorsitzenden des Aufsichtsrats und<br />

den Vorsitzenden des Vorstands entsprechend. Der<br />

Vorsitzende des Vorstands kann eine formelle<br />

Entscheidung des Aufsichtsrats über die Durchführung<br />

der einzuleitenden Maßnahmen verlangen.<br />

Im Geschäftsjahr 2002 hat der Ausschuss vier mal<br />

getagt; die Anwesenheitsquote lag bei 100 %. Die<br />

Sitzungen fanden immer in Verbindung mit den<br />

Aufsichtsratsratssitzungen statt, dem der Ausschuss<br />

auf regelmäßiger Basis berichtete und Vorschläge<br />

und Empfehlungen unterbreitete. Der Ausschuss kann<br />

CORPORATE GOVERNANCE 61


gesonderte Sitzungen mit externen und internen<br />

Prüfern abhalten (ohne dass ein Mitglied des Vorstands<br />

anwesend ist). Im Jahr 2003 werden voraussichtlich<br />

zwei gesonderte Sitzungen stattfinden.<br />

Während der vier Sitzungen des Ausschusses im Jahr<br />

2002 war das Management regelmäßig durch den<br />

Vorsitzenden des Vorstands, den Chief Financial Officer,<br />

den Leiter des Corporate Internal Auditing, den Leiter<br />

des Corporate Controlling, den General Counsel des<br />

Konzerns, den Leiter des Risk Management sowie den<br />

Leiter der Corporate Treasury vertreten. In der ersten<br />

Sitzung des Jahres waren Vertreter der externen Prüfer<br />

PricewaterhouseCoopers und Salustro Reydel<br />

anwesend, die ihre Berichte für das Jahr 2001<br />

vorlegten.<br />

Auf Basis der Unterlagen, die vor den Sitzungen des<br />

Ausschusses verteilt wurden, erörterte der Ausschuss<br />

im Geschäftsjahr 2002 die folgenden wichtigen Punkte:<br />

- Abschlüsse und Geschäfts- und Finanzbericht von<br />

Aventis, einschließlich des Berichts der Abschlussprüfer<br />

für das Geschäftsjahr 2001, darunter Fragen zur pro<br />

forma Rechnung sowie zu außerbilanziellen Positionen<br />

und nicht konsolidierten Unternehmen;<br />

- Beschlussanträge für die kombinierte ordentliche und<br />

außerordentliche Hauptversammlung der Aktionäre im<br />

Mai 2002;<br />

- Finanzergebnisse 2002 von Aventis auf vierteljährlicher,<br />

halbjährlicher und jährlicher Basis;<br />

- Budgets und Ziele des Unternehmens;<br />

- aktueller Status über die verschiedenen<br />

Veräußerungen oder Umstrukturierungen, zum Beispiel<br />

Aventis CropScience, Aventis Animal Nutrition, Wacker,<br />

Aventis Behring und Dade Behring;<br />

- Finanzierungsangelegenheiten, zum Beispiel die<br />

Erneuerung der EMTN Programms, Auflage eines<br />

US-amerikanischen Commercial Paper Program;<br />

Überprüfung der möglichen Begebung von Wandelschuldverschreibungen;<br />

Aktienrückkäufe; Schuldenentwicklung;<br />

- besondere Aspekte wie beispielsweise der Status<br />

62 CORPORATE GOVERNANCE<br />

bezüglich der Wandelschuldverschreibungen von<br />

Rhodia/Clariant, einschließlich des Kaufangebots für<br />

die Wandelschuldverschreibungen von Rhodia; neue<br />

„avoir fiscal“-Vorschriften in Zusammenhang mit der<br />

Dividende von Aventis; Dividendenempfehlungen;<br />

Rechtsstreitigkeiten, insbesondere in Bezug auf<br />

Vitamine und Methionin; Ausgabe und Zuteilung von<br />

Aktienoptionen; Einführung des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms<br />

(Horizon); bilanzielle Behandlung<br />

von Pensionsverpflichtungen/Aktienoptionen;<br />

- Ermächtigungen für den Vorstand;<br />

- Versicherungen (Gründung einer eigenen<br />

konzernweiten Versicherungsgesellschaft; Schutz gegen<br />

Schäden/Kosten in Zusammenhang mit StarLink;<br />

Verlängerung der D&O-Versicherungen);<br />

- Gründung einer Pensionstreuhand für nicht ausfinanzierte<br />

Pensionsverpflichtungen in Deutschland, d.h.<br />

Hoechst AG;<br />

- Statusbericht über interne Prüfungsaktivitäten<br />

(Diskussion, ob die Umsetzung von Prüfungsempfehlungen<br />

überwacht werden muss; Genehmigung des<br />

Prüfungsplans; Überprüfung der Prüfungsaktivitäten<br />

und -berichte);<br />

- Corporate Governance Fragen in Zusammenhang mit<br />

neuen Vorschriften und Empfehlungen in den USA und<br />

Frankreich;<br />

- Genehmigung von nicht prüfungsbezogenen Vorhaben<br />

und Empfehlungen für das Jahr 2003,<br />

- Unabhängigkeit der Abschlussprüfer sowie Interessenkonflikte.<br />

Der Ausschuss ist der Ansicht, dass das Management<br />

den Ausschuss über die Angelegenheiten und Projekte,<br />

die von besonderer Bedeutung waren und in seine<br />

Zuständigkeit fielen, detailliert und rechtzeitig schriftlich<br />

und mündlich informierte. Diese Informationen<br />

– in Verbindung mit den Berichten der externen und<br />

internen Prüfer – ermöglichten es dem Ausschuss,<br />

seine Aufgaben zu erfüllen und dem gesamten<br />

Aufsichtsrat angemessene Berichte und Empfehlungen<br />

zu unterbreiten.


DER PERSONALAUSSCHUSS<br />

Mitglieder: Serge Kampf (Vorsitzender)<br />

Jean-Marc Bruel<br />

Hubert Markl<br />

Günter Metz<br />

Die Befugnisse und Aufgaben des Ausschusses sind<br />

in der Geschäftsordnung des Personalausschusses<br />

festgelegt. Der Personalausschuss ist für die folgenden<br />

Aufgaben verantwortlich:<br />

• Im Rahmen seiner Aufgaben als Personalausschuss<br />

überprüft er folgende Aspekte und macht dem<br />

Aufsichtsrat diesbezüglich Vorschläge:<br />

- Die Bestellung von Mitgliedern des Aufsichtsrats und<br />

von Mitgliedern der Ausschüsse des Aufsichtsrats;<br />

- Die Bestellung und Abberufung des Vorsitzenden<br />

des Vorstands und, nach Rücksprache mit dem<br />

Vorsitzenden des Vorstands, der anderen Mitglieder<br />

des Vorstands;<br />

- Die Definition der Kriterien für die Auswahl oder<br />

Neubestellung bei Vakanzen, einschließlich der<br />

Entwicklung von Nachfolgeplänen für die jeweiligen<br />

Positionen und für die oberen zwei Managementebenen.<br />

• Im Rahmen seiner Aufgaben als Vergütungsausschuss<br />

überprüft er folgende Aspekte und macht dem<br />

Aufsichtsrat diesbezüglich Vorschläge:<br />

- Die Höhe der Aufsichtsratsvergütung, die der<br />

Hauptversammlung der Aktionäre vorgeschlagen wird;<br />

- Die Vergütung für Mitglieder des Aufsichtsrats, für<br />

Mitglieder der Ausschüsse des Aufsichtsrats und für<br />

die Dienste als Vorsitzender eines Ausschusses;<br />

- Die Vergütung für den Vorsitzenden und den stellvertretenden<br />

Vorsitzenden des Aufsichtsrats;<br />

- Die Vergütung für die Mitglieder des Vorstands;<br />

- Die Gewährung von Optionen zur Zeichnung oder<br />

zum Kauf von Aktien der Gesellschaft an die Mitglieder<br />

des Vorstands;<br />

- Die Gewährung von Optionen zur Zeichnung oder zum<br />

Kauf von Aktien der Gesellschaft an die Mitarbeiter von<br />

Aventis, wobei eine Liste der Inhaber solcher Optionen<br />

sowie die Anzahl der gewährten Optionen dem<br />

Protokoll der Ausschusssitzung beizufügen ist;<br />

- Richtlinien für die Vergütungspolitik des Aventis<br />

Konzerns;<br />

- Ruhestands- oder Abfindungsregelungen für den<br />

Vorstand;<br />

- Altersvorsorgeregelungen für den Vorstand;<br />

- Das Talentförderungsprogramm.<br />

Im Geschäftsjahr 2002 hat der Personalausschuss<br />

sechs mal getagt; die Anwesenheitsquote lag bei 88 %.<br />

Der Personalausschuss überprüfte den variablen<br />

Anteil der Vergütung für die Vorstandsmitglieder für<br />

das Jahr 2001 sowie die Vergütungspolitik für die<br />

Vorstandsmitglieder für das Jahr 2002, das Festgehalt<br />

und die Kriterien für die Bestimmung des variablen<br />

Anteils an der Vergütung.<br />

Der Ausschuss schlug eine Vergütungspolitik vor,<br />

die sich mit der Vergütungspolitik der wichtigsten<br />

Wettbewerber von Aventis weltweit messen sollte.<br />

Diese Vergütungspolitik beinhaltet eine jährliche<br />

progressive Anpassung an die Gepflogenheiten auf<br />

dem US-Pharmamarkt. Die Vergütungspolitik setzt sich<br />

aus zwei Elementen zusammen: einem Festgehalt<br />

und einem variablen Anteil. Die wichtigsten Kriterien<br />

zur Bestimmung des variablen Anteils hängen von<br />

dem Erreichen der zentralen Finanzziele des Jahres<br />

(u.a. Umsatzwachstum, Gewinn je Aktie, Cash Flow),<br />

der Aktienkursentwicklung, F&E-Leistungen und<br />

einigen spezifischen persönlichen Zielen für jedes<br />

Vorstandsmitglied ab.<br />

Der Ausschuss untersuchte die vorgeschlagene<br />

Corporate Governance, die zum 14. Mai 2002 in Kraft<br />

trat, die Honorare der Vorstandsmitglieder für das Jahr<br />

2001 sowie den Status des neuen Vorsitzenden und<br />

des stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats.<br />

Am 12. November 2002 untersuchte der Ausschuss<br />

das für das Jahr 2002 vorgeschlagene Aktienoptionsprogramms<br />

und empfahl, ihm zuzustimmen.<br />

CORPORATE GOVERNANCE 63


Vergütung<br />

Die Vergütungsstruktur bei Aventis sollte sich mit jener<br />

der anderen Weltmarktführer in der pharmazeutischen<br />

Industrie messen können. Die Gesamtvergütung<br />

umfasst eine fixe und eine variable Komponente, deren<br />

Höhe an den Unternehmenserfolg und an individuelle<br />

Ziele geknüpft ist.<br />

Die Vergütung für die Mitglieder des Aufsichtsrats<br />

umfasst einen fixen und einen variablen Anteil.<br />

Letzterer ist an die Teilnahme an den einzelnen<br />

Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse<br />

gebunden. Dem Vorsitzenden und dem stellvertretenden<br />

Vorsitzenden des Aufsichtsrat wird ein<br />

feststehender Betrag gezahlt.<br />

Die im Jahr 2002 (1. Januar 2002 bis 31. Dezember<br />

2002) durch Aventis oder durch die von Aventis im<br />

Sinne des Artikels L 233-16 französisches Handelsgesetzbuch<br />

beherrschten Gesellschaften an die 16<br />

Mitglieder des Aufsichtsrats insgesamt gezahlte<br />

Vergütung (bestehend aus Festgehalt, variablem Anteil,<br />

Sitzungsgeld, geldwerten Vorteilen und Altervorsorge)<br />

betrug brutto € 9 763 313.<br />

Die im Jahr 2002 (1. Januar 2002 bis 31. Dezember<br />

2002) durch Aventis oder durch die von Aventis im<br />

Sinne des Artikels L 233-16 französisches Handelsgesetzbuch<br />

beherrschten Gesellschaften an die sieben<br />

Mitglieder des Vorstands insgesamt gezahlte Vergütung<br />

(bestehend aus Festgehalt, variablem Anteil,<br />

Sitzungsgeld und geldwerten Vorteilen) betrug brutto<br />

€ 9 431 968. Der oben genannte Betrag enthält nicht<br />

die an Horst Waesche insgesamt gezahlte Brutto-<br />

Vergütung. Horst Waesche war vom 1. Januar bis 13.<br />

März 2002 Mitglied des Vorstands.<br />

64 CORPORATE GOVERNANCE<br />

Für die einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats betrug<br />

die Gesamtvergütung (bestehend aus Festgehalt,<br />

variablem Anteil, Sitzungsgeld, geldwerten Vorteilen<br />

und Altervorsorge) im Jahr 2002 (1. Januar 2002 bis 31.<br />

Dezember 2002) brutto: Jürgen Dormann € 4 344 717*,<br />

Jean-René Fourtou € 3 465 140*, Joachim Betz<br />

€ 70 000, Werner Bischoff € 65 000, Jean-Marc Bruel<br />

€ 426 448, Alain Dorbais € 70 000, Martin Frühauf<br />

€ 327 896, Serge Kampf € 105 000, Hubert Markl<br />

€ 72 000, Günter Metz € 344 612, Christian Neveu<br />

€ 70 000, Didier Pineau-Valencienne € 82 000,<br />

Seham Razzouqi € 88 000, Michel Renault € 82 000,<br />

Hans-Jürgen Schinzler € 65 000 und Marc Viénot<br />

€ 85 500.<br />

Für die einzelnen Mitglieder des Vorstands betrug die<br />

Gesamtvergütung (bestehend aus Festgehalt, variablem<br />

Anteil, Sitzungsgeld und geldwerten Vorteilen)** im<br />

Jahr 2002 (1. Januar 2002 bis 31. Dezember 2002)<br />

brutto: Igor Landau € 2 007 404, Richard J. Markham<br />

US$ 2 477 341, Patrick Langlois € 1 273 497,<br />

Frank Douglas US$ 1 383 105, Heinz-Werner Meier<br />

€ 587 422, Dirk Oldenburg € 712 710 und Thierry<br />

Soursac US$ 1 369 462.<br />

* Jürgen Dormann und Jean-René Fourtou waren bis zum 14. Mai 2002 Vorsitzender<br />

bzw. stellvertretender Vorsitzender des Vorstands.<br />

** In den oben angegebenen Beträgen sind einige außerordentliche Posten in<br />

Zusammenhang mit den Gewinnen aus der Ausübung der Stock Appreciation Rights<br />

(diese Ausübung ist unten im Abschnitt „Aktienoptionspläne“ detailliert<br />

beschrieben) und bezüglich steuerlicher Differenzen, die von Aventis an Richard<br />

J. Markham und Frank Douglas gezahlt wurden, die nach Deutschland versetzt<br />

wurden, nicht enthalten. Die Versetzung endete für Richard J. Markham am 30. Juni<br />

2002 und für Frank Douglas am 31. August 2002.


Kapitalbeteiligung der Führungskräfte<br />

und Mitarbeiter<br />

AKTIENOPTIONSPLÄNE<br />

Unsere Aktienoptionspläne sollten sich mit jenen der<br />

anderen Weltmarktführer in der pharmazeutischen<br />

Industrie messen können. Die Ausgabe von Aktienoptionen<br />

ist notwendig, um Führungskräfte zu<br />

rekrutieren, an das Unternehmen zu binden und zu<br />

motivieren, welche die Entwicklung des Unternehmens<br />

vorantreiben.<br />

Im Rahmen des letzten Aktienoptionsplans, welcher<br />

am 12. November 2002 aufgelegt wurde, wurden 8 966<br />

Teilnehmern insgesamt 10 030 908 Optionen zugeteilt.<br />

Jede Option verleiht das Recht, bis zum 12. November<br />

2012 eine Aventis Stammaktie zu einem Kurs von<br />

€ 60,27 zu zeichnen.<br />

Im Rahmen der Aktienoptionspläne vom 6. März<br />

2002 und 12. November 2002 – den einzigen im Jahr<br />

2002 vom Aventis Konzern aufgelegten Aktienoptionsplänen<br />

– wurden den derzeitigen Mitgliedern des<br />

Vorstands am 12. November insgesamt 850 000<br />

Optionen zur Zeichnung von 850 000 Aventis<br />

Stammaktien zu einem Ausübungspreis von je € 60,27<br />

gewährt. Insgesamt 1 000 000 Optionen zur Zeichnung<br />

von Aktien zu einem Kurs von je € 81,97 wurden<br />

am 6. März Jürgen Dormann (500 000) bzw. Jean-René<br />

Fourtou (500 000) gewährt, die zu diesem Zeitpunkt<br />

Mitglieder des Vorstands waren.<br />

Die im Jahr 2002 an die derzeitigen Mitglieder des<br />

Vorstands gewährten Optionen gliedern sich im<br />

Einzelnen wie folgt: Igor Landau 300 000, Patrick<br />

Langlois 150 000, Richard J. Markham 150 000, Frank<br />

Douglas 75 000, Heinz-Werner Meier 50 000, Dirk<br />

Oldenburg 50 000 und Thierry Soursac 75 000.<br />

Zum 31. Dezember 2002 hielten die derzeitigen<br />

Mitglieder des Vorstands insgesamt 3 240 866 Optionen<br />

und die derzeitigen Mitglieder des Aufsichtsrats<br />

insgesamt 3 655 000 Optionen.<br />

Im Jahr 2002 wurden zudem 13 Führungskräften<br />

(entsprechend der zehn obersten Zuteilungsebenen für<br />

Mitarbeiter, welche keine Mitglieder von Verwaltungsorganen<br />

sind) 490 520 Optionen zur Zeichnung von<br />

490 520 Aventis Stammaktien zu einem durchschnittlichen<br />

Ausübungspreis von € 60,27 gewährt.<br />

Die derzeitigen Mitglieder des Vorstands und des<br />

Aufsichtsrats haben im Jahr 2002 insgesamt 382 378<br />

Optionen ausgeübt, und zwar im Einzelnen: Igor<br />

Landau insgesamt 140 000 Optionen: 65 000 Optionen<br />

auf Aventis Stammaktien zu einem Ausübungspreis von<br />

€ 23,53 (Aktienoptionsplan vom 17. Dezember 1996)<br />

und 75 000 Optionen auf Aventis Stammaktien zu<br />

einem Ausübungspreis von € 37,75 (Aktienoptionsplan<br />

vom 16. Dezember 1997); Frank Douglas insgesamt<br />

110 767 Optionen: 69 084 Stock Appreciation Rights zu<br />

einem Ausübungspreis von € 42,01 (Stock Appreciation<br />

Rights Plan vom 30. September 1998) und 41 683 Stock<br />

Appreciation Rights zu einem Ausübungspreis von<br />

€ 45,43 (Stock Appreciation Rights Plan vom<br />

9. September 1997); Heinz-Werner Meier insgesamt<br />

15 611 Optionen zu einem Ausübungspreis von<br />

€ 42,01 (Aktienoptionsplan von Hoechst vom<br />

30. September 1998 und Stock Appreciation Rights<br />

Plan vom 30. September 1998). Jean-Marc Bruel übte<br />

insgesamt 116 000 Optionen (56 000 Optionen auf<br />

Aventis Stammaktien zu einem Ausübungspreis von<br />

€ 23,53 (Aktienoptionsplan vom 17. Dezember 1996)<br />

und 60 000 Optionen auf Aventis Stammaktien zu<br />

einem Ausübungspreis von € 37,75 (Aktienoptionsplan<br />

vom 16. Dezember 1997) aus. Horst Waesche übte<br />

während seiner Zeit als Mitglied des Vorstands 17 604<br />

Stock Appreciation Rights zu einem Ausübungspreis<br />

von € 45,43 (Stock Appreciation<br />

Rights Plan vom 30. September 1997) aus.<br />

Darüber hinaus haben die zehn Führungskräfte,<br />

welche keine Mitglieder von Verwaltungsorganen sind<br />

und die größte Anzahl von Optionen ausgeübt haben,<br />

im Rahmen dieser Ausübung im Jahr 2002 insgesamt<br />

627 674 Aktien zu einem durchschnittlichen Ausübungspreis<br />

von € 30,64 gezeichnet oder erworben.<br />

CORPORATE GOVERNANCE 65


DIE WESENTLICHEN MERKMALE DER AKTIENOPTIONSPLÄNE VON AVENTIS SIND<br />

NACHFOLGEND BESCHRIEBEN:<br />

Datum der Zuteilungsentscheidung durch Verwaltungsrat/Vorstand 22.04.1994 07.02.1995 14.12.1995 17.12.1996<br />

Datum der Hauptversammlungsermächtigung 22.04.1994 22.04.1994 13.04.1995 13.04.1995<br />

Anzahl der zunächst gewährten Optionen 1 150 000 1 150 000 1 500 000 1 750 000<br />

Zahl der Begünstigten 150 256 295 350<br />

- Zahl der durch die Organmitglieder zu beziehenden Aktien – – – –<br />

- Anzahl der Organmitglieder – – – –<br />

Beginn des Ausübungszeitraums (1) 22.04.1997 07.02.1998 14.12.1998 06.01.2000<br />

Ende des Ausübungszeitraums 21.04.2004 07.02.2005 14.12.2005 17.12.2006<br />

Anzahl der bis zum 31. Dezember 2002 ausgeübten Optionen 1 006 100 986 020 1 105 506 952 020<br />

Anzahl der bis zum 31. Dezember 2002 ausübbaren Optionen 36 900 101 730 305 894 747 980<br />

Im Vergleich zum Referenzkurs gewährter Abschlag 10 % 10 % 5 % 5 %<br />

Ausübungspreis in € 19,81 € 17,66 € 15,40 € 23,53 €<br />

Datum der Zuteilungsentscheidung durch Verwaltungsrat/Vorstand 16.12.1997 15.12.1998 15.12.1999 11.05.2000<br />

Datum der Hauptversammlungsermächtigung 23.04.1997 23.04.1997 26.05.1999 26.05.1999<br />

Anzahl der zunächst gewährten Optionen 3 572 000 5 428 000 5 035 005 747 727<br />

Zahl der Begünstigten 4 106 4 570 5 916 479<br />

- Zahl der durch die Organmitglieder zu beziehenden Aktien 210 000 763 966 631 500 –<br />

- Anzahl der Organmitglieder 4 4 7 –<br />

Beginn des Ausübungszeitraums (1) 06.01.2001 06.01.2002 06.01.2003 11.05.2003<br />

Ende des Ausübungszeitraums 16.12.2007 15.12.2008 15.12.2009 11.05.2010<br />

Anzahl der bis zum 31. Dezember 2002 ausgeübten Optionen 968 791 502.201 104 960 540<br />

Anzahl der bis zum 31. Dezember 2002 ausübbaren Optionen 2 157 943 4 209 734 4 615 054 702 637<br />

Im Vergleich zum Referenzkurs gewährter Abschlag 5 % 5 % 5 % 5 %<br />

Ausübungspreis in € 37,75 € 40,08 € 58,75 € 58,29 €<br />

Datum der Zuteilungsentscheidung des Vorstands 14.11.2000 29.03.2001 07.11.2001 06.03.2002<br />

Datum der Hauptversammlungsermächtigung 24.05.2000 24.05.2000 24.05.2000 24.05.2000<br />

Anzahl der zunächst gewährten Optionen 11 897 705 521 500 11 392 710 1 000 000<br />

Zahl der Begünstigten 7 123 81 8.973 2<br />

- Zahl der durch die Organmitglieder zu beziehenden Aktien 2 090 000 – 1 350 400 1 000 000<br />

- Anzahl der Organmitglieder 9 – 9 2<br />

Beginn des Ausübungszeitraums (1) 15.11.2003 30.03.2004 08.11.2004 07.03.2005<br />

Ende des Ausübungszeitraums 14.11.2000 29.03.2011 07.11.2011 06.03.2012<br />

Anzahl der bis zum 31. Dezember 2002 ausgeübten Optionen 1 800 – – –<br />

Anzahl der bis zum 31. Dezember 2002 ausübbaren Optionen 10 834 057 494 800 10 547 452 1 000 000<br />

Im Vergleich zum Referenzkurs gewährter Abschlag 5 % 5 % – –<br />

Ausübungspreis in € 79,75 € 80,94 € 83,81 € 81,97 €<br />

(1) Vorbehaltlich besonderer Ausübungsbedingungen.<br />

66 CORPORATE GOVERNANCE


Datum der Zuteilungsentscheidung des Vorstands 12.11.2002<br />

Datum der Hauptversammlungsermächtigung 14.05.2002<br />

Anzahl der zunächst gewährten Optionen 10 030 908<br />

Zahl der Begünstigten<br />

- Zahl der durch die Organmitglieder<br />

8 699<br />

zu beziehenden Aktien 850 000<br />

- Anzahl der Organmitglieder 7<br />

Beginn des Ausübungszeitraums (1) 13.11.2005<br />

Ende des Ausübungszeitraums<br />

Anzahl der bis zum 31. Dezember 2002<br />

12.11.2012<br />

ausgeübten Optionen<br />

Anzahl der bis zum 31. Dezember 2002<br />

–<br />

ausübbaren Optionen 10 030 908<br />

Im Vergleich zum Referenzkurs gewährter Abschlag –<br />

Ausübungspreis in € 60,27 €<br />

(1) Vorbehaltlich besonderer Ausübungsbedingungen.<br />

Im Oktober 1997 wurden anlässlich des Kaufs der<br />

Minderheitsanteile an Rhône-Poulenc Rorer Inc. durch<br />

den Konzern Aktienoptionen aus ehemaligen Plänen<br />

der Rhône-Poulenc Rorer Inc. zurückgekauft bzw. in<br />

Aktienoptionen der Rhône-Poulenc Rorer S.A.<br />

umgetauscht. Am 31. Dezember 2002 waren 2 068 846<br />

dieser Optionen noch nicht ausgeübt.<br />

Anlässlich der Gründung von Aventis konnten<br />

Begünstigte des Aktienoptionsplans 1998 von Hoechst<br />

zwischen einer Barzahlung, der Ausübung der<br />

Optionen bzw. der Umwandlung der Optionen in<br />

Aktienoptionen auf Aventis Aktien wählen. Die Aktienoptionen<br />

aus dem Aktienoptionsplan 1999 von Hoechst<br />

wurden für die Begünstigten in Aktienoptionen auf<br />

Aventis Aktien umgewandelt. Zum 31. Dezember 2002<br />

waren insgesamt 2 245 686 dieser Aktienoptionen noch<br />

nicht ausgeübt.<br />

Zum 31. Dezember 2002 war eine Gesamtzahl von<br />

50 099 621 Aktienoptionen für Aventis Aktien noch<br />

nicht ausgeübt. Davon waren 16 489 767 sofort<br />

ausübbar. Die Ausübung der Gesamtheit der sofort<br />

oder später ausübbaren Aktienoptionen auf Aventis<br />

Aktien zum 31. Dezember 2002 hätte zur Ausgabe<br />

von weiteren 45 785 089 Aventis Aktien geführt.<br />

ANDERE VERGÜTUNGSPLÄNE<br />

Seit 1997 hat die Hoechst Gruppe mehrere Stock<br />

Appreciation Rights Pläne eingeführt. Diese Pläne<br />

wurden im Rahmen der Gründung von Aventis<br />

angepasst und umbenannt. Zum 31. Dezember 2002<br />

bestanden noch 237 241 Stock Appreciation Rights zu<br />

einem durchschnittlich gewichteten Ausübungspreis<br />

von € 42,01 und einer durchschnittlichen Laufzeit<br />

von neun Monaten.<br />

In Ergänzung zu diesen verschiedenen Plänen hatte<br />

Hoechst Marion Roussel Inc. 1998 einen am Kurs der<br />

Aktie orientierten weiteren Stock Appreciation Rights<br />

Plan eingeführt mit einer Laufzeit von fünf Jahren,<br />

die mit dem 31. März 1998 begann. Der Plan sah eine<br />

Sperrfrist von drei Jahren vor.<br />

Zwischen dem 21. Dezember 1999 und dem 31.<br />

Januar 2000 hatten die Begünstigten die Möglichkeit,<br />

eine Barzahlung auf Basis des durchschnittlichen<br />

Kurses der Hoechst Aktie während der zehn Tage,<br />

welche dem öffentlichen Umtauschangebot<br />

vorangingen, zu beziehen.<br />

AKTIENBESITZ DER MITARBEITER<br />

Im Sommer 2002 legte Aventis ein weltweites<br />

Mitarbeiterbeteiligungsprogramm für Aktien mit der<br />

Bezeichnung „Horizon 2002“ auf, das von den Aventis<br />

Aktionären auf der kombinierten ordentlichen und<br />

außerordentlichen Hauptversammlung am 14. Mai<br />

2002 genehmigt wurde. Die Mitarbeiter von Aventis<br />

waren dazu berechtigt, Aktien zum Ausgabepreis von<br />

€ 64,35 bis zu einem Limit von 25 % ihres Jahresgehalts<br />

zu erwerben. Ungefähr 9 000 Mitarbeiter weltweit bzw.<br />

13,1 % der teilnahmeberechtigten Mitarbeiter, haben<br />

im Rahmen des Plans 2,3 Millionen neue Aktien zu<br />

einem Wert von insgesamt € 154 Millionen erworben.<br />

Die Mitarbeiter von Aventis besitzen derzeit ca. 3,5 %<br />

der im Umlauf befindlichen Aktien der Gesellschaft.<br />

CORPORATE GOVERNANCE 67


Aventis gehört zum „SAM Employee Ownership<br />

Index“, der im Mai 2001 eingeführt wurde und<br />

die in Bezug auf Mitarbeiterbeteiligung führenden<br />

europäischen Unternehmen enthält.<br />

AKTIENBESITZ DER FÜHRUNGSKRÄFTE<br />

Zum 1. März 2003 hielten die Mitglieder des<br />

Aufsichtsrats und des Vorstands insgesamt 137 686<br />

Aventis Aktien, entsprechend einem Anteil von 0,02 %<br />

am Grundkapital, und 6 895 866 Optionen auf den<br />

Bezug oder auf den Erwerb von Aventis Aktien.<br />

VERTRÄGE MIT MANDATSTRÄGERN<br />

Im Rahmen ihrer gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />

schließen die Gesellschaft sowie Konzernunternehmen<br />

Vereinbarungen mit Gesellschaften, zu denen<br />

bestimmte Mandatsträger und Führungskräfte des<br />

Konzerns Verbindungen haben.<br />

Im Lauf des Geschäftsjahres 2002 wurden keine<br />

außergewöhnlichen Geschäfte zwischen der<br />

Gesellschaft und Mandatsträgern des Konzerns oder<br />

zwischen der Gesellschaft und diesen Gesellschaften,<br />

oder zwischen der Gesellschaft und einem<br />

Anteilseigner, der über mehr als 5 % der Stimmrechte<br />

an einer dieser Gesellschaften verfügt, oder zwischen<br />

der Gesellschaft und einem Unternehmen, das einen<br />

solchen Anteilsinhaber kontrolliert, geschlossen.<br />

DARLEHEN ODER GARANTIEN ZUGUNSTEN<br />

VON MITGLIEDERN VON VERWALTUNGS-,<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNGS UND AUFSICHTS-<br />

ORGANEN<br />

Keine.<br />

68 CORPORATE GOVERNANCE<br />

Mitarbeiter<br />

Informationen über unsere Mitarbeiter finden Sie in<br />

dem „Aventis Nachhaltigkeitsbericht 2002“. Auf Seite<br />

46 dieses Berichts finden Sie eine Vergleichsübersicht<br />

über die sozialpolitischen und umweltbezogenen<br />

Informationen in dem Geschäftsbericht des Vorstands.


4. BERICHT DES VORSTANDS<br />

Erläuterungen<br />

zum Konzernabschluss<br />

Der im Geschäfts- und Finanzbericht enthaltene<br />

Konzernabschluss von Aventis wurde in Übereinstimmung<br />

mit den in Frankreich geltenden Rechnungslegungsgrundsätzen<br />

aufgestellt. Die Unterschiede<br />

zwischen diesen Grundsätzen und den in den USA<br />

geltenden Rechnungslegungsgrundsätzen (US-GAAP),<br />

die sich wesentlich auf den Konzernabschluss von<br />

Aventis auswirken, werden in Kapitel 4. „Bericht des<br />

Vorstands – Konzernabschluss“ unter Ziffer 34 erläutert,<br />

ebenso wie die Auswirkungen der Anwendung der USamerikanischen<br />

Rechnungslegungsgrundsätze auf<br />

Ergebnis und Eigenkapital des Konzerns.<br />

KONZERNABSCHLUSS UND AUSBLICK<br />

2002: Nachhaltiges Wachstum des<br />

Pharmaunternehmens Aventis<br />

Nach der Veräußerung von Aventis CropScience und<br />

Aventis Animal Nutrition tritt Aventis jetzt als ein reines<br />

Pharmaunternehmen auf. Das Beteiligungsportfolio<br />

des Konzerns enthält jedoch noch Aktivitäten, die nicht<br />

zum Kerngeschäft gehören und kurfristig veräußert<br />

werden sollen.<br />

Kerngeschäft<br />

Das Kerngeschäft umfasst Aktivitäten, die Aventis als<br />

strategisch betrachtet und die auch künftig fortgeführt<br />

werden sollen. Dazu gehören:<br />

- Verschreibungspflichtige Arzneimittel<br />

- Impfstoffe<br />

- die 50 %-Beteiligung an Merial (Tiergesundheit), die<br />

nach der Equity-Methode bilanziert wird<br />

- Corporate-Aktivitäten (insbesondere Holdinggesellschaften<br />

sowie Finanz- und Versicherungseinheiten).<br />

Im Mai 2002 gründete der Konzern die neue<br />

firmeneigene Versicherungs- und Rückversicherungsgesellschaft<br />

Carraig mit einem genehmigten Kapital von<br />

€ 500 Millionen, von denen bislang € 200 Millionen<br />

gezeichnet wurden.<br />

Im Kerngeschäft konzentriert sich Aventis auf die<br />

Maximierung des wirtschaftlichen Potentials der<br />

strategischen Produkte. Gleichzeitig arbeitet der<br />

Konzern weiterhin an der Verbesserung der<br />

geografischen Präsenz und seines Produktsortiments.<br />

Um auch weiterhin zu den am schnellsten wachsenden<br />

Pharmaunternehmen weltweit zu gehören, erhöht<br />

Aventis das Marktpotential der strategischen Schlüsselprodukte<br />

und erweitert die Umsatzbasis in den USA<br />

und in anderen Schlüsselmärkten. Aventis konzentriert<br />

die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf<br />

diejenigen Indikationsgebiete, in denen ein starkes<br />

Wachstumspotential für die Ausweitung der<br />

Marktstellung in ausgewählten Therapiebereichen<br />

erwartet wird. Mit den vorhandenen Produkten,<br />

der Einführung neuer Präparate und erweitertem<br />

finanziellen Handlungsraum sieht sich Aventis gut<br />

aufgestellt, um auch in den kommenden Jahren<br />

nachhaltig zu wachsen.<br />

Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts<br />

Die Veräußerung der nicht zum Kerngeschäft<br />

gehörenden Aktivitäten ist weit fortgeschritten. Im<br />

ersten Halbjahr 2002 konnte der Verkauf von Aventis<br />

Animal Nutrition und Aventis CropScience<br />

abgeschlossen werden Die Transaktion von Aventis<br />

CropScience erfolgte zum 3. Juni 2002, vorbehaltlich<br />

einer Klausel zur Preisanpassung nach Abschluss der<br />

Transaktion; der Verkauf von Aventis Animal Nutrition<br />

wurde zum 2. April 2002 vollzogen (siehe auch Kapitel<br />

2 „Geschäftsaktivitäten des Konzerns und Aussichten<br />

– Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts – Aventis<br />

CropScience und Aventis Animal Nutrition“).<br />

Die Veräußerungen haben dazu beigetragen, dass<br />

Aventis die Nettoverschuldung um € 5,7 Millionen<br />

senken und die finanzielle Flexibilität für den weiteren<br />

Ausbau des Pharmageschäfts durch gezielte<br />

Akquisitionen und Lizenzvereinbarungen erhöhen<br />

konnten. In der Gewinn- und Verlustrechnung sind die<br />

Aktivitäten noch bis zum Zeitpunkt ihrer Veräußerung<br />

enthalten; erfasst sind auch die Veräußerungsgewinne<br />

und die nach dem Veräußerungsstichtag aufgelaufenen<br />

Aufwendungen.<br />

BERICHT DES VORSTANDS 69


In Ergänzung zur Analyse des Kerngeschäfts enthält<br />

der Konzernabschluss pro forma-Angaben für das am<br />

31. Dezember 2002 abgeschlossene Geschäftsjahr.<br />

Dabei handelt es sich um die Darstellung des Jahresabschlusses<br />

unter der Annahme, dass diese beiden<br />

Transaktionen nicht zu ihrem effektiven Veräußerungsdatum,<br />

sondern bereits zum 1. Januar 2002<br />

erfolgten. Diese pro forma-Angaben sind in Kapitel 4.<br />

„Bericht des Vorstands – Konzernabschluss“ unter Ziffer<br />

30 aufgeführt.<br />

Im Jahr 2002 hat die Unternehmensleitung<br />

entschieden, das Blutplasma-Geschäft von Aventis<br />

Behring nicht mehr dem Kerngeschäft zuzuordnen.<br />

Verhandlungen über den Verkauf dieses Geschäfts<br />

werden geführt.<br />

Zu den Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts<br />

gehören auch die Beteiligungen an den Chemiegesellschaften<br />

Rhodia, Wacker und DyStar, die nach der<br />

Equity-Methode bilanziert werden, sowie die 11,8 %<br />

Beteiligung an dem Chemieunternehmen Clariant.<br />

Für den Verkauf der Beteiligung an Wacker hat Aventis<br />

eine Vereinbarung getroffen (siehe „Kapitel 2 Geschäftsaktivitäten<br />

des Konzerns und Aussichten – Aktivitäten<br />

außerhalb des Kerngeschäfts – Wacker“).<br />

Erläuterungen zu Finanzinformationen<br />

Geschäfts- und Währungsabweichung<br />

Die Umsatzanalyse basiert auf der Geschäftsabweichung<br />

und spiegelt den Gesamteffekt der<br />

Veränderungen des Absatzvolumens und des<br />

durchschnittlichen Preisniveaus bei konstanten<br />

Wechselkursen und gleichbleibender Struktur wider.<br />

Die Währungsabweichung repräsentiert den Effekt<br />

aus der Umrechung der nominellen Umsatzerlöse der<br />

jeweiligen Berichtsperiode zu unterschiedlichen<br />

Wechselkursen. Die Abweichungen sind Koeffizienten<br />

und keine absoluten Beträge, so dass sich die Gesamtabweichung<br />

nicht aus der Addition beider Größen<br />

errechnet (auch wenn sich durch Rundungen zufällig<br />

70 BERICHT DES VORSTANDS<br />

Übereinstimmungen ergeben können). Die<br />

Prozentwerte werden vor Rundung der Daten<br />

berechnet.<br />

Definition der Position EBITA in der Gewinnund<br />

Verlustrechnung<br />

EBITA ist eine ungeprüfte, nicht in den allgemein<br />

anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen (GAAP)<br />

geregelte Kennziffer, die von Aventis als Betriebsergebnis<br />

vor Goodwill-Abschreibungen zuzüglich Equity-<br />

Ergebnis errechnet wird. Aventis weist das EBITA aus,<br />

weil es eine geeignete Messgröße zur Bewertung der<br />

finanziellen Entwicklung darstellt. Das EBITA von<br />

Aventis ist nicht unbedingt mit dem EBITA anderer<br />

Unternehmen vergleichbar. Aventis sieht im EBITA<br />

eine in der Pharmaindustrie und von Finanzanalysten<br />

häufig genutzte Kennzahl.<br />

Definition der Position EBIT in der Gewinnund<br />

Verlustrechnung<br />

EBIT ist eine ungeprüfte, nicht in den allgemein<br />

anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen (GAAP)<br />

geregelte Kennziffer, die als Betriebsergebnis zuzüglich<br />

Equity-Ergebnis definiert wird. Aventis weist das EBIT<br />

aus, weil es eine geeignete Messgröße zur Bewertung<br />

der finanziellen Entwicklung darstellt. Das EBIT von<br />

Aventis ist nicht unbedingt mit dem EBIT anderer<br />

Unternehmen vergleichbar. Aventis sieht im EBIT<br />

eine in der Pharmaindustrie und von Finanzanalysten<br />

häufig genutzte Kennzahl.<br />

Definition der Position Ergebnis je Aktie vor Goodwill-<br />

Abschreibungen in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Das Ergebnis je Aktie vor Goodwill-Abschreibungen ist<br />

eine ungeprüfte, nicht in den allgemein anerkannten<br />

Rechnungslegungsgrundsätzen (GAAP) geregelte<br />

Kennziffer. Aventis weist diese Kennziffer aus, weil<br />

sie eine geeignete Messgröße für die Einschätzung<br />

der Geschäftsentwicklung darstellt.


Finanzinformationen und Analyse der Geschäftsjahre<br />

2002 und 2001<br />

Konzern-Gewinn- (in Millionen €,<br />

und Verlustrechnung Ausnahme : Angaben je Aktie)<br />

Aventis Konzern<br />

2002 2001<br />

Umsatzerlöse 20 622 22 941<br />

Herstellungskosten<br />

Verwaltungs- und Vertriebskosten und sonstige<br />

(6 578) (7 943)<br />

betriebliche Aufwendungen und Erträge (6 705) (7 178)<br />

Forschungs- und Entwicklungskosten (3 420) (3 481)<br />

Aufwendungen für Strukturmaßnahmen (68) (50)<br />

Goodwill-Abschreibungen (1 021) (650)<br />

Betriebsergebnis 2 830 3 639<br />

Equity-Ergebnis 51 85<br />

Zinsergebnis (309) (704)<br />

Sonstige Aufwendungen und Erträge (netto)<br />

Ergebnis vor Steuern und Anteilen<br />

1 120 (134)<br />

anderer Gesellschafter 3 692 2 886<br />

Steuern vom Einkommen und Ertrag<br />

Anderen Gesellschaftern zustehender<br />

(1 430) (1 111)<br />

Gewinn (Verlust) (86) (142)<br />

Ansprüche aus Vorzugsrechten (85) (128)<br />

Konzerngewinn<br />

Durchschnittliche Anzahl der Aktien<br />

2 091 1 505<br />

im Umlauf (in Millionen Aktien) 793 788<br />

Ergebnis je Aktie (in €)<br />

Ergebnis je Aktie<br />

2,64 1,91<br />

vor Goodwill-Abschreibungen (in €) (1) (2) 3,92 2,74<br />

EBITA (1) (3) 3 901 4 374<br />

EBIT (1) (4) 2 881 3 724<br />

1) Diese Positionen enthalten ungeprüfte, nicht in den allgemein anerkannten<br />

Rechnungslegungsgrundsätzen (GAAP) geregelte Kennziffern.<br />

2) Siehe auch den Abschnitt „Definition der Position Ergebnis je Aktie vor Goodwill-<br />

Abschreibungen in der Gewinn- und Verlustrechnung“.<br />

3) Siehe auch den Abschnitt „Definition der Position EBITA in der Gewinn- und<br />

Verlustrechnung“.<br />

4) Siehe auch den Abschnitt „Definition der Position EBIT in der Gewinn- und<br />

Verlustrechnung“.<br />

Aventis Konzern Geschäftsverlauf 2002 und 2001<br />

Der Aventis Konzernumsatz erreichte im Jahr 2002<br />

€ 20 622 Millionen und lag damit um 10,1 % unter<br />

dem Vorjahresbetrag von € 22 941 Millionen. Dieser<br />

Rückgang war in erster Linie auf die Veräußerung von<br />

Aventis Animal Nutrition zum 2. April 2002 und von<br />

Aventis CropScience zum 3. Juni 2002 zurückzuführen.<br />

Er wurde durch das Wachstum im Kerngeschäft nur<br />

teilweise kompensiert. Der Umsatz im Kerngeschäft<br />

nahm insgesamt um 6,1 % und auf operativer Basis um<br />

11,6 % zu. Wechselkursveränderungen verminderten<br />

den Umsatz um rund 5,5 %; sie resultierten in erster<br />

Linie aus der Abwertung des US-Dollars und der lateinamerikanischen<br />

Währungen.<br />

Die Herstellungskosten beliefen sich im Jahr 2002<br />

auf € 6 578 Millionen. Sie lagen damit um 17,2 %<br />

unter dem Vorjahresbetrag von € 7 943 Millionen,<br />

vor allem aufgrund der genannten Veräußerungen.<br />

Die Verwaltungs- und Vertriebskosten sowie die<br />

sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge<br />

gingen von € 7 178 Millionen im Jahr 2001 um 6,6 %<br />

auf € 6 705 Millionen zurück, ebenfalls aufgrund<br />

der genannten Veräußerungen.<br />

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung<br />

beliefen sich im Jahr 2002 auf € 3 420 Millionen<br />

gegenüber € 3 481 Millionen im Vorjahr. Davon<br />

entfielen € 3 141 Millionen auf das Kerngeschäft.<br />

Im Jahr 2002 wurden € 2 872 Millionen für verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel und € 269 Millionen<br />

für Impfstoffe eingesetzt.<br />

Die Aufwendungen für Strukturmaßnahmen betrugen<br />

€ 68 Millionen im Vergleich zu € 50 Millionen im<br />

Vorjahr.<br />

Goodwill-Abschreibungen beliefen sich im Jahr 2002<br />

auf € 1 021 Millionen gegenüber € 650 Millionen im<br />

Vorjahr. Trotz der Verringerung der Goodwill-Abschreibungen<br />

im Zuge der Veräußerung von Aventis<br />

CropScience stieg der Abschreibungsaufwand des Jahres<br />

2002 an. Hauptursache dafür war eine Sonderabschreibung<br />

auf den Goodwill von Aventis Behring<br />

in Höhe von € 448 Millionen.<br />

BERICHT DES VORSTANDS 71


Das Betriebsergebnis betrug € 2 830 Millionen im<br />

Jahr 2002 gegenüber € 3 639 Millionen im Vorjahr. Der<br />

Rückgang resultierte in erster Linie aus der niedrigeren<br />

Umsatzbasis nach der Veräußerung von Aventis<br />

CropScience und Aventis Animal Nutrition sowie den<br />

höheren Goodwill-Abschreibungen.<br />

Der Ergebnisanteil der anteilig („at equity“)<br />

einbezogenen Unternehmen lag bei € 51 Millionen im<br />

Jahr 2002 gegenüber € 85 Millionen im Jahr 2001. Der<br />

Rückgang ist vor allem auf den anhaltenden Kursverfall<br />

von Rhodia im Jahr 2002 zurückzuführen. Daraufhin<br />

wurde eine Sonderabschreibung vorgenommen, um<br />

den Beteiligungswert an den Marktwert anzupassen.<br />

EBITA belief sich im Jahr 2002 auf € 3 901 Millionen<br />

gegenüber € 4 374 Millionen im Vorjahr.<br />

Die Netto-Zinsaufwendungen lagen mit<br />

€ 309 Millionen deutlich unter dem Vorjahresbetrag<br />

von € 704 Millionen, da die Finanzschulden von<br />

Aventis insbesondere durch die Erlöse aus der<br />

Veräußerung von Aktivitäten verringert wurden. Zu<br />

dem Rückgang trugen auch niedrigere Zinssätze bei.<br />

Die sonstigen nicht betrieblichen Aufwendungen und<br />

Erträge ergaben im Jahr 2002 saldiert einen Ertrag von<br />

€ 1 120 Millionen gegenüber einem Aufwand von<br />

€ 134 Millionen im Vorjahr. In dieser Position sind in<br />

den Jahren 2001 und 2002 Erträge aus dem Verkauf<br />

von Vermögenswerten enthalten. Sie betrugen im Jahr<br />

2002 € 1 917 Millionen, nach € 545 Millionen im<br />

Vorjahr. Der Anstieg resultiert in erster Linie aus der<br />

Veräußerung von Aventis CropScience, die unter<br />

Berücksichtigung von Rückstellungen für Entschädigungsansprüche<br />

Dritter einen Gewinn von € 2,07<br />

Milliarden ergab.<br />

Ohne die Erträge aus der Veräußerung von<br />

Vermögenswerten ergeben die sonstigen nicht<br />

betrieblichen Aufwendungen und Erträge im Jahr 2002<br />

saldiert einen Aufwand in Höhe von € 797 Millionen,<br />

gegenüber einem Aufwand von € 679 Millionen im<br />

Vorjahr. Der Nettoaufwand 2002 enthält vor allem<br />

- Rückstellungen für Umweltrisiken und Zahlungen in<br />

Zusammenhang mit Entschädigungsvereinbarungen bei<br />

anderen veräußerten Aktivitäten (insbesondere Rhodia,<br />

72 BERICHT DES VORSTANDS<br />

Nutrinova und InfraServ Hoechst) in Höhe von<br />

€ 270 Millionen,<br />

- Aufwendungen für die Beilegung von Produkthaftungsverfahren<br />

in Verbindung mit veräußerten Produkten in<br />

Höhe von € 164 Millionen,<br />

- Rückstellungen für verschiedene Beteiligungen in<br />

Höhe von € 234 Millionen (insbesondere für<br />

Millennium mit € 137 Millionen).<br />

Weitere Einzelheiten siehe Kapitel 4. „Bericht des<br />

Vorstands – Konzernabschluss“ unter Ziffer 23.<br />

Das Ergebnis vor Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter<br />

betrug € 3 692 Millionen im Jahr 2002<br />

gegenüber € 2 886 Millionen im Vorjahr.<br />

Der Gewinn nach Steuern erreichte € 2 091 Millionen<br />

im Jahr 2002 im Vergleich zu € 1 505 Millionen im<br />

Vorjahr.<br />

Der Gewinn je Aktie belief sich auf € 2,64 im Jahr<br />

2002, nach € 1,91 im Vorjahr.<br />

Zusammengefasste Konzernbilanz (in Millionen €)<br />

Aventis Konzern<br />

2002 2001<br />

Immaterielle Vermögenswerte 11 144 14 264<br />

Sachanlagen<br />

Finanzanlagen und sonstige langfristige<br />

4 455 5 740<br />

Vermögenswerte 5 828 6 445<br />

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte<br />

Marktgängige Wertpapiere, kurzfristige<br />

8 347 11 270<br />

Geldanlagen, flüssige Mittel 1 299 1 514<br />

Vermögen, gesamt<br />

Eigenkapital einschließlich des nicht<br />

31 073 39 234<br />

rückzahlbaren sonstigen Eigenkapitals 11 335 12 021<br />

Rückzahlbare Vorzugspapiere 89 200<br />

Anteile anderer Gesellschafter 159 913<br />

Rückzahlbare „Partnership“-Anteile 238 284<br />

Finanzschulden 4 752 10 710<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 14 500 15 106<br />

Eigenkapital und Verbindlichkeiten, gesamt 31 073 39 234


Konzern-Finanzierungsrechnung (in Millionen €)<br />

GESCHÄFTSTÄTIGKEIT<br />

2002 2001<br />

Gewinn (Verlust) nach Ertragsteuern und vor Ansprüchen aus Vorzugsrechten<br />

Eliminierung der nicht für den Cash Flow aus Geschäftstätigkeit<br />

elevanten Aufwendungen und Erträge:<br />

2 176 1 633<br />

Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Vermögenswerte 2 216 2 075<br />

Wertberichtigungen für Verluste aus dem Betriebsvermögen 72 8<br />

Veränderung sonstiger Rückstellungen 981 (81)<br />

(Gewinne) / Verluste aus der Veräußerung von Vermögenswerten, Saldo (2 187) (545)<br />

Ergebnis aus der Bewertung at equity, abzgl. erhaltener Dividenden 114 89<br />

Unrealisierte Fremdwährungskursgewinne (-verluste) (2) (111)<br />

Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn 86 142<br />

Latente Steuern 143 40<br />

Veränderungen des Betriebsvermögens<br />

(ohne Auswirkungen von Konsolidierungskreisveränderungen):<br />

1 423 1 617<br />

(Erhöhung) / Verminderung der Forderungen (1 202) (372)<br />

(Erhöhung) / Verminderung der Vorräte (93) (38)<br />

Erhöhung / (Verminderung) der Verbindlichkeiten (165) 78<br />

Veränderung der übrigen Aktiva und Passiva des Betriebsvermögens (280) 195<br />

(1 740) (137)<br />

Cash Flow aus Geschäftstätigkeit 1 859 3 113<br />

BERICHT DES VORSTANDS 73


Konzern-Finanzierungsrechnung (in Millionen €)<br />

INVESTITIONSTÄTIGKEIT<br />

2002 2001<br />

Erwerb von Sachanlagevermögen (1 000) (1 245)<br />

Sonstige Investitionen in Anlagegegenstände (459) (486)<br />

Erlöse aus der Veräußerung von Vermögenswerten 4 654 1 063<br />

Erhöhung von Darlehen und kurzfristigen Anlagen von über drei Monaten – (52)<br />

Verminderung von Darlehen und kurzfristigen Anlagen von über drei Monaten 44 –<br />

Cash Flow aus (verwendet für) Investitionstätigkeit 3 239 (720)<br />

FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT<br />

Aufnahme langfristiger Darlehen 135 5 404<br />

Rückzahlung langfristiger Darlehen (2 931) (7 252)<br />

Erhöhung / (Verminderung) kurzfristiger Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (1 091) (284)<br />

Ausgabe von Stammaktien einschließlich Agio 199 429<br />

Rückzahlbare „Partnership“-Anteile – 279<br />

Rückkauf eigener Aktien (383) (137)<br />

Abschreibung auf rückzahlbare Vorzugspapiere (122) (85)<br />

(Erwerb von) Minderheitsbeteiligungen (212) (5)<br />

Gewinnausschüttungen des Konzerns (490) (437)<br />

Zahlungen aufgrund von Vorzugsrechten (113) (109)<br />

Cash Flow aus (verwendet für) Finanzierungstätigkeit (5 008) (2 197)<br />

Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelstandes (60) 15<br />

Fondsveränderung 30 211<br />

Fonds am Jahresanfang 814 661<br />

Konsolidierungskreisbedingte Fondsveränderungen (88) (58)<br />

FONDS AM JAHRESENDE 756 814<br />

74 BERICHT DES VORSTANDS


Aventis Konzern: Bilanz und Finanzierungsrechnung<br />

Konzernbilanz<br />

Das Eigenkapital einschließlich des nicht rückzahlbaren<br />

sonstigen Eigenkapitals betrug zum 31. Dezember 2002<br />

vor Gewinnverwendung € 11 335 Millionen gegenüber<br />

€ 12 021 Millionen zum 31. Dezember 2001. Der<br />

Rückgang um € 686 Millionen ist im Wesentlichen auf<br />

die Verringerung der Umrechnungsrücklage zurückzuführen,<br />

ausgelöst durch die Abwertung des US-Dollars<br />

gegenüber dem Euro, die sich bei der Umrechnung des<br />

Netto-Eigenkapitals der US-Tochtergesellschaften<br />

nachteilig auswirkte.<br />

Das Eigenkapital zuzüglich sonstiger ähnlicher Mittel<br />

(Anteile anderer Gesellschafter und rückzahlbare<br />

Vorzugspapiere) betrug zum 31. Dezember 2002<br />

€ 11 583 Millionen gegenüber € 13 134 Millionen<br />

zum 31. Dezember 2001. Der Nettorückgang um<br />

€ 1 551 Millionen resultiert in erster Linie aus der<br />

Verringerung des Eigenkapitals vor Gewinnverwendung<br />

und dem Rückgang der Fremdanteile; zu dieser<br />

Entwicklung trug insbesondere die Veräußerung von<br />

Aventis CropScience bei.<br />

Die Nettoverschuldung, definiert als Überziehungskredite<br />

bei Banken, kurz- und langfristige Darlehen<br />

und Schuldverschreibungen, abzüglich flüssige Mittel,<br />

kurzfristige Geldanlagen (Festgeld, Geldmarktpapiere,<br />

etc.) und börsengängige Wertpapiere, betrug zum<br />

31. Dezember 2002<br />

€ 3 452 Millionen gegenüber € 9 196 Millionen zum<br />

31. Dezember 2001. Dies entspricht einem Rückgang<br />

um € 5,7 Milliarden, der hauptsächlich durch die<br />

Erlöse aus dem Verkauf von Aventis CropScience<br />

an die Bayer AG in Höhe von € 4,2 Milliarden, die<br />

Dekonsolidierung von Schulden und den erhöhten<br />

Cash Flow aus dem Kerngeschäft ermöglicht wurde.<br />

Zum 31. Dezember 2002 belief sich die langfristige<br />

Verschuldung des Konzerns auf € 1,8 Milliarden,<br />

was etwa 51,6 % der Gesamtverschuldung in Höhe von<br />

€ 3,5 Milliarden (unter Ausschluss des kurzfristigen<br />

Anteils der langfristigen Verbindlichkeiten) entspricht,<br />

gegenüber € 4,7 Milliarden (50,7 %) zum 31. Dezember<br />

2001.<br />

- 98,6 % der Schuldverschreibungen im Nominalbetrag<br />

von je € 23,22, die gegen Rhodia Aktien umgetauscht<br />

werden können, mit einem Umfang von rund<br />

€ 1 Milliarde wurden im Dezember 2002 von Aventis<br />

zurückgekauft und durch kurzfristige Finanzschulden<br />

ersetzt.<br />

Schuldverschreibungen in Höhe von rund<br />

€ 1 Milliarde, die von den Inhabern bis Juli 2003 in<br />

Clariant Aktien umgetauscht werden können, wurden<br />

zum 31. Dezember 2002 unter dem kurzfristigen Anteil<br />

der langfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />

- Etwa 8 % der langfristigen Finanzierungsinstrumente<br />

(€ 128 Millionen an Schuldverschreibungen und<br />

€ 20 Millionen an Bankdarlehen) laufen im Jahr 2004<br />

aus. Zum 31. Dezember 2002 lauteten etwa 97 % der<br />

langfristigen Schulden auf Euro gegenüber 95 % zum<br />

Ende des Jahres 2001.<br />

- Zum 31. Dezember 2002 entfallen rund 79 % der<br />

Nettoverschuldung auf die Muttergesellschaft Aventis<br />

S.A., der verbleibende Betrag betrifft Tochterunternehmen.<br />

Das Verhältnis der Nettoverschuldung zum<br />

Eigenkapital zuzüglich sonstiger ähnlicher Mittel lag<br />

zum 31. Dezember 2002 bei 0,30 im Vergleich zu 0,70<br />

zum 31. Dezember 2001.<br />

Aventis geht davon aus, dass der Konzern im Jahr<br />

2003 über einen ausreichenden Cash Flow verfügen<br />

wird, um das erforderliche Working Capital zu<br />

finanzieren. Aventis verfügt zum 31. Dezember 2002<br />

über nicht genutzte kurz-, mittel- und langfristige<br />

Kreditlinien in verschiedenen Währungen in Höhe<br />

von € 7 122 Millionen gegenüber € 8 698 Millionen<br />

zum 31. Dezember 2001.<br />

Selbstfinanzierungskraft<br />

Die Selbstfinanzierungskraft des Konzerns<br />

(Konzerngewinn vor Ansprüchen aus Vorzugsrechten<br />

und korrigiert um zahlungsunwirksame Aufwendungen<br />

und Erträge) betrug im Jahr 2002 € 3 599 Millionen<br />

gegenüber € 3 250 Millionen im Jahr 2001. Der Anstieg<br />

im Jahr 2002 gegenüber dem Vorjahr ergibt sich in<br />

erster Linie aus der Steigerung des Nettogewinns.<br />

Der Cash Flow aus Geschäftstätigkeit ging gegenüber<br />

BERICHT DES VORSTANDS 75


dem Vorjahreswert von € 3 113 Millionen um € 1 254<br />

Millionen auf € 1 859 zurück. Dieser Rückgang ergibt<br />

sich hauptsächlich aus der deutlichen Reduzierung<br />

der Verbriefungsprogramme (Securitization), vor<br />

allem in den USA, wodurch sich die Forderungen aus<br />

Lieferungen und Leistungen erhöhten, während<br />

gleichzeitig der Cash Flow aus Geschäftstätigkeit zurück<br />

ging (siehe auch Kapitel 4. „Bericht des Vorstands –<br />

Pro forma Finanzinformationen zur Konzern-Finanzierungsrechnung (1)<br />

76 BERICHT DES VORSTANDS<br />

Konzernabschluss“ unter Ziffer 8. Darüber hinaus hat<br />

auch die Veräußerung von Aventis CropScience und<br />

Aventis Animal Nutrition maßgeblich zum Rückgang<br />

des Cash Flows aus Geschäftstätigkeit beigetragen.<br />

Die Geschäftsentwicklung von Aventis wurde vom<br />

Kerngeschäft getragen, das im Jahr 2002 einen Cash<br />

Flow aus Geschäftstätigkeit von € 2 577 Millionen<br />

erzeugte.<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember 2002 31. Dezember 2002 31. Dezember 2002<br />

Kerngeschäft Übrige Aktivitäten Konzern<br />

Gewinn (Verlust) vor Ansprüchen aus Vorzugsrechten 2 166 10 2 176<br />

Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Vermögenswerte 1 495 721 2 216<br />

Veränderungen des Nettobetriebsvermögens (618) (842) (1 460)<br />

Sonstige betriebliche Faktoren (466) (607) (1 073)<br />

Cash Flow aus Geschäftstätigkeit 2 577 (718) 1 859<br />

(1) Ungeprüft.<br />

Im Jahr 2002 wurden im Kerngeschäft Investitionen<br />

in Höhe von € 864 Millionen getätigt, die zu einem<br />

freien Cash Flow (ausgenommen Investitionen in<br />

Sachanlagen) von insgesamt € 1 713 Millionen führten.<br />

Die übrigen Investitionen im Rahmen des<br />

Kerngeschäfts und die Erlöse aus Veräußerungen hoben<br />

sich gegenseitig annähernd auf.<br />

Im Jahr 2002 wies der Cash Flow aus Investitionstätigkeit<br />

einen Mittelzufluss von € 3 239 Millionen auf,<br />

während im Vorjahr ein Mittelabfluss in Höhe von<br />

€ 720 zu verzeichnen war. Der Nettozufluss ist in erster<br />

Linie auf folgende Sachverhalte zurückzuführen:<br />

- Investitionen in Sachanlagen in Höhe von € 1 000<br />

Millionen im Jahr 2002 gegenüber € 1 245 Millionen<br />

im Vorjahr, wobei die Veräußerung von Aventis<br />

CropScience im Juni 2002 zu berücksichtigen ist,<br />

- Akquisitionen (ausgenommen Investitionen in<br />

Sachanlagen) von insgesamt € 459 Millionen im Jahr<br />

2002 gegenüber € 486 Millionen im Vorjahr,<br />

- Veräußerung von Vermögenswerten im Jahr 2002<br />

in Höhe von € 4 654 Millionen, insbesondere in<br />

Zusammenhang mit der Veräußerung von Aventis<br />

CropScience und Aventis Animal Nutrition sowie<br />

sonstiger Beteiligungen.<br />

Der für die Finanzierungstätigkeit verwendete Cash<br />

Flow belief sich im Jahr 2002 auf € 5 008 Millionen im<br />

Vergleich zu € 2 197 Millionen im Vorjahr. Die<br />

Veränderung ergibt sich hauptsächlich aus der Tilgung<br />

von Finanzschulden aus Veräußerungserlösen und aus<br />

dem Cash Flow aus Geschäftstätigkeit. Auf die Tilgung<br />

mittel- und langfristiger Darlehen sowie die<br />

Veränderung der kurzfristigen Finanzschulden und der<br />

Überziehungskredite bei Banken entfielen im Jahr 2002<br />

€ 2 931 Millionen bzw. € 1 091 Millionen. Die übrigen<br />

Mittelzuflüsse im Rahmen der für die Finanzierungstätigkeit<br />

verwendeten Cash Flows, die im Jahr 2002 eine<br />

Zunahme verzeichneten, umfassen insbesondere<br />

ausgeschüttete Dividenden, Zahlungen aufgrund von<br />

Vorzugsrechten und den Rückkauf von Minderheitsbeteiligungen.


Erläuterungen zu Liquidität und Finanzierungsmöglichkeiten<br />

einschließlich außerbilanziellen<br />

Verpflichtungen<br />

Veräußerung von Forderungen<br />

Einige Gesellschaften des Konzerns in Frankreich,<br />

Deutschland und Japan treten Forderungen im Rahmen<br />

von Verbriefungsprogrammen (Securitization) ab, die<br />

von Aventis in Zusammenarbeit mit Banken<br />

durchgeführt werden.<br />

Im Rahmen der Verbriefungsprogramme werden<br />

diese Finanzaktiva von den Tochtergesellschaften von<br />

Aventis monatlich gegen eine Barzahlung an die Bank<br />

übertragen. Die Differenz zwischen dem abgetretenen<br />

Bruttobetrag und dem erhaltenen Betrag stellt die<br />

Rückgriffshaftung dar und wird unter dem Posten<br />

„Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und<br />

Wechselforderungen“ bilanziert. Dieser Betrag belief<br />

sich im Jahr 2002 auf € 33 Millionen im Vergleich zu<br />

€ 142 Millionen im Vorjahr.<br />

Der Umfang dieser Programme war nach der<br />

Veräußerung von Aventis CropScience und der<br />

Reduzierung der Verbriefungsprogramme im Segment<br />

Verschreibungspflichtige Arzneimittel im Jahr 2002<br />

stark rückläufig. In den USA wurden sie nach der<br />

Veräußerung von Aventis CropScience vorerst<br />

eingestellt.<br />

Finanzgarantien<br />

Zum 31. Dezember 2002 hatte Aventis Garantien an<br />

Dritte im Umfang von € 324 Millionen im Vergleich<br />

zu € 139 Millionen im Vorjahr geleistet. Der größte<br />

Teil dieser Garantien wurde in Verbindung mit der<br />

Veräußerung bestimmter Aktivitäten oder<br />

Vermögenswerte (€ 177 Millionen) oder mit Kreditverpflichtungen<br />

aus der Veräußerung von Aktivitäten<br />

geleistet (€ 76 Millionen für Rhodia).<br />

Die zeitliche Befristung dieser Garantien stellt sich<br />

wie folgt dar: unter einem Jahr – € 101 Millionen, bis<br />

zu drei Jahren – € 48 Millionen, drei bis fünf Jahre<br />

– € 68 Millionen und über fünf Jahre – € 107<br />

Millionen. Daneben hat der Konzern Gegengarantien in<br />

Verbindung mit den veräußerten Aktivitäten erhalten,<br />

die sich zum 31. Dezember 2002 auf € 84 Millionen<br />

belaufen (2001: € 84 Millionen).<br />

Verpflichtungen aus der Veräußerung von Aktivitäten<br />

Aventis und einige ihrer Tochterunternehmen haben in<br />

2002 und in den Jahren zuvor gewisse Aktivitäten aus<br />

den Arbeitsgebieten Chemie und Agriculture an Dritte<br />

veräußert und im Rahmen dieser Transaktionen die<br />

üblichen Entschädigungsklauseln (insbesondere für<br />

Umweltrisiken und Produkthaftungsrisiken) vereinbart.<br />

Individuell ausgehandelt wurden insbesondere die im<br />

Zusammenhang mit Umweltrisiken, Steuerverbindlichkeiten,<br />

Rechtsstreitigkeiten und Produkthaftungsverfahren<br />

gegebenenfalls zu zahlenden Entschädigungen.<br />

Die Verpflichtungen aus der Veräußerung von<br />

Aktivitäten sind in Kapitel 4. „Bericht des Vorstands –<br />

Konzernabschluss“ unter Ziffer 25 erläutert.<br />

Carderm-„Partnership“<br />

Im Jahr 2001 brachte ein externer Finanzinvestor US $<br />

250 Millionen gegen Gewährung eines „Partnership“-<br />

Anteils in die Gesellschaft Carderm Capital LLP ein,<br />

die bestimmte Vermögenswerte von Aventis besitzt.<br />

Die rückzahlbaren Partnership-Anteile werden<br />

in der Konzernbilanz unter dieser Bezeichnung<br />

ausgewiesen.<br />

Nach dem 10. März 2007 hat Aventis die Möglichkeit,<br />

den gesamten Partnership-Anteil zu kaufen, sofern der<br />

Inhaber der Anteile seine Option zur Auflösung der<br />

„Partnership“ ausübt. In diesem Fall wäre ein Abgang<br />

von flüssigen Mitteln in Höhe von US $ 250 Millionen<br />

zu bilanzieren.<br />

Investitionen<br />

Die Investitionen des laufenden Jahres 2003 werden<br />

voraussichtlich dem Niveau des Geschäftsjahres 2002<br />

entsprechen. Weitere Informationen zu den<br />

Investitionen sind im Kapitel „Andere wichtige<br />

Finanzinformationen – Investitionen“ aufgeführt.<br />

Sperrung flüssiger Mittel<br />

Flüssige Mittel können in der Regel auf alle Tochtergesellschaften<br />

von Aventis übertragen und von diesen<br />

BERICHT DES VORSTANDS 77


verwendet werden. Die Übertragung von flüssigen<br />

Mitteln ist nur in Ausnahmefällen Einschränkungen<br />

unterworfen. Zum 31. Dezember 2002 waren von<br />

einem Gesamtbetrag von € 48 Millionen, der mit<br />

bestimmten Einschränkungen verbunden war,<br />

Vertragliche Verpflichtungen (in Millionen €)<br />

78 BERICHT DES VORSTANDS<br />

Jährliche Auszahlungen<br />

Gesamt Unter 1 Jahr 1 - 3 Jahre 3 - 5 Jahre Über 5 Jahre<br />

Langfristige Verschuldung 2 862 1 076 456 1 311 19<br />

Aktivierte Operating Leasing-Verträge 5 3 2 – –<br />

Nicht aktivierte Operating Leasing-Verträge 1 280 172 324 278 506<br />

Bestellobligo aus Investitionsvorhaben 129 129 – – –<br />

Summe der vertraglichen Verpflichtungen 4 276 1 380 782 1 589 525<br />

Zuordnung der Netto-Finanzschulden und Zinsaufwendungen<br />

(*)<br />

Die nachstehende Tabelle zeigt die Aufteilung der<br />

historischen konsolidierten Netto-Finanzschulden<br />

Der größte Teil der konsolidierten Netto-Finanzschulden<br />

und Zinsaufwendungen entfällt auf die<br />

Aventis, die Holding der Aventis Gruppe, und wird<br />

zentral gesteuert. Zum 31. Dezember 2002 wurden<br />

diese zentral gesteuerten Finanzschulden und Zinsaufwendungen<br />

zwischen Kerngeschäft und den übrigen<br />

Aktivitäten wie folgt aufgeteilt:<br />

(zentral gesteuerte Finanzschulden und Finanzschulden<br />

der Tochtergesellschaften) sowie der Zinsaufwendungen<br />

auf das Kerngeschäft und die übrigen<br />

Aktivitäten für die Jahre 2002 und 2001.<br />

Zuordnung der Netto-Finanzschulden und Zinsaufwendungen (in Millionen €)<br />

Am 31. Dezember 2002 Am 31. Dezember 2001 Am 31. Dezember 2001<br />

Einbeziehung von Aventis Einbeziehung von Aventis<br />

Behring in die übrigen Aktivitäten Behring in das Kerngeschäft (1)<br />

Konzern Kern- Übrige Konzern Kern- Übrige Konzern Kern- Übrige<br />

geschäft Aktivi- geschäft Aktivi- geschäft Aktivitäten<br />

täten täten<br />

Netto-<br />

Finanzschulden<br />

Zinsauf-<br />

3 452 1 952 1 500 9 196 2 295 6 901 9 196 3 295 5 901<br />

wendungen 309 148 161 704 228 476 704 280 424<br />

(1) Ursprüngliche Zuordnung.<br />

(*) Ungeprüft.<br />

€ 21 Millionen an versicherungsrechtliche und<br />

Devisenvorschriften gebunden, die restlichen<br />

€ 27 Millionen betrafen Minderheitsaktionäre einiger<br />

Tochterunternehmen.<br />

Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts<br />

Den nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten<br />

wurde der Teil der Finanzschulden von Aventis<br />

zugeordnet, den der Konzern durch Erträge aus dem<br />

Verkauf dieser Aktivitäten zu tilgen plant. Der<br />

Gesamtbetrag von € 1 500 Millionen entspricht den<br />

geplanten Barerlösen und der Dekonsolidierung von<br />

Schulden, die durch die Veräußerung dieser Aktivitäten


voraussichtlich zu realisieren sind. Ebenso wurden<br />

die konsolidierten Zinsaufwendungen aufgeteilt,<br />

die in Zusammenhang mit den entsprechenden<br />

Netto-Finanzschulden stehen.<br />

Kerngeschäft<br />

Dem Kerngeschäft wurde der verbleibende Teil der<br />

konsolidierten Netto-Finanzschulden und Zinsaufwendungen<br />

zugeordnet.<br />

Der Rückgang der Zinsaufwendungen im Jahr 2002<br />

ist vor allem auf die Veräußerung von Aktivitäten<br />

außerhalb des Kerngeschäfts, den höheren Cash Flow<br />

aus dem Kerngeschäft sowie auf niedrigere Zinssätze<br />

zurückzuführen.<br />

Vergleichsrechnung wesentlicher Eckdaten für das<br />

Kerngeschäft, die übrigen Aktivitäten und den Aventis<br />

Konzern (*)<br />

Einzelheiten zur Segmentberichterstattung sind in<br />

Kapitel 4. „Bericht des Vorstands – Konzernabschluss“<br />

unter Ziffer 26 aufgeführt. Das Geschäft mit Blutplasmaprodukten<br />

von Aventis Behring ist infolge der<br />

Entscheidung zum Verkauf dieser Aktivität seit dem 1.<br />

Januar 2002 nicht mehr dem Kerngeschäft von Aventis,<br />

sondern den übrigen Aktivitäten zugeordnet. Zur<br />

besseren Vergleichbarkeit wurden die Angaben zum<br />

Aventis Kerngeschäft 2001 nachträglich entsprechend<br />

angepasst.<br />

Umsatz nach Arbeitsgebieten (in Millionen €, Ausnahme: Angaben in Prozent)<br />

Aventis Konzern<br />

2002 2001<br />

€ % € %<br />

Kerngeschäft (1) gesamt 17 591 85 16 576 72<br />

Verschreibungspflichtige Arzneimittel 16 026 78 15 168 66<br />

Impfstoffe 1 580 8 1 425 6<br />

Eliminierungen (16) – (17) –<br />

Übrige Aktivitäten, gesamt 3 066 15 6 439 28<br />

Aventis CropScience 1 831 9 4 303 19<br />

Sonstige 167 1 1 007 4<br />

Blutplasmaprodukte 1 068 5 1 129 5<br />

Eliminierungen, gruppenintern (2) (3) (35) – (74) –<br />

Aventis, gesamt 20 622 100 22 941 100<br />

1) Das Kerngeschäft umfasst verschreibungspflichtige Arzneimittel, Impfstoffe und Corporate-Aktivitäten. Umsatz und Betriebsergebnis von Merial werden nicht einbezogen,<br />

da Merial nach der Equity-Methode bilanziert wird.<br />

2) Eliminierung von Umsätzen zwischen Kerngeschäft und übrigen Aktivitäten.<br />

3) In Kapitel 4. „Bericht des Vorstands – Konzernabschluss“ Ziffer 26 sind die Eliminierungen nicht zwischen Kerngeschäft und übrigen Aktivitäten unterteilt.<br />

(*) Ungeprüft.<br />

BERICHT DES VORSTANDS 79


Betriebsergebnis nach Arbeitsgebieten (in Millionen €)<br />

Zusammengefasste Gewinn- und Verlustrechnung (in Millionen €)<br />

2002 2001<br />

Aventis Übrige Eliminie- Aventis Aventis Übrige Eliminie- Aventis<br />

Kernge- Aktivi- rungen Konzern Kernge- Aktivi- rungen Konzern<br />

schäft täten (gruppen- schäft täten (gruppen-<br />

80 BERICHT DES VORSTANDS<br />

intern) intern)<br />

Aventis Konzern<br />

2002 2001<br />

Kerngeschäft (1) 3 754 3 004<br />

Verschreibungspflichtige Arzneimittel 3 326 2 864<br />

Impfstoffe 540 367<br />

Corporate (112) (227)<br />

Übrige Aktivitäten (924) 635<br />

Aventis, gesamt 2 830 3 639<br />

1) Das Kerngeschäft umfasst verschreibungspflichtige Arzneimittel, Impfstoffe und Corporate-Aktivitäten. Umsatz und Betriebsergebnis von Merial werden nicht einbezogen,<br />

da Merial nach der Equity-Methode bilanziert wird.<br />

Die Segmentberichterstattung erfolgt auf Basis des Beitrags zum Konzernergebnis. Die obenstehende Tabelle führt die einzelnen Aktivitäten nach Zuordnung der Serviceleistungen<br />

auf, die von Corporate erbracht wurden, wie Absicherung von Währungsrisiken oder Abschluss von Versicherungspolicen.<br />

17 591 3 066 (35) 20 622 Umsatzerlöse 16 576 6 439 (74) 22 941<br />

3 754 (924) – 2 830 Betriebsergebnis 3 004 635 – 3 639<br />

2 081 10 – 2 091 Gewinn/Verlust 1 630 (125) – 1 505


Aventis Kerngeschäft: Geschäftsverlauf 2002 und 2001 *<br />

Das Kerngeschäft umfasst verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel, Impfstoffe, die Beteiligung an dem<br />

Tiergesundheits-Joint Venture Merial und Corporate-<br />

Aktivitäten. Untenstehend ist die Gewinn- und Verlustrechnung<br />

der Jahre 2002 und 2001 für das Kerngeschäft<br />

aufgeführt. Diese Finanzinformationen resultieren aus<br />

Gewinn- und Verlustrechnung (*)<br />

(in Millionen €, Ausnahme: Angaben je Aktie)<br />

Kerngeschäft<br />

2002 2001 (1)<br />

Umsatzerlöse 17 591 16 576<br />

Herstellungskosten (4 563) (4 418)<br />

Verwaltungs- und Vertriebskosten und sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge (5 541) (5 682)<br />

Forschungs- und Entwicklungskosten (3 141) (2 891)<br />

Aufwendungen für Strukturmaßnahmen (49) (16)<br />

Goodwill-Abschreibungen (543) (564)<br />

Betriebsergebnis 3 754 3 004<br />

Equity-Ergebnis 208 214<br />

Zinsergebnis, netto (148) (228)<br />

Sonstige Aufwendungen und Erträge (netto) (333) (52)<br />

Ergebnis vor Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter 3 481 2 938<br />

Steuern vom Einkommen und Ertrag (1 270) (1 131)<br />

Ergebnisanteil anderer Gesellschafter (44) (48)<br />

Ansprüche aus Vorzugsrechten (85) (128)<br />

Gewinn nach Steuern 2 081 1 630<br />

Anzahl der ausstehenden Aktien (in Millionen) 793 788<br />

Ergebnis je Aktie (in €) 2,62 2,07<br />

Ergebnis je Aktie vor Goodwill-Abschreibungen (in €) (2) (3) 3,31 2,79<br />

EBITA (2) (4) 4 505 3 783<br />

EBIT (2) (5) 3 962 3 218<br />

1) Kerngeschäft von Aventis ohne Aventis Behring.<br />

2) Nicht in den allgemein anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen (GAAP) geregelt.<br />

3) Siehe auch den Abschnitt „Definition der Position Ergebnis je Aktie vor Goodwill-Abschreibungen in der Gewinn- und Verlustrechnung“.<br />

4) Siehe auch den Abschnitt „Definition der Position EBITA in der Gewinn- und Verlustrechnung“.<br />

5) Siehe auch den Abschnitt „Definition der Position EBIT in der Gewinn- und Verlustrechnung“.<br />

(*) Ungeprüft.<br />

der Summe der Finanzangaben für die im Kerngeschäft<br />

enthaltenen Segmente, nach Zuordnung der zentral<br />

gesteuerten historischen Finanzschulden und der damit<br />

verbundenen Zinsaufwendungen auf das Kerngeschäft.<br />

Weitere Segmentinformationen zum Kerngeschäft<br />

enthält der Anhang zum Konzernabschluss unter<br />

Ziffer 26.<br />

BERICHT DES VORSTANDS 81


Kerngeschäft: Umsatzanalyse<br />

Das Geschäft mit Blutplasmaprodukten von Aventis<br />

Behring gehört seit Anfang 2002 nicht mehr zu den<br />

Kernaktivitäten von Aventis. Der Umsatz im<br />

Kerngeschäft betrug auf vergleichbarer Strukturbasis<br />

€ 17 591 Millionen für das Jahr 2002, das sind operativ<br />

11,6 % mehr als im Vorjahr, für das € 16 576 Millionen<br />

ausgewiesen wurden.<br />

- Verschreibungspflichtige Arzneimittel machten mit<br />

einem Umsatz von € 16 026 Millionen im Jahr 2002<br />

91 % des Gesamtumsatzes im Kerngeschäft aus. Dies<br />

entspricht einem Anstieg um 5,7 % im Vergleich zu<br />

€ 15 168 Millionen im Vorjahr (operativ + 11,1 %).<br />

- Bei den Impfstoffen stieg der Umsatz um 10,9 % auf<br />

€ 1 580 Millionen, verglichen mit € 1 425 Millionen<br />

im Vorjahr (operativ + 16,3 %). Dieser Anstieg ist<br />

insbesondere auf das Umsatzwachstum in den USA<br />

zurückzuführen. Die wichtigsten Wachstumsträger<br />

waren Impfstoffkombinationen für Kinder.<br />

Verschreibungspflichtige Arzneimittel<br />

Mit den verschreibungspflichtigen Arzneimitteln wurde<br />

im Jahr 2002 ein Umsatz von € 16 026 Millionen erlöst,<br />

der einem operativen Anstieg von 11,1 % entspricht.<br />

Diese Zunahme war in erster Linie auf das Wachstum<br />

unserer strategischen Produkte und die dynamische<br />

Geschäftstätigkeit in den USA zurückzuführen.<br />

Das Aventis Produktportfolio der verschreibungspflichtigen<br />

Arzneimittel umfasst eine Reihe<br />

strategischer Produkte bzw. Markenarzneimittel mit<br />

einem hohen wirtschaftlichen Potenzial, die<br />

Gegenstand intensiver Marketingaktivitäten sind. Auf<br />

keines dieser strategischen Produkte entfallen mehr<br />

als 12 % des Gesamtumsatzes des Kerngeschäfts, so dass<br />

das Generikarisiko von Aventis überschaubar ist. Die<br />

Umsätze mit strategischen Produkten (ausschließlich<br />

82 BERICHT DES VORSTANDS<br />

Actonel, dessen Entwicklung und Vermarktung in<br />

Zusammenarbeit mit Procter & Gamble Pharmaceuticals<br />

erfolgt) stiegen im Jahr 2002 vom Vorjahreswert<br />

von € 7 171 Millionen um 22,0 % auf € 8 751 Millionen<br />

(operatives Wachstum: + 28,3 %). Die derzeit<br />

vertriebenen Produkte, von denen einige erst vor<br />

kurzem auf den Markt gebracht wurden, zählen zu den<br />

meistverschriebenen Arzneimitteln für ihr jeweiliges<br />

Indikationsgebiet und weisen nach Auffassung des<br />

Konzerns ein hohes Wachstumspotenzial auf. In diesem<br />

Zusammenhang ist zu erwähnen, dass Synercid und<br />

Rilutek seit 2002 nicht mehr zu den strategischen<br />

Produkten zählen, da sie nicht mehr Teil der Strategie<br />

des Konzerns zur Konzentration auf Hauptindikationen<br />

und Schlüsselprodukte sind. Auf die strategischen<br />

Produkte entfallen im Jahr 2002 54,6 % des<br />

Gesamtumsatzes mit verschreibungspflichtigen<br />

Arzneimitteln im Vergleich zu 47,3 % im Jahr 2001<br />

(die Umsätze von Synercid und Rilutek wurden jeweils<br />

herausgerechnet).<br />

Von den strategischen Produkten haben folgende<br />

Arzneimittel höchste Priorität:<br />

- das Antiallergikum Allegra/Telfast,<br />

- der Gerinnungshemmer Lovenox/Clexane,<br />

- das Krebsmedikament Taxotere,<br />

- das Herz-Kreislauf-Präparat Delix/Tritace,<br />

- das langwirkende Lantus,<br />

- das Antibiotikum Ketek,<br />

- das Osteoporose-Medikament Actonel (in Zusammenarbeit<br />

mit Procter & Gamble Pharmaceuticals<br />

entwickelt und vertrieben).<br />

Die drei führenden Produkte - Allegra/Telfast,<br />

Lovenox/Clexane und Taxotere - haben im Jahr 2002 wie<br />

bereits im Vorjahr die Umsatzmarke von € 1 Milliarde<br />

überschritten und damit ihren „Bloc<strong>kb</strong>uster“-Status<br />

bestätigt.


Umsätze der verschreibungspflichtigen Arzneimittel nach Therapiebereichen (in Millionen €, Ausnahme: Angaben in Prozent)<br />

Therapiebereich/Produkt Hauptindikationen (1) 2002 2001 Operative Verän-<br />

Verän- derung,<br />

derung gesamt<br />

in % in % (2)<br />

Verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel 16 026 15 168 11,1 % 5,7 %<br />

davon:<br />

Atemwege/Allergien 2 794 2 575 14,8 % 8,5 %<br />

Allegra/Telfast - Saisonale Allergien 2 030 1 762 22,1 % 15,2 %<br />

- Chronische idiopathische Nesselsucht<br />

Nasacort - Allergien 329 266 31,2 % 23,6 %<br />

Herz-Kreislauf/Thrombose 3 435 3 325 8,2 % 3,3 %<br />

Lovenox/Clexane - Prävention der tiefen Venenthrombose<br />

bei bettlägerigen Patienten und bei akuten<br />

Erkrankungen<br />

- Tiefe Venenthrombose<br />

- Instabile Angina Pectoris/Herzinfarkt<br />

1 563 1 453 13,3 % 7,5 %<br />

Delix/Tritace/Triatec - Bluthochdruck<br />

- Herzinsuffizienz<br />

- Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

923 709 34,2 % 30,2 %<br />

Onkologie 1 743 1 494 22,6 % 16,7 %<br />

Taxotere - Brust- und Lungenkrebs 1 261 1 003 32,7 % 25,8 %<br />

Campto (3) - Darmkrebs 241 202 21,3 % 19,4 %<br />

Stoffwechsel/Diabetes 1 978 1 761 18,6 % 12,4 %<br />

Amaryl - Diabetes Typ 2 578 478 28,6 % 21,0 %<br />

Insuman - Diabetes Typ 1 und 2 172 170 4,2 % 1,5 %<br />

Lantus - Diabetes Typ 1 und 2 299 94 n.a. n.a.<br />

Arthritis/Osteoporose 799 677 26,0 % 18,0 %<br />

Arava - Rheumatoide Arthritis 271 258 10,7 % 5,0 %<br />

Infektionen 1 560 1 546 5,4 % 0,9 %<br />

Targocid - Infektionen 222 199 18,2 % 11,2 %<br />

Tavanic (4) - Infektionen 257 192 38,9 % 33,6 %<br />

Ketek - Infektionen 52 3 n.a. n.a.<br />

Zentrales Nervensystem 1 530 1 448 11,6 % 5,7 %<br />

Copaxone (5) - Multiple Sklerose 554 383 51,5 % 44,8 %<br />

Bulk-Ware 742 706 – 3,8 % 5,0 %<br />

1) Die in dieser Tabelle aufgeführten Hauptindikationen entsprechen nicht notwendigerweise den Indikationen, für die das Produkt in einzelnen Ländern, in denen es<br />

vertrieben wird, registriert ist. Die Produkte in dieser Übersicht sind nur eine Auswahl des gesamten Produktsortiments von Aventis. Die Nennung eines Produkts in dieser<br />

Tabelle bedeutet nicht notwendigerweise, dass es in allen Schlüsselmärkten angeboten wird, auf denen Aventis vertreten ist. Weitere Informationen zu den Produkten<br />

finden Sie in Kapitel 1. „Aventis im Jahr 2002“.<br />

2) Die Gesamtveränderung umfasst die operative Abweichung sowie Struktur- und Währungsveränderungen.<br />

3) Vertrieb in Lizenz von Yakult Honsha (wird in den USA bzw. in Japan nicht von Aventis verkauft).<br />

4) Vertrieb in Lizenz von Daiichi (wird in den Vereinigten Staaten bzw. in Japan nicht von Aventis verkauft).<br />

5) Vertrieb in Europa in Zusammenarbeit mit Teva Pharmaceutical Industries.<br />

BERICHT DES VORSTANDS 83


Allegra/Telfast (Fexofenadin)<br />

Allegra/Telfast ist das nicht sedierende Antihistaminikum<br />

mit dem weltweit stärksten Wachstum im Jahr<br />

2002. Das operative Wachstum betrug 22,1 %. Der<br />

Großteil des Umsatzes wird in Nordamerika und in<br />

Japan erzielt. In den USA ist Allegra seit September<br />

2002 Marktführer auf dem Gebiet der nicht<br />

sedierenden verschreibungspflichtigen Antihistaminika.<br />

Im Jahr 2002 stieg der Umsatz von Allegra trotz der<br />

Einführung neuer Wettbewerbsprodukte in den USA um<br />

15,7 % (operativ: + 22,2 %). Per Ende November 2002<br />

betrug der Anteil von Allegra am Markt für Erstverschreibungen<br />

32,4 % monatlich. Der Umsatz in den<br />

USA wurde massgeblich vorangetrieben durch den<br />

nachhaltigen Erfolg der im Jahr 2001 eingeführten,<br />

einmal täglich einzunehmenden Darreichungsform von<br />

180 mg und durch den starken Anstieg des Marktanteils<br />

von Allegra-D. Gefördert wurde der Umsatz auch durch<br />

die gute Verträglichkeit und Wirksamkeit des Produktes<br />

und die verstärkten Werbemaßnahmen unter<br />

Einbeziehung externer Vertriebsteams, die sich auch<br />

direkt an die Patienten richteten.<br />

In Japan, dem nach den USA zweitgrößten Markt für<br />

Antiallergika, stieg der Umsatz von Allegra im Jahr 2002<br />

um 25,9 % (operativ: + 36,8 %). Im April 2002 wurde die<br />

zweimal täglich einzunehmende Darreichungsform<br />

Allegra 60 mg zur Behandlung von Juckreiz infolge von<br />

Hautkrankheiten wie Ekzemen, Dermatitis, Hautjucken<br />

und atopischer Dermatitis, zugelassen, wodurch das<br />

Potenzial von Allegra auf diesem Markt, auf dem rund<br />

40 % der Umsätze von Antihistaminika auf Hautallergien<br />

entfallen, weiter steigt.<br />

In den USA haben Wettbewerber Anträge auf<br />

Zulassung von Generika-Versionen von Allegra gestellt,<br />

gegen die Aventis Patentrechtsverfahren angestrengt<br />

hat. Außerdem hat ein Beratungsausschuss der USamerikanischen<br />

Food and Drug Administration (FDA)<br />

die Empfehlung ausgesprochen, Allegra sowie zwei<br />

weitere Wettbewerbsprodukte in die Kategorie der frei<br />

verkäuflichen Arzneimittel einzuordnen. Der Hersteller<br />

eines dieser Medikamente, Claritin, hat im November<br />

2002 die Einordnung in die OTC-Kategorie freiwillig<br />

vorgenommen. Auf Grund dieser Änderung könnte der<br />

Wettbewerb seitens der Generika und die Möglichkeit,<br />

84 BERICHT DES VORSTANDS<br />

dass Allegra oder ein weiteres konkurrierendes Produkt<br />

ebenfalls als OTC-Produkt eingestuft werden könnte,<br />

dazu führen, dass der Wettbewerbsdruck deutlich<br />

wächst und sich nachteilig auf das künftige operative<br />

Ergebnis auswirkt. Siehe auch Kapitel 4 „Bericht des<br />

Vorstands – Risikomanagement“.<br />

Lovenox/Clexane (Enoxaparin-Natrium)<br />

Das operative Wachstum von Lovenox/Clexane betrug<br />

13,3 %. Lovenox konnte in den USA seine Führungsposition<br />

bei zwei Hauptindikationen behaupten: Bei der<br />

Vorbeugung der tiefen Venenthrombose (TVT) bei<br />

bettlägerigen Patienten mit inneren Erkrankungen<br />

betrug sein Marktanteil zum Ende des zweiten Quartals<br />

2002 28 %, während er im gleichen Vorjahreszeitraum<br />

noch bei 24 % gelegen hatte; bei der Behandlung der<br />

instabilen Angina Pectoris und von Nicht-Q-Wellen-<br />

Myokardinfarkten stieg sein Marktanteil im gleichen<br />

Zeitraum von 34 % auf 39 %.<br />

Anfang 2002 rief ein Warnhinweis, der in den USA in<br />

den Beipackzettel aufgenommen wurde und sich auf<br />

die Einnahme von Lovenox durch Schwangere mit einer<br />

künstlichem Herzklappe bezog, bei Fachleuten Besorgnis<br />

hinsichtlich der Verabreichung von Lovenox an einige<br />

Patientengruppen hervor. Diese Änderung des Beipackzettels<br />

wirkte sich negativ auf die Zahl der Verschreibungen<br />

für arterielle und medizinische Indikationen<br />

auch bei den von diesem Warnhinweis ursprünglich<br />

nicht betroffenen Patientengruppen aus. Auch eine<br />

geänderte Bevorratung von Lovenox durch die<br />

Großhändler und Krankenhäuser zog den Umsatz in<br />

Mitleidenschaft. Seit der Änderung des Beipackzettels<br />

haben Aventis und eine externe Kommission weitere<br />

Daten hinsichtlich der Verabreichung von Lovenox bei<br />

Patienten mit künstlichen Herzklappen geprüft. Nach<br />

Abschluss dieser Prüfung hat Aventis im Oktober 2002<br />

der FDA einige Änderungsvorschläge vorgelegt.<br />

Sofern die FDA diese Änderungen der Informationen<br />

zur Verschreibung von Lovenox genehmigt, wird Aventis<br />

die Fachwelt umfassend und aktiv davon in Kenntnis<br />

setzen.<br />

Daneben hat der Konzern seine Vertriebsteams in den<br />

USA weiter verstärkt.


Taxotere (Docetaxel)<br />

Der Umsatz von Taxotere entwickelte dank gestiegener<br />

Verkaüfe in den USA und in Frankreich sehr erfreulich.<br />

Das operative Wachstum beträgt weltweit 32,7 %. Der<br />

Marktanteil dieses Produkts stieg bei der Behandlung<br />

von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs in den USA und<br />

bei der Behandlung von Brustkrebs in den USA und in<br />

Frankreich. In den USA ist Taxotere inzwischen das am<br />

häufigsten eingesetzte Taxan-Medikament noch vor<br />

Paclitaxel. Daneben setzt sich Taxotere allmählich als<br />

Mittel der Wahl bei Kombinationstherapien mit etlichen<br />

neuen, gezielt eingesetzten zytostatischen Wirkstoffen<br />

durch, die in klinischen Versuchen zur Behandlung einer<br />

Reihe von soliden Tumoren getestet werden. Ferner<br />

haben im Mai 2002 auf dem 38. Jahrestreffen der<br />

American Society of Clinical Oncology (ASCO) vorgestellte<br />

Daten belegt, dass dieses Medikament eine wichtige<br />

Rolle in der ergänzenden Behandlung von Brustkrebs<br />

spielt. Mehr als 200 bei der ASCO vorgelegte Kurzveröffentlichungen<br />

über Taxotere erhöhen die Aufmerksamkeit<br />

des Fachpublikums, wodurch weiteres<br />

Wachstumspotenzial entsteht.<br />

In den USA und in der Europäischen Union wurden<br />

im Januar 2002 Anträge auf Zulassung dieses Produkts<br />

zur Primärbehandlung von nicht-kleinzelligem<br />

Lungenkrebs gestellt. Die FDA hat ihre Genehmigung<br />

am 27. November 2002 erteilt, die Genehmigung der<br />

Europäischen Union liegt seit dem<br />

9. Januar 2003 vor.<br />

Delix/Tritace (Ramipril)<br />

Das operative Wachstum von Delix/Tritace beträgt 34,2 %.<br />

Das Umsatzwachstum des Jahres 2002 resultiert<br />

hauptsächlich aus der Neuverabreichung an Herz-<br />

Kreislauf-Risikopatienten mit Diabetes und/oder<br />

Bluthochdruck sowie aus der Erhöhung der durchschnittlichen<br />

Dosierung bis zur international empfohlenen<br />

Dosis von 10 mg. Im April 2002 wurde Delix/Tritace in<br />

Deutschland zur Prävention von Schlaganfall, Herzinfarkt<br />

und tödlich verlaufenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

bei Risikopatienten mit Diabetes oder einem erhöhten<br />

Herz-Kreislaufrisiko zugelassen. Die Verstärkung der<br />

Vertriebsteams trug ebenfalls zu einer Umsatzsteigerung<br />

auf diesem Markt bei. Die Verabreichung von<br />

Delix/Tritace an Diabetes-Patienten wurde im Januar<br />

2003 von der American Heart Association empfohlen; in<br />

Großbritannien befürwortet das NICE (National Institute<br />

for Clinical Excellence) die Verabreichung dieses<br />

Präparats an Patienten mit erhöhter Anfälligkeit für<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />

Einen Beitrag zur Umsatzsteigerung leisteten auch<br />

ergänzende HOPE (Heart Outcome Prevention<br />

Evaluation) Sub-Studien, die die direkte anti-atherosklerotische<br />

Wirkung von Delix/Tritace belegen. Diese im<br />

März 2002 im British Medical Journal (BMJ) veröffentlichten<br />

Studien weisen nach, dass Delix/Tritace das Risiko<br />

eines Schlaganfalls bei Herz-Kreislauf-Risikopatienten<br />

verringert. Aus den Ergebnissen einer weiteren Studie<br />

im Rahmen des HOPE-Programms, die im Juni 2002 im<br />

Journal of Internal Medicine veröffentlicht wurden, geht<br />

hervor, dass Delix/Tritace eine wirtschaftliche Therapie<br />

für Patienten mit erhöhtem Herz-Kreislaufrisiko<br />

darstellt.<br />

Lantus (Insulin Glargin)<br />

Nach seiner erfolgreichen Einführung in Deutschland<br />

im Mai 2000 und in den USA im Mai 2001 konnte<br />

Lantus seinen Marktanteil im Jahr 2002 zur Behandlung<br />

sowohl von Diabetes Typ I als auch Typ II steigern. Die<br />

Wirksamkeit dieses Medikaments wurde in mehreren<br />

Studien nachgewiesen, wodurch die rasche<br />

Marktdurchdringung begünstigt wurde. Lantus wird<br />

derzeit von rund 375 000 Patienten in diesen beiden<br />

Märkten verwendet. Die Umsätze haben sich zwischen<br />

2001 und 2002 nahezu verdreifacht.<br />

In den USA trug die Bildung eines spezialisierten<br />

Teams aus Pharmareferenten zu einer raschen<br />

Steigerung der Umsätze bei. So wird Lantus jetzt von<br />

langjährigen Insulinanwendern (auf die 58 % des<br />

Gesamtumsatzes entfallen) und von neuen Anwendern<br />

(42 % des Gesamtumsatzes) gleichermaßen angewendet,<br />

nachdem sich orale Therapien als erfolglos erwiesen<br />

haben. Diese Entwicklung zeigt, dass die verschreibenden<br />

Ärzte auf Lantus in einem früheren Stadium von<br />

Diabetes des Typs 2 zurückgreifen. Ebenfalls in den USA<br />

ist Lantus die am erfolgreichsten eingeführte Insulin-<br />

BERICHT DES VORSTANDS 85


Marke: Auf sie entfällt fast die dreifache Zahl von<br />

Erstverschreibungen wie auf das vorher erfolgreichste<br />

Insulinpräparat. Lantus ist derzeit das führende Insulinpräparat<br />

bei Erstanwendern mit Diabetes des Typs 2<br />

und das am häufigsten verschriebene Basalinsulin für<br />

Patienten, bei denen vor kurzem Diabetes Typ I diagnostiziert<br />

wurde.<br />

In Deutschland entfielen auf Lantus am Ende des<br />

ersten Halbjahres 2002 über 30 % des Marktes für<br />

Basalinsulin. Außerdem konnte dieses Produkt seinen<br />

Marktanteil zu Lasten von Mischinsulinen steigern<br />

und ist inzwischen das auf dem deutschen Markt am<br />

stärksten vertretene Basalinsulin.<br />

In Großbritannien wurde Lantus im August 2002 auf<br />

dem Markt eingeführt. Im Hinblick auf die bevorstehenden<br />

Produkteinführungen auf den Schlüsselmärkten<br />

wurden die Produktionskapazitäten aufgestockt.<br />

Ketek (Telithromycin)<br />

Nach seiner Einführung in Deutschland im Oktober<br />

2001 wurde Ketek auf allen Schlüsselmärkten der<br />

Europäischen Union und Lateinamerikas zugelassen.<br />

Bislang ist dieses Produkt in 15 Ländern, darunter<br />

Frankreich, Spanien, Italien Irland, Mexiko und<br />

Brasilien erhältlich und stieß auf allen Märkten<br />

auf eine positive Resonanz.<br />

Ketek ist das erste Medikament aus der neuen<br />

Antibiotika-Familie der Ketolide. Es ist das Mittel der<br />

Wahl zur Primärbehandlung eines breiten Spektrums<br />

von Infektionen vor allem der oberen und unteren<br />

Atemwege, einschließlich jener Infektionen, deren<br />

Erreger gegen herkömmliche Antibiotika resistent sind,<br />

und zeichnet sich durch eine kurze Behandlungsdauer<br />

aus. Aufgrund dieser Vorteile stiegen die Umsätze.<br />

Im Januar 2002 wurde in Japan, dem weltweit<br />

zweitgrößten Antibiotika-Markt, ein Antrag auf<br />

Zulassung gestellt.<br />

Am 24. Januar 2003 hat die US-amerikanische Food<br />

and Drug Administration (FDA) Ketek (orale Tabletten-<br />

Dosis von 800 mg täglich) zur Behandlung von akuten<br />

Schüben chronischer Bronchitis (eine einmal<br />

einzunehmende Tagesdosis für die Dauer von fünf<br />

Tagen), akuten Nebenhöhlenentzündungen (eine<br />

86 BERICHT DES VORSTANDS<br />

einmal einzunehmende Tagesdosis für die Dauer von<br />

fünf Tagen) und ambulant erworbener Lungenentzündung<br />

(eine einmal einzunehmendende Tagesdosis<br />

für die Dauer von sieben bis zehn Tagen) als<br />

„zulassungsfähig“ erklärt. Die FDA hat für die<br />

Entscheidung über den Zulassungsantrag zusätzliches<br />

Datenmaterial und weitere Analysen angefordert,<br />

verlangt jedoch für die endgültige Zulassung keine<br />

zusätzlichen klinischen Studien. Die Frist, in der die<br />

FDA nach dem Erhalt der erforderlichen Informationen<br />

von Aventis eine Antwort erteilen muss, beträgt<br />

maximal sechs Monate.<br />

Actonel (Risedronat-Natrium)<br />

Actonel wird in Zusammenarbeit mit Procter & Gamble<br />

Pharmaceuticals entwickelt und vertrieben und erlöste<br />

im Jahr 2002 einen gemeinsamen Umsatz in Höhe von<br />

€ 539 Millionen im Vergleich zu € 309 Millionen<br />

im Vorjahr. Gemäß dem mit P&G Pharmaceuticals<br />

geschlossenen Vertrag wird von Aventis nur ein Teil<br />

des weltweiten gemeinsamen Umsatzes konsolidiert.<br />

Der Umsatz von Actonel wurde begünstigt durch die<br />

immer bessere Kenntnis der nachweislichen Vorteile<br />

des Produktes hinsichtlich der raschen und<br />

nachhaltigen Reduzierung von Wirbelfrakturen sowie<br />

durch die Einführung einer einmal wöchentlich zu<br />

verabreichenden Darreichungsform im Juni 2002 in den<br />

USA, wo der Anteil von Actonel an den Erstverschreibungen<br />

um über 50 % gestiegen ist. Im Mai 2002 wurde<br />

in Japan eine Verabreichungsform in Form einer<br />

Tagesdosis von 5 mg eingeführt. In den USA erreichte<br />

Actonel Ende Dezember 2002 einen Anteil von 17,5 %<br />

am Markt für Erstverschreibungen. Im Juli 2002 wurde<br />

Actonel in Schweden, das der Referenzmitgliedstaat<br />

in Europa für das Verfahren der gegenseitigen<br />

Anerkennung ist, als wöchentlich zu verabreichende<br />

Darreichungsform zugelassen. Das Verfahren der<br />

gegenseitigen Anerkennung zur Zulassung von Actonel<br />

35 mg als wöchentlich zu verabreichende Darreichungsform<br />

wurde am 3. Dezember 2002<br />

abgeschlossen, und alle europäische Staaten haben<br />

damit die von Schweden erteilte Lizenz zur<br />

Vermarktung dieses Produkts anerkannt. Die


Einführung dieser neuen Dosierung ist für Anfang 2003<br />

geplant.<br />

Die wöchentlich zu verabreichende Darreichungsform<br />

wurde auch in Argentinien, Brasilien,<br />

Impfstoffe<br />

Umsätze der Impfstoffe nach Produktfamilien (in Millionen €, Ausnahme: Angaben in Prozent<br />

2002 2001 Operative Veränderung,<br />

Veränderung gesamt<br />

Impfstoffe trugen im Jahr 2002 € 1 580 Millionen<br />

zum konsolidierten Umsatz bei. Dies entspricht einer<br />

Steigerung um 10,9 % gegenüber dem Vorjahresumsatz<br />

von € 1 425 Millionen (operativ: 16,3 %). In den USA<br />

profitierten die Umsätze der Auffrischungsimpfungen<br />

für Erwachsene von einer soliden Erholung der<br />

Nachfrage, nachdem diese 18 Monate lang durch<br />

Nachschubprobleme beinträchtigt gewesen war.<br />

Gleichzeitig wurde beim Marktanteil der Impfstoffkombinationen<br />

für Kinder aufgrund von Lieferschwierigkeiten<br />

der Wettbewerber ein deutlicher Anstieg<br />

verzeichnet.<br />

Auch die Umsätze mit dem injizierbaren Polio-Vakzin<br />

IPOL, dessen Einsatz in den Vereinigten Staaten seit<br />

1999 vom CDC (Center for Disease Control and<br />

Prevention) und der American Academy of Pediatrics<br />

in % in %<br />

Impfstoffe, gesamt 1 580 1 425 16,3 % 10,9 %<br />

davon<br />

Produktfamilien (1)<br />

Ägypten, Guatemala, Neuseeland und der Schweiz<br />

zugelassen.<br />

Der Anteil von Actonel am Weltmarkt für<br />

Biphosphonate liegt derzeit bei über 10 %.<br />

Impfstoffkombinationen für Kinder (2) 495 422 21,1 % 17,4 %<br />

Polio-Vakzine 304 284 11,9 % 7,1 %<br />

Grippe-Impfstoffe<br />

Impfstoffe für Reisende/gegen endemisch auftretende<br />

458 473 1,5 % – 3,0 %<br />

Infektionskrankheiten (außer Meningitis) 221 235 – 3,0 % – 5,7 %<br />

Meningitis-Impfstoffe 103 98 8,5 % 4,3 %<br />

Auffrischungsimpfungen für Erwachsene 172 111 60,1 % 54,8 %<br />

1) Die Angaben zeigen die Gesamtumsätze der jeweiligen Produktfamilie, unabhängig davon, ob diese von Aventis Pasteur oder dem Joint Venture Aventis Pasteur MSD<br />

stammen. Da Aventis Pasteur MSD nach der Equity-Methode bilanziert wird, ist der Beitrag zum konsolidierten Umsatz von Aventis in einigen Fällen deutlich niedriger als<br />

hier angegeben.<br />

2) Die Impfstoffkombinationen für Kinder umfassen auch Hepatitis B.<br />

empfohlen wird, stiegen, während der Umsatz des<br />

oralen Polio-Vakzins OPV im Ausland von der Erhöhung<br />

der verfügbaren Mengen profitierte.<br />

In Europa werden die Impfstoffe über Aventis Pasteur<br />

MSD vertrieben, ein zu gleichen Teilen mit Merck & Co.<br />

gehaltenes Joint Venture, das nach der Equity-Methode<br />

einbezogen wird. Aventis Pasteur MSD erzielte im Jahr<br />

2002 einen Umsatz in Höhe von € 577 Millionen nach<br />

€ 556 Millionen im Vorjahr. Das Joint Venture<br />

verzeichnet weiterhin eine starke Nachfrage nach<br />

Hexavac, das im Oktober 2000 zum Vertrieb in den<br />

EU-Mitgliedstaaten zugelassen wurde. Allerdings<br />

wirkten sich die Lieferschwierigkeiten der beiden<br />

Muttergesellschaften aufgrund von Produktionsproblemen<br />

nachteilig auf die Wachstumsentwicklung aus.<br />

BERICHT DES VORSTANDS 87


Aventis Kerngeschäft: Umsatz nach Regionen<br />

Kerngeschäft: Umsatz nach Regionen (1)<br />

In den USA, dem weltweit größten Pharma-Markt,<br />

wurde im Jahr 2002 ein Umsatz von<br />

€ 6 859 Millionen erzielt. Dies entspricht einem<br />

Zuwachs von 15,0 % gegenüber € 5 964 Millionen im<br />

Jahr 2001 (operativ: 21,4 %), der in erster Linie durch<br />

den anhaltend großen Erfolg der strategischen<br />

Produkte getragen wurde. Auf die USA entfielen im Jahr<br />

2002 39,0 % des Umsatzes im Kerngeschäft gegenüber<br />

36,0 % im Vorjahr.<br />

Der Umsatz von Allegra stieg um 15,7 % (operativ:<br />

+ 22,2 %) auf € 1 730 Millionen, wobei diese<br />

Steigerung vor allem auf verstärkte Werbemaßnahmen,<br />

direkt an die Patienten gerichtete Werbung sowie durch<br />

eine Vertriebsunterstützung durch externe<br />

Verkaufsteams zurückzuführen ist.<br />

Der Umsatz von Lovenox wuchs im Jahr 2002 um<br />

4,1 % (operativ: + 10,0 %) auf € 1 013 Millionen. Dieser<br />

Anstieg ist die Folge der Verdopplung der Anzahl der<br />

Pharmareferenten auf fast 700 seit Mitte 2002 und der<br />

Tatsache, dass Lovenox das niedermolekulare Heparin<br />

88 BERICHT DES VORSTANDS<br />

(in Millionen €, Ausnahme: Angaben in Prozent<br />

Land/Region 2002 2001 (2) Operative Veränderung,<br />

Veränderung gesamt<br />

in % in %<br />

Nordamerika (USA/Kanada) 7 246 6 336 20,8 % 14,4 %<br />

Frankreich 2 295 2 245 4,7 % 2,2 %<br />

Deutschland 1 086 1 058 2,9 % 2,6 %<br />

Übrige europäische Länder (3) 2 259 2 075 9,4 % 8,9 %<br />

Europa, gesamt 5 641 5 379 6,2 % 4,9 %<br />

Lateinamerika (4) 1 003 1 227 5,2 % – 18,3 %<br />

Japan 923 987 2,7 % – 6,5 %<br />

Übrige Welt 2 036 1 940 11,1 % 4,9 %<br />

Bulk-Produkte 742 706 – 3,8 % 5,0 %<br />

Gesamt 17 591 16 576 11,6 % 6,1 %<br />

1) Das Tiergesundheits-Joint Venture Merial und das Impfstoff-Joint Venture Aventis Pasteur MSD, die nach der Equity-Methode einbezogen werden, sind nicht enthalten.<br />

2) Ohne Aventis Behring, das nicht zum Kerngeschäft von Aventis gehört.<br />

3) In erster Linie andere EU-Mitgliedstaaten und Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraums. Die Umsätze der osteuropäischen Länder sind in der Position „Übrige<br />

Welt“ enthalten.<br />

4) Die Fähigkeit von Aventis zur Forderungsrealisierung und die Höhe der künftigen Umsätze in bestimmten Ländern Lateinamerikas könnten durch die dort derzeit<br />

herrschende Wirtschaftskrise nachteilig beeinflusst werden. Obwohl sich diese Krise erheblich auf den Lateinamerika-Umsatz auswirken könnte, geht Aventis nicht davon<br />

aus, dass sie sich in wesentlicher Weise im Konzernabschluss niederschlagen wird.<br />

mit dem breitesten Indikationsspektrum dieser<br />

Heparin-Kategorie (LMHW) ist. Mit einem umsatzbezogenen<br />

Marktanteil von über 90 % ist Lovenox auf dem<br />

amerikanischen LMWH-Markt der Marktführer und<br />

konnte durch die Verabreichung zur Prävention tiefer<br />

Venenthrombosen bei bettlägerigen Patienten mit<br />

inneren Erkrankungen weiter zulegen. Dagegen wirkte<br />

sich die Änderung des Beipackzettels hinsichtlich der<br />

Verabreichung dieses Produkts an Schwangere mit<br />

einer künstlichen Herzklappe negativ auf das Umsatzwachstum<br />

in den USA aus, das unter den Erwartungen<br />

blieb.<br />

Der Umsatz von Taxotere stieg im Jahr 2002 um<br />

29,5 % (operativ: + 36,8 %) auf € 701 Millionen. Die<br />

Differenzierung gegenüber anderen zytotoxischen<br />

Produkten ist nach wie vor der wichtigste<br />

Wachstumsmotor. Der Umsatz von Taxotere wurde<br />

begünstigt durch die solide Position des Produkts<br />

bei der Primärbehandlung von metastasierendem<br />

Brustkrebs, wo es Ende Oktober 2002 mit einen


Marktanteil von 37 % die Spitzenposition einnahm.<br />

Daneben besetzt Taxotere mit einem Marktanteil von<br />

48 % per Ende Oktober 2002 eine Spitzenposition in<br />

der Zusatzbehandlung von nicht-kleinzelligem<br />

Lungenkrebs; gleichzeitig wird es zunehmend für die<br />

Primärbehandlung dieser Tumorart eingesetzt. Am<br />

27. November 2002 hat die FDA den Einsatz von<br />

Taxotere zur Primärbehandlung von nicht-kleinzelligem<br />

Lungenkrebs zugelassen. Derzeit werden umfangreiche<br />

klinische Studien über den Einsatz von Taxotere zur<br />

Therapierung von Brustkrebs im Frühstadium sowie<br />

Prostata-, Ovarial- und Magenkrebs durchgeführt.<br />

Actonel steigerte in den USA im Jahr 2002 seinen<br />

Umsatz deutlich und konnte seinen Anteil an den<br />

Gesamtverschreibungen für Osteoporose von<br />

8,7 % auf 15 % erhöhen.<br />

Auch das im Mai 2001 in den USA eingeführte Lantus<br />

verzeichnete im Jahr 2002 mit einem Umsatz von<br />

€ 239 Millionen gute Ergebnisse, die nicht zuletzt auf<br />

die Bildung eines auf dieses Produkt spezialisierten<br />

Vertriebsteams zurückzuführen sind. Ende Dezember<br />

2002 entfielen auf Lantus 34,6 % aller in den USA auf<br />

dem Markt für langwirkende Insuline neu gelieferten<br />

Einheiten.<br />

Der Umsatz von Dermik, der Geschäftseinheit für<br />

dermatologische Produkte in den USA, betrug im Jahr<br />

2002 € 391 Millionen. Durch den Erfolg von Benzaclin<br />

konnte Dermik Ende 2002 auf dem US-amerikanischen<br />

Markt für Akne-Produkte einen Marktanteil von 21 %<br />

erreichen.<br />

Zur guten Geschäftsentwicklung in den USA trugen<br />

auch die Umsatzsteigerungen bei Impfstoffen bei.<br />

Umsätze der strategischen Produkte in den USA (in Millionen €, Ausnahme: Angaben in Prozent)<br />

Strategisches Produkt 2002 2001 Operative Veränderung, Anteil am<br />

Veränderung gesamt Gesamtumsatz<br />

in % in % in den USA<br />

im Jahr 2002<br />

in %<br />

Allegra/Telfast 1 730 1 495 22,2 % 15,7 % 25,2 %<br />

Lovenox/Clexane 1 013 973 10,0 % 4,1 % 14,8 %<br />

Taxotere 701 541 36,8 % 29,5 % 10,2 %<br />

Amaryl 200 168 25,9 % 19,2 % 2,9 %<br />

Lantus 239 58 – – 3,5%<br />

Copaxone (1) 434 330 39,0 % 31,6 % 6,3 %<br />

Nasacort 267 203 38,8 % 31,5 % 3,9 %<br />

Arava 185 187 4,9 % – 0,7 % 2,7 %<br />

1) Vertrieb in Zusammenarbeit mit Teva Pharmaceutical.<br />

In Frankreich ist das bei verschreibungspflichtigen<br />

Arzneimitteln verzeichnete Umsatzwachstum teilweise<br />

auf die Entscheidung der französischen Gesundheitsbehörden<br />

zum präventiven Kauf zusätzlicher Quantitäten<br />

von Antibiotika zur Bildung von Vorräten zurückzuführen,<br />

um für einen eventuellen Terroranschlag mit<br />

biologischen Waffen gerüstet zu sein. Auch die<br />

strategischen Produkte haben zur günstigen Umsatzentwicklung<br />

beigetragen, insbesondere Taxotere,<br />

das einen signifikanten Anteil am Markt der Taxane<br />

erreichte. Die Umsatzentwicklung von Delix/Tritace<br />

wurde weiterhin von den Ergebnissen der HOPE-Studie<br />

begünstigt. Eine erfreuliche Umsatzentwicklung erfuhr<br />

auch das neu eingeführte Antibiotikum Ketek. Im Lauf<br />

BERICHT DES VORSTANDS 89


des zweiten Halbjahres 2002 wirkte sich auf die<br />

Umsätze der patentgeschützten Arzneimittel eine<br />

Vereinbarung zwischen den Allgemeinärzten und den<br />

Versicherungsträgern aus, wonach die Ärzte höhere<br />

Honorare erhalten, wenn sie im Gegenzug einen<br />

höheren Anteil von Generika verschreiben.<br />

Der moderate Umsatzanstieg bei verschreibungspflichtigen<br />

Arzneimitteln in Deutschland war auf die<br />

verschiedenen Maßnahmen zur Kostendämmung im<br />

Gesundheitswesen zurückzuführen: Die für die Ärzte<br />

vorgeschriebenen Arzneimittelausgabenbudgets haben<br />

zu einer Änderung des Verschreibungverhaltens zu<br />

Gunsten kleinerer Mengen, preisgünstigerer Präparate<br />

und eines höheren Anteils von Generika geführt. Auch<br />

wirkte sich die Aut-Idem-Regelung, nach der Apotheker<br />

gehalten sind, Markenpräparate durch preisgünstigere<br />

Generika zu ersetzen, negativ auf die Preise aus,<br />

insbesondere im Laufe des zweiten Halbjahrs 2002.<br />

Gleichzeitig lastete der Parallelimport hoher<br />

Volumina bestimmter strategischer Produkte auf der<br />

Umsatzentwicklung. Trotz dieser negativen Faktoren ist<br />

der Umsatz von Delix/Tritace deutlich gestiegen, nicht<br />

zuletzt durch eine Verstärkung der Vertriebs- und<br />

Werbemaßnahmen, durch die Zulassung des Produkts<br />

zur Prävention von Schlaganfällen, Herzinfarkten und<br />

tödlich verlaufenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei<br />

Risikopatienten und durch den nachhaltigen Einfluß<br />

der positiven Ergebnisse der HOPE-Studie. Auch bei<br />

Lovenox/Clexane und Lantus wurden erfreuliche<br />

Umsatzzuwächse verzeichnet. Copaxone, ein für die<br />

Behandlung der schubweise verlaufenden multiplen<br />

Sklerose zugelassenes Medikament, konnte im ersten<br />

vollen Vertriebsjahr seit seiner Einführung eine<br />

exzellente Umsatzentwicklung verzeichnen.<br />

In Japan wurden mehrere ausgewählte nichtstrategische<br />

Produkte mit weiterhin hohem<br />

Wachstumspotenzial im Rahmen von Abkommen über<br />

den gemeinsamen Vertrieb an Partner veräußert,<br />

um über höhere Ressourcen für strategische Produkte<br />

zu verfügen. Die Umsatzentwicklung in Japan wurde<br />

vor allem durch Allegra/Telfast begünstigt, das seinen<br />

Anteil am Markt für Rhinitis und Nesselsucht ausbauen<br />

konnte und das im April 2002 auch für eine dermatolo-<br />

90 BERICHT DES VORSTANDS<br />

gische Indikation eingeführt wurde. Zu den übrigen<br />

Wachstumsmotoren zählten die gute Entwicklung<br />

von Taxotere, das von einem breiten Spektrum an<br />

Indikationen profitiert, darunter die Behandlung<br />

von Magen- und Ovarialkrebs und von Malignomen<br />

im Kopf- und Halsbereich, die von Amaryl, das zur<br />

führenden Marke bei Sulfonylharnstoffen avancierte,<br />

von Actonel, das in Japan im Mai 2002 eingeführt und<br />

in Zusammenarbeit mit Eisai vermarktet wurde, und<br />

von Targocid, das seinen Marktanteil durch einen mit<br />

Fujisawa geschlossenen Vermarktungsvertrag steigern<br />

konnte.<br />

Kerngeschäft: Analyse der Ertragskraft<br />

Die Bruttomarge verbesserte sich im Aventis<br />

Kerngeschäft im Jahr 2002 auf 74,1 %, von 73,3 %<br />

im Vorjahr. Die Steigerung resultiert hauptsächlich<br />

aus dem verbesserten Produkt-Mix, der stärkeren<br />

Fokussierung auf strategische Produkte und einer<br />

Steigerung der Umsätze in den USA.<br />

Die Verwaltungs- und Vertriebskosten sowie die<br />

sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge<br />

gingen um 2,5 % auf € 5 541 Millionen zurück, von<br />

€ 5 682 Millionen im Jahr 2001. Diese Position umfasst<br />

auch die gesamten Aufwendungen der Corporate-<br />

Aktivitäten. Zusätzliche Aufwendungen für Verkaufsförderung<br />

und Werbemaßnahmen für die strategischen<br />

Produkte, die Erweiterung der Vertriebsmannschaften<br />

in wichtigen Ländern sowie die Einführung des<br />

Antibiotikums Ketek in verschiedenen europäischen<br />

Märkten wurden durch geringere Aufwendungen für<br />

nicht-strategische Produkte und Corporate-Aktivitäten<br />

sowie Erlöse aus der Veräußerung von Produkten<br />

(Synercid, Intal, Delursan und Deflazacort) mehr als<br />

ausgeglichen. Der Rückgang ist zum Teil auch auf<br />

günstige Wechselkurseinflüsse bei US-Dollar-basierten<br />

Aufwendungen zurückzuführen. Diese Aufwendungen<br />

machten im Jahr 2002 31,5 % des Kerngeschäfts-<br />

Umsatzes im Vergleich zu 34,3 % im Vorjahr aus.<br />

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung<br />

stiegen im Jahr 2002 um 8,6 % auf € 3 141 Millionen<br />

oder 17,9 % des Umsatzes im Kerngeschäft, verglichen<br />

mit € 2 891 Millionen oder 17,4 % des Umsatzes im


Jahr 2001. Gestiegene Aufwendungen für klinische<br />

Studien und neue Vereinbarungen zur gemeinsamen<br />

Entwicklung und Vermarktung von Produkten zur<br />

Abrundung der Produktpalette, wie Genasense von<br />

Genta (Krebstherapie) und DiaPep277 von Peptor Ltd<br />

zur Prävention und Behandlung von latentem<br />

autoimmunem Diabetes bei Erwachsenen, trugen<br />

in erster Linie zum Anstieg bei.<br />

Die Goodwill-Abschreibungen gingen im Jahr 2002<br />

mit € 543 Millionen gegenüber dem Vorjahresbetrag<br />

von € 564 Millionen geringfügig zurück.<br />

Das Betriebsergebnis stieg im Jahr 2002 auf € 3 754<br />

Millionen, von € 3 004 Millionen im Vorjahr. Das<br />

Betriebsergebnis im Segment Verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel stieg auf € 3 326 Millionen, von € 2 864<br />

Millionen im Jahr 2001, insbesondere infolge der<br />

Umsatzausweitung und der Verbesserung der<br />

Bruttomarge. Im Impfstoff-Geschäft erhöhte sich das<br />

Betriebsergebnis vom Vorjahresbetrag in Höhe von<br />

€ 367 Millionen auf € 540 Millionen, bedingt durch<br />

die Steigerung des Umsatzes und niedrigere<br />

Verwaltungs- und Vertriebskosten sowie sonstige<br />

betriebliche Aufwendungen und Erträge.<br />

Der Ergebnisanteil der anteilig („at equity“)<br />

einbezogenen Unternehmen ging im Jahr 2002 auf<br />

€ 208 Millionen zurück, von € 214 Millionen im<br />

Vorjahr, vor allem durch den geringfügig niedrigeren<br />

Ergebnisbeitrag des Tiergesundheits-Geschäfts Merial.<br />

Der Umsatz dieses nach der Equity-Methode<br />

einbezogenen Gemeinschaftsunternehmens mit Merck<br />

& Co. erhöhte sich im Jahr 2002 auf operativer<br />

Grundlage um 4 % und erreichte € 1 825 Millionen;<br />

im Vorjahr betrug sich der Umsatz € 1 853 Millionen.<br />

Das EBITA belief sich im Jahr 2002 auf € 4 505<br />

Millionen, das sind 19,1 % mehr als im Vorjahr mit<br />

€ 3 783 Millionen. Die EBITA-Quote verbesserte sich<br />

um 2,8 Prozentpunkte auf 25,6 % des Umsatzes, von<br />

22,8 % im Vorjahr. Ein positiver Einfluss aus der<br />

Absicherung des Währungsrisikos wurde durch<br />

nachteilige Wechselkursveränderungen annähernd<br />

ausgeglichen.<br />

Die Netto-Zinsaufwendungen lagen im Jahr 2002 bei<br />

€ 148 Millionen im Vergleich zu € 228 Millionen im<br />

Vorjahr. Der Rückgang ergab sich aus der Verringerung<br />

der Finanzschulden und niedrigeren Zinssätzen.<br />

Der Gewinn nach Steuern stieg im Jahr 2002 auf<br />

€ 2 081 Millionen, von € 1 630 Millionen im Vorjahr.<br />

Das Ergebnis je Aktie betrug € 2,62 im Jahr 2002 im<br />

Vergleich zu € 2,07 im Vorjahr. Vor Goodwill-Abschreibungen<br />

stieg der Gewinn je Aktie von € 2,79 auf<br />

€ 3,31.<br />

Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts: Geschäftsverlauf<br />

2002 und 2001 *<br />

Im Jahr 2002 ergaben sich bei den Aktivitäten<br />

außerhalb des Kerngeschäfts folgende Veränderungen:<br />

• Das Geschäft mit Blutplasmaprodukten von Aventis<br />

Behring ist seit Januar 2002 nicht mehr dem<br />

Kerngeschäft zugeordnet.<br />

• Im ersten Halbjahr 2002 wurde die Veräußerung<br />

von zwei großen Arbeitsgebieten außerhalb des<br />

Kerngeschäfts abgeschlossen:<br />

- Im April 2002 wurde Aventis Animal Nutrition an CVC<br />

Capital Partners veräußert.<br />

- Im Juni 2002 wurde die 76 %-Beteiligung an Aventis<br />

CropScience an Bayer verkauft.<br />

BERICHT DES VORSTANDS 91


Zusammengefasste Gewinn- und Verlustrechnung (*)<br />

Übrige Aktivitäten (in Millionen €)<br />

Zusammengefasste Gewinn- und Verlustrechnung 2002 (1) (1) (2) 2001<br />

Umsatzerlöse 3 066 6 439<br />

Herstellungskosten (2 050) (3 599)<br />

Betriebliche Aufwendungen (1 940) (2 205)<br />

Betriebsergebnis (924) 635<br />

Equity-Ergebnis (157) (129)<br />

Zinsergebnis (161) (476)<br />

Sonstige Erträge und Aufwendungen (netto) 1 453 (82)<br />

Ergebnis vor Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter 211 (52)<br />

Steuern vom Einkommen und Ertrag (159) 20<br />

Ergebnisanteil anderer Gesellschafter (42) (93)<br />

Gewinn nach Steuern 10 (125)<br />

(*) Ungeprüft.<br />

1) Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts einschließlich Aventis Behring.<br />

2) Die Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr 2001 beinhaltet Messer Griesheim, die zum 1. April 2001 dekonsolidiert wurde. Der Umsatz von Messer Griesheim belief sich<br />

bis zu diesem Zeitpunkt auf € 435 Millionen.<br />

Der Umsatz der nicht zum Kerngeschäft gehörenden<br />

Aktivitäten verringerte sich im Jahr 2002 von € 6 439<br />

Millionen auf € 3 066 Millionen. Darin ist das Geschäft<br />

von Aventis CropScience und von Animal Nutrition bis<br />

zur Veräußerung dieser Aktivitäten im Juni und im<br />

April 2002 für fünf bzw. drei Monate berücksichtigt.<br />

Beim Betriebsergebnis war im Jahr 2002 ein Verlust<br />

von € 924 Millionen zu verzeichnen, nach einem<br />

Gewinn von € 635 Millionen im Vorjahr. Der Verlust<br />

resultierte aus Abschreibungen auf langfristige<br />

Vermögenswerte und den Goodwill von Aventis Behring<br />

in Höhe von insgesamt € 727 Millionen. Auch die<br />

Veräußerung von Aventis CropScience und Aventis<br />

Animal Nutrition wirkte sich negativ auf die<br />

Entwicklung des Betriebsergebnisses aus.<br />

Die sonstigen nicht betrieblichen Aufwendungen<br />

und Erträge ergaben saldiert einen Ertrag von<br />

€ 1 453 Millionen gegenüber einem Aufwand von<br />

€ 82 Millionen im Vorjahr.<br />

92 BERICHT DES VORSTANDS<br />

Im Jahr 2002 stammen die in dieser Position<br />

erfassten Erträge aus der Veräußerung von Vermögenswerten<br />

vor allem aus dem Verkauf von Aventis<br />

CropScience und von Aventis Animal Nutrition.<br />

Diese Erträge wurden durch die Bildung von<br />

Rückstellungen für Risiken in Zusammenhang mit<br />

den veräußerten Aktivitäten sowie für Umweltrisiken<br />

vermindert.<br />

Blutplasmaprodukte<br />

Blutplasmaprodukte erlösten im Jahr 2002 einen<br />

Umsatz von € 1 068 Millionen, das sind 5,4 % weniger<br />

als der Vorjahresumsatz von € 1 129 Millionen<br />

(operativ + 1,8 %).<br />

Ursache hierfür waren in erster Linie Einbußen bei<br />

den Albuminen Monoclate und Beriplast; sie konnten<br />

durch den Anstieg bei Helixate FS/NexGen teilweise<br />

ausgeglichen werden, nachdem die Lieferschwierigkeiten<br />

des Vorjahres behoben waren.


Das operative Ergebnis des Blutplasma-Geschäfts war<br />

mit € 689 Millionen negativ, verglichen mit einem<br />

Betriebsgewinn von € 60 Millionen im Jahr 2001.<br />

Zum 31. Dezember 2002 lag der Buchwert von Aventis<br />

Umsatz der Blutplasmaprodukte nach Produktfamilie (in Millionen €, Ausnahme: Angaben in Prozent<br />

Rhodia<br />

Der Umsatz des Spezialchemikalien-Herstellers Rhodia,<br />

an dem Aventis mit 25,2 % beteiligt ist, betrug im Jahr<br />

2002 € 6 617 Millionen, das sind 9,1 % weniger als im<br />

Vorjahr mit € 7 279 Millionen.<br />

Durch strukturelle Veränderungen ging der Umsatz<br />

um 3,8 % und durch Wechselkursveränderungen um<br />

weitere 3,9 % zurück. Bereinigt um diese Einflüsse sank<br />

der Umsatz um 1,5 % (dabei wurden die Auswirkungen<br />

der um 2,4 % gesunkenen Preise durch den<br />

verbesserten Produkt-Mix und höhere Absatzmengen<br />

um 0,9 % teilweise ausgeglichen). Bei erneut<br />

schwierigen Marktbedingungen im Jahr 2002 kamen<br />

die anhaltende Wirtschaftsschwäche und Anlaufschwierigkeiten<br />

in der Produktion erschwerend hinzu.<br />

Angesichts der fortgesetzt rückläufigen Kursentwicklung<br />

der Rhodia Aktie im Geschäftsjahr 2002 hat<br />

Aventis zum 31. Dezember 2002 eine Wertberichtigung<br />

in Höhe von € 251 Millionen vorgenommen, um den<br />

Buchwert dieser Beteiligung an den Marktwert<br />

anzupassen. Diese Wertberichtigung ist in der Gewinnund<br />

Verlustrechnung in der Position „Ergebnisanteil<br />

der at equity bewerteten Unternehmen“ ausgewiesen.<br />

2002 2001 Operative Veränderung,<br />

Veränderung gesamt<br />

in % in %<br />

Blutplasmaprodukte 1 068 1 129 – 1,8 % – 5,4 ‰<br />

davon<br />

Produktfamilie<br />

Behring über den erwarteten nicht abgezinsten Cash<br />

Flows. Deshalb wurde eine Wertberichtigung in Höhe<br />

von € 727 Millionen auf der Basis der abgezinsten Cash<br />

Flows vorgenommen.<br />

Blutgerinnung 471 484 – 0,2 % – 2,8 %<br />

Intensivmedizinische Behandlung 274 300 – 4,8 % – 8,7 %<br />

Immunglobuline 225 229 2,7 % – 1,7 %<br />

Wundheilungsmittel 64 77 – 10,8 % – 16,5 %<br />

Am 29. November 2002 bot Aventis im Rahmen eines<br />

Barangebots den Rückkauf aller Schuldverschreibungen<br />

an, die in Aktien der Rhodia S.A. umgetauscht werden<br />

können. Nach Ablauf der Angebotsfrist von fünf Tagen,<br />

die am 5. Dezember 2002 endete, lagen Aventis 98,6 %<br />

aller Schuldverschreibungen zum Rückkauf vor.<br />

Anschließend übte der Konzern die Option zur<br />

vorzeitigen Rückzahlung der restlichen noch<br />

ausstehenden Schuldverschreibungen aus. Diese<br />

vorzeitige Rückzahlung wurde am 17. Januar 2003<br />

abgeschlossen, so dass keine Schuldverschreibungen<br />

mehr in Umlauf sind. Dadurch vergrößerte Aventis den<br />

Handlungsspielraum für die Veräußerung der Rhodia-<br />

Beteiligung. Die Transaktion hatte keinen wesentlichen<br />

Einfluss auf Finanzschulden oder Betriebsergebnis von<br />

Aventis.<br />

Aventis CropScience<br />

Der bei Aventis konsolidierte Umsatz belief sich im Jahr<br />

2002 auf € 1 831 Millionen im Vergleich zu € 4 303<br />

Millionen im Vorjahr. Der Rückgang ergibt sich aus der<br />

Veräußerung von Aventis CropScience im Juni 2002.<br />

Das Betriebsergebnis erreichte € 253 Millionen im Jahr<br />

2002, nach € 615 Millionen im gesamten Vorjahr.<br />

BERICHT DES VORSTANDS 93


Aventis Animal Nutrition<br />

Der bei Aventis konsolidierte Umsatz betrug im Jahr 2002<br />

€ 144 Millionen gegenüber € 572 Millionen im Vorjahr.<br />

Der Rückgang ergibt sich aus der Veräußerung von<br />

Animal Nutrition im April 2002.<br />

Im Jahr 2002 verzeichnete Animal Nutrition als Folge<br />

der Bildung von Rückstellungen für Produkthaftungsrisiken<br />

einen hohen operativen Verlust.<br />

Aventis Kerngeschäft 2001 mit bzw. ohne Aventis Behring (*)<br />

(*) Ungeprüft.<br />

94 BERICHT DES VORSTANDS<br />

Vergleichsrechnung für das Aventis Kerngeschäft 2001<br />

mit bzw. ohne Aventis Behring<br />

Das Geschäft mit Blutplasmaprodukten von Aventis<br />

Behring ist seit 1. Januar 2002 nicht mehr dem<br />

Kerngeschäft von Aventis zugeordnet und wird<br />

unter den übrigen Aktivitäten geführt. Zur besseren<br />

Vergleichbarkeit wird nachfolgend das Aventis<br />

Kerngeschäft 2001 mit bzw. ohne Aventis Behring<br />

dargestellt:<br />

(in Millionen €)<br />

2001 2001 2001 2001<br />

Ohne Aventis Eliminie- Aventis Mit Aventis<br />

Behring rungen (1) Behring (2) Behring (3)<br />

Umsatzerlöse 16 576 (31) 1 129 17 674<br />

Herstellungskosten<br />

Verwaltungs- und Vertriebskosten sowie sonstige betriebliche<br />

(4 418) 31 (697) (5 084)<br />

Aufwendungen und Erträge (5 682) (268) (5 951)<br />

Forschungs- und Entwicklungskosten (2 891) (86) (2 977)<br />

Aufwendungen für Strukturmaßnahmen (16) (16)<br />

Goodwill-Abschreibungen (564) (18) (583)<br />

Betriebsergebnis 3 004 60 3 064<br />

Equity-Ergebnis 214 214<br />

Zinsergebnis (228) 13 (65) (280)<br />

Sonstige Aufwendungen und Erträge (52) 17 (20) (55)<br />

Ergebnis vor Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter 2 938 30 (25) 2 943<br />

Steuern vom Einkommen und Ertrag (1 131) 33 (35) (1 133)<br />

Ergebnisanteil anderer Gesellschafter (48) (48)<br />

Vorzugsdividenden (128) (128)<br />

Gewinn nach Steuern 1 630 62 (59) 1 633<br />

Anzahl der ausstehenden Aktien (in Millionen) 788 788<br />

Ergebnis je Aktie (in €) 2,07 2,07<br />

Ergebnis je Aktie vor Goodwill-Abschreibungen (in €) (4) (5) 2,79 2,81<br />

EBITA (4) (6) 3 783 78 3 861<br />

EBIT (4) (7) 3 218 60 3 278<br />

1) Eliminierung der Geschäfte zwischen verbundenen Unternehmen unter Beteiligung von Aventis Behring.<br />

2) Gewinn- und Verlustrechnung von Aventis Behring vor Eliminierung dieser Transaktionen.<br />

3) Wie ursprünglich berichtet .<br />

4) Entspricht nicht den allgemein anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen.<br />

5) Siehe auch den Abschnitt „Definition der Position Ergebnis je Aktie vor Goodwill-Abschreibungen in der Gewinn- und Verlustrechnung“.<br />

6) Siehe auch den Abschnitt „Definition der Position EBITA in der Gewinn- und Verlustrechnung“.<br />

7) Siehe auch den Abschnitt „Definition der Position EBIT in der Gewinn- und Verlustrechnung“.


ANDERE WICHTIGE FINANZINFORMATIONEN<br />

Konsolidierte Finanzdaten von Aventis<br />

Für das am 31. Dezember abgelaufene Geschäftsjahr (in Millionen € (1), Ausnalme: Angaben je Aktie)<br />

Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung 2002 2001 2000 1999 1998<br />

Umsatzerlöse 20 622 22 941 22 304 12 598 13 232<br />

Betriebsergebnis 2 830 3 639 617 (544) 969<br />

Ergebnis vor Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter 3 692 2 886 (25) (823) 1 138<br />

Steuern vom Einkommen und Ertrag (1 430) (1 111) (60) 42 (343)<br />

Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn (Verlust) (86) (142) (85) (70) (9)<br />

Gewinn (Verlust) vor Ansprüchen aus Vorzugsrechten 2 176 1 633 (29) (851) 786<br />

Ansprüche aus Vorzugsrechten (2) (85) (128) (118) (119) (142)<br />

Den Stammaktionären von Aventis zustehender Gewinn (Verlust) (3) 2 091 1 505 (147) (970) 644<br />

Unverwässertes Ergebnis je Stammaktie 2,64 1,91 (0,19) (2,49) 1,75<br />

Dividende je Stammaktie (4) 0,70 0,58 0,50 0,45 0,60<br />

Durchschnittliche Anzahl der Stammaktien im Umlauf (in Tausend) 793 412 787 554 780 546 390 148 367 752<br />

Angaben zur Bilanz:<br />

Nettoumlaufvermögen (5) (832) (1 154) (1 099) (2 913) (776)<br />

Sachanlagen 4 455 5 740 7 498 7 496 5 339<br />

Aktiva, gesamt 31 073 39 234 42 183 41 578 24 318<br />

Lang- und mittelfristige Finanzschulden (6) Rückstellungen und Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit<br />

1 787 4 652 8 216 6 437 3 868<br />

von mehr als einem Jahr 6 987 7 225 6 994 5 944 2 642<br />

Nettoverschuldung (7) 3 452 9 195 13 133 12 270 6 172<br />

Anteile anderer Gesellschafter 159 913 1 029 1 460 1 028<br />

Rückzahlbare Vorzugsaktien 89 200 272 325 339<br />

Eigenkapital 11 335 12 021 10 561 10 371 7 750<br />

Sonstige Angaben:<br />

Investitionen in Sachanlagen 1 000 1 245 1 570 746 776<br />

Forschungs- und Entwicklungskosten (8) 3 420 3 481 3 479 1 475 1 276<br />

(1) Euro-Beträge für Berichtszeiträume vor dem 1. Januar 1999 wurden zu dem am 1. Januar 1999 geltenden offiziellen Kurs von 1 Euro = 6,55957 FRF umgerechnet.<br />

(2) Ansprüche aus Vorzugsrechten betreffen die Zahlungen für (a) Vorzugsaktien der Serie A, (b) rückzahlbare Vorzugsaktien, (c) Partizipationsscheine<br />

und (d) Partizipationsscheine der Serie A, nachrangige Wertpapiere mit unbefristeter Laufzeit.<br />

(3) Aktien umfassen die Stammaktien „A“ und die Vorzugsaktien „B“. Im Jahr 1998 hat Rhône-Poulenc alle 926 820 Vorzugsaktien „B“ in Stammaktien „A“ im Verhältnis 1:1<br />

umgewandelt (siehe Beschreibung des Gesellschaftskapitals von Aventis: Entwicklung des Gesellschaftskapitals).<br />

(4) Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2002 wird den Aktionären auf der Hauptversammlung im April 2003 zur Beschlussfassung vorgelegt.<br />

(5) Netto-Umlaufvermögen entspricht dem gesamten Umlaufvermögen abzüglich der gesamten kurzfristigen Verbindlichkeiten.<br />

(6) Lang- und mittelfristige Finanzschulden umfassen auch Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Verträgen. Sie enthalten jedoch nicht den kurzfristigen Teil<br />

(Laufzeit unter einem Jahr) der lang- und mittelfristigen Finanzschulden.<br />

(7) Nettoverschuldung entspricht dem Gesamtbetrag der Überziehungskredite bei Banken, der kurz-, mittel- und langfristigen Finanzschulden und Schuldverschreibungen<br />

abzüglich der flüssigen Mittel, der kurzfristigen Geldeinlagen (Festgeld, Geldmarktpapiere, etc.) und der börsengängigen Wertpapiere.<br />

(8) Ohne erworbene Forschungs- und Entwicklungsprojekte.<br />

BERICHT DES VORSTANDS 95


Erläuterungen zu den wichtigsten<br />

Rechnungslegungsgrundsätzen<br />

Bilanzierung von Wertminderungen<br />

Langfristige Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten<br />

verbucht und über eine ihrer Verwendung<br />

entsprechende Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />

Der Buchwert dieser Vermögenswerte wird auf die<br />

regelmäßig auf eventuelle Wertminderungen überprüft.<br />

Liegen Hinweise auf eine Wertminderung vor, z.B.<br />

veränderte betriebliche Bedingungen, wird die<br />

Vornahme einer Wertberichtigung geprüft.<br />

Die Anwendung dieser Grundsätze zur Bilanzierung<br />

von Wertminderungen erfolgt aufgrund von<br />

Schätzungen und Beurteilungen wie dem Grund der<br />

Wertminderung und der Höhe künftiger Cash Flows, der<br />

Einschätzung künftiger Marktentwicklungen und der<br />

Entwicklung anderer Szenarien, etc. Die tatsächlichen<br />

Ereignisse und Entwicklungen können von diesen<br />

Beurteilungen und Schätzungen abweichen und sich so<br />

auf die Bilanzierung von Wertminderungen auswirken.<br />

Betriebliches Vermögen<br />

Bei der Ermittlung der betrieblichen Vermögenswerte, bei<br />

denen möglicherweise eine Wertminderung eingetreten<br />

ist, werden die Sachanlagen und immateriellen<br />

Anlagewerte, bei denen Hinweise auf eine<br />

Wertminderung vorliegen, einer eingehenden Prüfung<br />

unterzogen.<br />

Im Rahmen dieser Prüfung wird der Buchwert dieser<br />

Vermögenswerte mit den durch diese Vermögenswerte<br />

zu erzielenden künftigen Cash Flows unter Ausschluss<br />

der Zinsaufwendungen, jedoch einschließlich der<br />

Erneuerungsinvestitionen verglichen, die für die<br />

Erhaltung der operativen Kapazität erforderlich sind.<br />

Ergibt sich aus diesem Vergleich ein Wertverlust des<br />

betreffenden Vermögenswertes, wird dieser anhand der<br />

Differenz zwischen dem Buchwert und dem Zeitwert<br />

bemessen.<br />

Der Zeitwert eines Vermögenswertes wird anhand<br />

einer der drei folgenden Methoden ermittelt:<br />

- anhand von Referenzwerten, die auf liquiden Märkten<br />

96 BERICHT DES VORSTANDS<br />

vorliegen<br />

- anhand von Schätzungen auf der Grundlage<br />

vergleichbarer Vermögenswerte<br />

- anhand von Schätzungen auf der Grundlage von<br />

Bewertungsmethoden, wie z.B. der Barwertermittlung.<br />

Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte<br />

Die zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerte<br />

werden zu Anschaffungskosten gebucht und wertberichtigt,<br />

wenn Hinweise darauf vorliegen, dass ihr<br />

realisierbarer Verkaufspreis unter ihrem Buchwert liegt.<br />

Der realisierbare Verkaufspreis wird anhand ähnlicher<br />

Methoden wie bei der Ermittlung des Zeitwerts des<br />

betrieblichen Vermögens bestimmt. Bei den zur<br />

Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten wird<br />

die Abschreibung unterbrochen.<br />

Zum 31. Dezember 2002 wies der Konzern keine<br />

zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerte auf.<br />

Goodwill-Wertminderungen<br />

Bei Vorliegen von Hinweisen auf eine mögliche<br />

Wertminderung wird die Werthaltigkeit von Geschäftswerten<br />

anhand von abgezinsten Cash Flows überprüft.<br />

Dabei werden dem Buchwert des Geschäftswerts die<br />

abgezinsten Cash Flows des Geschäftsbereichs<br />

gegenübergestellt, dem der Geschäftswert zugeordnet<br />

ist.<br />

Zur Prüfung einer möglichen Wertminderung wird<br />

der gesamte bei der Anschaffung ermittelte Goodwill<br />

den berichtspflichtigen Geschäftseinheiten wie folgt<br />

zugeordnet: Verschreibungspflichtige Arzneimittel,<br />

Impfstoffe, Blutplasmaprodukte, Merial und Corporate-<br />

Aktivitäten.<br />

Die Prüfung von Wertminderungen erfolgt innerhalb<br />

der berichtspflichtigen Geschäftsbereiche. Der anhand<br />

der abgezinsten Cash Flows ermittelte Zeitwert des<br />

berichtspflichtigen Geschäftsbereichs wird sodann mit<br />

dem Buchwert (einschließlich Goodwill) verglichen. Liegt<br />

der Buchwert über dem Zeitwert, wird eine Wertberichtigung<br />

in Höhe der festgestellten Differenz<br />

vorgenommen.<br />

Der Goodwill wird jährlich sowie beim Vorliegen von


Hinweisen auf eine mögliche Wertminderung überprüft.<br />

Im Geschäftsjahr 2002 hat Aventis den Buchwert der<br />

Vermögenswerte (einschließlich Goodwill) des<br />

Blutplasma-Geschäfts anhand der neuesten Prognosen<br />

für die durch diese Vermögenswerte zu erzielenden<br />

Cash Flows überprüft. In Höhe der Differenz zwischen<br />

dem Buchwert und dem Zeitwert (siehe auch Ziffer 2<br />

des Anhangs zum Konzernabschluss) wurde eine<br />

Wertberichtigung gebildet.<br />

Wertverluste bei Beteiligungen<br />

Der Konzern unterscheidet zwischen zwei Kategorien<br />

von Beteiligungen: zum Kerngeschäft gehörende<br />

Beteiligungen und sonstige Beteiligungen.<br />

Zum Kerngeschäft gehörende Beteiligungen werden<br />

gemäß dem Konzept des realisierbaren Wertes (valeur<br />

d’utilité) bewertet, das u.a. strategische Aspekte, den<br />

daraus abgeleiteten wirtschaftlichen Nutzen, die<br />

Absicht einer langfristigen Beteiligung und die<br />

Fähigkeit hierzu berücksichtigt.<br />

Zum 31. Dezember 2002 wurde eine Wertberichtigung<br />

auf den Buchwert der Beteiligung an<br />

Millennium vorgenommen.<br />

Sonstige Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten<br />

bilanziert. Sie werden wertberichtigt, wenn der<br />

Konzern der Ansicht ist, dass sie nicht mehr zu ihrem<br />

Buchwert realisiert werden können.<br />

Der Konzern bildet Rückstellungen für Risiken, wenn<br />

deren Eintritt aufgrund vorliegender Informationen als<br />

wahrscheinlich anzusehen ist und deren Höhe (zum<br />

Bilanzstichtag) zuverlässig eingeschätzt werden kann.<br />

Im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit ist der Konzern<br />

insbesondere Umwelt- und Produkthaftungsrisiken<br />

ausgesetzt.<br />

Des Weiteren haben Aventis und einige ihrer Tochterunternehmen<br />

im Jahr 2002 und in den Jahren davor<br />

Aktivitäten aus den Bereichen Chemie und Agriculture<br />

an Dritte veräußert und im Rahmen dieser<br />

Transaktionen die üblichen Freistellungen<br />

(insbesondere von Umwelt- und Haftungsrisiken)<br />

vereinbart, die auf individueller Basis ausgehandelt<br />

wurden.<br />

Im Umweltbereich werden zur Ermittlung von<br />

Rückstellungen die möglichen Verluste in jedem<br />

einzelnen Fall anhand der verfügbaren Informationen<br />

nach bestem Wissen geschätzt.<br />

Die Ermittlung des potenziellen Risikos vor oder zum<br />

Bilanzstichtag (bzw. zum Datum der Aufsichtsratssitzung)<br />

fußt auf den beiden folgenden Kriterien:<br />

- ein Verfahren wurde eingeleitet oder eine Klage<br />

eingereicht<br />

- auf der Grundlage der vorliegenden Informationen<br />

ist mit einem für den Konzern nachteiligen Ausgang<br />

des Verfahrens oder der Klage zu rechnen.<br />

Bei Produkthaftungsrisiken und bei anderen<br />

Verfahren schätzt der Konzern die Verluste auf<br />

Grundlage vorliegender Tatsachen und Umstände,<br />

früherer Erfahrungswerte in ähnlichen Fällen, der<br />

Anzahl der Streitfälle, der zu erwartenden Gerichtskosten,<br />

Rechtsanwaltskosten und gegebenenfalls der<br />

erwarteten Zahlungen zur Beilegung solcher Streitfälle.<br />

Sind beide Kriterien für die Bildung einer<br />

Rückstellung erfüllt, wird in Höhe des geschätzten<br />

Streitwertes sowie der Verfahrenskosten ein Aufwand<br />

gebucht. Zu erwartende Regressansprüche an Dritte<br />

werden, soweit sie als sicher angesehen werden<br />

können, als Aktivposten ausgewiesen.<br />

Die Beurteilung der Rückstellungen für Risiken<br />

erfolgt auf Basis von Schätzungen, wenn der Konzern<br />

die Schätzung und Feststellung eines Risikos oder eines<br />

wahrscheinlichen Verlustes vornimmt. Zukünftige<br />

Ereignisse wie die Änderung bestehender Gesetze, neue<br />

Ereignisse sowie die Entwicklung anhängiger Verfahren<br />

können zu von den in den Jahresabschlüssen prognostizierten<br />

Fehlbeträgen abweichenden Ergebnissen<br />

führen.<br />

(Weitere Einzelheiten sind in Kapitel 4. „Bericht des<br />

Vorstands – Konzernabschluss“ unter Ziffern 16, 18 und<br />

25 aufgeführt.)<br />

Externes Wachstum<br />

Aventis prüft laufend Gelegenheiten zu Akquisitionen<br />

und Investitionen in den Kerngeschäftsfeldern des<br />

Konzerns und strebt den Abschluss von Transaktionen<br />

einschließlich Akquisitionen und Investitionen an,<br />

die für die Vermögenslage und für die Stärkung oder<br />

BERICHT DES VORSTANDS 97


Erhaltung der strategischen Position des Konzerns in<br />

einem dieser Märkte als vorteilhaft oder erforderlich<br />

erachtet werden.<br />

Veräußerungspolitik<br />

In der Vergangenheit hat Aventis eine Vielzahl nichtstrategischer<br />

Aktivitäten veräußert, um das Unternehmensportfolio<br />

zu fokussieren und die Verschuldung<br />

zu reduzieren.<br />

Im Geschäftsjahr 2002 hat Aventis die im Vorjahr<br />

angekündigte Veräußerung von Aventis CropScience<br />

und von Aventis Animal Nutrition abgeschlossen. Aventis<br />

beabsichtigt die Veräußerung weiterer Aktivitäten<br />

außerhalb des Kerngeschäfts.<br />

Investitionen<br />

Nachstehende Übersicht zeigt die Investitionen<br />

innerhalb der letzten drei Geschäftsjahre.<br />

Investitionen (in Millionen €, Ausnahme: Angaben in Prozent) )<br />

2002 2001 (1) 2000 (1)<br />

Kerngeschäft 864 998 933<br />

Übrige Aktivitäten 136 247 637<br />

Investitionen, gesamt<br />

Investitionen in %<br />

1 000 1 245 1 570<br />

des Konzernumsatzes 4,8 % 5,4 % 7,0 %<br />

1) Aventis Behring wurde den übrigen Aktivitäten zugeordnet.<br />

Die Investitionen der letzten Jahre wurden vor allem<br />

für folgende Ziele eingesetzt:<br />

- Ausbau der Produktionskapazität für neue oder<br />

bereits eingeführte Produkte (insbesondere Lantus<br />

und Lovenox),<br />

- Verbesserung der Produktivität von Anlagen,<br />

- Einhaltung von Sicherheits- und Umweltvorschriften,<br />

- Expansion in geografischen Regionen mit hohem<br />

Wirtschaftswachstum, insbesondere in Nordamerika.<br />

Die Investitionstätigkeit im Kerngeschäft des<br />

Konzerns verzeichnete in den vergangenen drei Jahren<br />

eine relativ konstante Entwicklung. In Zukunft<br />

beabsichtigt Aventis eine Fokussierung der<br />

Investitionen auf die Strategie zur Optimierung der<br />

98 BERICHT DES VORSTANDS<br />

geografischen Präsenz und des Produktsortiments.<br />

Darüber hinaus konzentriert Aventis die Investitionstätigkeit<br />

auf die Erhöhung der Produktionskapazität für<br />

strategische Produkte.<br />

Die geografische Aufteilung der Investitionen stellt<br />

sich wie folgt dar:<br />

Investitionen (in Millionen €)<br />

2002 2001 (2) 2000 (2)<br />

Frankreich 146 171 187<br />

USA 163 323 215<br />

Deutschland 267 203 151<br />

Übrige Welt<br />

Verschreibungspflichtige<br />

122 154 263<br />

Arzneimittel 698 851 816<br />

Impfstoffe 159 143 79<br />

Corporate (1) 7 3 38<br />

Kerngeschäft, gesamt 864 998 933<br />

Übrige Aktivitäten, gesamt 136 247 637<br />

Investitionen, gesamt 1 000 1 245 1 570<br />

1) Der Großteil der durch Corporate getätigten Investitionen entfällt auf Frankreich.<br />

2) Aventis Behring wurde den übrigen Aktivitäten zugeordnet.<br />

Im Geschäftsjahr 2003 beläuft sich das Investitionsvolumen<br />

im Kerngeschäft auf insgesamt rund € 1 000<br />

Millionen. Davon entfällt ein großer Teil (rund € 500<br />

Millionen) auf Industrial Operations an den Standorten<br />

des Konzerns. Die wichtigsten Investitionen betreffen<br />

Produktionsanlagen für strategische Schlüsselprodukte<br />

(Ketek, Lantus, Lovenox und Taxotere), zusätzlich zu den<br />

laufenden Erhaltungsinvestitionen.<br />

In Forschung und Entwicklung wird ein hoher Betrag<br />

in die Ausstattung der Forschungseinrichtungen und die<br />

Unterstützung der Forschungsarbeiten investiert.<br />

Das Impfstoff-Geschäft investiert in den Ausbau der<br />

Produktionskapazität in den USA und in Frankreich,<br />

in neue Forschungsstätten und in Herstellungsprozesse<br />

zur Einhaltung der GMP (Good Manufacturing Practice)<br />

Regeln.<br />

Aventis beabsichtigt, die Investitionen durch Cash<br />

Flow aus der Geschäftstätigkeit des Kerngeschäfts zu<br />

finanzieren.


Auswirkungen von Wechselkursveränderungen<br />

Aventis veröffentlicht den Abschluss in Euro. Da ein<br />

großer Teil der Aktiva, Verbindlichkeiten, Umsätze<br />

und Erträge nicht auf Euro lautet, ist Aventis bei der<br />

Umrechnung aus diesen anderen Währungen Wechselkursschwankungen<br />

ausgesetzt. Diese Währungsschwankungen,<br />

und insbesondere die Schwankungen des Euro<br />

gegenüber dem US-Dollar, können einen wesentlichen<br />

Einfluss auf das Ergebnis des Konzerns haben. So<br />

reduziert ein schwacher US-Dollar den in Euro<br />

angegebenen Wert der Umsätze und des Ergebnisses<br />

von Aventis im Dollar-Raum und in Regionen, deren<br />

Währung an den US-Dollar gekoppelt ist, wie z.B.<br />

Lateinamerika, und beeinträchtigt die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der in Europa hergestellten Produkte gegenüber<br />

aus den USA eingeführten Produkten.<br />

Aventis sichert sich daher mit verschiedenen<br />

Fremdwährungs-Hedginggeschäften ab, um den<br />

Einfluss von Wechselkursschwankungen zu verringern.<br />

Der Konzern sichert einzelne Transaktionen nur in<br />

Ausnahmefällen ab und verfolgt in der Regel eine<br />

globale Hedgingpolitik. Siehe auch Ziffer 1(k) des<br />

Anhangs zum Konzernabschluss.<br />

- Im Jahr 2002 wirkte sich die Aufwertung des Euro<br />

gegenüber dem US-Dollar (Durchschnittskurs von<br />

US $ 0,9456 verglichen mit US $ 0,8956 im Jahr 2001)<br />

nachteilig auf den Umsatz aus. Der negative Einfluss<br />

aus der Aufwertung des Euro auf den Umsatz des<br />

Kerngeschäfts betrug 2,4 %.<br />

- Im Jahr 2001 wirkte sich die Abwertung des Euro<br />

gegenüber dem US-Dollar (Durchschnittskurs von<br />

US $ 0,8956 verglichen mit US $ 0,924 im Jahr 2000)<br />

positiv auf den Umsatz aus. Dies wurde durch den<br />

nachteiligen Einfluss aus der Entwicklung anderer<br />

Währungen kompensiert.<br />

- Im Jahr 2000 wirkte sich die Abwertung des Euro<br />

gegenüber dem US-Dollar (Durchschnittskurs von<br />

US $ 0,924 verglichen mit US $ 1,066 im Jahr 1999)<br />

positiv auf den Umsatz aus.<br />

Vereinbarungen hinsichtlich der französischen<br />

Körperschaftsteuern<br />

Aventis hat gemäß den Bestimmungen der<br />

französischen Steuergesetze (Artikel 209, Abs. 5)<br />

verschiedene spezifische Maßnahmen betreffend die<br />

steuerliche Behandlung ihrer weltweiten Aktivitäten<br />

getroffen. Dementsprechend wurden die französischen<br />

Ertragsteuern von Aventis auf einer weltweit konsolidierten<br />

Basis berechnet. Dadurch kann innerhalb<br />

eines festgesetzten Rahmens das zu versteuernde<br />

Einkommen von Tochtergesellschaften mit Verlusten<br />

von anderen Tochtergesellschaften im selben Land<br />

oder in anderen Ländern verrechnet werden. Die<br />

ursprüngliche Genehmigung für dieses Verfahren<br />

lief am 31. Dezember 1997 ab. Die derzeit gültige<br />

Genehmigung gilt für den Zeitraum von 1998 bis 2000<br />

sowie von 2001 bis 2003. Der Kreis der von dieser<br />

Regelung betroffenen Gesellschaften wurde zum<br />

1. Januar 1999 verändert, um die Life Sciences-Gesellschaften<br />

der Hoechst Gruppe aufzunehmen und die<br />

der Rhodia Gruppe auszuschließen.<br />

Rohstoffe<br />

Die Rohstoffe, ein wesentlicher Bestandteil der<br />

Geschäftstätigkeit von Aventis, werden im normalen<br />

Geschäftsverlauf bei zahlreichen Lieferanten weltweit<br />

eingekauft. Im Allgemeinen sind diese Rohstoffe<br />

weltweit über verschiedene Bezugsquellen erhältlich.<br />

Im Jahr 2002 wurden keine wesentlichen Engpässe oder<br />

Lieferverzögerungen verzeichnet. Auch für das Jahr<br />

2003 werden keine Engpässe oder Lieferverzögerungen<br />

erwartet.<br />

Umwelt-, Produkthaftungs- und Wettbewerbsrisiken<br />

Zum 31. Dezember 2002 betrugen die Rückstellungen<br />

für umweltbezogene Risiken rund € 285 Millionen<br />

und die Rückstellungen für Produkthaftungsrisiken ca.<br />

€ 440 Millionen. Die umweltbezogenen Risiken<br />

beziehen sich auf festgestellte Verluste hinsichtlich<br />

einer potenziellen Haftung in Verbindung mit der<br />

Entsorgung von Materialien (dazu zählt auch die<br />

Einstufung bestimmter Konzerngesellschaften als<br />

BERICHT DES VORSTANDS 99


„potenziell verantwortliche Beteiligte“ in Anwendung<br />

des „U.S. Comprehensive Environmental Response,<br />

Compensation and Liability Act“ [„Superfund“] und<br />

ähnlicher US-amerikanischer sowie anderer Rechtsvorschriften<br />

außerhalb der Vereinigten Staaten) oder<br />

sonstige Haftungsverfahren hinsichtlich der Emission<br />

von chemischen Erzeugnissen bzw. auf sonstige<br />

Umweltprobleme.<br />

Aventis bzw. einzelne Konzerngesellschaften wurden<br />

als „potenziell verantwortliche Beteiligte“ oder deren<br />

Entsprechung gemäß den Bestimmungen des<br />

Superfund und ähnlicher US-amerikanischer sowie<br />

anderer Rechtsvorschriften außerhalb der Vereinigten<br />

Staaten eingestuft. Möglicherweise ergibt sich auch<br />

eine Verantwortlichkeit für verschiedene Standorte<br />

aus anderen Gründen. An ungefähr 6 Standorten<br />

unternimmt der Konzern derzeit aktiv Beseitigungsmaßnahmen.<br />

Außerdem unternehmen die primär<br />

verantwortlichen Drittgesellschaften an ungefähr<br />

66 Standorten ebenfalls aktive Schadensbeseitigung<br />

im Wege der Entschädigung oder auf andere Weise. Im<br />

Jahr 1998 schloss Aventis einen Umweltentschädigungsvertrag<br />

mit der Rhodia S.A., der dieser unter<br />

bestimmten Umständen das Recht einräumt, eine<br />

Entschädigung von Aventis in Bezug für die Kosten<br />

zu fordern, die aus bestimmten unvorhergesehenen<br />

Umweltrisiken entstehen könnten. Am 27. Dezember<br />

2002 erhielt der Konzern ein bis zum 26. Februar 2003<br />

befristetes Angebot von Rhodia in Höhe von € 88<br />

Millionen zur Begleichung aller Forderungen für<br />

umweltbezogene Risiken, die in dem Umweltentschädigungsvertrag<br />

aufgeführt waren, von denen der Betrag<br />

von € 26 Millionen bereits im Jahr 2002 beglichen<br />

wurde. Im Übrigen hat der Konzern die Verantwortlichkeit<br />

für bestimmte umweltbezogene Verpflichtungen<br />

im Zusammenhang mit der Desinvestition<br />

verschiedener Unternehmen wie etwa Celanese,<br />

Clariant, InfraServ Höchst, Messer Griesheim, Adisseo<br />

und Bayer CropScience übernommen. Weitere<br />

Einzelheiten dazu sind in Kapitel 4. „Bericht des<br />

Vorstands – Konzernabschluss“ unter Ziffer 25<br />

aufgeführt.<br />

100 BERICHT DES VORSTANDS<br />

Aventis bzw. einige ihrer Tochtergesellschaften sind<br />

Beklagte in einer Reihe von Produkthaftungs-, Wettbewerbsrechts-<br />

und sonstigen Verfahren. Weitere<br />

Informationen dazu sind in Kapitel 4. „Bericht des<br />

Vorstands – Risikofaktoren – Anhängige Gerichts- und<br />

Schiedsverfahren“ sowie unter Ziffer 25 des Anhangs<br />

zum Konzernabschluss aufgeführt.<br />

Im Zusammenhang mit Umweltrisiken weist der<br />

Konzern Verluste aus und bildet Rückstellungen.<br />

Dementsprechend werden Verluste verbucht, wenn<br />

deren Eintritt auf Grund vorliegender Informationen<br />

als „wahrscheinlich“ anzusehen ist und deren Höhe<br />

„zuverlässig“ abgeschätzt werden kann. Wenn der<br />

Eintritt des Verlustes nicht „wahrscheinlich“ ist und<br />

seine Höhe nicht „zuverlässig eingeschätzt“ werden<br />

kann, jedoch eine „mögliche Eintrittswahrscheinlichkeit“<br />

besteht, wird das Risiko in wesentlichen Fällen<br />

im Konzernanhang beschrieben. Risiken, deren<br />

Eintrittswahrscheinlichkeit sehr gering ist, werden im<br />

Konzernanhang nicht erläutert. Im Umweltbereich<br />

werden die Verluste in jedem einzelnen Fall anhand<br />

der verfügbaren Informationen so genau wie möglich<br />

eingeschätzt. Im Hinblick auf Produkthaftungsrisiken<br />

schätzt Aventis die Verluste auf Grundlage vorliegender<br />

Tatsachen und Umstände, früherer Erfahrungswerte<br />

mit ähnlichen Fällen, der Anzahl der Klagen und der zu<br />

erwartenden Gerichtskosten, Rechtsanwaltskosten und<br />

gegebenenfalls der zur Beilegung solcher Streitfälle<br />

erwarteten Zahlungen. Die Vorgehensweise von Aventis<br />

besteht darin, die von Dritten (in erster Linie Versicherungen)<br />

für Umwelt- oder Produkthaftungsrisiken<br />

geforderten Regresszahlungen als Aktivposten zu<br />

buchen, sofern eine Zahlung je nach dem Stand der<br />

Verhandlungen mit diesen als wahrscheinlich<br />

anzusehen ist.<br />

Auf der Grundlage der verfügbaren Informationen<br />

und der in der Bilanz gebildeten Rückstellungen geht<br />

die Konzernleitung nicht davon aus, dass nicht erfasste<br />

und nicht versicherte Verluste hinsichtlich von Umweltoder<br />

Produkthaftungsrisiken, bei denen eine gewisse<br />

Eintrittswahrscheinlichkeit besteht, bedeutende<br />

Auswirkungen auf die Tätigkeit, die Vermögenslage<br />

oder die Ertragslage des Konzerns haben werden.


Eine Vergleichsübersicht auf Seite 46 des „Nachhaltigkeitsberichts<br />

2002“ führt alle weiteren sozialpolitischen<br />

und umweltbezogenen Informationen des<br />

Geschäftsberichts des Vorstands auf.<br />

Ausblick<br />

Aventis geht davon aus, dass sich die Pharmaindustrie<br />

2003 und in den folgenden Jahren großen Herausforderungen<br />

stellen muss, wie zusätzlichen Maßnahmen zur<br />

Kostendämpfung im Gesundheitswesen und<br />

erschwerten Zulassungsverfahren für neue Produkte.<br />

Die mittel- bis langfristigen Wachstumstrends der<br />

Branche schätzt Aventis dagegen als günstig ein. Es<br />

besteht ein großer Bedarf an besseren Behandlungsmöglichkeiten<br />

für schwere, chronische oder lebensbedrohende<br />

Krankheiten – wie Krebs,<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes. Neue<br />

Technologien und ein tieferes Verständnis zahlreicher<br />

Erkrankungen werden es gleichzeitig ermöglichen, den<br />

Patienten bessere Behandlungsformen anzubieten.<br />

Die strategischen verschreibungspflichtigen<br />

Arzneimittel von Aventis, die den Patienten in<br />

wichtigen Indikationsbereichen helfen, besitzen<br />

ein erhebliches Potenzial für weiteres nachhaltiges<br />

Wachstum. Daneben werden neue Produkte in diesen<br />

Therapiegebieten maßgeblich zur künftigen<br />

Entwicklung beitragen. Deshalb geht Aventis davon<br />

aus, das starke Umsatzwachstum auch im Jahr 2003<br />

fortsetzen zu können. Für 2003 erwartet Aventis im<br />

Kerngeschäft einen um Währungseinflüsse bereinigten<br />

Umsatzzuwachs im hohen einstelligen Prozentbereich.<br />

Dabei sind außerordentliche Aufwendungen aus der<br />

Umsetzung eines Projekts zur Produktivitätssteigerung<br />

bereits berücksichtigt. Für 2004 rechnet Aventis mit<br />

einem ähnlichen Wachstumsprofil wie im Jahr 2003.<br />

Bei diesen Informationen handelt es sich um<br />

zukunftsgerichtete Aussagen, die mit Risiken und<br />

Unsicherheiten behaftet sind. Faktoren, die zur Folge<br />

haben können, dass die tatsächlichen Ergebnisse von<br />

den Prognosen abweichen, sind unter anderem: die<br />

Verfügbarkeit von Ressourcen, die von den Zulassungsbehörden<br />

bestimmten Bedingungen und der<br />

vorgegebene Zeitrahmen, die Intensität des<br />

Wettbewerbs, der Ausgang von Rechtsstreitigkeiten<br />

und die Wirksamkeit des Patentschutzes.<br />

BERICHT DES VORSTANDS 101


Konzernabschluss<br />

zum 31. Dezember 2002, 2001 und 2000<br />

Aventis Konzern<br />

Konzernbilanz (in Millionen €)<br />

102 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

31. Dezember<br />

Vermögen Anhang s. Ziffer 2002 2001 2000<br />

Immaterielle Vermögenswerte 2<br />

Anschaffungskosten 16 957 20 043 19 983<br />

Kumulierte Abschreibungen (5 813) (5 779) (5 161)<br />

Sachanlagen 3<br />

11 144 14 264 14 822<br />

Anschaffungskosten 9 378 12 330 15 430<br />

Kumulierte Abschreibungen (4 923) (6 590) (7 932)<br />

Finanzanlagen und sonstige langfristige Vermögenswerte<br />

4 455 5 740 7 498<br />

Langfristige Darlehen, Geldanlagen und Kautionen 247 207 293<br />

Beteiligungen at equity 4 1 775 2 056 2 412<br />

Sonstige Beteiligungen 5 384 605 617<br />

Abgrenzungsposten und sonstige langfristige Vermögenswerte 6 3 422 3 577 2 529<br />

Vorräte 7<br />

5 828 6 445 5 851<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten 2 903 4 354 4 429<br />

Wertberichtigungen (173) (295) (311)<br />

Sonstiges kurzfristiges Vermögen<br />

2 730 4 059 4 118<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8 2 544 3 522 3 469<br />

Abgrenzungsposten und sonstige kurzfristige Vermögenswerte 9 3 073 3 689 5 146<br />

Marktgängige Wertpapiere 1f 543 701 618<br />

Kurzfristige Geldanlagen 1f 150 160 149<br />

Flüssige Mittel 1f 606 654 512<br />

6 916 8 726 9 894<br />

Kurzfristiges Vermögen 9 646 12 785 14 012<br />

VERMÖGEN, GESAMT 31 073 39 234 42 183<br />

Der Anhang auf den Seiten 111 bis 181 ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.


Aventis Konzern<br />

Konzernbilanz (in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

Verbindlichkeiten und Eigenkapital Anhang s. Ziffer 2002 2001 2000<br />

Grundkapital 1-10a 3 054 3 039 3 002<br />

Kapitalrücklage von Aventis 10g 21 467 21 283 20 891<br />

Gewinnrücklagen und sonstige Rücklagen 10h (12 752) (13 533) (14 374)<br />

Unterschied aus der Währungsumrechnung (1 279) 354 164<br />

Eigenkapital 10 490 11 143 9 683<br />

Capital Equity Notes - 1986 und 1993 10b/10c 470 503 503<br />

Vorzugsaktien, Serie A - 1993 10d 352 352 352<br />

Partizipationsscheine - 1983 und Serie A - 1989<br />

Eigenkapital einschließlich des nicht<br />

10e/10f 23 23 23<br />

rückzahlbaren sonstigen Eigenkapitals 11 335 12 021 10 561<br />

Rückzahlbare Vorzugspapiere 11 89 200 272<br />

Anteile anderer Gesellschafter 12 159 913 1 029<br />

Rückzahlbare „Partnership“-Anteile 13 238 284 –<br />

Rückstellungen und andere langfristige Verbindlichkeiten<br />

Passivische Steuerabgrenzung 24e 1 026 1 094 1 038<br />

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 14 3 328 3 350 3 242<br />

Rückstellungen für Strukturmaßnahmen 15 77 99 211<br />

Sonstige Rückstellungen und langfristige Verbindlichkeiten 16 2 556 2 682 2 503<br />

Langfristige Finanzschulden 17<br />

6 987 7 225 6 994<br />

Schuldverschreibungen 1 389 3 412 2 917<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Banken 398 1 240 5 299<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

1 787 4 652 8 216<br />

Kurzfristiger Anteil langfristiger Verbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

1 076 1 252 712<br />

und Leistungen und Wechselverbindlichkeiten 1 415 2 421 2 403<br />

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 18 6 098 5 460 6 511<br />

Kurzfristige Darlehen 19 1 719 4 396 4 904<br />

Kontokorrentkredite 170 410 581<br />

Kurzfristige Verpflichtungen und Eigenkapital 10 478 13 939 15 111<br />

EIGENKAPITAL UND VERBINDLICHKEITEN, GESAMT 31 073 39 234 42 183<br />

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen 25 486 413 531<br />

Der Anhang auf den Seiten 111 bis 181 ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 103


Aventis Konzern<br />

Konzerngewinn- und Verlustrechnung (in Millionen €)<br />

104 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

Anhang s. Ziffer 2002 2001 2000<br />

Umsatzerlöse 20 622 22 941 22 304<br />

Betriebliche Aufwendungen<br />

Herstellungskosten (6 578) (7 943) (8 469)<br />

Verwaltungs- und Vertriebskosten (7 466) (8 010) (8 662)<br />

Goodwill-Abschreibungen 2 (1 021) (650) (752)<br />

Aufwendungen für Strukturmaßnahmen 15 (68) (50) (849)<br />

Forschungs- und Entwicklungskosten 1g (3 420) (3 481) (3 479)<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge (netto) 20 761 832 524<br />

(17 792) (19 302) (21 687)<br />

Betriebsergebnis 2 830 3 639 617<br />

Sonstige Erträge (Aufwendungen)<br />

Ergebnisanteil der at equity bewerteten Unternehmen 4 51 85 244<br />

Zinsergebnis 21 (309) (704) (805)<br />

Gewinne aus der Veräußerung von Vermögenswerten (netto) 22 1 917 545 359<br />

Sonstige Aufwendungen und Erträge (netto) 23 (797) (679) (440)<br />

862 (753) (642)<br />

Ergebnis vor Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter 3 692 2 886 (25)<br />

Steuern vom Einkommen und Ertrag 24 (1 430) (1 111) (60)<br />

Gewinn (Verlust) vor Anteilen anderer Gesellschafter 2 262 1 775 (85)<br />

Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn (Verlust) (86) (142) 56<br />

Gewinn (Verlust) vor Ansprüchen aus Vorzugsrechten 2 176 1 633 (29)<br />

Ansprüche aus Vorzugsrechten 27 (85) (128) (118)<br />

Den Stammaktionären von Aventis zustehender Gewinn/Verlust 2 091 1 505 (147)<br />

Durchschnittliche Anzahl der Aktien im Umlauf:<br />

Stammaktien 793 412 151 787 553 585 780 546 131<br />

Ergebnis je Aktie in €: 1o, 28<br />

Stammaktien<br />

Gewinn (Verlust) je Aktie unter Berücksichtigung einer möglichen<br />

2,64 1,91 (0,19)<br />

Ergebnisverwässerung in €: 1o, 28<br />

Stammaktien 2,61 1,89 (0,19)<br />

Der Anhang auf den Seiten 111 bis 181 ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.


Aventis Konzern<br />

Entwicklung des Konzerneigenkapitals<br />

Zum 31. Dezember 2000 (in Millionen €)<br />

Grund- Kapital- Gewinn- Unter- Capital Vorzugs- Partizi- Gesamt Comprekapital<br />

rücklage rück- schied Equity aktien pations- hensive<br />

Stamm- von lagen und aus der Notes Serie „A“ scheine 1983 Income<br />

aktien Aventis sonstige Währungs- 1986 (Ziffer 10d) Kategorie A<br />

(Ziffer 10a) (Ziffer 10g) Rücklagen umrech- und 1993 und 1989<br />

(Ziffer 10h) nung (Ziffer 10b (Ziffer 10e<br />

und c) und f)<br />

Stand am 1. Januar 2000<br />

Ausgabe von Aktien im<br />

Zusammenhang mit<br />

2 979 20 547 (13 745) (300) 515 352 23 10 371 –-<br />

Aktienoptionen<br />

Ergebnis vor Ansprüchen aus<br />

4 24 (9) – – – – 19 –<br />

Vorzugsrechten – – (29) – – – – (29) (29)<br />

Ansprüche aus Vorzugsrechten<br />

Den Aktionären von Aventis<br />

– – (118) – – – – (118) –<br />

zustehendes Ergebnis<br />

Unterschied aus der<br />

– – (147) – – – – (147) –<br />

Währungsumrechnung – – (30) 464 – – – 434 434<br />

Gewinnausschüttung für 1999 – – (351) – – – – (351) –<br />

Ausgabe von Stammaktien<br />

Ausübung des Wahlrechts beim<br />

Kauf von Anteilen anderer<br />

Gesellschafter und der<br />

Veräußerung von nicht<br />

strategischen Aktivitäten<br />

19 320 – – – – – 339 –<br />

(Ziffer 10h)<br />

Rückkauf von Capital Equity<br />

– – (92) – – – – (92) –<br />

Notes 1986 – – – – (12) – – (12) –<br />

Stand am 31. Dezember 2000 3 002 20 891 (14 374) 164 503 352 23 10 561 –<br />

Comprehensive Income 2000 – – – – – – – – 405<br />

Der Anhang auf den Seiten 111 bis 181 ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 105


Aventis Konzern<br />

Entwicklung des Konzerneigenkapitals<br />

Zum 31. Dezember 2001 (in Millionen €)<br />

Grund- Kapital- Gewinn- Unter- Capital Vorzugs- Partizi- Gesamt Comprekapital<br />

rücklage rück- schied Equity aktien pations- hensive<br />

Stamm- von lagen und aus der Notes Serie „A“ scheine 1983 Income<br />

aktien Aventis sonstige Währungs- 1986 (Ziffer 10d) Kategorie A<br />

(Ziffer 10a) (Ziffer 10g) Rücklagen umrech- und 1993 und 1989<br />

(Ziffer 10h) nung (Ziffer 10b (Ziffer 10e<br />

und c) und f)<br />

Stand am 1. Januar 2001<br />

Ausgabe von Aktien im<br />

Zusammenhang mit<br />

3 002 20 891 (14 374) 164 503 352 23 10 561 –<br />

Aktienoptionen<br />

Ergebnis vor Ansprüchen aus<br />

3 17 (7) – – – – 13 –<br />

Vorzugsrechten – – 1 633 – – – – 1 633 1 633<br />

Ansprüche aus Vorzugsrechten<br />

Den Aktionären von Aventis<br />

– – (128) – – – – (128) –<br />

zustehendes Ergebnis<br />

Unterschied aus<br />

– – 1 505 – – – – 1 505 –<br />

der Währungsumrechnung – – – 190 – – – 190 190<br />

Gewinnausschüttung für 2000<br />

Erstattete Quellensteuer auf<br />

– – (393) – – – – (393) –<br />

Gewinnausschüttung<br />

Ausgabe von Stammaktien infolge<br />

der Ausübung von<br />

– – (187) – – – – (187) –<br />

Aktienbezugsscheinen<br />

Ausübung des Wahlrechts beim<br />

Kauf von Anteilen anderer<br />

Gesellschafter und der<br />

Veräußerung von nicht<br />

strategischen Aktivitäten<br />

34 375 – – – – – 409 –<br />

(Ziffer 10h) – – 60 – – – – 60 60<br />

Rückkauf von Aventis Aktien (137) (137) –<br />

Stand am 31. Dezember 2001 3 039 21 283 (13 533) 354 503 352 23 12 021 –<br />

Comprehensive Income 2001 – – – – – – – – 1 883<br />

Der Anhang auf den Seiten 111 bis 181 ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.<br />

106 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS


Aventis Konzern<br />

Entwicklung des Konzerneigenkapitals<br />

Zum 31. Dezember 2002 (in Millionen €)<br />

Grund- Kapital- Gewinn- Unter- Capital Vorzugs- Partizi- Gesamt Comprekapital<br />

rücklage rück- schied Equity aktien pations- hensive<br />

Stamm- von lagen und aus der Notes Serie „A“ scheine 1989 Income<br />

aktien Aventis sonstige Währungs- 1986 (Ziffer 10d) Kategorie A<br />

(Ziffer 10a) (Ziffer 10g) Rücklagen umrech- und 1993 und 1983<br />

(Ziffer 10h) nung (Ziffer 10b (Ziffer 10e<br />

und c) und f)<br />

Stand am 1. Januar 2002<br />

Ausgabe von Aktien im<br />

Zusammenhang mit<br />

3 039 21 283 (13 533) 354 503 352 23 12 021 –<br />

Aktienoptionen<br />

Ergebnis vor Ansprüchen aus<br />

6 46 (4) – – – – 48 –<br />

Vorzugsrechten – – 2 176 – – – – 2 176 2 176<br />

Ansprüche aus Vorzugsrechten<br />

Den Aktionären von Aventis<br />

– – (85) – – – – (85) –<br />

zustehendes Ergebnis<br />

Unterschied aus<br />

– – 2 091 – – – – 2 091 –<br />

der Währungsumrechnung – – (523) (1 633) – – – (2 156) (2 156)<br />

Gewinnausschüttung für 2001 – – (460) – – – – (460) –<br />

Ausgabe von Stammaktien 9 138 – – – – – 147 –<br />

Rückkauf von Capital Equity Notes – – 4 – (33) – – (29) –<br />

Rückkauf von Aventis Aktien – – (327) – – – – (327) –<br />

Stand am 31. Dezember 2002 3 054 21 467 (12 752) (1 279) 470 352 23 11 335 –<br />

Comprehensive Income 2002 – – – – – – – – 20<br />

Der Anhang auf den Seiten 111 bis 181 ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 107


Aventis Konzern<br />

Konzern-Finanzierungsrechnung (in Millionen €)<br />

GESCHÄFTSTÄTIGKEIT:<br />

108 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

2002 2001 2000<br />

Gewinn (Verlust) nach Ertragsteuern und vor Ansprüchen aus Vorzugsrechten<br />

Eliminierung der nicht für den Cash Flow aus Geschäftstätigkeit relevanten<br />

Aufwendungen und Erträge:<br />

2 176 1 633 (29)<br />

Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Vermögenswerte 2 216 2 075 2 426<br />

Wertberichtigungen für Verluste aus dem Betriebsvermögen 72 8 36<br />

Veränderung sonstiger Rückstellungen 981 (81) 140<br />

(Gewinne)/ Verluste aus der Veräußerung von Vermögenswerten, Saldo (2 187) (545) (359)<br />

Ergebnis aus der Bewertung at equity, abzgl. erhaltener Dividenden 114 89 312<br />

Unrealisierte Fremdwährungskursgewinne (-verluste) (2) (111) (230)<br />

Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn 86 142 (56)<br />

Latente Steuern 143 40 (772)<br />

Veränderungen des Betriebsvermögens (ohne Auswirkungen<br />

von Konsolidierungskreisveränderungen):<br />

1 423 1 617 1 497<br />

(Erhöhung) / Verminderung der Forderungen (1 202) (372) 561<br />

(Erhöhung) / Verminderung der Vorräte (93) (38) (74)<br />

Erhöhung / (Verminderung) der Verbindlichkeiten (165) 78 220<br />

Veränderung der übrigen Aktiva und Passiva des Betriebsvermögens (280) 195 (904)<br />

(1 740) (137) (197)<br />

Cash Flow aus Geschäftstätigkeit 1 859 3 113 1 271<br />

Der Anhang auf den Seiten 111 bis 181 ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.


Aventis Konzern<br />

Konzern-Finanzierungsrechnung (in Millionen €)<br />

INVESTITIONSTÄTIGKEIT:<br />

2002 2001 2000<br />

Investitionen in Sachanlagen (1 000) (1 245) (1 570)<br />

Sonstige Investitionen in Anlagegegenstände (459) (486) (932)<br />

Erlöse aus der Veräußerung von Vermögenswerten 4 654 1 063 1 091<br />

Erhöhung von Darlehen und kurzfristigen Geldanlagen von über drei Monaten – (52) (61)<br />

Verminderung von Darlehen und kurzfristigen Geldanlagen von über drei Monaten 44 – 31<br />

Cash Flow aus (verwendet für) Investitionstätigkeit 3 239 (720) (1 441)<br />

FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT:<br />

Aufnahme langfristiger Darlehen 135 5 404 2 281<br />

Rückzahlung langfristiger Darlehen (2 931) (7 252) (2 019)<br />

Erhöhung/ (Verminderung) kurzfristiger Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (1 091) (284) (305)<br />

Ausgabe von Stammaktien einschließlich Agio 199 429 367<br />

Rückzahlbare „Partnership“-Anteile – 279 –<br />

Rückkauf eigener Aktien (383) (137) –<br />

Abschreibung auf rückzahlbare Vorzugspapiere (122) (85) (89)<br />

Erwerb von Minderheitsbeteiligungen (212) (5) (146)<br />

Gewinnausschüttungen des Konzerns (490) (437) (453)<br />

Zahlungen aufgrund von Vorzugsrechten (113) (109) (96)<br />

Cash Flow aus (verwendet für) Finanzierungstätigkeit (5 008) (2 197) (460)<br />

Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelbestandes (60) 15 4<br />

Fondsveränderung 30 211 (626)<br />

Fonds am Jahresanfang 814 661 1 290<br />

Konsolidierungskreisbedingte Fondsveränderungen (Ziffer 1a) (88) (58) (3)<br />

FONDS AM JAHRESENDE (Ziffer 1m) 756 814 661<br />

Der Anhang auf den Seiten 111 bis 181 ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 109


110 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

INHALTSVERZEICHNIS DES ANHANGS<br />

ZUM KONZERNABSCHLUSS<br />

1. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze 111<br />

2. Immaterielle Vermögenswerte 117<br />

3. Sachanlagen 119<br />

4. Beteiligungen at equity 120<br />

5. Sonstige Beteiligungen<br />

6. Abgrenzungsposten und<br />

122<br />

sonstige langfristige Vermögenswerte 122<br />

7. Vorräte 123<br />

8. Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen und Wechselforderungen 123<br />

9. Abgrenzungsposten und sonstige<br />

kurzfristige Vermögenswerte 124<br />

10. Eigenkapital 124<br />

11. Rückzahlbare Vorzugspapiere 128<br />

12. Anteile anderer Gesellschafter 130<br />

13. Rückzahlbare „Partnership“- Anteile<br />

14. Rückstellungen für Pensionen<br />

130<br />

und ähnliche Verpflichtungen 130<br />

15. Rückstellungen für Strukturmaßnahmen<br />

16. Sonstige Rückstellungen und langfristige<br />

134<br />

Verbindlichkeiten 136<br />

17. Langfristige Finanzschulden 137<br />

18. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

und Rückstellungen 138<br />

19. Kurzfristige Darlehen<br />

20. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

139<br />

und Erträge 139<br />

21. Zinsergebnis<br />

22. Gewinne (Verluste) aus der Veräußerung<br />

140<br />

von Vermögenswerten (netto) 140<br />

23. Sonstige Aufwendungen und Erträge (netto) 141<br />

24. Steuern vom Einkommen und Ertrag<br />

25. Haftungsverhältnisse und sonstige<br />

142<br />

finanzielle Verpflichtungen 144<br />

26. Segmentberichterstattung 159<br />

27. Ansprüche aus Vorzugsrechten 161<br />

28. Ergebnis je Aktie 162<br />

29. Gewinnverwendung 162<br />

30. Neuordnung des Konzerns (ungeprüft) 162<br />

31. Aktienorientierte Vergütungen 166<br />

32. Anzahl der Mitarbeiter (ungeprüft) 168<br />

33. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 168<br />

34. Wesentliche Unterschiede zwischen<br />

französischen und US-amerikanischen<br />

(US-GAAP) Rechnungslegungsgrundsätzen 168


ANHANG ZU DEN KONZERNABSCHLÜSSEN<br />

ZUM 31. DEZEMBER 2002, 2001 UND 2000<br />

1. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />

Der Konzernabschluss von Aventis und ihrer Tochtergesellschaften<br />

(der Konzern) wurde nach Rechnungslegungsvorschriften<br />

[ab1] aufgestellt, die mit dem<br />

französischen Gesetz im Einklang stehen. Mit Wirkung<br />

vom 1. Januar 1999 wurden die neuen französischen<br />

Konsolidierungsgrundsätze (Verordnung CRC 99-02)<br />

gemäß der in der neuen Verordnung enthaltenen<br />

Anwendungsvorschrift (Artikel 2) vorzeitig angewendet.<br />

Diese Grundsätze regeln insbesondere die Bilanzierung<br />

von Unternehmenszusammenschlüssen und<br />

verpflichten den Vorstand, in bestimmten Bereichen<br />

Annahmen zu treffen bzw. Schätzungen vorzunehmen.<br />

Die Anwendung der Verordnung CRC 2000-06 auf die<br />

Passiva mit Wirkung vom 1. Januar 2002 wirkte sich<br />

nicht wesentlich auf den Konzernabschluss zum<br />

31. Dezember 2002 aus. Die nach landesspezifischen<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen<br />

aufgestellten Jahresabschlüsse der konsolidierten<br />

Unternehmen wurden entsprechend den oben<br />

genannten Grundsätzen angepasst.<br />

Die Unterschiede zwischen den angewandten<br />

Rechnungslegungsgrundsätzen und US-amerikanischen<br />

Rechnungslegungsgrundsätzen (US-GAAP), die sich<br />

wesentlich auf den Konzernabschluss von Aventis<br />

auswirken, sind unter Ziffer 34 beschrieben.<br />

a) Konsolidierung<br />

i) Entwicklung des Konzerns<br />

In den letzten Jahren hat der Konzern seine Strategie der<br />

Neuausrichtung auf den Bereich der Life Sciences und<br />

der Trennung von seinen Chemie-, Faser- und Polymer-<br />

Aktivitäten fortgesetzt. Im Jahr 2000 gab der Konzern<br />

die Neuausrichtung auf den Pharmabereich bekannt.<br />

Als Teil des Unternehmenszusammenschlusses von<br />

Hoechst und Rhône-Poulenc, in dessen Rahmen im<br />

Dezember 1999 96,75 % von Hoechst durch Rhône-<br />

Poulenc erworben wurden, sind - wie ursprünglich<br />

vorgesehen - die verbleibenden Anteile anderer<br />

Gesellschafter an AgrEvo (einer Tochtergesellschaft<br />

von Hoechst) im Januar 2000 erworben worden.<br />

Die Gegenleistung bestand in neuen Aktien von<br />

Aventis CropScience.<br />

Zum 1. April 2001 trennte sich der Konzern von seiner<br />

66,7%-igen Beteiligung am Industriegase-Unternehmen<br />

Messer Griesheim (siehe Ziffern 25 und 30).<br />

Im April 2002 wurde die Veräußerung des Betriebsvermögens<br />

von Aventis Animal Nutrition an CVC Capital<br />

Partners abgeschlossen (siehe Ziffern 25 und 30).<br />

Am 3. Juni 2002 wurde der Verkauf der 76%-igen<br />

Beteiligung des Konzerns an Aventis CropScience an<br />

Bayer abgeschlossen (siehe Ziffern 25 und 30).<br />

ii) Konsolidierungsgrundsätze<br />

In den Konzernabschluss werden die Abschlüsse von<br />

Aventis und den wesentlichen Tochtergesellschaften,<br />

an denen Aventis mehrheitlich beteiligt ist, einbezogen.<br />

Minderheitsbeteiligungen an Unternehmen mit einer<br />

Beteiligung von mehr als 20 %, darunter Joint Ventures<br />

mit 50 % Beteiligung, werden nach der Equity-Methode<br />

einbezogen (s. Ziffer 4)<br />

Die wesentlichen Veränderungen des Konsolidierungskreises<br />

sind nachfolgend aufgeführt:<br />

- Im Juni 2002 wurde der Verkauf der 76%-igen<br />

Beteiligung des Konzerns an Aventis CropScience<br />

an Bayer abgeschlossen.<br />

- Im Mai 2002 gründete der Konzern die firmeneigene<br />

Versicherungs- und Rückversicherungsgesellschaft<br />

Carraig mit einem genehmigten Kapital in Höhe von<br />

€ 500 Millionen, von denen bislang € 200 Millionen<br />

gezeichnet wurden.<br />

- Im April 2002 wurde der Verkauf des Betriebsvermögens<br />

von Aventis Animal Nutrition an CVC Capital<br />

Partners abgeschlossen.<br />

- Im April 2001 erfolgte der Verkauf der über die<br />

Hoechst AG gehaltenen Beteiligung von 66,7 % am<br />

Industriegase-Unternehmen Messer Griesheim an<br />

Allianz Capital Partners und Goldmann Sachs Fund.<br />

Um den Vergleich der Konzernabschlüsse zu<br />

erleichtern, werden die pro forma Angaben zum 31.<br />

Dezember 2002 und 2001, die diese Konsolidierungs-<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 111


kreisveränderung widerspiegeln, in Ziffer 30 des<br />

Anhangs ausgewiesen.<br />

Am 1. August 2002 beantragte Dade Behring freiwillig<br />

eine Reorganisation gemäß Kapitel 11 des US-amerikanischen<br />

Insolvenzrechtes. Am 18. September 2002<br />

genehmigte der zuständige Konkursrichter den<br />

Sanierungsplan und setzte dessen Inkrafttreten zum<br />

3. Oktober 2002 fest. Gemäß diesem Plan ist Aventis<br />

nicht mehr an Dade Behring beteiligt.<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt hielt Aventis 51,8 % der<br />

Anteile an Dade Behring. Dieses Unternehmen wurde<br />

nach der Equity-Methode bilanziert, da der Gesellschaftsvertrag<br />

den anderen Anteilseignern bedeutende<br />

Gesellschaftsrechte einräumt und die Gesellschaft<br />

daher nicht von Aventis beherrscht wurde (s. Ziffer 4).<br />

Alle wesentlichen konzerninternen Transaktionen<br />

werden im Zuge der Konsolidierung eliminiert.<br />

Dividenden und Zinserträge aus sonstigen<br />

Beteiligungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

unter „Sonstige Aufwendungen und Erträge (netto)“<br />

bzw. unter „Zinsergebnis (netto)“ ausgewiesen.<br />

b) Immaterielle Vermögenswerte<br />

Der Geschäftswert ist der positive Unterschiedsbetrag<br />

zwischen den Anschaffungskosten für erworbene<br />

Anteile und den Zeitwerten des erworbenen Nettovermögens.<br />

Geschäftswerte werden linear über ihre<br />

Nutzungsdauer abgeschrieben, jedoch höchstens über<br />

40 Jahre (s. Ziffer 2).<br />

Bei Vorliegen von Hinweisen auf eine mögliche<br />

Wertminderung wird die Werthaltigkeit von Geschäftswerten<br />

anhand von abgezinsten Cash Flows überprüft.<br />

Dabei werden dem Buchwert des Geschäftswerts die<br />

abgezinsten Cash Flows des Geschäftsbereichs<br />

gegenübergestellt, dem der Geschäftswert zugeordnet<br />

ist. Die zugrunde gelegten Abzinsungsfaktoren werden<br />

auf Basis der durchschnittlichen geforderten Rendite<br />

für jeden Geschäftsbereich festgelegt. Dabei werden<br />

auch die Risiken der jeweils zugrunde liegenden<br />

Geschäftstätigkeit berücksichtigt. Auf Grund der<br />

Unterschiede in der Geschäftstätigkeit und der<br />

unterschiedlichen wirtschaftlichen Bedingungen<br />

von Land zu Land kann dies zu unterschiedlichen<br />

112 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

Abzinsungsfaktoren führen. Die Cash Flows beruhen<br />

auf der mittelfristigen Unternehmensplanung für<br />

den jeweiligen Geschäftsbereich. Diese spiegelt die<br />

Einschätzungen der Konzernleitung über<br />

wirtschaftliche Umfeldbedingungen und interne<br />

Unternehmensstrategien wider. Übersteigt der<br />

Buchwert den ermittelten Barwert, so nimmt der<br />

Konzern in Höhe des Unterschiedsbetrags eine<br />

außerplanmäßige Abschreibung des Geschäftswertes<br />

vor.<br />

Sonstige immaterielle Vermögenswerte (insbesondere<br />

Patente, Marken und Software) werden linear über ihre<br />

geschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben. Patente und<br />

Marken werden über einen Zeitraum bis zu 25 Jahren,<br />

Software über einen Zeitraum zwischen drei und fünf<br />

Jahren abgeschrieben. Der Buchwert dieser<br />

Vermögenswerte wird wertberichtigt, wenn Ereignisse<br />

oder veränderte Umstände, welche sich erheblich auf<br />

zukünftige nicht abgezinste, durch oben genannte<br />

Vermögenswerte erzeugte Cash Flows auswirken<br />

können, darauf schließen lassen, dass der Buchwert<br />

eines Vermögenswertes unter dem durch die weitere<br />

Nutzung oder Veräußerung erzielbaren Wert liegt.<br />

c) Sachanlagen<br />

Grundstücke, Gebäude sowie Maschinen und<br />

Geschäftsausstattung werden zu Anschaffungskosten,<br />

einschließlich aktivierter Zinsen, angesetzt. Neubewertungen<br />

aufgrund französischer Vorschriften (Gesetze<br />

vom 29. Dezember 1976 und 30. Dezember 1977)<br />

sowie Neubewertungen in anderen Ländern wurden<br />

im Konzernabschluss nicht berücksichtigt. Die<br />

Abschreibung erfolgt linear über die geschätzte<br />

Nutzungsdauer der jeweiligen Vermögensgegenstände.<br />

Folgende wesentliche Nutzungsdauern werden<br />

zugrunde gelegt:<br />

Gebäude 20 - 30 Jahre<br />

Maschinen und Geschäftsausstattung:<br />

- Maschinen und Anlagen 5 - 15 Jahre<br />

- Fuhrpark 4 - 6 Jahre<br />

- Sonstige Anlagen 3 - 15 Jahre<br />

- Betriebs- und Geschäftsausstattung 8 - 12 Jahre


Vermögenswerte, die der Konzern im Rahmen<br />

langfristiger Leasingverträge oder anderer Vereinbarungen<br />

nutzt, durch die im Wesentlichen alle Vorteile<br />

und Risiken aus dem Besitz auf ihn als wirtschaftlichen<br />

Eigentümer übergehen, werden mit ihrem<br />

Verkehrswert aktiviert und wie oben dargestellt<br />

abgeschrieben; die entsprechende Verbindlichkeit wird<br />

passiviert.<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen auf den Buchwert<br />

dieser Vermögenswerte werden vorgenommen, wenn<br />

Ereignisse oder veränderte Umstände darauf schließen<br />

lassen, dass der Buchwert eines Vermögensgegenstandes<br />

unter dem durch die weitere Nutzung oder<br />

Veräußerung erzielbaren Wert liegt.<br />

d) Investitionen in Beteiligungen<br />

Der Konzern unterscheidet zwischen zwei Investitionskategorien:<br />

- Zum Kerngeschäft gehörende Beteiligungen werden<br />

gemäß dem Konzept des realisierbaren Wertes (valeur<br />

d utilité), das u.a. strategische Aspekte, den daraus<br />

abgeleiteten wirtschaftlichen Nutzen, die Absicht einer<br />

langfristigen Beteiligung und die Fähigkeit hierzu<br />

berücksichtigt, bewertet.<br />

- Sonstige Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten<br />

oder zum niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.<br />

Sie werden abgeschrieben, wenn der Konzern der<br />

Ansicht ist, dass sie nicht mehr zu ihrem Buchwert<br />

realisiert werden können.<br />

e) Vorräte<br />

Vorräte werden zu durchschnittlichen Anschaffungskosten<br />

bzw. Herstellungskosten oder niedrigeren<br />

Wiederbeschaffungskosten (bei von Dritten erworbenen<br />

Waren) bzw. niedrigeren Wiederherstellungskosten (bei<br />

Erzeugnissen), jedoch nicht über ihrem realisierbaren<br />

Verkaufspreis bewertet. Aufgrund der Lagerumschlagshäufigkeit<br />

entsprechen sich Durchschnittskosten und<br />

Bewertung nach dem FIFO-Verfahren weitgehend<br />

(s. Ziffer 7).<br />

f) Anlagen in Wertpapiere, kurzfristige Geldanlagen,<br />

Guthaben bei Banken und flüssige Mittel<br />

Wertpapiere werden zu Anschaffungskosten oder<br />

niedrigeren Börsenkursen (falls börsennotiert) bzw.<br />

dem Nettoveräußerungswert (falls nicht börsennotiert)<br />

bewertet.<br />

Kurzfristige Geldanlagen werden zu Anschaffungskosten<br />

oder niedrigeren Marktwerten bewertet.<br />

Guthaben bei Banken und flüssige Mittel umfassen<br />

auch die bei Versicherungs- und Rückversicherungsgesellschaften<br />

gehaltenen flüssigen Mittel.<br />

g) Forschungs- und Entwicklungskosten<br />

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung werden<br />

in dem Geschäftsjahr, in dem sie anfallen, als Aufwand<br />

ausgewiesen. Abzüglich der Zuschüsse beliefen sich die<br />

Forschungs- und Entwicklungskosten im Jahr 2002 auf<br />

€ 3 420 Millionen, im Jahr 2001 auf € 3 481 Millionen<br />

und im Jahr 2000 auf € 3 479 Millionen.<br />

h) Währungsumrechnung<br />

Auf fremde Währung lautende Beträge werden wie<br />

folgt umgerechnet:<br />

- Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden mit<br />

dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet,<br />

- Vermögenswerte und Schulden in Fremdwährungen<br />

werden zum Kurs am Bilanzstichtag umgerechnet,<br />

- Währungsdifferenzen aus Fremdwährungstransaktionen<br />

werden erfolgswirksam behandelt. Fremdwährungsgewinne<br />

oder -verluste aus langfristigen<br />

konzerninternen Transaktionen, die als Teil der<br />

Beteiligung des Konzerns betrachtet werden, sind im<br />

Konzerneigenkapital als separater Posten (Unterschied<br />

aus der Währungsumrechnung) ausgewiesen; Gewinne<br />

oder Verluste aus Sicherungsgeschäften für Fremdwährungsverpflichtungen<br />

werden abgegrenzt und mit der<br />

gesicherten Position als Einheit angesehen.<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 113


- Die Gewinn- und Verlustrechnungen von<br />

ausländischen Tochtergesellschaften werden mit dem<br />

Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Gewinne und<br />

Verluste aus der Umrechnung der Jahresabschlüsse<br />

ausländischer Tochtergesellschaften oder aus der<br />

Absicherung von Investitionen in ausländische Tochtergesellschaften<br />

werden direkt im Konzerneigenkapital<br />

als Unterschied aus der Währungsumrechnung<br />

ausgewiesen.<br />

Die Bilanzen der Tochtergesellschaften des Konzerns<br />

in Argentinien zum 31. Dezember 2001 wurden auf der<br />

Basis eines Kurses von Peso 1,57 für US $ 1<br />

umgerechnet. Dieser Kurs entspricht dem Stichtagskurs<br />

des ersten Notierungstages nach der Wiedereröffnung<br />

der Devisenmärkte im Januar 2002.<br />

Der Konzern hat entschieden, ab dem 1. Januar 2001<br />

die Auswirkungen der Fremdwährungskursgewinne und<br />

-verluste in der Gewinn- und Verlustrechnung getrennt<br />

auszuweisen, je nach der Art der Transaktion im<br />

Rahmen des Betriebsergebnisses, des Finanzergebnisses<br />

oder als Ergebnis aus der Investition in<br />

Vermögenswerte. Bis zum 31. Dezember 2000 wurden<br />

die Fremdwährungskursgewinne und -verluste<br />

insgesamt im Posten „Sonstige Aufwendungen und<br />

Erträge, netto“ erfasst.<br />

Ab dem 1. Januar 2001 werden die Fremdwährungskursgewinne<br />

und -verluste aus Betriebstätigkeit im<br />

Betriebsergebnis ausgewiesen. Infolgedessen wurde im<br />

Betriebsergebnis des Jahres 2001 ein Fremdwährungskursverlust<br />

in Höhe von € 76 Millionen erfasst.<br />

Vergleichbare Zahlen für das Geschäftsjahr 2000 stehen<br />

nicht zur Verfügung.<br />

i ) Latente Steuern<br />

Latente Steuern werden auf der Basis der Differenz<br />

zwischen den Steuerbilanz- und Handelsbilanzwerten<br />

der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten angesetzt.<br />

Die aktiven und passiven latenten Steuern werden mit<br />

den Ertragsteuersätzen ermittelt, die zum Zeitpunkt<br />

der Umkehr der zeitlichen Differenzen gelten.<br />

Aufgrund der komplexen Wechselwirkungen zwischen<br />

den örtlichen Steuerbehörden und der weltweiten<br />

114 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

Steuerkonsolidierung verfügt der Konzern über keinen<br />

umfassenden Zeitplan für die Umkehrung der<br />

zeitlichen Differenzen. Infolgedessen weist der Konzern<br />

im Einklang mit dem Artikel 3150 der Verordnung CRC<br />

99-02 die latenten Steuern auf nicht diskontierter Basis<br />

aus.<br />

Auf aktive latente Steuern auf Verluste oder auf<br />

zeitliche Unterschiede, die bei Umkehr zu einer Steuerentlastung<br />

führen, wird eine Wertberichtigung<br />

vorgenommen, wenn die Realisierung des betreffenden<br />

Steuereffekts in der Zukunft nicht wahrscheinlich ist.<br />

Die Notwendigkeit für eine Wertberichtigung<br />

wird im Rahmen der weltweiten Steuerkonsolidierung<br />

des Konzerns zuerst auf der Ebene der einzelnen<br />

steuerlichen Einheit und anschließend auf<br />

Konzernebene ermittelt.<br />

Aufgrund der Genehmigung der französischen<br />

Behörden ermittelt der Konzern seit 1. Januar 1993<br />

seinen Steueraufwand auf Basis des Konzernergebnisses<br />

(weltweite Steuerkonsolidierung). Gemäß<br />

französischem Steuerrecht wird die zu zahlende<br />

französische Ertragsteuer auf der Grundlage der<br />

Ergebnisse inländischer und ausländischer Konzerngesellschaften,<br />

die die entsprechenden Bedingungen<br />

erfüllen, berechnet. Diese Regelung ist für den<br />

Zeitraum 2001 bis 2003 verlängert worden.<br />

j) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche<br />

Verpflichtungen<br />

Der Konzern weist für seine Verpflichtungen betreffend<br />

Pensionen und Ruhestandsabfindungen sowie<br />

für ähnliche Verpflichtungen Rückstellungen aus<br />

(s. Ziffer 14).<br />

k) Finanzinstrumente<br />

Der Konzern setzt zur Steuerung seiner Währungs-<br />

und Zinsrisiken verschiedene Finanzinstrumente ein.<br />

Gemäß der Konzernpolitik wird das gesamte Wechselkursrisiko<br />

aus der Betriebstätigkeit global gesteuert.<br />

Für bestimmte finanzielle Transaktionen wird eine<br />

gesonderte Kurssicherung vorgenommen. Aventis<br />

nimmt für bestimmte Transaktionen fallweise auch


Absicherungen gegen das Zinsrisiko vor. Zum<br />

31. Dezember 2002 und 2001 bestanden gesonderte<br />

Absicherungen für die rückzahlbaren Vorzugspapiere<br />

(s. Ziffer 11) und bestimmte Finanzschulden (s. Ziffer 17).<br />

Mit Ausnahme der gesonderten Absicherungen<br />

werden alle Positionen am Bilanzstichtag zum<br />

Marktwert bewertet. Kursgewinne oder -verluste<br />

aufgrund von Marktwertänderungen werden erfolgswirksam<br />

behandelt. Die gegenläufigen Gewinne und<br />

Verluste aus speziellen Sicherungsgeschäften werden<br />

zusammen mit den Verlusten oder Gewinnen der<br />

gesicherten Position bilanziert.<br />

Speziellen Sicherungsgeschäften zugeordnete Finanzinstrumente<br />

werden zu Beginn der Transaktion<br />

als solche erfasst. Zu Beginn und über die Laufzeit<br />

der Absicherung wird sichergestellt, dass eine hohe<br />

Korrelation zwischen der Wertentwicklung des<br />

Sicherungsgeschäftes und der gesicherten Position<br />

besteht.<br />

Der Konzern hat eine Schätzung des Marktwertes<br />

seiner Finanzinstrumente vorgenommen und<br />

Informationen in Bezug auf derivative Finanzinstrumente<br />

eingeholt. Die verwendeten Methoden<br />

und die auf diese Weise erhaltenen Werte werden im<br />

Anhang in den Ausführungen zu den Finanzinstrumenten<br />

erläutert (Ziffer 25).<br />

l) Rechtsstreitigkeiten, Umwelt- und Produkthaftungsrisiken<br />

Die Berücksichtigung von Verlusten und die Bildung<br />

von Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten,<br />

Umweltschutz- und Produkthaftungsrisiken erfolgt,<br />

wenn der Eintritt des Verlusts aufgrund vorliegender<br />

Informationen als „wahrscheinlich“ anzusehen ist und<br />

dessen Höhe „zuverlässig abgeschätzt“ werden kann.<br />

Im Umweltbereich werden die Verluste in jedem<br />

einzelnen Fall anhand aller verfügbaren Informationen<br />

geschätzt. Bei Produkthaftungsrisiken schätzt der<br />

Konzern die Verluste auf Grundlage vorliegender<br />

Tatsachen und Umstände, früherer Erfahrungswerte<br />

in ähnlichen Fällen, der Anzahl der Streitfälle, der zu<br />

erwartenden Gerichtskosten, Rechtsanwaltskosten und<br />

der erwarteten Zahlungen zur Beilegung solcher<br />

Streitfälle. Zu erwartende Rückgriffsansprüche<br />

gegenüber Dritten werden, soweit sie als<br />

wahrscheinlich angesehen werden können, als<br />

Aktivposten ausgewiesen.<br />

Über Verluste, deren Eintritt nur als „möglich“<br />

angesehen wird oder deren Höhe nicht zuverlässig<br />

bestimmt werden kann, wird in wesentlichen Fällen<br />

im Anhang berichtet (s. Ziffer 25).<br />

m) Finanzierungsrechnung<br />

Der Finanzmittelbestand (Fonds) in der Finanzierungsrechnung<br />

umfasst den Kassenbestand, Bankguthaben<br />

und Wertpapiere des Umlaufvermögens mit einer<br />

originären Laufzeit von weniger als drei Monaten. Diese<br />

Posten haben aufgrund ihrer kurzen Laufzeit einen<br />

Marktwert, der in etwa ihrem Buchwert entspricht.<br />

n) Aktienorientierte Vergütung<br />

Bei Aktienoptionen wird die Differenz zwischen dem<br />

vom Erwerber zum Zeitpunkt der Optionsausübung<br />

gezahlten Ausübungspreis und dem Nominalwert der<br />

gezeichneten Aktie im Rahmen der Kapitalrücklage<br />

ausgewiesen. Der Ausübungspreis der nach dem<br />

30. Juni 2001 gewährten Aktienoptionen entspricht<br />

dem durchschnittlichen Börsenkurs der Aventis Aktie<br />

während der letzten zwanzig Tage vor der Gewährung.<br />

Bei Kaufoptionen wird die Differenz zwischen dem<br />

vom Erwerber zum Zeitpunkt der Optionsausübung<br />

gezahlten Ausübungspreis und dem Kaufpreis der<br />

zugeteilten Aktie als Aufwand ausgewiesen. Dieser<br />

Aufwand wird zum Abschlussstichtag auf der Grundlage<br />

des jeweiligen Aktienkurses geschätzt und über den<br />

Zeitraum der Ausübungssperre verteilt. Wenn der<br />

Konzern die Ausübung dieser Kaufoptionen durch den<br />

Rückkauf eigener Aktien oder durch derivative Finanzinstrumente<br />

(Terminkäufe) abgesichert hat, entspricht<br />

der in der Gewinn- und Verlustrechnung gebuchte<br />

Aufwand der Differenz zwischen dem Optionsausübungspreis<br />

und den Anschaffungskosten (Direkt- oder<br />

Terminkauf) dieser zur Absicherung erworbenen Aktien.<br />

Eine Bewertung der Aktienoptionspläne zum Zeitwert<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 115


(Marktwert) hätte sich auf den Konzerngewinn und das<br />

Ergebnis je Aktie für die Geschäftsjahre 2002, 2001 und<br />

2000 wie folgt ausgewirkt:<br />

Konzerngewinn, wie ausgewiesen<br />

Zur Ermittlung des Marktwertes der Aktienoptionen<br />

verwendet der Konzern das Optionspreismodell nach<br />

Black-Scholes. Bei den im Jahr 2002 gewährten Aktienoptionen<br />

wurden folgende Annahmen zugrunde<br />

gelegt: eine Laufzeit der Optionen von 5 Jahren; eine<br />

Volatilität des Aktienkurses von 38,5 %; eine Dividendenrendite<br />

von 1,54 % und ein Zinssatz ohne Risiko-<br />

Komponente von 3,75%.<br />

Die Auswirkungen der Anwendung der Marktbewertung<br />

in diesen pro forma Angaben sind kein Hinweis<br />

auf das Konzernergebnis der kommenden Jahre, da diese<br />

Methode Vergütungen vor 1995 nicht berücksichtigt,<br />

zusätzliche Vergütungen in kommenden Jahren gewährt<br />

werden können und die tatsächlichen Ergebnisse von<br />

den verwendeten Annahmen abweichen können.<br />

116 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

2002 2001 2000<br />

(in Millionen €)<br />

Unverwässertes Ergebnis je Aktie,<br />

2 091 1 505 (147)<br />

wie ausgewiesen (in €)<br />

Verwässertes Ergebnis je Aktie,<br />

2,64 1,91 (0,19)<br />

wie ausgewiesen (in €)<br />

Aufwand für im Konzerngewinn/<br />

-verlust enthaltene gewährte<br />

Vergütungen nach Steuern<br />

2,61 1,89 (0,19)<br />

(in Millionen €)<br />

Pro forma Aufwand für gewährte<br />

Vergütungen nach Steuern<br />

bei Ansatz von Marktwerten<br />

– – 18<br />

(in Millionen €)<br />

Pro forma Konzerngewinn/-verlust<br />

270 204 99<br />

(in Millionen €)<br />

Pro forma Konzerngewinn/-verlust<br />

1 821 1 301 (246)<br />

(in Millionen €)<br />

Pro forma Konzerngewinn/-verlust<br />

2,29 1,65 (0,32)<br />

(in Millionen €) 2,28 1,63 (0,32)<br />

o) Ergebnis je Aktie<br />

Das Ergebnis je Stammaktie errechnet sich, indem der<br />

Gewinn/(Verlust) durch die nachfolgend beschriebene<br />

Anzahl von Aktien geteilt wird:<br />

- Für die Berechnung des „unverwässerten“ Ergebnisses<br />

je Aktie: die durchschnittliche Anzahl der sich im<br />

Geschäftsjahr im Umlauf befindlichen Stammaktien<br />

(siehe Ziffer 28 für die Berechnung des Gewinns bzw.<br />

Verlustes je Aktie),<br />

- Für die Berechnung des „verwässerten“ Ergebnisses<br />

je Aktie: die durchschnittliche Anzahl der sich im<br />

Geschäftsjahr im Umlauf befindlichen Stammaktien,<br />

erhöht um die Zahl der Aktien, die bei vollständiger<br />

Ausübung von verwässernden Wandlungs- und<br />

Umtauschrechten emittiert worden wären (s. Ziffer 28).<br />

p) Übertragung von Finanzaktiva<br />

Einige Gesellschaften des Konzerns übertragen<br />

Finanzaktiva, welche die Auswahlkriterien im Rahmen<br />

von in Europa und in Japan durchgeführten Verbriefungsprogrammen<br />

(Securitization) erfüllen.<br />

Im Rahmen dieser Verbriefungsprogramme werden<br />

die betroffenen Finanzaktiva von den Tochtergesellschaften<br />

von Aventis monatlich gegen Zahlung der<br />

Differenz zwischen dem übertragenen Bruttobetrag<br />

und den von der Bank einbehaltenen Garantiebeträgen<br />

an die Banken übertragen. Die einbehaltene Garantie<br />

ist variabel (bis zu 22,5 %), und ihr Prozentsatz wird von<br />

der Bank auf der Grundlage der früheren Erfahrungen<br />

mit übertragenen Forderungen berechnet.<br />

Der Konzern betrachtet Finanzaktiva als vollständig<br />

übertragen, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:<br />

(a) Die Finanzaktiva sind nach ihrer Übertragung aus<br />

dem Vermögen des Konzerns ausgesondert und dem<br />

Zugriff der Gläubiger entzogen, (b) der Übernehmer<br />

kann die übertragenen Vermögenswerte uneingeschränkt<br />

verpfänden oder durch Tausch weiterveräußern,<br />

und (c) der Konzern hat keine wirksame<br />

Verfügungsmöglichkeit mehr über die übertragenen<br />

Vermögenswerte.


q) Schätzungen<br />

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses muss der<br />

Vorstand Schätzungen vornehmen und Annahmen<br />

treffen, die sich auf den Ansatz von Vermögenswerten,<br />

Verbindlichkeiten, die Angaben zu ungewissen<br />

Gewinnen oder Verlusten am Bilanzstichtag und die<br />

ausgewiesenen Aufwendungen und Erträge für das<br />

Geschäftsjahr auswirken. Die tatsächlichen Ergebnisse<br />

können von diesen Schätzungen abweichen.<br />

r) Ertragsrealisierung<br />

Der Konzern realisiert Erträge, wenn sämtliche der<br />

folgenden Kriterien erfüllt sind:<br />

- Es existiert ein hinreichender Nachweis für das<br />

Vorliegen einer Vereinbarung, die mit den Geschäftspraktiken<br />

des Konzerns und seinen <strong>Dokument</strong>ationsverfahren<br />

für Verkaufstransaktionen in Einklang steht.<br />

- Die Lieferung ist erfolgt bzw. die Dienstleistung wurde<br />

erbracht, und der Kunde hat das Eigentumsrecht<br />

erworben und die mit dem erworbenen Produkt<br />

verbundenen Chancen und Risiken übernommen.<br />

- Der Verkaufspreis ist festgelegt oder bestimmbar.<br />

- Die Bezahlung ist hinreichend sichergestellt.<br />

Im Rahmen seiner Aktivitäten führt der Konzern<br />

bestimmte Transaktionen zur Erzielung von Erträgen<br />

durch, die nicht in Verbindung mit dem Verkauf von<br />

Produkten stehen. Diese Erträge werden unter<br />

„Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge,<br />

netto“ ausgewiesen (s. Ziffer 20). Zu diesen<br />

Transaktionen gehören z.B. Lizenzverträge, Vermarktungsverträge<br />

und Marketingverträge.<br />

Die Höhe der in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

erfassten Erträge richtet sich nach dem Umfang der<br />

innerhalb des Vertragszeitraums erfolgten Lieferung<br />

von Erzeugnissen und/oder der erbrachten Leistungen.<br />

Die Lizenzeinnahmen werden entsprechend dem<br />

Vertragszeitraum gebucht. Erhaltene Vorauszahlungen<br />

(„up-front payments“) werden abgegrenzt, soweit<br />

zukünftige Leistungsverpflichtungen bestehen.<br />

Erhaltene Zahlungen im Zusammenhang mit dem<br />

Erreichen bestimmter Leistungsfortschritte („milestone<br />

payments“) werden gemäß den spezifischen Vertragsbe-<br />

stimmungen behandelt und als Erträge gebucht, soweit<br />

die entsprechenden Lieferungen und/oder Leistungen<br />

erbracht worden sind.<br />

Im Rahmen der Geschäftstätigkeit des Konzerns<br />

fallen bisweilen komplexe Transaktionen an. Diese<br />

bestehen überwiegend aus einer Kombination aus<br />

Lizenzverträgen, der Veräußerung von Produkten und<br />

Lieferverträgen. Diese Verträge bzw. die einzelnen<br />

Komponenten werden bei ihrer Erfüllung analysiert,<br />

um zu ermitteln, wie sie jeweils zu buchen sind. Wenn<br />

bei dieser Analyse festgestellt wird, dass der Erlös einer<br />

bestimmten Leistung zuzuordnen ist und der jeweilige<br />

Markwert zuverlässig ermittelt werden kann, wird der<br />

Erlös bei der Buchung der einzelnen Vertragskomponenten<br />

separat erfasst.<br />

2. Immaterielle Vermögenswerte<br />

Die immateriellen Vermögenswerte setzen sich wie<br />

folgt zusammen:<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001<br />

Goodwill 14 207 16 900<br />

Patente und Marken 2 122 2 525<br />

Software 628 618<br />

Anschaffungskosten<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

16 957 20 043<br />

auf den Goodwill<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

(4 577) (4 517)<br />

auf Patente und Marken (858) (942)<br />

Kumulierte Abschreibungen auf Software (378) (320)<br />

Buchwert 11 144 14 264<br />

Die Verminderung der Anschaffungskosten für<br />

„Patente und Marken“ zum 31. Dezember 2002 ist<br />

in erster Linie auf die Veräußerung von Aventis<br />

CropScience, den Verkauf von Produktrechten und<br />

die Abschreibung auf bestimmte immaterielle<br />

Vermögenswerte von Aventis Behring zurückzuführen.<br />

Die Rubrik „Patente und Marken“ enthält einen<br />

Nettobetrag in Höhe von € 56 Millionen (€ 67<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 117


Millionen zum 31. Dezember 2001) im Zusammenhang<br />

mit dem Rückkauf der Vertriebsrechte von Taxotere in<br />

Japan von der Gesellschaft Chugai. Die Bezahlung<br />

erfolgt in Raten über einen Zeitraum von zehn Jahren<br />

beginnend mit dem Jahr 2002. Die entsprechenden<br />

langfristigen Verbindlichkeiten belaufen sich auf € 50<br />

Millionen (€ 63 Millionen zum 31. Dezember 2001)<br />

und werden in Ziffer 16 erläutert.<br />

Der Buchwert des Goodwill setzt sich wie folgt<br />

zusammen:<br />

Die Verminderung des Goodwill-Buchwerts zum<br />

31. Dezember 2002 resultiert im Wesentlichen aus<br />

folgenden Vorgängen:<br />

- der Veräußerung von Aventis CropScience,<br />

- der Abschreibung auf den gesamten Goodwill von<br />

Aventis Behring,<br />

- der Verminderung des Goodwill um € 1 303 Millionen<br />

infolge des geänderten US $-Kurses in Höhe.<br />

Die Abschreibungen auf immaterielle<br />

Vermögenswerte betragen:<br />

118 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001<br />

Verschreibungspflichtige Arzneimittel 8 954 10 556<br />

Impfstoffe 676 740<br />

Aventis CropScience – 565<br />

Aventis Behring – 515<br />

Übrige – 7<br />

Buchwert 9 630 12 383<br />

(in Millionen €)<br />

2002 2001 2000<br />

Goodwill 1 021 650 752<br />

Patente und Marken 150 186 239<br />

Software 133 119 97<br />

Gesamt 1 304 955 1 088<br />

Im Jahr 2002 kündigte der Konzern an, dass Aventis<br />

Behring nicht mehr zu seinem Kerngeschäft gehört und<br />

infolgedessen Verhandlungen zur Veräußerung dieser<br />

Aktivität aufgenommen würden. Außerdem haben sich<br />

im Berichtszeitraum die Marktbedingungen für Aventis<br />

Behring spürbar verschlechtert.<br />

Deshalb hat der Konzern auf der Grundlage der<br />

geschätzten zukünftigen Cash Flows dieser Gesellschaft<br />

eine Bewertung des Goodwill für Aventis Behring und<br />

der Buchwerte des Anlagevermögens von Aventis<br />

Behring vorgenommen. Die abgezinsten und nicht<br />

abgezinsten künftigen Cash Flows wurden anhand<br />

unterschiedlicher Szenarien ermittelt. Zum 31.<br />

Dezember 2002 lag der Buchwert der Vermögenswerte<br />

von Aventis Behring über den nicht abgezinsten<br />

künftigen Cash Flows, weshalb auf Basis der<br />

abgezinsten künftigen Cash Flows eine außerplanmäßige<br />

Abschreibung wegen Wertminderung in Höhe<br />

von € 727 Millionen vorgenommen und wie folgt<br />

zugeordnet wurde:<br />

- immaterielle Vermögenswerte (einschließlich<br />

Goodwill): € 487 Millionen,<br />

- Sachanlagen: € 240 Millionen (s. Ziffer 3).<br />

Im Jahr 2000 wurde eine außerplanmäßige<br />

Abschreibung in Höhe von € 91 Millionen auf den<br />

Goodwill von Proagro, einer Tochtergesellschaft<br />

von Aventis CropScience, vorgenommen, da das<br />

Arbeitsgebiet Saatgut nicht länger als strategisch<br />

wichtiger Geschäftsbereich angesehen wird.


3. Sachanlagen<br />

Die Sachanlagen setzen sich wie folgt zusammen:<br />

31. Dezember 2002<br />

Zum 31. Dezember 2002 geht der Buchwert der<br />

Sachanlagen hauptsächlich aus folgenden Gründen<br />

zurück:<br />

- durch die Veräußerung von Aventis CropScience und<br />

der Aktivitäten von Animal Nutrition vermindert sich<br />

der Buchwert der Sachanlagen um € 985 Millionen;<br />

- die Investitionen in Sachanlagen in Höhe von € 1 000<br />

Millionen werden durch Veräußerungen im Umfang<br />

von € 104 Millionen netto und durch Abschreibungen<br />

in Höhe von € 713 Millionen (einschließlich von<br />

Abschreibungen auf bestimmte Sachanlagen von<br />

Aventis Behring in Höhe von € 240 Millionen) nahezu<br />

ausgeglichen (s. Ziffer 2) ;<br />

- negative Auswirkungen aus der Währungsumrechnung<br />

betragen € 378 Millionen und resultieren hauptsächlich<br />

aus der Wechselkursveränderung zwischen dem<br />

US-Dollar und dem Euro.<br />

(in Millionen €)<br />

Frankreich Deutschland Vereinigte Staaten / Andere Gesamt<br />

Kanada Länder/Regionen<br />

Grundstücke 51 101 99 53 304<br />

Gebäude 958 201 825 511 2 495<br />

Anlagen und Geschäftsausstattung 2 179 1 471 828 1 020 5 498<br />

Gebäude und Anlagen im Bau 230 278 457 116 1 081<br />

Anschaffungskosten<br />

Abzgl. kumulierte<br />

3 418 2 051 2 209 1 700 9 378<br />

Abschreibungen (s. Ziffer 1c) (2 042) (1 025) (1 049) (807) (4 923)<br />

Buchwert 1 376 1 026 1 160 893 4 455<br />

31. Dezember 2001<br />

Grundstücke 68 105 156 94 423<br />

Gebäude 1 057 354 859 827 3 097<br />

Anlagen und Geschäftsausstattung 2 614 1 848 1 439 1 604 7 505<br />

Gebäude und Anlagen im Bau 322 215 635 133 1 305<br />

Anschaffungskosten<br />

Abzgl. kumulierte<br />

4 061 2 522 3 089 2 658 12 330<br />

Abschreibungen (s. Ziffer 1c) (2 540) (1 507) (1 186) (1 357) (6 590)<br />

Buchwert 1 521 1 015 1 903 1 301 5 740<br />

Im Jahr 2002 betreffen die Investitionen<br />

hauptsächlich den Bereich Verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel mit einem Betrag von € 698 Millionen. Sie<br />

betreffen die Erweiterung der Forschungs- und Entwicklungsstandorte,<br />

den Bau von neuen Produktionsstätten<br />

sowie diverse Investitionen in den Vereinigten Staaten<br />

in Höhe von € 188 Millionen, Investitionen in<br />

Deutschland im Wesentlichen im Zusammenhang mit<br />

Lantus und Ramipril in Höhe von € 144 Millionen,<br />

Investitionen in Frankreich in Höhe von € 119<br />

Millionen und die Erneuerung von Produktionsstandorten<br />

für Impfstoffe in Frankreich und den<br />

Vereinigten Staaten in Höhe von € 102 Millionen.<br />

Im Jahr 2001 betrafen die Investitionen ebenfalls<br />

hauptsächlich den Bereich Verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel mit € 1.161 Millionen. Sie umfassten<br />

die Erweiterung der Forschungs- und Entwicklungs-<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 119


standorte, den Bau von neuen Produktionsstätten<br />

sowie diverse Investitionen in den Vereinigten Staaten<br />

in Höhe von € 419 Millionen, Investitionen in<br />

Deutschland im Wesentlichen im Zusammenhang<br />

mit Lantus und Ramipril in Höhe von € 192 Millionen<br />

und die Erneuerung von Produktionsstandorten für<br />

Impfstoffe in Frankreich und den Vereinigten Staaten<br />

in Höhe von € 133 Millionen.<br />

In den vorangegangenen Übersichten sind auch die<br />

im Folgenden aufgeführten Vermögenswerte enthalten,<br />

die im Rahmen von Finanzierungsleasing genutzt<br />

werden:<br />

4. Beteiligungen at equity<br />

Die nachfolgende Aufstellung enthält wesentliche<br />

Finanzdaten zu den at equity bewerteten Beteiligungen<br />

(s. Ziffer 1a), einschließlich der unten beschriebenen<br />

Joint Ventures:<br />

120 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001<br />

Grundstücke – 4<br />

Gebäude 27 39<br />

Anlagen und Geschäftsausstattung 15 82<br />

Anschaffungskosten 42 125<br />

Kumulierte Abschreibungen (Ziffer 1c) (34) (74)<br />

Buchwert 8 51<br />

31. Dezember<br />

(in Millionen €)<br />

2002 2001 2000<br />

Umsatzerlöse 13 598 16 193 15 914<br />

Bilanzsumme 14 582 18 409 19 046<br />

Jahresüberschuss 306 264 581<br />

Langfristige Verbindlichkeiten<br />

Dividenden an konsolidierte<br />

3 210 4 501 6 618<br />

Konzernunternehmen 139 140 450<br />

Die wichtigsten Änderungen im Geschäftsjahr 2002<br />

betreffen die Gesellschaft Dade Behring, die am<br />

1. August 2002 gemäß Kapitel 11 des US-amerikanischen<br />

Insolvenzrechtes einen Reorganisationsplan einleitete.<br />

Am 18. September 2002 genehmigte der zuständige<br />

Konkursrichter den Sanierungsplan und setzte dessen<br />

Inkrafttreten zum 3. Oktober 2002 fest. Gemäß diesem<br />

Plan ist Aventis nicht mehr an Dade Behring beteiligt.<br />

Infolge der Veräußerung des Anteils am Messer<br />

Konzern (s. Ziffer 1a) sind die Equity-Beteiligungen<br />

dieser Gruppe mit Wirkung vom 1. April 2001 nicht<br />

mehr im Konzernabschluss von Aventis enthalten.<br />

Die in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

ausgewiesenen Gewinne (Verluste) aus Equity-<br />

Beteiligungen entfallen auf:<br />

Verschreibungspflichtige<br />

(in Millionen €)<br />

2002 2001 2000<br />

Arzneimittel 26 6 (23)<br />

Impfstoffe 25 39 64<br />

Corporate und Tiergesundheit 157 169 122<br />

Übrige Aktivitäten (157) (129) 81<br />

Gesamt 51 85 244<br />

Ab dem 31. Dezember 2001 erscheint die Investition<br />

in Dade Behring, die vorher unter „Verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel“ bilanziert wurde, in der Rubrik<br />

„Übrige Aktivitäten“.<br />

Im Jahr 2001 hatte Dade Behring bestimmte, in ihren<br />

Finanzierungsverträgen enthaltene Klauseln nicht<br />

beachtet. Infolgedessen wurde zwischen der<br />

Gesellschaft und ihren Gläubigern und Aktionären über<br />

eine Restrukturierung des Eigenkapitals verhandelt.<br />

Auf Grund des ungewissen Ausgangs der laufenden<br />

Verhandlungen beschloss Aventis, den gesamten<br />

Buchwert dieser Beteiligung abzuschreiben.<br />

Die Beteiligung an Merial wird unter „Corporate<br />

und Tiergesundheit“ ausgewiesen.


Die historischen Daten wurden angepasst, um einen<br />

Vergleich zu ermöglichen.<br />

Im Bereich „Übrige Aktivitäten“ waren folgende<br />

wesentliche Veränderungen zu verzeichnen:<br />

Im Geschäftsjahr 2002 betreffend Rhodia: Die<br />

europäischen Kartellbehörden hatte im Jahr 1999 eine<br />

Veräußerung der Beteiligung von Aventis an Rhodia bis<br />

April 2004 verlangt. Ursprünglich war diese<br />

Veräußerung für 1999 im Rahmen der Emission von<br />

Wandelschuldverschreibungen mit Fälligkeit November<br />

2003 geplant, die von ihren Inhabern in Aktien<br />

von Rhodia getauscht werden konnten. Im Dezember<br />

2002 kaufte der Konzern im Rahmen eines<br />

Rückkaufangebots 98,6 % dieser Schuldverschreibungen<br />

in bar zurück, zog sie ein und bestätigte seine<br />

Absicht zur baldigen Veräußerung seiner Beteiligung an<br />

Rhodia. Angesichts des fortgesetzten Kursrückgangs der<br />

Rhodia Aktie im Geschäftsjahr 2002 hat der Konzern<br />

zum 31. Dezember 2002 eine Abschreibung in Höhe<br />

von € 251 Millionen vorgenommen und damit den<br />

Buchwert dieser Beteiligung an den Marktwert<br />

angepasst.<br />

Diese Abschreibung ist in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

unter der Position „Ergebnisanteil der at<br />

equity bewerteten Unternehmen“ ausgewiesen;<br />

- Im Jahr 2001 fielen bei Rhodia und Dade Behring<br />

Verluste an, und der positive Beitrag von Wacker<br />

ging zurück. Im Rahmen der bereits im Jahr 2000<br />

eingeleiteten Verhandlungen strebt Aventis die<br />

Veräußerung der Beteiligung an Wacker an.<br />

Der Konzernabschluss enthält bestimmte<br />

Transaktionen zwischen dem Konzern und nicht<br />

konsolidierten Unternehmen (Unternehmen, die nach<br />

der Equity-Methode bilanziert werden, und andere<br />

Beteiligungsgesellschaften). Die wichtigsten dieser<br />

Transaktionen betreffen Käufe und Verkäufe zwischen<br />

dem Konzern und den nach der Equity-Methode<br />

bewerteten Unternehmen:<br />

(in Millionen €)<br />

2002 2001 2000<br />

Verkäufe 203 316 235<br />

Käufe 120 120 93<br />

Zu den at equity bilanzierten Beteiligungen gehören<br />

zum 31. Dezember 2002 die folgenden Joint Ventures:<br />

Unternehmen Beteiligungsquote in % Partner Geschäftsfeld<br />

Merial 50 Merck Tierge-<br />

sundheit<br />

Aventis Pasteur-MSD 50 Merck Impfstoffe<br />

Diabel 50 Pfizer Pharma<br />

Chiron Behring 50 Chiron<br />

Corp. USA Impfstoffe<br />

MCM vaccine company 50 Merck Impfstoffe<br />

Im Laufe des ersten Halbjahres 2001 veräußerte der<br />

Konzern seine Beteiligung an Teva Marion.<br />

Zum 31. Dezember 2001 hielt der Konzern 49 % von<br />

Wacker. Diese Beteiligung wird nicht mehr als Joint<br />

Venture bilanziert.<br />

Die Finanzdaten für 2000 enthalten die Daten für<br />

Wacker.<br />

Separate Finanzdaten für die einzelnen Joint<br />

Ventures werden aus Gründen der Vertraulichkeit nicht<br />

aufgeführt. Aus diesem Grund werden nur folgende<br />

aggregierte Angaben für die Joint Ventures gemacht:<br />

31. Dezember<br />

(in Millionen €)<br />

2002 2001 2000<br />

Umsatzerlöse 2 416 2 425 5 390<br />

Betriebsergebnis 422 208 729<br />

Gewinn vor Steuern 183 188 367<br />

Kurzfristiges Vermögen 1 251 1 241 2 494<br />

Bilanzsumme 1 946 1 993 5 398<br />

Eigenkapital 802 778 1 258<br />

Langfristige Verbindlichkeiten 145 169 995<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 121


5. Sonstige Beteiligungen<br />

Die sonstigen Beteiligungen setzen sich wie folgt<br />

zusammen:<br />

Zum 31. Dezember 2002 enthält der Posten<br />

Beteiligungen an Tochterunternehmen vor allem die<br />

Holdinggesellschaft des Konzerns in China sowie die<br />

Beteiligungen an chinesischen Joint Ventures in Höhe<br />

von € 81 Millionen (Vorjahresbetrag: € 96 Millionen).<br />

Im April 2002 gaben Aventis und Genta Inc (ein<br />

Biotechnologieunternehmen in den USA) den Abschluss<br />

eines Abkommens zur gemeinsamen Entwicklung und<br />

Vermarktung eines Krebsmedikaments (G3139), das sich<br />

in Phase III der klinischen Studien befindet, bekannt.<br />

Am 3. Juni 2002 erwarb Aventis nach dem Abschluss<br />

einer klinischen Versuchsphase 6 665 498 Aktien zum<br />

Stückpreis von US $ 10,79 bzw. zum Gesamtpreis von<br />

US $ 72 Millionen, die rund 10 % des Kapitals des<br />

Unternehmens entsprechen. Mit diesem Aktienkauf<br />

ist eine Sperrfrist für den Verkauf von zwei Jahren<br />

verbunden.<br />

Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten oder<br />

zu ihrem niedrigeren beizulegenden Wert ausgewiesen<br />

(s. Ziffer 1d); infolgedessen hat der Konzern für Genta<br />

122 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001<br />

Beteiligungen an Tochterunternehmen 197 285<br />

Abzüglich Abschreibungen<br />

Buchwert der Beteiligungen<br />

(75) (101)<br />

an Tochterunternehmen<br />

Unternehmen, an denen der Konzern<br />

122 184<br />

20 % bis max. 50 % hält 33 76<br />

Abzüglich Abschreibungen<br />

Buchwert der Beteiligungen<br />

(26) (31)<br />

von 20 % bis max. 50 %<br />

Unternehmen, an denen der Konzern<br />

7 45<br />

weniger als 20 % hält 436 413<br />

Abzüglich Abschreibungen<br />

Buchwert der Beteiligungen<br />

(181) (37)<br />

von weniger als 20 % 255 376<br />

Buchwert 384 605<br />

zum 31. Dezember eine Wertberichtigung in Höhe von<br />

€ 11 Millionen vorgenommen. Für die übrigen nicht<br />

börsennotierten Beteiligungen ermittelt der Konzern<br />

den Marktwert bzw. den niedrigeren beizulegenden<br />

Wert unter Berücksichtigung der Bilanzsumme, des<br />

Eigenkapitals, des Periodenergebnisses und sonstiger<br />

relevanter Faktoren in Zusammenhang mit den<br />

betreffenden Unternehmen.<br />

Zum 31. Dezember 2002 stellten die an Millennium<br />

Pharmaceuticals („Millennium“) gehaltenen Aktien<br />

einen Wert von € 242 Millionen (US$ 253 Millionen)<br />

dar (Vorjahresbetrag: € 283 Millionen bzw. US$ 250<br />

Millionen).<br />

Der Konzern erachtet diese Investition als<br />

strategische Beteiligung und strebt eine langfristige<br />

Partnerschaft mit Millennium an. Deshalb wird die<br />

Bewertung dieser Beteiligung zum realisierbaren Wert<br />

(valeur d’utilité) vorgenommen (s. Ziffer 1d). Zum 31.<br />

Dezember 2002 überstieg aufgrund des Kursverlustes<br />

der Aktie der Buchwert dieser Beteiligung ihren<br />

realisierbaren Wert um rund € 137 Millionen.<br />

Infolgedessen wurde im Jahresabschluss zum 31.<br />

Dezember 2002 eine Wertberichtigung in dieser Höhe<br />

vorgenommen.<br />

6. Abgrenzungsposten und sonstige langfristige<br />

Vermögenswerte<br />

Zum 31. Dezember 2001 setzten sich die Abgrenzungsposten<br />

und sonstigen langfristigen Vermögenswerte wie<br />

folgt zusammen:<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001<br />

Langfristige Forderungen<br />

Langfristige aktive Steuerabgrenzungsposten<br />

442 353<br />

(Ziffer 24)<br />

Aktivposten in Verbindung mit der<br />

Erfassung des Mindestbetrages von<br />

1 500 2 008<br />

Pensionsverpflichtungen (Ziffer 14) 807 455<br />

Vorausbezahlte Pensionskosten (Ziffer 14) 256 248<br />

Sonstige 417 513<br />

Gesamt 3 422 3 577


Zum 31. Dezember 2002 betrifft der Posten „Abgrenzungsposten<br />

und sonstige langfristige Vermögenswerte“<br />

in erster Linie aktivierte Zahlungen in Verbindung mit<br />

Leistungsfortschritten („milestone payments“) in Höhe<br />

von € 147 Millionen (Vorjahresbetrag: € 204<br />

Millionen). Diese Zahlungen erfolgen im Rahmen von<br />

Kooperationsvereinbarungen, die mit anderen Pharmaoder<br />

Forschungsgesellschaften getroffen wurden. Sie<br />

beziehen sich auf den Erwerb von immateriellen<br />

Vermögenswerten.<br />

Der Posten „Langfristige Forderungen“ enthält einen<br />

Betrag von € 254 Millionen für die Forderung<br />

(einschließlich Zinsen) bezüglich eines Teils des<br />

Veräußerungserlöses für Messer (s. Ziffer 1a).<br />

Die Erhöhung des Postens „Langfristige Forderungen“<br />

zum 31. Dezember 2002 resultiert hauptsächlich aus<br />

der Buchung einer langfristigen Forderung in Höhe<br />

von € 119 Millionen im Rahmen der Intal/Tilade-<br />

Transaktion (s. Ziffer 20).<br />

7. Vorräte<br />

Zum 31. Dezember 2002 setzen sich die Vorräte nach<br />

Eliminierung der Zwischengewinne wie folgt<br />

zusammen:<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001<br />

Rohstoffe und Ersatzteile 574 1 194<br />

Unfertige Erzeugnisse 1 736 1 657<br />

Fertige Erzeugnisse 593 1 503<br />

Abzüglich Wertberichtigungen (173) (295)<br />

Buchwert der Vorräte 2 730 4 059<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001<br />

Verschreibungspflichtige Arzneimittel 1 413 1 791<br />

Impfstoffe 503 396<br />

Sonstige Aktivitäten 814 1 872<br />

Buchwert der Vorräte 2 730 4 059<br />

Der Rückgang der Vorräte resultiert hauptsächlich<br />

aus der Veräußerung von Aventis CropScience und<br />

der Aktivitäten von Aventis Animal Nutrition mit einer<br />

Auswirkung von € 1 145 Millionen bzw. € 77 Millionen.<br />

8. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

und Wechselforderungen<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001<br />

und Leistungen und Wechselforderungen<br />

Abzüglich Wertberichtigungen<br />

2 680 3 861<br />

für zweifelhafte Forderungen (136) (339)<br />

Buchwert der Forderungen 2 544 3 522<br />

Einige Tochtergesellschaften treten Forderungen im<br />

Rahmen von Verbriefungsprogrammen (Securitization)<br />

ab, die von Aventis in Europa und in Japan<br />

durchgeführt werden. Der Gesamtbetrag der im<br />

Rahmen dieser Programme abgetretenen Forderungen<br />

belief sich auf € 2 752 Millionen im Jahr 2002 (€ 5 075<br />

Millionen für das Geschäftsjahr 2001).<br />

Zum 31. Dezember 2002 betrug der Erlös aus dem<br />

Verkauf von Forderungen im Rahmen der<br />

verschiedenen Programme € 455 Millionen (€ 1 398<br />

Millionen zum 31. Dezember 2001). Im Rahmen der<br />

Verbriefungsprogramme werden diese Finanzaktiva von<br />

den Tochtergesellschaften von Aventis monatlich gegen<br />

eine Barzahlung übertragen. Die Differenz zwischen<br />

dem abgetretenen Bruttobetrag und der Barzahlung<br />

der Bank gilt als die Garantie für die Einlösung und<br />

wird unter dem Posten „Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen und Wechselforderungen“ ausgewiesen.<br />

Zum 31. Dezember 2002 belief sich dieser Posten auf<br />

€ 33 Millionen (Vorjahr: € 142 Millionen) und entspricht<br />

rund 7 % der zum 31. Dezember 2002 abgetretenen<br />

Forderungen. Im Jahresdurchschnitt betrug dieser Wert<br />

14 %. Der variable prozentuale Garantiesatz wird von<br />

den Banken auf Grundlage der früheren Erfahrungen<br />

mit übertragenen Forderungen errechnet (s. Ziffer 25).<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 123


Nach der Veräußerung von Aventis CropScience<br />

und der Reduzierung der Verbriefungsprogramme<br />

im Bereich Verschreibungspflichtige Arzneimittel war<br />

der Umfang dieser Programme im Berichtsjahr stark<br />

rückläufig. In den Vereinigten Staaten wurden die<br />

Programme nach der Veräußerung von Aventis<br />

CropScience vorerst eingestellt.<br />

9. Abgrenzungsposten und sonstige kurzfristige<br />

Vermögenswerte<br />

Die deutliche Erhöhung der unrealisierten Gewinne<br />

aus Finanzinstrumenten zum 31. Dezember 2002 ist<br />

in erster Linie auf die Aufwertung des Euro gegenüber<br />

den anderen Währungen zurückzuführen. Der Posten<br />

„Forderungen gegenüber Versicherungsgesellschaften“<br />

ging 2002 vor allem aufgrund des Eingangs von<br />

Versicherungszahlungen im Zusammenhang mit<br />

Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf HIV-Infektionen<br />

und Fen Phen zurück.<br />

Die unrealisierten Gewinne aus Finanzinstrumenten<br />

zum 31. Dezember 2001 sind in erster Linie auf die<br />

Wechselkursentwicklung zwischen dem US-Dollar und<br />

dem Euro sowie auf gesunkene Zinssätze im Jahr 2001<br />

zurückzuführen.<br />

Die „Sonstigen Forderungen“ resultieren im<br />

124 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001<br />

Umsatzsteuer und sonstige Steuern 583 743<br />

Rechnungsabgrenzungsposten und Zinsen<br />

Kurzfristige Darlehen und kurzfristiger<br />

257 331<br />

Anteil von langfristigen Darlehen<br />

Forderungen gegenüber<br />

59 70<br />

Versicherungsgesellschaften<br />

Unrealisierte Gewinne aus<br />

51 228<br />

Finanzinstrumenten (Ziffer 25f) 488 194<br />

Steuerabgrenzungsposten 896 1 080<br />

Sonstige Forderungen 687 972<br />

Übrige 52 71<br />

Gesamt 3 073 3 689<br />

Wesentlichen aus der Veräußerung von Produktrechten<br />

und Lizenzen in Höhe von € 142 Millionen (Vorjahresbetrag:<br />

€ 165 Millionen) und von Forderungen an<br />

Lieferanten sowie aus der Veräußerung von Geschäftsaktivitäten<br />

im Betrag von € 71 Millionen (Vorjahresbetrag:<br />

€ 82 Millionen). Der Rückgang der sonstigen<br />

Forderungen ist in erster Linie auf die Veräußerung<br />

von Aventis CropScience zurückzuführen.<br />

10. Eigenkapital<br />

a) Grundkapital<br />

Zum 31. Dezember 2002 ist das Grundkapital in<br />

799 474 490 Stammaktien unterteilt (795 621 603<br />

zum 31. Dezember 2001 und 785 879 483 zum<br />

31. Dezember 2000).<br />

Im Jahr 2002 emittierte Aventis als Folge der<br />

Ausübung von Aktienoptionen 1 511 814 Stammaktien<br />

(886 514 im Jahr 2001, 1 117 812 im Jahr 2000). Dies<br />

führte zu einer Erhöhung des Grundkapitals um € 6<br />

Millionen (€ 3 Millionen im Jahr 2001, € 4 Millionen<br />

im Jahr 2000) und einer Zuführung zur Kapitalrücklage<br />

von € 46 Millionen (€ 17 Millionen im Jahr 2001,<br />

€ 24 Millionen im Jahr 2000) infolge der Ausübung<br />

von Aktienoptionen.<br />

Im Jahr 2001 emittierte Aventis 8 855 606<br />

Stammaktien als Folge der Ausübung von 26 566 818<br />

Aktienbezugsscheinen, was zu einer Erhöhung des<br />

Grundkapitals um € 34 Millionen und einer Zuführung<br />

zur Kapitalrücklage von € 375 Millionen führte. Im<br />

vierten Quartal 1997 emittierte Aventis 26 615 970<br />

Stammaktien und Bezugsrechte zum Kauf von<br />

Stammaktien. Drei Bezugsrechte berechtigen den<br />

Inhaber zum Kauf einer Stammaktie zu einem<br />

Ausübungskurs von € 46,19 je Stammaktie. Im Jahr<br />

2000 führte die Ausübung von 7 197 Aktienoptionen<br />

zur Emission von 2 399 Stammaktien. Die Bezugsrechte<br />

verfielen am 5. November 2001, so dass die bis zu<br />

diesem Stichtag nicht ausgeübten 37 170 Bezugsrechte<br />

erloschen sind.<br />

Zum 31. Dezember 2002 hält der Konzern 7 194 675


eigene Aktien (1 901 626 zum 31. Dezember 2001;<br />

211 043 zum 31. Dezember 2000), von denen 6 900 876<br />

als Herabsetzung des Kapitals gebucht wurden<br />

(1 801 787 zum 31. Dezember 2001) und 293 799 als<br />

marktgängige Wertpapiere bilanziert sind (99 839 zum<br />

31. Dezember 2001).<br />

In den Jahren 2002 und 2000 wurden von Aventis<br />

Aktien ausgegeben, die ausschließlich für Konzernmitarbeiter<br />

reserviert waren. Im Jahr 2002 wurden<br />

insgesamt 2 341 073 neue Stammaktien und 95 385<br />

Bezugsrechte zum Kauf von Stammaktien ausgegeben<br />

(4 943 556 im Jahr 2000), was zu einer Erhöhung des<br />

Grundkapitals um € 9 Millionen (€ 19 Millionen im<br />

Jahr 2000) und einer Zuführung zur Kapitalrücklage<br />

von € 138 Millionen (€ 320 Millionen im Jahr 2000)<br />

führte. Im Jahr 2001 fand keine den Konzernmitarbeitern<br />

vorbehaltene Kapitalerhöhung statt.<br />

Am 31. Dezember 2002 betrug die Zahl der<br />

umlaufenden Stimmrechte 792 279 815 gegenüber<br />

793 719 977 im Vorjahr.<br />

b) Capital Equity Notes 1986<br />

Im Dezember 1986 emittierte Aventis US $ 300<br />

Millionen (€ 304 Millionen) an Capital Equity Notes<br />

(unbefristete nachrangige Schuldverschreibungen).<br />

Inhaber dieser Titel sind zu periodischen Zahlungen<br />

in Form von Zinsen zu einem Satz berechtigt, der an<br />

den LIBOR gebunden ist und geringfügig über diesem<br />

liegt. Sollte die Gesellschaft jedoch zu irgendeinem<br />

Zeitpunkt feststellen, dass die Zahlung von Zinsen auf<br />

diese Wertpapiere ihre Vermögenslage beeinträchtigen<br />

könnte, kann sie die Zinsverpflichtung durch die<br />

Emission von Zinsschuldscheinen in Höhe der fälligen<br />

Zinsen erfüllen. Derartige Zinsschuldscheine haben<br />

kein festes Fälligkeitsdatum und werden zu ähnlichen<br />

Konditionen emittiert wie die Capital Equity Notes,<br />

jedoch zu einem höheren Zinssatz.<br />

Die Capital Equity Notes haben keinen geplanten<br />

Rückzahlungstermin, und die Inhaber haben kein<br />

Recht auf Rückzahlung, außer im Falle einer Reorganisation<br />

oder Liquidation des Unternehmens. Unter<br />

derartigen Umständen sind die Ansprüche der Inhaber<br />

der Wertpapiere und Zinsschuldscheine auf Zahlung<br />

nachrangig gegenüber der vollständigen Begleichung<br />

aller Verpflichtungen des Unternehmens, einschließlich<br />

Vergütungen auf Partizipationsscheine. Dies gilt nicht<br />

für Ansprüche der Inhaber von Wertpapieren, für die<br />

festgelegt wurde, dass die Rückzahlrechte im Verhältnis<br />

zu den Capital Equity Notes 1986 gleichwertig oder<br />

nachrangig sind.<br />

In den Jahren 2002, 2000, 1993 und 1992 kaufte der<br />

Konzern Capital Equity Notes von 1986 zurück. Nach<br />

diesen Transaktionen belief sich der Betrag dieser<br />

umlaufenden Wertpapiere zum 31. Dezember 2002<br />

auf US $ 161 Millionen (€ 164 Millionen) und zum 31.<br />

Dezember 2001 und 2000 auf US $ 194 Millionen<br />

(€ 197 Millionen).<br />

Die Verzinsung der Capital Equity Notes 1986 für die<br />

Halbjahresperioden (Jahressatz auf einen Sechsmonatszeitraum<br />

angewendet) war wie folgt:<br />

2002 2001 2000<br />

Dezember Juni Dezember Juni Dezember Juni<br />

2,970 % 2,980 % 4,615 % 7,20188 % 7,78625 % 7,01375 %<br />

c) Capital Equity Notes 1993<br />

Im Juni 1993 emittierte Aventis US $ 370 Millionen<br />

(€ 319 Millionen) an Capital Equity Notes. 1998 kaufte<br />

Aventis US $ 15 Millionen (€ 13 Millionen) dieser<br />

Wertpapiere zurück. Zum 31. Dezember 2002 befinden<br />

sich noch US $ 355 Millionen (€ 306 Millionen) dieser<br />

Wertpapiere im Umlauf.<br />

Inhaber dieser Wertpapiere sind zu halbjährlichen<br />

Zahlungen in Form von Zinsen zu einem dem LIBOR<br />

entsprechenden Satz zuzüglich eines Aufschlags<br />

berechtigt. Für die ersten zehn Jahre wurde ein<br />

Aufschlag von 1,15 % festgelegt. 1998 verhandelte<br />

die Gesellschaft die Zahlungskonditionen dieser<br />

Wertpapiere neu. Für die Zinsperioden zwischen<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 125


Dezember 1997 und Dezember 2000 war der Aufschlag<br />

mit 0,65 % per annum festgelegt. Für Perioden nach<br />

Dezember 2000 wird der Aufschlag durch ein Auktionsverfahren<br />

festgesetzt, wobei die Obergrenzen jeweils<br />

für drei Jahre fixiert werden. Für die Zinsperioden<br />

zwischen Dezember 2000 und Dezember 2003 ist ein<br />

Aufschlag von 0,90 % per annum festgelegt.<br />

Aventis kann die Zahlung von Zinsen nach eigenem<br />

Ermessen aussetzen, wenn kein ausschüttbarer Gewinn<br />

bzw. Konzerngewinn zur Verfügung steht. Derartig<br />

ausgesetzte Zinszahlungen würden aufgeschoben, und<br />

Zinsen würden zu dem oben beschriebenen Satz plus<br />

4% (lediglich für die ersten 10 Jahre) auflaufen. Diese<br />

Zahlungen sind Gegenstand gesonderter Absicherungsgeschäfte.<br />

Für diese Wertpapiere ist kein Rückzahlungsdatum<br />

vorgesehen, und die Inhaber haben kein Recht auf<br />

Rückzahlung, außer im Falle einer Liquidation von<br />

Aventis, der Verschmelzung von Aventis mit einem<br />

anderen Unternehmen oder falls das aus einer<br />

Verschmelzung resultierende Unternehmen ein<br />

geringeres Eigenkapital hat als Aventis vor der<br />

Verschmelzung, oder das resultierende Unternehmen<br />

eine Gesellschaft ist, die ihren Sitz nicht in einem<br />

Mitgliedstaat der Europäischen Union oder den<br />

Vereinigten Staaten von Amerika hat.<br />

Im Falle einer Liquidation von Aventis sind die<br />

Ansprüche der Inhaber dieser Wertpapiere auf Zahlung<br />

des Nennbetrags und Zinsen in Bezug auf Forderungen<br />

aller anderen Gläubiger von Aventis nachrangig. Dies<br />

gilt auch für Forderungen aus Zinsen, die für Partizipationsscheine<br />

(außer den Partizipationsscheinen der<br />

Kategorie A) fällig sind, die von Aventis emittiert<br />

wurden, jedoch nicht für Forderungen der Inhaber<br />

anderer nachrangiger Verpflichtungen mit unbefristeter<br />

Laufzeit, Forderungen in Bezug auf den Nennbetrag<br />

von Partizipationsscheinen, die von Aventis emittiert<br />

wurden, und Forderungen gegen Aventis, die in<br />

anderer Weise nachrangig sind und somit gegenüber<br />

den Forderungen aus den Capital Equity Notes 1993<br />

gleichrangig oder nachrangig sind.<br />

126 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

d) Vorzugsaktien der Kategorie A 1993<br />

Am 7. Juli 1993 emittierte Rhône-Poulenc Overseas<br />

Limited, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft<br />

von Aventis, Vorzugsaktien der Kategorie A für<br />

insgesamt US $ 402,5 Millionen (€ 352 Millionen).<br />

Inhaber dieser Aktien sind zu einer kumulativen<br />

Vorzugsdividende zu einem Jahressatz von 8,125 %<br />

berechtigt, die vierteljährlich fällig ist. Der Konzern<br />

kann beschließen, die Dividenden auszusetzen, wenn<br />

keine ausschüttbaren Gewinne von Aventis vorhanden<br />

sind. Die Dividenden sind gegen Fremdwährungsrisiken<br />

gesichert.<br />

Für diese Wertpapiere ist kein Rückzahlungsdatum<br />

vorgesehen, und ihre Inhaber haben kein Recht auf<br />

Rückzahlung, außer im Falle einer Liquidation des<br />

Emittenten oder von Aventis. Im Falle der Liquidation<br />

des Emittenten sind die Inhaber dieser Aktien dazu<br />

berechtigt, Vorzugsrechte bei der Liquidation in Höhe<br />

von US $ 25 je Aktie zuzüglich kumulierter nicht<br />

ausgezahlter Dividenden zu erhalten. Befindet sich<br />

jedoch zum Zeitpunkt der Liquidation des Emittenten<br />

Aventis ebenfalls in Liquidation, sind die Vorzugsrechte<br />

bei der Liquidation nachrangig zu allen Verbindlichkeiten<br />

von Aventis (einschließlich jeglicher Zinsen auf<br />

Partizipationsscheine), jedoch ausschließlich jeglicher<br />

Schulden oder Vorzugsaktien, für die festgelegt wurde,<br />

dass sie gleichwertig mit den Vorzugsaktien der<br />

Kategorie „A“ 1993 oder gegenüber diesen nachrangig<br />

sind.<br />

e) Partizipationsscheine der Serie „A“<br />

Im November 1989 emittierte Aventis im Rahmen eines<br />

internationalen Verkaufsangebotes 4 025 000 Partizipationsscheine<br />

der Serie A (PSSA) zu einem Kurs von<br />

€ 70,89 je Schein, die mit 16 100 000 Bezugsrechten<br />

verbunden waren, die bis zum 31. Dezember 1992 zum<br />

zusätzlichen Kauf von PSSAs zu € 81,56 (vier<br />

Bezugsrechte für einen jungen PSSA) berechtigten und<br />

nach ihrer Emission einzeln übertragbar waren. Der<br />

Nettoerlös für das Unternehmen belief sich auf € 261<br />

Millionen.


1992 wurden 2 819 724 Bezugsrechte ausgeübt,<br />

was zur Emission von 704 931 PSSAs führte, darunter<br />

535 900 an den Konzern. Infolge dieser Transaktion<br />

stieg der Nennwert der PSSAs um € 50 Millionen, von<br />

denen € 38 Millionen vom Konzern in eigenen Aktien<br />

gehalten wurden, und die Gewinn- und Kapitalrücklagen<br />

wurden um € 2 Millionen vermindert.<br />

Nach dem öffentlichen Verkaufsangebot, das<br />

während der Privatisierungsmaßnahmen im Jahr 1993<br />

unterbreitet wurde, wurden 4 659 714 Partizipationsscheine<br />

der Serie A gegen Stammaktien „A“<br />

umgetauscht. Zum 31. Dezember 2002 waren nach<br />

zusätzlichen Rückkäufen 3 546 Partizipationsscheine<br />

der Serie A noch im Umlauf (3 621 zum 31. Dezember<br />

2001 und 4 775 zum 31. Dezember 2000).<br />

Bei den PSSAs handelt es sich um stimmrechtslose,<br />

nicht rückzahlbare, nicht frei übertragbare Wertpapiere<br />

des Unternehmens. Inhaber von PSSAs sind zum Erhalt<br />

einer jährlichen, am 15. August jedes Jahres fälligen<br />

Zahlung berechtigt. Die jährliche Zahlung setzt sich<br />

zusammen aus einem fixen Teil (€ 1,1 je PSSA) und<br />

einem variablen Teil, der 600 % der von der Jahreshauptversammlung<br />

beschlossenen Dividende je<br />

Stammaktie oder eines höheren Betrages entspricht,<br />

der sich anhand einer Formel, die die Veränderungen<br />

des Konzernumsatzes und des Konzerngewinns<br />

berücksichtigt, errechnet.<br />

Die gesamte jährliche Zahlung erfolgt unter der<br />

Bedingung, dass der Jahresüberschuss, der nach dieser<br />

jährlichen Zahlung zur Ausschüttung an die Stammaktionäre<br />

von Aventis zur Verfügung steht, mehr als<br />

€ 0,2 Millionen beträgt. Der fixe Anteil der jährlichen<br />

Zahlung ist kumulativ, der variable Anteil jedoch nicht.<br />

f) Partizipationsscheine 1983<br />

Gemäß der französischen Gesetzgebung vom 3. Januar<br />

1983 emittierte Aventis Partizipationsscheine im<br />

Gesamtbetrag von € 94 Millionen. Die 620 000 Partizipationsscheine<br />

wurden zu € 152,45 je Schein begeben<br />

und sind nicht rückzahlbar, außer im Falle der<br />

Liquidation von Aventis, oder falls das Unternehmen<br />

nicht bis nach dem 17. Juli 2030 besteht; in einem<br />

solchen Fall werden die Partizipationsscheine zum<br />

Nennwert zurückgekauft. Aventis verfügt jedoch<br />

über eine Option, die zwischen dem zwölften und<br />

zwanzigsten Jahr nach der Emission ausgeübt werden<br />

kann, diese Aktien zu Kursen zwischen € 457,35<br />

(1. Oktober 1995) und € 762,25 (1. Oktober 2003)<br />

zurückzukaufen. 1988, 1987 und 1986 übten Inhaber<br />

von Bezugsrechten oder Schuldverschreibungen ihre<br />

Rechte für jeweils 161 308, 82 891 und 129 684<br />

Partizipationsscheine aus. Auf Grund dessen betrug<br />

der Gesamtnennwert der Partizipationsscheine zum<br />

31. Dezember 1997 € 152 Millionen.<br />

1998 unterbreitete Aventis ein öffentliches Angebot,<br />

jedes dieser Wertpapiere gegen 11 Stammaktien „A“<br />

umzutauschen. Im Rahmen dieses Umtauschangebots<br />

wurden 847 205 dieser Wertpapiere zurückgekauft.<br />

Darüber hinaus kaufte Aventis 26 150 dieser<br />

Wertpapiere im Jahr 1998 für € 11 Millionen, 5 000<br />

im Jahr 2001 für € 2 Millionen und 7 034 im Jahr 2002<br />

für € 3 Millionen zurück. Zum 31. Dezember 2002<br />

befinden sich 146 678 dieser Wertpapiere noch im<br />

Umlauf und sind im Konzernabschluss mit einem<br />

Betrag von € 22 Millionen ausgewiesen.<br />

Die jährlichen Zahlungen sind jeweils zum 1. Oktober<br />

fällig. Die Zahlungen werden auf der Basis eines<br />

Mindestsatzes von 10 % berechnet und bestehen aus<br />

einem fixen Anteil von 7 % und einem variablen Anteil<br />

von 3 %, der an die Entwicklung der Konzernumsatzerlöse<br />

gebunden ist und bei Bedarf auf der Basis von<br />

Kriterien angepasst wird, die in dem von der Börsenkommission<br />

(„Commission des Opérations de Bourse“)<br />

am 7. Juni 1983 genehmigten Bulletin aufgeführt sind.<br />

Die den Zinszahlungen am 1. Oktober 2002, 2001 und<br />

2000 zugrunde liegenden Zinssätze betrugen 14,1 %,<br />

13,3 % bzw. 12,5 %.<br />

g) Kapitalrücklage von Aventis<br />

Die Kapitalrücklage ergibt sich aus der Differenz<br />

zwischen dem Nennwert der ausgegebenen Aktien und<br />

den von Aventis zum Zeitpunkt der Emission erhaltenen<br />

Beträgen (entweder in bar oder als Sacheinlage).<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 127


h) Gewinnrücklagen und sonstige Rücklagen<br />

Die Konzerngewinnrücklagen und sonstigen Rücklagen<br />

gliedern sich wie folgt:<br />

Die Konzerngewinnrücklagen umfassen den Gewinn<br />

(Verlust) für das laufende Jahr nach Zahlungen an<br />

Inhaber von Vorzugsrechten und vor Zahlungen von<br />

128 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001<br />

Ausschüttbare Gewinnrücklagen von Aventis 2 380 1 719<br />

Sonstige einbehaltene Gewinne (717) (922)<br />

Sonstiges zusätzlich eingezahltes Kapital<br />

Effekt aus der Anwendung der als Ausnahme<br />

zulässigen Bilanzierungsmethode des<br />

859 459<br />

Unternehmenszusammenschlusses (15 274) (14 789)<br />

Gesamt (12 752) (13 533)<br />

Erhöhung (Rückgang) der Konzerngewinnrücklagen und sonstiger Rücklagen<br />

Dividenden. Die aus der Neubewertung von<br />

Vermögenswerten entstehenden Rücklagen wurden aus<br />

den obigen Beträgen eliminiert.<br />

In Übereinstimmung mit den Konsolidierungsgrundsätzen<br />

(Paragraph 215 der Vorschrift CRC 99-02) (s.<br />

Ziffer 1a) erfolgte der Unternehmenszusammenschluss<br />

auf der Basis der Buchwerte, und die unrealisierten<br />

Gewinne aus der Bewertung des Nettovermögens zum<br />

Erwerbszeitpunkt wurden im Eigenkapital ausgewiesen.<br />

Der Unterschied zwischen dem zum Erwerbszeitpunkt<br />

realisierbaren Gewinn und dem bei Veräußerung<br />

tatsächlich erzielten Gewinn ist in der Gewinn- und<br />

Verlustrechnung ausgewiesen.<br />

Aufgrund dieser Transaktionen erhöhten sich die<br />

Gewinnrücklagen im Jahr 2001 um € 60 Millionen, was<br />

in erster Linie auf die Veräußerung von Messer zurückzuführen<br />

ist (Rückgang um € 92 Millionen im Jahr<br />

2000).<br />

infolge der Gründung von Aventis am 15. Dezember 1999 (in Millionen €)<br />

Nennwert der im Zusammenhang mit dem Umtauschangebot emittierten Aventis Aktien 1 550<br />

Erhöhung der sonstigen Rücklagen durch die Emission 16 843<br />

Direkte Transaktionskosten (abzgl. Steuern) 80<br />

Tauschwert der Hoechst Aktien 18 473<br />

abzgl. des konsolidierten Eigenkapitals von Hoechst zum 15. Dezember 1999 (96,75 %) (3 109)<br />

Differenzbetrag zwischen Tauschwert und Eigenkapital 15 364<br />

Berücksichtigung des Unterschieds aus der Währungsumrechnung von Hoechst (1) (122)<br />

Auswirkung der als Ausnahme zulässigen Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses, Effekt des Geschäftsjahres 2000 92<br />

Effekt des Geschäftsjahres 2001<br />

Auswirkungen der als Ausnahme zulässigen Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses<br />

(60)<br />

auf die Gewinnrücklagen und sonstigen Rücklagen von Aventis zum 31. Dezember 2002 15 274<br />

(1) einschließlich einer Umbuchung von € 485 Millionen bei den Konzerngewinnrücklagen und sonstigen Rücklagen im Jahr 2002.<br />

11. Rückzahlbare Vorzugspapiere<br />

Im Juli 1988 emittierte Rhône-Poulenc Equity Finance<br />

BV (zu 100 % im Besitz von Aventis) im Rahmen einer<br />

Privatplatzierung Wertpapiere zu pari im Nennwert von<br />

US $ 1 200 Millionen und erhielt dafür einen Barerlös<br />

von US $ 891 Millionen (ohne Emissionskosten in Höhe<br />

von US $ 18 Millionen). Diese mit einer unbedingten<br />

Garantie von Aventis ausgestatteten Wertpapiere<br />

haben keine festgelegte Fälligkeit, und der Konzern<br />

ist außer in den unten beschriebenen Fällen nicht zur<br />

Rückzahlung verpflichtet.<br />

Während der ersten fünfzehn Jahre werden<br />

regelmäßig Zinszahlungen zu einem leicht über LIBOR


liegenden Satz geleistet. Die Zinsberechnung erfolgt<br />

auf der Basis des Nennwerts der Papiere. Danach<br />

haben die Inhaber das Anrecht auf periodische,<br />

zeitlich unbegrenzte Zahlungen zum Nominalsatz.<br />

Sollte der Konzern jedoch zu einem bestimmten<br />

Zeitpunkt beschließen, dass durch Leistungen der<br />

Zinszahlungen in bar seine Vermögenslage<br />

beeinträchtigt werden könnte, ist er berechtigt, die<br />

Zinsverpflichtung durch Ausgabe von Schuldscheinen<br />

mit einem Nominalwert in Höhe der geschuldeten<br />

Zinsen zu erfüllen. Derartige Wertpapiere hätten<br />

ebenfalls kein festgesetztes Fälligkeitsdatum und<br />

würden zu ähnlichen Konditionen wie die<br />

Hauptpapiere, jedoch mit einem höheren Zinssatz<br />

ausgegeben.<br />

Im Fall der Reorganisation oder Liquidation des<br />

Unternehmens sind diese Wertpapiere im Verhältnis zu<br />

den Zahlungsansprüchen der übrigen Gesellschaftsgläubiger<br />

nachrangig mit Ausnahme von Zahlungsansprüchen<br />

aus grundsätzlich nachrangigen Forderungen,<br />

die den Vorzugspapieren im Hinblick auf den Rückzahlungsanspruch<br />

im Rang gleich stehen oder nachrangig<br />

sind.<br />

Falls eine Dividende an Aktionäre des Konzerns (mit<br />

Ausnahme der Inhaber von Partizipationsscheinen)<br />

ausgeschüttet wird, während sich noch anstelle von<br />

Zinsen ausgegebene Wertpapiere im Umlauf befinden,<br />

werden solche Zinspapiere innerhalb von 60 Tagen<br />

bezahlt. Bei nicht erfolgter Rückzahlung werden<br />

alle Wertpapiere fällig und rückzahlbar.<br />

Bei Ausgabe dieser Wertpapiere wurde ein<br />

unabhängiger Fonds errichtet. Dieser Fonds, der<br />

rechtlich vor jeglicher Einflussnahme durch den<br />

Konzern geschützt ist, hat in Nullkupon-Anleihen<br />

investiert. Nach Ablauf von 15 Jahren haben die<br />

Inhaber der Wertpapiere die Möglichkeit, ihre<br />

Wertpapiere gegen das von dem Fonds gehaltene<br />

Vermögen zu tauschen. Der Konzern hat das Recht,<br />

jedoch nicht die Verpflichtung, diese Wertpapiere,<br />

deren Marktwert nahe bei Null liegen wird, zu<br />

erwerben.<br />

Nach Ansicht des Konzerns haben diese Wertpapiere<br />

bei wirtschaftlicher Betrachtungsweise Eigenkapitalcharakter.<br />

Allerdings hat der Konzern in Übereinstimmung<br />

mit den SEC-Regeln, die einen vom<br />

Eigenkapital der Aktionäre getrennten Ausweis von<br />

zeitlich begrenzt verfügbarem Eigenkapital vorsehen,<br />

einen gesonderten Ausweis als „Rückzahlbare Vorzugspapiere“<br />

vorgenommen.<br />

Die für die letzten sechs Monate geleisteten<br />

Zahlungen betrugen 4,98 % im Januar 2002 und 3,18 %<br />

im Juli 2002 (Vorjahreswerte: 8,20 % bzw. 6,69 %). Wie<br />

unter Ziffer 1k dargestellt, wurden die halbjährlichen<br />

variablen Zahlungen auf LIBOR-Basis teilweise gegen<br />

Zinsänderungsrisiken und die Vorzugszahlungen<br />

gegen Wechselkursveränderungen abgesichert. Der<br />

Nominalbetrag wurde nicht gesondert gesichert, wird<br />

jedoch im Rahmen des globalen Managements des<br />

Wechselkursrisikos des Konzerns berücksichtigt. Auf<br />

Grund dessen werden die Kursgewinne oder -verluste<br />

aus der Umrechnung des Nominalbetrages zum Ende<br />

eines jeden Jahres (2002: € 22 Millionen Gewinn, 2001:<br />

€ 13 Millionen Verlust, 2000: € 23 Millionen Verlust)<br />

durch gegenläufige Gewinne und Verluste aus<br />

Währungsabsicherungsinstrumenten kompensiert.<br />

Auf die bilanzierten Vorzugspapiere wird 2003 eine<br />

Abschreibung in Höhe von US $ 94 Millionen<br />

vorgenommen werden (US $ 89 Millionen auf Basis<br />

der Schlussnotierung). Zum Ende des Jahres 2003<br />

werden die rückzahlbaren Vorzugspapiere vollständig<br />

abgeschrieben sein.<br />

Unter Berücksichtigung der Währungs- und Zinsabsicherung<br />

belief sich der Marktwert der rückzahlbaren<br />

Vorzugspapiere zum 31. Dezember 2002 auf € 97<br />

Millionen (€ 223 Millionen zum Dezember 2001).<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 129


12. Anteile anderer Gesellschafter<br />

Die Anteile anderer Gesellschafter am Nettovermögen<br />

der konsolidierten Tochtergesellschaften setzten sich<br />

wie folgt zusammen:<br />

Minderheitsbeteiligungen an:<br />

Der im Geschäftsjahr 2002 eingetretene Rückgang<br />

ist hauptsächlich auf die Veräußerung von Aventis<br />

CropScience zurückzuführen.<br />

Die Minderheitsbeteiligungen der Vorzugsaktionäre<br />

beruhten auf folgenden Sachverhalten:<br />

- drei hundertprozentige US-Tochtergesellschaften<br />

von Aventis CropScience haben Vorzugsaktien (im<br />

Gesamtvolumen von € 170 Millionen zum 31.<br />

Dezember 2001) emittiert. Diese wurden 2002 im Zuge<br />

der Veräußerung von Aventis CropScience verkauft;<br />

- Im Juli 1993 emittierte Rhône-Poulenc Rorer Inc.<br />

(RPR) US $ 175 Millionen an stimmrechtslosen Flexible<br />

Money Market Vorzugsaktien. Diese Vorzugsaktien<br />

wurden in drei Serien von US $ 75 Millionen, US $ 50<br />

Millionen und US $ 50 Millionen aufgelegt, wobei die<br />

ursprünglich fixierten Dividendensätze jeweils 4,7 %<br />

für 2 Jahre, 5,125 % für 3 Jahre bzw. 5,840 % für 5 Jahre<br />

betrugen. Danach haben die Inhaber jeder dieser drei<br />

Serien von Vorzugsaktien das Recht auf eine<br />

kumulative Vorzugsdividende, die im Rahmen eines<br />

Auktionsverfahrens unter Bezug auf den Zinssatz für<br />

AA eingestufte Commercial Paper festgelegt wird und<br />

das Rating von RPR widerspiegelt. Inhaber dieser<br />

Vorzugsaktien können im Fall der Nichtzahlung der<br />

Vorzugsdividende Stimmrechte erhalten und genießen<br />

130 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001<br />

- Hoechst AG 36 48<br />

- Aventis CropScience – 462<br />

- Hoechst Marion Roussel 46 53<br />

- InfraServ Marburg 12 12<br />

- Tochtergesellschaften von Rhône-Poulenc 10 13<br />

- Sonstige<br />

Minderheitsbeteiligungen<br />

über Vorzugsaktien von:<br />

55 42<br />

- Aventis CropScience Inc. – 170<br />

- Rhône-Poulenc Rorer Inc. – 113<br />

Gesamt 159 913<br />

im Fall der Liquidation von RPR vorrangige Rechte.<br />

Im Jahr 1997 kaufte der Konzern Aktien im Wert von<br />

US $ 75 Millionen zurück. Im Jahr 2002 wurden die<br />

verbleibenden Aktien zu einem Preis von € 113<br />

Millionen zurückgekauft.<br />

13. Rückzahlbare „Partnership“- Anteile<br />

Am 28. Juni 2001 brachte ein externer Finanzinvestor<br />

US $ 250 Millionen (€ 238 Millionen zum 31. Dezember<br />

2002 bzw. € 284 Millionen zum 31. Dezember 2001)<br />

gegen Gewährung eines „Partnership“-Anteils in die<br />

Gesellschaft Carderm Capital L.P. („Carderm“) ein, die<br />

bestimmte Vermögenswerte von Aventis Pharma<br />

besitzt. Der Partnership-Anteil repräsentiert 36,7 %<br />

an Carderm und berechtigt zu einer Vorzugsdividende.<br />

Aventis ist mit einem Anteil von 63,3 % der Hauptanteilseigner<br />

von Carderm und übt die Kontrolle über<br />

die Geschäftsführung aus.<br />

Nach dem 10. März 2007 hat Aventis die Möglichkeit,<br />

den gesamten Partnership-Anteil unter bestimmten<br />

Voraussetzungen zu kaufen. Die rückzahlbaren<br />

Partnership-Anteile werden zum 31. Dezember 2002<br />

unter dieser Bezeichnung ausgewiesen.<br />

Die im Jahr 2002 eingetretene Verringerung des<br />

Partnership-Anteils ist auf die Abwertung des US-Dollar<br />

gegenüber dem Euro zurückzuführen.<br />

14. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche<br />

Verpflichtungen<br />

Die Konzerngesellschaften gewähren der Mehrzahl der<br />

Beschäftigten Pensionszusagen und Ruhestandsgelder.<br />

Die Zusagen erfolgen vielfach im Rahmen leistungsorientierter<br />

Pensionspläne. Die individuelle<br />

Ausgestaltung der Pläne (Formeln zur Ermittlung der<br />

Leistungen, Anlagepolitik und Arten der Vermögensanlagen)<br />

richtet sich nach den Vorschriften und<br />

Gesetzen des jeweiligen Landes, in dem die Mitarbeiter<br />

beschäftigt sind. Abgesehen von Aventis Pasteur Sérums<br />

et Vaccins und Aventis Pharma S.A. werden leistungsorientierte<br />

Pläne für Mitarbeiter in Frankreich nicht<br />

über einen Fonds finanziert.


Zum 31. Dezember 2002 und 2001 wurden versicherungsmathematische<br />

Gutachten eingeholt. Die<br />

Bewertung erfolgte unter Berücksichtigung:<br />

- versicherungsmathematischer Annahmen über die<br />

Fluktuation der Mitarbeiter, die Lebenserwartung der<br />

Berechtigten sowie die zukünftige Lohn- und Gehaltsentwicklung,<br />

- eines Pensionsalters von 60 bis 65 Jahren für<br />

Mitarbeiter französischer Unternehmen und eines<br />

Pensionsalters von 60 Jahren für Mitarbeiter deutscher<br />

Unternehmen. Die Annahmen, die den Pensionsplänen<br />

der konsolidierten ausländischen Unternehmen<br />

zugrunde liegen, spiegeln jeweils die wirtschaftlichen<br />

und demografischen Faktoren wider,<br />

- eines bestimmten Abzinsungssatzes zur Ermittlung<br />

des versicherungsmathematischen Barwertes der<br />

leistungsorientierten Verpflichtung (PBO); dieser<br />

Rechenzinsfuß beträgt bei den französischen Plänen<br />

zum 31. Dezember 2002 und 2001 jeweils 5,5 %, bei<br />

den deutschen Plänen beträgt er zum 31. Dezember<br />

2002 5,5 % und zum 31. Dezember 2001 6,0 %. Bei<br />

anderen Plänen lag er zum 31. Dezember 2002<br />

zwischen 5,75 % und 7 % und zum 31. Dezember 2001<br />

zwischen 6,25 % und 7 %,<br />

- einer erwarteten langfristigen Rendite für das<br />

Planvermögen; diese Renditen lagen zum<br />

31. Dezember 2002 und 2001 zwischen 3 % und 9,5 %.<br />

Die langfristigen Renditen für das Planvermögen<br />

wurden unter Berücksichtigung der Portfoliostruktur<br />

und der Renditen der einzelnen Komponenten für<br />

die verschiedenen Länder bzw. Konzerngesellschaften<br />

ermittelt. Pensionsfonds hat der Konzern vor allem<br />

in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien<br />

aufgelegt. In den Vereinigten Staaten betrug die<br />

langfristige Rendite für das Planvermögen zum<br />

31. Dezember 2002 bzw. 2001 9 % bzw. 9,5 %, in<br />

Großbritannien jeweils 8 %.<br />

Der Konzern hat vor dem 1. Oktober 1988 die<br />

unverfallbaren Leistungen der pensionierten und<br />

frühpensionierten Mitarbeiter der meisten<br />

französischen Unternehmen, die Tochterunternehmen<br />

der früheren Rhône-Poulenc waren, unwiderruflich<br />

auf eine Versicherungsgesellschaft übertragen.<br />

Danach umfasst der Barwert der leistungsorientierten<br />

Verpflichtung (PBO) der französischen Unternehmen<br />

folgende Ansprüche:<br />

- noch nicht unverfallbare Ansprüche aktiver<br />

Mitarbeiter,<br />

- nach der Übertragung (siehe oben) erdiente<br />

Ansprüche der durch den Transfer betroffenen<br />

Personen im Vorruhe- oder Ruhestand,<br />

- sämtliche Ansprüche der nicht von dem Transfer<br />

betroffenen Mitarbeiter im Vorruhe- oder Ruhestand.<br />

Auf französische Tochterunternehmen entfallen zum<br />

31. Dezember 2002 Pensionsverpflichtungen von € 658<br />

Millionen (zum 31. Dezember 2001: € 707 Millionen).<br />

Die Auswirkungen der jährlichen Gehaltssteigerungen<br />

belaufen sich auf € 81 Millionen zum 31. Dezember<br />

2002 (zum 31. Dezember 2001: € 107 Millionen).<br />

Die auf die deutschen Unternehmen entfallenden<br />

Pensionsverpflichtungen zum 31. Dezember 2002<br />

betragen € 2 329 Millionen (zum 31. Dezember 2001:<br />

€ 2 481 Millionen). Die Auswirkungen der jährlichen<br />

Gehaltssteigerungen belaufen sich auf € 26 Millionen<br />

zum 31. Dezember 2002 (zum 31. Dezember 2001:<br />

€ 36 Millionen).<br />

Die Pensionsverpflichtungen der ausländischen<br />

Unternehmen zum 31. Dezember 2002 betragen<br />

€ 2 344 Millionen (zum 31. Dezember 2001: € 3 130<br />

Millionen). Die Auswirkungen der jährlichen Gehaltssteigerungen<br />

belaufen sich auf € 194 Millionen zum<br />

31. Dezember 2002 (zum 31. Dezember 2001: € 278<br />

Millionen).<br />

Für Pensionspläne, bei denen die Pensionsverpflichtung<br />

ohne Berücksichtigung der zukünftigen<br />

Lohn- und Gehaltsentwicklung das Planvermögen<br />

übersteigt, wird der Differenzbetrag als sogenannte<br />

„minimum pension liability“ angesetzt. Entsprechende<br />

Beträge sind im Konzenabschluss als langfristige<br />

Verpflichtungen unter gleichzeitiger Bildung eines<br />

aktiven Abgrenzungspostens in gleicher Höhe<br />

bilanziert.<br />

Bei der Ermittlung des Aufwands aus leistungsorientierten<br />

Pensionsplänen werden versicherungsmathematische<br />

Gewinne und Verluste über die zukünftigen<br />

Perioden verteilt, soweit der Differenzbetrag zwischen<br />

den bilanzierten versicherungsmathematischen<br />

Gewinnen und Verlusten zu Beginn des Geschäftsjahres<br />

10 % der leistungsorientierten Verpflichtung (PBO)<br />

übersteigt.<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 131


Die folgende Tabelle zeigt den Finanzierungsstatus der Gruppenpläne mit Überleitungen zu den in der<br />

Konzernbilanz für die Jahre 2002 und 2001 erfassten Beträgen:<br />

132 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

(in Millionen €)<br />

Pensionszusagen und Sonstige Versorgungsleistungen<br />

Ruhestandsverpflichtungen<br />

2002 2001 2002 2001<br />

BARWERT DER LEISTUNGSORIENTIERTEN PENSIONSVERPFLICHTUNGEN<br />

Stand am 1. Januar 6 739 6 374 206 149<br />

- Französische Unternehmen 814 663 18 22<br />

- Deutsche Unternehmen 2 517 2 545 2 4<br />

- Ausländische Unternehmen 3 408 3 166 186 123<br />

Laufender Dienstzeitaufwand 125 144 4 4<br />

Zinsaufwand 348 397 9 13<br />

Beiträge der Planteilnehmer 6 9 – –<br />

Änderung der Versorgungszusage 3 (24) (1) (1)<br />

Veränderungen aus Erwerben und Veräußerungen (1 004) (158) (66) 20<br />

Reduzierung der Versorgungszusagen und Abfindungen (13) (16) (4) 8<br />

Versicherungsmathematische (Gewinne) und Verluste 142 316 10 23<br />

Gezahlte Versorgungsleistungen (386) (387) (9) (16)<br />

Währungsveränderungen (329) 84 (23) 6<br />

Stand am 31. Dezember 5 631 6 739 126 206<br />

- Französische Unternehmen 739 814 10 18<br />

- Deutsche Unternehmen 2 355 2 517 – 2<br />

- Ausländische Unternehmen 2 537 3 408 116 186<br />

PLANVERMÖGEN ZUM ZEITWERT<br />

Stand am 1. Januar 2 918 3 250 – –<br />

Rendite des Planvermögens (90) (326) – –<br />

Arbeitgeberbeiträge 375 98 – –<br />

Beiträge der Planteilnehmer 6 9 – –<br />

Gezahlte Versorgungsleistungen (131) (195) – –<br />

Erwerbe und Veräußerungen (692) – – –<br />

Reduzierung der Versorgungszusagen und Abfindungen (11) (13) – –<br />

Währungsveränderungen (256) 95 – –<br />

Stand am 31. Dezember 2 119 2 918 – –<br />

Barwert der nicht über einen Fonds finanzierten Verpflichtungen<br />

Nicht amortisierte Gewinne und Verluste<br />

3 512 3 821 126 206<br />

- Nicht bilanzierte versicherungsmathematische Gewinne und (Verluste) (1 008) (879) (13) (21)<br />

- (aktiver) passiver Überleitungsposten (15) (16) (5) (14)<br />

- Änderungen der Versorgungszusage (7) (20) 3 3<br />

Anpassungsbetrag zur Erfassung der „minimum pension liability“ 807 455 - -<br />

Bilanzierte Rückstellungen (vorausbezahlte Pensionskosten) 3 289 3 361 111 174<br />

Vorausbezahlte Pensionskosten (256) (248) – –<br />

Kurzfristige Pensionsverpflichtungen 217 259 2 11<br />

Langfristige Pensionsverpflichtungen 3 328 3 350 109 163


Die wesentlichen Veränderungen des Konsolidierungskreises<br />

im Jahr 2002 betrafen die Veräußerung<br />

von Aventis CropScience zum 3. Juni 2002 und der<br />

Aktivitäten von Animal Nutrition zum 2. April 2002.<br />

Zum 31. Dezember 2001 beliefen sich die Pensionsverpflichtungen<br />

in Zusammenhang mit Aventis<br />

CropScience und den Aktivitäten von Animal Nutrition<br />

auf € 1 125 Millionen bzw. € 30 Millionen, das<br />

Planvermögen zum Zeitwert auf € 727 Millionen bzw.<br />

€ 3 Millionen.<br />

Im Jahr 2002 beschloss Aventis, den größten Teil der<br />

deutschen Pensionsverpflichtungen (Verpflichtungen<br />

im Zusammenhang mit der Hoechst AG) durch ein<br />

„Contractual Trust Agreement“ (CTA) abzusichern. Ein<br />

solcher Treuhandfonds ist eine vom Konzern<br />

unabhängige Rechtseinheit zur Abdeckung künftiger<br />

Pensionsverpflichtungen. Im Laufe der kommenden<br />

Jahre wird der Konzern zur sukzessiven Abdeckung der<br />

entsprechenden Verpflichtungen Einzahlungen in<br />

diesen Fonds vornehmen. Im Dezember 2002 erfolgte<br />

die erste Einzahlung im Umfang von € 170 Millionen.<br />

Auf Grund der rechtlichen Struktur stellt das Vermögen<br />

des CTA eine separate und gesperrte Vermögensmasse<br />

zur Absicherung der aufgelaufenen Anwartschaften dar<br />

und wird somit als Planvermögen für die Absicherung<br />

von Verpflichtungen ausgewiesen.<br />

Die wesentliche Veränderung des Konsolidierungskreises<br />

im Jahr 2001 betraf die Veräußerung des Anteils<br />

an der Messer Gruppe, die seit dem 1. April 2001 nicht<br />

mehr zum Konsolidierungskreis gehört.<br />

Zum 31. Dezember 2000 beliefen sich die Pensionsverpflichtungen<br />

in Zusammenhang mit Messer auf<br />

€ 178 Millionen und das Planvermögen zum Zeitwert<br />

auf € 41 Millionen.<br />

Die nachfolgende Übersicht fasst die Pläne<br />

zusammen, bei denen die Leistungsverpflichtung am<br />

Stichtag ohne Berücksichtigung der künftigen Lohnund<br />

Gehaltsentwicklung (ABO) das Planvermögen<br />

überschreitet:<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001<br />

Französische Unternehmen:<br />

- Pensionsverpflichtung<br />

ohne Lohn-/Gehaltstrend (ABO)<br />

- Pensionsverpflichtung<br />

658 707<br />

mit Lohn-/Gehaltstrend (PBO) 739 814<br />

- Planvermögen zum Zeitwert<br />

Deutsche Unternehmen:<br />

- Pensionsverpflichtung<br />

51 63<br />

ohne Lohn-/Gehaltstrend (ABO)<br />

- Pensionsverpflichtung<br />

2 329 2 481<br />

mit Lohn-/Gehaltstrend (PBO) 2 355 2 517<br />

- Planvermögen zum Marktwert<br />

Ausländische Unternehmen:<br />

- Pensionsverpflichtung<br />

170 –<br />

ohne Lohn-/Gehaltstrend (ABO)<br />

- Pensionsverpflichtung<br />

2 269 1 417<br />

mit Lohn-/Gehaltstrend (PBO) 2 446 1 517<br />

- Planvermögen zum Marktwert 1 807 1 076<br />

Der Nettoaufwand für leistungsorientierte Pläne<br />

umfasst folgende Komponenten:<br />

(in Millionen €)<br />

2002 2001 2000<br />

Laufender Dienstzeitaufwand 125 144 160<br />

Zinsaufwand<br />

Erwartete Erträge<br />

348 397 389<br />

des Planvermögens (187) (259) (246)<br />

Abgrenzungen 58 26 11<br />

Gesamt 344 308 314<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 133


Im Jahr 2002 betrug der auf Aventis CropScience und<br />

Aventis Animal Nutrition entfallende Pensionsaufwand<br />

€ 25 Millionen bzw. € 1 Million, im Jahr 2001 € 41<br />

Millionen bzw. € 3 Millionen und im Jahr 2000 42 €<br />

Millionen bzw. € 3 Millionen.<br />

Im Jahr 2000 betrug der auf Messer entfallende<br />

Pensionsaufwand € 12 Millionen.<br />

Eine Veränderung der langfristigen Rendite des<br />

Planvermögens von +/- 1 % hätte eine Erhöhung bzw.<br />

Verringerung des Pensionsaufwands um rund € 21<br />

Millionen zur Folge.<br />

Am 2. Januar 2003 nahm der Konzern eine Zahlung<br />

von US $ 125 Millionen (€ 119 Millionen) zur<br />

vollständigen Absicherung seiner US-amerikanischen<br />

Pensionsverpflichtungen vor.<br />

15. Rückstellungen für Strukturmaßnahmen<br />

Der Konzern beurteilt jedes Jahr seine Arbeitsgebiete<br />

und Standorte vor dem Hintergrund seiner<br />

strategischen Ziele und des angestrebten Produktionsniveaus.<br />

Hierauf aufbauend werden Entscheidungen<br />

darüber getroffen, ob Strukturmaßnahmen erforderlich<br />

sind und entsprechende Rückstellungen gebildet<br />

werden müssen.<br />

134 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

(in Millionen €)<br />

2002 2001 2000<br />

Stand am 1. Januar 302 683 510<br />

Neue Maßnahmen<br />

Neueinschätzung<br />

83 85 881<br />

früherer Maßnahmen (15) (35) (32)<br />

Ergebniswirksame Veränderung 68 50 849<br />

Inanspruchnahme<br />

Veränderung aus Zugängen<br />

(214) (424) (717)<br />

zum Konsolidierungskreis<br />

Veränderung aus Abgängen<br />

– – 4<br />

aus dem Konsolidierungskreis (27) – –<br />

Währungsveränderungen (4) (7) 37<br />

Kurzfristige Beträge 48 203 472<br />

Langfristige Beträge 77 99 211<br />

Stand am 31. Dezember 125 302 683<br />

Im Jahr 2002 betrafen die neuen Maßnahmen vor<br />

allem den Bereich Verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel (€ 64 Millionen) in Irland und der Türkei.<br />

Die Änderungen des Konsolidierungskreises sind auf<br />

die Veräußerung von Aventis CropScience zurückzuführen.<br />

Im Jahr 2002 verteilte sich die Inanspruchnahme<br />

der Rückstellungen wie folgt:<br />

- Im Bereich Verschreibungspflichtige Arzneimittel<br />

beträgt die Inanspruchnahme der Rückstellungen<br />

€ 149 Millionen und betrifft Frankreich (€ 43<br />

Millionen), Irland (€ 43 Millionen), die Vereinigten<br />

Staaten (€ 18 Millionen) und andere Länder (€ 45<br />

Millionen). Die Aufwendungen resultieren in erster<br />

Linie aus Zahlungen an Mitarbeiter in Verbindung<br />

mit Ende 2000 und im Verlauf der Geschäftsjahre 2001<br />

und 2002 vorgenommenen Strukturmaßnahmen.<br />

- Für die Aktivitäten in den Bereichen Aventis<br />

CropScience, Corporate und Sonstige Aktivitäten beläuft<br />

sich die Inanspruchnahme auf € 65 Millionen und<br />

betrifft in erster Linie Deutschland (€ 21 Millionen)<br />

und Frankreich (€ 19 Millionen).<br />

Im Jahr 2001 betrafen die neuen Maßnahmen vor<br />

allem Verschreibungspflichtige Arzneimittel (€ 49<br />

Millionen) und Aventis CropScience (€ 30 Millionen).<br />

Im Bereich Verschreibungspflichtige Arzneimittel<br />

betrafen die neuen Maßnahmen (€ 49 Millionen) in<br />

erster Linie Frankreich mit einem Betrag von € 38<br />

Millionen (Personalabbau).<br />

Die neuen Maßnahmen im Bereich Aventis<br />

CropScience betrafen hauptsächlich die Vereinigten<br />

Staaten (€ 18 Millionen, und zwar für Personalabbau<br />

und Schließung des Standortes Mount-Pleasant) und<br />

Großbritannien (€ 6 Millionen für Personalabbau).<br />

Im Jahr 2001 verteilte sich die Inanspruchnahme<br />

der Rückstellungen wie folgt:<br />

- Im Bereich Verschreibungspflichtige Arzneimittel<br />

belief sich die Inanspruchnahme der Rückstellungen<br />

auf € 270 Millionen und betraf Frankreich (€ 123<br />

Millionen), die Vereinigten Staaten (€ 62 Millionen),<br />

Deutschland (€ 18 Millionen), Großbritannien (€ 16<br />

Millionen) und andere Länder (€ 51 Millionen). Die<br />

Aufwendungen resultierten in erster Linie aus


Zahlungen an Mitarbeiter in Verbindung mit Ende<br />

2000 und im Verlauf des Geschäftsjahres 2001<br />

vorgenommenen Strukturmaßnahmen.<br />

- Im Bereich Aventis CropScience belief sich die<br />

Inanspruchnahme der Rückstellungen auf € 101<br />

Millionen. Sie betraf Frankreich (€ 38 Millionen), die<br />

Vereinigten Staaten (€ 27 Millionen), Großbritannien<br />

(€ 22 Millionen), Deutschland (€ 7 Millionen) und<br />

andere Länder (€ 7 Millionen). Die Aufwendungen<br />

resultierten in erster Linie aus Zahlungen an<br />

Mitarbeiter in Verbindung mit Ende 2000 und im<br />

Verlauf des Geschäftsjahres 2001 vorgenommenen<br />

Strukturmaßnahmen.<br />

- Für die Aktivitäten im Bereich Corporate und Sonstige<br />

belief sich die Inanspruchnahme auf € 53 Millionen<br />

und betraf in erster Linie Deutschland (€ 34 Millionen).<br />

Langfristige Rückstellungen betrafen hauptsächlich<br />

Sozialpläne im Zusammenhang mit Strukturmaßnahmen<br />

in Frankreich und Deutschland.<br />

Im Jahr 2000 betrafen die neuen Maßnahmen<br />

den Bereich Pharma (€ 704 Millionen), den Bereich<br />

Agriculture (€ 130 Millionen) sowie industrielle<br />

und sonstige Aktivitäten (€ 47 Millionen).<br />

Bei den Pharma-Aktivitäten standen die neuen<br />

Maßnahmen in Höhe von € 704 Millionen im<br />

Zusammenhang mit der Integration der weltweiten<br />

Aktivitäten im Bereich Verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel, die sich in erster Linie auf Frankreich<br />

(€ 315 Millionen), die Vereinigten Staaten (€ 280<br />

Millionen), Deutschland (€ 31 Millionen), Japan<br />

(€ 8 Millionen) und andere Länder (€ 70 Millionen)<br />

auswirkten. Diese Maßnahmen betrafen etwa 3 500<br />

Mitarbeiter und bezogen sich im Wesentlichen auf<br />

den Personalabbau in den folgenden Sektoren:<br />

- Verkauf und Verwaltung (ungefähr 2 200 Mitarbeiter)<br />

- Produktion (ungefähr 440 Mitarbeiter)<br />

- Forschung und Entwicklung (ungefähr 560<br />

Mitarbeiter)<br />

- Konzern-Holdingverwaltung (ungefähr 120<br />

Mitarbeiter)<br />

- Sonstige (ungefähr 180 Mitarbeiter).<br />

Im Geschäftsjahr 2000 betraf die Inanspruchnahme<br />

der Rückstellungen (€ 575 Millionen) Frankreich (€ 226<br />

Millionen), die Vereinigten Staaten (€ 270 Millionen),<br />

Deutschland (€ 13 Millionen), Japan (€ 21 Millionen)<br />

und andere Länder (€ 45 Millionen). Die<br />

Aufwendungen resultierten in erster Linie aus<br />

Zahlungen an Mitarbeiter in Verbindung mit Ende<br />

1999 und im Verlauf des Geschäftsjahres 2000<br />

vorgenommenen Strukturmaßnahmen.<br />

Im Bereich Agriculture beliefen sich die neuen<br />

Maßnahmen auf € 130 Millionen und betrafen<br />

hauptsächlich Frankreich in Höhe von € 66 Millionen<br />

(Personalabbau und Schließung des Standortes Saint-<br />

Aubin), Großbritannien in Höhe von € 25 Millionen<br />

(Schließung von mehreren Produktions- und<br />

Forschungsstandorten), die Vereinigten Staaten in Höhe<br />

von € 16 Millionen und Deutschland in Höhe von<br />

€ 8 Millionen.<br />

In den Bereichen Corporate und Sonstige betrafen<br />

die neuen Maßnahmen vor allem die Neuordnung von<br />

Aventis Research & Technology.<br />

Die langfristigen Rückstellungen betrafen in erster<br />

Linie Sozialpläne im Zusammenhang mit Restrukturierungsmaßnahmen<br />

in Frankreich und Deutschland.<br />

Die Rückstellungen für Strukturmaßnahmen<br />

entfallen auf:<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001<br />

Personalbezogene Maßnahmen<br />

Schließungskosten und außerplanmäßige<br />

115 266<br />

Abschreibungen 10 36<br />

Gesamt 125 302<br />

Personalbezogene Maßnahmen umfassen<br />

Vorruhestands- und Überbrückungsgelder sowie<br />

sonstige Abfindungen. Die außerplanmäßigen<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen erfolgen auf den<br />

realisierbaren Wert der betreffenden Vermögenswerte.<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 135


16. Sonstige Rückstellungen und langfristige Verbindlichkeiten<br />

Die sonstigen Rückstellungen und langfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:<br />

31. Dezember Zuführung Auflösung Währungsver- Umbuchung Änderungen<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2001 änderungen auf kurzfris- des Konsoli- 2002<br />

tige Rück- dierungsstellungen<br />

kreises<br />

Steuerrückstellungen<br />

(Ziffer 24b)<br />

Rückstellungen<br />

1 196 331 (3) (93) 1 (34) 1 398<br />

für Finanzrisiken<br />

Sonstige Versorgungs-<br />

174 54 (2) – – – 226<br />

leistungen (Ziffer 14)<br />

Gratifikationen für<br />

163 14 – (18) (11) (39) 109<br />

langjährige Mitarbeiter<br />

Sonstige Rückstellungen<br />

69 38 (4) – (12) (16) 75<br />

für Personalaufwand<br />

Risiken aus<br />

111 21 (15) (1) (2) (19) 95<br />

Rechtsstreitigkeiten 355 148 (12) (25) (303) (5) 158<br />

Umweltrisiken<br />

Rückstellungen in Verbin-<br />

72 – (7) (9) 3 (13) 46<br />

dung mit Finanzschulden 178 23 (44) (7) (9) – 141<br />

Sonstige 364 92 (103) (4) (34) (7) 308<br />

Gesamt 2 682 721 (190) (157) (367) (133) 2 556<br />

Zum 31. Dezember 2002 erklärt sich die Entwicklung<br />

der sonstigen Rückstellungen und langfristigen<br />

Verbindlichkeiten wie folgt:<br />

- Die Zuführungen betreffen Steuerrückstellungen<br />

(s. Ziffer 24 b)) in Höhe von € 331 Millionen und<br />

Rückstellungen für Risiken aus Rechtsstreitigkeiten<br />

in Höhe von € 148 Millionen;<br />

- Die Währungsveränderungen resultieren<br />

hauptsächlich aus der Abwertung des US-Dollar<br />

gegenüber dem Euro;<br />

- Die Umbuchungen auf kurzfristige Rückstellungen<br />

betreffen in erster Linie Risiken aus Rechtsstreitigkeiten<br />

(€ 303 Millionen) auf Grund der Entwicklung<br />

bestimmter Verfahren, vor allem in Verbindung mit<br />

der Veräußerung von Messer;<br />

136 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

- Die Änderungen des Konsolidierungskreises sind<br />

hauptsächlich auf die Veräußerung von Aventis<br />

CropScience und Aventis Animal Nutrition zurückzuführen.<br />

Zum 31. Dezember 2002 sind unter den sonstigen<br />

Rückstellungen langfristige Posten in Höhe von € 50<br />

Millionen ausgewiesen, die im Zusammenhang mit<br />

dem Rückkauf von Vertriebsrechten für Taxotere in<br />

Japan von der Gesellschaft Chugai stehen (s. Ziffer 2),<br />

sowie langfristige Verbindlichkeiten in Höhe von € 53<br />

Millionen im Zusammenhang mit dem Millennium-<br />

Vertrag (s. Ziffer 5).


17. Langfristige Finanzschulden<br />

Die langfristigen Finanzschulden betragen nach<br />

Rückzahlungswährung (unter Berücksichtigung von<br />

Sicherungsgeschäften gegen Währungsrisiken):<br />

Langfristige Finanzschulden nach Fälligkeit:<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001<br />

Euro 1 738 4 414<br />

US-Dollar 39 157<br />

Japanischer Yen 1 46<br />

Pfund Sterling 4 14<br />

Sonstige Währungen 4 21<br />

Gesamt 1 786 4 652<br />

Schuldver- Verbindlich-<br />

(in Millionen €)<br />

Gesamt<br />

schreibungen keiten<br />

gegenüber<br />

Banken<br />

Gesamt<br />

2004 128 20 148<br />

2005 10 298 308<br />

2006 1 251 57 1 307<br />

2007 – 4 4<br />

Nach 2007 – 19 19<br />

Gesamt 1 389 398 1 786<br />

Am 18. April 2001 emittierte Aventis Schuldverschreibungen<br />

zu einem festen Zinssatz von 5 % mit Fälligkeit<br />

2006 von einem Nennwert von € 1 250 Millionen.<br />

Am 22. Oktober 1999 begab Rhône-Poulenc Wandelschuldverschreibungen,<br />

die den Inhabern das Recht<br />

einräumen, diese in Rhodia Aktien zu tauschen, die ca.<br />

25 % des Aktienkapitals von Rhodia entsprechen. Die<br />

begebene Anleihe trägt einen Kupon von 3,25 % und<br />

wird im Jahr 2003 fällig. Jedes Stück hat einen<br />

Nennwert von € 23,22. Insgesamt wurden 45 211 662<br />

Anleihen emittiert. Dies entspricht einem Gesamtnominalbetrag<br />

der Emission von € 1 050 Millionen.<br />

Im November 2002 bot Aventis im Rahmen eines<br />

Barangebots den Rückkauf sämtlicher 45 211 662<br />

Wandelschuldverschreibungen an; in Höhe von 98,6 %<br />

davon wurde das Angebot angenommen. Nach<br />

Abschluss dieser Transaktion verfügt Aventis über die<br />

den Wandelschuldverschreibungen zugrundeliegenden<br />

Rhodia Aktien.<br />

Am 29. Juli 1999 begab Hoechst eine Anleihe mit<br />

einem Kupon von 2,75 % und einem Fälligkeitsdatum<br />

2003. Die Anleihe kann in Clariant Aktien getauscht<br />

werden, die 11,8 % des Aktienkapitals von Clariant<br />

entsprechen. Jedes Stück hat einen Nennwert von<br />

€ 1 000. Bei einer Gesamtstückzahl von 928 684<br />

ausgegebenen Anleihen ergibt sich ein Gesamtnominalbetrag<br />

von € 929 Millionen. Zum 31. Dezember 2002<br />

wurden diese Wandelschuldverschreibungen mit dem<br />

Betrag von € 929 Millionen unter den langfristigen<br />

Finanzschulden als Teilbetrag mit einer Fälligkeit unter<br />

einem Jahr ausgewiesen.<br />

Um das Zins- bzw. Währungsrisiko für bestimmte<br />

langfristige Finanzschulden zu begrenzen, hat der<br />

Konzern Zins- und Währungsswapgeschäfte in einer<br />

Gesamthöhe von € 801 Millionen (31. Dezember 2001:<br />

€ 954 Millionen) abgeschlossen.<br />

Der Rückgang der langfristigen Finanzschulden zum<br />

31. Dezember 2002 resultiert in erster Linie aus der<br />

Veräußerung von Aventis CropScience.<br />

Die Schuldverschreibungen und Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Banken gliedern sich nach Zinssätzen (unter<br />

Berücksichtigung der Absicherung von Zinsrisiken) wie<br />

folgt auf:<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember 2002 31. Dezember 2001<br />

Zinssatz Schuld- Verbind- Schuld- Verbindlichverschrei<br />

lichkeiten verschrei keiten<br />

bungen gegenüber bungen gegenüber<br />

Banken Banken<br />

Bis zu 5 % 569 38 2 120 197<br />

5 % bis 8 % 801 349 1 250 1 015<br />

Über 8 % 19 11 42 28<br />

Gesamt 1 389 398 3 412 1 240<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 137


Zum 31. Dezember 2002 beträgt der durchschnittliche<br />

gewichtete Zinssatz für Finanzschulden nach<br />

Berücksichtigung von Sicherungsgeschäften 4,68 %<br />

(2001: 4,3 %).<br />

Der festverzinsliche Teil der Finanzschulden belief<br />

sich zum 31. Dezember 2002 unter Berücksichtigung<br />

von Sicherungsgeschäften auf ca. 68 % der Gesamtschulden<br />

(2001: 96 %).<br />

Die Fälligkeiten der Verbindlichkeiten aus<br />

Finanzierungs-Leasinggeschäften (der langfristige<br />

Anteil ist in den oben genannten Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Banken enthalten) ergibt sich aus folgender<br />

Übersicht:<br />

Der Rückgang der Verbindlichkeiten aus<br />

Finanzierungs-Leasinggeschäften um € 38 Millionen<br />

ist auf die Entkonsolidierung von Aventis CropScience<br />

zurückzuführen.<br />

Die Finanzschulden aus Finanzierungs-Leasinggeschäften<br />

gliedern sich nach dem durchschnittlichen<br />

Zinssatz wie folgt auf:<br />

Der Marktwert der Finanzschulden des Konzerns<br />

nach Sicherung des Währungs- und Zinsänderungsrisikos<br />

(kurz- und langfristiger Anteil) wurde auf Basis<br />

der Marktbedingungen ermittelt, die für den Konzern<br />

bei ähnlichen Anleihen bzw. bei gleichen Fälligkeiten<br />

zum Bilanzstichtag gegolten hätten. Zum 31. Dezember<br />

138 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001<br />

2002 – 12<br />

2003 3 7<br />

2004 2 9<br />

Nach 2004 – 15<br />

Gesamt 5 43<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001<br />

Bis zu 7 % 5 39<br />

Über 7 % – 4<br />

Gesamt 5 43<br />

2002 betragen die Marktwerte € 3 005 Millionen<br />

(€ 6 005 Millionen zum 31. Dezember 2001). Der<br />

Buchwert der Finanzschulden beträgt € 2 862 Millionen<br />

zum 31. Dezember 2002 (€ 5 904 Millionen zum<br />

31. Dezember 2001). Die Marktwerte wurden für jeden<br />

Kredit von Finanzierungsgesellschaften des Konzerns<br />

oder aus Konditionen abgeleitet, die am Bilanzstichtag<br />

für ähnliche Kredite am Markt angeboten werden.<br />

18. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

und Rückstellungen<br />

Verbindlichkeiten aus Investitionen in<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001<br />

Sachanlagen<br />

Kurzfristige Rückstellungen<br />

244 95<br />

für Strukturmaßnahmen (Ziffer 15) 48 203<br />

Personal- und Sozialabgaben 1 066 1 293<br />

Umsatzsteuer und sonstige Steuern<br />

Kurzfristige Steuerabgrenzungsposten<br />

570 696<br />

(Ziffer 24) 212 120<br />

Kurzfristige Pensionsverpflichtungen (Ziffer 14) 217 259<br />

Noch nicht abgerechnete Kosten 766 972<br />

Abgegrenzte Erträge 24 61<br />

Abgegrenzte Zinsaufwendungen<br />

Unrealisierte Gewinne<br />

100 171<br />

aus Finanzinstrumenten (Ziffer 25 f) 290 285<br />

Rückstellungen für Produkthaftungsrisiken 430 178<br />

Rückstellungen für Prozessrisiken<br />

Rückstellungen für Preisnachlässe<br />

411 107<br />

und Rückgabe von Produkten<br />

Sonstige kurzfristige Rückstellungen<br />

355 384<br />

und Finanzschulden 1 365 636<br />

Gesamt 6 098 5 460<br />

Die wichtigsten Veränderungen des Jahres 2002<br />

betreffen folgende Punkte:<br />

- Anstieg der Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von<br />

Anlagevermögen;<br />

- Rückgang der Posten „Personal- und Sozialabgaben“,


„Umsatzsteuer und sonstige Steuern“ und „Noch nicht<br />

abgerechnete Kosten“ infolge der Veräußerung von<br />

Aventis CropScience;<br />

- Erhöhung der Rückstellungen für Produkthaftungsrisiken<br />

in Verbindung mit der Veräußerung von Aventis<br />

CropScience und Aventis Animal Nutrition (s. Ziffer 25);<br />

- Erhöhung der Rückstellungen für Prozessrisiken vor<br />

allem infolge der Umbuchung bestimmter langfristiger<br />

auf kurzfristige Rückstellungen auf Grund der<br />

Entwicklung der betreffenden Verfahren;<br />

- Erhöhung der sonstigen, nachstehend erläuterten<br />

Rückstellungen.<br />

Zum 31. Dezember 2002 umfasst der Posten<br />

„Sonstige kurzfristige Rückstellungen und Finanzschulden“<br />

hauptsächlich Verbindlichkeiten an<br />

Lieferanten in Höhe von € 177 Millionen (€ 202<br />

Millionen zum 31. Dezember 2001), Rückstellungen im<br />

Zusammenhang mit dem Selbstbehalt bei Versicherungen<br />

und Rückversicherungen in Höhe von € 199<br />

Millionen (€ 77 Millionen zum 31. Dezember 2001),<br />

Rückstellungen für Umweltrisiken (insbesondere in<br />

Verbindung mit Rhodia und InfraServ) in Höhe von<br />

€ 121 Millionen (€ 0 zum 31. Dezember 2001) sowie<br />

Rückstellungen für Risiken in Verbindung mit<br />

bestimmten fortgeführten und veräußerten Aktivitäten.<br />

19. Kurzfristige Darlehen<br />

Die kurzfristigen Darlehen betreffen:<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Banken 382 1 157<br />

Commercial Paper<br />

Verbindlichkeiten gegenüber nicht<br />

1 275 3 181<br />

konsolidierten Beteiligungen 62 58<br />

Gesamt 1 719 4 396<br />

Der Rückgang der kurzfristigen Darlehen zwischen<br />

dem 31. Dezember 2001 und dem 31. Dezember 2002<br />

resultiert in erster Linie aus der Veräußerung von<br />

Aventis CropScience.<br />

20. Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge<br />

gliedern sich wie folgt:<br />

(in Millionen €)<br />

2002 2001 2000<br />

Lizenzerträge 423 445 487<br />

Erträge aus Dienstleistungsverträgen<br />

Umsatzerlöse aus Vereinbarungen<br />

93 80 36<br />

über gemeinsame Vermarktung 161 151 121<br />

Operative Kursgewinne (-verluste)<br />

Ergebnis aus der Veräußerung von<br />

123 (76) –<br />

Produkten und sonstigen Rechten 333 293 188<br />

Übrige (372) (61) (308)<br />

Gesamt 761 832 524<br />

Mit Wirkung vom 1. Januar 2001 hat der Konzern<br />

beschlossen, die Kursgewinne und Kursverluste in<br />

der Gewinn- und Verlustrechnung je nach der Art<br />

der betroffenen Transaktionen (Betriebstätigkeit,<br />

Finanzierungstätigkeit, Investitionstätigkeit) getrennt<br />

auszuweisen. Bis zum 31. Dezember 2000 wurden die<br />

Kursgewinne und Kursverluste gemeinsam unter dem<br />

Posten „Sonstige Aufwendungen und Erträge (netto)“<br />

ausgewiesen.<br />

Die Kursgewinne und Kursverluste im<br />

Zusammenhang mit der Betriebstätigkeit sind im<br />

Betriebsergebnis enthalten. Demzufolge wurde im<br />

Betriebsergebnis für 2002 bzw. 2001 ein Kursgewinn<br />

in Höhe von € 123 Millionen bzw. ein Kursverlust in<br />

Höhe von € 76 Millionen ausgewiesen. Vergleichbare<br />

Zahlen für die Geschäftsjahre 2000 und 1999 liegen<br />

nicht vor.<br />

Im Rahmen seiner Strategie für das Pharmageschäft<br />

schließt Aventis regelmäßig Vereinbarungen zur<br />

Veräußerung von Produkten auf bestimmten Märkten<br />

und zur Übertragung der dazugehörigen Rechte. Die<br />

Erlöse aus diesen Vereinbarungen werden unter der<br />

Rubrik „Ergebnis aus der Veräußerung von Produkten<br />

und sonstigen Rechten“ verbucht.<br />

Am 30. Dezember 2002 hat Aventis mehrere Vereinbarungen<br />

mit King Pharmaceuticals getroffen, in deren<br />

Rahmen dieses Unternehmen die Rechte zur<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 139


Vermarktung der Produkte Synercid, Intal und Tilade<br />

auf dem US-amerikanischen Markt und in sonstigen<br />

Vertriebsregionen erwirbt. Aventis wird diese Produkte<br />

auch weiterhin an King Pharmaceuticals liefern und sie<br />

in den von diesen Vereinbarungen nicht abgedeckten<br />

Gebieten weiterhin vermarkten.<br />

Zum 31. Dezember 2002 umfasst das „Ergebnis<br />

aus der Veräußerung von Produkten und sonstigen<br />

Rechten“ außerdem Erträge aus der Veräußerung von<br />

Delursan und Deflazacort sowie die Erträge aus der<br />

Veräußerung von Vertriebsrechten für bestimmte<br />

Produkte in Japan.<br />

Im Jahr 2001 setzte sich das „Ergebnis aus der<br />

Veräußerung von Produkten und sonstigen Rechten“<br />

vor allem aus den Erträgen aus der Veräußerung<br />

von Cardizem zusammen.<br />

Im Rahmen einiger strategischer Allianzen,<br />

Veräußerungen und sonstigerTransaktionen kann<br />

Aventis Zahlungen für Produkte und Rechte des<br />

Konzerns erhalten. Diese Erträge sind im Posten<br />

„Lizenzerträge“ ausgewiesen.<br />

Die „Umsatzerlöse aus Vereinbarungen über<br />

gemeinsame Vermarktung“ resultieren aus Vereinbarungen,<br />

in deren Rahmen Aventis die Vermarktung<br />

von Produkten anderer Unternehmen übernimmt und<br />

dafür eine umsatzbezogene Vergütung erhält. In den<br />

Jahren 2002, 2001 und 2000 resultiert dieser Posten in<br />

der Hauptsache aus Erträgen aus der Vereinbarung mit<br />

Procter & Gamble über die gemeinsame Vermarktung<br />

von Actonel.<br />

Unter „Übrige“ sind verschiedene operative Erträge<br />

und Aufwendungen erfasst. In den Geschäftsjahren<br />

2002, 2001 und 2000 betrafen diese Aufwendungen<br />

in der Hauptsache Prozesskosten. (Detaillierte<br />

Informationen hierzu sind unter Ziffer 25 aufgeführt).<br />

140 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

21. Zinsergebnis<br />

Das Zinsergebnis setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Die Zinszahlungen beliefen sich im Jahr 2002 auf<br />

€ 933 Millionen (2001: € 1 388 Millionen; 2000:<br />

€ 1 327 Millionen).<br />

22. Gewinne (Verluste) aus der Veräußerung von<br />

Vermögenswerten (netto)<br />

(in Millionen €)<br />

2002 2001 2000<br />

Zinsaufwand (992) (1 420) (1 355)<br />

Zinsertrag 649 683 531<br />

(343) (737) (824)<br />

Aktivierte Zinsen 34 33 19<br />

Netto-Zinsaufwand (309) (704) (805)<br />

2002 2001<br />

(in Millionen €)<br />

2000<br />

Gewinne (Verluste)<br />

aus der Veräußerung von:<br />

- Immateriellen Vermögenswerten<br />

und Sachanlagen<br />

- Einbezogenen<br />

18 385 187<br />

Tochterunternehmen 1 848 132 33<br />

Anderen Finanzanlagen 51 28 139<br />

Gesamt 1 917 545 359<br />

Im Jahr 2002 setzten sich die Gewinne (Verluste) aus<br />

der Veräußerung von Vermögenswerten (netto) im<br />

Wesentlichen aus Gewinnen aus der Veräußerung von<br />

Aventis CropScience und der Aktivitäten von Aventis<br />

Animal Nutrition sowie aus Preisanpassungen in<br />

Verbindung mit der Veräußerung von Messer<br />

zusammen.<br />

Die zum 3. Juni 2002 erfolgte Veräußerung von<br />

Aventis CropScience an Bayer ergab nach Abzug aller<br />

vom Käufer übernommenen Verbindlichkeiten einen<br />

Erlös von € 4,2 Milliarden für den Konzern. Nach<br />

Abzug aller Rückstellungen für Umweltrisiken,<br />

Steuerverbindlichkeiten, Rechtsstreitigkeiten,<br />

Produkthaftungsrisiken und StarLink wurde aus dieser<br />

Veräußerung ein Gewinn von € 2,07 Milliarden erzielt.


Im Jahr 2001 stammten die Gewinne aus<br />

Veräußerungen im Wesentlichen aus folgenden<br />

Vorgängen:<br />

- Veräußerung immaterieller Vermögenswerte<br />

(hauptsächlich Verkauf von Aktivitäten im Bereich<br />

Haushaltsschädlingsbekämpfung an Sumitomo) und<br />

von Produktrechten in Verbindung mit rückläufigen<br />

Geschäften im Pharmabereich, die im Zuge der in<br />

den Jahren 1999 und 2000 in Angriff genommenen<br />

Strukturmaßnahmen realisiert wurden,<br />

- Veräußerung von Anteilen an konsolidierten Tochtergesellschaften,<br />

in erster Linie die Beteiligung an Messer<br />

(€ 133 Millionen).<br />

Im Jahr 2000 resultierten die Gewinne aus<br />

Veräußerungen im Wesentlichen aus folgenden<br />

Transaktionen:<br />

- Veräußerung von Aktien von Biotechnologie-<br />

Unternehmen (€ 117 Millionen),<br />

- Veräußerung der Gesellschaft Cooper (Verlust von<br />

€ 38 Millionen),<br />

- Veräußerung eines Verwaltungsgebäudes in Paris<br />

(€ 78 Millionen),<br />

- Veräußerung von 2 % der Rhodia Aktien<br />

(€ 22 Millionen),<br />

- Veräußerung der Beteiligung an RP India<br />

(€ 21 Millionen),<br />

- Veräußerung der Beteiligung an Misung Ltd.<br />

(€ 21 Millionen).<br />

23. Sonstige Aufwendungen und Erträge (netto)<br />

Kursgewinne und<br />

Kursverluste (netto):<br />

(in Millionen €)<br />

2002 2001 2000<br />

aus Fremdwährungs-Transaktionen (29) (100) 65<br />

Umrechnung von Jahresabschlüssen<br />

Dividenden aus sonstigen<br />

(13) (2) (6)<br />

Finanzanlagen<br />

Übrige (Aufwendungen)<br />

12 39 29<br />

und Erträge (netto) (767) (616) (528)<br />

Gesamt (797) (679) (440)<br />

Seit dem 1. Januar 2001 hat der Konzern beschlossen,<br />

die Auswirkungen der Kursgewinne und Kursverluste je<br />

nach Art der betroffenen Transaktionen (Betriebstätigkeit,<br />

Finanzierungstätigkeit, Investitionstätigkeit)<br />

getrennt auszuweisen. Bis zum 31. Dezember 2000<br />

wurden die Kursgewinne und Kursverluste gemeinsam<br />

unter dem Posten „Sonstige Aufwendungen und<br />

Erträge“ ausgewiesen. Dementsprechend sind seit dem<br />

1. Januar 2001 die Kursgewinne und Kursverluste in<br />

Zusammenhang mit der Betriebstätigkeit im Betriebsergebnis<br />

enthalten (s. Ziffer 20).<br />

Zum 31. Dezember 2002 enthalten die „Übrigen<br />

(Aufwendungen) und Erträge (netto)“:<br />

- Rückstellungen für Umweltrisiken in Verbindung<br />

mit veräußerten, nicht zum Kerngeschäft zählenden<br />

Aktivitäten (insbesondere Messer, Rhodia und InfraServ<br />

Höchst) in Höhe von € 270 Millionen und für Rechtsstreitigkeiten<br />

in Verbindung mit zuvor veräußerten<br />

Produkten in Höhe von € 164 Millionen (s. Ziffer 25);<br />

- Rückstellungen für Beteiligungen in Höhe von € 234<br />

Millionen (hauptsächlich für Millennium in Höhe<br />

von € 137 Millionen) (s. Ziffer 5);<br />

- Rückstellungen für finanzielle Risiken in Höhe von<br />

€ 69 Millionen;<br />

- Aufwendungen im Zusammenhang mit Forderungsverkäufen<br />

in Höhe von € 21 Millionen.<br />

Im Jahr 2001 enthielten die „Übrigen<br />

(Aufwendungen) und Erträge (netto)“ (€ 616 Millionen)<br />

im Wesentlichen<br />

- Rückstellungen betreffend Dade Behring in Höhe von<br />

€ 225 Millionen (s. Ziffer 4),<br />

- Aufwendungen im Zusammenhang mit Forderungsverkäufen<br />

in Höhe von € 74 Millionen,<br />

- Rückstellungen für finanzielle Risiken in Höhe von<br />

€ 59 Millionen.<br />

Die „Übrigen Aufwendungen und Erträge (netto)“<br />

(€ 528 Millionen) setzten sich im Jahr 2000 im<br />

Wesentlichen wie folgt zusammen:<br />

- Rückstellungen betreffend die Messer Gruppe in Höhe<br />

von € 165 Millionen,<br />

- Rückstellungen für nicht konsolidierte Tochterunternehmen<br />

in Höhe von € 65 Millionen,<br />

- Aufwendungen im Zusammenhang mit Forderungsverkäufen<br />

in Höhe von € 62 Millionen.<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 141


24. Steuern vom Einkommen und Ertrag<br />

a) Nettoeffekt der Ertragsteuern<br />

Der Steueraufwand gliedert sich wie folgt:<br />

(in Millionen €)<br />

2002 2001 2000<br />

Gewinn Ertragsteuern Gewinn Ertragsteuern Gewinn Ertragsteuern<br />

(Verlust) (Aufwand) (Verlust) (Aufwand) (Verlust) Ertrag<br />

vor Steuern vor Steuern vor Steuern (Aufwand)<br />

Französische Unternehmen 1 833 (452) (75) (202) (764) (59)<br />

Deutsche Unternehmen 507 (181) 929 (237) 7 188<br />

Unternehmen in anderen Länden 1 352 (797) 2 032 (672) 732 (189)<br />

Gesamt<br />

Aufgliederung des Steueraufwands in:<br />

3 692 (1 430) 2 886 (1 111) (25) (60)<br />

- Laufende Steuern (1 207) (1 039) (684)<br />

- Latente Steuern (223) (72) 624<br />

Steueraufwand (1 430) (1 111) (60)<br />

b) Weltweite Steuerkonsolidierung<br />

Auf Grund der Genehmigung der französischen<br />

Behörden ermittelt der Konzern seit dem 1. Januar<br />

1993 seinen Steueraufwand auf Basis des Konzernergebnisses<br />

(weltweite Steuerkonsolidierung). Gemäß<br />

französischem Steuerrecht wird die zu zahlende<br />

französische Ertragsteuer auf der Grundlage der<br />

Ergebnisse inländischer und ausländischer Konzerngesellschaften,<br />

die die entsprechenden Bedingungen<br />

erfüllen, berechnet. Dieses System wird im Zeitraum<br />

2001 bis 2003 weitergeführt.<br />

Die Steuererklärungen für die Jahre 1998 und 1999<br />

wurden vor kurzem von der französischen Steuerverwaltung<br />

geprüft. Die Steuerbescheide wurden dem<br />

Konzern zugeleitet, der im Laufe des Jahres 2003 dazu<br />

Stellung nehmen wird. Auf der Grundlage der derzeit<br />

verfügbaren Informationen rechnet Aventis nicht mit<br />

erheblichen zusätzlichen Aufwendungen, die nicht<br />

durch Rückstellungen gedeckt sind.<br />

c) Laufende Steuern<br />

Die laufenden Steuern entsprechen den an die Steuerbehörden<br />

für das Geschäftsjahr entrichteten bzw. noch<br />

zu entrichtenden Beträgen. Diese wurden im Einklang<br />

142 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

mit den Bestimmungen und Steuersätzen in den<br />

jeweiligen Ländern ermittelt; außerdem wurden die<br />

Auswirkungen der weltweiten Steuerkonsolidierung<br />

berücksichtigt. Die an die Steuerbehörden im Jahr 2002<br />

entrichteten laufenden Steuern beliefen sich unter<br />

Ausschluss der von Aventis CropScience gezahlten<br />

Beträge auf € 645 Millionen (2001: € 18 Millionen;<br />

2000 € 457 Millionen).<br />

d) Analyse des Steueraufwands<br />

Der im Rahmen der weltweiten Steuerkonsolidierung<br />

angewandte Ertragsteuersatz beträgt 33,33 %. Der<br />

Unterschied zwischen diesem Satz und dem für<br />

französische Unternehmen geltenden Ertragsteuersatz<br />

wird bei der weltweiten Steuerkonsolidierung nicht<br />

berücksichtigt und stellt dementsprechend für den<br />

Konzern einen Aufwand dar. Seit dem 1. Januar 1997<br />

sind die französischen Konzerngesellschaften einem<br />

15%igen Aufschlag auf die Körperschaftsteuer<br />

unterworfen. Dieser Aufschlag wurde zum 1. Januar<br />

1999 auf 10 %, zum 1. Januar 2001 auf 6 % und zum<br />

1. Januar 2002 auf 3 % gesenkt. Seit dem 1. Januar 2000<br />

gilt ein weiterer Aufschlag von 3,33 % auf die in<br />

Frankreich gezahlten Steuern. Daraus ergibt sich eine


Gesamtquote von 37,76 % für das Jahr 2000, von<br />

36,43 % für das Jahr 2001 und von 35,43 % für das Jahr<br />

2002. Der für französische Unternehmen geltende<br />

Ertragsteuersatz beläuft sich im Jahr 2003 weiterhin auf<br />

insgesamt 35,43 %. Bei der Berechnung der latenten<br />

Steuern berücksichtigen alle Gesellschaften des<br />

Konzerns die Ertragsteuersätze, die voraussichtlich<br />

in Kraft sein werden, wenn sich zeitliche Differenzen<br />

umkehren.<br />

Der Aufwand für die laufenden und latenten Steuern<br />

für die Tochtergesellschaften ergibt sich unmittelbar<br />

aus der Anwendung der in den verschiedenen Ländern<br />

geltenden Bestimmungen und Steuersätzen. Die<br />

aktiven latenten Steuern (s. Ziffer 24e) sind unter<br />

Berücksichtigung von Wertberichtigungen ausgewiesen.<br />

Der Unterschied zwischen den gesetzlichen Ertragsteuersätzen<br />

in Frankreich und dem effektiven<br />

Steuersatz für den Konzern stellt sich wie folgt dar:<br />

Der effektive Steuersatz des Konzerns entspricht<br />

dem Steueraufwand des Geschäftsjahres bezogen auf<br />

das Ergebnis vor Steuern.<br />

e) Aktive latente Steuern<br />

(in Millionen €)<br />

2002 2001 2000<br />

In % In % In %<br />

In Frankreich geltender Steuersatz<br />

Zahlungen an Inhaber<br />

33,33 33,33 33,33<br />

von Vorzugsrechten<br />

Änderungen der Wertberichtigungen<br />

(0,82) (1,35) 154,67<br />

auf aktive latente Steuern<br />

Steuersatzdifferenzen und sonstige<br />

(1,95) 1,84 (604,00)<br />

permanente Differenzen 8,16 4,68 176,00<br />

Effektiver Steuersatz des Konzerns 38,72 38,5 (240,00)<br />

- Gewinn (Verlust) vor Steuern 3 692 2 886 (25)<br />

- Steuerertrag (-aufwand) (1 430) (1 111) (60)<br />

Analyse der aktiven latenten Steuern<br />

Die zeitlichen Differenzen, die aktive latente Steuern<br />

nach sich ziehen (Steuereffekt), betreffen in erster<br />

Linie: Abfindungen, Pensionsaufwand und ähnliche<br />

Aufwendungen, die erst bei ihrer Zahlung steuerlich<br />

absetzbar werden: € 394 Millionen (2001: € 465<br />

Millionen), Bildung von erst bei Zahlung steuerwirksamen<br />

Rückstellungen: € 1 203 Millionen (2001:<br />

€ 1 096 Millionen), steuerliche Abschreibungen: € 673<br />

Millionen (2001: € 874 Millionen) zukünftige Steuerguthaben:<br />

€ 308 Millionen (2001: € 852 Millionen)<br />

sowie steuerliche Verlustvorträge: € 261 Millionen<br />

(2001: € 656 Millionen).<br />

Die aktiven latenten Steuern aus Verlustvorträgen<br />

belaufen sich für das Jahr 2002 auf € 261 Millionen<br />

(2001: € 656 Millionen); aus der folgenden Übersicht<br />

ist ersichtlich, bis wann sie genutzt werden können:<br />

(in Millionen €)<br />

2002 2001<br />

2002 – 16<br />

2003 12 12<br />

2004 7 11<br />

2005 42 79<br />

2006 3 194<br />

2007 11 –<br />

Nach 2007 186 344<br />

Gesamt 261 656<br />

Wertberichtigungen auf aktive latente Steuern<br />

Am 31. Dezember 2002 hat der Konzern Wertberichtigungen<br />

auf aktive latente Steuern aus steuerlichen<br />

Verlustvorträgen, Steuerguthaben und steuerlich<br />

abzugsfähigen zeitlichen Differenzen gebildet. Diese<br />

belaufen sich auf € 134 Millionen (2001: € 506<br />

Millionen), wovon € 20 Millionen auf zeitliche<br />

Differenzen zurückzuführen sind (2001: € 96 Millionen).<br />

Konzernunternehmen mit aktiven latenten Steuern<br />

(per saldo)<br />

Die nicht wertberichtigten aktiven latenten Steuern<br />

repräsentieren wahrscheinliche künftige Steuerminderungseffekte.<br />

Das Eintreten der Steuerminderungseffekte<br />

hängt davon ab, inwieweit die betreffenden<br />

Unternehmen diese Vorteile aus den latenten Steuerbeträgen<br />

in naher Zukunft realisieren können. Ende 2002<br />

und 2001 betrugen die nicht wertberichtigten aktiven<br />

latenten Steuern insgesamt € 1 760 Millionen bzw.<br />

1 909 Millionen.<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 143


25. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle<br />

verpflichtungen<br />

Zusammensetzung:<br />

Die Erhöhung der Garantien für Schulden nicht<br />

konsolidierter Tochterunternehmen resultiert aus<br />

Garantien an Dritte im Rahmen der Veräußerung von<br />

Produkten (King Pharmaceuticals) und der Aktivitäten<br />

von Aventis Animal Nutrition (s. Ziffer 20).<br />

a) Prozessrisiken<br />

Der Konzern bildet Rückstellungen für Risiken, wenn<br />

deren Eintritt aufgrund vorliegender Informationen<br />

als „wahrscheinlich“ anzusehen ist und deren Höhe<br />

„zuverlässig eingeschätzt“ werden kann. Wenn der<br />

Eintritt des Verlustes nicht „wahrscheinlich“ ist bzw.<br />

dessen Höhe nicht „zuverlässig eingeschätzt“ werden<br />

kann, jedoch eine „mögliche Eintrittswahrscheinlichkeit“<br />

besteht, wird das Risiko in wesentlichen Fällen<br />

im Konzernanhang beschrieben. Im Umweltbereich<br />

werden die Verluste in jedem einzelnen Fall anhand<br />

der verfügbaren Informationen nach bestem Wissen<br />

geschätzt. Bei den sonstigen Risiken schätzt der<br />

Konzern die Verluste auf Grundlage vorliegender<br />

Tatsachen und Umstände, früherer Erfahrungswerte<br />

mit ähnlichen Fällen, der Anzahl von Klagen und der<br />

zu erwartenden Gerichtskosten, Rechtsanwaltskosten<br />

und - in einigen Fällen - der erwarteten Zahlungen zur<br />

Beilegung solcher Streitfälle. Zu erwartende Regressansprüche<br />

an Dritte werden, soweit sie als wahrscheinlich<br />

angesehen werden können, als Aktivposten<br />

ausgewiesen.<br />

144 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001<br />

Bestellobligo aus Investitionsvorhaben<br />

Garantien für Schulden nicht konsolidierter<br />

129 132<br />

Tochterunternehmen<br />

Rückgriffshaftung aus Forderungsverkäufen<br />

324 139<br />

(s. Ziffer 8) 33 142<br />

Gesamt 486 413<br />

(i) Rechtsstreitigkeiten und Schiedsverfahren<br />

Vitamin Kartellverfahren<br />

Aventis und einige ihrer Tochtergesellschaften sind<br />

gemeinsam mit anderen Vitamin-Herstellern Beklagte<br />

in einer Anzahl von Einzel- und Sammelklagen vor<br />

US-bundes- und einzelstaatlichen Gerichten in<br />

Zusammenhang mit Aktivitäten, bei denen ein Verstoß<br />

gegen die Wettbewerbsvorschriften für Bulk-Vitamine<br />

angenommen wird. 1999 hatten Aventis und fünf<br />

weitere Vitamin-Hersteller die von den „Direktkäufern“<br />

vor den Bundesgerichten angestrengten Sammelklagen<br />

im Wege eines Vergleichs beigelegt. Die Klagen der<br />

Anspruchsteller, die sich den Sammelklagen nicht<br />

angeschlossen, sondern Einzelklagen angestrengt<br />

hatten, wurden bis auf zwei inzwischen beigelegt. Die<br />

Verhandlungen mit diesen zwei Klägern laufen weiter,<br />

wobei für März 2003 Gerichtstermine für den Fall<br />

angesetzt sind, dass die Verhandlungen zu keinem<br />

Vergleich führen. Aventis und die fünf anderen<br />

beteiligten Hersteller haben außerdem weitere<br />

Vergleichsvereinbarungen geschlossen, so dass die<br />

meisten von den „indirekten Käufern“ vor den einzelstaatlichen<br />

Gerichten angestrengten Sammelklagen<br />

inzwischen erledigt sind. Die Verfahren, bei denen<br />

Forderungen geltend gemacht werden sollen und<br />

noch kein Vergleich geschlossen wurde, sind nach wie<br />

vor anhängig. Die Abweisung eines vor einem<br />

US-Bundesgericht von einer Reihe ausländischer<br />

„Direktkäufern“ angestrengten Verfahrens wurde im<br />

Januar 2003 von einer mit drei Richtern besetzten<br />

Kammer eines bundesstaatlichen Berufungsgerichts<br />

aufgehoben. Aventis beabsichtigt gemeinsam mit den<br />

übrigen Beklagten, diese Entscheidung der vollständig<br />

besetzten Kammer des Berufungsgerichts zur Prüfung<br />

vorzulegen. Eine Tochtergesellschaft von Aventis hat<br />

mit fünf weiteren Beklagten eine Vereinbarung zur<br />

Aufteilung möglicher Lasten aus späteren Gerichtsurteilen<br />

auf Basis der tatsächlich erzielten Umsätze jeder<br />

Partei getroffen. In der gleichen Angelegenheit wurden<br />

gegen Aventis und einige ihrer Tochtergesellschaften in


Kanada, Australien, Neuseeland, Großbritannien<br />

und den Niederlanden Zivilverfahren angestrengt.<br />

Die Vergleichsverhandlungen mit den Klägern in<br />

Kanada, Australien und Neuseeland sind noch nicht<br />

abgeschlossen. In Australien, Kanada, der Europäischen<br />

Union, Japan, Mexiko, Neuseeland, der Schweiz und<br />

den USA haben die Kartellbehörden ihre Ermittlungen<br />

zu den Vertriebspraktiken auf den Vitaminmärkten<br />

dieser Länder abgeschlossen, während sie in Brasilien<br />

und Korea noch im Gange sind. Im Rahmen der<br />

Veräußerung des Animal Nutrition Geschäfts an CVC<br />

Capital Partners hat sich Aventis zur Übernahme der<br />

Altverbindlichkeiten im Zusammenhang mit diesen<br />

Kartellverfahren verpflichtet.<br />

Methionin Kartellverfahren<br />

Die EU-Kommission hat vor kurzem ihr Ermittlungsverfahren<br />

zu angeblich kartellrechtswidrigen Praktiken auf<br />

dem Methionin-Markt abgeschlossen. Auf Grund ihrer<br />

vorbehaltlosen Kooperation mit der EU-Kommission<br />

wurde Aventis in dieser Angelegenheit uneingeschränkte<br />

Immunität gewährt. Außerdem sind Aventis<br />

und einige ihrer Tochtergesellschaften zusammen mit<br />

weiteren Methionin-Herstellern Beklagte in laufenden<br />

bundes- und einzelstaatlichen Sammelklagen in den<br />

USA und Kanada. Mit Ausnahme einiger in den USA vor<br />

Bundesgerichten eingereichten Sammelklagen, die im<br />

Lauf des Jahres 2002 im Wege des Vergleichs gegen<br />

Zahlung von US $ 25 Millionen erledigt wurden, sind<br />

diese Verfahren noch anhängig. Eine Beilegung dieser<br />

Klagen im Wege einer Schlichtung wird weiterhin in<br />

den Fällen angestrebt, in denen die Anspruchsteller<br />

sich entschlossen hatten, ihre Ansprüche im Wege der<br />

Einzelklage weiterzuverfolgen. Nachdem die übrigen<br />

Beklagten diese Streitigkeiten beigelegt hatten,<br />

verbleiben Aventis bzw. Tochtergesellschaften von<br />

Aventis als einzige Beklagte in diesen Verfahren.<br />

Sollte keine einvernehmliche Lösung gefunden<br />

werden, werden die Ansprüche ab Anfang 2003 unter<br />

Umständen gerichtlich weiterverfolgt. Im Rahmen der<br />

Veräußerung des Animal Nutrition Geschäfts an CVC<br />

Capital Partners hat sich Aventis zur Übernahme der<br />

Altverbindlichkeiten im Zusammenhang mit diesem<br />

Kartellverfahren verpflichtet.<br />

Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf StarLink<br />

Im Zusammenhang mit StarLink Mais wurden gegen<br />

Gesellschaften innerhalb der Aventis CropScience<br />

Gruppe, die ehemals von Aventis gehalten wurde,<br />

(„Aventis CropScience“) nach der Entdeckung von<br />

Protein Cry9C-Spuren in für den menschlichen Verzehr<br />

bestimmten Produkten Klagen eingereicht, in denen<br />

Landwirte, Getreidehändler, die weiterverarbeitende<br />

Industrie und Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie<br />

Ansprüche auf Schadenersatz sowie auf Ersatz<br />

des entgangenen Gewinns erheben. Darüber hinaus<br />

wurden in den USA unter Einschluss mehrerer noch<br />

nicht zugelassener Sammelklagen eine Reihe von<br />

Verfahren gegen Aventis CropScience und gegen weitere<br />

Beteiligte eingeleitet. Die Anspruchssteller verlangen<br />

Schadensersatz und Strafschadensersatz.<br />

Aventis CropScience hat sich gegenüber einigen<br />

Beklagten zur Leistung von Schadensersatz und zu<br />

deren Verteidigung in Verfahren bereit erklärt, die<br />

im Zusammenhang mit dem Verkauf und Vertrieb<br />

bestimmter Nahrungsmittelprodukte angestrengt<br />

werden.<br />

Am 11. Juli 2002 hat ein US-Bundesgericht einem<br />

Antrag von Aventis CropScience und von Advanta auf<br />

den Erlass eines summarischen Grundurteils teilweise<br />

stattgegeben und diesen teilweise abgelehnt. Der<br />

Antrag war von Aventis CropScience und Advanta in<br />

einem von einer Gruppe von Landwirten angestrengten<br />

Verfahren gestellt worden, die geltend gemacht hatten,<br />

keinen StarLink Mais angebaut zu haben. Während<br />

einige dieser Verfahren und Ansprüche bereits<br />

beigelegt wurden, sind andere noch im Verhandlungsstadium<br />

bzw. anhängig, darunter die von der Gruppe<br />

von Landwirten angestrengte Sammelklage. Vor kurzem<br />

hat Aventis mit einer deutlichen Mehrzahl ihrer<br />

Versicherer eine Vereinbarung abgeschlossen, welche<br />

Meinungsverschiedenheiten über bestimmte von<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 145


Aventis gemeldeten Schadensersatzforderungen<br />

hinsichtlich der bisher entstandenen Kosten und der<br />

noch unbestimmten Verbindlichkeiten beilegte. Im<br />

Zusammenhang mit der Veräußerung von Aventis<br />

CropScience an die Bayer AG („Bayer“) wurde<br />

vereinbart, dass die Zuständigkeit für Altverbindlichkeiten<br />

im Zusammenhang mit StarLink und die<br />

Zuständigkeit für die Regelung aller damit<br />

verbundenen Fragen bei Aventis verbleiben. Auf der<br />

Grundlage der derzeit vorliegenden Informationen<br />

rechnet Aventis im Zusammenhang mit StarLink nicht<br />

mit wesentlichen zusätzlichen Kosten, die nicht durch<br />

Rückstellungen bzw. Versicherungsschutz abgedeckt sind.<br />

PGS - Schiedsverfahren<br />

Ehemalige Gesellschafter der Plant Genetic Systems NV<br />

(„PGS“), die im Jahr 1996 von einem Vorgängerunternehmen<br />

von Aventis CropScience erworben worden<br />

war, haben vor einem niederländischen Schiedsgericht<br />

ein Verfahren gegen Aventis CropScience angestrengt.<br />

Die Kläger verlangen Schadensersatz in Höhe von rund<br />

US $ 400 Millionen (€ 381 Millionen) aufgrund<br />

vermeintlicher Verstöße gegen eine Geheimhaltungsvereinbarung<br />

in Bezug auf den Verkauf von PGS,<br />

wodurch die Kläger angeblich an der Erzielung eines<br />

höheren Kaufpreises gehindert worden seien. Zur<br />

Darstellung ihrer Positionen haben die Parteien<br />

detaillierte Unterlagen vorgelegt.<br />

US-Kartellrechtsverfahren im Pharmabereich<br />

Im Jahr 1993 und Anfang 1994 wurden mehrere<br />

hundert Einzelklagen angestrengt, von denen rund 140<br />

noch anhängig sind. Darin führen die klagenden Einzelhandelsapotheken<br />

Verstöße gegen das US-bundes- und<br />

einzelstaatliche Kartellrecht sowie gegen das Wettbewerbsrecht<br />

an. Pharmaunternehmen und<br />

Großhändlern, darunter Vorgängerunternehmen von<br />

Aventis, wird vorgeworfen, sich untereinander mit dem<br />

Ziel abgesprochen zu haben, Apotheken, Apothekenketten<br />

und Einkaufsverbänden Abschläge auf<br />

Listenpreise von Markenprodukten zu verwehren, die<br />

von den Unternehmen an Großhändler veräußert und<br />

146 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

von diesen wiederum an die Apotheken verkauft<br />

werden. Die meisten dieser ursprünglich vor den US-<br />

Bundesgerichten anhängigen Verfahren wurden 1998<br />

im Wege des Vergleichs erledigt. Ein Teil der von<br />

Verbrauchern und Apotheken vor den einzelstaatlichen<br />

Gerichten eingereichten Klagen ist noch anhängig.<br />

Ermittlungsverfahren über Preisfestsetzungs- und<br />

Vermarktungsmethoden<br />

Aventis Pharmaceuticals, Inc. („API“), Aventis Behring<br />

und Armour Pharmaceutical Company nehmen<br />

gegenwärtig Stellung in einem Ermittlungsverfahren,<br />

welches das US-Bundesjustizministerium, das<br />

US-Bundesgesundheitsministerium und mehrere<br />

US-Bundesstaaten hinsichtlich bestimmter Preisfestsetzungs-<br />

und Vermarktungsmechanismen eingeleitet<br />

hatten.<br />

Die US-amerikanische Sozialversicherungsbehörde<br />

(„U.S. Center for Medicare and Medicaid Services“)<br />

(„CMS“) gab bekannt, dass sie von API die Rückerstattung<br />

verschiedenen Bundesstaaten im Rahmen<br />

des Medicaid-Programms angeblich zu gewährender<br />

Nachlässe beanspruchen werde. CMS begründet die<br />

Geltendmachung dieser Ansprüche auf Rückerstattung<br />

damit, dass der Verkauf bestimmter Produkte an<br />

Gesundheitsorganisationen („Managed Care<br />

Organizations“) zum Zweck der weiteren Verteilung<br />

durch diese Organisationen behauptetermaßen in<br />

den „Niedrigstpreiskalkulationen“ von API zu berücksichtigen<br />

gewesen sei. Im Oktober 2000 wurde API<br />

eine Vorladung des Staatsanwalts des Gerichtsbezirks<br />

Massachusetts (USA) im Hinblick auf diese Verkäufe<br />

und die Niedrigstpreiskalkulationen zugestellt.<br />

Das US-Bundesjustizministerium prüft darüber<br />

hinaus die Berechtigung eines im Jahr 1995 vor einem<br />

Bundesgericht in Florida angestrengten Verfahrens,<br />

in welchem geltend gemacht wird, dass der<br />

durchschnittliche Großhandelsverkaufspreis<br />

bestimmter pharmazeutischer Produkte, der zur<br />

Festsetzung der Rückerstattungssätze der CMS<br />

eingesetzt wird, von mehreren pharmazeutischen<br />

Herstellern in unzulässiger Weise bei der Vermarktung


ihrer Produkte eingesetzt worden sei. API und Aventis<br />

Behring haben überdies im Jahr 2000 Vorladungen der<br />

US-Bundesstaaten Kalifornien und Texas im Hinblick<br />

auf diese Vorwürfe erhalten. API hat im April 2001 eine<br />

ähnliche Vorladung von dem US-Bundesstaat<br />

Massachusetts erhalten.<br />

Sammelklagen zu Preisfestsetzungs- und Vermarktungsfragen<br />

API ist Beklagte in mehreren von einer Gruppe von<br />

natürlichen und juristischen Personen in den USA<br />

angestrengten Schadensersatzverfahren. Die Anspruchsteller<br />

behaupten, infolge der zuvor beschriebenen<br />

Preisfestsetzungsthematik („durchschnittlicher<br />

Großhandelsverkaufspreis“) für bestimmte<br />

Medikamente einen zu hohen Preis bezahlt zu haben.<br />

Diese Klage wurde beim Bundesgericht in Boston<br />

eingereicht, wobei die Einreichung weiterer Klagen<br />

gegen andere Pharmaunternehmen ebenfalls<br />

beabsichtigt ist. Fünf weitere Verfahren, die<br />

ursprünglich vor einem einzelstaatlichen Gericht in<br />

Kalifornien angestrengt wurden, wurden inzwischen an<br />

ein Bundesgericht verwiesen, wobei die Verweisung an<br />

das bundesstaatliche Gericht in Boston angestrebt wird.<br />

Bei einigen dieser Verfahren ist auch Aventis Behring<br />

Beklagte.<br />

In dem Verfahren vor dem Bundesgericht in Boston<br />

haben die Kläger eine gebündelte Klage angestrengt,<br />

die sich auf einen behaupteten Verstoß gegen die<br />

Verbraucherbetrugsgesetze einiger Bundesstaaten und<br />

den „Racketeer Influenced and Corrupt Organizations<br />

Act“ stützt. Die Anspruchsteller führen an, dass die<br />

Beklagten die durchschnittlichen Großhandelsverkaufspreise<br />

künstlich in die Höhe getrieben, in unangemessenem<br />

Umfang kostenlose Muster eingesetzt<br />

sowie in verdeckter und unangemessener Weise mit<br />

Kaufanreizen und Preisnachlässen gearbeitet hätten.<br />

Daneben behaupten die Kläger, dass die Krankenversicherungsträger<br />

durch die Anwendung des durchschnittlichen<br />

Großhandelsverkaufspreises der<br />

Pharmaunternehmen sowie die Beibehaltung hoher<br />

Preise für Markenmedikamente benachteiligt worden<br />

seien. Die Beklagten haben die Abweisung dieser<br />

gebündelten Klage beantragt.<br />

Daneben ist API Beklagte in Verfahren, die von den<br />

Bundesstaaten Montana und Nevada im Hinblick auf<br />

die zuvor beschriebene Preisfestsetzungsproblematik<br />

angestrengt wurden. Diese im Februar und März 2002<br />

eingereichten Klagen wurden zwischenzeitlich an das<br />

Bundesgericht in Boston verwiesen und mit den zuvor<br />

beschriebenen Verfahren verbunden. Im Februar 2003<br />

ist von dem Bundesstaat New York eine weitere Klage<br />

eingereicht worden. Diese Verfahren stützen sich auf<br />

eine angebliche Verletzung der einzelstaatlichen<br />

Handelsgebräuche, Verbraucherschutzvorschriften<br />

und Vorschriften über die Geltendmachung falscher<br />

Forderungen gegenüber Behörden, auf die angebliche<br />

Verletzung vertraglicher Verpflichtungen und auf<br />

Betrug des Sozialversicherungsträgers.<br />

Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf Rilutek<br />

Im Juni 2002 erhob Impax Laboratories Inc. („Impax“)<br />

vor einem erstinstanzlichen Bundesgericht Klage gegen<br />

API auf Feststellung der Ungültigkeit eines US-Patents<br />

von API bzw. auf Feststellung, dass die Verwendung<br />

des in Rilutek (Riluzol) enthaltenen Wirkstoffs zur<br />

Behandlung der amyotrophen Lateralsklerose das<br />

Patent von API nicht verletzt. API hat Widerklage<br />

eingereicht, und macht geltend, dass der Vertrieb einer<br />

Generika-Version von Rilutek durch Impax vor dem<br />

Ablauf des Verwendungspatents eine Patentverletzung<br />

darstellt. Im Dezember 2002 hat das Gericht dem<br />

Antrag von Aventis auf den Erlass einer einstweiligen<br />

Verfügung stattgegeben, wodurch Impax der Vertrieb<br />

einer Generika-Version von Rilutek bis zur endgültigen<br />

Entscheidung im Patentverfahren bzw. bis zu einer<br />

erneuten Entscheidung durch das Gericht untersagt ist.<br />

Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf DDAVP<br />

Im November 2002 wurde API eine Benachrichtigung<br />

zugestellt, der zufolge Barr Laboratories („Barr“) bei der<br />

US-amerikanischen Zulassungsbehörde („FDA“) einen<br />

Antrag auf die Zulassung des Vertriebs einer Generika-<br />

Version von DDAVP (in Kapselform) eingereicht und im<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 147


Zusammenhang damit bestimmte auf DDAVP bezogene<br />

Patentrechte angegriffen hatte, für welche API von<br />

Ferring B.V. („Ferring“) eine Exklusivlizenz gewährt<br />

worden war. Im Dezember 2002 reichten API und<br />

Ferring vor einem US-Bundesgericht Patentverletzungsklage<br />

gegen Barr ein, und machen geltend, dass<br />

der Vertrieb einer Generika-Version von DDAVP durch<br />

Barr vor dem Ablauf eines bestimmten Ferring-Patents<br />

eine Patentverletzung darstellt.<br />

Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf Cipro<br />

API ist Beklagte in verschiedenen Verfahren vor USbundesstaatlichen<br />

und -einzelstaatlichen Gerichten,<br />

die das Medikament Cipro betreffen. Die Kläger<br />

behaupten, API und bestimmte andere Hersteller<br />

pharmazeutischer Produkte hätten bundesstaatliche<br />

Kartellgesetze und verschiedene einzelstaatliche<br />

Gesetze in den USA durch die Art und Weise, wie sie<br />

eine Patentrechtsstreitigkeit in Bezug auf das verschreibungspflichtige<br />

Medikament Cipro beilegten, verletzt.<br />

In einem Großteil dieser Fälle sind auch Watson<br />

Pharmaceuticals und Rugby Laboratories Beklagte.<br />

In Erfüllung des Vertrags, mit welchem API Rugby an<br />

Watson verkauft hat, hat sich API bereit erklärt, sowohl<br />

für Watson als für auch Rugby im Zusammenhang mit<br />

diesen Ansprüchen die Verteidigung zu übernehmen<br />

bzw. die beiden Unternehmen freizustellen. Aventis ist<br />

der Auffassung, dass die potenziellen Schadensersatzansprüche<br />

der Kläger gegenüber Watson und Rugby<br />

sich mit den in dieser Angelegenheit bereits gegenüber<br />

Aventis geltend gemachten Ansprüchen decken.<br />

Cardizem Kartellrechtsverfahren<br />

API, Andrx Pharmaceuticals („Andrx“) und in einigen<br />

Fällen auch die Hoechst AG sind Beklagte in einigen<br />

Prozessen, die inzwischen beim US-Bezirksgericht für<br />

den östlichen Bezirk von Michigan zusammengefasst<br />

sind. Die Anspruchsteller stützen ihre Klage auf die<br />

Behauptung, dass API und Andrx durch den Abschluss<br />

eines Teilvergleichs hinsichtlich einer Verletzung des<br />

Cardizem CD-Patents gegen wettbewerbsrechtliche<br />

Vorschriften verstoßen und sich des unlauteren<br />

148 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

Wettbewerbs schuldig gemacht hätten. Die Kläger<br />

umfassen bestimmte direkte und indirekte Käufer für<br />

Cardizem CD, die Bundesanwälte von 28 Bundesstaaten<br />

und des District of Columbia sowie vier Krankenversicherungskonsortien<br />

(„Blue Cross Blue Shield Plans“).<br />

Am 8. Juni 2000 hat das Gericht dem Antrag der<br />

Kläger auf Erlass eines summarischen Teilgrundurteils<br />

stattgegeben und entschieden, dass der zwischen Andrx<br />

und API geschlossene Teilvergleich „an sich“ einen<br />

Verstoß gegen das US-amerikanische Wettbewerbsrecht<br />

darstellt. Die Beklagten haben gegen das Urteil<br />

Berufung eingelegt und erwarten derzeit die<br />

Entscheidung des Berufungsgerichts. Das erstinstanzliche<br />

Urteil nahm zur Frage des Schadensersatzes<br />

nicht Stellung. Im Frühjahr 2001 ließ das Gericht die<br />

Sammelklage einer Gruppe von Direktkäufern und eine<br />

weitere Sammelklage einer Gruppe von indirekten<br />

Käufern für Cardizem CD zu. Im November 2002<br />

stimmte das Gericht der vergleichsweisen Erledigung<br />

der von der Gruppe von Direktkäufern gegen Tochtergesellschaften<br />

von Aventis und gegen Andrx betriebenen<br />

Sammelklage gegen Zahlung von US $ 110 Millionen<br />

zu. Mit denjenigen Direktkäufern, die sich dem<br />

Vergleich nicht angeschlossen haben, hat API in einem<br />

weiteren Vergleich vereinbart, dass API an diese<br />

US $ 38 Millionen zahlt, woraufhin die Einzelklagen<br />

dieser Direktkunden gegen die jeweiligen Aventis<br />

Gesellschaften erledigt wurden. Andrx war an diesem<br />

Vergleich nicht beteiligt. Im Januar 2003 haben sich<br />

API und Andrx in einem Vergleich mit der Gruppe der<br />

„indirekten Käufer“ sowie mit den Bundesanwälten der<br />

28 US-Bundesstaaten und des District of Columbia zur<br />

Zahlung von US $ 80 Millionen bereit erklärt. Dieser<br />

Vergleich wurde vom Gericht vorläufig genehmigt. Die<br />

Entscheidung über die endgültige Genehmigung ist für<br />

Oktober 2003 angesetzt.<br />

Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf das GA-EPO-Patent<br />

Im April 1997 reichte Amgen Inc. beim US-<br />

Bundesgericht eine Klage gegen Transkaryotic<br />

Therapies, Inc. und API mit der Behauptung ein,<br />

dass GA-EPO („gene activated erythropoietin“, ein


Medikament zur Behandlung von Anämie) und die<br />

Verfahren zur Herstellung von GA-EPO bestimmte<br />

Patentrechte von Amgen in den USA verletzen. Am 19.<br />

Januar 2001 entschied das Gericht, dass gewisse<br />

Ansprüche aus dreien der fünf von Amgen geltend<br />

gemachten Patente wirksam sowie durchsetzbar<br />

sind und durch die Vermarktung von GA-EPO verletzt<br />

wurden. API und Transkaryotic Therapies haben gegen<br />

diese Entscheidung Berufung eingelegt, die mündliche<br />

Verhandlung vor einer mit drei Richtern besetzten<br />

Kammer des Bundes-Berufungsgerichts fand im Mai<br />

2002 statt.<br />

Am 6. Januar 2003 hat die Kammer in einer<br />

Mehrheitsentscheidung das Verfahren an das erstinstanzliche<br />

Gericht zurückverwiesen, um über die<br />

Gültigkeit des Patents und über dessen Verletzung zu<br />

entscheiden. In ihrer Mehrheitsentscheidung verwarfen<br />

die Richter zwar im Grundsatz das von Aventis<br />

vorgetragene Hauptargument der Ungültigkeit, wiesen<br />

jedoch auf ernstzunehmende Anhaltspunkte für eine<br />

mögliche Ungültigkeit der Amgen-Patente hin. Die<br />

Mindermeinung zur Gerichtsentscheidung kam zu<br />

dem Schluss, dass die Amgen-Patente für ungültig zu<br />

erklären seien. Es ist ungewiss, wie das erstinstanzliche<br />

Gericht nach der Zurückverweisung entscheiden wird.<br />

Aventis prüft derzeit, ob die Angelegenheit der mit<br />

zwölf Richtern vollständig besetzten Kammer des<br />

Berufungsgerichts zur Prüfung vorgelegt oder ob<br />

sonstige Möglichkeiten ausgeschöpft werden sollen.<br />

In einem weiteren Verfahren betreffend die geltend<br />

gemachte Verletzung eines europäischen Patents des<br />

Unternehmens Kirin-Amgen durch den Vertrieb von<br />

GA-EPO seitens API entschied ein Instanzgericht in<br />

Großbritannien am 11. April 2001, dass einer der vier<br />

von Kirin-Amgen geltend gemachten Patentansprüche<br />

bestehe und durch die Vermarktung von GA-EPO<br />

verletzt werde, während die drei verbleibenden Patentansprüche<br />

nicht bestünden. Transkaryotic Therapies,<br />

Inc. und API haben gegen die Entscheidung Berufung<br />

eingelegt. Im Juli 2002 hob das britische Berufungsgericht<br />

dieses Urteil auf und befand, dass das von<br />

Amgen geltend gemachte Patent durch GA-EPO nicht<br />

verletzt werde, jedoch alle Patentansprüche bestünden.<br />

Amgen hat eine Petition beim britischen Oberhaus<br />

eingebracht, in welchem um Zulassung der Revision<br />

des Urteils hinsichtlich der fehlenden Patentverletzung<br />

ersucht wird. Transkaryotic Therapies und API haben<br />

ihrerseits eine Petition beim britischen Oberhaus<br />

eingebracht, in welcher um Zulassung der Revision des<br />

Urteils hinsichtlich des Bestands der Patentansprüche<br />

ersucht wird, sofern der Petition von Amgen<br />

stattgegeben wird. Bisher hat das Oberhaus zu keinem<br />

der beiden Anträge Stellung genommen.<br />

Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf Anti-Hämophilie-<br />

Produkte von Aventis Pasteur<br />

Derzeit sind gegen Aventis Pasteur verschiedene Strafund<br />

Zivilverfahren vor mehreren französischen und<br />

argentinischen Gerichten anhängig, die von Personen<br />

in Argentinien, im Irak, in Libyen und Tunesien<br />

angestrengt wurden, die unter der Bluterkrankheit<br />

(Hämophilie) leiden und mit dem HI-Virus (Human<br />

Immunodeficiency Virus) oder mit Hepatitis C infiziert<br />

sind. Diese Personen behaupten, dass sie sich infolge<br />

der Verabreichung der aus Blutplasma hergestellten<br />

und nicht wärmebehandelten Anti-Hämophilie-<br />

Produkte (AHP) infiziert hätten, die zu Beginn der<br />

achtziger Jahre von einem Vorgängerunternehmen<br />

in Frankreich hergestellt wurden.<br />

Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf den Hepatitis B-<br />

Impfstoff von Aventis Pasteur<br />

Vor verschiedenen französischen Zivilgerichten sind<br />

mehr als 120 Verfahren gegen Aventis Pasteur bzw.<br />

deren Tochtergesellschaften anhängig, in denen die<br />

Kläger geltend machen, dass sie an verschiedenen<br />

neurologischen Störungen und Autoimmunerkrankungen,<br />

vor allem an Multipler Sklerose bzw. dem<br />

Guillain-Barré-Syndrom, leiden, die sie auf die<br />

Verabreichung des Hepatitis B-Impfstoffes<br />

zurückführen. Im Juni 2000 hat das Berufungsgericht<br />

ein gegen Aventis Pasteur ergangenes Urteil<br />

aufgehoben und vier Gutachter mit der Beurteilung<br />

eines möglichen Zusammenhangs zwischen der<br />

Impfung und den behaupteten Erkrankungen<br />

beauftragt. Die rechtskräftige Entscheidung des<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 149


Berufungsgerichtes unter Berücksichtigung dieser<br />

medizinischen Gutachten wird für Mai 2003 erwartet.<br />

Verfahren in den USA gegen Aventis Pasteur wegen<br />

Thiomersal<br />

Gegen Aventis Pasteur sind 176 Verfahren vor<br />

verschiedenen bundes- und einzelstaatlichen Gerichten<br />

in den USA anhängig, in denen schwere Gesundheitsschäden<br />

geltend gemacht werden. Die Kläger<br />

behaupten, dass ihnen verabreichte und von Aventis<br />

Pasteur hergestellte Impfstoffe Spuren des quecksilberhaltigen<br />

Konservierungsmittels Thiomersal enthalten.<br />

In diesem Zusammenhang streben mehrere Kläger die<br />

Zulassung als Gruppe im Rahmen einer Sammelklage<br />

an. Aventis Pasteur vertritt in sämtlichen dieser<br />

Verfahren den Standpunkt, die Ansprüche müssten<br />

in Anwendung des Gesetzes über Gesundheitsschäden<br />

bei Impfungen von Kindern („US National Childhood<br />

Vaccine Injury Act“) zunächst durch das bundesstaatliche<br />

Anspruchsgericht („US Federal Claims Court“)<br />

anerkannt und ein Entschädigungsplan („National<br />

Vaccine Injury Compensation Program“) aufgestellt<br />

werden, bevor Ansprüche gegenüber der Gesellschaft<br />

geltend gemacht werden können. Bei allen diesen<br />

Verfahren laufen derzeit entweder noch die Untersuchungen<br />

oder es wird eine Entscheidung des bundesstaatlichen<br />

Anspruchsgerichts bzw. die Prüfung der<br />

Berufungsanträge der Kläger durch das bundesstaatliche<br />

Anspruchsgericht erwartet.<br />

Klage gegen Aventis Pasteur wegen kanadischer<br />

Blutprodukte<br />

Am 30. September 2002 wurden durch Urteil des<br />

Obersten Gerichts von Ontario alle Verfahren gegen<br />

Aventis Pasteur eingestellt, in denen der Hauptkläger<br />

behauptet hatte, er habe sich durch eventuell von<br />

Aventis Pasteur fraktionierte Blutprodukte mit<br />

Hepatitis C infiziert. Zuvor hatte das Gericht einer<br />

Vergleichsvereinbarung („Amended Plan of<br />

Compromise and Arrangement“) hinsichtlich des<br />

kanadischen Roten Kreuzes zugestimmt, welche die<br />

Schaffung eines Entschädigungsfonds vorsieht, in<br />

den auch Aventis Pasteur einzahlen soll.<br />

150 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

Verfahren in Kanada gegen Aventis Pasteur wegen<br />

Thiomersal<br />

Im Mai 2002 wurde vor dem Obersten Gericht von<br />

Ontario eine Sammelklage von Personen gegen Aventis<br />

Pasteur eingereicht, die Gesundheitsschäden geltend<br />

machen. Diese Schäden seien darauf zurückzuführen,<br />

dass den Klägern verabreichte und angeblich von<br />

Aventis Pasteur hergestellte Impfstoffe das quecksilberhaltige<br />

Konservierungsmittel Thiomersal enthielten. Zu<br />

den Klägern zählen auch Personen, die vor dem Alter<br />

von zwei Jahren mit DTP, DT oder Td geimpft wurden.<br />

Die als Schadensersatz und Strafschadensersatz<br />

insgesamt geforderte Summe beträgt über CAD 1,25<br />

Milliarden (€ 833 Millionen). Die mündliche<br />

Verhandlung und die Entscheidung über die Zulassung<br />

der Sammelklage werden im Verlauf des Jahres 2003<br />

erwartet.<br />

Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf MMR-Kombinations-<br />

Impfstoffe von Aventis Pasteur<br />

In Großbritannien ist seit 1999 eine Verbandsklage<br />

gegen mehrere Hersteller von Kombinations-<br />

Impfstoffen gegen Masern, Mumps und Röteln („MMR“)<br />

anhängig, in der die Kläger geltend machen, dass<br />

derartige Impfstoffe die Ursache für Autismus, Verhaltensstörungen<br />

und Darmkrankheiten bei Kindern<br />

seien. In mindestens 112 Fällen richten sich die im<br />

Zusammenhang mit den in diesem Verfahren geltend<br />

gemachten Ansprüchen unter anderem gegen eine<br />

zu gleichen Teilen von Aventis Pasteur und Merck<br />

gehaltene Tochtergesellschaft. Das Gericht hat die<br />

Antragsteller aufgefordert, sich auf die Hauptansprüche<br />

zu beschränken. Bezüglich der Hauptansprüche zu den<br />

von Aventis Pasteur hergestellten MMR-Kombinations-<br />

Impfstoffen haben die Parteien Schriftsätze<br />

ausgetauscht, Unterlagen eingereicht und Zeugenaussagen<br />

abgegeben. Die mündliche Verhandlung<br />

ist für Oktober 2003 vorgesehen.<br />

Ermittlungsverfahren über Methylglukamin<br />

Gegen Aventis Pharma S.A. und Rhône Poulenc<br />

Biochimie SA wurde von der EU-Kommission, dem US-<br />

Bundesjustizministerium und der kanadischen Wettbewerbsbehörde<br />

ein Ermittlungsverfahren hinsichtlich


angeblicher Kartellpraktiken im Zusammenhang mit<br />

dem Vertrieb von pharmazeutischem Methylglukamin<br />

eingeleitet. Diese Substanz wird als chemisches<br />

Zwischenerzeugnis für Röntgentechnologie, pharmazeutische<br />

Produkte und Farbstoffe verwendet. Aventis<br />

hat sich zur Zusammenarbeit mit diesen Behörden<br />

bereit erklärt. Im November 2002 gelangte die EU-<br />

Kommission zu dem Schluss, dass Aventis Pharma S.A.<br />

und Rhône Poulenc Biochimie S.A. zwischen 1990 und<br />

1999 die Preise für Methylglukamin auf illegale Weise<br />

festgesetzt hätten, und verurteilte diese Gesellschaften<br />

zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von € 2,85<br />

Millionen. Die in den USA und Kanada eingeleiteten<br />

Ermittlungsverfahren sind noch nicht abgeschlossen.<br />

Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf Anti-Hämophilie-<br />

Produkte<br />

Derzeit sind in den USA und in Irland Klagen gegen<br />

Armour und bestimmte andere Tochtergesellschaften<br />

von Aventis anhängig. Bei den Klägern handelt es<br />

sich um Personen, die unter der Bluterkrankheit<br />

(Hämophilie) leiden und mit dem HI-Virus (Human<br />

Immunodeficiency Virus) infiziert sind. Die Kläger bzw.<br />

deren Rechtsnachfolger machen geltend, dass diese<br />

Infektionen auf die in den späten siebziger bis Mitte<br />

der achtziger Jahre erfolgte Verabreichung von aus<br />

Blutplasma hergestellten Anti-Hämophilie-Produkten<br />

(AHP) zurückzuführen sind. Im Laufe des Jahres 2002<br />

und in den Jahren davor hat Armour zahlreiche<br />

Verfahren in den USA, Kanada und Irland beigelegt.<br />

Dem 1996 von Armour und drei weiteren US-amerikanischen<br />

Plasmaherstellern vorgeschlagenen Sammelvergleich<br />

haben sich rund 130 Einzelpersonen nicht<br />

angeschlossen, haben aber bisher keine Klage gegen<br />

die ursprünglich beklagten Tochtergesellschaften von<br />

Aventis angestrengt.<br />

Im November 2002 haben die kanadischen Behörden<br />

Verfahren gegen Armour und einen früheren<br />

Mitarbeiter von Armour wegen strafbarer Fahrlässigkeit<br />

eingeleitet, deren Gegenstand die Behauptung ist, dass<br />

das Unternehmen HIV-infizierte AHP vertrieben habe,<br />

wodurch sich mehrere Personen mit HIV infiziert<br />

hätten.<br />

Rechtsstreit Ionamin / Fen / Phen<br />

Fisons plc („Fisons“), eine Tochtergesellschaft von<br />

Aventis, und Rugby Laboratories, Inc. („Rugby“), eine<br />

ehemalige Tochtergesellschaft von Aventis, sind in<br />

rund 170 (Fisons) bzw. 160 (Rugby) Verfahren um das<br />

Schlankheitsmedikament Ionamin (Phentermin)<br />

verwickelt, in deren Rahmen Gesundheitsschäden u.a.<br />

im Wege von Sammelklagen vor einzel- und bundesstaatlichen<br />

Gerichten geltend gemacht werden. Die<br />

Kläger behaupten, dass die Hersteller von Phentermin<br />

wussten, dass dessen Verabreichung, allein oder<br />

in Kombination mit anderen Schlankheitsmitteln,<br />

ernsthafte Nebenwirkungen zur Folge haben kann,<br />

jedoch nicht vor diesen Gefahren gewarnt hatten.<br />

Bisher erfolgten seitens Fisons und Rugby keine<br />

Zahlungen zur Streitbeilegung. In über 5 000 bzw.<br />

1 800 Fällen wurden die Klagen abgewiesen bzw. sind<br />

Klageabweisungen anhängig. Gemäß der Vereinbarung,<br />

der zufolge Rugby an Watson Pharmaceuticals<br />

veräußert wurde, vertritt API Rugby in diesen<br />

Verfahren.<br />

Ermittlungsverfahren in der Sorbinsäure-Industrie<br />

Hoechst Nutrinova (eine frühere Tochtergesellschaft<br />

von Hoechst) und weitere Hersteller von Sorbinsäure<br />

sind Beklagte in zwei Zivilklagen in den USA, die von<br />

Sorbinsäurekäufern angestrengt wurden. Derzeit<br />

werden Vergleichsverhandlungen zur Beilegung dieser<br />

Verfahren geführt. Außerdem führt die EU-Kommission<br />

ein Ermittlungsverfahren zu angeblich wettbewerbswidrigen<br />

Praktiken auf dem Markt für Sorbinsäure<br />

durch. Ferner haben die Staatsanwälte von<br />

Connecticut, Illinois, Nevada, New York, Ohio und<br />

Utah Schadensersatzklagen im Namen der Betroffenen<br />

eingereicht. Entsprechend den Bestimmungen des<br />

Spaltungsvertrags zwischen Hoechst AG und Celanese<br />

AG vom Oktober 1999 haben Hoechst und Celanese<br />

vereinbart, alle weiteren Kosten im Zusammenhang<br />

mit diesen Verfahren im Verhältnis 80:20<br />

untereinander aufzuteilen.<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 151


Rechtsstreit und Ermittlungsverfahren in der MCAA-<br />

Industrie<br />

Eine vor einem US-Bundesgericht gegen Hoechst,<br />

Clariant (die 1997 die Spezialchemikalien-Sparte von<br />

Hoechst übernommen hatte) und weitere<br />

Unternehmen angestrengte Sammelklage wegen<br />

angeblich wettbewerbswidriger Praktiken auf dem<br />

Markt für Monochloressigsäure („MCAA“) wurde Anfang<br />

2003 durch Vergleich erledigt. Mit Ausnahme einer<br />

Klage konnten alle weiteren in den USA von MCCA-<br />

Käufern gegen Hoechst angestrengten Schadensersatzklagen<br />

inzwischen ebenfalls im Wege des Vergleichs<br />

beigelegt werden. Ein von der US-Regierung in diesem<br />

Zusammenhang eingeleitetes Ermittlungsverfahren<br />

wurde in Bezug auf Hoechst eingestellt, nachdem<br />

sich das Unternehmen im Januar 2003 zu seiner<br />

Verantwortung bekannt hatte, zwischen 1995 und 1997<br />

an wettbewerbswidrigen Preisabsprachen auf dem<br />

Weltmarkt für MCAA beteiligt gewesen zu sein, und eine<br />

Geldstrafe in Höhe von US $ 12 Millionen vereinbart hatte.<br />

Verfahren wegen Kartellrechtsverletzungen in Brasilien<br />

In Brasilien sind Zivilverfahren und Verwaltungsverfahren<br />

vor dem „Secretariat of Economic Law“ („SDE“)<br />

gegen Aventis, Aventis Behring und 19 weitere pharmazeutische<br />

Hersteller anhängig. Den Unternehmen wird<br />

vorgeworfen, im Rahmen einer Sitzung des Verbands<br />

der brasilianischen Pharmaindustrie gegen brasilianisches<br />

Wettbewerbsrecht verstoßen zu haben,<br />

indem die Mitgliedsunternehmen über ihre Vertreter<br />

Absprachen über einen Ausschluss pharmazeutischer<br />

Generika vom Markt getroffen hätten. An dieser<br />

Sitzung hatte auch ein Mitarbeiter von Aventis Behring<br />

Farmaceûtica Ltda. teilgenommen. Im Verwaltungsverfahren<br />

erwarten die Parteien eine erste rechtliche<br />

Einschätzung des SDE. Im Zivilverfahren hat der<br />

Staatsanwalt am 27. November 2001 öffentliche<br />

Zivilklage eingereicht, die Aventis und Aventis Behring<br />

jedoch bis heute nicht zugestellt wurde.<br />

Auf der Grundlage der gegenwärtig verfügbaren<br />

Informationen, der in der Bilanz gebildeten Rückstel-<br />

152 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

lungen und des bestehenden Versicherungsschutzes<br />

geht die Konzernleitung nicht davon aus, dass sich<br />

diese Verfahren auf die Vermögens- und Ertragslage<br />

oder den Cash Flow des Konzerns in erheblicher Weise<br />

nachteilig auswirken werden. Es kann jedoch nicht<br />

ausgeschlossen werden, dass dem Konzern infolge<br />

zukünftiger Ereignisse oder Entwicklungen im<br />

Zusammenhang mit diesen Verfahren bedeutende<br />

zusätzliche Kosten entstehen, welche die Vermögensund<br />

Ertragslage sowie den Cash Flow in erheblicher<br />

Weise nachteilig beeinträchtigen.<br />

(ii) Verpflichtungen aus der Veräußerung von<br />

Geschäftsaktivitäten<br />

Aventis und ihre Tochtergesellschaften Hoechst AG und<br />

Aventis Agriculture haben in den vergangenen Jahren<br />

eine Reihe hauptsächlich chemischer, unter Einschluss<br />

der agrochemischen, Aktivitäten verkauft, wobei die<br />

üblichen beschaffenheitsbezogenen Freistellungsverpflichtungen<br />

eingegangen und von Fall zu Fall auch<br />

spezielle Freistellungsverpflichtungen verhandelt<br />

wurden.<br />

Aventis CropScience<br />

Der Verkauf ihrer Gesamtbeteiligung von 76 % an der<br />

Aventis CropScience Gruppe durch Aventis Agriculture<br />

und die Hoechst AG an die Bayer AG wurde am 3. Juni<br />

2002 vollzogen. Der Aktienkaufvertrag enthielt die<br />

üblichen Zusicherungen und Gewährleistungen sowie<br />

eine Reihe von Freistellungen vor allem in Bezug auf<br />

Umwelthaftungen (die Obergrenze für Zusicherungen<br />

und Gewährleistungen sowie für Freistellungen im<br />

Umweltbereich ist auf € 836 Millionen festgesetzt, mit<br />

Ausnahme von einigen „rechtlichen“ Zusicherungen<br />

und Gewährleistungen und speziellen Umwelthaftungen),<br />

Steuern, spezielle Rechtsstreitigkeiten,<br />

StarLink-Mais und in Bezug auf einige vor dem<br />

Abschluss entstandenene Haftungen, insbesondere<br />

Produkthaftungsfälle (Obergrenze: € 418 Millionen).<br />

Darüber hinaus ist der Verlustausgleich begrenzt, d.h.<br />

insbesondere, dass es in der Regel keinen Ausgleich für<br />

Wertverlust und Folgeschäden gibt, wenngleich in


einigen Fällen spezielle Regelungen gelten. Hinzu<br />

kommt, dass Bayer einer Reihe von Verpflichtungen<br />

hinsichtlich Verlustbegrenzung und Kooperation<br />

unterliegt.<br />

Die reguläre Verjährungsfrist für die meisten<br />

Zusicherungen und Gewährleistungen läuft bis zum 3.<br />

Dezember 2003. Die „rechtlichen“ Zusicherungen und<br />

Gewährleistungen verjähren jedoch erst am 3. Juni<br />

2012. Bei allen speziellen Freistellungen sind<br />

unterschiedliche spezielle Verjährungsfristen<br />

vorgegeben.<br />

Aventis Animal Nutrition<br />

Die Veräußerung von Aventis Animal Nutrition wurde<br />

im April 2002 vollzogen. Der Kaufvertrag enthielt die<br />

üblichen Zusicherungen und Gewährleistungen. Die<br />

Freistellungsverpflichtungen von Aventis laufen bis<br />

April 2004, mit Ausnahme der Freistellungsverpflichtungen<br />

im Umweltbereich (bis April 2012), der Freistellungsverpflichtungen<br />

für Steuerrisiken (bis Ablauf der<br />

maßgeblichen, gesetzlichen Verjährungsfrist) und der<br />

Freistellungsverpflichtungen bezüglich des Kartellrechts<br />

(unbegrenzt). Im Rahmen der Freistellungsvereinbarung<br />

ist Aventis verpflichtet, für einen maximalen<br />

Gesamtbetrag von bis zu € 150 Millionen<br />

aufzukommen, mit Ausnahme einiger Umweltforderungen,<br />

bei denen die Obergrenze bei € 223 Millionen<br />

liegt, und Kartellrechts- und Steuerverfahren, für die<br />

bei den Freistellungsverpflichtungen keine Obergrenze<br />

festgelegt ist.<br />

Messer Griesheim GmbH<br />

Gemäß einer Vereinbarung vom 30./31. Dezember 2000<br />

hat Hoechst ihre 66 2/3-Beteiligung an der Messer<br />

Griesheim GmbH verkauft. Der Verkauf wurde am 30.<br />

April 2001 mit wirtschaftlicher Rückwirkung zum 31.<br />

August 2000 abgeschlossen. Der Vertrag enthält die<br />

üblichen Zusicherungen sowie Freistellungen. Die<br />

Zusicherungen und Gewährleistungen unterliegen<br />

einer Reihe von Beschränkungen, u.a. auf einen<br />

Höchstbetrag von € 130 Millionen, der bis auf<br />

bestimmte „rechtliche“ Zusicherungen und Gewährleis-<br />

tungen in allen Bereichen gilt, und auf einen<br />

Höchstbetrag von € 97,5 Millionen in Bezug auf<br />

spezielle Schadenersatzleistungen im Umweltbereich,<br />

vorbehaltlich einiger Ausnahmen. Die Gesamthaftung,<br />

die sich aus der Verletzung aller (einschließlich der<br />

„rechtlichen“) Zusicherungen und Gewährleistungen<br />

und aus den Freistellungen im Umweltbereich ergibt,<br />

ist auf maximal € 650 Millionen begrenzt. Die<br />

Verjährungsfrist in Bezug auf einige „rechtliche“<br />

Zusicherungen und Gewährleistungen läuft bis zum 30.<br />

April 2011. Für andere Zusicherungen und Gewährleistungen,<br />

mit Ausnahme derer, die China betreffen,<br />

endete die Verjährungsfrist am 30. Juni 2002. Eine<br />

Reihe von Forderungen wurden vom Käufer jedoch<br />

vor diesem Datum erhoben und sind immer noch<br />

anhängig. Für die in der Vereinbarung enthaltenden<br />

Freistellungen im Steuer- und Umweltbereich gelten<br />

separate, spezielle Verjährungsfristen. Des Weiteren<br />

unterliegen die Freistellungen im Umweltbereich einer<br />

Reihe von zusätzlichen Beschränkungen hinsichtlich<br />

der Rückerstattung von Kosten in diesem Bereich.<br />

Darüber hinaus enthält die Vereinbarung Freistellungen<br />

in einigen speziellen Situationen, bei denen<br />

diese Freistellungen in Bezug auf die daraus resultierenden<br />

Schäden einer bestimmten Regelung<br />

unterliegen.<br />

Celanese AG<br />

Die Abspaltung der Celanese AG wurde am 22. Oktober<br />

1999 mit wirtschaftlicher Rückwirkung zum 1. Januar<br />

1999 (24:00 Uhr) wirksam. Im Rahmen des Spaltungsvertrags<br />

zwischen Hoechst und Celanese schloss<br />

Hoechst jegliche Zusicherungen und Gewährleistungen<br />

bezüglich der auf Celanese übertragenen Gesellschaftsanteile<br />

und Vermögenswerte explizit aus. Folgende<br />

Freistellungsverpflichtungen von Höchst bestehen<br />

jedoch nach wie vor:<br />

- Während alle Verpflichtungen von Hoechst, die (i)<br />

sich aus dem öffentlichen Recht ergeben oder (ii) aus<br />

aktuellen oder künftigen Umweltgesetzen hervorgehen<br />

oder (iii) gemäß dem Zivilrecht oder dem öffentlichen<br />

Recht in Bezug auf Verunreinigung (wie definiert)<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 153


gegenüber Dritten bestehen, vollständig an Celanese<br />

abgetreten wurden, muss Hoechst für zwei Drittel<br />

solcher Kosten, die im Rahmen dieser Verpflichtungen<br />

für Celanese entstehen, aufkommen.<br />

- In dem Maße, in dem Hoechst gegenüber den Käufern<br />

einiger seiner veräußerten Geschäfte haftet (wie<br />

aufgezählt), muss Celanese Hoechst von Haftungsverpflichtungen,<br />

die sich insgesamt auf bis zu € 250<br />

Millionen belaufen, freistellen, sofern Umweltschäden<br />

betroffen sind. Haftungsverpflichtungen, die diesen<br />

Betrag übersteigen, werden bis zu einem Betrag von<br />

€ 750 Millionen von Hoechst allein getragen; Beträge,<br />

die € 750 Millionen übersteigen, werden ohne weitere<br />

Obergrenzen zu 2/3 von Hoechst und zu 1/3 von<br />

Celanese getragen. Die Ausgleichszahlungen, die<br />

Celanese im Rahmen dieser Regelung an Dritte bisher<br />

geleistet hat, liegen noch weit unter dem ersten<br />

Grenzbetrag von € 250 Millionen.<br />

Herberts GmbH<br />

Die Veräußerung der Herberts GmbH durch Hoechst an<br />

die DuPont de Nemours (Deutschland) GmbH wurde am<br />

26. Februar 1999 vereinbart.<br />

Vor kurzem haben Hoechst und Dupont eine<br />

Vereinbarung über die Erledigung aller geltend<br />

gemachten und möglichen weiteren Ansprüche aus<br />

dem Kaufvertrag getroffen, von der lediglich einige<br />

steuerrechtliche Sachverhalte ausgenommen sind.<br />

Rhodia<br />

Nach der Veräußerung von Rhodia im Jahr 1998 schloss<br />

Aventis am 26. Mai 1998 einen Umweltentschädigungsvertrag,<br />

der Rhodia unter bestimmten Umständen das<br />

Recht einräumt, von Aventis bis zu einer Höhe von<br />

€ 122 Millionen einen Ausgleich der Kosten im<br />

Zusammenhang mit eingetretenen Umweltrisiken zu<br />

fordern, die infolge einer Inanspruchnahme durch<br />

Dritte oder infolge von behördlichen Auflagen<br />

entstanden sind.<br />

Am 27. Dezember 2002 erhielt Aventis einen bis zum<br />

26. Februar 2003 befristeten Vergleichsvorschlag von<br />

Rhodia, der den Verzicht auf alle Ausgleichsansprüche<br />

154 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

aus dem Umweltentschädigungsvertrag gegen Zahlung<br />

von € 88 Millionen vorsieht. Eine erste Zahlung auf<br />

diesen Betrag in Höhe von € 26 Millionen wurde<br />

bereits im Jahr 2002 geleistet. Vorstand und<br />

Aufsichtsrat von Aventis haben der Umsetzung dieses<br />

Vergleichs mit Rhodia vorbehaltlich bestimmter<br />

Bedingungen zugestimmt.<br />

Clariant<br />

Gemäß einem am 17. Juni 1997 in Kraft getretenen<br />

Vertrag hat Hoechst sein Spezialchemikalien-Geschäft<br />

an die Clariant AG („Clariant“) veräußert. Effektiv<br />

vollzogen wurde der Transfer am 30. Juni 1997 (24:00<br />

Uhr).<br />

Während Clariant sich verpflichtet hat, Hoechst von<br />

allen Kosten, die an den verkauften Betriebsstätten<br />

im Umweltbereich entstehen, freizustellen, können<br />

bestimmte bestehende Freistellungsverpflichtungen<br />

von Hoechst im Umweltbereich zugunsten von Clariant<br />

folgendermaßen zusammengefasst werden:<br />

- Die Kosten im Umweltbereich an den Betriebsstätten,<br />

die direkt oder indirekt von Clariant übernommen<br />

wurden und einer speziellen Aktivität von Hoechst oder<br />

einem Dritten, der in dem an Clariant abgetretenen<br />

Geschäft nicht involviert ist, zuzuschreiben sind,<br />

müssen von Hoechst getragen werden, wenn die seit<br />

dem Abschluss kumulierten Kosten in einem Jahr einen<br />

für das laufende Jahr festgesetzten Grenzbetrag<br />

übersteigen. Dieser Grenzbetrag steigt jährlich von<br />

ca. € 102 Millionen im Geschäftsjahr 1997/98 auf ca.<br />

€ 816 Millionen im 15. Jahr nach dem Abschluss der<br />

Veräußerung. Hoechst muss nur für die Differenz<br />

zwischen Clariants kumulierten Kosten und dem<br />

Grenzbetrag des dann laufenden Jahres zahlen. Bisher<br />

waren im Rahmen dieser Vereinbarung keine<br />

Zahlungen fällig.<br />

- Hoechst ist verpflichtet, Clariant zeitlich unbegrenzt<br />

von Kosten freizustellen (sofern sie einen indexierten<br />

Betrag von ca. € 20,5 Millionen überschreiten), die im<br />

Zusammenhang mit vier festgelegten Deponien in<br />

Deutschland stehen, die nicht auf den von Clariant<br />

übernommenen Betriebsstätten liegen, und die auf am


Ort der von Clariant übernommenen Betriebsstätten<br />

vorkommenden Verschmutzungen, die in der<br />

Vergangenheit jedoch nicht durch Spezialchemikalien<br />

verursacht wurden, zurückzuführen sind.<br />

Hoechst ist verpflichtet, 75 % der Kosten zu<br />

übernehmen, die im Zusammenhang mit einer<br />

bestimmten Deponie in Frankfurt, Deutschland,<br />

entstehen.<br />

InfraServ Höchst<br />

Im Wege eines Einbringungsvertrages vom 19./20.<br />

Dezember 1996, geändert am 5. Mai 1997, übertrug<br />

Hoechst alle Grundstücke, Gebäude und damit<br />

verbundenen Vermögensgegenstände der Hoechst-<br />

Niederlassung in Frankfurt-Höchst auf die InfraServ<br />

GmbH & Co Höchst KG („InfraServ Höchst“). InfraServ<br />

Höchst verpflichtete sich, Hoechst von Umwelthaftungen<br />

aus bestehenden Umweltschäden freizustellen,<br />

und Hoechst verpflichtete sich in einer Nebenvereinbarung,<br />

InfraServ Höchst ohne zeitliche Begrenzung<br />

die Kosten in Bezug auf eine Reihe möglicher<br />

Umweltschäden in der Hoechst-Betriebsstätte bis zu<br />

€ 143,2 Millionen (DM 280 Millionen) zurückzuerstatten.<br />

Unter dem Gesellschaftsvertrag von InfraServ<br />

Höchst und als ehemalige Eigentümerin der<br />

Grundstücke kann Hoechst immer noch für Kosten<br />

von Beseitigungsmaßnahmen, die diesen Betrag<br />

übersteigen, haftbar gemacht werden.<br />

Ferner hat sich InfraServ Höchst bereit erklärt,<br />

Hoechst von der Haftung im Zusammenhang mit<br />

bestimmten Deponien, für welche InfraServ Höchst<br />

bereits € 65 Millionen (DM 112,4 Millionen) erhalten<br />

hatte, freizustellen. Unter dem Gesellschaftsvertrag<br />

von Infraserv Höchst oder als frühere Nutzerin der<br />

Deponien könnte Hoechst für Sanierungskosten, die<br />

über diesen Betrag hinausgehen, dennoch in Anspruch<br />

genommen werden.<br />

Ipiranga<br />

Die Hoechst AG, die 1998 ihre Beteiligung am<br />

brasilianischen Petrochemie-Unternehmen „Ipiranga<br />

Petroquimica“ („IP“) veräußert hatte, hat sich<br />

grundsätzlich bereit erklärt, bis zur Höhe von US $ 49<br />

Millionen für bestimmte Verbindlichkeiten von IP als<br />

Gegenleistung für das Erlöschen der Verpflichtungen<br />

aus den „Financial Support and Retention Agreements“<br />

zu haften, welche sie zuvor als Hauptgesellschafterin<br />

von IP übernommen hatte. Hoechst kann vom<br />

derzeitigen Hauptaktionär von IP für alle von Hoechst<br />

im Rahmen dieser Garantie möglicherweise zu<br />

zahlenden Beträge eine Entschädigung verlangen.<br />

Weitere mögliche Haftungsverhältnisse<br />

Daneben existieren weitere mögliche Haftungsverhältnisse<br />

im Zusammenhang mit Garantien, die im<br />

Rahmen der Veräußerung von Beteiligungen und<br />

Aktivitäten sowie im Rahmen der Abspaltung von<br />

industriellen Aktivitäten übernommen wurden.<br />

Auf der Grundlage der gegenwärtig verfügbaren<br />

Informationen, der in der Bilanz gebildeten Rückstellungen<br />

und des bestehenden Versicherungsschutzes<br />

geht die Konzernleitung nicht davon aus, dass sich die<br />

zuvor beschriebenen, aus Desinvestition bestimmter<br />

Geschäftsaktivitäten entstandenen Haftungsverhältnisse<br />

auf die Vermögens- und Ertragslage oder den<br />

Cash Flow des Konzerns in erheblicher Weise nachteilig<br />

auswirken werden. Es kann jedoch nicht<br />

ausgeschlossen werden, dass dem Konzern infolge<br />

zukünftiger Ereignisse bedeutende zusätzliche Kosten<br />

entstehen, welche die Vermögens- und Ertragslage<br />

sowie den Cash Flow in erheblicher Weise nachteilig<br />

beeinträchtigen.<br />

(iii) Umweltrisiken<br />

Die Konzerntätigkeit unterliegt weitreichenden, sich<br />

entwickelnden und zunehmend strengeren Gesetzen<br />

und Vorschriften, welche die Freisetzung oder<br />

Entsorgung in die Umwelt von Materialien, die der<br />

Regelung unterliegen, regeln oder in anderer Weise<br />

den Umweltschutz oder die menschliche Gesundheit<br />

und Sicherheit berühren. Die Einhaltung der umweltrelevanten<br />

Gesetze und Bestimmungen war und<br />

ist weiterhin für den Konzern mit erheblichen<br />

Aufwendungen verbunden und könnte zu einer<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 155


Beeinträchtigung der Anpassung und Entwicklung<br />

seiner Anlagen oder zur Produktionseinstellung führen.<br />

Zudem könnte dies die Errichtung aufwändiger<br />

umweltschützender Anlagen oder große finanzielle<br />

Belastungen wegen Sanierungsmaßnahmen sowie<br />

Geldbußen und Strafen nach sich ziehen.<br />

Im Übrigen haben zahlreiche gegenwärtige und<br />

ehemalige Produktionsstandorte des Konzerns eine<br />

lange industrielle Vergangenheit. Wie dies bei<br />

Produktionen dieser Art üblich ist, sind an bestimmten<br />

Standorten Boden- bzw. Grundwasserkontaminierungen<br />

bereits eingetreten bzw. können in der Zukunft noch<br />

auftreten. Der Konzern führt gegenwärtig Untersuchungen<br />

und Beobachtungen sowie Arbeiten zur<br />

Beseitigung der Boden- und Grundwasserkontaminationen<br />

an bestimmten Standorten durch. Darüber<br />

hinaus ist und könnte der Konzern künftig zur<br />

Dekontaminierung von gegenwärtig oder vormals<br />

betriebenen, verpachteten oder von Dritten<br />

betriebenen Standorten verpflichtet sein, wie dies<br />

der „US Comprehensive Environmental Response,<br />

Compensation and Liability Act“ (bekannt unter der<br />

Bezeichnung „Superfund“) und andere vergleichbare<br />

Vorschriften in den USA und anderswo vorsehen. Kraft<br />

diesen Vorschriften können Eigentümer oder Betreiber<br />

eines kontaminierten Standorts sowie die Urheber<br />

einer Kontamination unabhängig vom Verschulden<br />

gemeinsam oder einzeln für deren Beseitigung haftbar<br />

gemacht werden. Einzelne Konzerngesellschaften<br />

wurden als „potenziell verantwortliche Beteiligte“<br />

oder deren Entsprechung gemäß den Bestimmungen<br />

des Superfund und ähnlicher US-amerikanischer<br />

sowie anderer Rechtsvorschriften außerhalb der USA<br />

eingestuft. Möglicherweise ergibt sich auch eine<br />

Verantwortung für verschiedene Standorte aus anderen<br />

Gründen. An ungefähr sechs Standorten unternimmt<br />

der Konzern derzeit aktiv Beseitigungsmaßnahmen.<br />

Außerdem übernehmen die primär verantwortlichen<br />

Drittgesellschaften an ungefähr 37 Standorten ebenfalls<br />

aktive Schadensbeseitigung im Wege der Entschädigung<br />

oder auf andere Weise.<br />

156 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

Im Übrigen hat der Konzern die Verantwortlichkeit<br />

für bestimmte umweltbezogene Verpflichtungen im<br />

Zusammenhang mit der Veräußerung oder Abspaltung<br />

verschiedener Konzerngesellschaften, wie z.B. Aventis<br />

CropScience, Aventis Animal Nutrition, Celanese,<br />

InfraServ Höchst und Messer Griesheim, sowie der<br />

Veräußerung der Spezialchemikalien-Sparte an Clariant<br />

übernommen. Siehe auch vorstehenden Abschnitt<br />

„Verpflichtungen aus der Veräußerung von Geschäftsaktivitäten“.<br />

Auf der Grundlage der verfügbaren Informationen<br />

geht die Konzernleitung nicht davon aus, dass die<br />

Einhaltung der Umweltgesetze und -bestimmungen<br />

bzw. die Durchführung der erforderlichen Sanierungsmaßnahmen<br />

bedeutende Auswirkungen auf die<br />

Vermögens- und Ertragslage sowie den Cash Flow<br />

haben werden. Es ist jedoch nicht auszuschließen,<br />

dass infolge neuer Ereignisse, wie beispielsweise die<br />

Änderung von derzeit geltenden Gesetzen, der Erlass<br />

neuer Gesetze sowie die Entwicklung oder die<br />

Entdeckung neuer haftungsbegründender Tatsachen<br />

oder Umstände, bedeutende zusätzliche Kosten<br />

entstehen und somit die finanzielle Lage des Konzerns<br />

bzw. das Ergebnis der Geschäftstätigkeit in erheblicher<br />

Weise beeinträchtigt werden können.<br />

b) Operating Leasing-Verträge<br />

Die Fälligkeiten der künftigen Mindestleasingzahlungen<br />

für Operating Leasing-Verträge sind wie folgt:<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001<br />

2002 – 170<br />

2003 172 197<br />

2004 169 179<br />

2005 155 158<br />

2006 148 144<br />

2007 130 –<br />

Danach 506 594<br />

Gesamt 1 280 1 442


c) Finanzinstrumente<br />

Der Konzern verfolgt seit einigen Jahren die Strategie<br />

der fallweisen Absicherung gegen Währungs- und<br />

Zinsrisiken. Die Strategie wird regelmäßig an die<br />

erwarteten Entwicklungen angepasst. Da es sich um<br />

Termingeschäfte, Optionen und Swaps im Währungsund<br />

Zinsbereich handelt, stellen die in Ziffer 25d und<br />

25e genannten Nominalwerte nicht die Zahlungsströme<br />

zwischen den Parteien dar, sondern die Summe aller<br />

derivativen Zins- und Devisengeschäfte zum Bilanzstichtag.<br />

d) Zinsrisiko-Management<br />

Im Rahmen des zentralen Managements des Zinsrisikos<br />

schließt der Konzern Zinsswaps und Optionskontrakte<br />

ab. Ziel dieser Instrumente ist die kostenoptimale<br />

Minimierung des Einflusses von Zinsänderungen auf<br />

das Betriebs- und Zinsergebnis und die Vermögenslage<br />

des Konzerns.<br />

Die Nominalwerte zum Bilanzstichtag betragen:<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember 31. Dezember<br />

2002 2001<br />

Euro Devisen Euro Devisen<br />

Zinsswaps 844 5 182 2 141 4 218<br />

Zinsoptionen 830 – 932 –<br />

Gesamt 1 674 5 182 3 073 4 218<br />

Der Rückgang der Nominalwerte der Zinsderivate<br />

zwischen dem 31. Dezember 2001 und dem 31.<br />

Dezember 2002 sowie der Rückgang des Euro-Anteils<br />

sind hauptsächlich auf die Umstrukturierung des<br />

Schuldenportfolios des Konzerns zurückzuführen. Die<br />

Swaps haben im Wesentlichen eine Laufzeit zwischen<br />

drei Monaten und vier Jahren. Die variablen Zinssätze<br />

können bedeutenden Schwankungen unterliegen.<br />

e) Währungsrisiko-Management<br />

Im Rahmen des des Währungsrisiko-Managements<br />

setzt der Konzern übliche und im Allgemeinen liquide<br />

Instrumente, wie Währungsswapgeschäfte und<br />

Devisentermingeschäfte, ein. Die Laufzeiten dieser<br />

Verträge liegen regelmäßig bei einem Zeitraum von<br />

höchstens sechs Monaten.<br />

Die Nettoposition des Konzerns in den verschiedenen<br />

Währungen wird, soweit möglich, zentral gesteuert.<br />

Die Nominalwerte der Devisentermingeschäfte sind<br />

in der untenstehenden Tabelle zusammengefasst. Die<br />

Fremdwährungsbeträge sind mit dem Stichtagskurs<br />

umgerechnet.<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember 31. Dezember<br />

2002 2001<br />

Kauf Verkauf Kauf Verkauf<br />

US-Dollar 3 528 3 951 2 765 4 486<br />

Pfund Sterling 614 957 446 965<br />

Japanischer Yen 269 223 89 183<br />

Sonstige 258 693 258 862<br />

Gesamt 4 669 5 824 3 558 6 496<br />

Die Nominalwerte der Währungsoptionen sind in der<br />

untenstehenden Tabelle aufgeführt. Die Fremdwährungsbeträge<br />

sind mit dem Stichtagskurs umgerechnet.<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember 31. Dezember<br />

2002 2001<br />

Kauf Verkauf Kauf Verkauf<br />

US-Dollar 41 80 913 295<br />

Pfund Sterling 4 – 96 –<br />

Japanischer Yen – – 87 22<br />

Brasilianischer Real – – – 1 082<br />

Sonstige – 40 – 19<br />

Gesamt 45 120 1 096 1 418<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 157


Die Struktur des Instrumenten-Portfolios (Termingeschäfte<br />

und Währungsoptionen) zum Management des<br />

Währungsrisikos des Konzerns ist flexibel und kann je<br />

nach Annahme über die Entwicklung der zukünftigen<br />

Wechselkurse angepasst werden.<br />

Die bis zum 31. Dezember 2002 abgeschlossenen<br />

Transaktionen haben im Wesentlichen Laufzeiten unter<br />

sechs Monaten. Die Wechselkurse können bedeutenden<br />

Schwankungen unterliegen.<br />

Alle vom Konzern zu Sicherungszwecken gehaltenen<br />

Finanzinstrumente werden mit ihrem Marktwert<br />

angesetzt (marked to market). Ausgenommen davon<br />

sind Finanzinstrumente, die der besonderen<br />

Absicherung spezifischer Transaktionen dienen. Die<br />

oben gezeigten Differenzen zwischen Markt- und<br />

Buchwerten betreffen somit die Sicherungsgeschäfte<br />

und werden durch unrealisierte Gewinne bzw. Verluste<br />

aus den abgesicherten Grundgeschäften kompensiert.<br />

Der Buchwert der Zinsswaps entspricht den<br />

aufgelaufenen Zinsen.<br />

Der Buchwert der Finanzinstrumente wurde einzeln<br />

entweder von unabhängigen Finanzinstituten für<br />

strukturierte Transaktionen oder vom Konzern für<br />

Standardtransaktionen anhand der Kurse und des<br />

Stichtagskurses ermittelt.<br />

158 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

Abgegrenzte Gewinne und Verluste aus der<br />

Absicherung künftiger Zahlungen an Inhaber von<br />

Vorzugsrechten werden nachstehend mit dem<br />

voraussichtlichen Zeitpunkt der Ergebniswirksamkeit<br />

dargestellt:<br />

31. Dezember 31. Dezember<br />

2002 2001<br />

(in Millionen €)<br />

Marktwert Buchwert Marktwert Buchwert<br />

Zinsswaps 79 12 23 (24)<br />

Zinsoptionen (1) (1) (1) (1)<br />

Währungsoptionen 4 4 (64) (64)<br />

Devisentermingeschäfte 172 102 (7) (8)<br />

Gesamt 254 117 (49) (97)<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001<br />

Bis zu 1 Jahr (8) (15)<br />

1 bis 5 Jahre – (8)<br />

Gesamt (8) (23)<br />

f) Marktwerte der Finanzinstrumente<br />

Die Buch- und Marktwerte der vom Konzern gehaltenen Finanzinstrumente stellen sich wie folgt dar:<br />

g) Sonstiges<br />

Der Konzern verfügt über nicht in Anspruch<br />

genommene kurz-, mittel- und langfristige Kreditlinien<br />

in verschiedenen Währungen, die sich zum<br />

31. Dezember 2002 auf insgesamt € 7 122 Millionen<br />

(€ 8 698 Millionen zum 31. Dezember 2001) belaufen.<br />

Alle diese Kreditlinien sind mit Auflagen bezüglich der<br />

Finanzstruktur des Aventis Konzerns verbunden. Diese<br />

Auflagen betreffen insbesondere die Einhaltung einer<br />

Mindesteigenkapitalquote im Verhältnis von 1:1 und<br />

die Beachtung einer Obergrenze für das Verhältnis der<br />

Schulden zum Vermögen, die zum 31. Dezember 2002<br />

bei € 1 325 Millionen lag.


26. Segmentberichterstattung<br />

Segmentangaben zu Arbeitsgebieten<br />

Die folgende Darstellung berücksichtigt die neue Organisation von Aventis. Die Angaben für die Jahre 2001 und<br />

2000 wurden entsprechend angepasst.<br />

Verschreibungs- Impfstoffe Corporate Aventis Sonstige Überleitung<br />

(in Millionen €)<br />

Konzern<br />

pflichtige und Tier- CropScience Aktivitäten*<br />

Arzneimittel gesundheit<br />

2002<br />

Außenumsatz 16 010 1 580 – 1 831 1 236 (35) 20 622<br />

Innenumsatz (12) – – – (23) 35 –<br />

Abschreibungen (ohne Goodwill) (652) (89) (5) (66) (233) – (1 045)<br />

Goodwill-Abschreibungen (515) (24) (5) (30) (447) – (1 021)<br />

Betriebsergebnis 3 110 599 32 253 (1 177) 13 2 830<br />

Bilanzsumme 22 423 2 491 2 927 – 3 232 – 31 073<br />

Beteiligungen at equity 314 66 490 – 905 – 1 775<br />

Investitionsausgaben 698 159 7 27 109 – 1 000<br />

Betriebsvermögen 2 497 489 (15) – 913 – 3 884<br />

Equity-Ergebnis 26 25 157 – (157) – 51<br />

2001<br />

Außenumsatz 15 120 1 425 – 4 303 2 141 (48) 22 941<br />

Innenumsatz (43) – – – (5) 48 –<br />

Abschreibungen (ohne Goodwill) (706) (74) (26) (169) (220) – (1 195)<br />

Goodwill-Abschreibungen (537) (28) – (64) (21) – (650)<br />

Betriebsergebnis 2 831 453 (342) 615 20 62 3 639<br />

Bilanzsumme 24 690 2 638 2 311 5 108 4 487 – 39 234<br />

Beteiligungen at equity 323 63 549 2 1 119 – 2 056<br />

Investitionsausgaben 851 143 3 86 162 – 1 245<br />

Betriebsvermögen 2 346 237 (30) 1 799 838 – 5 190<br />

Equity-Ergebnis 5 39 169 – (128) – 85<br />

* Im Zuge der Reorganisierung der Konzernaktivitäten wird Aventis Behring nicht mehr als zum Kerngeschäft gehörend betrachtet. Die sich auf Aventis Behring beziehenden<br />

Zahlen werden jetzt unter dem Posten „Sonstige Aktivitäten“ ausgewiesen. Die Zahlen zu den Geschäftsjahren 2001 und 2000 sind angepasst worden, um vergleichbare<br />

Informationen zu liefern.<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 159


Verschreibungs- Impfstoffe Corporate Aventis Sonstige Überleitung<br />

(in Millionen €)<br />

Konzern<br />

pflichtige und Tier- CropScience Aktivitäten*<br />

Arzneimittel gesundheit<br />

2000<br />

Außenumsatz 13 848 1 092 – 4 029 3 409 (74) 22 304<br />

Innenumsatz (74) – – – – 74 –<br />

Abschreibungen (ohne Goodwill) (943) (52) (72) (231) (376) – (1 674)<br />

Goodwill-Abschreibungen (535) (25) – (166) (26) – (752)<br />

Betriebsergebnis 1 007 174 (435) (182) 53 – 617<br />

Bilanzsumme 24 945 2 352 2 125 5 776 6 985 – 42 183<br />

Beteiligungen at equity 299 73 517 – 1 523 – 2 412<br />

Investitionsausgaben 816 79 38 139 498 – 1 570<br />

Betriebsvermögen 2 370 262 (68) 1 645 932 – 5 141<br />

Equity-Ergebnis (24) 64 122 – 82 – 244<br />

* Im Zuge der Reorganisierung der Konzernaktivitäten wird Aventis Behring nicht mehr als zum Kerngeschäft gehörend betrachtet. Die sich auf Aventis Behring beziehenden<br />

Zahlen werden jetzt unter dem Posten „Sonstige Aktivitäten“ ausgewiesen. Die Zahlen zu den Geschäftsjahren 2001 und 2000 sind angepasst worden, um vergleichbare<br />

Informationen zu liefern.<br />

Angaben nach geografischen Bereichen<br />

Frankreich Deutschland Andere Vereinigte Asien Sonstige Überleitung<br />

(in Millionen €)<br />

Konzern<br />

Länder Staaten Länder<br />

in Europa und Kanada<br />

2002<br />

Umsatzerlöse<br />

Langfristige<br />

6 784 3 897 4 298 9 189 1 990 1 764 (7 300) 20 662<br />

Vermögenswerte 5 396 2 436 2 417 8 720 638 320 – 19 927<br />

2001<br />

Umsatzerlöse<br />

Langfristige<br />

8 020 4 558 4 631 8 932 2 588 2 682 (8 470) 22 941<br />

Vermögenswerte 5 901 2 514 2 745 11 899 986 396 – 24 441<br />

2000<br />

Umsatzerlöse<br />

Langfristige<br />

7 298 5 409 4 322 6 946 2 655 2 476 (6 802) 22 304<br />

Vermögenswerte 6 096 4 542 2 778 11 404 933 862 – 26 615<br />

160 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS


Langfristige Vermögenswerte umfassen Sachanlagen<br />

und immaterielle Vermögenswerte, Beteiligungen at<br />

equity, sonstige Beteiligungen, langfristige Darlehensforderungen,<br />

Abgrenzungsposten und sonstige<br />

27. Ansprüche aus Vorzugsrechten<br />

Vermögenswerte mit Ausnahme der aktiven latenten<br />

Steuern.<br />

Die Umsätze für Frankreich umfassen folgende<br />

Exportumsätze:<br />

2002 2001<br />

(in Millionen €)<br />

2000<br />

Europa 1 775 1 967 1 646<br />

Vereinigte Staaten / Kanada 889 923 656<br />

Sonstige Länder 1 694 2 257 1 533<br />

Gesamt 4 358 5 147 3 835<br />

Die Ansprüche aus Vorzugsrechten (vor gezahlten oder zu zahlenden Steuern) in Form von Dividenden oder Zinsen<br />

setzen sich wie folgt zusammen:<br />

(in Millionen €)<br />

Ziffer 2002 2001 2000<br />

Vorzugsaktien, Serie „A“ 1993 10d 34 37 36<br />

Partizipationsscheine 1983 und Serie A 1989 10e, 10f 5 3 3<br />

Capital Equity Notes - 1986 und 1993 10b, 10c 18 38 46<br />

Zwischensumme 57 78 85<br />

Rückzahlbare Vorzugspapiere 11 28 50 33<br />

Gesamt 85 128 118<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 161


28. Ergebnis je Aktie<br />

Die Ermittlung des Ergebnisses je Aktie ist in Ziffer 1o<br />

beschrieben. Nachfolgend wird die Überleitung vom<br />

Unverwässertes Ergebnis je Aktie<br />

162 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

unverwässerten Ergebnis je Aktie auf das verwässerte<br />

Ergebnis je Aktie erläutert:<br />

2002 2001 2000<br />

Den Stammaktionären zustehender Gewinn / (Verlust) (in Millionen €) 2 091 1 505 (147)<br />

Durchschnittliche Anzahl umlaufender Aktien 793 412 151 787 553 585 780 546 131<br />

Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €)<br />

Auswirkung verwässernder Wertpapiere:<br />

Aktienoptionen (nach der Treasury Stock Methode)<br />

2,64 1,91 (0,19)<br />

Anzahl potenzieller zusätzlicher Stammaktien 6 667 765 8 471 933 –<br />

Verwässertes Ergebnis je Aktie<br />

Den Stammaktionären zustehender Gewinn / (Verlust)<br />

nach angenommenem Umtausch (in Millionen €) 2 091 1 505 (147)<br />

Durchschnittliche Anzahl umlaufender Aktien - verwässert 800 079 916 796 025 518 780 546 131<br />

Verwässerter / Gewinn (Verlust) je Aktie in € 2,61 1,89 (0,19)<br />

Da der Verlust für das Jahr 2000 auf die Stammaktien<br />

entfällt, wurde die Berechnung des unverwässerten<br />

und des verwässerten Verlustes je Aktie für dieses Jahr<br />

nach dem gleichen Verfahren vorgenommen.<br />

29. Gewinnverwendung<br />

Im Jahr 2002 hat die Hauptversammlung für das<br />

Geschäftsjahr 2001 eine Dividende je Stammaktie von<br />

€ 0,58 (zuzüglich einer Steuergutschrift von € 0,29)<br />

beschlossen. Der Gesamtbetrag der Ausschüttung<br />

belief sich auf € 460 Millionen.<br />

Im Jahr 2001 hatte die Hauptversammlung für das<br />

Geschäftsjahr 2000 eine Dividende je Stammaktie von<br />

€ 0,50 (zuzüglich einer Steuergutschrift von € 0,25)<br />

beschlossen. Die gesamte Ausschüttung betrug € 393<br />

Millionen.<br />

Im Jahr 2000 hat die Hauptversammlung für das<br />

Geschäftsjahr 1999 eine Dividende je Stammaktie von<br />

€ 0,45 (zuzüglich einer Steuergutschrift von € 0,23)<br />

beschlossen. Der Gesamtbetrag der Ausschüttung<br />

machte € 351 Millionen aus.<br />

30. Neuordnung des Konzerns (ungeprüft)<br />

Infolge der Entscheidung zu einer noch stärkeren<br />

strategischen Ausrichtung auf Pharmaprodukte hat<br />

Aventis im Jahr 2002 die Veräußerung von Aventis<br />

CropScience an die Bayer AG und die Veräußerung<br />

von Aventis Animal Nutrition an CVC Capital Partners<br />

abgeschlossen. Bereits im Jahr 2001 hatte der Konzern<br />

seine Beteiligung an dem Industriegase-Unternehmen<br />

Messer Griesheim veräußert.<br />

Die ungeprüften pro forma Angaben wurden unter<br />

der Annahme erstellt, dass die oben aufgeführten<br />

Transaktionen wie folgt stattgefunden haben:<br />

Für Aventis CropScience und das betriebliche<br />

Vermögen von Aventis Animal Nutrition:<br />

- zum 1. Januar 2001 in Bezug auf die pro forma<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr<br />

2001 und zum 1. Januar 2002 in Bezug auf die pro<br />

forma Gewinn- und Verlustrechnung für das<br />

Geschäftsjahr 2002;<br />

- zum 31. Dezember 2001 für die pro forma Bilanz<br />

zum 31. Dezember 2001.<br />

Für Messer:<br />

- zum 1. Januar 2001 in Bezug auf die pro forma Gewinnund<br />

Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2001;


- zum 31. Dezember 2001 für die pro forma Bilanz zum<br />

31. Dezember 2001.<br />

Die ungeprüften pro forma Angaben für Aventis<br />

erlauben keine Aussage über die zukünftige<br />

Ergebnisentwicklung, noch kann daraus geschlossen<br />

Ungeprüfte pro forma Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2002<br />

(in Millionen €)<br />

Aventis Veräußerung Veräußerung Aventis<br />

(historisch) Aventis Animal pro forma<br />

CropScience Nutrition<br />

Umsatzerlöse 20 622 (1 797) (139) 18 686<br />

Betriebliche Aufwendungen (17 793) 1 584 569 (15 640)<br />

Betriebsergebnis 2 829 (213) 430 3 046<br />

Equity-Ergebnis 51 – 1 52<br />

Finanzergebnis, netto (309) 123 – (186)<br />

Sonstige Aufwendungen und Erträge 1 120 (2 005) 107 (778)<br />

Ertragsteuern (1 430) 479 (300) (1 251)<br />

Ergebnisanteile anderer Gesellschafter (85) 35 – (50)<br />

Ansprüche aus Vorzugsrechten (85) – – (85)<br />

Konzerngewinn(-verlust) 2 091 (1 581) 238 748<br />

Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 2,64 – – 0,94<br />

Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 2,61 – – 0,93<br />

Ungeprüfte pro forma Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2001<br />

werden, wie sich die Vermögenslage von Aventis<br />

dargestellt hätte, wenn die oben beschriebenen<br />

Transaktionen tatsächlich zu jenen Zeitpunkten<br />

stattgefunden hätten oder wirksam geworden wären.<br />

(in Millionen €)<br />

Aventis Veräußerung Veräußerung Veräußerung Aventis<br />

(historisch) Aventis Animal Messer pro forma<br />

CropScience Nutrition<br />

Umsatzerlöse 22 941 (4 247) (550) (435) 17 709<br />

Betriebliche Aufwendungen (19 302) 3 752 638 399 (14 513)<br />

Betriebsergebnis 3 639 (495) 88 (36) 3 196<br />

Equity-Ergebnis 85 – – 3 88<br />

Finanzergebnis, netto (704) 350 12 37 (305)<br />

Sonstige Aufwendungen und Erträge (134) (57) 3 (126) (314)<br />

Ertragsteuern (1 111) 96 31 (70) (1 054)<br />

Ergebnisanteile anderer Gesellschafter (142) 94 – – (48)<br />

Ansprüche aus Vorzugsrechten (128) – – – (128)<br />

Konzerngewinn (-verlust) 1 505 (12) 134 (192) 1 435<br />

Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 1,91 – – – 1,82<br />

Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 1,89 – – – 1,80<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 163


Ungeprüfte pro forma Bilanz zum 31. Dezember 2001<br />

(in Millionen €)<br />

Aventis Veräußerung Veräußerung Aventis<br />

(historisch) Aventis Animal pro forma<br />

CropScience Nutrition<br />

Immaterielle Vermögenswerte (netto) 14 264 (668) (8) 13 588<br />

Sachanlagen (netto) 5 741 (889) (135) 4 717<br />

Finanzanlagen und sonstige langfristige Vermögenswerte 6 445 (379) 37 6 103<br />

Vorräte (netto)<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

4 059 (1 137) (77) 2 845<br />

und Wechselforderungen 3 522 (1 096) (124) 2 302<br />

Sonstiges kurzfristiges Vermögen 3 689 (440) 10 3 259<br />

Flüssige Mittel und kurzfristige Geldanlagen 1 514 (163) – 1 351<br />

Vermögen, gesamt 39 234 (4 772) (297) 34 165<br />

Eigenkapital 12 021 2 829 (26) 14 824<br />

Rückzahlbare Vorzugspapiere 200 – – 200<br />

Anteile anderer Gesellschafter 913 (644) – 269<br />

Rückstellungen und sonstige langfristige Verbindlichkeiten 284 – – 284<br />

Langfristige Finanzschulden 7 225 (425) (13) 6 787<br />

Langfristige Finanzschulden - unter 1 Jahr 5 904 (4 264) (39) 1 601<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2 421 (471) (91) 1 859<br />

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 5 460 (229) (43) 5 188<br />

Kurzfristige Darlehen und Kontokorrentkredite 4 806 (1 568) (85) 3 153<br />

Verbindlichkeiten, gesamt 39 234 (4 772) (297) 34 165<br />

Anmerkungen zu den pro forma Angaben<br />

Die Desinvestitionen des Jahres 2002 enthalten die<br />

Veräußerungen der Beteiligung an Aventis CropScience<br />

und des Betriebsvermögens von Aventis Animal<br />

Nutrition.<br />

(I) Veräußerungen im Jahr 2002<br />

a) Veräußerung von Aventis CropScience<br />

Zum 3. Juni 2002 veräußerte der Konzern seine<br />

Beteiligung von 76 % an Aventis CropScience an Bayer.<br />

Die folgenden ungeprüften pro forma Anpassungen<br />

wurden vorgenommen:<br />

- Entkonsolidierung der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

sowie der Bilanz von Aventis CropScience,<br />

164 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

- Eliminierung der Anteile anderer Gesellschafter<br />

an Aventis CropScience, betreffend die zuvor von<br />

der Schering AG gehaltene 24%ige Beteiligung,<br />

- Erfassung der Aktivitäten, Vermögenswerte und<br />

Verbindlichkeiten, die im Rahmen der Vereinbarung<br />

über dieVeräußerung von Aventis CropScience an die<br />

Bayer AG bei Aventis verblieben sind. Diese betreffen<br />

im Wesentlichen Rückstellungen für die Rechtsstreitigkeit<br />

im Zusammenhang mit StarLink, für Umweltund<br />

Produkthaftungsrisiken sowie für bestimmte<br />

Pensionsverpflichtungen,<br />

- Erfassung der Transaktionen zwischen verbundenen<br />

Unternehmen, die zwischen Aventis (unter Ausschluss<br />

der Geschäfte der veräußerten Aktivitäten von Aventis<br />

Animal Nutrition) und Aventis CropScience getätigt und


im Konzernabschluss von Aventis eliminiert worden<br />

sind,<br />

- Eliminierung des Gewinns aus der Veräußerung von<br />

Aventis CropScience und der steuerlichen Auswirkungen<br />

im Rahmen der pro forma Gewinn- und Verlustrechnung<br />

für das Jahr 2002 sowie der im Jahr 2002<br />

von Aventis in Verbindung mit dem Abgang von Aventis<br />

CropScience in der weltweiten Steuerkonsolidierung<br />

erfassten Aufwendungen,<br />

- Erfassung des bei der Veräußerung von Aventis<br />

CropScience erhaltenen Verkaufserlöses unter der<br />

Annahme, dass diese Mittel am 1. Januar 2001<br />

angefallen sind und zur Tilgung von Finanzschulden<br />

und zur Verringerung des Zinsaufwands genutzt<br />

wurden.<br />

(b) Veräußerung des Betriebsvermögens von Aventis<br />

Animal Nutrition<br />

Am 2. April 2002 wurde der Verkauf des Betriebsvermögens<br />

von Aventis Animal Nutrition an CVC Capital<br />

Partners abgeschlossen.<br />

Die ungeprüften pro forma Anpassungen sind:<br />

- Entkonsolidierung der Geschäftstätigkeit, der<br />

Vermögenswerte und der Verbindlichkeiten der<br />

veräußerten Aktivitäten von Aventis Animal Nutrition,<br />

- Erfassung der Transaktionen zwischen verbundenen<br />

Unternehmen, die zwischen Aventis (unter Ausschluss<br />

von Aventis CropScience) und Aventis Animal Nutrition<br />

getätigt und die im der Konzernabschluss von Aventis<br />

eliminiert worden sind,<br />

- Eliminierung des Gewinns und der steuerlichen<br />

Auswirkungen aus der Veräußerung von Aventis Animal<br />

Nutrition im Rahmen der pro forma Gewinn- und<br />

Verlustrechnung für das Jahr 2002.<br />

- Erfassung des bei der Veräußerung der Geschäftstätigkeit<br />

von Aventis Animal Nutrition erhaltenen<br />

Verkaufserlöses vor Abzug von Steuern unter der<br />

Annahme, dass diese Mittel am 1. Januar 2001<br />

angefallen sind und zur Tilgung von Finanzschulden<br />

und zur Verringerung des Zinsaufwands genutzt<br />

wurden.<br />

(II) Veräußerung von Messer<br />

Zum 1. April 2001 erfolgte der Verkauf der 66,7%igen<br />

Beteiligung des Konzerns am Industriegase-<br />

Unternehmen Messer Griesheim an Allianz Capital<br />

Partners und Goldmann Sachs Fund.<br />

Die ungeprüften pro forma Anpassungen sind:<br />

- Entkonsolidierung der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

von Messer,<br />

- Erfassung der Transaktionen zwischen Aventis und<br />

Messer, die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />

von Aventis eliminiert worden waren,<br />

- Eliminierung des Gewinns von € 133 Millionen<br />

bei Aventis aus der Veräußerung von Messer,<br />

- Erfassung des bei der Veräußerung von Messer<br />

erhaltenen Verkaufserlöses, unter der Annahme, dass<br />

diese Mittel am 1. Januar 2001 angefallen sind und<br />

zur Tilgung von Finanzschulden und zur Verringerung<br />

des Zinsaufwands genutzt wurden,<br />

- Erfassung der Restforderung von € 230 Millionen<br />

sowie der damit verbundenen Zinserträge.<br />

Den oben erwähnten Anpassungen wurde ein<br />

geschätzter Steuersatz von 40 % zugrunde gelegt.<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 165


31. Aktienorientierte Vergütungen<br />

Den Aventis Aktienoptionsplänen liegt ein<br />

Ausübungskurs zugrunde, der dem Durchschnitt der<br />

zwanzig Tage vor der Auflage des Plans notierten Kurse<br />

abzüglich eines Abschlages von 5 % bis 10 %, der nur<br />

für die vor dem 30. Juni 2001 aufgelegten Pläne gilt.<br />

Für nach diesem Zeitpunkt aufgelegte Pläne kann kein<br />

Abschlag geltend gemacht werden.<br />

Die Ausübungssperre beträgt drei bis vier Jahre, der<br />

Ausübungszeitraum sechs bis sieben Jahre. Optionen,<br />

die nach einem Zeitraum von zehn Jahren noch nicht<br />

Ausstehende Optionen zum<br />

166 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

ausgeübt wurden, verfallen. Die Rechte verfallen auch,<br />

wenn der Mitarbeiter das Unternehmen vor dem Ablauf<br />

der Ausübungssperre verlässt.<br />

Im Zuge der Gründung von Aventis wurde den<br />

Planteilnehmern von Hoechst am Aventis Stock Options<br />

Continuity Plan 1998 die Möglichkeit der Barabfindung<br />

eingeräumt, die zwischen dem 31. Dezember 1999 und<br />

dem 31. Januar 2000 wahrgenommen werden konnte.<br />

Nachfolgende Übersicht stellt die Entwicklung<br />

der Aventis Aktienoptionspläne und die Anzahl der<br />

Optionen zum Erwerb von Aventis Aktien dar:<br />

2002 2001 2000<br />

Optionen Gewichteter Optionen Gewichteter Optionen Gewichteter<br />

(in Tausend) durchschnitt- (in Tausend) durchschnitt- (in Tausend) durchschnittlicher<br />

licher licher<br />

Ausübungs- Ausübungs- Ausübungs-<br />

kurs (in €) kurs (in €) kurs (in €)<br />

Jahresanfang 42 890 64,26 33 022 55,31 17 640 34,08<br />

Ausgeübte Optionen (2 007) 33,39 (1 428) 27,13 (1 751) 26,44<br />

Gewährte Optionen 11 031 62,24 11 914 83,68 17 680 72,68<br />

Verfallene Optionen (1 815) 82,91 (618) 52,29 (547) 46,73<br />

Ausstehende Optionen zum Jahresende 50 099 64,17 42 890 64,26 33 022 55,31<br />

Zum Jahresende ausübbare Optionen 16 489 42,42 11 731 34,24 7 875 28,19


Die nachstehende Übersicht stellt den Stand der zum<br />

31. Dezember 2002 ausstehenden Aventis Aktienoptionen<br />

dar:<br />

Umlaufende Optionen Ausübbare Optionen<br />

Ausübungskurs Anzahl der zum Gewichtete Gewichteter Anzahl der zum Gewichteter<br />

(Spanne) 31. Dezember 2002 durchschnittliche durchschnittlicher 31. Dezember 2001 durchschnittlicher<br />

(in €) ausstehenden Restlaufzeit Ausübungskurs ausstehenden Ausübungskurs<br />

Optionen (Jahre) (in €) Optionen (in €)<br />

Sonstige aktienorientierte Vergütungspläne<br />

Die Belegschafts-Aktienbezugsrechtspläne stehen<br />

nahezu allen Mitarbeitern offen und sehen einen<br />

Kaufpreis vor, der dem Durchschnitt des Börsenkurses<br />

der letzten zwanzig Tage vor der Genehmigung des<br />

Plans abzüglich 15 % entspricht. Die Aktien können<br />

nur innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums erworben<br />

werden (ca. zwei Wochen). Die so erworbenen Aktien<br />

werden im Allgemeinen für einen Zeitraum von fünf<br />

Jahren im Vermögen des Belegschafts-Aktiensparplans<br />

gehalten. Im Jahr 2002 emittierte der Konzern gemäß<br />

diesen Plänen 2 341 073 (2000: 4 943 556)<br />

(in Tausend) (in Tausend)<br />

10 - 20 1 184 2 15,84 1 184 15,84<br />

20 - 30 2 077 3 25,82 2 077 25,82<br />

30 - 40 2 158 5 37,75 2 158 37,75<br />

40 - 50 6 455 6 42,54 6 455 42,54<br />

50 - 60 5 318 7 58,69 4 615 58,69<br />

60 - 70 10 031 10 60,27 – –<br />

70 - 80 10 834 8 79,75 – –<br />

80 - 90 12 042 9 83,54 – –<br />

50 099 8 64,17 16 489 42,42<br />

Stammaktien zu einem Preis von € 64,35 je Aktie<br />

(im Jahr 2000: € 69,71). Im Jahr 2001 wurden von<br />

Aventis keine Aktienbezugsrechtspläne aufgelegt.<br />

Seit 1997 wurden innerhalb des Hoechst Konzerns<br />

mehrere Stock Appreciation Rights (SAR)-Pläne<br />

eingeführt. Diese Pläne wurden infolge der Gründung<br />

von Aventis modifiziert und umbenannt. Zum<br />

31. Dezember 2002 beläuft sich die Anzahl der<br />

ausstehenden, ausübbaren SAR insgesamt auf 237 241,<br />

mit einem gewichteten durchschnittlichen<br />

Ausübungskurs von € 42,01 und einer gewichteten<br />

durchschnittlichen Restlaufzeit von einem Jahr.<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 167


32. Anzahl der Mitarbeiter (ungeprüft)<br />

Die Zahl der Mitarbeiter der Konzernunternehmen<br />

beträgt nach Bereichen:<br />

Verschreibungspflichtige<br />

168 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

2002<br />

31. Dezember<br />

2001 2000<br />

Arzneimittel 62 366 59 879 61 399<br />

Impfstoffe 7 858 6 517 6 030<br />

Corporate und Tiergesundheit 511 587 638<br />

Aventis CropScience – 15 314 15 742<br />

Sonstige Aktivitäten 7 364 9 432 18 680<br />

Gesamt 78 099 91 729 102 489<br />

Im Vergleich zum Jahr 2001 ergibt sich die<br />

Veränderung 2002 im Wesentlichen aus den<br />

Veräußerungen von Aventis CropScience und der<br />

Aktivitäten von Aventis Animal Nutrition, die zu einer<br />

Reduzierung des Personals um ca. 16 700 Mitarbeiter<br />

führten.<br />

Im Vergleich zum Jahr 2000 ergibt sich die<br />

Veränderung für 2001 im Wesentlichen aus der<br />

Veräußerung von Messer, die zu einer Reduzierung<br />

des Personals um ca. 10 000 Mitarbeiter führte.<br />

33. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Nach dem Bilanzstichtag traten keine Ereignisse ein,<br />

die eine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss<br />

zum 31. Dezember 2002 haben.<br />

34. Wesentliche Unterschiede zwischen den<br />

französischen und den US-amerikanischen (US-GAAP)<br />

Rechnungslegungsgrundsätzen<br />

Der Konzernabschluss wurde im Einklang mit den<br />

französischen Rechnungslegungsgrundsätzen erstellt,<br />

die sich - so wie sie durch den Konzern angewendet<br />

werden - in bestimmten Bereichen wesentlich von den<br />

US-amerikanischen Rechnungslegungsgrundsätzen<br />

(US-GAAP) unterscheiden. In den nachfolgenden<br />

Tabellen wird verdeutlicht, wie sich die Anwendung der<br />

US-GAAP auf den Gewinn und das Eigenkapital auswirkt.<br />

Die Auswirkungen ergeben sich vor allem aus der<br />

bilanziellen Behandlung des Unternehmenszusammenschlusses<br />

von Rhône-Poulenc und Hoechst zu Aventis<br />

(s. Ziffer 1):<br />

- Gemäß französischen Rechnungslegungsgrundsätzen<br />

wurde der Zusammenschluss als Erwerb von Hoechst<br />

durch Rhône-Poulenc behandelt und nach der als<br />

Ausnahme zugelassenen Methode bilanziert, die in<br />

Paragraph 215 der neuen Verordnung CRC 99-02<br />

vorgesehen ist. Bei dieser Methode werden Ergebnis,<br />

Vermögen, Verbindlichkeiten und Eigenkapital von<br />

Rhône-Poulenc und Hoechst zu ihren historischen<br />

Buchwerten angesetzt.<br />

- Nach US-GAAP ist der Zusammenschluss nach der<br />

sogenannten Erwerbsmethode zu bilanzieren. Da die<br />

von Aventis als Gegenleistung für die Hoechst Aktien<br />

und American Depository Shares (ADS) ausgegebenen<br />

Aktien mehr als die Hälfte (ca. 52 %) des neuen<br />

Grundkapitals von Aventis repräsentierten, ist die<br />

Transaktion als Erwerb von Rhône-Poulenc durch<br />

Hoechst zu behandeln.


Zusammengefasste Konzerngewinn- und Verlustrechnung<br />

Überleitung des Konzernergebnisses auf US-GAAP (in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

Ziffer 2002 2001 2000<br />

Konzerngewinn (Verlust) gemäß französischen Rechnungslegungsgrundsätzen<br />

Anpassungen bestimmter Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögenswerte,<br />

2 091 1 505 (147)<br />

die nach US-GAAP zu abweichenden Zeitpunkten ergebniswirksam werden<br />

Anpassungen zur Erfassung der Zeitwerte aus der Anwendung der Erwerbsmethode<br />

(p) (232)<br />

• Vorräte (d) – – (254)<br />

• Strukturmaßnahmen<br />

• Zusätzliche Abschreibungen und Wertberichtigungen auf:<br />

(e) – – 68<br />

- Marken, Patente, sonstige immaterielle Vermögenswerte (a) (607) (484) (322)<br />

- Sachanlagen (a) (92) (110) (62)<br />

- Beteiligungen at equity (a) (85) (86) (234)<br />

• Planmäßige Goodwill-Abschreibungen (b) – (27) (35)<br />

• Abschreibungen wegen Goodwill-Impairment<br />

Anpassung aus der Anwendung der Erwerbsmethode für die von Schering<br />

(b) (94) – –<br />

erworbene 40%-ige Beteiligung an AgrEvo:<br />

• Abschreibungen und Wertberichtigungen auf:<br />

(i)<br />

- Marken, Patente, sonstige immaterielle Vermögenswerte (a) (17) (67) (54)<br />

- Sachanlagen (a) (6) (14) (14)<br />

- Goodwill (b) – (3) (3)<br />

• Abschreibung erworbener Forschungs- und Entwicklungsleistungen (c) – – (120)<br />

• Vorräte (d) – – (65)<br />

Gewinnverwässerung aus der Emission neuer Aktien durch Aventis CropScience<br />

Anpassungen auf Grund der Veräußerung von Aventis CropScience im Zusammenhang<br />

mit der Bewertung zu Zeitwerten bei Anwendung der Erwerbsmethode<br />

(j) – – 118<br />

für die 40%ige Beteiligung an AgrEvo (o) (837) – –<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 169


Überleitung des Konzernergebnisses auf US-GAAP (in Millionen €)<br />

Ziffer 2002<br />

31. Dezember<br />

2001 2000<br />

Sonstige Anpassungen infolge der Überleitung auf US-GAAP:<br />

• Bewertung von Wertpapieren nach FAS 115<br />

• Eliminierung der Effekte aus der Anwendung der als Ausnahme zulässigen Methode<br />

(h) 96 (157) (29)<br />

der Behandlung des Unternehmenszusammenschlusses zu Buchwerten (k) – 52 (41)<br />

• Bilanzierung der derivativen Finanzinstrumente nach FAS 133 (l)<br />

- Übergangsanpassung – (41) –<br />

- Anpassung des Berichtszeitraums (24) 88 –<br />

• Anpassung aus der Anwendung von FAS 142<br />

- Rücknahme der gemäß den französischen Rechnungslegungsgrundsätzen<br />

(m)<br />

vorgenommenen Abschreibung des Goodwill 1 048 – –<br />

• Sonstige Anpassungen (21) (28) (20)<br />

Steuereffekt der Anpassungen nach US-GAAP (f) 433 81 634<br />

Anteile anderer Gesellschafter (g) 8 29 104<br />

Ansprüche aus nicht rückzahlbaren Vorzugsrechten im Rahmen des Eigenkapitals<br />

Gewinn (Verlust) vor Ansprüchen aus nicht rückzahlbaren Vorzugsrechten<br />

57 78 85<br />

im Rahmen des Eigenkapitals 1 950 816 (623)<br />

Ansprüche aus nicht rückzahlbaren Vorzugsrechten im Rahmen des Eigenkapitals (57) (78) (85)<br />

Den Aktionären von Aventis zustehender Gewinn (Verlust) nach US-GAAP 1 893 738 (708)<br />

170 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS


Zusammengefasste Konzerngewinn- und Verlustrechnung gemäß US-GAAP (In Millionen €, mit Ausnahme der Angaben zu den Aktien und zum Ergebnis je Aktie)<br />

2002 2001 (1) 2000 (1)<br />

Umsatzerlöse 18 687 17 710 16 121<br />

Betriebliche Aufwendungen ohne Forschungs- und Entwicklungskosten (12 359) (11 953) (13 013)<br />

Forschungs- und Entwicklungskosten (3 233) (2 982) (2 936)<br />

Betriebsergebnis 3 095 2 775 172<br />

Equity-Ergebnis, netto (9) 12 230<br />

Zinsergebnis, netto (301) (441) (557)<br />

Sonstige Aufwendungen und Erträge, netto (447) (520) 15<br />

Gewinnverwässerung – – 118<br />

Ertragsteuern (999) (796) 118<br />

Anteile anderer Gesellschafter (43) (49) (18)<br />

Ergebnis der Geschäftstätigkeit der fortzuführenden Aktivitäten 1 296 981 78<br />

Nicht fortzuführende Aktivitäten:<br />

- Ergebnis aus der Geschäftstätigkeit (223) (375) (128)<br />

- Gewinn aus der Veräußerung 877 251 –<br />

Ergebnis aus nicht fortzuführenden Aktivitäten<br />

Gewinn (Verlust) vor kumuliertem Effekt der Änderung<br />

654 (124) (701)<br />

der Rechnungslegungsgrundsätze 1 950 857 (623)<br />

Kumulierter Effekt der Änderung der Rechnungslegungsgrundsätze<br />

Gewinn (Verlust) vor Ansprüchen aus nicht rückzahlbaren Vorzugsrechten<br />

– (41) –<br />

im Rahmen des Eigenkapitals 1 950 816 (623)<br />

Ansprüche aus nicht rückzahlbaren Vorzugsrechten im Rahmen des Eigenkapitals (57) (78) (85)<br />

Ergebnis nach US-GAAP 1 893 738 (708)<br />

Ergebnis je Aktie 2,39 0,94 (0,91)<br />

Unverwässerter Gewinn (Verlust) je Aktie (Stammaktien)<br />

Fortzuführende Aktivitäten 1,57 1,15 (0,01)<br />

Nicht fortzuführende Aktivitäten 0,82 (0,16) (0,90)<br />

Kumulierter Effekt der Änderung der Rechnungslegungsgrundsätze – (0,05) –<br />

Verwässerter Gewinn (Verlust) je Aktie (Stammaktien)<br />

2,39 0,94 (0,91)<br />

Fortzuführende Aktivitäten 1,55 1,13 (0,01)<br />

Nicht fortzuführende Aktivitäten 0,82 (0,15) (0,90)<br />

Kumulierter Effekt der Änderung der Rechnungslegungsgrundsätze – (0,05)– –<br />

2,37 0,93 (0,91)<br />

(1) Nach der Veräußerung der Messer Gruppe zum 1. April 2001, von Aventis CropScience im Mai 2002 und des Betriebsvermögens von Aventis Animal Nutrition im April 2002<br />

sind die Zahlen für diese Aktivitäten unter den veräußerten bzw. zu veräußernden Aktivitäten aufgeführt.<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 171


Zusammengefasste Konzernbilanz<br />

Überleitung des Eigenkapitals auf US-GAAP (in Millionen €)<br />

172 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

Ziffer 31. Dezember<br />

2002 2001 2000<br />

Eigenkapital nach französischen Rechnungslegungsgrundsätzen<br />

Anpassungen aus der Bilanzierung des ursprünglichen Unternehmenszusammenschlusses<br />

nach der Erwerbsmethode zu Zeitwerten<br />

11 335 12 021 10 561<br />

• Marken, Patente, sonstige immaterielle Vermögenswerte (a) 4 357 6 385 6 397<br />

- Kumulierte Abschreibungen (a) (1 017) (674) (343)<br />

• Sachanlagen (a) 335 522 567<br />

- Kumulierte Abschreibungen (a) (158) (120) (66)<br />

• Vorräte (d) – – 378<br />

- Verbrauch (d) – – (378)<br />

• Pensionen (noch nicht bilanzierte Gewinne und Verluste) (a) (100) (100) (100)<br />

- Auflösung der noch nicht bilanzierten Gewinne und Verluste (a) 30 20 10<br />

• Beteiligungen at equity (a) 1 581 1 581 1 743<br />

- Kumulierte Abschreibungen (a) (247) (162) (238)<br />

• Goodwill (b) 742 823 823<br />

- Kumulierte Abschreibungen<br />

Anpassungen aus dem Ansatz des von Schering erworbenen Anteils<br />

von 40 % an AgrEvo zu Zeitwerten<br />

• Aufgelaufene Abschreibungen und Wertberichtigungen auf :<br />

(b) (82) (62) (35)<br />

- Goodwill (b) – (6) (3)<br />

- Marken, Patente, sonstige immaterielle Vermögenswerte (a) – (121) (54)<br />

- Sachanlagen (a) – (28) (14)<br />

• Abschreibung erworbener Forschungs- und Entwicklungsleistungen (c) – (120) (120)<br />

• Vorräte (d) – (65) (65)<br />

• Gewinnverwässerung aus der Emission neuer Aktien durch Aventis Cropscience<br />

Sonstige Anpassungen in Verbindung mit der Verwendung von US-GAAP<br />

(j) – 118 118<br />

• Effekt aus der Erfassung des Mindestbetrages von Pensionsverpflichtungen (q) (734) (315) –<br />

• Bewertung von Wertpapieren nach FAS 115 (g) (66) 118 691<br />

• Auswirkungen der Anwendung von FAS 142<br />

• Eliminierung des Effekts aus der Anwendung der als Ausnahme zugelassenen<br />

(m) 1 048 – –<br />

Bilanzierungsmethode auf die Gewinnrücklagen (h) – (76) (76)<br />

• Bilanzierung der derivativen Finanzinstrumente nach FAS 133 (l)<br />

- Übergangsanpassung 47 (41) –<br />

- Anpassung des Berichtszeitraums (24) 88 –<br />

• Sonstige Anpassungen (41) (41) (30)<br />

Steuereffekt der Anpassungen nach US-GAAP (f) (1 225) (2 285) (2 587)<br />

Effekt der Anpassungen nach US-GAAP auf Anteile anderer Gesellschafter (g) 3 122 80<br />

Eigenkapital nach US-GAAP 15 784 17 582 17 258


Zusammengefasste Konzernbilanz gemäß US-GAAP (in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001<br />

Eigenkapital nach US-GAAP zum 1. Januar 17 786 17 258<br />

Gewinn (Verlust) vor Ansprüchen aus nicht rückzahlbaren Vorzugsrechten im Rahmen des Eigenkapitals 1 950 816<br />

Ansprüche aus nicht rückzahlbaren Vorzugsrechten im Rahmen des Eigenkapitals (57) (78)<br />

Umrechnungsrücklage (2 567) 416<br />

Dividende (460) (393)<br />

Effekt aus der Erfassung des Mindestbetrages von Pensionsverpflichtungen (466) (204)<br />

Bewertung bestimmter Wertpapiere („available for sale“) zum Marktwert (242) (331)<br />

Emission von Stammaktien im Zusammenhang mit Aktienoptionen 48 13<br />

Emission von Stammaktien infolge der Ausübung von Aktienoptionen – 409<br />

Emission von Stammaktien 147 –<br />

Rückkauf von Aventis Aktien (327) (137)<br />

Rückkauf von Capital Equity Notes (29) –<br />

Erstattung von Quellensteuer auf die Ausschüttung von Dividenden – (187)<br />

Eigenkapital nach US-GAAP zum 31. Dezember 15 784 17 582<br />

Zusammengefasste Konzernbilanz zum 31. Dezember 2002 gemäß US-GAAP (in Millionen €)<br />

AKTIVA<br />

31. Dezember<br />

2002 2001 (1) 2000 (1)<br />

Flüssige Mittel und kurzfristige Geldanlagen 756 744 555<br />

Marktgängige Wertpapiere 535 846 1 238<br />

Sonstiges kurzfristiges Vermögen 8 374 8 498 9 092<br />

Sonstiges langfristiges Vermögen 3 168 3 205 2 417<br />

Nicht fortzuführende Aktiva (s. Ziffer m) – 7 459 10 933<br />

Beteiligungen 3 445 3 969 4 137<br />

Sachanlagen 4 664 5 021 4 617<br />

Immaterielle Vermögenswerte (ohne Goodwill) 4 850 6 351 6 778<br />

Goodwill 11 291 12 416 12 830<br />

Aktiva, gesamt 37 083 48 509 52 597<br />

PASSIVA<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten 7 507 7 105 7 611<br />

Finanzschulden 4 747 8 927 9 967<br />

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 5 238 5 783 5 190<br />

Rückstellungen für Pensionen und sonstige Verpflichtungen 3 325 3 085 2 967<br />

Nicht fortzuführende Passiva – 5 256 8 364<br />

Rückzahlbare „Partnership“-Anteile 238 284 –<br />

Anteile anderer Gesellschafter 155 287 968<br />

Rückzahlbare Vorzugspapiere 89 200 272<br />

Eigenkapital 15 784 17 582 17 258<br />

Passiva, gesamt 37 083 48 509 52 597<br />

(1) Nach der Veräußerung von Messer zum 1. April 2001, von Aventis CropScience zum 3. Juni 2002 und des Betriebsvermögens von Aventis Animal Nutrition<br />

zum 2. April 2002 wurden die Daten für die Geschäftsjahre 2001 und 2000 angepasst, um diese Geschäfte als nicht fortzuführende Aktivitäten darzustellen.<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 173


Zusammengefasste Konzern-Finanzierungsrechnung<br />

(nach US-GAAP) (in Millionen €)<br />

Erläuterungen zur Überleitung des Konzernergebnisses<br />

und des Konzern-Eigenkapitals auf US-GAAP<br />

a) Kaufpreiszuordnung<br />

Die Anschaffungskosten für ein übernommenes<br />

Unternehmen werden den erworbenen Aktiva,<br />

einschließlich der materiellen und immateriellen<br />

Vermögenswerte, und den erworbenen Passiva,<br />

einschließlich der Pensionsverpflichtungen, bis zur<br />

Höhe ihrer Zeitwerte zum Zeitpunkt des Erwerbs<br />

zugeordnet. Der den materiellen und immateriellen<br />

Vermögenswerten zugeordnete Teil der Anschaffungskosten<br />

wird über die zu erwartende Nutzungsdauer<br />

der betreffenden Vermögenswerte abgeschrieben. Die<br />

übernommenen Pensionsverpflichtungen werden mit<br />

dem Betrag angesetzt, der die Leistungsverpflichtung<br />

unter Berücksichtigung zukünftiger Lohn- und Gehaltssteigerungen<br />

(PBO) darstellt. Diese Anpassungen<br />

werden unter dem Posten „Sonstige Anpassungen“<br />

ausgewiesen. Zuvor bestehende, nicht bilanzierte<br />

versicherungsmathematische Gewinne und Verluste<br />

werden daher eliminiert.<br />

174 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

2002 2001 2000<br />

Konzerngewinn (Verlust) vor Ansprüchen aus Vorzugsrechten<br />

Eliminierung der nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträge<br />

1 950 816 (554)<br />

sowie der Veränderung des Betriebsvermögens (152) 2 297 1 825<br />

Cash Flow aus / (verwendet) für Geschäftstätigkeit 1 859 3 113 1 271<br />

Cash Flow aus / (verwendet) für Investitionstätigkeit 3 239 (720) (1 441)<br />

Cash Flow aus / (verwendet) für Finanzierungstätigkeit (5 008) (2 197) (460)<br />

Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds (60) 15 4<br />

Fondsveränderung 30 211 (626)<br />

Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds (88) (58) (3)<br />

Fonds am Jahresanfang 814 661 1 290<br />

davon veräußerte Aktivitäten 70 106 144<br />

Fonds am Jahresende 756 814 661<br />

davon veräußerte Aktivitäten – 70 106<br />

(b) Goodwill<br />

Der Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten<br />

und dem Zeitwert des erworbenen Nettovermögens<br />

wird als Goodwill ausgewiesen und über die<br />

Nutzungsdauer abgeschrieben. Als Nutzungsdauer<br />

werden in diesem Fall 30 Jahre zugrunde gelegt. Durch<br />

die Anpassung wird der Goodwill (einschließlich darauf<br />

entfallender kumulierter Abschreibungen) des<br />

übernommenen Unternehmens aus dessen früheren<br />

Akquisitionen eliminiert und stattdessen der aus dem<br />

Unternehmenszusammenschluss resultierende<br />

Goodwill (unter Berücksichtigung der vorgenommenen<br />

Abschreibungen) ausgewiesen.<br />

Die Auswirkungen der Anwendung von FAS 142 sind<br />

unter Ziffer (m) erläutert.<br />

(c) Erworbene Forschungs- und Entwicklungsleistungen<br />

Erworbene unfertige Forschungs- und Entwicklungsleistungen,<br />

für die keine alternative zukünftige Nutzung<br />

gegeben ist, sind zum Zeitpunkt des Erwerbs als<br />

Aufwand zu erfassen.


(d) Vorräte<br />

Die Anpassung ergibt sich als Folge des höheren<br />

Verbrauchs der zum Zeitwert angesetzten Vorräte.<br />

(e) Restrukturierung<br />

Bestimmte Aufwendungen für Strukturmaßnahmen in<br />

unmittelbarem Zusammenhang mit dem Akquisitionsprozess<br />

und der Restrukturierung übernommener<br />

Unternehmen werden dem Kaufpreis zugeordnet.<br />

(f) Steuereffekt der Anpassungen nach US-GAAP<br />

Diese Anpassung umfasst alle Steuereffekte auf Grund<br />

der zuvor erwähnten Anpassungsmaßnahmen, außer<br />

bei (b), (c), (m), für die kein Steuereffekt (latente<br />

Steuern) abzugrenzen ist.<br />

(g) Anteile anderer Gesellschafter<br />

Zum 31. Dezember 2000 und 2001 betrifft die<br />

Anpassung die 2,43 % der Anteile an Hoechst, welche<br />

von Aktionären gehalten werden, die das Umtauschangebot<br />

nicht wahrgenommen hatten, sowie die 24%<br />

Anteile anderer Gesellschafter an Aventis CropScience,<br />

die nach der AgrEvo-Transaktion von Schering gehalten<br />

wurden.<br />

Zum 31. Dezember 2002 betrifft die Anpassung die<br />

1,96 % der Anteile an Hoechst, welche von den<br />

Aktionären gehalten werden, die das Umtauschangebot<br />

nicht wahrgenommen haben, sowie die 24 % Anteile<br />

anderer Gesellschafter an Aventis CropScience, die nach<br />

der AgrEvo-Transaktion von Schering gehalten werden.<br />

Nach der Veräußerung von Aventis CropScience im Juni<br />

2002 sind die Anteile anderer Gesellschafter, die von<br />

Schering gehalten werden, nicht mehr in der Bilanz<br />

zum 31. Dezember 2002 ausgewiesen.<br />

(h) Wertpapiere „available for sale“ und „trading“<br />

Wertpapiere, die als „available for sale“ qualifiziert<br />

werden, sind nach US-GAAP mit ihrem Marktwert<br />

angesetzt. Unrealisierte Gewinne oder Verluste werden<br />

in einem separaten Posten im Eigenkapital erfasst. Die<br />

Beteiligung von 11,8 % an Clariant wurde als „available<br />

for sale“-Beteiligung (FAS 115) ausgewiesen. Der<br />

Wertansatz der verbleibenden Beteiligung von Hoechst<br />

an Clariant wurde deshalb ergebnisneutral an den<br />

Marktwert angepasst. Die auf die Aufstockung<br />

entfallende latente Nettosteuerverbindlichkeit wurde<br />

ebenfalls direkt im Eigenkapital erfasst.<br />

Eine Abschreibung wegen Wertminderung<br />

(impairment) ist bei derartigen Wertpapieren<br />

vorzunehmen, wenn ein nicht nur kurzfristiger<br />

Rückgang des Marktwertes eintritt. Ein nicht nur<br />

kurzfristiger Rückgang des Marktwertes liegt z.B. vor,<br />

wenn der Wert der Finanzanlage über einen Zeitraum<br />

von sechs bis neun Monaten erheblich unter dem<br />

Buchwert liegt. In einem solchen Fall ist eine<br />

Abschreibung erforderlich. Dementsprechend hat<br />

Aventis nach US GAAP zum 31. Dezember 2002 eine<br />

Abschreibung in Höhe von US $ 76 Millionen (€ 80<br />

Millionen) und zum 31. Dezember 2001 von US $ 140<br />

Millionen (€ 157 Millionen) auf die Beteiligung an<br />

Millennium vorgenommen.<br />

Gemäß den französischen Rechnungslegungsgrundsätzen<br />

werden diese Wertpapiere als strategische<br />

oder sonstige langfristige Vermögenswerte definiert.<br />

- Die strategischen Wertpapiere werden nach dem<br />

realisierbaren Wert (valeur d´utilité), unter Berücksichtigung<br />

strategischer Aspekte, des damit verbundenen<br />

wirtschaftlichen Nutzens und der Absicht und<br />

Fähigkeit, die Wertpapiere langfristig zu halten,<br />

bewertet.<br />

- Die sonstigen langfristigen Wertpapiere werden zu<br />

ihren Anschaffungskosten oder zu ihrem niedrigeren<br />

realisierbaren Wert bilanziert.<br />

Gemäß dem Konzept des Nutzungswertes (valeur<br />

d’usage) wurde auf die Beteiligung an Millennium eine<br />

Abschreibung von € 137 Millionen zum 31. Dezember<br />

2002 vorgenommen.<br />

Diese Abschreibung wurde in dem nach US-GAAP<br />

erstellten Abschluss eliminiert, da zum 31. Dezember<br />

2002 bzw. 2001 bereits ein Aufwand von US $ 76<br />

Millionen (€ 80 Millionen) bzw. von US $ 140 Millionen<br />

(€ 157 Millionen) berücksichtigt worden war.<br />

Marktgängige Wertpapiere, deren kurzfristiger<br />

Verkauf in Betracht gezogen wird, werden in der Bilanz<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 175


zu ihrem Marktwert ausgewiesen. Bewertungsdifferenzen<br />

werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung<br />

erfasst. Gemäß den französischen<br />

Bilanzierungsgrundsätzen werden diese Wertpapiere<br />

zu ihren Anschaffungskosten oder zu ihrem niedrigeren<br />

realisierbaren Wert bilanziert.<br />

(i) Transaktion AgrEvo (US-GAAP)<br />

Im Januar 2000 erwarb Aventis CropScience die<br />

verbleibenden 40 % Anteile an AgrEvo, die vorher im<br />

Besitz von Schering waren. Nach US-GAAP wurde diese<br />

Transaktion auf Basis der Zeitwerte erfasst. Dementsprechend<br />

wurden Anpassungen wie unter (a), (c), (d)<br />

beschrieben vorgenommen.<br />

Die Anpassungen wurden wegen der Veräußerung<br />

von Aventis CropScience im Juni 2002 zurückgenommen.<br />

Der Erwerb wurde durch die Emission neuer Aktien<br />

finanziert, die 24 % des Grundkapitals von Aventis<br />

CropScience darstellen.<br />

(j) Verwässerungseffekt (US-GAAP)<br />

Die Emission neuer Aktien durch Aventis CropScience<br />

wurde bei Aventis wie ein Verkauf von Aktien<br />

behandelt (der Anteil von Aventis an Aventis<br />

CropScience verringerte sich von 100 % auf 76 %).<br />

Dementsprechend wurde in der Konzerngewinn- und<br />

Verlustrechnung von Aventis ein Gewinn ausgewiesen.<br />

Die Anpassung wurde wegen der Veräußerung von<br />

Aventis CropScience im Juni 2002 zurückgenommen.<br />

(k) Eliminierung des Effekts aus der Anwendung der<br />

französischen Erwerbsmethode (Verordnung CRC 99-02,<br />

§ 215)<br />

Entsprechend den Beschlüssen vom Dezember 1999 hat<br />

der Konzern im Geschäftsjahr 2000 den Zusammenschluss<br />

mit Hoechst abgeschlossen.<br />

- In diesem Zusammenhang hat der Konzern im Jahr<br />

2000 die Minderheitsbeteiligung von Schering an<br />

AgrEvo gegen neue Aktien der Aventis CropScience<br />

erworben. Wie unter 10(h) ausgeführt, wurde diese<br />

Transaktion gemäß den Grundsätzen der als Ausnahme<br />

zugelassenen Methode gemäß Paragraph 215 der<br />

176 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

Verordnung CRC 99-02 bilanziert. Die Bilanzierung<br />

dieser Transaktion hatte daher eine Erhöhung der<br />

Rücklagen von Aventis um € 76 Millionen zur Folge.<br />

Diese den französischen Grundsätzen entsprechende<br />

Behandlung wurde eliminiert und durch die<br />

Anpassungen (i) und (j) ersetzt.<br />

- Ferner wurden bestimmte Vermögenswerte der<br />

früheren Hoechst, die beim Zusammenschluss als nicht<br />

zum Kerngeschäft gehörend angesehen wurden, im<br />

Geschäftsjahr 2000 veräußert (HiServ und der Bereich<br />

Schneide- und Schweißtechnik der Messer Gruppe).<br />

Im Einklang mit den Grundsätzen der als Ausnahme<br />

zugelassenen Bilanzierungsmethode gemäß Paragraph<br />

215 der Verordnung CRC 99-02 wurde das Nettoergebnis<br />

aus der Veräußerung in Höhe von<br />

€ 41 Millionen direkt im Eigenkapital erfasst. Nach<br />

US-GAAP wird das Nettoergebnis in der Gewinn- und<br />

Verlustrechnung ausgewiesen.<br />

- Im Laufe des Geschäftsjahres 2001 erfolgte die<br />

Veräußerung des Anteils am Messer Konzern.<br />

Entsprechend den oben erwähnten Regelungen wurde<br />

ein Teil des Nettoergebnisses aus dieser Veräußerung in<br />

Höhe von € 52 Millionen direkt im Eigenkapital erfasst.<br />

Nach US-GAAP wird das Nettoergebnis in der Gewinnund<br />

Verlustrechnung ausgewiesen.<br />

(l) Anwendung von FAS 133<br />

Der Financial Accounting Standards Board (FASB) gab<br />

im Juni 1998 und Juni 2000 die beiden „Statement of<br />

Financial Accounting Standards“ Nr. 133 und Nr. 138<br />

zur Bilanzierung von Finanzderivaten und Hedging-<br />

Aktivitäten heraus. Diese Standards gelten für alle<br />

Quartalsabschlüsse von Geschäftsjahren, die nach dem<br />

15. Juni 2000 beginnen (d.h. ab 1. Januar 2001 für den<br />

Konzern). Gemäß diesen Anweisungen müssen alle<br />

Finanzderivate in der Konzernbilanz zu ihrem Zeitwert<br />

ausgewiesen werden. Die Zeitwertveränderungen der<br />

Finanzderivate werden für jeden Berichtszeitraum im<br />

Ergebnis oder im Eigenkapital (unter „other<br />

comprehensive income“) ausgewiesen, je nachdem,<br />

ob das Derivat als Teil einer Hedging-Transaktion gilt,<br />

und wenn dies der Fall ist, je nach Art der Hedging-<br />

Transaktion.


Die Übergangsanpassung zum 1. Januar 2001 ergab<br />

einen Nettoverlust von € 41 Millionen (€ 66 Millionen<br />

vor Steuern). Dieser stellt den Unterschied zwischen<br />

dem Rücklagenbetrag zum 1. Januar 2001 und<br />

dem Rücklagenbetrag dar, der zum gleichen<br />

Zeitpunkt ausgewiesen worden wäre, wenn diese<br />

neuen Standards rückwirkend in früheren Perioden<br />

angewandt worden wären. Dies bezieht sich<br />

hauptsächlich auf folgende Sachverhalte:<br />

- Die von Rhodia und Clariant 1999 emittierten<br />

Wandelschuldverschreibungen beinhalten implizit<br />

Kaufoptionen für Rhodia und Clariant Aktien. Diese<br />

Kaufoptionen werden nunmehr zu ihrem Zeitwert in<br />

der Konzernbilanz ausgewiesen, wobei Zeitwertveränderungen<br />

im Ergebnis erfasst werden.<br />

- Bestimmte derivative Instrumente, die nach dem<br />

neuen Standard nicht mehr als Hedge-Instrumente<br />

angesehen werden, sind jetzt in der Bilanz zu ihrem<br />

Zeitwert ausgewiesen, wobei die Veränderungen im<br />

Ergebnis auszuweisen sind.<br />

Aus der Anwendung von FAS 133 im Geschäftsjahr<br />

zum 31. Dezember 2001 ergab sich ein Gewinn € 88<br />

Millionen vor Steuern; für das Geschäftsjahr 2002<br />

ergibt sich ein Verlust € 24 Millionen vor Steuern.<br />

(m) Anwendung von FAS 141 und FAS 142<br />

FAS 141 (Unternehmenszusammenschlüsse) und FAS<br />

142 (Goodwill und andere Immaterielle<br />

Vermögenswerte) wurden im Juli 2001 herausgegeben.<br />

FAS 141 eliminiert die Pooling of Interest-Methode der<br />

Bilanzierung zu Buchwerten bei einem Unternehmenszusammenschluss.<br />

Alle nach dem 30. Juni 2001 eingeleiteten<br />

Transaktionen sind nach der Erwerbsmethode zu<br />

bilanzieren. FAS 141 wird seit dem 1. Januar 2002<br />

durch den Konzern angewendet.<br />

FAS 142 revidiert die Methode der Goodwill-<br />

Bilanzierung. Nach der Einführung dieses Standards<br />

wird Goodwill nicht mehr amortisiert, sondern<br />

systematisch auf Wertminderungen überprüft. Gemäß<br />

dem neuen Standard sind die Wertminderungstests<br />

mindestens halbjährlich durchzuführen. Der Konzern<br />

ist derzeitig dabei, die Auswirkungen der Anwendung<br />

dieses neuen Standards zu bewerten.<br />

Dabei wird zwischen folgenden berichtspflichtigen<br />

Geschäftsbereichen unterschieden:<br />

- Verschreibungspflichtige Arzneimittel<br />

- Aventis Pasteur<br />

- Merial<br />

- Aventis Behring<br />

- Sonstige Aktivitäten<br />

Für das Geschäftsjahr 2002 hat der Konzern auf<br />

der Basis abgezinster künftiger Cash Flows die ersten<br />

Wertminderungstests vorgenommen. In Anwendung<br />

dieser Vorschrift war keine Wertberichtigung<br />

vorzunehmen.<br />

Zweck dieser Anpassung ist die Eliminierung der<br />

Goodwill-Abschreibungen für das Geschäftsjahr 2002,<br />

da sich die französischen Rechnungslegungsvorschriften<br />

in dieser Hinsicht nicht geändert haben.<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2002 2001 2000<br />

Konzerngewinn nach US-GAAP 1 893 738 (708)<br />

Goodwill-Abschreibungen<br />

Goodwill-Abschreibungen<br />

– 680 789<br />

aus Bilanzierung at equity<br />

Als Goodwill umgebuchte immaterielle<br />

– 35 35<br />

Werte (Assembled Workforce) – 11 11<br />

Goodwill-Abschreibungen – 726 835<br />

Konzerngewinn nach Anpassung<br />

Unverwässertes Ergebnis je Aktie<br />

1 893 1 464 127<br />

(Stammaktien)<br />

Unverwässertes Ergebnis je Aktie<br />

2,39 0,94 (0,91)<br />

(Stammaktien) nach Anpassung<br />

Verwässertes Ergebnis je Aktie<br />

2,39 1,86 0,16<br />

(Stammaktien)<br />

Verwässertes Ergebnis je Aktie<br />

2,37 0,93 (0,91)<br />

(Stammaktien) nach Anpassung 2,37 1,84 0,16<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 177


(n) Anwendung von FAS 144<br />

FAS 144 „Außerplanmäßige Abschreibungen bei<br />

langlebigen Vermögenswerten und Darstellung bei<br />

deren Abgang” wurde am 1. Oktober 2001<br />

veröffentlicht.<br />

Dieser Standard ersetzt FAS 121 „Außerplanmäßige<br />

Abschreibungen bei langlebigen Vermögenswerten und<br />

Darstellung bei deren Abgang” und die Bilanzierungsund<br />

Angabepflichten von APB 30 „Darstellung der<br />

Ertragslage – Ergebniseffekte aus dem Abgang von<br />

Segmenten sowie aus außerordentlichen Vorgängen”,<br />

soweit diese abgehende Segmente betreffen. Die<br />

grundsätzlich separate Darstellung von fortzuführenden<br />

und nicht fortzuführenden Aktivitäten, die<br />

bereits in FAS 121 und APB 30 verankert war, wurde<br />

beibehalten. Nach der neuen Regelung erstreckt<br />

sich diese Art der Darstellung auch auf abgrenzbare<br />

Teilbereiche (components) des Unternehmens, die<br />

veräußert wurden oder noch veräußert werden sollen.<br />

Der Konzern wendet die Bestimmungen des neuen<br />

Standards seit dem 1. Januar 2002 an.<br />

Außerplanmäßige Abschreibung von Aventis Behring<br />

Im Geschäftsjahr 2002 kündigte der Konzern an, dass<br />

Aventis Behring nicht mehr zu seinem Kerngeschäft<br />

gehört und infolgedessen Verhandlungen zur<br />

Veräußerung dieser Aktivität aufgenommen würden.<br />

Diese sind noch nicht abgeschlossen. Außerdem haben<br />

sich im Berichtszeitraum die Marktbedingungen für<br />

Aventis Behring spürbar verschlechtert.<br />

178 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

Deshalb hat der Konzern eine Überprüfung der<br />

Werthaltigkeit der langlebigen Vermögenswerte<br />

vorgenommen und ist dabei von der weiteren Nutzung<br />

der Vermögenswerte ausgegangen. Nicht abgezinste<br />

und abgezinste künftige Cash Flows wurden unter<br />

Heranziehung unterschiedlicher Szenarien<br />

(einschließlich Veräußerung) berücksichtigt. Zum<br />

31. Dezember 2002 lag der Buchwert der<br />

Vermögenswerte von Aventis Behring über den nicht<br />

abgezinsten künftigen Cash Flows. Dies führte zu<br />

außerplanmäßigen Abschreibungen in Höhe von<br />

€ 746 Millionen, die wie folgt aufgeteilt wurden:<br />

- Zeitwertanpassungen aus der Erstkonsolidierung bei<br />

immateriellen Vermögenswerten und Produkttechnologie:<br />

€ 379 Millionen,<br />

- Sonstige immaterielle Vermögenswerte (einschließlich<br />

Goodwill): € 143 Millionen,<br />

- Sachanlagen: € 224 Millionen (s. Ziffer 3).<br />

(o) Veräußerung von Aventis CropScience, der Aktivitäten<br />

von Animal Nutrition und von Messer<br />

In den Geschäftsjahren 2001 und 2002 hat der Konzern<br />

bestimmte Aktivitäten veräußert, die gemäß FAS 144<br />

als abgrenzbare Teilbereiche (components) einzustufen<br />

sind. Diese Aktivitäten werden gemäß US-GAAP als<br />

„nicht fortzuführende Aktivitäten” ausgewiesen.<br />

Wesentliche Kategorien von Vermögenswerten und<br />

Verbindlichkeiten, die im Rahmen der nicht fortzuführenden<br />

Aktivitäten ausgewiesen werden, ergeben sich<br />

aus folgender Übersicht:


(p) Sonstige Unterschiede im Hinblick auf die<br />

Bilanzierung von Wertminderungen im Anlagevermögen<br />

Im Zusammenhang mit ihrer Gründung am<br />

15. Dezember 1999 gab Aventis die Absicht bekannt, in<br />

den kommenden Jahren mehrere Verwaltungsgebäude<br />

zu veräußern. Am 31. Dezember 1999 wurden diese<br />

Gebäude noch immer vom Konzern genutzt.<br />

Nach französischen Bilanzierungsgrundsätzen sind<br />

Wertberichtigungen bei Verwaltungsgebäuden stets<br />

dann vorzunehmen, wenn nach den vorliegenden<br />

Umständen bei einer vorgesehenen Veräußerung<br />

(in Millionen €)<br />

31. Dezember<br />

2001 2000<br />

Aventis Animal Gesamt Aventis Animal Messer Gesamt<br />

CropScience Nutrition CropScience Nutrition<br />

AKTIVA<br />

Flüssige Mittel<br />

und kurzfristige Geldanlagen 70 – 70 42 – 64 106<br />

Marktgängige Wertpapiere 116 – 116 71 – – 71<br />

Sonstiges kurzfristiges Vermögen 2 704 195 2 899 2 860 196 584 3 640<br />

Sonstiges langfristiges Vermögen 327 5 332 287 28 – 315<br />

Beteiligungen 85 12 97 169 19 210 398<br />

Sachanlagen<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

1 061 135 1 196 1 143 295 2 040 3 478<br />

(ohne Goodwill) 1 933 8 1 941 2 035 86 102 2 223<br />

Goodwill 808 – 808 702 – – 702<br />

Aktiva, gesamt 7 104 355 7 459 7 509 624 3 000 10 933<br />

PASSIVA<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten 889 135 1 024 726 195 382 1 303<br />

Finanzschulden<br />

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten<br />

1 682 59 1 741 2 706 84 1 966 4 446<br />

und Rückstellungen<br />

Rückstellungen für Pensionen<br />

955 13 968 1 085 94 407 1 586<br />

und sonstige Verpflichtungen 250 12 262 260 15 – 275<br />

Anteile anderer Gesellschafter 1 261 – 1 261 508 – 246 754<br />

Passiva, gesamt 5 037 219 5 256 5 285 388 2 601 8 364<br />

der Eintritt eines Verlustes (unter Berücksichtigung zu<br />

erwartender Erlöse) wahrscheinlich ist. Dies gilt auch,<br />

wenn die Gebäude noch immer dem Unternehmen<br />

gehören und von diesem genutzt werden.<br />

Nach US-GAAP sind Wertberichtigungen auf weiterhin<br />

gehaltene und genutzte Vermögenswerte unter<br />

Heranziehung zu erwartender Cash Flows zu bewerten<br />

(FAS 121). Können Cash Flows nicht ermittelt werden<br />

(z.B. bei Verwaltungsgebäuden), ist die Wertminderung<br />

durch eine kürzere Abschreibungsdauer zu berücksichtigen.<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 179


Infolgedessen wurden 1999 gemäß den französischen<br />

Rechnungslegungsgrundsätzen einige Abschreibungen<br />

vorgenommen. Nach US-GAAP wurden diese Abschreibungen<br />

für 1999 eliminiert und im Geschäftsjahr 2000<br />

bei der entsprechenden Veräußerung berücksichtigt.<br />

(q) Anwendung von FAS 87 : Erfassung des<br />

Mindestumfangs der bilanzierungspflichtigen Pensionsrückstellung<br />

(Additional minimum liability)<br />

Diese Anpassung dient der Erhöhung von Rückstellungen<br />

für Pensionsverpflichtungen, die im Konzernabschluss<br />

erfasst sind, um gemäß US-GAAP die bilanzierte<br />

Rückstellung an die aktuellen Löhne und Gehälter<br />

anzupassen, und zwar in Höhe des Wertes, der den<br />

Betrag des noch nicht amortisierten aperiodischen<br />

Dienstzeitaufwandes (unamortized prior service cost)<br />

übersteigt (s. Ziffer 14). Die Anpassung wird erfolgsneutral<br />

durch Verringerung des Eigenkapitals (unter<br />

Berücksichtigung des Steuereffekts) vorgenommen.<br />

(r) Neue Verlautbarungen zu Bilanzierungsfragen<br />

- FAS 143 - „Bilanzierung von Verpflichtungen in<br />

Verbindung mit dem Ausscheiden langfristiger<br />

Vermögenswerte”<br />

Nach diesem Standard sind Verpflichtungen im<br />

Zusammenhang mit zukünftigen Außerbetriebnahmen<br />

von Sachanlagen bereits zum Zeitpunkt ihres<br />

Entstehens zu passivieren. Der Ansatz erfolgt zum<br />

Barwert. Die Verbindlichkeiten werden anschließend<br />

in jeder Periode aufgezinst. Die daraus resultierenden<br />

Aufwendungen erhöhen den Wertansatz der<br />

betreffenden Sachanlagen, der über die Nutzungsdauer<br />

abgeschrieben wird.<br />

Dieser Standard ist für ab dem 15. Juni 2002<br />

beginnende Geschäftsjahre anzuwenden. Der Konzern<br />

wird ihn ab dem 1. Januar 2003 anwenden und prüft<br />

derzeit die möglichen Auswirkungen des Standards auf<br />

den Konzernabschluss.<br />

180 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

- FAS 145 - „Aufhebung von FASB Statements 4, 44<br />

und 64, Neufassung von FAS 13 und technische<br />

Berichtigungen vom April 2002”<br />

Gemäß FAS 4 sind alle Gewinne und Verluste aus der<br />

Tilgung von Verbindlichkeiten zusammenzufassen und,<br />

sofern wesentlich, als außerordentlicher Posten (nach<br />

Steuern) auszuweisen.<br />

Mit der Umsetzung von FAS 145 sind Gewinne und<br />

Verluste aus der Tilgung von Verbindlichkeiten nur<br />

dann ergebniswirksam als außerordentlicher Posten<br />

auszuweisen, wenn sie die Kriterien von APB Opinion<br />

30 erfüllen. Dabei wird zwischen Transaktionen im<br />

Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und<br />

solchen, die ungewöhnlich oder eher selten sind,<br />

sowie denen, die die Kriterien für den Ausweis als<br />

außerordentlichen Posten erfüllen, unterschieden.<br />

Gemäß Standard FAS 13 entsprach die Bilanzierung<br />

bestimmter Änderungen von Leasingverträgen, deren<br />

wirtschaftliche Auswirkungen denen einer Sale-and-<br />

Leaseback-Transaktion vergleichbar waren, nicht der<br />

für diese Transaktionen vorgeschriebenen Behandlung.<br />

FAS 145 stellt eine Harmonisierung der diesbezüglichen<br />

Regelungen dar.<br />

Die Bestimmungen von FAS 145 sind für ab dem<br />

15. Mai 2002 beginnende Geschäftsjahre anzuwenden.<br />

Der Konzern wird ihn ab dem 1. Januar 2003 anwenden<br />

und prüft derzeit die Auswirkungen des Standards auf<br />

den Konzernabschluss.


- Standard FAS 146 - „Bilanzierung von Aufwendungen<br />

im Zusammenhang mit der Veräußerung oder dem<br />

Abgang von Vermögenswerten”<br />

Gemäß diesem Standard sind Verbindlichkeiten im<br />

Zusammenhang mit dem Abgang oder der Veräußerung<br />

von Vermögenswerten zu dem Zeitpunkt zu erfassen,<br />

zu dem die Verpflichtungen für das Unternehmen<br />

entstehen. EITF Issue 94-3 entfällt. Bisher waren die<br />

Verpflichtungen zu dem Zeitpunkt zu bilanzieren, zu<br />

dem sich das Unternehmen auf einen Ausstiegsplan<br />

festgelegt hatte. Entsprechende Verbindlichkeiten sind<br />

bei ihrer erstmaligen Bilanzierung zum beizulegenden<br />

Wert (fair value) anzusetzen. Der Standard ist auf<br />

Abgänge nach dem 31. Dezember 2002 anzuwenden.<br />

Der Konzern prüft derzeit die Auswirkungen<br />

der Anwendung dieses neuen Standards auf den<br />

Konzernabschluss.<br />

- FAS 147 - „Erwerb bestimmter Finanzinstitute”<br />

Durch FAS 147 werden die Standards FAS 72 und FAS 144<br />

sowie die Interpretation 9 des FASB geändert. Der<br />

Standard wurde am 1. Oktober 2002 herausgegeben.<br />

Aventis ist von diesem Standard nicht betroffen.<br />

- FAS 148 - „Bilanzierung von aktienorientierten<br />

Vergütungsplänen - erste Anwendung und Publizitätspflichten<br />

- Änderung von FAS 123”<br />

Durch diesen Standard wird FAS 123 „Bilanzierung von<br />

aktienorientierten Vergütungsplänen” dahingehend<br />

geändert, dass künftig verschiedene Methoden für den<br />

freiwilligen Übergang auf die Fair Value-Bilanzierung<br />

von aktienorientierten Vergütungsplänen vorgesehen<br />

sind. Ebenfalls geändert wurden die Regelungen von<br />

FAS 123 betreffend hervorgehobene Angaben in<br />

Jahres- und Zwischenabschlüssen zu den Bilanzierungsgrundsätzen<br />

für Vergütungspläne und die damit<br />

verbundenen Ergebniseffekte.<br />

Der Konzern hat sich gegen die Bilanzierung von<br />

aktienorientierten Vergütungsplänen zum fair value<br />

entschieden, beachtet aber die Angabepflichten in<br />

FAS 148 (s. Ziffer 1n).<br />

(s) FIN 46 Konsolidierung bestimmter Zweck- oder Objektgesellschaften<br />

(„Variable Interest Entities”)<br />

Am 17. Januar 2003 veröffentlichte der FASB die<br />

Interpretation 46 (FIN 46), Consolidation of Variable<br />

Interest Entities, an Interpretation of ARB No 51. Durch<br />

diese Interpretation sollen in erster Linie Kriterien<br />

festgelegt werden, durch die Unternehmen, auf die ein<br />

beherrschender Einfluss auf anderem Wege als durch<br />

Stimmrechte besteht, bestimmt werden können, sowie<br />

entsprechende Bilanzierungsvorschriften. Diese Zweckund<br />

Objektgesellschaften werden als Variable Interest<br />

Entitites (VIE) bezeichnet. Nach dem Inkrafttreten wird<br />

gemäß FIN 46 zu entscheiden sein, ob die<br />

Konsoliderung bestehender oder neuer Gesellschaften<br />

erforderlich ist (1) nach (a) dem „controlling financial<br />

interest”-Ansatz von ARB 51 „Konzernabschlüsse” oder<br />

(b) anderen derzeit schon geltenden Rechnungslegungsvorschriften,<br />

oder (2) nach dem „variable-interest”-<br />

Ansatz von FIN 46. Die erstmalige Anwendung von FIN<br />

46 richtet sich nach dem Gründungsdatum der Zweckoder<br />

Objektgesellschaft: Für nach dem 31. Januar 2003<br />

gegründete Unternehmen ist die Verordnung sofort<br />

anzuwenden, für vor dem 1. Februar 2003 gegründete<br />

Unternehmen wird sie spätestens zu Beginn der ersten<br />

Quartalsperiode oder des Geschäftsjahres, dass nach<br />

dem 15. Juni beginnt.<br />

Der Konzern prüft derzeit die möglichen<br />

Auswirkungen einer Anwendung von FIN 46. Es wurden<br />

jedoch keine Gesellschaften identifiziert, an denen<br />

der Konzern beteiligt ist und die im Zusammenhang<br />

mit dieser Interpretation als VIE angesehen werden<br />

könnten.<br />

K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 181


Bericht der Abschlussprüfer und<br />

Revisoren zu den Konzernabschlüssen<br />

Bericht der Abschlussprüfer und Revisoren über die<br />

jeweils am 31. Dezember abgelaufenen Geschäftsjahre<br />

2002, 2001 und 2000<br />

Aventis<br />

Aktiengesellschaft mit Aufsichtsrat und Vorstand<br />

16, avenue de l’Europe<br />

Espace Européen de l’Entreprise<br />

F-67300 Schiltigheim<br />

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,<br />

wir haben die Konzernbilanzen von Aventis und<br />

ihren Tochtergesellschaften zum 31. Dezember 2002<br />

und 2001 sowie die Gewinn- und Verlustrechnung, die<br />

Eigenkapitalveränderungsrechnung und die Finanzierungsrechnung<br />

für die Geschäftsjahre 2002, 2001 und<br />

2000 geprüft. Aufstellung und Inhalt der Konzernabschlüsse<br />

liegen in der Verantwortung der Geschäftsleitung<br />

der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf<br />

der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung<br />

eine Beurteilung abzugeben.<br />

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach<br />

internationalen Prüfungsstandards vorgenommen.<br />

Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />

durchzuführen, dass mit hinreichender Sicherheit<br />

beurteilt werden kann, ob der Konzernabschluss frei<br />

182 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />

Die Abschlussprüfer<br />

Membres de la Compagnie Régionale de Paris<br />

von wesentlichen Fehlaussagen ist. Im Rahmen der<br />

Prüfung werden Nachweise für die Wertansätze und<br />

Angaben in den Konzernabschlüssen auf der Basis<br />

von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die<br />

Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />

und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands<br />

sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des<br />

Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass<br />

unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage<br />

für unsere Beurteilung bildet.<br />

Auf der Grundlage unserer Prüfung vermitteln nach<br />

unserer Überzeugung die Konzernabschlüsse (Seiten<br />

102 bis 181) in Übereinstimmung mit den in Frankreich<br />

allgemein anerkannten Bilanzierungsgrundsätzen in<br />

allen wesentlichen Belangen ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der Finanzlage des<br />

Konzerns zum 31. Dezember 2002 und 2001 und der<br />

Vermögens- und Ertragslage sowie der Zahlungsströme<br />

zum Ende der jeweiligen Geschäftsjahre 2002, 2001<br />

und 2000.<br />

Wir haben auch die Angaben im Lagebericht<br />

(Rapport sur la Gestion du Groupe) geprüft. Wir haben<br />

keine Anhaltspunkte dafür festgestellt, dass diese<br />

keine zutreffende Vorstellung von der Lage des<br />

Unternehmens vermitteln oder nicht mit dem Konzernabschluss<br />

im Einklang stehen.<br />

Coopers & Lybrand Audit RSM Salustro Reydel<br />

Membre de PricewaterhouseCoopers<br />

gez. Pierre-Bernard Anglade gez. Benoît Lebrun<br />

Die Revisoren<br />

PricewaterhouseCoopers<br />

Paris, 4. Februar 2003


Risikofaktoren<br />

RISIKOFAKTOREN<br />

Wichtige Faktoren, die zu einer erheblichen<br />

Abweichung des tatsächlichen Ergebnisses von unserem<br />

prognostizierten Ergebnis führen können, werden in<br />

diesem Geschäfts- und Finanzbericht, insbesondere im<br />

nachfolgenden Abschnitt „Risikofaktoren“ dargestellt.<br />

Risiken im Zusammenhang mit unseren<br />

Geschäftsaktivitäten<br />

Wenn Forschung und Entwicklung keine neuen<br />

Produkte hervorbringen, die unseren wirtschaftlichen<br />

Erfolg sichern, werden wir unsere Wachstumserwartungen<br />

nicht umsetzen können.<br />

Wie andere große Pharmaunternehmen investieren<br />

wir erhebliche Mittel in Forschung und Entwicklung,<br />

um dadurch über unsere Forschungs- und Entwicklungspipeline<br />

kontinuierlich Marktzulassungen für<br />

innovative Produkte zu erhalten. Aus einer Reihe von<br />

Gründen, einschließlich des langen Entwicklungsprozesses,<br />

der technologischen Herausforderungen und<br />

des intensiven Wettbewerbs können wir für keines<br />

unserer Produkte, die sich derzeit in Entwicklung<br />

bzw. am Anfang des Entwicklungsprozesses befinden,<br />

mit Sicherheit voraussagen, dass sie auf den Markt<br />

kommen und wirtschaftlich erfolgreich sein werden.<br />

Der Entwicklungsprozess eines pharmazeutischen<br />

Produkts beispielsweise umfasst mehrere Phasen und<br />

erstreckt sich von der Entdeckung bis hin zu den Tests,<br />

der Registrierung und der ersten Produkteinführung<br />

üblicherweise über einen Zeitraum von mehr als 10<br />

Jahren. Während jeder einzelnen Phase besteht ein<br />

beträchtliches Risiko, dass sich das Produkt nicht nach<br />

unseren Erwartungen entwickelt und wir deshalb ein<br />

Produkt aufgeben werden, in das wir erhebliche Mittel<br />

investiert haben. Wenn wir es nicht schaffen, kontinuierlich<br />

neuartige erfolgreiche Produkte zu entwickeln,<br />

um alte Produkte abzulösen, die das Ende ihres<br />

Vermarktungszyklus erreichen oder die durch konkurrierende<br />

Produkte und Therapien ersetzt werden,<br />

werden wir nicht in der Lage sein, das jetzige Niveau<br />

unseres Umsatzes und Betriebsergebnisses zu halten.<br />

Umsätze von Produkten, deren Patente ablaufen,<br />

könnten an konkurrierende Produkte verloren gehen.<br />

Der Patentschutz für bestehende Produkte könnte sich<br />

als unwirksam erweisen. Der Verlust eines wirksamen<br />

Patentschutzes für eines oder mehrere unserer<br />

Produkte könnte sich negativ auf unseren Umsatz<br />

und unser Betriebsergebnis auswirken.<br />

Aventis besitzt für ihre Produkte zahlreiche Patente,<br />

Patentanwartschaften oder Lizenzrechte. Während des<br />

Zeitraums, in dem ein aktiver Wirkstoff eines<br />

Markenarzneimittels durch ein Patent geschützt wird,<br />

kann ein solches Produkt normalerweise nur dann<br />

dem Wettbewerb ausgesetzt sein, wenn alternative<br />

Therapien oder Produkte mit anderen aktiven<br />

Wirkstoffen angeboten werden. Nach dem Ablauf des<br />

Patentschutzes für einen aktiven Wirkstoff kann ein<br />

Markenprodukt durch die Einführung von „Generika“,<br />

die den gleichen aktiven Wirkstoff enthalten, einem<br />

stärkeren Wettbewerb ausgesetzt sein. Wenn in den<br />

Vereinigten Staaten ein derartiges Produkt eine<br />

„Bioäquivalenz” oder die Fähigkeit aufweist, die<br />

Blutwerte eines aktiven Wirkstoffs aufrecht zu erhalten,<br />

die mit der des Markenprodukts äquivalent sind,<br />

kann die Marktzulassung ohne den aufwendigen<br />

Forschungs- und Testaufwand, der für das ursprüngliche<br />

Markenprodukt notwendig war, und damit ohne große<br />

Auflagen hinsichtlich der Markteinführung erteilt<br />

werden. Nach der Markteinführung eines Generikums<br />

wird üblicherweise ein starker Rückgang des<br />

Marktanteils und des Umsatzes des Markenprodukts<br />

verzeichnet. Das Ausmaß, in dem der Wettbewerb für<br />

Generika erwartungsgemäß Auswirkungen auf Umsatz<br />

und Marge des Original-Markenprodukts auf einem<br />

bestimmten Markt haben kann, hängt unter anderem<br />

davon ab, ob die Nachfrage für die jeweilige Therapie<br />

Raum für mehrere Hersteller lässt, wie viel Zeit und<br />

Aufwand notwendig sind, um die Marktzulassung für<br />

das Generikum zu erhalten, wie relativ einfach bzw.<br />

schwierig es ist, das Produkt herzustellen, und<br />

ob der Hersteller des Markenprodukts in der Lage ist,<br />

neue oder andere patentierte Darreichungsformen<br />

BERICHT DES VORSTANDS 183


mit wesentlich verbesserten Eigenschaften – wie<br />

beispielsweise eine einfachere Verabreichungsform –<br />

zu entwickeln.<br />

In der Pharma-Industrie können sich auslaufende<br />

Patente sogar auf relativ neu zugelassene Medikamente<br />

auswirken, deren aktive Wirkstoffe lange vor der<br />

Entdeckung und Zulassung ihrer spezifischen therapeutischen<br />

Indikation entdeckt und patentiert wurden.<br />

Zusätzlich zu den Patenten, durch welche die aktiven<br />

Wirkstoffe geschützt sind, können unsere pharmazeutischen<br />

Produkte durch andere Patente geschützt<br />

werden, einschließlich derer, durch die unterschiedliche<br />

bei Behandlungen verwendete Darreichungsformen,<br />

bestimmte Herstellungsmethoden, Verabreichungsmethoden<br />

und spezifische Anwendungsindikationen<br />

abgedeckt sind. Solche Patente können bis zu ihrem<br />

Ablauf unterschiedliche Schutzstufen für ein<br />

Medikament über den Ablaufzeitraum von Patenten<br />

hinaus aufweisen, die nur deren aktiven Wirkstoff<br />

abdecken. Dies ist der Fall, wenn beispielsweise die<br />

Herstellung eines aktiven Wirkstoffs oder des<br />

Endprodukts besonders schwierig ist, oder wenn<br />

vorteilhaftere Darreichungsformen oder Verabreichungsmethoden<br />

gegenüber konkurrierenden Generika<br />

attraktiver sind. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen<br />

werden, dass Wettbewerber in der Lage sind, Produkte,<br />

alternative Herstellungsmethoden oder zumindest<br />

gleich attraktive Darreichungsformen, die nicht gegen<br />

das Patentrecht verstoßen, in Anlehnung an solche<br />

Patente zu entwickeln.<br />

Die Umsätze und Gewinne, die unsere patentierten<br />

Produkte erzielen, können sich ebenfalls nachteilig<br />

entwickeln, wenn gerichtlich entschieden wird, dass<br />

ein Patent unwirksam oder nicht durchsetzbar ist,<br />

oder wenn konkurrierende Produkte auf den Markt<br />

kommen, die therapeutisch unseren patentierten<br />

Produkten ähnlich sind, aber nicht die Patente von<br />

Aventis verletzen. Wenn eine der beschriebenen<br />

Situationen eines unserer absatzstärksten Produkte<br />

betrifft, könnte dies nachteilige Auswirkungen auf<br />

unser Betriebsergebnis sowie die Finanzlage und den<br />

Cash Flow von Aventis haben. Patentstreitigkeiten sind<br />

mit erheblicher Ungewissheit verbunden, und es kann<br />

184 BERICHT DES VORSTANDS<br />

nicht ausgeschlossen werden, dass Patente in Bezug<br />

auf unsere Produkte in bestimmter oder sogar jeglicher<br />

Hinsicht als unwirksam oder nicht durchsetzbar<br />

erachtet werden im Streitfall.<br />

In den Vereinigten Staaten wird die Wirksamkeit des<br />

Patenschutzes für verschreibungspflichtige Arzneimittel<br />

(ausgenommen biologische Arzneimittel) hauptsächlich<br />

durch den Hatch-Waxman Act von 1984 bestimmt,<br />

welcher bei einem neu zugelassenen Arzneimittel bzw.<br />

einer neu zugelassenen Indikation ein gesetzliches<br />

Exklusivrecht zur Vermarktung (fünf Jahre bei einem<br />

neuen Arzneimittel und drei Jahre bei einer neuen<br />

Indikation für ein bestehendes Arzneimittel) einräumt.<br />

Während dieses Zeitraums erteilt die Arzneimittelzulassungsbehörde<br />

(Food and Drug Administration, „FDA“)<br />

keine Marktzulassung für konkurrierende Generika,<br />

selbst wenn kein Patentschutz für das Originalprodukt<br />

besteht. Das Gesetz hat allerdings den Zulassungsprozess<br />

für konkurrierende Generika, in denen nach<br />

Ablauf des gesetzlichen Exklusivrechts (auch Datenexklusivität<br />

genannt) die gleichen aktiven Wirkstoffe<br />

verwendet werden, erheblich beschleunigt. Dies kann<br />

dazu führen, dass der Patentschutz von Markenprodukten<br />

durch zusätzliche gesetzliche Maßnahmen<br />

weiter aufgeweicht wird. In den vergangenen Jahren<br />

haben Gesetzgeber und Interessengruppen<br />

unterschiedliche Vorschläge zur Änderung des Hatch-<br />

Waxman Act vorgelegt, um die Vermarktung von<br />

generischen Versionen von Markenarzneimitteln weiter<br />

zu beschleunigen. Sollte einer dieser Vorschläge<br />

Gesetzeskraft erlangen, könnte dies die Wirksamkeit<br />

des Patent- und aufsichtsrechtlichen Schutzes durch die<br />

derzeitige Rechtsprechung reduzieren und wesentliche<br />

nachteilige Auswirkungen auf die Umsätze der davon<br />

betroffenen Produkte haben. Außerdem ist der Umfang<br />

des Patenschutzes von Land zu Land unterschiedlich.<br />

In einigen Ländern ist der Patentschutz erheblich<br />

schwächer als in den Vereinigten Staaten oder der<br />

Europäischen Union.<br />

Einige Länder erleichtern insbesondere den Wettbewerb<br />

durch Generika-Hersteller, die andernfalls erst<br />

viele Jahre später in der Lage wären, konkurrierende<br />

Produkte auf den Markt zu bringen.


Unsere pharmazeutischen Produkte unterliegen den<br />

Grenzen des Patentschutzes und dem Exklusivrecht<br />

gemäß dem zuvor dargestellten Hatch-Waxman Act und<br />

können durch Generika, die später entsprechend dem<br />

beschleunigten Verfahren der FDA zugelassen werden,<br />

einem höheren Wettbewerbsrisiko ausgesetzt sein. Der<br />

Verlust eines wirksamen Patentschutzes für eines oder<br />

mehrerer unserer Produkte könnte zu erheblichen<br />

Umsatzverlusten führen und sich nachteilig auf unser<br />

Betriebsergebnis in der Zukunft auswirken. Derzeit<br />

sind wir in Rechtsstreitigkeiten verwickelt, in denen<br />

die Wirksamkeit von Patenten für eine Reihe von<br />

Produkten angefochten wird. Außerdem kann unter<br />

Umständen für die Zukunft mit weiteren Verfahren<br />

dieser Art gerechnet werden. Siehe Kapitel 2.<br />

„Geschäftsaktivitäten des Konzerns und Aussichten –<br />

Marketing und Vertrieb – Geistiges Eigentum“ bezüglich<br />

der Beschreibung des Schutzumfangs für Patente und<br />

Datenexklusivität unserer Hauptprodukte in den<br />

Vereinigten Staaten, einschließlich der erwarteten<br />

Ablauffristen für einige strategische Markenprodukte;<br />

siehe außerdem Kapitel 4. „Bericht des Vorstands –<br />

Konzernabschluss“ unter Ziffer 25 („Haftungsverhältnisse<br />

und sonstige finanzielle Verpflichtungen“)<br />

bezüglich der Beschreibung einer Patentstreitigkeit<br />

hinsichtlich Allegra, unseres bestverkauften Produkts<br />

zur Behandlung jahreszeitbedingter Allergien, sowie<br />

Rilutek, zur Behandlung von amyotropher Lateralsklerose.<br />

Durch Rechtsstreitigkeiten über Patentverstöße<br />

können bestimmte Produkte Ungewissheiten<br />

ausgesetzt werden, die sich nachteilig auf unsere<br />

Wachstumsaussichten und unser Betriebsergebnis<br />

auswirken könnten.<br />

Im Laufe der Entdeckung und Entwicklung neuartiger<br />

Produkte bzw. neuer Indikationen, Darreichungsformen<br />

und Verabreichungsmethoden sowie sonstiger<br />

Innovationen können wir Klagen seitens Dritter<br />

wegen Verletzung eines oder mehrerer ihrer Patente<br />

ausgesetzt sein. Diese Klagen können langwierige<br />

Verfahren auslösen, die gewöhnlich mit komplexen<br />

Fragen einhergehen, wie beispielsweise der Frage,<br />

ob spezifische Prozesse oder Stoffe tatsächlich<br />

patentierbar sind, ob die jeweiligen Patente wirksam<br />

erteilt wurden, ob die einzelnen Rechtsansprüche aus<br />

wirksamen Patenten durchsetzbar sind, und ob das<br />

angefochtene Produkt durchsetzbare Rechte aus<br />

wirksamen Patenten verletzt. Die Rechtsanwaltskosten<br />

im Falle eines solchen Verfahrens sind hoch, und wenn<br />

wir wegen Verstoßes gegen Patentrechte rechtskräftig<br />

verurteilt werden, könnten wir zur Zahlung hoher<br />

Schadenersatzleistungen herangezogen werden<br />

und/oder müssten erhebliche Einschränkungen<br />

oder Verbote bezüglich unserer Vermarktungs- bzw.<br />

sonstiger Nutzungsrechte für das strittige Produkt<br />

hinnehmen. Die Geltendmachung von Patentrechtsverletzungen<br />

kann die Zulassung und Einführung von<br />

Produkten unserer Pipeline verhindern oder, im Falle<br />

einer erfolgreichen Verteidigung, erheblich verzögern.<br />

Dies könnte sich nachteilig auf unsere Wachstumserwartungen<br />

auswirken, und es könnte für uns schwierig<br />

werden, unsere Erträge auf dem aktuellen Niveau zu<br />

halten.<br />

Eine Veränderung des Vermarktungsstatus bzw.<br />

des Wettbewerbsumfelds von Allegra und anderen<br />

strategischen Marken könnte sich nachteilig auf unser<br />

Betriebsergebnis auswirken.<br />

Allegra, im Jahr 2002 unser bestverkauftes Produkt,<br />

könnte nach Ablauf des Patents und des Exklusivrechts<br />

konkurrierenden billigeren Generika-Versionen oder<br />

rezeptfreien Versionen von Allegra oder von konkurrierenden<br />

Produkten ausgesetzt sein. Rezeptfreie<br />

Arzneimittel und Generika werden in der Regel<br />

deutlich billiger angeboten als verschreibungspflichtige<br />

Markenarzneimittel. Wenn Allegra oder eines seiner<br />

Konkurrenzprodukte als Generika verkauft oder als<br />

rezeptfreie Arzneimittel eingestuft würden, könnte<br />

Allegra unter verschäften Wettbewerbsdruck geraten,<br />

was unter Umständen sehr schnell erheblich<br />

nachteilige Auswirkungen auf unser zukünftiges<br />

Betriebsergebnis haben könnte. Das US-Patent für den<br />

aktiven Wirkstoff in Allegra ist ausgelaufen. Das in den<br />

USA bestehende Exklusivrecht für Allegra in Kapselform<br />

endet im dritten Quartal 2003.<br />

BERICHT DES VORSTANDS 185


Nach Erhalt einer Petition („Citizen’s Petition“) von<br />

mehreren Managed-Care-Organisationen hat eine<br />

Mehrheit der Mitglieder eines die FDA beratenden<br />

Ausschusses im Mai 2001 die Empfehlung<br />

ausgesprochen, Allegra und zwei weitere mit Allegra<br />

im Wettbewerb stehende Produkte von der Verschreibungspflicht<br />

zu befreien und als nicht verschreibungspflichtige<br />

Produkte einzuordnen. Die FDA hat zu dieser<br />

Empfehlung bislang nicht öffentlich Stellung<br />

genommen. Es kann derzeit nicht eingeschätzt werden,<br />

ob und welche Maßnahmen die FDA in Reaktion auf<br />

die Empfehlung des Ausschusses treffen könnte.<br />

Allerdings befreite die FDA im November 2002 Claritin,<br />

eines dieser drei konkurrierenden Arzneimittel, auf<br />

Verlangen des Herstellers von der Verschreibungspflicht<br />

und stufte das Arzneimittel als nicht verschreibungspflichtiges<br />

Produkt ein. Daraufhin wurde mit der<br />

Vermarktung der rezeptfreien Versionen von Claritin<br />

begonnen. Darüber hinaus wurde Aventis davon<br />

unterrichtet, dass fünf im Generika-Bereich<br />

operierende Pharmaunternehmen die Zulassung zur<br />

Vermarktung von Generika-Versionen von Allegra-<br />

Produkten in den USA beabsichtigen. Aventis hat gegen<br />

drei dieser Unternehmen Klage wegen Patentverletzung<br />

eingereicht und erwägt die Einleitung rechtlicher<br />

Schritte gegen die anderen zwei Unternehmen.<br />

Siehe Kapitel 2. „Geschäftsaktivitäten des Konzerns<br />

und Aussichten – Marketing und Vertrieb – Geistiges<br />

Eigentum“ sowie Kapitel 4. „Bericht des Vorstands –<br />

Risikofaktoren – Rechtliche Risiken“ für weitere<br />

Informationen.<br />

In Zusammenhang mit Arava, das 2002 einen Umsatz<br />

von € 271 Millionen erzielte, wurde bei der FDA im<br />

März 2002 von der US-Verbrauchergruppe Public<br />

Citizen eine „Citizen’s Petition“ eingereicht. Ziel der<br />

Petition ist es, Arava wegen angeblicher schwerer<br />

Nebenwirkungen, insbesondere selten auftretender<br />

Leberschäden, die Marktzulassung zu entziehen.<br />

Obschon es Verdachtsmeldurgen über mögliche<br />

Nebenwirkungen, darunter auch schwere Nebenwirkungen,<br />

gegeben hat, ist es dennoch schwierig, die<br />

Ursachen dafür festzustellen, da viele Patienten<br />

mit rheumatoider Arthritis mehrere Medikamente<br />

186 BERICHT DES VORSTANDS<br />

einnehmen und andere ernsthafte Erkrankungen<br />

haben. In der Packungsbeilage von Arava wird seit<br />

einiger Zeit vor möglichen Nebenwirkungen auf die<br />

Leber gewarnt und regelmäßige Überprüfung der<br />

Leberenzyme empfohlen. Wir sind der Auffassung, dass<br />

Arava bei vorschriftsmäßiger Anwendung ein sicheres<br />

und wirksames Medikament ist. Dennoch könnte<br />

es wesentliche nachteilige Auswirkungen auf unsere<br />

Produktumsätze haben, wenn die FDA der Petition<br />

stattgibt. Im März 2003 hat ein die FDA beratender<br />

Ausschuss, der das Sicherheitsprofil von Arava<br />

untersucht hat, einstimmig entschieden, dass Arava<br />

für seine derzeitigen Indikationen ein positives<br />

Nutzen/Risiko-Verhältnis aufweist.<br />

Andere strategische Marken wie Lovenox, Taxotere<br />

und Delix/Tritace/Triatec könnten künftig ebenfalls<br />

dem Wettbewerb von Generika ausgesetzt sein. Siehe<br />

Kapitel 2. „Geschäftsaktivitäten des Konzerns und<br />

Aussichten – Marketing und Vertrieb – Geistiges<br />

Eigentum“ sowie Kapitel 4. „Bericht des Vorstands –<br />

Erläuterungen zum Konzernabschluss – Kerngeschäft:<br />

Finanzinformationen und vergleichende Analyse<br />

der Geschäftsjahre 2002 und 2001“ für weitere<br />

Informationen.<br />

Die geplanten Veräußerungen der Aktivitäten<br />

außerhalb des Kerngeschäfts werden es<br />

möglicherweise nicht erlauben, die Schulden im<br />

vorgesehenen Zeitrahmen abzubauen.<br />

Eine wesentliche Komponente unserer Strategie,<br />

Aventis als einen reinen Pharmakonzern zu<br />

positionieren, ist die Veräußerung unserer restlichen<br />

nicht-strategischen und industriellen Aktivitäten. Im<br />

Jahr 2002 schlossen wir die Veräußerung unseres<br />

Anteils an Aventis CropScience an die Bayer AG sowie<br />

die Veräußerung unseres Tierernährungsgeschäfts an<br />

CVC Capital Partners ab. Bereits im Dezember 2000 war<br />

vereinbart worden, die Beteiligung von Aventis an der<br />

Wacker-Chemie GmbH in zwei Stufen an die Familie<br />

Wacker zu veräußern. Die erste Stufe wurde im Januar<br />

2001 durchgeführt. Derzeit laufen Verhandlugen mit<br />

den Erwerbern über Bedingungen und Termine für die<br />

zweite Veräußerungsstufe. Wir können jedoch nicht mit


Sicherheit voraussagen, ob die Transaktion zum<br />

Abschluss gebracht wird oder ob diese gemäß den<br />

derzeit vorgesehenen Bedingungen bzw. dem<br />

geplanten Zeitrahmen abgeschlossen wird. Wenn<br />

diese Veräußerung letzten Endes nicht zum Abschluss<br />

kommt, können wir hinsichtlich der finanziellen<br />

Bedingungen und des Zeitrahmens unserer<br />

Veräußerung des restlichen Anteils an Wacker bei<br />

späteren Verkaufstransaktionen keine sicheren<br />

Angaben machen. Eine Verringerung bzw. Verzögerung<br />

bei der Realisierung des damit verbundenen Erlöses<br />

hätte eine Verschiebung des geplanten Schuldenabbaus<br />

und demnach eine verlängerte Konsolidierung des<br />

Ergebnisses von Wacker in unserem Abschluß sowie<br />

eine Verzögerung der Positionierung von Aventis als<br />

reinem Pharmakonzern zur Folge. Des Weiteren<br />

können wir keine verbindlichen Aussagen über die<br />

finanziellen Bedingungen und den Zeitrahmen bei der<br />

Veräußerung unserer restlichen nicht-strategischen<br />

Aktivitäten machen.<br />

Der Einsatz biologisch gewonnener Bestandteile<br />

kann auf Ablehnung seitens der Verbraucher stoßen,<br />

was sich nachteilig auf unseren Umsatz auswirken<br />

und erhebliche Kosten verursachen könnte.<br />

Entsprechend der Industriepraxis produzieren wir<br />

unsere Blutplasmaprodukte, Impfstoffe und viele<br />

unserer verschreibungspflichtigen pharmazeutischen<br />

Produkte mit Bestandteilen, die aus menschlichem,<br />

tierischem oder pflanzlichem Gewebe gewonnen<br />

werden. Die meisten dieser Produkte können – wenn<br />

überhaupt - nicht wirtschaftlich mit synthetischen<br />

Bestandteilen hergestellt werden. Wir unterziehen<br />

unsere Produkte, die diese Bestandteile enthalten,<br />

umfangreichen Tests und halten sie für sicher. In<br />

der Vergangenheit sind Fälle aufgetreten, in denen<br />

behauptet wird, dass der Einsatz von biologisch<br />

gewonnenen Bestandteilen durch Aventis oder unsere<br />

Wettbewerber eine reelle oder theoretische Quelle für<br />

Gesundheitsschäden, einschließlich Infektionen oder<br />

allergische Reaktionen, darstellt. Derartige Vorwürfe<br />

haben gelegentlich zu Schadensersatzforderungen und<br />

einer erhöhten allgemeinen Abneigung gegen solche<br />

Bestandteile seitens der Verbraucher geführt. Sollten<br />

umfangreiche Schadensersatzansprüche wegen Gesundheitsschäden<br />

geltend gemacht werden, die durch ein<br />

Produkt hervorgerufen werden, in dem biologisch<br />

gewonnene Bestandteile enthalten sind, können uns<br />

möglicherweise hohe Kosten durch Rechtsstreitigkeiten,<br />

Rückruf von Produkten, Ergreifen zusätzlicher<br />

Sicherheitsmaßnahmen, Produktionsverzögerungen,<br />

Investitionen in Verbraucherschulungen und<br />

- informationen und die Entwicklung von synthetischen<br />

Ersatzstoffen für Bestandteile biologischen Ursprungs<br />

entstehen.<br />

Umfangreiche Produkthaftungsklagen können, wenn<br />

sie Erfolg haben, einen nachteiligen Einfluss auf unser<br />

Finanzergebnis haben.<br />

In der Vergangenheit waren Pharmaunternehmen<br />

erheblichen Schadensersatzansprüchen wegen eines<br />

angeblichen Zusammenhangs mit dem Einsatz ihrer<br />

Produkte ausgesetzt. Wir sind in eine Reihe solcher<br />

Schadensersatzklagen involviert. Die Verurteilung zu<br />

Schadenersatzleistungen, Vergleichszahlungen sowie<br />

Rechtsanwalts- und Prozesskosten in derartigen<br />

Produkthaftungsklagen könnte sich – in dem Umfang,<br />

der nicht durch Versicherungen abgedeckt ist –<br />

nachteilig auf unser Betriebsergebnis und unseren Cash<br />

Flow sowie auf die Finanzlage von Aventis auswirken.<br />

Siehe Kapitel 4. „Bericht des Vorstands – Konzernabschluss“<br />

unter Ziffer 25 („Haftungsverhältnisse und<br />

sonstige finanzielle Verpflichtungen“) für nähere<br />

Informationen über die Produkthaftungsstreitigkeiten,<br />

an denen Aventis beteiligt ist.<br />

Aventis kann unter Umständen im Rahmen von<br />

Rechtsstreitigkeiten und behördlichen Ermittlungen<br />

im Zusammenhang mit Kartellrechtsverstößen<br />

und/oder Preisfestsetzungs- und Vermarktungsmethoden<br />

haftbar gemacht werden.<br />

Aventis und einige ihrer Tochtergesellschaften sind<br />

Ermittlungen seitens verschiedener Regierungsbehörden<br />

ausgesetzt und sind Beklagte in einer Anzahl<br />

von Kartellrechts- oder Preisfestsetzungs- und<br />

Vermarktungsverfahren, darunter Ermittlungen wegen<br />

BERICHT DES VORSTANDS 187


angeblich zu geringer Erstattungszahlungen an die<br />

US-Gesundheitsprogramme. Da in vielen dieser<br />

Verfahren nicht quantifizierter Schadensersatz, auch<br />

Schadensersatz in dreifacher Höhe und Strafschadensersatz<br />

in erheblichem Umfang geltend gemacht<br />

werden, ist es möglich, dass daraus resultierende<br />

Verpflichtungen die Finanzlage, die Ertragslage oder<br />

den Cash Flow von Aventis nachteilig beeinträchtigen<br />

könnten. Im schlimmsten Falle könnte es zum<br />

Ausschluss von Aventis von der Teilnahme an den<br />

US-Gesundheitsprogrammen kommen.<br />

Für weitere Informationen hierzu siehe Kapitel 4.<br />

„Bericht des Vorstands – Konzernabschluss“ unter Ziffer<br />

25 („Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle<br />

Verpflichtungen – Cardizem Kartellrechtsverfahren –<br />

Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf Cipro – Kartellrechtsverfahren<br />

im Pharmabereich – Verfahren wegen<br />

Kartellrechtsverletzungen in Brasilien – Vitamin<br />

Kartellverfahren – Methionin Kartellverfahren –<br />

Ermittlungsverfahren wegen Preisfestsetzungs- und<br />

Vermarktungsmethoden – Sammelklagen zu Preisfestsetzungs-<br />

und Vermarktungsfragen“) sowie in diesem<br />

Kapitel „Risikofaktoren“ den Abschnitt „Rechtliche<br />

Risiken“.<br />

Aventis hat die Verantwortung für Streitfälle und<br />

Verbindlichkeiten, die Aventis CropScience und<br />

StarLink Mais betreffen, behalten, was sich nachteilig<br />

auf unser Finanzergebnis und unser Firmenimage<br />

auswirken könnte.<br />

Infolge von Berichten, dass Spuren des in der<br />

Maissorte StarLink vorkommenden Proteins Cry9C in<br />

Lebensmitteln für Menschen entdeckt wurden, ist die<br />

frühere Aventis Tochtergesellschaft Aventis CropScience<br />

Forderungen und Klagen auf Schadenersatz und auf<br />

Erstattung von Kosten und entgangenem Gewinn<br />

seitens Pflanzenzüchtern, Getreidehändlern, der<br />

verarbeitenden Industrie und Lebensmittelunternehmen<br />

ausgesetzt. Zudem wurden in Zusammenhang<br />

mit StarLink in den Vereinigten Staaten mehrere<br />

Klagen auf Schadensersatz und Strafschadensersatz -<br />

einschließlich verschiedener bisher nicht zugelassener<br />

188 BERICHT DES VORSTANDS<br />

Sammelklageverfahren - gegen Aventis CropScience<br />

und deren Tochterunternehmen sowie weitere Beklagte<br />

eingeleitet – siehe Kapitel 4. „Bericht des Vorstands –<br />

Konzernabschluss“ unter Ziffer 25 („Haftungsverhältnisse<br />

und sonstige finanzielle Verpflichtungen –<br />

Prozessrisiken – Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf<br />

StarLink“). In Zusammenhang mit der Veräußerung<br />

von Aventis CropScience an die Bayer AG hat Aventis<br />

die Zuständigkeit für Altverbindlichkeiten im<br />

Zusammenhang mit StarLink für alle damit<br />

verbundenen Fragen behalten.<br />

Für weitere Informationen siehe Kapitel 4. „Bericht<br />

des Vorstands – Konzernabschluss“ unter Ziffer 25<br />

(„Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle<br />

Verpflichtungen“) sowie in diesem Kapitel „Risikofaktoren“<br />

den Abschnitt „Rechtliche Risiken – Rechtsstreitigkeiten<br />

in Bezug auf StarLink“.<br />

Aventis ist möglichen Umweltverbindlichkeiten<br />

aus gegenwärtigen oder ehemaligen Aktivitäten<br />

und Einrichtungen ausgesetzt.<br />

Aventis ist möglichen Umweltverbindlichkeiten<br />

sowohl aus gegenwärtigen als auch aus ehemaligen<br />

Aktivitäten und Einrichtungen ausgesetzt. Aventis und<br />

ihre Tochtergesellschaften sind Umweltverbindlichkeiten<br />

an einigen gegenwärtig oder vormals eigenen,<br />

gepachteten oder von Dritten betriebenen Standorten<br />

sowie Standorten in den Vereinigten Staaten ausgesetzt.<br />

Einige Tochtergesellschaften von Aventis wurden als<br />

„möglicherweise verantwortliche Beteiligte“ oder<br />

deren Entsprechung unter den Bestimmungen des<br />

U.S. Comprehensive Environmental Response,<br />

Compensation and Liability Act von 1980 (dem<br />

sogenannten „Superfund“) und ähnlichen Gesetzen<br />

in den Vereinigten Staaten und in anderen Ländern<br />

eingestuft. Im Rahmen von gesetzlichen oder<br />

vertraglichen Verpflichtungen werden Aventis und/oder<br />

ihre Tochtergesellschaften für bestimmte Umweltverbindlichkeiten<br />

an ihren jetzigen Standorten und an<br />

einigen desinvestierten oder zu desinvestierenden<br />

Standorten verantwortlich bleiben. Es können ebenfalls<br />

Umweltschäden vorliegen, die durch unsere Aktivitäten


verursacht worden sind, von denen wir derzeit noch<br />

keine Kenntnis haben. Umweltverpflichtungen unter<br />

Einschluss von Sanierungsmaßnahmen, welche<br />

nach der Umweltgesetzgebung einiger Staaten<br />

ggf. erforderlich sind, können eine sehr nachteilige<br />

Auswirkung auf unser Betriebsergebnis haben.<br />

Insbesondere unsere Rückstellungen für diese<br />

Verpflichtungen können sich als unzureichend<br />

erweisen, wenn die Annahmen, die wir für die Bildung<br />

dieser Rückstellungen zugrunde gelegt haben, sich als<br />

nicht richtig herausstellen oder wenn wir für weitere<br />

Umweltverstöße, die derzeit noch nicht bekannt sind,<br />

haftbar gemacht werden. Des Weiteren können wir im<br />

Rahmen zukünftiger Umwelt-, Sicherheits- und Gesundheitsgesetze<br />

und deren jeweiliger Durchsetzung in der<br />

Zukunft neuen oder höheren Haftungsrisiken in<br />

Verbindung mit unseren Aktivitäten ausgesetzt sein, die<br />

ebenfalls auf die Aktivitäten Anwendung finden, die<br />

Aventis in der Vergangenheit in Befolgung der damals<br />

geltenden Gesetze und Bestimmungen ausgeübt hat.<br />

Aus der Befolgung dieser Gesetze können uns<br />

beträchtliche Kosten und Belastungen entstehen, die<br />

sich negativ auf unser Geschäft und auf unser Betriebsergebnis<br />

auswirken können.<br />

Für weitere Informationen siehe Kapitel 4. „Bericht<br />

des Vorstands – Konzernabschluss“ unter Ziffer 25<br />

(„Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle<br />

Verpflichtungen – Umweltrisiken“) sowie den Nachhaltigkeitsbericht<br />

2002.<br />

Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und<br />

Umweltrisiken können sich als unzureichend<br />

herausstellen<br />

Aventis bildet Rückstellungen, um eventuell<br />

auftretende Kosten und Verbindlichkeiten in<br />

Verbindung mit Rechtsstreitigkeiten und Umweltrisiken<br />

abzudecken. Wir sind der Ansicht, dass solche Rückstellungen<br />

(zusammen mit Versicherungsleistungen in<br />

Fällen, in denen unsere Verbindlichkeiten durch<br />

Versicherungen abgedeckt sind) aufgrund der<br />

derzeitigen Sachlage und Umstände, unserer früheren<br />

Erfahrung mit ähnlichen Fällen, der Anzahl der Klagen<br />

sowie der erwarteten Kosten für Abwicklung,<br />

Verteidigung und, in manchen Fällen, Beilegung<br />

solcher Klagen eine ausreichende Deckung für im<br />

Wesentlichen alle Kosten und Schadensersatzansprüche<br />

gegen uns darstellen. Diese Rückstellungen werden<br />

regelmäßig auf ihre Angemessenheit überprüft und<br />

können angepasst werden, wenn wir der Ansicht sind,<br />

dass die Entwicklungen dies erfordern. Wir können<br />

jedoch nicht mit Sicherheit vorhersagen, ob unsere<br />

Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und<br />

Umweltrisiken in angemessener Höhe gebildet<br />

worden sind oder ob Schadensersatzansprüche in<br />

Zusammenhang mit solchen Angelegenheiten aus<br />

unseren Versicherungen in voller Höhe rückerstattet<br />

werden.<br />

Für weitere Informationen siehe Kapitel 4. „Bericht<br />

des Vorstands – Konzernabschluss“ unter Ziffer 25<br />

(„Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle<br />

Verpflichtungen – Umweltrisiken“) sowie in diesem<br />

Kapitel „Risikofaktoren“ den Abschnitt „Rechtliche<br />

Risiken“.<br />

Wechselkursschwankungen und starke Abwertungen<br />

können unser Betriebsergebnis und unsere<br />

Vermögenswerte außerhalb der Eurozone<br />

beeinflussen.<br />

Da ein großer Teil unserer Umsätze und Verbindlichkeiten<br />

nicht auf Euro, unsere Berichtswährung, lautet,<br />

sind wir bei der Umrechnung aus diesen anderen<br />

Währungen Wechselkursschwankungen ausgesetzt.<br />

Diese Währungsschwankungen und insbesondere die<br />

Schwankungen des Euro gegenüber dem US-Dollar,<br />

dem Britischen Pfund und dem Japanischen Yen<br />

können einen wesentlichen Einfluss auf unser Betriebsergebnis<br />

haben. Die Ursache dieser Effekte kann die<br />

Euro-Umrechnung von Transaktionen, die in anderen<br />

Währungen getätigt wurden, sein oder aber die<br />

Tatsache, dass die Erträge und Aufwendungen in<br />

Zusammenhang mit bestimmten Transaktionen oder<br />

Aktivitäten in verschiedenen Währungen angegeben<br />

sind.<br />

BERICHT DES VORSTANDS 189


Abhängigkeit von Führungskräften und qualifiziertem<br />

Forschungspersonal<br />

Der Erfolg von Aventis hängt entscheidend von dem<br />

Beitrag der Führungskräfte und des Forschungspersonals<br />

ab. Der Wettbewerb um qualifiziertes Personal<br />

in unserem Geschäftsfeld ist erheblich. Möglicherweise<br />

ist Aventis nicht in der Lage, mit den notwendigen<br />

Fähigkeiten und Kenntnissen ausgestattetes Personal<br />

zu finden und zu halten. Wenn Aventis bestimmte<br />

Führungskräfte oder bestimmte Mitarbeiter der<br />

Forschung mit Schlüsselfunktionen verlieren würde,<br />

könnte dies der Geschäftsaktivität schaden.<br />

Risiken im Zusammenhang<br />

mit unseren Geschäftsaktivitäten<br />

Aventis ist einem starken Wettbewerb ausgesetzt und<br />

unterliegt Kontrollen der Aufsichtsbehörden, die<br />

unsere Fähigkeit, neue Produkte auf den Markt zu<br />

bringen, beeinträchtigen oder die Rentabilität neuer<br />

oder bestehender Produkte beschränken bzw.<br />

verringern können.<br />

Die Hauptmärkte der pharmazeutischen Produkte<br />

von Aventis sind die Länder der Europäischen Union<br />

und die Vereinigten Staaten, wobei der größte<br />

Restumsatz im Raum Asien/Pazifik, insbesondere in<br />

Japan, und in Lateinamerika erzielt wird. Diese Märkte<br />

unterliegen einem intensiven Wettbewerb und<br />

intensiven Kontrollen der Aufsichtsbehörden.<br />

Intensiver Wettbewerb. Aventis agiert in einem starken<br />

globalen Wettbewerbsumfeld, das durch intensiven<br />

Wettbewerb von verschreibungspflichtigen Markenarzneimitteln<br />

von Mitbewerbern, billigeren verschreibungspflichtigen<br />

Generika-Versionen und rezeptfrei<br />

erhältlichen Produkten gekennzeichnet ist. Unsere<br />

Hauptwettbewerber sind große internationale Kapitalgesellschaften<br />

mit beträchtlichen Ressourcen, deren<br />

Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten unter<br />

Umständen besser oder effektiver als unsere finanziert<br />

oder deren Produkte wirksamer sein könnten oder<br />

effektiver vermarktet und verkauft werden könnten als<br />

190 BERICHT DES VORSTANDS<br />

unsere Produkte. Mit der Einführung neuer Produkte<br />

oder dem Ablauf des Patentschutzes könnten unsere<br />

Produkte überholt oder preislich nicht mehr wettbewerbsfähig<br />

sein. Durch das Bestreben der Wettbewerber, ihre<br />

Marktposition zu festigen und den sich verändernden<br />

Marktbedingungen gerecht zu werden, hat in den<br />

letzten Jahren eine Welle der Konsolidierung in der<br />

Pharma-Industrie stattgefunden. Aggressive Preispolitik<br />

und alternative Produkte, die von den Mitbewerbern<br />

angeboten werden, können die Marktdurchdringung<br />

und die Ertragskraft bestehender und neuer Produkte<br />

von Aventis einschränken oder vermindern.<br />

Kontrollen der Aufsichtsbehörden. Wie andere<br />

Pharmaunternehmen unterliegt auch Aventis<br />

vielfachen Kontrollen der Aufsichtsbehörden in Bezug<br />

auf die Entwicklung, Prüfung, Zulassung, Herstellung<br />

und Vermarktung ihrer Produkte. Zur Vermarktung<br />

eines pharmazeutischen Produkts in einem<br />

bestimmten Land oder zur Herstellung dieses Produkts<br />

in einer bestimmten Produktionsanlage müssen wir<br />

beispielsweise die Genehmigung durch die entsprechenden<br />

zuständigen Behörden erhalten und aufrecht<br />

erhalten. In unseren Hauptmärkten ist der Prozess zur<br />

Erteilung einer Genehmigung sehr langwierig und<br />

kostenintensiv. Zudem gibt es viele Faktoren, die sich<br />

nachteilig auf unsere Möglichkeiten zum Erhalt einer<br />

Marktzulassung für ein neues Produkt oder zur<br />

erfolgreichen Vermarktung bzw. Fortführung der<br />

Vermarktung eines zugelassenen Produktes auswirken<br />

könnten.<br />

Preisregulierung. Zusätzlich zum normalen Preiswettbewerb<br />

auf dem Markt sind die Preise für pharmazeutische<br />

Produkte in vielen Ländern staatlicher<br />

Regulierung oder staatlichem Druck unterworfen,<br />

wodurch unsere Umsatzerlöse beschnitten und<br />

Ressourcen, die beispielsweise für Forschungs- und<br />

Entwicklungsaktivitäten zur Verfügung stehen,<br />

reduziert werden könnten. Die Preisregulierung bei<br />

pharmazeutischen Produkten kann entweder durch<br />

formell staatliche Intervention erfolgen oder weil<br />

Regierungen oder Pharmaanbieter eines bestimmten<br />

Marktsegments in der Lage sind, einen erheblichen


Druck auf die Preise auszuüben. Preiskontrollen haben<br />

in verschiedenen Ländern unterschiedliche Wirkungsweisen<br />

und können zu großen Preisschwankungen<br />

zwischen den Märkten führen, wodurch die finanziellen<br />

Wachstumsvorteile und die Einführung neuer Produkte<br />

in bestimmten Märkten begrenzt werden.<br />

In den Vereinigten Staaten besteht für den Kongress<br />

derzeit ein erheblicher Druck, dem derzeitigen<br />

Versicherungsschutz im Rahmen des Medicare-<br />

Programms Leistungen für ambulant verordnete<br />

verschreibungspflichtige Arzneimittel hinzuzufügen.<br />

Wenn solche Leistungen gesetzlich verordnet werden,<br />

könnte die US-Regierung ihre enorme Kaufkraft dazu<br />

verwenden, um von Pharmaunternehmen Rabatte<br />

zu erhalten und damit de facto Preiskontrollen<br />

einzuführen. In Europa sehen viele Regierungen<br />

in Preiskontrollen für verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel eine Methode zur Senkung der Kosten im<br />

Gesundheitswesen. In Japan finden im Allgemeinen<br />

alle zwei Jahre Preissenkungsrunden statt. Viele<br />

Regierungen und private Anbieter von Gesundheitsfürsorge,<br />

wie Health-Maintenance-Organisationen,<br />

haben Erstattungsprogramme eingeleitet, die die<br />

Verwendung von generischen Arzneimitteln anstelle<br />

teureren Markenarzneimittel befürworten. In den<br />

USA wurden in praktisch allen Staaten Gesetze<br />

verabschiedet, nach denen es Apothekern gestattet ist<br />

oder sie dazu verpflichtet sind, Markenarzneimittel<br />

durch weniger teure Generika zu ersetzen. Wir können<br />

nicht mit Sicherheit voraussagen, dass Preiskontrollen<br />

und Preisdruck keine wesentlichen nachteiligen<br />

Auswirkungen auf unsere zukünftige Ertragslage haben<br />

werden. Für nähere Erläuterungen zu Fragen der<br />

staatlichen Aufsicht und der Preisgestaltung, die für<br />

Aventis gelten, siehe Kapitel 2. „Geschäftsaktivitäten<br />

des Konzerns und Aussichten – Preiskontrollen“.<br />

Verdachtsmeldungen könnten die Vermarktung von<br />

zugelassenen und erfolgreich vermarkteten Produkten<br />

beeinträchtigen.<br />

Nach der Zulassung und erfolgreichen Vermarktung<br />

eines Produktes könnte dieses aufgrund neu entdeckter<br />

Fakten bezüglich seiner Sicherheit und Wirksamkeit<br />

behördlichen Maßnahmen ausgesetzt sein. Gemäß den<br />

Vorschriften in den USA, der Europäischen Union und<br />

anderen Ländern sind Pharmaunternehmen und<br />

Anbieter für Gesundheitsfürsorge dazu verpflichtet,<br />

Verdachtsmeldungen in Verbindung mit dem Einsatz<br />

von vermarkteten Pharmaprodukten den Aufsichtsbehörden<br />

mitzuteilen. Maßnahmen, die aufgrund solcher<br />

Berichte durch die Behörden eingeleitet werden,<br />

könnten sich nachteilig auf die Vermarktung eines<br />

Produktes auswirken. Unter anderem könnten die<br />

Aufsichtsbehörden verlangen, die Etikettierung des<br />

Produktes zu ändern, um seine Einsatzmöglichkeiten<br />

zu beschränken, oder sogar die behördliche Zulassung<br />

des Produktes zurückziehen. Je nachdem welches<br />

Produkt davon betroffen wäre, könnten solche<br />

Maßnahmen wesentliche nachteilige Auswirkungen<br />

auf unseren Umsatz und unser Finanzergebnis haben.<br />

Risiken in Zusammenhang mit unseren Aktien und ADS<br />

Der Preis unserer ADS und der Wert von Dividenden<br />

in US-amerikanischen Dollar (USD) werden durch<br />

Wechselkursschwankungen zwischen USD und Euro<br />

beeinflusst.<br />

Unsere ADS werden an der New Yorker Börse in USD<br />

gehandelt. Da der wichtigste Handelsmarkt für die<br />

Aktien, die den ADS zugrunde liegen, der amtliche<br />

Handel (Premier Marché) an der Pariser Börse Euronext<br />

Paris S.A. ist, und sie dort in Euro notiert sind, ist auch<br />

der Wert der ADS von den Wechselkursschwankungen<br />

zwischen dem USD und dem Euro betroffen. Gibt der<br />

Euro-Wert gegenüber dem USD nach, so kann der Preis,<br />

zu dem unsere ADS gehandelt werden, ebenfalls fallen.<br />

Da alle von uns ausgewiesenen Dividenden in Euro<br />

angegeben werden, haben die Wechselkursschwankungen<br />

einen Einfluss auf den Gegenwert der an die<br />

Inhaber von ADS ausgezahlten Dividenden in USD.<br />

Siehe Abschnitt „– Wechselkursinformationen“ für<br />

weitere Informationen. Fällt der Euro-Wert gegenüber<br />

dem USD, so fällt verhältnismäßig hierzu auch der<br />

Gegenwert in USD bei den Dividenden.<br />

BERICHT DES VORSTANDS 191


Inhaber von ADS könnten möglicherweise die Vorzugszeichnungsrechte<br />

aus den Aktien, die den ADS zugrunde<br />

liegen, nicht ausüben.<br />

Nach französischem Recht verfügen die Aktionäre über<br />

Vorzugszeichnungsrechte (droits préférentiels de<br />

souscription) zur Zeichnung neuer Aktien oder anderer<br />

Wertpapiere, die ihnen direkt oder indirekt Rechte zum<br />

anteilsmäßigen Kauf weiterer Aktien verleihen. Die<br />

Aktionäre können auf ihre Vorzugszeichnungsrechte im<br />

Hinblick auf ein spezifisches Angebot entweder einzeln<br />

oder kollektiv – im Rahmen des außerordentlichen<br />

Teils einer Hauptversammlung - verzichten. Vorzugszeichnungsrechte<br />

sind während des für ein bestimmtes<br />

Aktienangebot gültigen Zeichnungszeitraums<br />

übertragbar, soweit auf dieses konkretisierte Recht<br />

nicht verzichtet worden ist. Sie können im amtlichen<br />

Handel (Premier Marché) an der Euronext Paris S.A.<br />

gehandelt werden. Besitzer von ADS in den USA können<br />

keine Vorzugszeichnungsrechte für Aktien ausüben,<br />

welche ihren ADS zugrunde liegen, wenn keine<br />

Zulassung gemäß dem U.S. Securities Act von 1933 für<br />

besagte Rechte und die betreffenden Aktien wirksam<br />

ist oder keine Befreiung von diesen Zulassungsauflagen<br />

vorliegt. Aventis beabsichtigt, anlässlich eines jeden<br />

Zeichnungsangebots die Kosten und die potenziellen<br />

Verpflichtungen in Zusammenhang mit einem<br />

derartigen Zulassungsantrag sowie die hiermit<br />

verbundenen indirekten Vorteile, die den ADS<br />

zugrunde liegen, durch die ADS Inhaber sowie alle<br />

anderen Faktoren, die wir zu diesem Zeitpunkt für<br />

angemessen halten, zu bewerten, um über einen<br />

solchen Zulassungsantrag zu entscheiden. Wir können<br />

nicht garantieren, dass besagte Zulassung beantragt<br />

wird, und dass diese, wenn sie beantragt wird, auch<br />

gewährt wird. Wenn keine Vorzugszeichnungsrechte<br />

seitens eines Besitzers von ADS ausgeübt werden<br />

können, wird die Citibank N.A. als Depotbank, insofern<br />

dies möglich ist, diese Vorzugszeichnungsrechte des<br />

besagten Besitzers von ADS verkaufen und ihm den<br />

Nettoerlös aus diesem Verkauf auszahlen. Wenn die<br />

Depotbank bestimmt, dass die Vorzugszeichnungsrechte<br />

nicht verkauft werden können, so kann die<br />

192 BERICHT DES VORSTANDS<br />

Depotbank das Erlöschen der Vorzugszeichnungsrechte<br />

zulassen. In beiden Fällen wird die Beteiligung der<br />

Besitzer von ADS an Aventis verwässert. Im Falle, dass<br />

die Depotbank das Erlöschen der konkretisierten<br />

Vorzugszeichnungsrechte zulässt, können die Besitzer<br />

von ADS keinen Wert aus der Gewährung der Vorzugszeichnungsrechte<br />

schöpfen.<br />

Die Besitzer von ADS können dadurch, dass sie ADS<br />

anstelle von Stammaktien halten, zusätzlichen Risiken<br />

ausgesetzt sein.<br />

Da die Inhaber von ADS ihre Aktien nicht direkt halten,<br />

sind sie folgenden zusätzlichen Risiken ausgesetzt:<br />

- Im Falle einer Dividenden- oder anderen<br />

Ausschüttung kann der Inhaber von ADS einen Teil des<br />

Wertes oder den Gesamtwert der Gewinnausschüttung<br />

verlieren, wenn die Wechselkurse während eines<br />

Zeitraums schwanken, in dem die Depotbank eine<br />

Fremdwährung nicht in Dollar umrechnen kann.<br />

Es kann nicht garantiert werden, dass die Depotbank<br />

jede Währung zu einem bestimmten Wechselkurs<br />

umrechnen oder Eigentum, Rechte, Aktien oder andere<br />

Wertpapiere zu einem bestimmten Preis verkaufen<br />

kann, oder dass derartige Transaktionen innerhalb<br />

eines bestimmten Zeitraums abgeschlossen werden<br />

können.<br />

- Für die Abstimmung bei Hauptversammlungen<br />

werden die Inhaber von ADS, die nicht in den Büchern<br />

der Depotbank eingetragen sind, aufgefordert, ihre ADS<br />

einige Tage vor der Hauptversammlung auf ein eigens<br />

zu diesem Zweck bei der Depotbank eingerichtetes<br />

Sperrkonto zu übertragen. Alle auf dieses Sperrkonto<br />

übertragenen ADS können während dieses Zeitraums<br />

nicht übertragen werden. Inhaber von ADS, die in den<br />

Büchern der Depotbank eingetragen sind, müssen<br />

die Depotbank anweisen, ihre ADS während dieses<br />

Zeitraums vor der Hauptversammlung nicht zu<br />

übertragen. Zu diesem Zweck müssen die Inhaber von<br />

ADS die Hauptversammlungsunterlagen rechtzeitig im<br />

voraus von der Depotbank erhalten, um diese<br />

Übertragungen durchführen bzw. Anweisung erteilen<br />

zu können. Es kann nicht garantiert werden, dass die<br />

Inhaber von ADS rechtzeitig die Abstimmungs-


unterlagen zur Erteilung der Abstimmungsweisungen<br />

an die Depotbank erhalten. Es kann möglich sein, dass<br />

die Inhaber von ADS oder die Personen, die ihre ADS<br />

über Broker, Händler oder andere Dritte halten,<br />

überhaupt nicht die Gelegenheit haben, ihr Stimmrecht<br />

auszuüben.<br />

- Es ist möglich, dass die Inhaber von ADS kein<br />

Exemplar sämtlicher Berichte von Aventis oder von<br />

der Depotbank erhalten. Es kann erforderlich sein,<br />

dass die Inhaber von ADS bei der Depotbank Einsicht<br />

in die erstatteten Berichte nehmen.<br />

- Der Depotvertrag könnte ohne Zustimmung der ADS<br />

Inhaber von der Depotbank oder von Aventis in für<br />

einen Inhaber der ADS nachteiliger Weise geändert<br />

oder aufgehoben werden.<br />

Versicherungen<br />

Aventis hat für den Konzern ein Versicherungskonzept<br />

vorgesehen, welches in Übereinstimmung mit den<br />

geltenden Bestimmungen weltweiten Deckungsschutz<br />

bei dessen Aktivitäten erlaubt. Der Konzern hat ein<br />

Versicherungsprogramm entwickelt, welches es erlaubt,<br />

weltweit die mit der Geschäftstätigkeit verbundenen<br />

Risiken abzudecken. Die einzelnen Policen versichern<br />

insbesondere Produkthaftungsrisiken sowie Sach- und<br />

Betriebsunterbrechungsschäden, Transportschäden und<br />

Haftpflichtrisiken. In dieses Programm ist eine 100 %-<br />

Tochtergesellschaft von Aventis mit Sitz in Dublin,<br />

Irland, eingebunden.<br />

Außerdem wurden verschiedene weitere Versicherungen<br />

abgeschlossen, soweit dies beispielsweise im<br />

Hinblick auf die lokale Gesetzgebung, im Hinblick auf<br />

eine bestimmte Geschäftstätigkeit oder im Hinblick<br />

auf andere besondere Umstände erforderlich war.<br />

Die Automobilversicherungen und Haftpflichtversicherungen<br />

werden auf lokaler Ebene entsprechend<br />

den jeweils geltenden gesetzlichen Bestimmungen<br />

abgeschlossen.<br />

MARKTRISIKO<br />

Zusätzliche Informationen zum Thema Marktrisiko<br />

finden Sie unter Kapitel 4. „Bericht des Vorstands –<br />

Konzernabschluss – Ziffer 17, 19 und 25 c, d, e, f, g“.<br />

Quantitative und qualitative Angaben<br />

über das Marktrisiko - Finanzinstrumente<br />

Aventis ist aufgrund seiner Handels- und Finanztransaktionen<br />

gewissen Marktrisiken ausgesetzt. Diese<br />

Marktrisiken bestehen vorwiegend aufgrund von<br />

Zins- und Wechselkursschwankungen.<br />

Aventis sichert sich mit Finanzderivaten gegen<br />

diese Marktrisiken ab. Aventis hält Positionen von<br />

Finanzderivaten lediglich in Verbindung mit Absicherungsstrategien.<br />

(Gemäß den US-amerikanischen<br />

Bilanzierungsgrundsätzen (FAS) 133 wurden bestimmte<br />

Absicherungsstrategien nicht als „Hedge accounting“<br />

klassifiziert.) Aventis steuert seine Währungs- und<br />

Zinsrisiken durch ein zentrales Treasury mit Absicherungsstrategien,<br />

die auf Konzernebene auf eigenen<br />

Marktprognosen basieren und auf Ebene der Tochtergesellschaften<br />

durch eine 100 %-ige Absicherung der fest<br />

kontrahierten Fremdwährungsforderungen und<br />

–verbindlichkeiten gekennzeichnet ist.<br />

Um die den Risikopositionen inhärente Volatilität zu<br />

steuern, setzt Aventis gemäß den von der Unternehmensführung<br />

vorgeschriebenen Richtlinien und<br />

Beschränkungen Derivate ein. Der Konzern verwendet<br />

die „Value at Risk“ (Risikowert)-Methode („VaR“), um<br />

die damit einhergehenden Risiken zu ermitteln. Mit<br />

Ausnahme eines kleinen Anteils von Transaktionen<br />

wurde der VaR-Wert von Aventis mit Hilfe der parametrischen<br />

Methode errechnet. Das gewählte Konfidenzintervall<br />

beträgt 95 % und die Haltedauer einen Tag. Alle<br />

mit Wechselkursen und Zinsen verbundenen Verluste<br />

wirken sich jeweils auf das Einkommen bzw. auf den<br />

Marktwert aus.<br />

Dieser „Value at Risk“-Wert stellt einen angemessenen<br />

Näherungswert des potenziellen Nettoverlustes dar,<br />

der unter ungünstigen Marktbedingungen mit den<br />

Finanzderivaten und den ihnen zugrunde liegenden<br />

BERICHT DES VORSTANDS 193


Transaktionen an einem bestimmten Tag verbunden<br />

sein kann.<br />

Der „Value at Risk“-Wert weist jedoch nicht den<br />

möglichen Maximalverlust- bzw. eventuell zu<br />

erwartenden Verlust auf. Die zukünftigen Gewinne<br />

und Verluste können von den Schätzwerten abweichen<br />

in Abhängigkeit von den tatsächlichen Schwankungen<br />

der Risikopositionen und Veränderungen im Finanzderivate-Portfolio<br />

von Aventis im betreffenden Zeitraum.<br />

Dessen ungeachtet kann die Unternehmensführung<br />

Maßnahmen ergreifen, um einen solchen potenziellen<br />

Verlust vor seinem Eintreten zu reduzieren.<br />

Instrumenten-Portfolio Aventis Konzern In Tausend €<br />

31. Dezember 2002<br />

Gesamt FX IR<br />

VaR VaR VaR<br />

Devisen (FX)-Portfolio 10 268 8 707 2 903<br />

Spezifisches Schulden-Portfolio 6 278 6 632 2 694<br />

Zins (IR)-Portfolio ohne Hedging – – –<br />

Gesamt 11 158 10 794 4 427<br />

194 BERICHT DES VORSTANDS<br />

31. Dezember 2001<br />

Gesamt FX IR<br />

VaR VaR VaR<br />

Devisen (FX)-Portfolio 38 919 38 870 246<br />

Spezifisches Schulden-Portfolio 20 350 14 984 14 087<br />

Zins (IR)-Portfolio ohne Hedging – – –<br />

Gesamt 56 779 53 837 14 164<br />

Für eine spezifische Option entschied sich Aventis für<br />

die Angabe einer Sensitivitätsgröße von € 4,0 Millionen<br />

zum 31. Dezember 2002 (€ 4,7 Millionen zum 31.<br />

Dezember 2001, € 2,0 Millionen zum 31. März 2002,<br />

€ 2,5 Millionen zum 30. Juni 2002, € 3,1 Millionen<br />

zum 30. September 2002).<br />

Der Unterschied zwischen dem gesamten VaR und der<br />

Summe der VaR-Werte aus Wechselkurs- und Zinsrisiken<br />

resultiert aus der Anwendung von Korrelations-<br />

Koeffizienten, die die Risikodiversifikation anzeigen.<br />

Instrumenten-Portfolio Aventis Konzern In Tausend €<br />

31. März 2002<br />

Gesamt FX IR<br />

VaR VaR VaR<br />

Devisen (FX)-Portfolio 16 654 16 669 38<br />

Spezifisches Schulden-Portfolio 15 641 12 641 8 145<br />

Zins (IR)-Portfolio ohne Hedging – – –<br />

Gesamt 31 594 28 993 8 148<br />

30. Juni 2002<br />

Gesamt FX IR<br />

VaR VaR VaR<br />

Devisen (FX)-Portfolio 18 309 18 307 85<br />

Spezifisches Schulden-Portfolio 10 458 11 651 4 508<br />

Zins (IR)-Portfolio ohne Hedging – – –<br />

Gesamt 28 108 29 498 4 504<br />

30. September 2002<br />

Gesamt FX IR<br />

VaR VaR VaR<br />

Devisen (FX)-Portfolio 23 187 23 250 161<br />

Spezifisches Schulden-Portfolio 6 890 7 141 5 107<br />

Zins (IR)-Portfolio ohne Hedging – – –<br />

Gesamt 28 043 29 640 5 182<br />

31. Dezember 2002<br />

Gesamt FX IR<br />

VaR VaR VaR<br />

Devisen (FX)-Portfolio 10 268 8 707 2 903<br />

Spezifisches Schulden-Portfolio 6 278 6 632 2 694<br />

Zins (IR)-Portfolio ohne Hedging – – –<br />

Gesamt 11 158 10 794 4 427<br />

Der Rückgang des VaR-Wertes im Laufe des Jahres<br />

2002 resultierte überwiegend aus dem Verkauf von<br />

Aventis CropScience, was neben anderen Faktoren zu<br />

einer deutlichen Reduzierung der Finanzschulden und<br />

von Kurssicherungsgeschäften gegen Wechselkursrisiken<br />

führte, sowie aufgrund von Veränderungen<br />

der Volatilität der Wechselkurse und Zinssätze der<br />

Hauptwährungen.


Wechselkursrisiko<br />

Aventis ist hauptsächlich Schwankungen des US-Dollars,<br />

des japanischen Yen und des britischen Pfunds<br />

gegenüber dem Euro, unserer Berichtswährung,<br />

ausgesetzt. Wir steuern das Nettorisiko für jede<br />

Währung (bei Abwesenheit lokaler Beschränkungen)<br />

zentral und richten uns dabei innerhalb genau<br />

definierter Grenzen, welche in den Aventis Treasury-<br />

Richtlinien festgelegt sind, nach eigenen Prognosen.<br />

Um das Nettowechselkursrisiko zu reduzieren, sichern<br />

wir einen Teil dieser Risiken vorwiegend mit liquiden<br />

Derivaten, wie Termin- oder Optionskontrakten ab,<br />

deren Laufzeit in der Regel weniger als sechs Monate<br />

beträgt.<br />

Zinssatzrisiko<br />

Das Zinssatzrisiko basiert hauptsächlich auf Verbindlichkeiten<br />

in US-Dollar und Euro. Aventis bestimmt die<br />

Anteile der variabel und der festverzinslichen Schulden<br />

an dem gesamten Schuldenportfolio und überprüft<br />

diese regelmäßig. Um die Risiken und Kosten der kurzund<br />

mittelfristigen Schulden so niedrig wie möglich<br />

zu halten, setzen wir Zinsderivate wie Zinsswaps und<br />

währungsübergreifende (Cross Currency) Swaps sowie<br />

Zinsoptionen ein. Diese haben in der Regel eine<br />

Restlaufzeit von vier Jahren oder weniger.<br />

Allgemeine Strategie<br />

Gemäß den Aventis Treasury Richtlinien hält Aventis<br />

keine wirtschaftlichen Handelspositionen für<br />

Wechselkurs- und Zinssatzrisiken.<br />

RECHTLICHE RISIKEN<br />

Die rechtlichen Risiken werden in Kapitel 4. „Bericht<br />

des Vorstands – Konzernabschluss“ unter Ziffer 25<br />

dargestellt.<br />

Nachstehend sind ergänzende Informationen zu<br />

einigen der dort aufgeführten Haftungsverhältnisse<br />

und finanziellen Vepflichtungen sowie zu weiteren<br />

rechtlichen Risiken aufgeführt.<br />

Rechtsstreitigkeiten<br />

Im Juni 2001 wurde Aventis Pharmaceuticals Inc. („API“)<br />

eine Benachrichtigung zugestellt, dass Barr Laboratories<br />

Inc. („Barr“) die Zulassung zur Vermarktung einer<br />

Generika-Version von Allegra (60 mg Kapseln) in den<br />

USA beabsichtige und bestimmte Patentrechte von API<br />

in Frage stelle. Im August 2001 reichte API vor einem<br />

US Federal District Court Patentverletzungsklage gegen<br />

Barr ein. In der Folge wurden API ähnliche Benachrichtigungen<br />

bezüglich Allegra (30 mg, 60 mg und 180 mg<br />

Tabletten) sowie bezüglich Allegra-D zugestellt,<br />

woraufhin API weitere Patentverletzungsklagen gegen<br />

Barr vor einem US Federal District Court eingereicht<br />

hat. Die mündliche Verhandlung ist für September 2004<br />

anberaumt.<br />

Im Februar 2002 wurde API eine Benachrichtigung<br />

zugestellt, dass auch Impax Laboratories die Zulassung<br />

für die Vermarktung einer Generika-Version von<br />

Allegra-D in den USA beabsichtige und bestimmte<br />

Patentrechte von API in Frage stelle. Im März 2002<br />

reichte API vor einem US Federal District Court Patentverletzungsklage<br />

gegen Impax ein. Inzwischen wurden<br />

API noch drei weitere ähnliche Benachrichtigungen<br />

zugestellt. Hinsichtlich einer dieser drei Benachrichtigungen<br />

hat API Patentverletzungsklage eingereicht.<br />

Hinsichtlich der beiden weiteren Benachrichtigungen<br />

prüft API derzeit alle Möglichkeiten zur Einleitung<br />

rechtlicher Schritte.<br />

BERICHT DES VORSTANDS 195


Allegra Vermarktungsstatus<br />

Eine Mehrheit der Mitglieder eines die FDA<br />

beratendenden Ausschusses hat im Mai 2001 die<br />

Empfehlung ausgesprochen, Allegra und zwei weitere<br />

mit Allegra im Wettbewerb stehende Produkte von<br />

der Verschreibungspflicht zu befreien und als nicht<br />

verschreibungspflichtige Produkte einzuordnen. Die<br />

FDA hat zu dieser Empfehlung bislang nicht öffentlich<br />

Stellung genommen. Bislang kann nicht eingeschätzt<br />

werden, ob und welche Maßnahmen die FDA in<br />

Reaktion auf die Empfehlung des Ausschusses treffen<br />

könnte.<br />

US-Kartellrechtsverfahren im Pharmabereich<br />

Im Jahr 1993 und Anfang 1994 wurden mehrere<br />

hundert Einzelklagen angestrengt, von denen rund<br />

140 noch anhängig sind. Darin führen die klagenden<br />

Einzelhandelsapotheken Verstöße gegen das USbundes-<br />

und einzelstaatliche Kartellrecht sowie gegen<br />

das Wettbewerbsrecht an. Pharmaunternehmen und<br />

Großhändlern, darunter Vorgängerunternehmen von<br />

Aventis, wird vorgeworfen, sich untereinander mit dem<br />

Ziel abgesprochen zu haben, Apotheken, Apothekenketten<br />

und Einkaufsverbänden Abschläge auf<br />

Listenpreise von Markenprodukten zu verwehren, die<br />

von den Unternehmen an Großhändler veräußert und<br />

von diesen wiederum an die Apotheken verkauft<br />

werden. Die meisten dieser ursprünglich vor den US-<br />

Bundesgerichten anhängigen Verfahren wurden 1998<br />

im Wege des Vergleichs beigelegt. Ein Teil der von<br />

Verbrauchern und Apotheken vor den einzelstaatlichen<br />

Gerichten eingereichten Klagen ist noch anhängig.<br />

Am 13./14. Februar 2003 fand bei den Klagen auf<br />

Bundesebene ein Schlichtungsverfahren statt. Ein<br />

Prozess dürfte frühestens im dritten Quartal 2003<br />

stattfinden.<br />

196 BERICHT DES VORSTANDS<br />

Sammelklagen zu Preisfestsetzungs-<br />

und Vermarktungsfragen durch Einzelpersonen<br />

API ist Beklagte in mehreren von einer Gruppe<br />

von natürlichen und juristischen Personen in den<br />

USA angestrengten Schadensersatzverfahren. Die<br />

Anspruchsteller behaupten, infolge der Preisfestsetzungsmethoden<br />

(„durchschnittlicher Großhandelsverkaufspreis“)<br />

für bestimmte Medikamente einen zu<br />

hohen Preis bezahlt zu haben. Diese und ähnliche<br />

Klagen gegen andere Pharmaunternehmen wurden<br />

vor das Instanzgericht in Boston gebracht. Fünf weitere<br />

Verfahren, die ursprünglich in Kalifornien angestrengt<br />

wurden, wurden inzwischen an das Bundesgericht<br />

verwiesen, wobei die Verweisung an das bundesstaatliche<br />

Gericht in Boston angestrebt wird. Bei<br />

einigen dieser Verfahren ist auch Aventis Behring<br />

Beklagte.<br />

In dem Verfahren haben die Kläger eine<br />

Sammelklage angestrengt, die sich auf einen<br />

angeblichen Verstoß gegen den „Racketeer Influenced<br />

and Corrupt Organizations Act“ stützt. Die Anspruchsteller<br />

führen an, dass die Beklagten die durchschnittlichen<br />

Großhandelsverkaufspreise künstlich in die Höhe<br />

getrieben, in unangemessenem Umfang kostenlose<br />

Muster eingesetzt sowie in unangemessener Weise mit<br />

Kaufanreizen und Preisnachlässen gearbeitet hätten.<br />

Daneben behaupten die Kläger, dass die Krankenversicherungsträger<br />

durch die Anwendung des durchschnittlichen<br />

Großhandelsverkaufspreises der<br />

Pharmaunternehmen sowie die Beibehaltung hoher<br />

Preise für Markenmedikamente benachteiligt worden<br />

seien. Die Beklagten haben die Abweisung dieser<br />

Sammelklage beantragt.<br />

API ist darüber hinaus Beklagte in Verfahren, die von<br />

den US-Bundesstaaten Montana und Nevada wegen der<br />

oben beschriebenen Preisfestsetzungsmethoden<br />

angestrengt wurden. Diese im Februar und März 2002


eingereichten Klagen wurden zwischenzeitlich an das<br />

Bundesgericht in Boston verwiesen und mit den zuvor<br />

beschriebenen Verfahren verbunden. Eine weitere<br />

Klage wurde an den Bundesstaat New York verwiesen.<br />

Die Kläger stützen sich auf die angebliche Verletzung<br />

von einzelstaatlichen Handelsbräuchen bzw. Verbraucherschutzvorschriften,<br />

von Vorschriften in Bezug<br />

auf betrügerische Zahlungsforderungen sowie auf<br />

angebliche Vertragsverletzung und auf behaupteten<br />

Betrug der Krankenversicherung („Medicaid“).<br />

Methionin Kartellverfahren<br />

Die EU-Kommission hat vor kurzem ihr Ermittlungsverfahren<br />

zu angeblich kartellrechtswidrigen Praktiken auf<br />

dem Methionin-Markt abgeschlossen. Aventis wurde in<br />

Zusammenhang mit diesem Verfahren aufgrund ihrer<br />

Kooperation mit der Kommission uneingeschränkte<br />

Immunität gewährt. Darüber hinaus sind in den USA<br />

und in Kanada auf einzel- und bundesstaatlicher Ebene<br />

Sammelklagen gegen Aventis, einige ihrer verbundenen<br />

Unternehmen und andere Methionin-Hersteller<br />

eingereicht worden. 2002 hat Aventis zur Beilegung<br />

von durch bestimmte Methionin-Käufer eingereichte<br />

Sammelklagen US $ 25 Millionen gezahlt. Hinsichtlich<br />

derjenigen verbleibenden Anspruchsteller, die sich<br />

entschlossen hatten, ihre Ansprüche im Wege der<br />

Einzelklage weiterzuverfolgen, wird derzeit eine<br />

Beilegung im Wege einer Schlichtung angestrebt. Die<br />

übrigen Beklagten in diesen Verfahren hatten die<br />

Streitigkeit bereits zuvor beigelegt. Sollte keine einvernehmliche<br />

Lösung gefunden werden, werden die<br />

verbleibenden Ansprüche unter Umständen ab Anfang<br />

2003 gerichtlich weiterverfolgt. Im Rahmen der<br />

Veräußerung des Animal Nutrition Geschäfts an CVC<br />

Capital Partners hat sich Aventis zur Übernahme der<br />

Altverbindlichkeiten im Zusammenhang mit diesem<br />

Kartellverfahren verpflichtet.<br />

Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf den Hepatitis B-<br />

Impfstoff von Aventis Pasteur<br />

Vor verschiedenen französischen Zivilgerichten sind<br />

mehr als 120 Verfahren gegen Aventis Pasteur bzw.<br />

deren Tochtergesellschaften anhängig, in denen die<br />

Kläger geltend machen, dass sie an verschiedenen<br />

neurologischen Störungen und Autoimmunerkrankungen,<br />

vor allem an Multipler Sklerose bzw. dem<br />

Guillain-Barré-Syndrom, leiden, die sie auf die<br />

Verabreichung des Hepatitis B-Impfstoffes<br />

zurückführen. Im Juni 2000 hat das Berufungsgericht<br />

ein gegen Aventis Pasteur ergangenes Urteil<br />

aufgehoben und vier Gutachter mit der Beurteilung<br />

eines möglichen Zusammenhangs zwischen der<br />

Impfung und den behaupteten Erkrankungen<br />

beauftragt. Die rechtskräftige Entscheidung des<br />

Berufungsgerichtes unter Berücksichtigung dieser<br />

medizinischen Gutachten wird für Mai 2003 erwartet.<br />

Verfahren in den USA gegen Aventis Pasteur wegen<br />

Thiomersal<br />

Gegen Aventis Pasteur sind 211 Verfahren vor<br />

verschiedenen bundes- und einzelstaatlichen Gerichten<br />

in den USA anhängig, in denen schwere Gesundheitsschäden<br />

geltend gemacht werden. Die Kläger<br />

behaupten, dass ihnen verabreichte und von Aventis<br />

Pasteur hergestellte Impfstoffe Spuren des quecksilberhaltigen<br />

Konservierungsmittels Thiomersal enthalten.<br />

In diesem Zusammenhang streben mehrere Kläger die<br />

Zulassung als Gruppe im Rahmen einer Sammelklage an.<br />

Aventis Pasteur vertritt in sämtlichen dieser Verfahren<br />

den Standpunkt, die Ansprüche müssten in Anwendung<br />

des Gesetzes über Gesundheitsschäden bei Impfungen<br />

von Kindern („US National Childhood Vaccine Injury<br />

Act“) zunächst durch das bundesstaatliche Anspruchsgericht<br />

(„US Federal Claims Court“) anerkannt und ein<br />

BERICHT DES VORSTANDS 197


Entschädigungsplan („National Vaccine Injury<br />

Compensation Program“) aufgestellt werden, bevor<br />

Ansprüche gegenüber der Gesellschaft geltend gemacht<br />

werden können. Bei allen diesen Verfahren laufen<br />

derzeit entweder noch die Untersuchungen oder es wird<br />

eine Entscheidung des bundesstaatlichen Anspruchsgerichts<br />

bzw. die Prüfung der Berufungsanträge der Kläger<br />

durch das bundesstaatliche Anspruchsgericht erwartet.<br />

Klage gegen Aventis Pasteur wegen kanadischer<br />

Blutprodukte<br />

Am 30. September 2002 wurden durch Urteil des<br />

Obersten Gerichts von Ontario alle Verfahren gegen<br />

Aventis Pasteur eingestellt, in denen der Hauptkläger<br />

behauptet hatte, er habe sich durch eventuell<br />

von Aventis Pasteur fraktionierte Blutprodukten mit<br />

Hepatitis C infiziert. Zuvor hatte das Gericht einer<br />

Vergleichsvereinbarung („Amended Plan of Compromise<br />

and Arrangement“) hinsichtlich des kanadischen Roten<br />

Kreuzes zugestimmt, welche die Schaffung eines<br />

Entschädigungsfonds vorsieht, in den auch Aventis<br />

Pasteur einzahlen soll.<br />

Verfahren in Kanada gegen Aventis Pasteur wegen<br />

Thiomersal<br />

Vor dem Obersten Gericht von Ontario (Kanada) und<br />

vor dem Obersten Gericht von British Columbia<br />

(Kanada) wurde je eine Sammelklage von Personen<br />

gegen Aventis Pasteur eingereicht, die Gesundheitsschäden<br />

geltend machen. Diese Schäden seien darauf<br />

zurückzuführen, dass den Klägern verabreichte und<br />

angeblich von Aventis Pasteur hergestellte Impfstoffe<br />

das quecksilberhaltige Konservierungsmittel<br />

Thiomersal enthielten. Zu den Klägern zählen auch<br />

Personen, die vor dem Alter von zwei Jahren mit DTP,<br />

DT oder Td geimpft wurden. Die als Schadensersatz<br />

und Strafschadensersatz insgesamt geforderte Summe<br />

beträgt über CAD 1,25 Milliarden (€ 833 Millionen).<br />

Die mündliche Verhandlung und die Entscheidung<br />

über die Zulassung der Sammelklage werden im Verlauf<br />

des Jahres 2003 erwartet.<br />

198 BERICHT DES VORSTANDS<br />

Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf MMR-Kombinations-<br />

Impfstoffe von Aventis Pasteur<br />

In Großbritannien ist seit 1999 eine Verbandsklage<br />

gegen mehrere Hersteller von Kombinations-<br />

Impfstoffen gegen Masern, Mumps und Röteln („MMR“)<br />

anhängig, in der die Kläger geltend machen, dass<br />

derartige Impfstoffe die Ursache für Autismus, Verhaltensstörungen<br />

und Darmkrankheiten bei Kindern<br />

seien. In mindestens 112 Fällen richten sich die im<br />

Zusammenhang mit den in diesem Verfahren geltend<br />

gemachten Ansprüche unter anderem gegen eine<br />

zu gleichen Teilen von Aventis Pasteur und Merck<br />

gehaltene Tochtergesellschaft. Das Gericht hat die<br />

Antragsteller aufgefordert, sich auf die Hauptansprüche<br />

zu beschränken. Bezüglich der Hauptansprüche zu den<br />

von Aventis Pasteur hergestellten MMR-Kombinations-<br />

Impfstoffen haben die Parteien Schriftsätze<br />

ausgetauscht, Unterlagen eingereicht und Zeugenaussagen<br />

abgegeben. Die mündliche Verhandlung<br />

ist für April 2004 vorgesehen.<br />

Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf StarLink<br />

Im Zusammenhang mit StarLink Mais wurden gegen<br />

Gesellschaften innerhalb der Aventis CropScience<br />

Gruppe, die ehemals von Aventis gehalten wurde,<br />

(„Aventis CropScience“) nach der Entdeckung von<br />

Protein Cry9C-Spuren in für den menschlichen Verzehr<br />

bestimmten Produkten Klagen eingereicht, in denen<br />

Landwirte, Getreidehändler, die weiterverarbeitende<br />

Industrie und Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie<br />

Ansprüche auf Schadensersatz sowie auf Ersatz<br />

des entgangenen Gewinns erheben. Darüber hinaus<br />

wurden in den USA unter Einschluss mehrerer noch<br />

nicht zugelassener Sammelklagen eine Reihe von<br />

Verfahren gegen Aventis CropScience und gegen weitere<br />

Beteiligte eingeleitet.


Aventis CropScience hat sich gegenüber einigen<br />

Beklagten zur Leistung von Schadensersatz und zu<br />

deren Verteidigung in Verfahren bereit erklärt, die<br />

im Zusammenhang mit dem Verkauf und Vertrieb<br />

bestimmter Nahrungsmittelprodukte angestrengt<br />

werden.<br />

Während einige dieser Streitigkeiten und<br />

Forderungen beigelegt werden konnten, wurde über<br />

andere erst vor kurzem verhandelt. Manche davon sind<br />

noch im Gange. Im Februar 2003 wurde eine<br />

Vereinbarung getroffen, um eine von mehreren<br />

Landwirten angestrengte Klage beizulegen, die geltend<br />

machen, eine andere Maissorte angebaut zu haben.<br />

Diese Vereinbarung, die eine von den Beklagten, unter<br />

anderem auch von Aventis CropScience, zu leistende<br />

Zahlung von US $ 110 Millionen vorsieht, bedarf noch<br />

der richterlichen Zustimmung. Vor kurzem hat Aventis<br />

mit einer deutlichen Mehrzahl ihrer Versicherer eine<br />

Vereinbarung abgeschlossen, welche Meinungsverschiedenheiten<br />

über bestimmte von Aventis gemeldete<br />

Schadensersatzforderungen hinsichtlich der bisher<br />

entstandenen Kosten und der noch unbestimmten<br />

Verbindlichkeiten beilegte. Entsprechend den<br />

Bestimmungen in Bezug auf die Veräußerung von<br />

Aventis CropScience an die Bayer AG („Bayer“)<br />

verbleiben die Zuständigkeit für Altverbindlichkeiten<br />

im Zusammenhang mit StarLink und die Zuständigkeit<br />

für die Regelung aller damit verbundenen Fragen bei<br />

Aventis. Auf der Grundlage der derzeit vorliegenden<br />

Informationen rechnet Aventis im Zusammenhang mit<br />

StarLink nicht mit wesentlichen zusätzlichen Kosten,<br />

die nicht durch Rückstellungen bzw. Versicherungsschutz<br />

abgedeckt sind.<br />

Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf Rilutek<br />

Im Juni 2002 erhob Impax Laboratories Inc. („Impax“)<br />

vor einem erstinstanzlichen Bundesgericht Klage gegen<br />

API auf Feststellung der Ungültigkeit eines US-Patents<br />

von API bzw. auf Feststellung, dass die Verwendung<br />

des in Rilutek (Riluzol) enthaltenen Wirkstoffs zur<br />

Behandlung der amyotrophen Lateralsklerose das<br />

Patent von API nicht verletzt. API hat Widerklage<br />

eingereicht, und macht geltend, dass der Vertrieb einer<br />

Generika-Version von Rilutek durch Impax vor dem<br />

Ablauf des Verwendungspatents eine Patentverletzung<br />

darstellt. Im Dezember 2002 hat das Gericht dem<br />

Antrag von Aventis auf den Erlass einer einstweiligen<br />

Verfügung stattgegeben, wodurch Impax der Vertrieb<br />

einer Generika-Version von Rilutek bis zur endgültigen<br />

Entscheidung im Patentverfahren bzw. bis zu einer<br />

erneuten Entscheidung durch das Gericht untersagt ist.<br />

Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf DDAVP<br />

Im November 2002 wurde API eine Benachrichtigung<br />

zugestellt, der zufolge Barr Laboratories („Barr“) bei der<br />

US-amerikanischen Zulassungsbehörde („FDA“) einen<br />

Antrag auf die Zulassung des Vertriebs einer Generika-<br />

Version von DDAVP (in Kapselform) eingereicht und im<br />

Zusammenhang damit bestimmte auf DDAVP bezogene<br />

Patentrechte angegriffen hatte, für welche API von<br />

Ferring B.V. („Ferring”) eine Exklusivlizenz gewährt<br />

worden war. Im Dezember 2002 reichten API und<br />

Ferring vor einem US-Bundesgericht Patentverletzungsklage<br />

gegen Barr ein und machen geltend, dass<br />

der Vertrieb einer Generika-Version von DDAVP durch<br />

Barr vor dem Ablauf eines bestimmten Ferring-Patents<br />

eine Patentverletzung darstellt.<br />

BERICHT DES VORSTANDS 199


Lovenox Kartellverfahren<br />

Am 25. Februar 2003 hat Organon Sanofi-Synthelabo<br />

LLC („Sanofi“), das das Antikoagulantium Arixtra<br />

vermarktet, gegen API eine Klage vor dem Instanzgericht<br />

in Florida, USA, eingereicht. Sanofi behauptet,<br />

API habe in Bezug auf bestimmte injizierbare Antikoagulantia<br />

ein unerlaubtes Monopol auf dem Markt<br />

errichtet. Insbesondere behauptet Sanofi, bestimmte<br />

Abreden in den Verträgen über den Vertrieb von<br />

Lovenox an die Krankenhäuser stellten eine unerlaubte<br />

Wettbewerbsbeschränkung dar, die das Kartellrecht in<br />

den USA und in Florida verletze. Bei dieser Klage geht<br />

es um Schadensersatzzahlungen in unbestimmter<br />

Höhe, einschließlich der Anwaltskosten, sowie um die<br />

einstweilige Verfügung gegen die Anwendung einiger<br />

der angeblich unzulässigen Vertragsbestimmungen<br />

durch API. API hat sich zu dieser Klage noch nicht<br />

geäußert.<br />

Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf das GA-EPO-Patent<br />

Im April 1997 reichte Amgen Inc. beim US-<br />

Bundesgericht eine Klage gegen Transkaryotic<br />

Therapies, Inc. und API mit der Behauptung ein, dass<br />

GA-EPO („gene activated erythropoietin“, ein<br />

Medikament zur Behandlung von Anämie) und die<br />

Verfahren zur Herstellung von GA-EPO bestimmte<br />

Patentrechte von Amgen in den USA verletzen. Am 19.<br />

Januar 2001 entschied das Gericht, dass gewisse<br />

Ansprüche aus dreien der fünf von Amgen geltend<br />

gemachten Patente wirksam sowie durchsetzbar sind<br />

und durch die Vermarktung von GA-EPO verletzt<br />

wurden. API und Transkaryotic Therapies haben gegen<br />

diese Entscheidung Berufung eingelegt; die mündliche<br />

Verhandlung vor einer mit drei Richtern besetzten<br />

Kammer des Bundes-Berufungsgerichts fand im Mai<br />

2002 statt.<br />

200 BERICHT DES VORSTANDS<br />

Am 6. Januar 2003 hat die Kammer in einer<br />

Mehrheitsentscheidung das Verfahren an das erstinstanzliche<br />

Gericht zurückverwiesen, um über die<br />

Gültigkeit des Patents und über dessen Verletzung zu<br />

entscheiden. In ihrer Mehrheitsentscheidung verwarfen<br />

die Richter zwar im Grundsatz das von Aventis<br />

vorgetragene Hauptargument der Ungültigkeit, wiesen<br />

jedoch auf ernstzunehmende Anhaltspunkte für eine<br />

mögliche Ungültigkeit der Amgen-Patente hin. Die<br />

Mindermeinung zur Gerichtsentscheidung kam zu<br />

dem Schluss, dass die Amgen-Patente für ungültig zu<br />

erklären seien. Es ist ungewiss, wie das erstinstanzliche<br />

Gericht nach der Zurückverweisung entscheiden wird.<br />

Der Antrag von Aventis, die Angelegenheit der mit<br />

zwölf Richtern vollständig besetzten Kammer des<br />

Berufungsgerichts zur Prüfung vorzulegen, wurde<br />

zwischenzeitlich zurückgewiesen.<br />

In einem weiteren Verfahren betreffend die geltend<br />

gemachte Verletzung eines europäischen Patents des<br />

Unternehmens Kirin-Amgen durch den Vertrieb von<br />

GA-EPO seitens API entschied ein Instanzgericht in<br />

Großbritannien am 11. April 2001, dass einer der vier<br />

von Kirin-Amgen geltend gemachten Patentansprüche<br />

bestehe und durch die Vermarktung von GA-EPO<br />

verletzt werde, während die drei verbleibenden Patentansprüche<br />

nicht bestünden. Transkaryotic Therapies,<br />

Inc. und API haben gegen die Entscheidung Berufung<br />

eingelegt. Im Juli 2002 hob das britische Berufungsgericht<br />

dieses Urteil auf und befand, dass das von<br />

Amgen geltend gemachte Patent durch GA-EPO nicht<br />

verletzt werde, jedoch alle Patentansprüche bestünden.<br />

Amgen hat eine Petition beim britischen Oberhaus<br />

eingebracht, in welchem um Zulassung der Revision<br />

des Urteils hinsichtlich der fehlenden Patentverletzung<br />

ersucht wird. Transkaryotic Therapies und API haben<br />

ihrerseits eine Petition beim britischen Oberhaus<br />

eingebracht, in welcher um Zulassung der Revision des<br />

Urteils hinsichtlich des Bestands der Patentansprüche<br />

ersucht wird, sofern der Petition von Amgen<br />

stattgegeben wird. Im Februar 2003 hat das britische<br />

Oberhaus die Revisionen zugelassen.


Verfahren wegen Kartellrechtsverletzungen in Brasilien<br />

In Brasilien sind Zivilverfahren und Verwaltungsverfahren<br />

vor dem „Secretariat of Economic Law“ („SDE“)<br />

gegen Aventis, Aventis Behring und 19 weitere pharmazeutische<br />

Hersteller anhängig. Den Unternehmen wird<br />

vorgeworfen, im Rahmen einer Sitzung des Verbands<br />

der brasilianischen Pharmaindustrie gegen brasilianisches<br />

Wettbewerbsrecht verstoßen zu haben, indem<br />

die Mitgliedsunternehmen über ihre Vertreter<br />

Absprachen über einen Ausschluss pharmazeutischer<br />

Generika vom Markt getroffen hätten. An dieser<br />

Sitzung hatte auch ein Mitarbeiter von Aventis Behring<br />

Farmaceûtica Ltda. teilgenommen. Im Verwaltungsverfahren<br />

erwarten die Parteien eine erste rechtliche<br />

Einschätzung des SDE. Im Zivilverfahren hat der<br />

Staatsanwalt am 27. November 2001 öffentliche<br />

Zivilklage eingereicht, die Aventis und Aventis Behring<br />

jedoch bis heute nicht zugestellt wurde.<br />

Ermittlungsverfahren in der Sorbinsäure-Industrie<br />

Hoechst Nutrinova (eine frühere Tochtergesellschaft<br />

von Hoechst) und weitere Hersteller von Sorbinsäure<br />

sind Beklagte in zwei Zivilklagen in den USA, die von<br />

Sorbinsäurekäufern angestrengt wurden. Derzeit<br />

werden Vergleichsverhandlungen zur Beilegung dieser<br />

Verfahren geführt. Außerdem führt die EU-Kommission<br />

ein Ermittlungsverfahren zu angeblich wettbewerbswidrigen<br />

Praktiken auf dem Markt für Sorbinsäure<br />

durch. Ferner haben die Staatsanwälte von<br />

Connecticut, Illinois, Nevada, New York, Ohio und Utah<br />

Schadensersatzklagen im Namen der Betroffenen<br />

eingereicht. Entsprechend den Bestimmungen des<br />

Spaltungsvertrags zwischen Hoechst AG und Celanese<br />

AG vom Oktober 1999 haben Hoechst und Celanese<br />

vereinbart, alle weiteren Kosten im Zusammenhang<br />

mit diesen Verfahren im Verhältnis 80:20<br />

untereinander aufzuteilen.<br />

Scotts-Schiedsverfahren<br />

Aventis und ihre frühere Tochtergesellschaft Aventis<br />

CropScience („ACS“) waren Beklagte in einem von<br />

The Scotts Company („Scotts“) vor der Internationalen<br />

Handelskammer (International Chamber of Commerce)<br />

angestrengten Schiedsverfahren. Während andere<br />

Klagen von Scotts, insbesondere die Klage hinsichtlich<br />

des angeblichen Verstoßes gegen das Wettbewerbsverbot,<br />

vom Schiedsgericht abgelehnt wurden, billigte<br />

das Schiedstribunal Scotts am 19. Februar 2002<br />

Schadenersatz in Höhe von ca. € 10,9 Millionen zu<br />

wegen unzureichender Offenlegung der bevorstehenden<br />

Hoechst-Rhone Poulenc-Transaktion 1999<br />

durch ACS. Kosten und Anwaltsgebühren wurden<br />

danach zwischen den Parteien aufgeteilt und die<br />

Angelegenheit ist beigelegt.<br />

BERICHT DES VORSTANDS 201


Verpflichtungen aus der Veräußerung bestimmter<br />

Aktivitäten<br />

Rhodia<br />

Infolge der Veräußerung von Rhodia im Jahr 1998<br />

hat Aventis am 26. Mai 1998 einen Vertrag über<br />

Schadensersatzleistungen in Bezug auf Umweltrisiken<br />

abgeschlossen. Gemäß diesem Vertrag kann Rhodia<br />

unter gewissen Bedingungen von Aventis Schadensersatz<br />

für Kosten im Zusammenhang mit Umweltrisiken<br />

verlangen, die aus Klagen Dritter oder aufgrund von<br />

behördlichen Verfügungen entstehen. Die Höhe dieser<br />

Schadensersatzleistungen ist auf maximal € 122<br />

Millionen begrenzt.<br />

Im Jahr 2002 hat Rhodia Aventis ein verbindliches<br />

Angebot in Höhe von € 88 Millionen für die Beilegung<br />

aller anhängigen und potenziellen Rechtsstreitigkeiten<br />

in Bezug auf Schadensersatz für Umweltrisiken<br />

unterbreitet. Von diesem Betrag werden die € 26<br />

Millionen, die am 31. Dezember 2002 im Rahmen des<br />

Vertrags über Schadensersatzleistungen von 1998 an<br />

Rhodia gezahlt wurden, abgezogen. Vorstand und<br />

Aufsichtsrat von Aventis haben dem Transaktionsvorschlag<br />

in Bezug auf diese Beilegung zugestimmt. Der<br />

Vertrag dürfte in Kürze unterzeichnet werden. Die in<br />

der Bilanz von Aventis gebildeten Rückstellungen<br />

decken die umweltbezogenen bestehenden und/oder<br />

potenziellen Risiken gegenüber Rhodia ab.<br />

Auf der Grundlage der verfügbaren Informationen,<br />

der gebildeten Rückstellungen und der bestehenden<br />

Versicherungspolicen geht die Konzernleitung nicht<br />

davon aus, dass sich die vorstehend beschriebenen<br />

Klagen und Rechtsstreitigkeiten signifikant auf die<br />

Geschäftstätigkeit des Konzerns, seine finanzielle<br />

Lage oder das Betriebsergebnis auswirken könnten.<br />

Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass infolge neuer<br />

Ereignisse bzw. der Entwicklung dieser Rechtsstreitigkeiten<br />

bedeutende zusätzliche Kosten für den Konzern<br />

entstehen, die die Geschäftstätigkeit des Konzerns,<br />

seine finanzielle Lage oder das Betriebsergebnis in<br />

erheblicher Weise beeinträchtigen können.<br />

202 BERICHT DES VORSTANDS<br />

UMWELTRISIKEN<br />

Die Umweltrisiken werden im „Aventis Nachhaltigkeitsbericht<br />

2002“ erläutert. Auf Seite 46 dieses Berichts<br />

finden Sie hierzu eine Vergleichsübersicht.


WESENTLICHE KONSOLIDIERTE TOCHTERUNTERNEHMEN UND BETEILIGUNGEN<br />

ZUM 31. DEZEMBER 2002<br />

Verschreibungspflichtige Medikamente<br />

Einbezogene Unternehmen<br />

Impfstoffe<br />

Land Beteiligung in %<br />

Aventis Pharma Deutschland GmbH Deutschland 100 %<br />

Aventis Laboratoires SAS Frankreich 100 %<br />

Aventis Pharma SA Frankreich 100 %<br />

Aventis Pharma International SAS Frankreich 100 %<br />

Usiphar SARL Frankreich 100 %<br />

Aventis Pharma Spécialisés SNC Frankreich 100 %<br />

Aventis Propharm SAS Frankreich 100 %<br />

Aventis Pharma Ltd Japan Japan 100 %<br />

RP Rorer Plc Großbritannien 100 %<br />

Aventis Pharma SpA Italien 100 %<br />

Aventis Principes Actifs Pharmaceutiques SAS Frankreich 100 %<br />

Aventis Pharma UK Investments Ltd Großbritannien 100 %<br />

Aventis Pharma Spain SA Spanien 100 %<br />

Aventis Pharma Canada Inc Kanada 100 %<br />

Aventis Pharma SA de CV Mexico 100 %<br />

Aventis Pharma Holding GmbH Deutschland 100 %<br />

Aventis Holdings Inc USA 100 %<br />

Aventis Pharma Participations SA Frankreich 100 %<br />

Aventis Inc USA 100 %<br />

Aventis Pharmaceuticals Holdings Inc USA 100 %<br />

Einbezogene Unternehmen<br />

Aventis Pasteur SA Frankreich 100 %<br />

Aventis Pasteur Inc USA 100 %<br />

Aventis Pasteur Ltd Kanada 100 %<br />

Nach der Equity-Methode einbezogene Unternehmen<br />

Aventis Pasteur MSD Frankreich 50 %<br />

Corporate und Tiergesundheit<br />

Einbezogene Unternehmen<br />

Hoechst AG Deutschland 98,4 %<br />

Aventis SA Frankreich 100 %<br />

Aventis Agriculture SA Frankreich 100 %<br />

Aventis <strong>Investis</strong>sement SA Frankreich 100 %<br />

Nach der Equity-Methode einbezogene Unternehmen<br />

Merial Group Großbritannien 50 %<br />

Andere Aktivtäten<br />

Einbezogene Unternehmen<br />

Hoechst Capital B.V. Niederlande 100 %<br />

Aventis Bio-Services Inc USA 100 %<br />

Aventis Behring LLC USA 100 %<br />

Aventis Behring GmbH Deutschland 100 %<br />

BERICHT DES VORSTANDS 203


Jahresabschluss<br />

zum 31. Dezember 2002 und 2001<br />

Bilanz (in Millionen €)<br />

Aktiva 31.12.2002 31.12.2001<br />

Anschaffungs- Abschrei- Buchwerte Buchwerte<br />

204 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />

kosten bungen<br />

Immaterielle Vermögenswerte 13 (7) 6 9<br />

Sachanlagen 17 (5) 12 10<br />

Langfristige Finanzanlagen (Ziffern 2, 3, 4):<br />

- Beteiligungen at equity – – – –<br />

- Sonstige Beteiligungen<br />

- Forderungen an Tochterunternehmen<br />

32 714 (431) 32 283 32 004<br />

und Beteiligungen 3 649 – 3 649 4 984<br />

- Sonstige Finanzanlagen 537 (101) 436 217<br />

Anlagevermögen 36 930 (544) 36 386 37 224<br />

Vorräte – – – –<br />

Forderungen (Ziffer 5) 1 961 – 1 961 1 839<br />

Marktgängige Wertpapiere (Ziffer 6) 147 (7) 140 96<br />

Flüssige Mittel und kurzfristige Anlagen 47 – 47 87<br />

Abgrenzungsposten (Ziffer 7) 8 – 8 43<br />

Umlaufvermögen 2 163 (7) 2 156 2 065<br />

Abgegrenzte Aufwendungen (Ziffer 8) 2 – 2 11<br />

Disagio 3 – 3 4<br />

Unterschied aus der Währungsumrechnung 170 – 170 328<br />

Vermögen, gesamt 39 268 (551) 38 717 39 632<br />

Der Anhang auf den Seiten 208 bis 222 ist integraler Bestandteil des Jahresabschlusses.


Bilanz (in Millionen €)<br />

Passiva 31.12.2002 31.12.2001<br />

vor nach nach<br />

Ausschüttung Ausschüttung Ausschüttung<br />

Gezeichnetes Kapital (davon eingezahlt 3 054) 3 054 3 054 3 039<br />

Kapitalrücklage 21 468 21 468 21 283<br />

Neubewertungsrücklage 15 15 15<br />

Gesetzliche Rücklage 221 278 221<br />

Auf Grund steuerlicher Vorschriften gebildete Rücklage 320 320 320<br />

Gewinnvortrag 915 1 448 913<br />

Unterschiedsbetrag aus der Bilanzierung von Beteiligungen at equity – – –<br />

Jahresüberschuss 1 145 – –<br />

Auf Grund steuerlicher Vorschriften gebildete Rückstellungen – – –<br />

Eigenkapital der Aktionäre (Ziffer 9) 27 138 26 583 25 791<br />

Erlös aus der Emission von nachrangigen Schuldverschreibungen (Ziffer 10) 469 469 503<br />

Erlös aus der Emission von Partizipationsscheinen (Ziffer 11) 28 28 28<br />

Sonstiges Eigenkapital 497 497 531<br />

Rückstellungen für Risiken (Ziffer 12) 321 321 453<br />

Rückstellungen für Verpflichtungen (Ziffer 13) 168 168 75<br />

Rückstellungen 489 489 528<br />

Finanzschulden (Ziffer 14):<br />

- Sonstige Anleihen 1 418 1 418 3 219<br />

- Darlehen und sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 189 189 604<br />

- Sonstige Finanzschulden 8 745 8 745 8 287<br />

Steuern und Sozialabgaben 16 16 18<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 225 780 654<br />

Verbindlichkeiten 10 593 11 148 12 782<br />

Unterschied aus der Währungsumrechnung – – –<br />

Eigenkapital und Verbindlichkeiten Gesamt 38 717 38 717 39 632<br />

Der Anhang auf den Seiten 208 bis 222 ist integraler Bestandteil des Jahresabschlusses.<br />

JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 205


Gewinn- und Verlustrechnung (in Millionen €)<br />

Geschäftsjahr Geschäftsjahr<br />

2002 2001<br />

Beteiligungserträge (Ziffer 15) 699 842<br />

Zinserträge (Ziffer 16) 194 365<br />

Zinsaufwendungen (516) (739)<br />

Zwischensumme 377 468<br />

Abschreibungen auf Beteiligungen, netto (Ziffer 17) (125) (235)<br />

Veränderung der Rückstellungen für Risiken bei Tochterunternehmen, netto (Ziffer 17) (2) –<br />

Verluste aus Forderungen an Tochterunternehmen und Beteiligungen (Ziffer 17) – –<br />

Zwischensumme<br />

Erträge und Aufwendungen bei marktgängigen Wertpapieren<br />

(127) (235)<br />

einschl. Veräußerungsgewinnen (5) –<br />

Währungsgewinne (-verluste), netto (Ziffer 18) 409 12<br />

Sonstige finanzielle Erträge (Aufwendungen), netto (47) (60)<br />

Finanzergebnis 607 185<br />

Sonstige betriebliche Erträge (Aufwendungen), netto (Ziffer 19) 57 74<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Steuern 664 259<br />

Nicht-betriebliches Ergebnis (Ziffer 20) (1) 32<br />

Ergebnis vor Steuern 663 291<br />

Ergebniseffekt der steuerlichen Organschaft (Ziffer 21) 482 208<br />

Jahresüberschuss (-fehlbetrag) 1 145 499<br />

Der Anhang auf den Seiten 208 bis 222 ist integraler Bestandteil des Jahresabschlusses.<br />

206 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS


INHALTSVERZEICHNIS DES<br />

ANHANGS ZUM JAHRESABSCHLUSS<br />

Vorbemerkung<br />

1. Rechnungslegungsgrundsätze<br />

und Änderungen der Bilanzierungsund<br />

Bewertungsmethoden 208<br />

2. Beteiligungen<br />

3. Forderungen an Tochterunternehmen<br />

209<br />

und Beteiligungen 210<br />

4. Sonstige Finanzanlagen 211<br />

5. Forderungen 211<br />

6. Marktgängige Wertpapiere 211<br />

7. Abgrenzungsposten 211<br />

8. Abgegrenzte Aufwendungen 211<br />

9. Eigenkapital 212<br />

10. Unbefristete nachrangige<br />

Schuldverschreibungen<br />

(Capital Equity Notes) 213<br />

11. Partizipationsscheine 214<br />

12. Rückstellungen für Risiken 215<br />

13. Rückstellungen für Verpflichtungen 215<br />

14. Finanzschulden 216<br />

15. Beteiligungserträge 217<br />

16. Zinserträge 217<br />

17. Abschreibungen auf Beteiligungen,<br />

Veränderung der Rückstellungen<br />

für Risiken bei Beteiligungen und Verluste<br />

aus Forderungen an Beteiligungen 217<br />

18. Währungsgewinne (-verluste), netto 217<br />

19. Betriebliche Aufwendungen und Erträge 217<br />

20. Nicht-betriebliches Ergebnis 218<br />

21. Steuerkonsolidierung 218<br />

22. Finanzielle Verpflichtungen<br />

23. Vergütung des Vorstands<br />

219<br />

und der Verwaltungsgremien 219<br />

24. Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter 219<br />

25. Tochterunternehmen und Beteiligungen 220<br />

26. Fünfjahresübersicht 222<br />

JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 207


ERLÄUTERUNGEN<br />

ZU DEN JAHRESABSCHLÜSSEN<br />

ZUM 31. DEZEMBER 2002 UND 2001<br />

Vorbemerkung<br />

Einleitend möchten wir noch einmal die wichtigsten<br />

Ereignisse des Jahres 2002 zusammenfassen.<br />

Im Jahr 2002 emittierte Aventis im Rahmen einer den<br />

Mitarbeitern reservierten Kapitalerhöhung 2 341 073<br />

Stammaktien, was zu einer Erhöhung des Grundkapitals<br />

um € 9 Millionen und einer Zuführung zur Kapitalrücklage<br />

von € 139 Millionen führte.<br />

Infolge der Ausübung von im Rahmen eines Stock<br />

Option Plans gewährten Optionen emittierte Aventis<br />

1 511 814 Stammaktien, was zu einer Erhöhung des<br />

Grundkapitals um € 6 Millionen und einer Zuführung<br />

zur Kapitalrücklage von € 46 Millionen führte.<br />

Entsprechend dem auf der Ordentlichen und<br />

Außerordentlichen Hauptversammlung vom 14. Mai<br />

2002 gefassten Beschluss Nr. 5 kaufte Aventis 5 859 089<br />

eigene Aktien zu einem Gesamtbetrag von € 383<br />

Millionen, entsprechend einem Stückpreis von € 65,42.<br />

Zum 31. Dezember 2002 hält Aventis somit 6 900 876<br />

eigene Aktien, d.h. 0,86 % der ausgegebenen Aktien.<br />

Im November 2002 bot Aventis im Rahmen eines<br />

Barangebots den Rückkauf sämtlicher 45 211 662<br />

Wandelschuldverschreibungen an, die im Jahr 1999<br />

ausgegeben wurden und gegen Aktien der Rhodia S.A.<br />

umgetauscht werden können.<br />

Als Folge dieser Transaktion sind jetzt 98,6 % der<br />

ursprünglich ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen<br />

zurückgekauft und annulliert.<br />

Angesichts des Kursrückgangs der Rhodia-Aktie<br />

wurde im Jahr 2002 eine Wertberichtigung in Höhe<br />

von € 98 Millionen auf den Buchwert vorgenommen.<br />

1. Rechnungslegungsgrundsätze und Änderungen<br />

der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Der Jahresabschluss wird im Einklang mit dem<br />

Kontenrahmen und den französischen Rechnungsle-<br />

208 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />

gungsgrundsätzen aufgestellt. Die Struktur des Jahresabschlusses<br />

wurde jedoch der Holding-Aktivität der<br />

Gesellschaft angepasst.<br />

Der Jahresabschluss basiert auf den folgenden<br />

Rechnungslegungsgrundsätzen:<br />

a) Beteiligungen<br />

Beteiligungen werden in der Regel gemäß dem Konzept<br />

des realisierbaren Wertes („valeur d’utilité“) bewertet.<br />

Liegt dieser Wert unter dem Anschaffungswert, wird in<br />

Höhe der Differenz eine Wertberichtigung<br />

vorgenommen.<br />

b) Abgegrenzte Aufwendungen<br />

Einmalaufwendungen in Verbindung mit dem Erwerb<br />

von Finanzanlagen oder der Emission von Schuldverschreibungen<br />

oder sonstigem Eigenkapital werden in<br />

der Regel über die Laufzeit des zugrundeliegenden<br />

Wertpapiers abgegrenzt.<br />

c) Kosten für Kapitalerhöhungen<br />

Seit dem Geschäftsjahr 1987 werden die Kosten für<br />

Kapitalerhöhungen mit der Kapitalrücklage verrechnet.<br />

d) Disagio<br />

Disagios werden linear über die Laufzeit der Schuldverschreibungen<br />

abgeschrieben.<br />

e) Geschäftsvorfälle in fremder Währung<br />

Aufwendungen und Erträge in fremder Währung<br />

werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls in<br />

Euro umgerechnet. Auf fremde Währungen lautende<br />

Verbindlichkeiten, Forderungen und liquide Mittel<br />

werden zum Kurs am Bilanzstichtag ausgewiesen.<br />

Differenzen zwischen dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls<br />

und dem Stichtagskurs werden in einem Posten<br />

„Unterschied aus der Währungsumrechnung“ erfasst.<br />

Für unrealisierte Währungsverluste, die nicht durch<br />

gegenläufige Gewinne ausgeglichen sind, wird in der<br />

Bilanz eine Rückstellung ausgewiesen.<br />

Beim Ansatz der am 16. Dezember 1986 bzw. 24. Juni<br />

1993 emittierten unbefristeten nachrangigen Schuldverschreibungen<br />

(Capital Equity Notes) in Höhe von


US $ 161 Millionen bzw. US $ 355 Millionen ist der<br />

historische Wechselkurs zum Emissionszeitpunkt<br />

beibehalten worden.<br />

f) Finanzinstrumente<br />

Neben den Währungspositionen, die aus der Geschäftstätigkeit<br />

von Tochterunternehmen resultieren, sichert<br />

Aventis den Nennbetrag und die Zinszahlungen<br />

bestimmter Finanzschulden in fremder Währung<br />

sowie die Risiken, die sich aus dem Besitz bestimmter<br />

Vermögenswerte im Ausland ergeben.<br />

Der Einsatz von Währungsswaps und Zinsswaps dient<br />

hauptsächlich der Optimierung des Schuldenmanagements,<br />

da diese Instrumente einen Wechsel der<br />

Währung oder eine Veränderung der vereinbarten<br />

Zinsen ermöglichen.<br />

Zu den Transaktionen, die für die Gesellschaft zu<br />

einer möglichen Konzentration von Ausfallrisiken<br />

führen können, gehören im Wesentlichen:<br />

- kurzfristige Finanzanlagen,<br />

- Sicherungsgeschäfte<br />

Aventis platziert kurzfristige Finanzanlagen nur bei<br />

Großbanken und anderen erstklassigen Finanzdienstleistern;<br />

Sicherungsgeschäfte werden ebenfalls nur mit<br />

diesen abgeschlossen. Daher ist Aventis der Auffassung,<br />

dass am 31. Dezember 2002 und 2001 kein<br />

bedeutendes Ausfallrisiko bestand.<br />

Der Marktwert von Währungstermingeschäften wird<br />

auf der Basis von Marktdaten geschätzt.<br />

Der Marktwert der Zinsswaps entspricht dem Wert,<br />

den Aventis unter Berücksichtigung der jeweils<br />

geltenden Zinssätze und Wechselkurse sowie der<br />

Bonität des Swap-Kontrahenten zum Abschlussstichtag<br />

bei der Glattstellung der Swaps erhalten bzw. zahlen<br />

würde.<br />

Für unrealisierte Verluste, die nicht durch<br />

gegenläufige Gewinne ausgeglichen werden und für die<br />

in der jeweiligen Kategorie von Finanzinstrumenten<br />

keine fallweise Absicherung vorgenommen wurde,<br />

wird eine Rückstellung für Risiken gebildet.<br />

g) Rückstellungen für Risiken<br />

Sobald der Eintritt eines Verlusts als wahrscheinlich<br />

angesehen wird und der Verlust geschätzt werden<br />

kann, wird das Risiko durch die Bildung einer entsprechenden<br />

Rückstellung erfasst.<br />

h) Pensionsverpflichtungen<br />

Für die Pensionszusagen und Ruhestandsverpflichtungen,<br />

die Aventis gegenüber den aktiven und<br />

ehemaligen Mitarbeitern der Gesellschaft eingegangen<br />

ist, werden unter Anwendung der bevorzugten<br />

Methode zur Bilanzierung derartiger Verpflichtungen<br />

entsprechende Rückstellungen gebildet.<br />

Die Gesamtverpflichtung der Gesellschaft kann wie<br />

folgt auf die bilanzierte Rückstellung übergeleitet<br />

werden:<br />

2002<br />

(In Millionen €)<br />

2001<br />

Versicherungsmathematisch<br />

ermittelte Verbindlichkeit<br />

(unter Berücksichtigung künftiger<br />

Lohn- und Gehaltssteigerungen)<br />

zum 31. Dezember<br />

Versicherungsmathematische<br />

235 171<br />

Gewinne und Verluste<br />

Bilanzierte Rückstellung<br />

(69) (97)<br />

zum 31. Dezember (brutto) 166 74<br />

Effekt latenter Steuern (59) (27)<br />

2. Beteiligungen<br />

a) Situation zum Bilanzstichtag<br />

(In Millionen €)<br />

31.12.2002 31.12.2001<br />

Sonstige Beteiligungen 32 283 32 004<br />

Gesamt 32 283 32 004<br />

Detaillierte Angaben zu den wichtigsten Tochterunternehmen<br />

und Beteiligungen sind in Ziffer 25 aufgeführt.<br />

JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 209


) Entwicklung im Geschäftsjahr 2002<br />

Stand Zugänge Abgänge Kumulierte Abschreibungen<br />

(In Millionen €)<br />

Stand<br />

am 1. Januar am 31. Dezember<br />

2002 Bildung Auflösung 2002<br />

Sonstige<br />

Beteiligungen 32 004 404 – (125) – 32 283<br />

c) Wesentliche Zugänge des Geschäftsjahres 2002 3. Forderungen an Tochterunternehmen<br />

(In Millionen €) und Beteiligungen<br />

Hoechst AG Zukauf von 0,47 %<br />

der Aktien 151<br />

Carraig Insurance Ltd Kauf<br />

von Aktien 200<br />

Aventis Ireland Ltd Kauf<br />

von Aktien 33<br />

Aventis Pharma Ltd (UK) Kauf<br />

von Aktien 20<br />

Gesamt 404<br />

d) Wertberichtigungen<br />

Auf die Aktien der Rhodia S.A., an der Aventis eine<br />

Beteiligung hält, wurde im Geschäftsjahr 2002 eine<br />

Wertberichtigung von € 98 Millionen vorgenommen<br />

und somit die bestehende Wertberichtigung auf<br />

€ 334 Millionen zum 31. Dezember 2002 erhöht.<br />

210 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />

a) Einzelangaben zu wesentlichen Posten<br />

Forderungen an direkt gehaltene<br />

(In Millionen €)<br />

31.12.2002 31.12.2001<br />

Beteiligungen Ziffer 25)<br />

Forderungen an indirekt gehaltene<br />

1 064 45<br />

Beteiligungen:<br />

Aventis Pharma SA 700 1 280<br />

Aventis Pharmaceuticals Inc – 341<br />

Aventis Pharma Ltda (Brazil) 35 –<br />

Aventis Pasteur SA 200 210<br />

RP AGCO Ltd (vormals RP UK Ltd) 0 58<br />

Hoechst AG 1 300 1 864<br />

Aventis Behring LLC 343 403<br />

Aventis CropScience SA – 250<br />

RP AGRO CY Inc – 227<br />

Sonstige 7 305<br />

Gesamt 3 649 4 984<br />

Davon kurzfristige Forderungen 2 550 4 965<br />

b) Entwicklung im Geschäftsjahr 2002<br />

(In Millionen €)<br />

31.12.2002<br />

Stand am 1. Januar 2002 4 984<br />

Neue Forderungen 1 081<br />

Rückzahlung von Forderungen (2 403)<br />

Sonstige Änderungen (13)<br />

Stand am 31. Dezember 2002 3 649


c) Wesentliche Veränderungen im Geschäftsjahr 2002 5. Forderungen<br />

4. Sonstige Finanzanlagen<br />

a) Zusammensetzung<br />

Forderungen<br />

(In Millionen €)<br />

Neue Rückzahlung<br />

Aventis Pharmaceuticals Inc – 341<br />

Aventis Behring LLC – 60<br />

Aventis Pharma SA – 580<br />

CropScience – 620<br />

Aventis Animal Nutrition Inc – 191<br />

Hoechst AG 996 564<br />

Aventis Ireland Ltd 50 –<br />

Aventis Pharma Ltda (Brazil) 35 –<br />

((In Millionen €)<br />

31.12.2002 31.12.2001<br />

Sonstige Beteiligungen 25 16<br />

Eigene Aktien 462 137<br />

Darlehen<br />

Auf Forderungen an<br />

4 5<br />

Beteiligungen aufgelaufene Zinsen 46 46<br />

Geleistete Anzahlungen<br />

Auf Darlehen und Anzahlungen<br />

– 15<br />

aufgelaufene Zinsen – –<br />

Brutto gesamt 537 219<br />

Rückstellungen (101) (2)<br />

Buchwert gesamt 436 217<br />

Aventis hält 6 900 876 eigene Aktien, die zu einem<br />

Durchschnittskurs von € 66,91 bzw. zu einem<br />

Gesamtpreis von € 462 Millionen erworben wurden.<br />

Zum Durchschnittskurs vom Dezember 2002 von<br />

€ 52,21 beträgt der Marktwert dieser Aktien<br />

€ 361 Millionen. Für den nicht realisierten Wertverlust<br />

in Höhe von € 101 Millionen wurde im Jahresabschluss<br />

von Aventis eine Rückstellung gebildet.<br />

Tochterunternehmen<br />

(In Millionen €)<br />

31.12.2002 31.12.2001<br />

und Beteiligungen 1 613 1 594<br />

Sonstige 348 245<br />

Gesamt 1 961 1 839<br />

6. Marktgängige Wertpapiere<br />

Der Marktwert der marktgängigen Wertpapiere liegt<br />

zum 31. Dezember 2002 bei € 140 Millionen.<br />

Der Buchwert dieser Wertpapiere beläuft sich zum<br />

31. Dezember 2002 auf € 147 Millionen. Für den nicht<br />

realisierten Wertverlust von € 7 Millionen wurde im<br />

Jahresabschluss von Aventis eine Rückstellung gebildet.<br />

Während des Geschäftsjahres wurden Wertpapiere<br />

im Umfang von € 50 Millionen erworben.<br />

7. Abgrenzungsposten<br />

(In Millionen €)<br />

31.12.2002 31.12.2001<br />

Externe Leistungen 4 15<br />

Finanzierungskosten 4 28<br />

Gesamt 8 43<br />

8. Abgegrenzte Aufwendungen<br />

Zum 31. Dezember 2002 betragen die abgegrenzten<br />

Aufwendungen in Verbindung mit der Emission von<br />

Schuldverschreibungen € 2 Millionen.<br />

JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 211


9. Eigenkapital der Aktionäre<br />

a) Gezeichnetes Kapital<br />

Anzahl<br />

(In Millionen €)<br />

Grundder<br />

Aktien kapital<br />

Zum 31. Dezember 2001<br />

Emission von 2 341 073 Aktien<br />

infolge der den Mitarbeitern<br />

795 621 603 3 039<br />

reservierten Kapitalerhöhung<br />

Emission von 1 511 814 Aktien<br />

infolge der Ausübung von<br />

2 341 073 9<br />

Aktienoptionen im Jahr 2002 1 511 814 6<br />

Zum 31. Dezember 2002 799 474 490 3 054<br />

Der Kurs der Aventis-Aktie entwickelte sich im<br />

Geschäftsjahr 2002 wie folgt:<br />

Schlusskurs zum 31. Dezember 2001: € 79,75<br />

Schlusskurs zum 31. Dezember 2002: € 51,80<br />

Tiefstkurs im Jahr 2002: € 50,00<br />

Höchstkurs im Jahr 2002: € 85,75<br />

Grundkapital<br />

Aktionäre:<br />

- Im Streubesitz (institutionelle Investoren<br />

und Einzelaktionäre) 95,64 %<br />

- Mitarbeiter (geschätzt)* 3,50 %<br />

- Aventis (eigene Aktien) 0,86 %<br />

Stand am 31.Dezember 2002 100,00 %<br />

Im Einklang mit Artikel L. 225-102 des französischen Handelsgesetzbuchs sind die<br />

Mitarbeiter und ehemaligen Mitarbeiter des Aventis Konzerns im Rahmen des in<br />

Frankreich gültigen Unternehmenssparplans zum 31. Dezember 2002 mit<br />

9 804 414 Aktien beteiligt, was einem Anteil von 1,2 % am Grundkapital von Aventis<br />

entspricht.<br />

212 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />

b) Kapitalrücklage<br />

Kapitalrücklage (In Millionen €)<br />

Stand am 31. Dezember 2001 21 283<br />

Emission von 2 341 073 Aktien<br />

infolge der den Mitarbeitern<br />

reservierten Kapitalerhöhung 139<br />

Emission von 1 511 814 Aktien infolge<br />

der Ausübung von Aktienoptionen im Jahr 2002 46<br />

Stand am 31. Dezember 2002 21 468<br />

c) Gewinnvortrag und Gewinnverwendung<br />

für das Jahr 2001<br />

Erläuterungen (In Millionen €)<br />

Gewinnvortrag zum 31.12.2001 901<br />

Die ordentliche und außerordentliche<br />

Hauptversammlung vom 14. Mai 2002 hat<br />

in ihrem ordentlichen Teil die Verwendung<br />

des Jahresüberschusses für das Geschäftsjahr 2001<br />

wie folgt beschlossen:<br />

- Jahresüberschuss für das Geschäftsjahr 2001 499<br />

- Einstellung in die gesetzliche Rücklage (25)<br />

- Ausschüttung einer Dividende<br />

auf 795 621 603 Aktien (461)<br />

- Kürzung der Ausschüttung um den auf<br />

eigene Aktien ( 2 267 839) entfallenden Anteil 1<br />

Vortrag zum 31.12.2002 915<br />

d) Gewinnverwendungsvorschlag für das Ergebnis 2002<br />

Für das Geschäftsjahr 2002 hat der Vorstand der<br />

Ordentlichen Hauptversammlung die Ausschüttung<br />

einer Dividende von € 0,70 je Aktie vorgeschlagen,<br />

was einer Gesamtausschüttung von € 560 Millionen<br />

entspricht.


10. Capital Equity Notes<br />

a) Capital Equity Notes 1986<br />

Am 16. Dezember 1986 emittierte die Gesellschaft<br />

US $ 300 Millionen unbefristete nachrangige Schuldverschreibungen<br />

(Capital Equity Notes), die an den Libor<br />

gebunden sind und geringfügig über diesem verzinst<br />

werden.<br />

Diese Wertpapiere haben keine festgelegte Fälligkeit,<br />

und die Inhaber haben nur in den unten<br />

beschriebenen, eng definierten Fällen Anspruch auf<br />

eine Rückzahlung.<br />

Im Fall einer gerichtlich angeordneten Insolvenzverwaltung<br />

oder der Liquidation der Gesellschaft ist der<br />

Anspruch der Inhaber von Schuldverschreibungen<br />

und Zinsschuldscheinen auf Rückzahlung nachrangig<br />

gegenüber der vollständigen Befriedigung der<br />

Ansprüche aller anderen Gläubiger, einschließlich der<br />

Vergütungen an Inhaber von Partizipationsscheinen<br />

(titres participatifs). Dies gilt nicht für Ansprüche der<br />

Inhaber solcher Wertpapiere, deren Ansprüche auf<br />

Rückzahlung zu den Ansprüchen aus den unbefristeten<br />

nachrangigen Schuldverschreibungen gleich- oder<br />

nachrangig sind.<br />

Die Inhaber dieser Wertpapiere haben im<br />

Wesentlichen Anspruch auf periodische Zinszahlungen<br />

seitens des Unternehmens.<br />

Sollte die Gesellschaft jedoch der Auffassung sein,<br />

dass die Zahlung von Zinsen in bar ihre Finanzlage<br />

beeinträchtigen könnte, kann sie die Zinsverpflichtung<br />

durch die Emission von Zinsschuldscheinen in Höhe<br />

der fälligen Zinsen befriedigen.<br />

Derartige Zinsschuldscheine haben ebenfalls kein<br />

festes Fälligkeitsdatum und werden zu ähnlichen<br />

Konditionen emittiert wie die nachrangigen Schuldverschreibungen.<br />

Der Zinssatz wird LIBOR + 5 % betragen.<br />

Diese Wertpapiere werden mit ihrem zum Kurs des<br />

Emissionsdatums in Euro umgerechneten Wert unter<br />

dem Posten „Sonstiges Eigenkapital“ ausgewiesen.<br />

Die Gesellschaft hat in den Jahren 1991, 1992, 1993,<br />

2000 und 2002 Capital Equity Notes im Wert von<br />

jeweils US $ 50 Millionen, US $ 29 Millionen, US $ 15<br />

Millionen, US $ 12 Millionen und US $ 33 Millionen<br />

zurückgekauft. Vom Emissionsbetrag von US $ 300<br />

Millionen ist noch ein Restbetrag von US $ 161<br />

Millionen (€ 163 Millionen) zum 31. Dezember 2002<br />

in der Bilanz ausgewiesen.<br />

Die Zinsaufwendungen für das Jahr 2002 beliefen<br />

sich auf € 5 Millionen.<br />

b) Capital Equity Notes 1993<br />

Im Juni 1993 emittierte die Gesellschaft Capital Equity<br />

Notes in Höhe von US $ 370 Millionen in.<br />

Inhaber dieser Wertpapiere sind zu halbjährlichen<br />

Zahlungen in Form von Zinsen zu einem dem Libor<br />

entsprechenden Satz zuzüglich eines Aufschlags<br />

berechtigt. Für die ersten zehn Jahre war ein Aufschlag<br />

von 1,15 % festgelegt. Im Jahr 1998 verhandelte das<br />

Unternehmen die Zahlungskonditionen dieser<br />

Wertpapiere neu. Für die Zinsperioden zwischen<br />

Dezember 1997 und Dezember 2000 wurde der<br />

Aufschlag mit 0,65 % per annum festgelegt. Für<br />

Perioden nach Dezember 2000 wird der Aufschlag<br />

durch ein Auktionsverfahren festgesetzt, wobei die<br />

Obergrenzen jeweils für drei Jahre fixiert werden.<br />

Die Gesellschaft kann die Zahlung von Zinsen nach<br />

eigenem Ermessen aussetzen, wenn kein<br />

ausschüttbarer Gewinn oder positives Konzernergebnis<br />

zur Verfügung steht. Derart ausgesetzte Zinszahlungen<br />

würden aufgeschoben und zu dem oben genannten<br />

Satz plus 4 % (für die ersten 10 Jahre) verzinst.<br />

Für diese Wertpapiere ist kein Rückzahlungstermin<br />

vorgesehen, und die Inhaber haben kein Recht auf<br />

Rückzahlung, außer im Fall einer Liquidation der<br />

Gesellschaft und falls die Gesellschaft nach einer<br />

Verschmelzung mit einem anderen Unternehmen ein<br />

geringeres Eigenkapital hat als vor der Verschmelzung<br />

oder das fortbestehende Unternehmen eine<br />

Gesellschaft ist, die nicht in einem Mitgliedstaat der<br />

Europäischen Union oder den Vereinigten Staaten von<br />

Amerika ihren Sitz hat.<br />

Im Fall einer Liquidation der Gesellschaft sind die<br />

Ansprüche der Inhaber dieser Wertpapiere auf Zahlung<br />

des Nennbetrags und von Zinsen im Verhältnis zu den<br />

Forderungen aller anderen Gläubiger der Gesellschaft<br />

nachrangig. Dies gilt auch für Zinsforderungen auf die<br />

JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 213


von der Gesellschaft emittierten Partizipationsscheine<br />

(mit Ausnahme der Partizipationsscheine der Serie A).<br />

Es gilt jedoch nicht für Forderungen der Inhaber<br />

anderer unbefristeter nachrangiger Schuldverschreibungen<br />

mit unbegrenzter Laufzeit, Forderungen auf<br />

den Nennbetrag der von Aventis emittierten Partizipationsscheine<br />

und Rückzahlungsforderungen gegen<br />

Aventis, die in anderer Weise nachrangig sind und<br />

somit im Verhältnis zu Forderungen aus den<br />

unbefristeten nachrangigen Schuldverschreibungen<br />

1993 gleich- oder nachrangig sind.<br />

Am 25. März 1998 kaufte die Gesellschaft einen Teil<br />

der Wertpapiere in Höhe von US $ 15 Millionen<br />

zurück. Die verbliebenen US $ 355 Millionen werden<br />

zum 31. Dezember 2002 mit einem Betrag von<br />

€ 306 Millionen ausgewiesen.<br />

Die Zinsaufwendungen für das Jahr 2002 beliefen<br />

sich auf € 13 Millionen.<br />

11. Partizipationsscheine<br />

a) Partizipationsscheine 1983<br />

Im Rahmen des Gesetzes vom 3. Januar 1983 emittierte<br />

die Gesellschaft am 1. Juli 1983 Partizipationsscheine<br />

im Gesamtbetrag von € 91 Millionen.<br />

Die zum Stückpreis von € 152,45 emittierten 600 000<br />

Wertpapiere sind nicht rückzahlbar.<br />

Die Gesellschaft verfügt jedoch über eine Option,<br />

die zwischen dem zwölften und zwanzigsten Jahr nach<br />

der Emission ausgeübt werden kann, diese Aktien zu<br />

Kursen ab € 457,35 (1. Oktober 1995) bis € 762,25<br />

(1. Oktober 2003) zurückzukaufen. Diese Wertpapiere<br />

sind an der Börse in Paris notiert.<br />

Am 2. Mai 1985 emittierte die Gesellschaft 20 000<br />

neue Partizipationsscheine, die den Mitarbeitern im<br />

Rahmen des Mitarbeiter-Sparprogramms vorbehalten<br />

waren. Die Emissionshöhe betrug € 3 Millionen und<br />

führte zu einer Kapitalrücklage von € 2 Millionen.<br />

Darüber hinaus übten am 1. Oktober 1986 Inhaber<br />

von Bezugsrechten ihre Rechte auf den Bezug von<br />

129 684 Partizipationsscheinen aus. Durch die Emission<br />

dieser Wertpapiere stieg der Nennbetrag der Partizipa-<br />

214 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />

tionsscheine um € 20 Millionen, was zu einer Kapitalrücklage<br />

von € 10 Millionen führte.<br />

Am 1. Oktober 1987 wurden ebenfalls Bezugsrechte<br />

auf 82 891 Partizipationsscheine ausgeübt. Durch die<br />

Emission dieser Wertpapiere stieg der Nennbetrag der<br />

Partizipationsscheine um € 13 Millionen, was<br />

zu einer Kapitalrücklage von € 7 Millionen führte.<br />

Ferner wurden am 1. Oktober 1988 Bezugsrechte<br />

auf 161 308 Partizipationsscheine ausgeübt. Durch<br />

die Emission dieser Wertpapiere stieg der Nennbetrag<br />

der Partizipationsscheine um € 25 Millionen, was zu<br />

einer Kapitalrücklage von € 18 Millionen führte.<br />

Am 26. Mai 1998 tauschte die Gesellschaft nach<br />

Abschluss eines im April 1998 unterbreiteten Angebots<br />

847 205 Partizipationsscheine gegen neue Stammaktien<br />

ein.<br />

Nach Abschluss dieser Transaktionen beträgt die Zahl<br />

der noch umlaufenden Partizipationsscheine 146 678<br />

mit einem Nennbetrag von € 22 Millionen und einer<br />

Kapitalrücklage von € 6 Millionen.<br />

Die jährlichen Zinsen für diese Papiere werden<br />

jeweils zum 1. Oktober fällig. Sie werden auf der Basis<br />

eines Mindestsatzes von 10 % berechnet und bestehen<br />

aus einem fixen Anteil von 7 % und einem variablen<br />

Anteil von 3 %, der an die Entwicklung der Konzernumsatzerlöse<br />

gebunden ist und bei Bedarf auf der Basis<br />

von Kriterien angepasst wird, die in dem von der<br />

Börsenkommission („Commission des Opérations<br />

de Bourse“) am 7. Juni 1983 genehmigten Bulletin<br />

aufgeführt sind.<br />

Der auf die Kupons am 1. Oktober 2002, 2001 und<br />

2000 gezahlten Zinsen betrugen 14,1 %, 13,3 % bzw.<br />

12,5 %.<br />

b) Partizipationsscheine der Serie A<br />

Für die 1989 emittierten Partizipationsscheine<br />

der Serie A<br />

- wurde 1993 ein Angebot zum Umtausch in<br />

Stammaktien der Gesellschaft unterbreitet. Nach<br />

Abschluss dieser Transaktion betrug die Anzahl der<br />

nicht zum Umtausch vorgelegten Partizipationsscheine<br />

der Serie „A“ 70 217 Stück.<br />

- wurden auf dem US-amerikanischen Markt in


mehreren Tranchen Partizipationsscheine<br />

zurückgekauft, so dass sich ihre noch umlaufende Zahl<br />

zum 31. Dezember 1999 auf 4 885, zum 31. Dezember<br />

2000 auf 4 775, zum 31. Dezember 2001 auf 3 621 und<br />

zum 31. Dezember 2002 auf 3 546 Stück belief.<br />

Bei den Partizipationsscheinen der Serie A handelt<br />

es sich um stimmrechtslose, nicht rückzahlbare, frei<br />

übertragbare Wertpapiere der Gesellschaft. Inhaber<br />

dieser Wertpapiere haben Anspruch auf eine jährliche,<br />

am 15. August jedes Jahres fällige Zahlung.<br />

Diese Zahlung setzt sich zusammen aus einem fixen<br />

Teil (€ 1,14 je PSSA) und einem variablen Teil, der<br />

600 % (*) der von der Jahreshauptversammlung<br />

beschlossenen Dividende je Stammaktie oder eines<br />

höheren Betrages entspricht, der sich anhand einer<br />

Formel errechnet, die die Veränderungen des Konzernumsatzes<br />

und des Konzerngewinns berücksichtigt.<br />

Die gesamte, so ermittelte Zahlung erfolgt unter<br />

der Bedingung, dass der Konzerngewinn, der zur<br />

Ausschüttung an die Aktionäre von Aventis zur<br />

Verfügung steht, mehr als € 152 Millionen beträgt.<br />

Der fixe Anteil der jährlichen Zahlung ist kumulativ,<br />

der variable Anteil jedoch nicht.<br />

12. Rückstellungen für Risiken<br />

31.12.2002<br />

(In Millionen €)<br />

31.12.2001<br />

Rückstellungen für Risiken bei<br />

Tochterunternehmen<br />

Sonstige Rückstellungen für<br />

40 39<br />

Risiken 281 414<br />

Gesamt 321 453<br />

Im Dezember 2002 erhielt Aventis ein Angebot von<br />

Rhodia, mit einer Zahlung von € 88 Millionen alle<br />

Entschädigungsforderungen für Aufwendungen, die in<br />

Verbindung mit umweltbezogenen Risiken aufgelaufen<br />

(*) Nach der Herabsetzung des Nennwerts je Stammaktie um den Faktor 4 im Jahr<br />

1983 wurde der ursprüngliche Satz von 150 % auf 600 % heraufgesetzt.<br />

waren, zu begleichen. Aventis hat im Dezember 2002<br />

€ 26 Millionen an Rhodia gezahlt; in Höhe<br />

des Restbetrags von € 62 Millionen wurde eine<br />

Rückstellung für umweltbezogene Risiken gebildet.<br />

Im Geschäftsjahr 2002 wurden Rückstellungen für<br />

Risiken in Höhe von € 284 Millionen gebildet und in<br />

Höhe von € 416 Millionen aufgelöst.<br />

Die Bildung von Rückstellungen des Geschäftsjahres<br />

2002 betraf:<br />

- Rückstellungen für Währungsrisiken in Höhe von<br />

€ 24 Millionen;<br />

- Rückstellungen für sonstige Finanzrisiken in Höhe<br />

von € 78 Millionen;<br />

- Rückstellungen für Umweltrisiken und Produkthaftungsrisiken<br />

in Höhe von € 73 Millionen;<br />

- Rückstellungen für Steuern in Höhe von<br />

€ 109 Millionen.<br />

Die Auflösung von Rückstellungen des Geschäftsjahres<br />

2002 betraf:<br />

- Rückstellungen Währungsrisiken in Höhe von<br />

€ 320 Millionen;<br />

- Rückstellungen für sonstige Finanzrisiken in Höhe<br />

von € 71 Millionen;<br />

- Rückstellungen für Umweltrisiken und Produkthaftungsrisiken<br />

in Höhe von € 16 Millionen;<br />

- Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen<br />

in Höhe von € 1 Million;<br />

- Rückstellungen für Risiken in Verbindung mit Finanzinstrumenten<br />

in Höhe von € 8 Millionen.<br />

13. Rückstellungen für Verpflichtungen<br />

Die Rückstellungen für Pensionszusagen und<br />

Ruhestandsverpflichtungen belaufen sich zum<br />

31. Dezember 2002 auf € 166 Millionen gegenüber<br />

€ 74 Millionen zum 31. Dezember 2001 und sind somit<br />

um € 92 Millionen gestiegen.<br />

Dieser Anstieg ist Folge:<br />

- der Erfassung von Pensionszusagen und Ruhestandsverpflichtungen<br />

zu Gunsten der ehemaligen Mitarbeiter<br />

von Aventis CropScience in Höhe von € 58 Millionen im<br />

Zuge der Veräußerung an Bayer im April 2002; für diese<br />

JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 215


Verpflichtung erfolgte eine Barzahlung von Bayer.<br />

- der Erfassung von Pensionsverpflichtungen zu<br />

Gunsten der ehemaligen Mitarbeiter von Aventis<br />

Interservices in Höhe von € 13 Millionen; für diese<br />

Verpflichtung erfolgte eine Barzahlung von Aventis<br />

Interservices.<br />

- eines Aufwands für das Geschäftsjahr in Höhe von<br />

€ 21 Millionen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen.<br />

14. Finanzschulden<br />

a) Finanzschulden nach Rückzahlungswährungen<br />

216 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />

(In Millionen €)<br />

31.12.2002 31.12.2001<br />

Euro 7 532 8 577<br />

US-Dollar 2 446 3 130<br />

Pfund Sterling 56 94<br />

Kanadischer Dollar – 4<br />

Japanischer Yen 206 181<br />

Sonstige Währungen 112 124<br />

Summe 10 352 12 110<br />

b) Finanzschulden nach Fälligkeit<br />

(In Millionen €)<br />

Schuldver- Sonstige Gesamt<br />

schreibungen Finanzschulden<br />

Unter 1 Jahr 53 8 496 8 549<br />

1 bis 2 Jahre 115 4 119<br />

2 bis 3 Jahre – 4 4<br />

3 bis 4 Jahre 1 250 46 1 296<br />

4 bis 5 Jahre – – –<br />

Über 5 Jahre – 384 384<br />

Summe 1 418 8 934 10 352<br />

c) Schuldverschreibungen<br />

- Der Emissionsbetrag von € 1 050 Millionen der im<br />

Oktober 1999 emittierten Wandelschuldverschreibungen,<br />

die gegen Aktien der Rhodia S.A. getauscht<br />

werden können, war in dieser Höhe in der Bilanz zum<br />

31. Dezember 2001 ausgewiesen. Nach dem<br />

erfolgreichen Abschluss des Barangebots zum Rückkauf<br />

aller ihrer 45 211 662 Wandelschuldverschreibungen,<br />

die in Aktien der Rhodia S.A. getauscht werden können,<br />

kaufte Aventis im November 2002 98,6 % der<br />

ursprünglich emittierten Schuldverschreibungen zu<br />

einem Betrag von € 1 035 Millionen zurück, wobei die<br />

verbleibenden 1,4 % in der Bilanz zum 31. Dezember<br />

2002 mit einem Betrag von € 15 Millionen<br />

ausgewiesen werden.<br />

- Im September 2000 legte Aventis ein Programm<br />

zur Emission von Euro Medium Term Notes im Umfang<br />

von € 1 500 Millionen auf. Diese Wertpapiere können<br />

im Wege eines öffentlichen Angebots oder einer Privatplatzierung<br />

begeben werden.<br />

Im Rahmen dieses Programms emittierte Aventis im<br />

April 2001 Schuldverschreibungen mit Fälligkeit April<br />

2006 im Umfang von € 1 250 Millionen und einer<br />

jährlichen Verzinsung von 5 %. Im Februar 2002<br />

erfolgte eine weitere Emission von Schuldverschreibungen<br />

mit Fälligkeit Februar 2004 in Höhe von € 115<br />

Millionen und einer jährlichen Verzinsung auf der Basis<br />

des Drei-Monats-Euribor.<br />

d) Sonstige Finanzschulden<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

beliefen sich zum 31. Dezember 2002 auf € 189<br />

Millionen (gegenüber einem Vorjahresbetrag von € 604<br />

Millionen), von denen € 53 Millionen auf langfristige<br />

Verbindlichkeiten entfielen.<br />

Auf Commercial Paper entfielen zum 31. Dezember<br />

2002 € 1 268 Millionen gegenüber € 3 167 Millionen<br />

zum 31. Dezember 2001.<br />

Die Finanzschulden gegenüber Konzerngesellschaften<br />

betrugen zum 31. Dezember 2002 € 7 382 Millionen<br />

(zum 31. Dezember 2001: € 4 944 Millionen).


e) Zinsverpflichtungen<br />

Die Zinsverpflichtungen beliefen sich zum<br />

31. Dezember 2002 auf € 95 Millionen (Vorjahr:<br />

€ 176 Millionen).<br />

15. Beteiligungserträge<br />

16. Zinserträge<br />

(In Millionen €)<br />

2002 2001<br />

Frankreich 229 262<br />

Ausland 470 580<br />

Gesamt 699 842<br />

(In Millionen €)<br />

2002 2001<br />

Frankreich 80 113<br />

Ausland 114 252<br />

Gesamt 194 365<br />

Dieser Posten umfasst die Erträge aus Forderungen an<br />

Tochterunternehmen und Beteiligungen sowie die<br />

Erträge aus der Konzernfinanzierung.<br />

17. Nettoerhöhung der Wertberichtigungen von<br />

Beteiligungen, Veränderungen der Rückstellungen für<br />

Risiken bei Beteiligungen und Verluste aus Forderungen<br />

an Beteiligungen<br />

2002<br />

(In Millionen €)<br />

2001<br />

(Zuführung) zu<br />

Wertberichtigungen<br />

Auflösung von<br />

(125) (235)<br />

Wertberichtigungen<br />

(Zuführung) zu Rückstellungen<br />

– –<br />

für Risiken bei Beteiligungen<br />

Auflösung von Rückstellungen<br />

(2) –<br />

für Risiken bei Beteiligungen – –<br />

Gesamt (127) (235)<br />

18. Währungsgewinne (-verluste), netto<br />

Die Währungsgewinne (netto) für das Geschäftsjahr 2002<br />

beliefen sich auf € 409 Millionen im Vergleich zu<br />

€ 12 Millionen im Vorjahr.<br />

2002<br />

(In Millionen €)<br />

2001<br />

Erhöhung (Verminderung)<br />

der Rückstellung für<br />

Währungsverluste 296 (66)<br />

Realisierte Währungsgewinne 113 78<br />

Gesamt 409 12<br />

19. Sonstige betriebliche Erträge (Aufwendungen), netto<br />

(In Millionen €)<br />

2002 2001<br />

Erbrachte Leistungen 299 261<br />

davon konzernintern 297 260<br />

Sonstige Erträge 6 4<br />

Sonstige betriebliche Erträge 305 265<br />

Von Dritten bezogene Leistungen (156) (129)<br />

Steuern und Abgaben (3) (4)<br />

Personalkosten (74) (43)<br />

Vorräte und sonstige (15) (15)<br />

Betriebliches Ergebnis 57 74<br />

JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 217


20. Nicht-betriebliches Ergebnis<br />

2002<br />

(In Millionen €)<br />

2001<br />

Gewinne (Verluste) aus der Veräußerung<br />

von Finanzanlagen<br />

Gewinne (Verluste) aus der Veräußerung<br />

21 –<br />

von Beteiligungen (5) –<br />

Erhaltene Einmalentschädigungen<br />

Rückstellungsbildung für den Rechtsstreit<br />

30 –<br />

betreffend Vitamine<br />

Rückstellungsbildung für den<br />

Rechtsstreit betreffend umweltbezogene<br />

6 45<br />

Forderungen von Rhodia<br />

Zahlung für umweltbezogene<br />

(62) –<br />

Forderungen von Rhodia<br />

Rückstellungsbildung für sonstige<br />

(26) –<br />

finanzielle Risiken<br />

Verzicht auf Zinsforderungen durch<br />

(7) (60)<br />

die Rhône-Poulenc Equity Finance BV<br />

Rückstellungsbildung<br />

31 45<br />

für Pensionsaufwendungen<br />

Zahlung für Ruhestandsleistungen<br />

betreffend Aventis CropScience<br />

(92) (4)<br />

und Aventis Interservices<br />

Latenter Steuerertrag<br />

71 –<br />

für Pensionsrückstellungen 32 –<br />

Aufwendungen für Strukturmaßnahmen – 6<br />

Gesamt (1) 32<br />

218 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />

21. Steuerkonsolidierung<br />

Die Genehmigung der zuständigen Behörden<br />

hinsichtlich der steuerlichen Organschaft wurde Ende<br />

1999 automatisch verlängert.<br />

Zum 31. Dezember 2002 werden Aventis sowie 20<br />

Tochterunternehmen in dieses Verfahren einbezogen.<br />

Aventis vereinahmt von den einbezogenen Tochterunternehmen<br />

den Betrag der Steuern, den diese<br />

nach den Regeln des allgemeinen Rechts ermitteln.<br />

Bis zu ihrem Ausscheiden aus der Organschaft haben<br />

diese Tochterunternehmen die Möglichkeit, Verluste<br />

vorzutragen und – in Verlustjahren – verlusterhöhende<br />

Abschreibungen (amortissements différés)<br />

vorzunehmen. Dies geschieht unbeschadet der<br />

Tatsache, dass diese Posten im Jahr, in dem sie<br />

bilanziert werden, der Aventis als Organträgerin<br />

zugerechnet und von dieser übernommen werden.<br />

Mit Beschluss vom 7. Februar 1994 hat Aventis<br />

außerdem die Zustimmung zur Anwendung der Steuerkonsolidierung<br />

(régime du bénéfice consolidé) gemäß<br />

Artikel 209 quinquies des Code Général des Impots (CGI)<br />

erhalten. Der Budgetminister (Ministre du Budget) hat<br />

diese Zustimmung mit Wirkung vom<br />

1. Januar 1993 (für fünf Jahre) erteilt. Der Konzern hat<br />

dieses Verfahren für die Geschäftsjahre 2001 bis 2003<br />

erneuert.<br />

In das Verfahren der weltweiten Steuerkonsolidierung<br />

sind zum 31. Dezember 2002 Aventis als<br />

begünstigtes Mutterunternehmen sowie 323<br />

französische und ausländische Tochterunternehmen<br />

im Mehrheitsbesitz einbezogen.<br />

Gemäß den geltenden Vorschriften bildet Aventis<br />

für vorläufige Steuereinsparungen aus der Verwendung<br />

von noch nicht verjährten steuerlichen Verlustvorträgen<br />

ihrer Tochterunternehmen keine Rückstellungen.<br />

Die steuerliche Organschaft (Artikel 223A der<br />

französischen Abgabenordnung) wird innerhalb der<br />

weltweiten Steuerkonsolidierung (Artikel 209 Absatz 5<br />

der Abgabenordnung) fortgeführt.


Der Posten „Ergebniseffekt der steuerlichen<br />

Organschaft im Konzern“ umfasst:<br />

(In Millionen €)<br />

2002<br />

Gewinn aus der steuerlichen Organschaft und<br />

der weltweiten Steuerkonsolidierung 594<br />

Sonstige laufende Steuern (4)<br />

Steuerrückstellung (108)<br />

Gesamt 482<br />

Die künftige Steuerentlastung, die für Aventis aus<br />

ihrer eigenen Geschäftstätigkeit und der ihrer Tochtergesellschaften<br />

im Rahmen der steuerlichen Organschaft<br />

seit dem 1. Januar 1990 und der weltweiten Steuerkonsolidierung<br />

seit dem 1. Januar 1993 resultiert, setzt sich<br />

wie folgt zusammen:<br />

(In Millionen €)<br />

2002<br />

Kumulierte langfristige Verluste im Rahmen der<br />

weltweiten Steuerkonsolidierung zum<br />

31. Dezember 2002: € 0 Millionen zu 19 % –<br />

Zeitliche Differenzen infolge der steuerlichen<br />

Behandlung der in die steuerliche Organschaft<br />

einbezogenen Tochterunternehmen:<br />

€ 629 Millionen zu 35,43 % 223<br />

Gesamt 223<br />

22. Finanzielle Verpflichtungen<br />

2002<br />

(In Millionen €)<br />

2001<br />

Sonstige Verpflichtungen gegenüber:<br />

- der Finanzverwaltung 329 473<br />

- der Zollverwaltung 13 13<br />

- Dritten 62 70<br />

Devisentermingeschäfte - Verkauf 17 679 15 518<br />

Devisentermingeschäfte - Kauf 17 771 15 537<br />

Gesamt<br />

davon gegenüber verbundenen<br />

35 854 31 611<br />

Unternehmen 16 973 13 849<br />

23. Vergütung des Vorstands<br />

und der Verwaltungsgremien<br />

Die Vergütung des Vorstands und der Verwaltungsgremien<br />

belief sich für das am 31. Dezember 2002<br />

abgeschlossene Geschäftsjahr auf € 11 984 453.<br />

24. Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter<br />

2002 2001<br />

Führungskräfte 132 127<br />

Vorarbeiter und Techniker 49 49<br />

Sonstige Mitarbeiter 2 1<br />

Gesamt 183 177<br />

JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 219


25. Tochterunternehmen und Beteiligungen<br />

220 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />

Eigen- Beteiligung Buchwerte<br />

kapital in % brutto netto nach<br />

Neubewertung<br />

(a)<br />

A/ Detaillierte Angaben zu Tochterunternehmen und Beteiligungen, deren Buchwert 1 % des Grundkapitals<br />

des Unternehmens übersteigt:<br />

1/ TOCHTERUNTERNEHMEN (Beteiligung über 50 %)<br />

a. Französische Tochterunternehmen<br />

Rhône-Cooper 454 98,30 456 456<br />

Aventis <strong>Investis</strong>sement 948 99,99 915 915<br />

Aventis Participations 506 99,99 506 506<br />

Aventis Agriculture 2 315 99,99 2 704 2 704<br />

Société de Développement Chimique 106 99,99 100 100<br />

Rhône-Poulenc Pharma<br />

b. Ausländische Tochterunternehmen<br />

1 695 99,99 1 048 1 048<br />

Hoechst AG 6 163 98,04 18 684 18 684<br />

Aventis Inc 6 171 65,22 7 185 7 185<br />

FIAC 128 99,99 98 98<br />

Carraig Insurance Ltd 231 100,00 200 200<br />

Aventis Ireland Ltd 6 100,00 33 6<br />

2/ BETEILIGUNGEN (Beteiligung: 10 bis 50 %)<br />

Rhodia SA 3 125 25,21 689 355<br />

B/ Gesamtangaben zu den übrigen Tochterunternehmen und Beteiligungen<br />

1/ NICHT UNTER A AUFGEFÜHRTE TOCHTERUNTERNEHMEN 67 26<br />

2/ NICHT UNTER A AUGEFÜHRTE BETEILIGUNGEN 29 –<br />

Gesamt 32 714 32 283<br />

(a) Bei ausländischen Unternehmen: Umrechnung zum Stichtagskurs am 31.12.2002.<br />

(b) Bei ausländischen Unternehmen: Umrechnung zum Durchschnittskurs des Berichtsjahres.<br />

(c) Umsatz außer Dienstleistungen und sonstigen Erträgen.


(In Millionen €)<br />

Noch nicht Höhe der vom Umsatz Ergebnis Von Aventis<br />

zurückgezahlte Unternehmen des letzten des letzten im Geschäftsjahr<br />

lang- und geleisteten Geschäftsjahres Geschäftsjahres vereinnahmte<br />

kurzfristige Kautionen Dividenden<br />

Darlehen und Wechselbürgschaften<br />

(b) (c) (b)<br />

– – – 8 4<br />

– – – 18 36<br />

– – – – 9<br />

– – – (262) 10<br />

– – – 2 12<br />

– – – 164 153<br />

1 014 – – 694 420<br />

– 17 – (230) –<br />

– – – 1 50<br />

– – – 31 –<br />

50 – – (27) –<br />

– – – 16 5<br />

– – –<br />

– – –<br />

1 064 17 699<br />

JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 221


26. Fünfjahresübersicht<br />

(Art. 133,135 und 148 der Verordnung vom 23. März 1967 über die Handelsgesellschaften)<br />

Art der Angaben 2002 2001 2000 1999 1998<br />

I. Kapital am Ende des Geschäftsjahres<br />

Grundkapital (in Tausend € seit dem 25.01.1999) 3 053 993 3 039 275 3 002 059 2 978 896 1 417 432<br />

Anzahl der Stammaktien (1) 799 474 490 795 621 603 785 879 483 779 815 716 371 909 774<br />

Anzahl der nicht ausgeübten Bezugsrechte am 31. Dezember (2) – – 26 603 988 26 611 185 26 614 206<br />

Anzahl der Bezugsrechte Horizon II (Deutschland) 95 385 – – – –<br />

II. Geschäftsdaten (Tausend €)<br />

Umsatz, netto 298 493 261 451 187 444 95 600 97 422<br />

Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen und Wertberichtigungen 1 355 611 394 219 958 447 238 658 (467 986)<br />

Ertragsteuern (3) 3 721 834 12 537 9 383 2 443<br />

Ergebnis nach Steuern, Abschreibungen und Wertberichtigungen<br />

Ausgeschüttete Gewinne:<br />

1 145 352 498 674 419 975 750 833 (861 430)<br />

- Dividenden – 460 145 392 940 350 917 226 935<br />

- Einbehaltene Steuern – – – – –<br />

III. Gewinn pro Aktie (in €)<br />

Gewinn nach Steuern, aber vor Abschreibungen<br />

und Wertberichtigungen 1,69 0,49 1,20 0,29 (1,27)<br />

Gewinn nach Steuern, Abschreibungen und Wertberichtigungen 1,43 0,63 0,53 0,96 (2,32)<br />

Dividende pro Stammaktie (Nettobetrag) – 0,58 0,50 0,45 0,61<br />

IV. Personal<br />

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl während des Geschäftsjahres 183 185 178 176 227<br />

Personalaufwand im Geschäftsjahr (Tausend €)<br />

Gesamtsumme der Sozialvergünstigungen im Geschäftsjahr<br />

29 731 26 172 30 077 18 187 22 211<br />

(Sozialversicherung, soziale Einrichtungen) (Tausend €) 16 582 12 401 15 189 10 819 12 036<br />

(1) Aufstellung der aufeinanderfolgenden Kapitalerhöhungen<br />

durch Ausgabe von Stammaktien 2002 2001 2000 1999 1998<br />

Kapitalerhöhung, die den Mitarbeiten und ehemaligen Mitarbeiten vorbehalten ist 2 341 073 – 4 943 556 – 1 704 397<br />

Kapitalerhöhung infolge der Ausübung von Bezugsrechten<br />

Kapitalerhöhung durch Ausgabe von Aktien mit Aktienbezugsrechten<br />

1 511 814 886 514 1 117 812 2 047 798 61 000<br />

und der ab 1998 erfolgten Ausübung von Bezugsrechten<br />

Kapitalerhöhung infolge des öffentlichen Umtauschangebotes<br />

– 8 855 606 2 399 1 565 30<br />

für die „Participationsscheine 1983“ 9 319 255<br />

Umwandlung der 926 820 Vorzugaktien „B“ in 926 820 Stammaktien<br />

Kapitalerhöhung infolge des öffentlichen Umtausschangebotes<br />

– – – – 926 820<br />

und der Sacheinlage „Hoechst AG“ – – – 405 856 579 –<br />

Die Stammaktien „A“ haben aufgrund der vollständigen Umwandlung der Vorzugaktien „B“ in die gleiche Anzahl Stammaktien im Jahre 1998 ihre Bezeichnung „A“ verloren.<br />

Durch den Beschluss von 25.01.1999 ist das Grundkapital auf Euro umgestellt, der Nennwert der einzelnen Aktie wurde auf 3,82 € abgerundet und das Kapital<br />

aus Gesellschaftsmitteln durch Umwandlung von Rücklagen erhölt.<br />

(2) Drei Bezugsscheine berechtigten in der Zeit zwischen dem 4.11.1997 und dem 5.11.2001 zur Zeichnung einer Stammaktie „A“ mit einem Nennwert<br />

von 3,82 € zum Einheitspreis von 46,19 €.<br />

(*) Ohne Berücksichtigung der Ergebnisse der steuerlichen Organschaft (Intégration fiscale).<br />

222 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS


Allgemeiner Bericht<br />

der Abschlussprüfer<br />

COOPERS & LYBRAND AUDIT RSM SALUSTRO REYDEL<br />

32, rue Guersant - 75017 Paris 8, avenue Delcassé - 75008 Paris<br />

Allgemeiner Bericht der Abschlussprüfer über die<br />

jeweils am 31. Dezember abgelaufenen Geschäftsjahre<br />

2002, 2001 und 2000<br />

Aventis<br />

Aktiengesellschaft mit Aufsichtsrat und Vorstand<br />

16, avenue de l’Europe<br />

Espace Européen de l’Entreprise<br />

F-67300 Schiltigheim<br />

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,<br />

nach Durchführung unserer Prüfung, mit der uns die<br />

Hauptversammlung betraut hat, legen wir Ihnen diesen<br />

Bericht für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2002<br />

vor. Dieser umfasst:<br />

• die Prüfung des beigefügten, in Euro aufgestellten<br />

Jahresabschlusses von Aventis,<br />

• die gesetzlich vorgeschriebenen besonderen<br />

Prüfungshandlungen und Berichtspflichten.<br />

Die Aufstellung des Jahresabschlusses liegt in der<br />

Verantwortung des Vorstands. Unsere Aufgabe ist es,<br />

auf der Grundlage unserer Prüfung eine Beurteilung<br />

desselben abzugeben.<br />

I. Beurteilung des Jahresabschlusses<br />

Wir haben unsere Abschlussprüfung nach den in<br />

Frankreich für den Berufsstand geltenden Regeln<br />

vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen<br />

und durchzuführen, dass mit hinreichender Sicherheit<br />

beurteilt werden kann, ob der Jahresabschluss frei von<br />

Abschlussprüfer<br />

Mitglieder der „Compagnie Régionale de Paris“<br />

wesentlichen Fehlaussagen ist. Im Rahmen der Prüfung<br />

werden Nachweise für die Wertansätze und Angaben im<br />

Jahresabschluss auf der Basis von Stichproben beurteilt.<br />

Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten<br />

Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen<br />

Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung<br />

der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses. Wir sind<br />

der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />

sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Nach unserer Überzeugung vermittelt der Jahresabschluss<br />

gemäß den in Frankreich geltenden Regeln<br />

und Prüfungsgrundsätzen ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des abgelaufenen Geschäftsjahres.<br />

II. Besondere Prüfungshandlungen und Angaben<br />

Im Einklang mit den in Frankreich für den Berufsstand<br />

geltenden Regeln haben wir auch die gesetzlich<br />

vorgeschriebenen besonderen Prüfungshandlungen<br />

vorgenommen. Wir haben keine Anhaltspunkte dafür<br />

festgestellt, dass die Angaben über die Finanzlage<br />

des Unternehmens und über den Jahresabschluss im<br />

Lagebericht (Rapport de Gestion du Directoire) und<br />

in den an die Aktionäre gerichteten Unterlagen die<br />

Lage der Gesellschaft nicht zutreffend darstellen oder<br />

mit dem Jahresabschluss nicht im Einklang stehen.<br />

Gemäß den gesetzlichen Vorschriften haben wir uns<br />

vergewissert, dass die Angaben zu Änderungen im<br />

Gesellschafterkreis sowie zur Identität der Kapitaleigner<br />

im Lagebericht (Rapport de Gestion du Directoire)<br />

enthalten sind.<br />

Paris, 4. Februar 2003<br />

Coopers & Lybrand Audit RSM Salustro Reydel<br />

Mitglied von PricewaterhouseCoopers<br />

gez. Pierre-Bernard Anglade gez. Benoît Lebrun<br />

JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 223


Sonderbericht der Abschlussprüfer<br />

über genehmigungspflichtige<br />

Vereinbarungen<br />

Sonderbericht der Abschlussprüfer über<br />

genehmigungspflichtige Vereinbarungen<br />

(Conventions Réglementées) hinsichtlich<br />

der am 31. Dezember 2002, 2001 und 2000<br />

abgelaufenen Geschäftsjahre<br />

Aventis<br />

Aktiengesellschaft mit Aufsichtsrat und Vorstand<br />

16, avenue de l’Europe<br />

Espace Européen de l’Entreprise<br />

F-67300 Schiltigheim<br />

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,<br />

in unserer Eigenschaft als Abschlussprüfer der<br />

Gesellschaft erstatten wir Ihnen unseren Bericht<br />

über genehmigungspflichtige Vereinbarungen.<br />

224 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />

RSM SALUSTRO REYDEL COOPERS & LYBRAND AUDIT<br />

8, avenue Delcassé - 75008 Paris 32, rue Guersant - 75017 Paris<br />

* Code de Commerce, im Folgenden immer „Handelsgesetzbuch“.<br />

I. Im Laufe des Geschäftsjahres 2002 genehmigte<br />

Vereinbarungen<br />

Auf der Grundlage des Artikels L 225-88 des<br />

französischen Handelsgesetzbuchs* wurden wir über<br />

jene Vereinbarungen unterrichtet, welche zuvor dem<br />

Aufsichtsrat zur Genehmigung vorlagen.<br />

Es ist nicht unsere Aufgabe, Nachforschungen über<br />

die mögliche Existenz weiterer Vereinbarungen<br />

anzustellen. Vielmehr obliegt es uns, Ihnen auf der<br />

Basis der uns zur Verfügung gestellten Informationen<br />

die Grundzüge und wesentlichen Inhalte jener Vereinbarungen<br />

mitzuteilen, über welche wir unterrichtet<br />

wurden. Wir sind nicht gehalten, uns über deren<br />

Zweckmäßigkeit und Angemessenheit zu äußern. Ihnen<br />

obliegt es, gemäß den Vorgaben des Artikels 117 der<br />

Verordnung vom 23. März 1967 das Interesse am<br />

Vertragsabschluss für die Zwecke der Genehmigung<br />

zu beurteilen.<br />

Wir haben unsere Prüfung gemäß den für den<br />

Berufsstand in Frankreich geltenden Regeln<br />

durchgeführt. Diese Regeln verpflichten uns zu<br />

überprüfen, ob die uns zur Verfügung gestellten<br />

Informationen mit den <strong>Dokument</strong>en, aus denen<br />

sie stammen, übereinstimmen.<br />

Vereinbarungen, die mit Jürgen Dormann<br />

und Jean-René Fourtou getroffen wurden<br />

In seiner Sitzung am 14. Mai 2002 hat der Aufsichtsrat<br />

den Abschluss zweier Verträge mit Jürgen Dormann<br />

und Jean-René Fourtou über deren zukünftige Tätigkeit<br />

und Vergütung genehmigt, nachdem Jürgen Dormann


zum Vorsitzenden und Jean-René Fourtou zum stellvertretenden<br />

Vorsitzenden des Aufsichtsrats ernannt<br />

worden waren.<br />

II. Im Verlauf früherer Geschäftsjahre getroffene<br />

Vereinbarungen, deren Durchführung sich auch noch<br />

auf das vergangene Geschäftsjahr erstreckt<br />

Darüber hinaus wurden wir auf der Grundlage der<br />

Verordnung vom 23. März 1967 darüber informiert,<br />

dass sich die Durchführung der folgenden im Verlauf<br />

früherer Geschäftsjahre getroffener Vereinbarungen<br />

auch noch auf das vergangene Geschäftsjahr erstreckt<br />

hat:<br />

II-1. Vereinbarungen mit Rhodia<br />

In seiner Sitzung vom 28. Oktober 1999 hat der Verwaltungsrat<br />

(Conseil d’Administration) den nachfolgend<br />

berichteten Vereinbarungen mit der Gesellschaft<br />

Rhodia zugestimmt.<br />

Die betreffenden Mandatsträger sind Jean-René<br />

Fourtou und Igor Landau.<br />

Im Zusammenhang mit der Desinvestition von<br />

Rhodia durch den Verkauf von Anteilen über die Börse<br />

im Herbst 1999 wurden bestimmte Vereinbarungen,<br />

die anlässlich der Gründung von Rhodia als eigener<br />

operativer Geschäftseinheit am 1. Januar 1998<br />

abgeschlossen worden waren, im Rahmen einer als<br />

„Heads of Agreement“ bezeichneten Vereinbarung<br />

geändert.<br />

a) Heads of Agreement<br />

1) Rahmenvertrag über wissenschaftliche und<br />

technische Zusammenarbeit<br />

Nach der Neuverhandlung des Rahmenvertrages über<br />

wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit<br />

nimmt Rhodia seit der Anteilsveräußerung über die<br />

Börse nicht länger am Informationsaustausch über<br />

laufende Forschungsprojekte und vorhandenes wissenschaftliches<br />

und technisches Know-how sowie an den<br />

Informationssystemen, die diesen Austausch erleichtern<br />

sollen, teil. Rhodia behält das Recht, im Rahmen des<br />

eigenen Arbeitsgebiets das Know-how einer Konzerngesellschaft<br />

von Aventis zu nutzen, wenn dieses zum<br />

Zeitpunkt der vorgenannten Veräußerung von Rhodia<br />

bereits genutzt oder bereits im Produktionsprozess<br />

(industrialisation) eingesetzt wurde.<br />

Soweit nichts anderes bestimmt ist, sind die<br />

Nutzungsrechte an diesem Know-how unentgeltlich.<br />

Den Konzerngesellschaften von Aventis werden<br />

hinsichtlich des Know-hows von Rhodia die gleichen<br />

Rechte gewährt.<br />

2) Gegenseitige Entschädigung<br />

Aventis und Rhodia haben eine gegenseitige<br />

Ausgleichsregelung getroffen. Danach ersetzt Aventis<br />

Rhodia jeden Schaden, der aus der Inanspruchnahme<br />

durch Dritte entsteht, soweit die Inanspruchnahme<br />

aus der Geschäftstätigkeit von Aventis oder einer ihrer<br />

Tochterunternehmen herrührt.<br />

In selber Weise ist Rhodia gegebenenfalls zur<br />

Entschädigung gegenüber Aventis verpflichtet.<br />

3) Aufteilung des Haftpflicht-Versicherungsschutzes<br />

des Konzerns<br />

Aventis und Rhodia sind übereingekommen, den<br />

bestehenden Haftpflicht-Versicherungsschutz in<br />

folgender Weise aufzuteilen:<br />

- Aventis und Tochtergesellschaften 51 %<br />

- Rhodia und Tochtergesellschaften 49 %<br />

Diese Aufteilung hatte keine finanziellen<br />

Auswirkungen auf das Geschäftsjahr 2002.<br />

4) Aufwendungen der Gesellschaft für die Ausübung<br />

von Aktienoptionen (options de souscription)<br />

Die Vereinbarung sieht vor, dass Aufwendungen,<br />

welche Rhône-Poulenc S.A. (heute Aventis) im<br />

Zusammenhang mit der Ausübung von Aktienoptionen<br />

durch Mitarbeiter von Rhodia entstanden sind, Rhodia<br />

oder ggf. deren Tochtergesellschaften weiterbelastet<br />

werden.<br />

Von den Rechten aus dieser Vereinbarung wurde<br />

im Jahr 2002 kein Gebrauch gemacht.<br />

JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 225


) Entschädigung für Umweltschäden<br />

Am 26. Mai 1998 trafen Rhône-Poulenc S.A. (heute<br />

Aventis) und Rhodia eine Vereinbarung, auf deren<br />

Grundlage sich erstere sowohl für eigene Rechnung<br />

als auch im Auftrag (mandataire) ihrer verbundenen<br />

Unternehmen verpflichtet hat, Rhodia teilweise für<br />

Umweltschäden zu entschädigen, die durch Geschäftstätigkeit<br />

vor dem 1. Januar 1998 auf den an Rhodia<br />

übertragenen Standorten verursacht wurden.<br />

Der Entschädigungsbetrag nach Berücksichtigung von<br />

Rückstellungen bei Rhodia, Versicherungsleistungen<br />

und Selbstbehalten kann hinsichtlich des von Aventis<br />

zu übernehmenden Anteils zwischen 50 % und 80 %<br />

bzw. 90 % (als Ausnahmefall bei dauerhaften<br />

Umweltschäden) schwanken. Diese Zusage ist jedoch<br />

nach oben hin auf insgesamt 800 Millionen<br />

französische Francs (122 Millionen Euro) über einen<br />

Zeitraum von 10 Jahren hinweg begrenzt.<br />

Auf der Grundlage dieser Vereinbarung haben Rhodia<br />

bzw. Gesellschaften der Rhodia Gruppe im Verlauf<br />

des vergangenen Geschäftsjahres Zahlungen für<br />

226 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />

Abschlussprüfer<br />

Mitglieder der „Compagnie Régionale de Paris“<br />

Umweltschäden in Höhe von insgesamt 23 498 130<br />

Euro sowie 2 501 872,73 US-amerikanischen Dollar<br />

erhalten.<br />

II-2. Vereinbarungen mit Rhône-Poulenc Japan<br />

Limited<br />

Die Gesellschaft hat für die Zahlung aller Beträge,<br />

die Rhône-Poulenc Japan Limited aus den folgenden<br />

beiden Geschäften - unter Einschluss der anfallenden<br />

Zinsen und Gebühren – schuldet, jeweils Bürgschaften<br />

geleistet:<br />

• Aufnahme eines Bankdarlehens in japanischer<br />

Währung durch Rhône-Poulenc Japan Limited in Höhe<br />

von 2 000 000 000 Yen mit einer Laufzeit von 7 Jahren<br />

ab 1996 und festem Zinssatz in Höhe von 2,7 % p.a.,<br />

• Abschluss eines Zinsswaps bezogen auf dieses<br />

Darlehen zwischen Rhône-Poulenc Japan Limited<br />

und The Industrial Bank of Japan Ltd.<br />

Diese Vereinbarungen haben im Geschäftsjahr 2002<br />

zu keiner Inanspruchnahme der Gesellschaft geführt.<br />

Coopers & Lybrand Audit RSM Salustro Reydel<br />

Mitglied von PricewaterhouseCoopers<br />

gez. Pierre-Bernard Anglade gez. Benoît Lebrun<br />

Paris, 4. Februar 2003


Sonderbericht der Abschlussprüfer<br />

zur Ausgabe von Wertpapieren<br />

RSM SALUSTRO REYDEL COOPERS & LYBRAND AUDIT<br />

8, avenue Delcassé - 75008 Paris 32, rue Guersant - 75017 Paris<br />

Aventis<br />

Aktiengesellschaft mit Aufsichtsrat und Vorstand<br />

16, Avenue de l'Europe<br />

Espace Européen de l'Entreprise<br />

F-67300 Schiltigheim<br />

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,<br />

in unserer Eigenschaft als Abschlussprüfer von Aventis<br />

und in Erfüllung der uns gemäß dem französischen<br />

Handelsgesetzbuch* obliegenden Aufgabe,<br />

insbesondere der Artikel L 225-135, L 228-92 und<br />

L 228-95 Handelsgesetzbuch, erstatten wir Ihnen<br />

unseren Bericht über die Vorhaben, ggf. Wertpapiere<br />

auszugeben, die sofort oder zu einem späteren<br />

Zeitpunkt einen Anteil am Grundkapital der<br />

Gesellschaft vermitteln, wie im neunten und zehnten<br />

Beschlussantrag an die Hauptversammlung dargelegt.<br />

Auf der Basis seines diesbezüglichen Berichts bittet<br />

Sie der Vorstand im Rahmen der Bestimmungen des<br />

Artikels L 225-129 III Handelsgesetzbuch um die<br />

Ermächtigung, die Modalitäten dieser Maßnahmen<br />

festzulegen, und gegebenenfalls um Verzicht auf Ihr<br />

Bezugsrecht, unter Einschluss des Verzichts auf Ihr<br />

Bezugsrecht auf jene Aktien, die zu einem späteren<br />

Zeitpunkt aufgrund Ausübung der Rechte aus Wandelschuldverschreibungen<br />

oder aus Aktienbezugsscheinen<br />

ausgegeben werden.<br />

* Code de Commerce, im Folgenden immer „Handelsgesetzbuch“.<br />

Der neunte Beschlussantrag betrifft – unter Aufrechterhaltung<br />

des Bezugsrechts der vorhandenen Aktionäre –<br />

die Ausgabe von<br />

a) Stammaktien;<br />

b) Wertpapieren jeder Art, nachrangig oder nicht<br />

nachrangig (bei Anleihen), die jederzeit, zu bestimmten<br />

Terminen oder während festgelegter Fristen zum Bezug<br />

von Wertpapieren, und zwar im Wege der Zeichnung,<br />

der Umwandlung, des Umtauschs, der Rückerstattung,<br />

gegen Vorlage eines Berechtigungsscheins oder auf<br />

sonstige Art und Weise, berechtigen, welche einen<br />

Anteil am Grundkapital der Gesellschaft vermitteln.<br />

Diese Wertpapiere können eine der in den Artikeln<br />

L 225–150 bis L 225-176 oder L 228-91 Handelsgesetzbuch<br />

vorgesehenen Formen annehmen;<br />

c) eigenständige Berechtigungsscheine, die ihren<br />

Inhabern das Recht zum Bezug von solchen<br />

Wertpapieren verleihen, die einen Anteil am<br />

Grundkapital der Gesellschaft vermitteln. Diese Berechtigungsscheine<br />

können unentgeltlich oder entgeltlich<br />

ausgegeben werden.<br />

Dabei ist darauf hinzuweisen, dass<br />

- der Gesamtnennbetrag der sofortigen oder späteren<br />

Kapitalerhöhungen kraft der vorliegenden<br />

Ermächtigung die Summe von 1 Milliarde Euro oder<br />

einen diesem Betrag entsprechenden Gegenwert nicht<br />

überschreiten darf. Dieser Betrag berücksichtigt jedoch<br />

keine eventuellen gesetzmäßigen Anpassungen zum<br />

Schutz der Rechte der Wertpapierinhaber;<br />

JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 227


- hinsichtlich der im vorstehenden Absatz b)<br />

bezeichneten Wertpapiere der Gesamtnennbetrag der<br />

Schuldverschreibungen, die kraft der vorliegenden<br />

Ermächtigung ausgegeben werden können, einen<br />

Betrag von 6 Milliarden Euro nicht übersteigen darf.<br />

Der zehnte Beschlussantrag betrifft – unter Ausschluss<br />

des Bezugsrechts der vorhandenen Aktionäre –<br />

ebenfalls die in dem obenstehenden Abschnitt a), b)<br />

und c) zum neunten Beschlussantrag aufgeführten<br />

Wertpapiere und unterliegt denselben Obergrenzen<br />

für den Gesamtnennbetrag, wobei eine Ausnutzung<br />

der im Rahmen des zehnten Beschlusses zu erteilenden<br />

Ermächtigung auf die im neunten Beschluss festzusetzenden<br />

Gesamtnennbeträge anzurechnen wäre.<br />

Weitere Informationen zu diesen Maßnahmen finden<br />

Sie in dem Bericht des Vorstandes.<br />

Der Beschluss der Hauptversammlung würde zugunsten<br />

der Inhaber der in dem obenstehenden Abschnitt b)<br />

bezeichneten Wertpapiere, mit Ausnahme der Wandelschuldverschreibungen,<br />

einen Verzicht der<br />

vorhandenen Aktionäre auf ihr Bezugsrecht auf solche<br />

Wertpapiere bewirken, zu deren Bezug die ursprünglich<br />

228 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />

Abschlussprüfer<br />

Mitglieder der „Compagnie Régionale de Paris“<br />

ausgegebenen Wertpapiere berechtigen.<br />

Wir haben unsere Prüfung gemäß den für den<br />

Berufsstand in Frankreich geltenden Regeln<br />

durchgeführt. Nach diesen Regeln waren die<br />

Modalitäten der Preisfestsetzung bei der eventuellen<br />

Ausgabe der Wertpapiere zu prüfen.<br />

Da die Ausgabebeträge noch nicht festgelegt sind,<br />

treffen wir keine Aussage über die endgültigen<br />

Bedingungen, zu denen die Kapitalerhöhungen<br />

tatsächlich durchgeführt werden. Dementsprechend<br />

nehmen wir auch nicht zu dem jeweils<br />

vorgeschlagenen Ausschluss des Bezugsrechts der<br />

vorhandenen Aktionäre Stellung, wenngleich sich<br />

dieser Ausschluss seiner Zielsetzung nach in das<br />

Gesamtkonzept der Ihnen unterbreiteten Vorhaben<br />

einfügt.<br />

Gemäß Artikel 155-2 der Verordnung vom 23. März<br />

1967 werden wir anlässlich der Durchführung der<br />

vorgesehenen Kapitalerhöhungen durch den Vorstand<br />

einen zusätzlichen Bericht erstatten.<br />

Coopers & Lybrand Audit RSM Salustro Reydel<br />

Mitglied von PricewaterhouseCoopers<br />

gez. Pierre-Bernard Anglade gez. Benoît Lebrun<br />

Paris, 4. Februar 2003


Sonderbericht der Abschlussprüfer<br />

zu Kapitalerhöhungen, die den<br />

Mitarbeitern vorbehalten sind<br />

RSM SALUSTRO REYDEL COOPERS & LYBRAND AUDIT<br />

8, avenue Delcassé - 75008 Paris 32, rue Guersant - 75017 Paris<br />

Aventis<br />

Aktiengesellschaft mit Aufsichtsrat und Vorstand<br />

16, Avenue de l'Europe<br />

Espace Européen de l'Entreprise<br />

F-67300 Schiltigheim<br />

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,<br />

in unserer Eigenschaft als Abschlussprüfer von Aventis<br />

und in Erfüllung der uns gemäß den Bestimmungen<br />

der Artikel L 225-138 und L 228-92 des französischen<br />

Handelsgesetzbuchs* obliegenden Aufgaben erstatten<br />

wir Ihnen unseren Bericht über die Vorhaben der<br />

Kapitalerhöhungen, die den Mitarbeitern der<br />

Gesellschaft und wirtschaftlichen Interessenvereinigungen<br />

vorbehalten sind, die mit dieser im Sinne<br />

des Artikel L 225-180 Handelsgesetzbuch verbunden<br />

sind, soweit sie an dem Mitarbeitersparprogramm<br />

teilnehmen. Diese Maßnahmen werden Ihnen zur<br />

Beschlussfassung vorgelegt.<br />

Mit dem Ihnen vorgelegten elften Beschlussantrag<br />

bittet Sie der Vorstand im Rahmen der Bestimmungen<br />

der Artikel L 443-1 ff. des französischen Arbeitsgesetzbuchs<br />

und auf der Grundlage seines Berichts um<br />

die Ermächtigung zur einmaligen oder mehrmaligen<br />

Kapitalerhöhung durch Ausgabe von Aktien. Die<br />

Ermächtigung soll auf 26 Monate begrenzt sein. Dabei<br />

wird Ihnen vorgeschlagen, zu Gunsten der<br />

* Code de Commerce, im Folgenden immer „Handelsgesetzbuch“.<br />

bezeichneten Mitarbeiter auf Ihr Bezugsrecht zu<br />

verzichten.<br />

Die Ermächtigung soll für Kapitalerhöhungen<br />

mit einem maximalen Gesamtnominalbetrag<br />

von 45 840 000 Euro gelten.<br />

Mit dem Ihnen vorgelegten zwölften Beschlussantrag<br />

bittet Sie der Vorstand im Rahmen der Bestimmungen<br />

L 443-1 ff. des französischen Arbeitsgesetzbuchs und<br />

auf der Grundlage seines Berichts um die Ermächtigung<br />

zur einmaligen oder mehrmaligen Kapitalerhöhung<br />

nach eigenem Ermessen durch die Ausgabe von Aktien<br />

mit Aktienbezugsscheinen. Die vorgeschlagene<br />

Ermächtigung soll für einen Zeitraum von 26 Monaten<br />

gelten. Dabei wird Ihnen vorgeschlagen, auf Ihr<br />

Bezugsrecht zu Gunsten der bezeichneten Mitarbeiter<br />

zu verzichten.<br />

Die Ermächtigung soll für Kapitalerhöhungen<br />

mit einem maximalen Gesamtnominalbetrag<br />

von 9 550 000 Euro gelten.<br />

Der Vorstand soll ferner ermächtigt werden, das<br />

Grundkapital um einen maximalen Gesamtnennbetrag<br />

von 5 800 000 Euro durch Ausgabe neuer Aktien gegen<br />

Bareinlage zu erhöhen, um den Inhabern der<br />

Bezugsscheine die Ausübung ihres Bezugsrechts auf<br />

Aktien zu ermöglichen. Ferner wird Ihnen<br />

vorgeschlagen, auf den Bezug jener Aktien zu<br />

verzichten, die als Folge der Ausübung der Rechte aus<br />

diesen Bezugsscheinen ausgegeben werden.<br />

Der maximale Gesamtnennbetrag der Aktien, die<br />

JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 229


auf der Grundlage des zwölften Beschlussantrags<br />

ausgegeben werden (unter Einschluss der Aktien, die<br />

auf Grund der Ausübung von Rechten aus Bezugsscheinen<br />

ausgegeben werden) sowie der Gesamtnennbetrag<br />

der Aktien, die auf Grund des elften Beschlusses<br />

ausgegeben werden, darf insgesamt 51 600 000 nicht<br />

überschreiten.<br />

Wir haben unsere Prüfung gemäß den in Frankreich<br />

für den Berufsstand geltenden Regeln ausgeführt. Nach<br />

diesen Regeln waren die Modalitäten der Festsetzung<br />

des Ausgabepreises der Wertpapiere bei einer<br />

eventuellen Ausgabe zu prüfen. Unter dem Vorbehalt,<br />

dass die Bedingungen der vorgeschlagenen Wertpapierausgaben<br />

einer späteren Prüfung unterzogen werden,<br />

haben sich keine Anhaltspunkte ergeben, die zu<br />

Einwendungen gegen die im Bericht des Vorstands<br />

dargestellten Modalitäten der Preisfestsetzung für die<br />

230 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />

Abschlussprüfer<br />

Mitglieder der „Compagnie Régionale de Paris“<br />

Ausgabe von Wertpapieren führen könnten.<br />

Da die Ausgabebeträge noch nicht festgesetzt sind,<br />

treffen wir keine Aussage über die endgültigen<br />

Bedingungen, zu denen die Kapitalerhöhungen<br />

tatsächlich durchgeführt werden. Dementsprechend<br />

nehmen wir auch nicht zu dem jeweils<br />

vorgeschlagenen Ausschluss des Bezugsrechts der<br />

vorhandenen Aktionäre Stellung, wenngleich sich<br />

dieser Ausschluss seiner Zielsetzung nach in das<br />

Gesamtkonzept der Ihnen unterbreiteten Vorhaben<br />

einfügt.<br />

Gemäß Artikel 155-2 der Verordnung vom<br />

23. März 1967 werden wir anlässlich der Durchführung<br />

der vorgesehenen Kapitalerhöhungen durch den<br />

Vorstand einen zusätzlichen Bericht erstatten.<br />

Coopers & Lybrand Audit RSM Salustro Reydel<br />

Mitglied von PricewaterhouseCoopers<br />

gez. Pierre-Bernard Anglade gez. Benoît Lebrun<br />

Paris, 4. Februar 2003


5. AVENTIS UND IHRE AKTIONÄRE<br />

Angaben zur Gesellschaft<br />

FIRMENNAME<br />

Aventis<br />

Gesellschaftssitz : 16, avenue de l’Europe<br />

Espace Européen de l’Entreprise<br />

67300 Schiltigheim<br />

RECHTSFORM<br />

Aventis ist eine französische Aktiengesellschaft<br />

mit Vorstand und Aufsichtsrat und unterliegt den<br />

Bestimmungen der Artikel L 225-57 bis L 225-93<br />

des Code de Commerce (Handelsgesetzbuch).<br />

Handelsregister 542 064 308 RCS Strasbourg<br />

APE-Kennziffer: 741 J<br />

GESELLSCHAFTSDAUER<br />

Die am 25. Juli 1895 gegründete Gesellschaft endet am<br />

17. Juli 2030, außer im Fall einer vorzeitigen Auflösung<br />

oder Verlängerung.<br />

GESCHÄFTSJAHR<br />

Vom 1. Januar bis zum 31. Dezember eines Jahres.<br />

GESELLSCHAFTSZWECK<br />

(ARTIKEL 2 DER SATZUNG)<br />

Zweck der Gesellschaft in Frankreich und im Ausland<br />

ist:<br />

- Erwerb, Besitz bzw. Nutzung, Verwaltung, gegebenenfalls<br />

vollständige oder teilweise Übertragung ohne<br />

Ausnahme und Vorbehalt von Mehrheits- oder Minderheitsbeteiligungen<br />

auf jeglichen Arbeitsgebieten,<br />

insbesondere im Bereich der „Life Sciences“ und hier<br />

vor allem im Bereich „Pharma“ (einschließlich<br />

pharmazeutischer, biologischer, diagnostischer und<br />

impfstoffspezifischer Aktivitäten), im Bereich „Agro“<br />

(einschließlich Züchtungen und Tierernährung) und<br />

im Bereich „Tiermedizin“ sowie allgemein jegliche<br />

Beteiligungen an allen bestehenden oder zu<br />

gründenden Gesellschaften oder Unternehmen;<br />

- Unterstützung ihrer verbundenen Unternehmen<br />

und Beteiligungen in allen Bereichen, insbesondere<br />

bei der Verwaltung und im Bereich Finanzen und<br />

- im Allgemeinen alle Industrie-, Handels-, Finanz-<br />

und sonstigen privatwirtschaftlichen Geschäfte<br />

über bewegliche oder unbewegliche Wirtschaftsgüter,<br />

wobei die vorgenannten Geschäfte direkt oder indirekt<br />

mit einem der oben genannten Zwecke, mit damit<br />

verbundenen oder mit ähnlichen Zwecken zusammenhängen<br />

können.<br />

AVENTIS AKTIEN<br />

Das Grundkapital der Gesellschaft ist in Stammaktien<br />

aufgeteilt, die als Namensaktien oder als Inhaberaktien<br />

gehalten werden.<br />

STIMMRECHT<br />

Jede Aktie gewährt eine Stimme. In der Hauptversammlung<br />

besitzt also jeder Aktionär genauso viele<br />

Stimmen, wie er Aktien hält. Entsprechend den<br />

gesetzlichen Bestimmungen werden die Hauptversammlungsbeschlüsse<br />

mit einfacher Stimmenmehrheit<br />

gefasst. Lediglich satzungsändernde Beschlüsse<br />

bedürfen einer Zweidrittelmehrheit.<br />

HAUPTVERSAMMLUNG<br />

Die Hauptversammlung wird entsprechend den<br />

gesetzlichen Bestimmungen einberufen und<br />

abgehalten. Um an einer Hauptversammlung<br />

teilzunehmen oder sich vertreten zu lassen, müssen<br />

die Aktionäre, die Inhaberaktien besitzen oder die<br />

Namensaktien besitzen, die auf einem nicht bei der<br />

Gesellschaft geführten Konto registriert sind, von dem<br />

Finanzinstitut, bei dem ihre Aktien hinterlegt sind,<br />

eine Bestätigung verlangen, welche die Verwahrung<br />

derselben bis zum Tag der Hauptversammlung an der<br />

in der Einladung angegebenen Stelle mindestens zwei<br />

Tage vor dem Datum der Hauptversammlung<br />

nachweist. Die Inhaber von Namensaktien, die auf<br />

einem bei der Gesellschaft geführten Konto verzeichnet<br />

sind, müssen dort mindestens zwei Tage vor der<br />

Hauptversammlung eingeschrieben sein. Der Vorstand<br />

oder der Aufsichtsrat kann die vorstehend angegebene<br />

Frist verkürzen. Aktionäre können sich durch einen<br />

anderen Aktionär oder durch ihren Ehegatten in der<br />

Hauptversammlung vertreten lassen. Sie können<br />

auch im Einklang mit den geltenden gesetzlichen<br />

Regelungen und deren Ausführungsbestimmungen per<br />

A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 231


Briefwahl abstimmen. Entsprechend den gesetzlichen<br />

Bestimmungen ist die Hauptversammlung erst<br />

beschlussfähig, wenn Aktionäre in einer gewissen<br />

Mindestanzahl, die je nach Art der Versammlung<br />

unterschiedlich sein kann, anwesend sind oder<br />

vertreten werden. Die zur Beschlussfähigkeit<br />

erforderliche Mindestbeteiligung wird entsprechend<br />

der Anzahl der stimmberechtigten Aktien berechnet.<br />

Für ordentliche Hauptversammlungen bzw. ordentliche<br />

Beschlüsse beträgt die Mindestbeteiligung bei der<br />

ersten Einberufung 1/4 der stimmberechtigten Aktien.<br />

Für außerordentliche Hauptversammlungen bzw.<br />

außerordentliche Beschlüsse beträgt die Mindestbeteiligung<br />

bei der ersten Einberufung 1/3 der stimmberechtigten<br />

Aktien. In der Vergangenheit wurde die<br />

Mindestbeteiligung bei der ersten Einberufung einer<br />

Hauptversammlung niemals erreicht. Bei der zweiten<br />

Einberufung ist für den ordentlichen Teil der Hauptversammlung<br />

keine Mindestbeteiligung erforderlich. Für<br />

den außerordentlichen Teil der Hauptversammlung<br />

beträgt die Mindestbeteiligung jedoch 1/4 der<br />

stimmberechtigten Aktien.<br />

SATZUNGSMÄßIGE GEWINNVERTEILUNG<br />

Gemäß Artikel 18 der Satzung beschließt die<br />

ordentliche Hauptversammlung nach Genehmigung<br />

des Jahresabschlusses und Feststellung der ausschüttungsfähigen<br />

Beträge über die Dividende, die an<br />

alle Aktionäre im Verhältnis zu ihrem Anteil am<br />

Grundkapital ausgeschüttet wird. Die ordentliche<br />

Hauptversammlung, die den Jahresabschluss<br />

genehmigt, kann jedem Aktionär ein Wahlrecht<br />

auf Auszahlung der gesamten oder eines Teils der<br />

Dividende oder von Vorschüssen auf Dividenden<br />

in bar oder in Form von Aktien einräumen.<br />

MITTEILUNGSERKLÄRUNG BEI<br />

ÜBERSCHREITEN VON SCHWELLENWERTEN<br />

Artikel 7 der Satzung sieht vor, dass neben der<br />

gesetzlichen Verpflichtung, die Gesellschaft über die<br />

Inhaberschaft bestimmter Anteile am Grundkapital zu<br />

informieren, jede juristische oder natürliche Person,<br />

232 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE<br />

die Inhaber von Aktien oder Stimmrechten wird in<br />

Höhe von mindestens:<br />

- 0,5 % der Gesamtanzahl der Aktien und/oder<br />

Stimmrechte, gehalten ist, dies der Gesellschaft<br />

innerhalb von 15 Tagen nach Überschreitung dieser<br />

Schwelle mitzuteilen. Diese Mitteilung ist jeweils<br />

unter denselben Bedingungen erforderlich, wenn eine<br />

neue Schwelle von 0,5 % nach oben oder nach unten<br />

überschritten wird, bis einschließlich 50 %,<br />

- 1 % der Gesamtanzahl der Aktien und/oder<br />

Stimmrechte, gehalten ist, innerhalb von 15 Tagen<br />

nach Überschreitung dieser Schwelle bei der<br />

Gesellschaft die Umwandlung dieser Aktien in<br />

Namensaktien zu beantragen.<br />

Im Fall der Nichtbeachtung dieser Vorschriften<br />

verliert der Aktionär unter den gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Bedingungen das Stimmrecht aus<br />

den Wertpapieren, welche die fraglichen Schwellen<br />

überschreiten, sofern dies von einem oder mehreren<br />

Aktionären, die zusammen einen Anteil am Grundkapital<br />

von mindestens 5 % halten, beantragt wird.<br />

IDENTIFIZIERUNG DER INHABER<br />

VON INHABERAKTIEN<br />

Die Gesellschaft kann entsprechend Artikel 7 der<br />

Satzung und gemäß den geltenden gesetzlichen<br />

Regelungen und Ausführungsbestimmungen bei<br />

der Euroclear (Wertpapiersammelbank) Auskünfte<br />

zur Identifizierung der Inhaber solcher Wertpapiere,<br />

die sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt ein<br />

Stimmrecht bei den Hauptversammlungen der<br />

Gesellschaft vermitteln, sowie Auskünfte über die<br />

Anzahl der von diesen Inhabern gehaltenen<br />

Wertpapiere einholen.<br />

EINSICHTNAHME IN DIE DOKUMENTE<br />

DER GESELLSCHAFT<br />

Die <strong>Dokument</strong>e der Gesellschaft können an deren Sitz<br />

oder auf der Webseite www.aventis.com eingesehen<br />

werden, auf der insbesondere Informationen über<br />

die Aventis Aktie, Berichte und Pressemitteilungen<br />

veröffentlicht werden.


ABSCHLUSSPRÜFUNG<br />

Ordentliche Abschlussprüfer<br />

COOPERS & LYBRAND AUDIT<br />

Mitglied von PRICEWATERHOUSECOOPERS<br />

32 rue Guersant - 75017 Paris<br />

Datum der ersten Bestellung: 20. April 1990<br />

Letzte Erneuerung der Bestellung: 24. Mai 2000<br />

Dauer der gegenwärtigen Bestellung: 6 Geschäftsjahre<br />

Ende der Bestellung: Mit Ablauf der Hauptversammlung,<br />

die über den Jahresabschluss für das<br />

Geschäftsjahr 2005 beschließt<br />

R.S.M. SALUSTRO-REYDEL<br />

8 avenue Delcassé - 75008 Paris<br />

Datum der ersten Bestellung: 26. Mai 1999<br />

Letzte Erneuerung der Bestellung: 24. Mai 2000<br />

Dauer der gegenwärtigen Bestellung: 6 Geschäftsjahre<br />

Ende der Bestellung: Mit Ablauf der Hauptversammlung,<br />

die über den Jahresabschluss für das<br />

Geschäftsjahr 2005 beschließt<br />

Vom Konzern gewährte Vergütung<br />

der Abschlussprüfer und ihrer Mitarbeiter<br />

Geschäftsjahr 2002*<br />

Beigeordnete Abschlussprüfer<br />

Monsieur Gilles GUFFLET<br />

32 rue Guersant - 75017 Paris<br />

Datum der ersten Bestellung: 26. Mai 1998<br />

Letzte Erneuerung der Bestellung: 24. Mai 2000<br />

Dauer der gegenwärtigen Bestellung: 6 Geschäftsjahre<br />

Ende der Bestellung: Mit Ablauf der Hauptversammlung,<br />

die über den Jahresabschluss für das<br />

Geschäftsjahr 2005 beschließt<br />

Monsieur François CHEVREUX<br />

8, avenue Delcassé - 75008 Paris<br />

Datum der ersten Bestellung: 26. Mai 1999<br />

Letzte Erneuerung der Bestellung: 24. Mai 2000<br />

Dauer der gegenwärtigen Bestellung: 6 Geschäftsjahre<br />

Ende der Bestellung: Mit Ablauf der Hauptversammlung,<br />

die über den Jahresabschluss für das<br />

Geschäftsjahr 2005 beschließt<br />

Revisoren<br />

PRICEWATERHOUSECOOPERS<br />

32 rue Guersant - 75017 Paris<br />

Datum der ersten Bestellung: 1973<br />

Bestellung jedes Jahr erneuerbar<br />

PricewaterhouseCoopers (1) RSM Salustro-Reydel<br />

Betrag % Betrag %<br />

in Tausend € in Tausend €<br />

Rechnungsprüfung<br />

- Abschlussprüfung, Bestätigungsvermerke,<br />

Überprüfung der Einzel- und Konzernabschlüsse 10 157 54 % 842 100 %<br />

- Zusätzlich erbrachte Leistungen 4 783 26 % 0 0 %<br />

Zwischensumme<br />

Etwaige sonstige Leistungen<br />

14 940 80 % 842 100 %<br />

- Rechtsberatung, Steuerberatung, Unternehmensberatung (2) 2 989 16 % 0 0 %<br />

- Informationstechnologien 536 3 % 0 0 %<br />

- Interne Revision 20 0 % 0 0 %<br />

- Sonstige 268 1 % 0 0 %<br />

Zwischensumme 3 813 20 % 0 0 %<br />

GESAMT 18 753 100 % 842 100 %<br />

(*) Wie in der Verordnung 2002-06 in Bezug auf das erste Jahr ihrer Anwendung vorgesehen, wird die Vergütung für das Geschäftsjahr 2001 nicht mitgeteilt.<br />

(1) Diese Beträge beinhalten nicht die Vergütung für PwC Consulting, ein im Jahr 2002 an IBM verkauftes Beratungsunternehmen, die sich für das gesamte Geschäftsjahr<br />

2002 auf € 35, 2 Millionen beläuft.<br />

(2) In diesen Beträgen sind nur Leistungen in Bezug auf Steuerberatung enthalten.<br />

A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 233


Die Aventis Aktie<br />

AVENTIS AN DER BÖRSE<br />

Grundkapital<br />

Grundkapital zum 31. Dezember 2002<br />

Das Grundkapital der Gesellschaft betrug zum 31.<br />

Dezember 2002 € 3 053 992 551,80, aufgegliedert<br />

in 799 474 490 voll eingezahlte Aktien mit einem<br />

Nennwert von jeweils € 3,82. Jede Aktie berechtigt<br />

zu einer Stimme.<br />

Erwerb eigener Aktien durch die Gesellschaft<br />

Der Vorstand kann in dem von der Hauptversammlung<br />

festgelegten Rahmen an der Börse eigene Aktien der<br />

Gesellschaft erwerben.<br />

Die Gesellschaft hat von der auf der kombinierten<br />

ordentlichen und außerordentlichen Hauptversammlung<br />

vom 14. Mai 2002 erteilten Ermächtigung<br />

zum börslichen und außerbörslichen Erwerb eigener<br />

Aktien im Geschäftsjahr 2002 Gebrauch gemacht.<br />

Im Rahmen dieser Ermächtigung hat die Gesellschaft<br />

zwischen dem 15. Mai 2002 und dem 31. Dezember<br />

2002 5 393 007 eigene Aktien erworben und 760 000<br />

eigene Aktien veräußert. Insgesamt hielt Aventis<br />

zum 31. Dezember 2002 7 194 675 eigene Aktien.<br />

Eine Einziehung von Aktien fand nicht statt. Dieses<br />

Aktienrückkaufprogramm war Gegenstand einer<br />

Informationsmitteilung mit der Genehmigungsnummer<br />

02-344 der französischen Börsenkommission vom 9.<br />

April 2002.<br />

234 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE<br />

Der Vorstand wird der kombinierten ordentlichen<br />

und außerordentlichen Hauptversammlung am 3. April<br />

2003 (bzw. auf zweite Einberufung am 17. April 2003)<br />

eine neue Ermächtigung mit einer Gültigkeitsdauer von<br />

18 Monaten vorlegen, welche die von der kombinierten<br />

ordentlichen und außerordentlichen Hauptversammlung<br />

am 14. Mai 2002 gewährte Ermächtigung,<br />

bis zur Obergrenze von 10 % des Grundkapitals eigene<br />

Aktien zu erwerben, ersetzt und sie damit aufhebt.<br />

Kapitalherabsetzung im Wege der Einziehung<br />

erworbener eigener Aktien<br />

Die kombinierte ordentliche und außerordentliche<br />

Hauptversammlung vom 21. Mai 2001 hat dem<br />

Vorstand für einen Zeitraum von 24 Monaten die<br />

Ermächtigung erteilt, die von der Gesellschaft<br />

erworbenen Aktien einzuziehen, und zwar in Höhe<br />

von maximal 10 % des am Tag der Hauptversammlung<br />

bestehenden Grundkapitals. Im Rahmen dieser<br />

Ermächtigung wurde keine Aktie eingezogen.<br />

Der Vorstand wird der kombinierten ordentlichen<br />

und außerordentlichen Hauptversammlung am 3. April<br />

2003 (bzw. auf zweite Einberufung am 17. April 2003)<br />

eine neue Ermächtigung mit einer Gültigkeitsdauer von<br />

24 Monaten vorlegen, welche die von der kombinierten<br />

ordentlichen und außerordentlichen Hauptversammlung<br />

am 21. Mai 2001 gewährte Ermächtigung,<br />

bis zur Obergrenze von 10 % erworbene eigene Aktien<br />

einzuziehen, ersetzt und sie damit aufhebt.


Genehmigtes, nicht ausgenutztes Kapital,<br />

Genehmigungen für Kapitalerhöhung<br />

Im Folgenden sind die Ermächtigungen zur Ausgabe<br />

von Aktien und anderen Wertpapieren aufgeführt, die<br />

der Vorstand von der kombinierten ordentlichen und<br />

Maximaler Maximaler Laufzeit Ende<br />

Nennbetrag Nennbetrag der Laufzeit<br />

der Emission der<br />

in Euro Kapitalerhöhung<br />

in Euro<br />

Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln durch<br />

Umwandlung der Kapitalrücklage, von Gewinnrücklagen<br />

oder von in dem letzten Gewinnverwendungsbeschluss<br />

ausgewiesenen Zuführungen zu diesen<br />

Rücklagen in Grundkapital (1) Emissionen unter Aufrechterhaltung<br />

des Bezugsrechts der vorhandenen Aktionäre<br />

– 1 000 000 000 26 Monate 16. Juni 2005<br />

Aktien (1) – 1 000 000 000 (2) Wertpapiere, die durch Zeichnung, Umwandlung,<br />

Tausch, Rückerstattung, Vorlage eines Bezugsscheins<br />

26 Monate 16. Juni 2005<br />

oder Ähnlichem zum Bezug von Aktien berechtigen (1) 6 000 000 000 (3) 1 000 000 000 (2) 26 Monate 16. Juni 2005<br />

Aktienbezugsscheine (1) - 1 000 000 000 (2) 26 Monate 16. Juni 2005<br />

Emissionen ohne Bezugsrecht der vorhandenen Aktionäre<br />

außerordentlichen Hauptversammlung vom 21. Mai<br />

2001 erhalten hat sowie die Ermächtigungen, die<br />

auf der nächsten kombinierten ordentlichen und<br />

außerordentlichen Hauptversammlung am 3. April<br />

2003 (bzw. auf zweite Einberufung am 17. April 2003)<br />

vorgeschlagen werden:<br />

Aktien (1) 1 000 000 000 (2) Wertpapiere, die durch Zeichnung, Umwandlung,<br />

Tausch, Rückerstattung, Vorlage eines Bezugsscheins<br />

26 Monate 16. Juni 2005<br />

oder Ähnlichem zum Bezug von Aktien berechtigen (1) 6 000 000 000 (3) 1 000 000 000 (2) 26 Monate 16. Juni 2005<br />

Aktienbezugsscheine (1) - 1 000 000 000 (2) 26 Monate 16. Juni 2005<br />

Aktien, die den Mitarbeitern vorbehalten sind (1) Aktien mit Aktienbezugsscheinen,<br />

- 45 840 000 26 Monate 16. Juni 2005<br />

die den Mitarbeitern vorbehalten sind (1) - 9 550 000 26 Monate 16. Juni 2005<br />

Aktien aus Aktienoptionen - 137 520 000 38 Monate 13. Juli 2005<br />

(1) Vorbehaltlich der Annahme der auf der kombinierten ordentlichen und außerordentlichen Hauptversammlung am 3. April 2003 (bzw. auf zweite Einberufung<br />

am 17. April 2003) vorgelegten Beschlüsse.<br />

(2) Diese Beträge können nicht kumuliert werden.<br />

(3) Diese Beträge können nicht kumuliert werden.<br />

A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 235


Kapitalentwicklung der letzten fünf Geschäftsjahre<br />

Jahr Kapitalveränderung Beträge der Kapitalveränderungen Beträge der Kapitalveränderungen<br />

Nennwert Agio Nennwert Agio<br />

(FF) (FF) (€) (€)<br />

1998 Ausübung von Optionen<br />

Ausgabe von Aktien im Zusammenhang<br />

mit der Ausübung von Aktienoptionen<br />

(options de souscription d’actions)<br />

1 525 000 6 280 860<br />

und Aktienbezugsscheinen<br />

Kapitalerhöhung für Mitarbeiterprogramme<br />

750 8 340<br />

(aktive und ausgeschiedene Mitarbeiter)<br />

Kapitalerhöhung nach Einbringung der 1983<br />

und später zu ähnlichen Konditionen emittierten<br />

42 609 925 313 993 410<br />

Partizipationsscheine<br />

Verrechnung der Kosten von Kapitalerhöhungen<br />

232 981 375 821 450 922<br />

mit der Kapitalrücklage<br />

Umwandlung von 926 820 „B“ Aktien in „A“ Aktien<br />

(1 „A“ Aktie für 1 „B“ Aktie)<br />

(13 940 773)<br />

1999 Ausgabe von Aktien im Zusammenhang<br />

mit der Ausübung von Aktienoptionen<br />

(options de souscription d’actions)<br />

und Aktienbezugsscheinen im Jahre 1998<br />

Umstellung des Kapitals auf Euro:<br />

Nennwert je Aktie gerundet durch<br />

Umgliederung des Ausgleichsbetrages<br />

5 993 950 23 000 445<br />

aus dem Posten Kapitalrücklage<br />

Verrechnung der Kosten von Kapitalerhöhungen<br />

3 265 452 (3 265 452)<br />

mit der Kapitalrücklage<br />

Ausgabe von Aktien als Gegenleistung<br />

für die Sacheinlage der Anteile an der Gallus<br />

(10 222 196)<br />

Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH<br />

Ausgabe von Aktien als Gegenleistung<br />

für die Einbringung von Hoechst Aktien<br />

412 663 163 4 483 120 749<br />

auf Grund des öffentlichen Umtauschangebots<br />

Ausgabe von Aktien im Zusammenhang<br />

mit der Ausübung von Aktienoptionen<br />

(options de souscription d’actions)<br />

1 137 708 969 12 359 927 252<br />

und Aktienbezugsscheinen im Jahre 1999 6 912 691 26 918 029<br />

236 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE


Stand Summe Stand Summe Anzahl der Anzahl der<br />

Grundkapital Agio Grundkapital Agio Stammaktien Vorzugsaktien<br />

(FF) (FF) (€) (€) „A“ „B“<br />

9 022 152 300 23 062 548 167 359 959 272 926 820<br />

9 022 153 050 23 062 556 507 359 959 302 926 820<br />

9 064 762 975 23 376 549 917 361 663 699 926 820<br />

9 297 744 350 24 198 000 839 370 982 954 926 820<br />

9 297 744 340 24 184 060 066 370 982 954 926 820<br />

9 297 744 350 24 184 060 066 371 909 774<br />

9 303 738 300 24 207 060 511 1 418 345 760 3 690 342 585 372 149 532<br />

1 421 611 212 3 687 077 133 372 149 532<br />

1 421 611 212 3 676 854 937 372 149 532<br />

1 834 274 375 8 159 975 686 480 176 538<br />

2 971 983 344 20 519 902 938 778 006 111<br />

2 978 896 035 20 546 820 967 779 815 716<br />

A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 237


Jahr Kapitalveränderung Beträge der Kapitalveränderungen Beträge der Kapitalveränderungen<br />

Nennwert Agio Nennwert Agio<br />

(FF) (FF) (€) (€)<br />

2000 Kapitalerhöhung für Mitarbeiterprogramme<br />

(aktive und ausgeschiedene Mitarbeiter)<br />

Verrechnung der Kosten von Kapitalerhöhungen<br />

18 884 384 325 730 905<br />

mit der Kapitalrücklage<br />

Ausgabe von Aktien im Zusammenhang<br />

mit der Ausübung von Aktienoptionen<br />

(options de souscription d’actions)<br />

(5 832 840)<br />

und Aktienbezugsscheinen 4 279 206 24 121 861<br />

2001 Ausgabe von Aktien im Zusammenhang<br />

mit der Ausübung von Aktienoptionen<br />

(options de souscription d’actions)<br />

und Aktienbezugsscheinen<br />

Verrechnung der Kosten von Kapitalerhöhungen<br />

37 214 899 392 529 100<br />

mit der Kapitalrücklage (461 496)<br />

2002 Kapitalerhöhung für Mitarbeiterprogramme<br />

Ausgabe von Aktien im Zusammenhang<br />

mit der Ausübung von Aktienoptionen<br />

(options de souscription d’actions)<br />

8 942 899 144 592 135<br />

und Aktienbezugsscheinen<br />

Verrechnung der Kosten von Kapitalerhöhungen<br />

5 775 129 45 632 932<br />

mit der Kapitalrücklage (6 037 164)<br />

Beteiligung am Grundkapital und Stimmrechte<br />

Nach Kenntnis der Gesellschaft waren Kapital und Stimmrechte zum 31. Dezember 2002 wie folgt aufgeteilt:<br />

Aktionäre Anzahl gehaltene In Prozent Anzahl In Prozent<br />

Aktien des Grundkapitals Stimmrechte (2) der Stimmrechte<br />

Kuwait Petroleum Konzern 108 027 006 13,5 % 108 027 006 13,6 %<br />

Im Streubesitz befindliches Kapital (1) 684 252 809 85,6 % 684 252 809 86,4 %<br />

Indirekt gehaltene eigene Aktien 7 194 675 0,9 % – –<br />

Gesamt 799 474 490 100 % 792 279 815 100 %<br />

(1) Einschließlich der Mitarbeiter und Führungskräfte des Aventis Konzerns.<br />

(2) Im Jahr 1999 hat Aventis das Doppelstimmrecht abgeschafft. Jede Aktie verleiht eine Stimme, wobei die eigenen Aktien der Gesellschaft kein Stimmrecht gewähren.<br />

238 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE


Stand Summe Stand Summe Anzahl der Anzahl der<br />

Grundkapital Agio Grundkapital Agio Stammaktien Vorzugsaktien<br />

(FF) (FF) (€) (€) „A“ „B“<br />

Nach gegenwärtigem Kenntnisstand von Aventis ist<br />

der Kuwait Petroleum Konzern der einzige Aktionär,<br />

der den gesetzlichen Schwellenwert von 5 %<br />

überschreitet. Zum 31. Dezember 2002 ist der Konzern<br />

mit einer Beteiligung von 13,5 % der größte Aktionär<br />

von Aventis.<br />

2 997 780 419 20 872 551 872 784 759 272<br />

2 997 780 419 20 866 719 032 784 759 272<br />

3 002 059 625 20 890 840 893 785 879 483<br />

3 039 274 524 21 283 369 993 795 621 603<br />

3 039 274 524 21 282 908 497 795 621 603<br />

3 048 217 422 21 427 500 632 797 962 676<br />

3 053 992 552 21 473 133 563 799 474 490<br />

3 053 992 552 21 467 096 399 799 474 490<br />

Zum 1. März 2003 hielten die Mitglieder des<br />

Vorstands und des Aufsichtsrats der Gesellschaft<br />

137 686 Aktien (entspricht 0,02 % des Grundkapitals<br />

der Gesellschaft).<br />

Nach Wissen von Aventis bestehen keine Absprachen<br />

zwischen den Aktionären der Gesellschaft.<br />

A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 239


Entwicklung der Beteiligung am Grundkapital in den letzten drei Jahren<br />

Nach Kenntnisstand der Gesellschaft sieht die Entwicklung der Beteiligung am Grundkapital der Gesellschaft<br />

zwischen dem 31. Dezember 2000 und 2002 folgendermaßen aus:<br />

31.12.2002 31.12.2001 31.12.2000<br />

Aktionäre Anzahl % des Grund- Anzahl % des Grund- Anzahl % des Grund-<br />

Kuwait Petroleum<br />

der Aktien kapitals der Aktien kapitals der Aktien kapitals<br />

Konzern<br />

Beteiligung<br />

108 027 006 13,5 % 108 027 006 13,6 % 108 027 006 13,7 %<br />

der Mitarbeiter (1) Beteiligung<br />

27 784 399 3,5 % 27 387 195 3,4 % 29 077 541 3,7 %<br />

der Führungskräfte (2) Im Streubesitz<br />

137 686 0,02 % – – – –<br />

befindliches Kapital (3) 684 252 809 85,6 % 685 825 822 86,2 % 678 219 994 86,3 %<br />

Inländische Aktionäre 172 227 540 21,54 % 167 639 363 21,07 % 146 091 248 18,6 %<br />

Ausländische Aktionäre<br />

Mittelbar und<br />

unmittelbar gehaltene<br />

484 240 870 60,57 % 490 971 472 61,71 % 502 960 322 64,0 %<br />

eigene Aktien (4) 7 194 675 0,9 % 1 901 626 0,24 % 211 043 0,027 %<br />

N.B.: Im Jahre 1999 hat Aventis das Doppelstimmrecht abgeschafft. Jede Aktie berechtigt zu einer Stimme, wobei die eigenen gehaltenen Aktien kein Stimmrecht gewähren.<br />

(1) Geschätzte Beteiligung der Mitarbeiter weltweit.<br />

(2) Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands. Die Angaben zu den Jahren 2000 und 2001 sind aufgrund der wechselnden Besetzung des Aufsichtsrats und des Vorstands<br />

nicht maßgeblich. Angaben der Beteiligung der Führungskräfte beziehen sich auf den Stichtag 1. März 2003.<br />

(3) Einschließlich der Mitarbeiter und Führungskräfte des Aventis Konzerns.<br />

(4) Entspricht dem in Streubesitz befindlichen Kapital mit Ausnahme der Beteiligung der Mitarbeiter.<br />

Nach Wissen von Aventis gab es in den letzten drei<br />

Jahren keine weiteren wesentlichen Änderungen in<br />

der Aktionärsstruktur der Gesellschaft.<br />

Auf Basis der verfügbaren Informationen<br />

(Namensaktien, von Euroclear Frankreich am 31.<br />

Dezember 2002 durchgeführte Studie über Inhaberaktien<br />

und Anzahl der von den Banken im Hinblick<br />

auf die Hauptversammlung 2003 angeforderten<br />

Unterlagen) dürfte die Zahl der Einzelaktionäre der<br />

Gesellschaft bei ca. 800 000 liegen.<br />

Verpfändung von Aventis Namensaktien<br />

Nicht von Bedeutung<br />

240 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE<br />

Anteil der Mitarbeiter am Grundkapital<br />

Unter Beachtung des Artikels L 225-102 des<br />

französischen Handelsgesetzbuchs wird mitgeteilt,<br />

dass die Beteiligung der Mitarbeiter und ehemaligen<br />

Mitarbeiter des Aventis Konzerns im Rahmen des<br />

Mitarbeiter-Sparprogramms in Frankreich zum 31.<br />

Dezember 2002 9 804 514 Aktien beträgt, was einem<br />

Anteil von 1,2 % am Grundkapital von Aventis<br />

entspricht.<br />

Weltweit beträgt der Anteil der Mitarbeiter am<br />

Grundkapital von Aventis ca. 3,5 %.<br />

Mittelbar oder unmittelbar gehaltene eigene Anteile<br />

Zum 31. Dezember 2002 betrug der Anteil igehaltener<br />

eigener Aktien insgesamt 7 194 675 Aktien (entspricht


0,90 % des Grundkapitals von Aventis) und setzte sich<br />

wie folgt zusammen:<br />

- Aventis Inc., 100%-ige Tochtergesellschaft von Aventis,<br />

hielt 293 799 Aktien von Aventis.<br />

- Aventis hielt 6 900 876 eigene Aktien.<br />

Geografische Verteilung<br />

der Beteiligung am Grundkapital<br />

Die Aktionärsstruktur von Aventis ist durchweg<br />

international geprägt, was die weltweite Präsenz des<br />

Konzerns widerspiegelt. Die meisten Aktien werden<br />

in Europa gehalten (56 % des Kapitals).<br />

Die verfügbaren Informationen (Liste der Namensaktionäre;<br />

am 31. Dezember 2002 durchgeführte Studie<br />

sowie eine andere, Anfang Januar 2003 durchgeführte<br />

Studie über Inhaberaktien, die ergänzt wird durch eine<br />

weiter Studie vom Januar 2003) zeigen, dass zum Ende<br />

des Jahres 2002 der größte Anteil des Streubesitzes<br />

(die Kuwait Petroleum und Mitarbeiter des Konzerns<br />

ausgenommen) am Grundkapital gleichermaßen auf<br />

Frankreich sowie auf USA/Kanada mit jeweils 21,50 %<br />

entfiel – ein höherer Anteil als im letzten Jahr. Auch<br />

der Anteil Großbritanniens und Irlands nahm zu<br />

und belief sich auf 13,50 %. Der Anteil Deutschlands<br />

verringerte sich auf 8,90 %. Der Anteil des restlichen<br />

Europas am Grundkapital blieb mit 12,10 % stabil,<br />

während auf den Rest der Welt 1,10 % entfielen.<br />

Bedingtes Kapital (Capital potentiel)<br />

zum 31. Dezember 2002<br />

Am 31. Dezember 2002 belief sich die Anzahl der noch<br />

nicht ausgeübten Aktienoptionen auf 50 099 621. Die<br />

Ausübung dieser Aktienoptionen würde zur Ausgabe<br />

von 45 785 089 neuen Aventis Aktien führen.<br />

Andere Wertpapiere, die einen Zugang zum<br />

Grundkapital der Gesellschaft gewähren, existieren<br />

nicht.<br />

AKTIENHANDEL<br />

Stammaktien Aventis<br />

Die Stammaktien Aventis sind an der Pariser Börse<br />

(Euronext Paris S.A.) im amtlichen Handel (premier<br />

marché) notiert. Diese Aktien sind ebenfalls an der<br />

Frankfurter Wertpapierbörse und werden in den<br />

Vereinigten Staaten in Form von American Depositary<br />

Shares („ADS“) gehandelt, welche von der Citibank N.A.<br />

als Depotbank emittiert wurden. Jede ADS repräsentiert<br />

eine Stammaktie und ist an der New York Stock<br />

Exchange („NYSE“) unter dem Kürzel AVE notiert.<br />

Am 31. Dezember 2002 befanden sich 799 474 490<br />

Aventis Stammaktien im Umlauf, davon 32 126 988 –<br />

das entspricht 4,02 % – in Form von ADS.<br />

Die Stammaktien der Gesellschaft wurden am 22.<br />

Februar 1993 in den CAC 40, den Hauptindex der<br />

Euronext Paris, aufgenommen. Dieser Index wird<br />

täglich durch Vergleich der Gesamtmarktkapitalisierung<br />

von 40 Unternehmen, die im amtlichen Handel der<br />

Euronext Paris vertreten sind, mit einem am 31.<br />

Dezember 1987 festgelegten Basiswert berechnet.<br />

Anpassungen und Erweiterungen des Index können auf<br />

Grund von Neuentwicklungen erfolgen. Der CAC 40<br />

Index reflektiert Trends am französischen Aktienmarkt<br />

insgesamt und ist einer der am meisten beachteten<br />

Aktienkursindizes in Frankreich. Die Stammaktien der<br />

Gesellschaft sind des Weiteren im Dow Jones EURO<br />

STOXX 50 enthalten.<br />

Kursentwicklung und Umsätze an den drei<br />

Handelsplätzen<br />

Die nachstehenden Tabellen enthalten Kursinformationen<br />

(in Euro) der Stammaktien von Aventis an der<br />

Euronext Paris und an der Frankfurter Wertpapierbörse<br />

für die angegebenen Zeiträume. Ebenfalls aufgeführt<br />

sind die Kursinformationen (in Dollar) der ADS an der<br />

NYSE (Quelle: Bloomberg).<br />

Die Tabellen zeigen darüber hinaus die Zahl der<br />

durchgeführten Transaktionen an allen drei Handelsplätzen<br />

für die angegebenen Zeiträume an. Der<br />

Gesamtumsatz der Aventis Aktie hat von 570 Millionen<br />

Aktien im Jahr 2000 auf mehr als 825 Millionen Aktien<br />

im Jahr 2002 deutlich zugenommen.<br />

Auch im Jahr 2002 war Paris mit 744 609 620<br />

gehandelten Aktien (90 % der Umsätze) der mit<br />

Abstand wichtigste Handelsplatz. In New York wurden<br />

65 547 600 Aktien (8 %) und in Frankfurt 16 385 859<br />

Aktien (2 %) gehandelt.<br />

A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 241


Historischer Überblick über die Kurse (Euro) und Umsätze der Aventis Aktie an der Euronext Paris seit Januar 2001<br />

Jahr Monat Zahl der Letzter Kurs Höchster Kurs Niedrigster Kurs<br />

gehandelten des Monats des Monats des Monats<br />

Aktien (Schlussnotierung) (Tageswert) (Tageswert)<br />

2001 Januar 46 939 772 84,95 93,00 75,10<br />

Februar 38 320 184 87,80 89,85 81,70<br />

März 45 274 892 87,90 91,65 78,00<br />

April 45 707 416 87,30 91,60 82,20<br />

Mai 56 159 772 87,60 89,60 81,75<br />

Juni 53 254 256 94,30 94,50 85,20<br />

Juli 50 353 580 87,85 94,75 81,10<br />

August 46 315 984 80,50 89,95 78,65<br />

September 73 374 840 83,30 84,00 65,20<br />

Oktober 53 630 896 81,75 88,50 79,50<br />

November 56 509 392 78,00 86,90 76,25<br />

Dezember 45 374 104 79,75 80,10 71,60<br />

2002 Januar 51 329 024 80,65 81,85 74,10<br />

Februar 50 182 480 85,75 85,75 75,10<br />

März 58 570 188 79,20 85,95 77,25<br />

April 57 658 028 78,85 80,00 73,90<br />

Mai 47 346 912 74,50 80,25 73,55<br />

Juni 68 526 128 71,75 75,00 62,75<br />

Juli 82 229 800 67,00 72,90 52,75<br />

August 72 778 864 60,05 69,95 58,60<br />

September 67 567 272 53,00 62,30 47,60<br />

Oktober 73 652 312 60,45 64,95 52,30<br />

November 59 257 120 55,95 61,75 54,30<br />

Dezember 55 511 492 51,80 56,60 49,60<br />

2003 Januar 72 459 464 47,28 54,55 43,72<br />

Quelle: Bloomberg<br />

Februar 77 690 520 42,13 48,26 40,55<br />

242 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE


Historischer Überblick über die Kurse (Euro) und Umsätze der Aventis Aktie an der Frankfurter Wertpapierbörse seit Januar 2001<br />

Jahr Monat Zahl der Letzter Kurs Höchster Kurs Niedrigster Kurs<br />

gehandelten des Monats des Monats des Monats<br />

Aktien (Schlussnotierung) (Tageswert) (Tageswert)<br />

2001 Januar 2 863 809 84,50 92,80 73,50<br />

Februar 2 376 404 87,80 89,75 81,50<br />

März 3 081 372 86,50 91,35 77,50<br />

April 2 106 508 86,50 91,35 81,10<br />

Mai 1 409 806 87,50 89,10 81,42<br />

Juni 2 422 198 92,00 94,50 85,00<br />

Juli 1 800 364 86,41 94,61 81,25<br />

August 1 244 179 83,70 89,75 78,50<br />

September 1 988 954 82,50 84,50 63,00<br />

Oktober 1 574 600 81,40 88,41 79,20<br />

November 1 276 560 77,00 87,66 76,00<br />

Dezember 1 015 079 78,35 79,87 71,50<br />

2002 Januar 1 184 767 80,70 81,71 74,20<br />

Februar 1 329 928 85,50 87,35 74,80<br />

März 1 166 044 79,50 85,85 77,40<br />

April 1 340 087 78,30 79,91 74,10<br />

Mai 978 404 73,88 80,20 73,50<br />

Juni 1 730 257 71,00 74,83 57,20<br />

Juli 2 166 281 66,50 72,80 52,70<br />

August 1 187 941 59,60 69,91 58,60<br />

September 1 682 327 52,75 62,00 43,45<br />

Oktober 1 043 160 60,33 64,50 51,15<br />

November 1 300 057 55,40 61,60 54,00<br />

Dezember 1 276 606 50,39 56,49 49,12<br />

2003 Januar 1 303 964 47,40 54,46 43,70<br />

Quelle: Bloomberg<br />

Februar 1 182 813 41,55 48,30 40,40<br />

A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 243


Historischer Überblick über die Kurse (Dollar) und Umsätze der ADS/Aventis Aktie an der NYSE seit Januar 2001<br />

Jahr Monat Zahl der Letzter Kurs Höchster Kurs Niedrigster Kurs<br />

gehandelten des Monats des Monats des Monats<br />

Aktien (Schlussnotierung) (Tageswert) (Tageswert)<br />

2001 Januar 4 261 700 79,33 86,44 72,38<br />

Februar 3 828 800 80,76 82,25 74,82<br />

März 5 286 900 76,85 84,50 69,51<br />

April 3 495 100 76,90 81,19 73,68<br />

Mai 4 162 700 74,58 78,10 71,43<br />

Juni 2 791 900 79,89 80,45 72,44<br />

Juli 2 135 800 77,00 79,00 71,30<br />

August 2 254 300 73,00 78,39 71,62<br />

September 4 542 300 75,09 76,25 64,05<br />

Oktober 4 556 700 73,15 79,59 72,35<br />

November 3 883 300 69,51 77,53 67,43<br />

Dezember 2 585 200 71,00 71,00 64,71<br />

2002 Januar 3 476 700 69,99 71,20 66,63<br />

Februar 3 884 400 74,15 74,21 66,04<br />

März 4 996 800 68,75 74,07 68,00<br />

April 5 396 100 70,65 71,01 65,45<br />

Mai 3 752 400 69,72 72,06 68,24<br />

Juni 5 649 300 70,43 70,90 62,59<br />

Juli 9 382 600 65,71 71,29 52,78<br />

August 6 939 300 58,86 67,64 57,91<br />

September 5 880 900 52,55 60,02 48,00<br />

Oktober 7 539 400 59,20 62,08 52,21<br />

November 4 851 000 55,16 61,82 54,30<br />

Dezember 3 800 400 54,19 55,49 51,07<br />

2003 Januar 5 047 300 51,25 56,79 47,90<br />

Quelle: Bloomberg<br />

Februar 6 216 600 45,06 51,74 44,05<br />

244 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE


Dividenden<br />

Auf der kombinierten ordentlichen und außerordentlichen<br />

Hauptversammlung am 3. April 2003 (bzw. auf<br />

zweite Einberufung am 17. April 2003) wird eine<br />

Dividende von € 0,70 pro Aktie vorgeschlagen.<br />

Wird dieser Vorschlag angenommen, wird der<br />

Dividendenschein am 22. April 2003 abgetrennt<br />

(d.h. die Aktie ab diesen Tag „ex dividend“ gehandelt)<br />

und die Dividende ab dem 22. Mai 2003 ausgezahlt.<br />

Für die fünf vorangegangenen Geschäftsjahre sind<br />

die ausgeschütteten Netto-Dividenden, die bereits an<br />

das Finanzamt abgeführten Steuern („avoir fiscal“ =<br />

Steuerguthaben) und die entsprechenden Gesamtrenditen<br />

wie folgt:<br />

Geschäftsjahr Aus- Bereits an das Gesamtgeschüttete<br />

Finanzamt rendite*<br />

Netto- abgeführte<br />

Dividende Steuern<br />

(Steuerguthaben)*<br />

1998 € 0,61 € 0,305 € 0,915<br />

1999 € 0,45 € 0,225 € 0,675<br />

2000 € 0,50 € 0,25 € 0,75<br />

2001 € 0,58 € 0,29 € 0,87<br />

2002 (1) € 0,70 € 0,35 € 1,05<br />

(1) Vorbehaltlich der Zustimmung der kombinierten ordentlichen und außerordentlichen<br />

Hauptversammlung am 3. April 2002 (bzw. auf zweite Einberufung am<br />

17. April 2003.<br />

* N.B.: Die Angaben zu den Steuerguthaben und – daraus folgerd – zu der<br />

Gesamtrendite erfolgen vor dem Hintergrund der französischen Steuergesetzgebung<br />

für in Frankreich unbeschränkt Steuerpflichtige Privataktionäre. Ob Steuerguthaben<br />

auch von Aktionären außerhalb Frankreichs in Anspruch genommen werden<br />

können hängt von dem jeweils einschlägigen Doppelbesteuerungsabkommen ab.<br />

Nicht in Anspruch genommene Dividenden werden<br />

nach einer Frist von fünf Jahren dem Staat<br />

gutgeschrieben.<br />

WERTPAPIERE MIT ZUGANG<br />

ZUM GRUNDKAPITAL<br />

Aktienbezugsscheine und Aktienoptionen<br />

Am Ende des Geschäftsjahres 2002 waren 50 099 621<br />

Aktienbezugsscheine und Aktienoptionen im Umlauf,<br />

von denen 16 489 767 ausübbar waren. Die Ausübung<br />

sämtlicher Aktienoptionen durch Mitarbeiter und<br />

Mitglieder der Verwaltungsorgane würde zur Ausgabe<br />

von 45 785 089 neuen Aventis Aktien führen.<br />

Diese Aktienoptionen sind in Ziffer 31 des Anhangs<br />

zum Konzernabschluss beschrieben.<br />

Andere Wertpapiere, die einen Zugang zum<br />

Grundkapital der Gesellschaft gewähren, existieren<br />

nicht.<br />

A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 245


Information der Aktionäre<br />

Im Jahr 2002 hat Aventis die Kommunikation mit den<br />

Finanzmärkten, den Medien und den Einzelaktionären<br />

weiter intensiviert.<br />

Das Ziel ist nach wie vor, auf Basis der Strategie, der<br />

Geschäftstätigkeit, der Ergebnisse und der Perspektiven<br />

des Konzerns die verständlichsten, vollständigsten<br />

und schnellsten Informationen zu liefern, die unsere<br />

Partner von uns erwarten können, und zwar in<br />

Übereinstimmung mit den Anforderungen an<br />

Transparenz und Corporate Governance, zu denen<br />

wir uns verpflichtet haben.<br />

In sämtlichen seiner <strong>Dokument</strong>e bemüht sich der<br />

Konzern, neue Vorschriften der Aufsichtsbeförden,<br />

insbesondere der französischen Börsenkommission<br />

und der US-amerikanischen Securities and Exchange<br />

Commission, in Bezug auf eine umfassende<br />

Information der Aktionäre genauestens zu berücksichtigen.<br />

Aventis hat im Jahr 2002 sowohl hinsichtlich der<br />

Produkte als auch der strategischen und finanziellen<br />

Aspekte die Zahl der Pressemitteilungen sowie der<br />

Treffen mit den Analysten, den Investoren und den<br />

Einzelaktionären erhöht.<br />

Die Website von Aventis ist ausgebaut und anwenderfreundlicher<br />

gestaltet worden. Sie wird häufig besucht<br />

und bietet allen unseren Partnern sämtliche über den<br />

Konzern zur Verfügung stehenden Informationen, und<br />

zwar in Echtzeit, wie z.B. Pressekonferenzen und die<br />

Hauptversammlung.<br />

Das ganze Jahr hindurch haben Treffen mit Analysten<br />

an allen großen Finanzplätzen sowie mit institutionellen<br />

Investoren und Einzelaktionären in Frankreich<br />

und Deutschland stattgefunden.<br />

Das Aktionärskomitee aus unabhängigen Aktionären,<br />

die nicht zum Konzern gehören, bringt seine Ansichten<br />

und Vorschläge für die Gestaltung der Kommunikation<br />

mit den Einzelaktionären ein, für deren Wünsche es<br />

sich einsetzt. Die unterschiedlichen Nationalitäten,<br />

die in diesem Komitee vertreten sind, spiegeln den<br />

multikulturellen Aspekt von Aventis wider.<br />

246 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE<br />

KALENDER DER FINANZBERICHTERSTATTUNG<br />

- Veröffentlichung der Geschäftsergebnisse 2002:<br />

Mittwoch, 5. Februar 2003<br />

- Hauptversammlung (auf zweite Einberufung):<br />

Donnerstag, 17. April 2003 (1. Einberufung am 3. April<br />

2003)<br />

- Ergebnisse des 1. Quartals: Woche vom 28. April 2003<br />

- Ergebnisse des 2. Quartals: Woche vom 28. Juli 2003<br />

- Ergebnisse des 3. Quartals: Woche vom 27. Oktober<br />

2003<br />

Die Hauptversammlung wird auf der Homepage<br />

von Aventis (www.aventis.com/ir) vollständig live<br />

übertragen und ist dort anschließend in Auszügen<br />

verfügbar.


Beschlussanträge<br />

an die Hauptversammlung<br />

1. ORDENTLICHER TEIL<br />

Erster Beschluss<br />

(Genehmigung des Jahresabschlusses<br />

für das Geschäftsjahr 2002)<br />

Nachdem die Hauptversammlung von dem Geschäftsbericht<br />

des Vorstands, dem Bericht des Aufsichtsrats<br />

und dem allgemeinen Bericht der Abschlussprüfer<br />

für das Geschäftsjahr 2002 Kenntnis genommen hat,<br />

genehmigt sie unter Einhaltung der<br />

für den ordentlichen Teil der Hauptversammlung<br />

geltenden Mindestbeteiligung und Mehrheitserfordernisse<br />

die ihr vorgelegte Fassung des Jahresabschlusses<br />

zum 31. Dezember 2002 sowie die in diesem<br />

Abschluss abgebildeten oder in den Berichten<br />

erwähnten Geschäftsvorgänge der Gesellschaft, die<br />

einen Jahresüberschuss von 1 145 352 086,22 Euro<br />

ausweisen.<br />

Zweiter Beschluss<br />

(Genehmigung des Konzernabschlusses<br />

für das Geschäftsjahr 2002)<br />

Nachdem die Hauptversammlung von dem Geschäftsbericht<br />

des Vorstands, dem Bericht des Aufsichtsrats<br />

und dem Bericht der Abschlussprüfer zu dem<br />

Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2002 Kenntnis<br />

genommen hat, genehmigt sie unter Einhaltung<br />

der für den ordentlichen Teil der Hauptversammlung<br />

geltenden Mindestbeteiligung und Mehrheitserfordernisse<br />

die ihr vorgelegte Fassung des Konzernabschlusses<br />

zum 31. Dezember 2002 sowie die in diesem<br />

Abschluss abgebildeten oder in den Berichten<br />

erwähnten Geschäftsvorgänge der Gesellschaft, die<br />

einen Jahresüberschuss von 2 091 000 000,00 Euro<br />

ausweisen.<br />

Dritter Beschluss<br />

(Gewinnverwendung und Festsetzung der Dividende<br />

auf 0,70 Euro)<br />

Die Hauptversammlung – unter Einhaltung der für den<br />

ordentlichen Teil der Hauptversammlung geltenden<br />

Mindestbeteiligung und Mehrheitserfordernisse –<br />

- beschließt folgende Verwendung<br />

des Jahresüberschusses<br />

in Höhe von € 1 145 352 086,22<br />

- Einstellung in die gesetzliche<br />

Rücklage (5%) in Höhe von € 57 267 604,31<br />

- SALDO € 1 088 084 481,91<br />

- Vortrag auf neue Rechnung<br />

aus den Vorjahren € 914 573 300,25<br />

- ausschüttungsfähiger Gewinn € 2 002 657 782,16<br />

- Dividende auf<br />

799 474 490 Aktien € 559 632 143,00<br />

- Vortrag auf neue Rechnung<br />

nach Gewinnverwendung € 1 443 025 639,16<br />

Für jede Aktie wird damit eine Netto-Dividende<br />

von 0,70 Euro ausgeschüttet, die entsprechend der<br />

geltenden gesetzlichen Regelung mit einem bereits an<br />

das Finanzamt abgeführten Steuererstattungsbetrag<br />

(Steuerguthaben) von 0,35 Euro verbunden ist.<br />

Dividende und Steuerguthaben (Gesamtrendite)<br />

betragen zusammen 1,05 Euro.<br />

- beschließt, dass die Abtrennung des Dividendenscheins<br />

am 22. April 2003 stattfindet und die Dividende<br />

ab dem 22. Mai 2003 in Euro ausgezahlt wird. Falls zu<br />

diesem Zeitpunkt die Gesellschaft eigene Aktien besitzt,<br />

wird der darauf entfallende Dividendenbetrag auf neue<br />

Rechnung vorgetragen.<br />

A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 247


- stellt zudem fest, dass für die drei vorangegangenen<br />

Geschäftsjahre die ausgeschütteten Netto-Dividenden,<br />

die bereits an das Finanzamt abgeführten Steuern<br />

(Steuerguthaben) und die entsprechenden<br />

Gesamtrenditen für jede Aktiengattung wie folgt waren:<br />

Geschäftsjahr Aus- Bereits an das Gesamtgeschüttete<br />

Finanzamt rendite<br />

Netto- abgeführte<br />

Dividende Steuern<br />

(Steuerguthaben)<br />

1999 € 0,45 € 0,225 € 0,675<br />

2000 € 0,50 € 0,25 € 0,75<br />

2001 € 0,58 € 0,29 € 0,87<br />

Vierter Beschluss<br />

(Genehmigung der im Sonderbericht der Abschlussprüfer<br />

dargestellten Vereinbarungen)<br />

Nachdem die Hauptversammlung von dem<br />

Sonderbericht der Abschlussprüfer Kenntnis genommen<br />

hat, genehmigt sie unter Einhaltung der für den<br />

ordentlichen Teil der Hauptversammlung geltenden<br />

Mindestbeteiligung und Mehrheitserfordernisse die in<br />

diesem Bericht dargestellten Vereinbarungen.<br />

Fünfter Beschluss<br />

(Ermächtigung zum An- und Verkauf eigener Aktien<br />

der Gesellschaft – Maximaler Kaufpreis: 100 Euro –<br />

Mindestverkaufspreis: 50 Euro)<br />

Nach Kenntnisnahme von dem Geschäftsbericht<br />

des Vorstands sowie von dem Inhalt der von der<br />

französischen Börsenaufsicht (Commission des<br />

Opérations de Bourse) genehmigten Informationsmitteilung<br />

ermächtigt die Hauptversammlung unter<br />

Einhaltung der für den ordentlichen Teil der Hauptversammlung<br />

geltenden Mindestbeteiligung und<br />

Mehrheitserfordernisse gemäß den Bestimmungen der<br />

248 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE<br />

Artikel L 225-209 bis L 225-212 Handelsgesetzbuch den<br />

Vorstand, börslich und außerbörslich und auf jegliche<br />

Art und Weise eigene Aktien der Gesellschaft bis zu<br />

einer Höchstgrenze in Höhe von 10% des Grundkapitals<br />

zu erwerben.<br />

Von dieser Ermächtigung kann Gebrauch gemacht<br />

werden, namentlich um:<br />

a) den Aktienkurs der Gesellschaft an der Börse<br />

im Wege einer systematischen Intervention gegen<br />

den Kurstrend zu pflegen;<br />

b) gemäß den Marktgegebenheiten Aktien der<br />

Gesellschaft anzukaufen und zu verkaufen;<br />

c) den Mitarbeitern oder Organmitgliedern der<br />

Gesellschaft oder der mit ihr im Sinne des Artikels<br />

L 225-180 Handelsgesetzbuch verbundenen Gesellschaften<br />

Aktien zuzuteilen;<br />

d) die Aktien zu verwahren und sie gegebenenfalls auf<br />

jegliche Art und Weise – auch durch Optionsgeschäfte –<br />

und insbesondere durch Veräußerung an der Börse<br />

oder freihändige Veräußerung, Globalzession,<br />

öffentliche Kauf-, Tausch- oder Verkaufsangebote,<br />

Erwerb oder Verkauf von Vorkaufs- oder Veräußerungsrechten<br />

zu übertragen;<br />

e) die Aktien auf jede angemessene Art und Weise<br />

für die Optimierung der Zusammensetzung des<br />

Eigenkapitals sowie für die Durchführung von<br />

Akquisitionen zu verwenden;<br />

f) die erworbenen Aktien einzuziehen.<br />

Der Kaufpreis darf 100 Euro pro Aktie nicht<br />

übersteigen. Der Verkaufspreis muss mindestens 50<br />

Euro betragen. Falls von den im dritten Absatz des<br />

oben genannten Artikels L 225-209 Handelsgesetzbuch<br />

genannten Möglichkeiten Gebrauch gemacht wird, wird<br />

der Verkaufspreis nach den geltenden gesetzlichen<br />

Bestimmungen festgelegt.<br />

Die Hauptversammlung bevollmächtigt den<br />

Vorstand, mit der Möglichkeit zur Unterbevollmächtigung,<br />

zur Durchführung dieses Programms zum<br />

Rückkauf eigener Aktien und insbesondere zur<br />

Erteilung von Börsenaufträgen, zum Abschluss jeglicher<br />

Vereinbarungen zur Registrierung des Aktienan- und -


verkaufs, zur Abgabe sämtlicher Erklärungen gegenüber<br />

jeglichen Institutionen, zur Erledigung sämtlicher<br />

Formalitäten und generell zur Veranlassung der<br />

notwendigen Schritte.<br />

Die auf eigene Aktien entfallenden Dividendenbeträge<br />

werden auf neue Rechnung vorgetragen.<br />

Die vorliegende Ermächtigung ersetzt die durch<br />

die Hauptversammlung vom 14. Mai 2002 erteilte<br />

Ermächtigung und hebt sie damit auf. Die Gültigkeitsdauer<br />

beträgt 18 Monate.<br />

Sechster Beschluss<br />

(Aufsichtsratsvergütung)<br />

Nach Kenntnisnahme von dem Geschäftsbericht des<br />

Vorstands beschließt die Hauptversammlung unter<br />

Einhaltung der für den ordentlichen Teil der Hauptversammlung<br />

geltenden Mindestbeteiligung und<br />

Mehrheitserfordernisse, bis auf weiteres die Obergrenze<br />

für die jährlich an die Aufsichtsratsmitglieder<br />

insgesamt auszuschüttende Vergütung auf 1 500 000,-<br />

Euro festzusetzen.<br />

Siebter Beschluss<br />

(Bestellung eines beigeordneten Abschlussprüfers)<br />

Nach Kenntnisnahme von dem Geschäftsbericht des<br />

Vorstands beschließt die Hauptversammlung unter<br />

Einhaltung der für den ordentlichen Teil der Hauptversammlung<br />

geltenden Mindestbeteiligung und<br />

Mehrheitserfordernisse, PriceWaterhouseCoopers Audit<br />

S.A., 32 rue Guersant, F-75017 Paris, ersatzweise für<br />

den zurückgetretenen Gilles Gufflet und für die Dauer<br />

der noch verbleibenden Amtszeit, das heißt bis zum<br />

Ende der ordentlichen Hauptversammlung, die über<br />

den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2005<br />

beschließt, zum beigeordneten Abschlussprüfer zu<br />

bestellen.<br />

2. AUßERORDENTLICHER TEIL<br />

Achter Beschluss<br />

(Ermächtigung des Vorstands zur Kapitalerhöhung<br />

aus Gesellschaftsmitteln durch Umwandlung der<br />

Kapitalrücklage, von Gewinnrücklagen oder von in dem<br />

letzten Gewinnverwendungsbeschluss ausgewiesenen<br />

Zuführungen zu diesen Rücklagen in Grundkapital)<br />

Nach Kenntnisnahme von dem Bericht des Vorstands<br />

sowie von dem unter Beachtung der gesetzlichen<br />

Vorschriften erstatteten Sonderbericht der Abschlussprüfer<br />

ermächtigt die Hauptversammlung unter<br />

Einhaltung der für den ordentlichen Teil der Hauptversammlung<br />

geltenden Mindestbeteiligung und<br />

Mehrheitserfordernisse den Vorstand zur einmaligen<br />

oder mehrmaligen Erhöhung des Grundkapitals durch<br />

Umwandlung der Kapitalrücklage, von Gewinnrücklagen<br />

oder von in dem letzten Gewinnverwendungsbeschluss<br />

ausgewiesenen Zuführungen zu diesen<br />

Rücklagen in Grundkapital, und zwar im Wege der<br />

unentgeltlichen Zuteilung weiterer Aktien und/oder<br />

der Erhöhung des Nennwerts der vorhandenen Aktien.<br />

Die Hauptversammlung bestimmt, dass der Betrag<br />

der im Rahmen der vorliegenden Ermächtigung<br />

durchführbaren Kapitalerhöhung den Gesamtnennbetrag<br />

von 1 Milliarde Euro nicht überschreiten darf,<br />

wobei diese Begrenzung unabhängig ist von jener im<br />

anschließenden neunten Beschluss.<br />

Die Hauptversammlung bestimmt, dass der Vorstand<br />

im Falle einer Kapitalerhöhung im Wege der unentgeltlichen<br />

Zuteilung gemäß den Bestimmungen des<br />

Artikels L 225-129 Handelsgesetzbuch beschließen<br />

kann, dass die Zuteilungsrechte für Aktienspitzen nicht<br />

übertragbar sind und dass die entsprechenden Aktien<br />

veräußert werden, wobei die Veräußerungserlöse den<br />

Inhabern der Zuteilungsrechte spätestens 30 Tage nach<br />

dem Datum der Einbuchung der voll zugeteilten Aktien<br />

auf deren jeweiligen Depotkonten ausgezahlt werden.<br />

A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 249


Die Hauptversammlung ermächtigt den Vorstand<br />

zur Festlegung des Zeitpunkts der Kapitalerhöhungen,<br />

gegebenenfalls zur Festlegung des Betrags, um<br />

welchen der Nennwert der vorhandenen Aktien erhöht<br />

wird, zur unter Umständen auch rückwirkenden<br />

Festlegung des Zeitpunkts der Dividendenberechtigung<br />

der auszugebenden Aktien, zur Bestimmung der<br />

Modalitäten zum Schutz der Rechte der Inhaber von<br />

Wertpapieren, die ein Bezugsrecht auf Aktien der<br />

Gesellschaft vermitteln, sowie generell zu jeglichen<br />

Maßnahmen und zur Erledigung sämtlicher<br />

Formalitäten, um die vorgesehene Kapitalerhöhung zu<br />

realisieren und die damit verbundenen Satzungsänderungen<br />

durchzuführen.<br />

Die vorliegende Ermächtigung gilt für einen Zeitraum<br />

von 26 Monaten, beginnend mit dieser Hauptversammlung,<br />

und setzt jede bisher in bezug auf eine<br />

Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln erteilte<br />

Ermächtigung außer Kraft.<br />

Neunter Beschluss<br />

(Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe von<br />

Wertpapieren, die unter Beibehaltung des Bezugsrechts<br />

der vorhandenen Aktionäre einen sofortigen oder<br />

späteren Zugang zum Grundkapital gewähren)<br />

Nach Kenntnisnahme von dem Bericht des Vorstands<br />

sowie von dem unter Beachtung der gesetzlichen<br />

Vorschriften erstatteten Sonderbericht der Abschlussprüfer<br />

- und in Ausübung der ihr in Artikel L 225-129<br />

Handelsgesetzbuch zugewiesenen Befugnis – beschließt<br />

die Hauptversammlung unter Einhaltung der für<br />

den außerordentlichen Teil der Hauptversammlung<br />

geltenden Mindestbeteiligung und Mehrheitserfordernisse<br />

Folgendes:<br />

1 - Der Vorstand wird zur einmaligen oder<br />

mehrmaligen Ausgabe von Wertpapieren in Frankreich<br />

sowie im Ausland, und zwar in Euro, in Fremdwährungen<br />

oder in jeder weiteren an einen Währungskorb<br />

geknüpften Rechnungseinheit, unter Beibehaltung<br />

250 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE<br />

des Bezugsrechts der vorhandenen Aktionäre<br />

ermächtigt.<br />

Die Hauptversammlung beschließt, dass der Gesamtnennbetrag<br />

der sofortigen oder späteren Kapitalerhöhungen<br />

kraft der vorliegenden Ermächtigung die<br />

Summe von 1 Millarde Euro oder einen diesem Betrag<br />

entsprechenden Gegenwert nicht überschreiten darf.<br />

Dieser Betrag berücksichtigt jedoch keine eventuellen<br />

gesetzmäßigen Anpassungen zum Schutz der Rechte<br />

der Wertpapierinhaber.<br />

Der Vorstand kann folgende Wertpapiere ausgeben:<br />

a) Stammaktien;<br />

b) Wertpapiere jeder Art, nachrangig oder nicht<br />

nachrangig (bei Anleihen), die jederzeit, zu bestimmten<br />

Terminen oder während festgelegter Fristen zum Bezug<br />

von Wertpapieren, und zwar im Wege der Zeichnung,<br />

der Umwandlung, des Umtauschs, der Rückerstattung,<br />

gegen Vorlage eines Berechtigungsscheins oder auf<br />

sonstige Art und Weise, berechtigen, welche einen<br />

Anteil am Grundkapital der Gesellschaft vermitteln.<br />

Diese Wertpapiere können eine der in den Artikeln<br />

L 225 – 150 bis L 225-176 oder L 228-91 Handelsgesetzbuch<br />

vorgesehenen Formen annehmen;<br />

c) eigenständige Berechtigungsscheine, die ihren<br />

Inhabern das Recht auf den Bezug von solchen<br />

Wertpapieren verleihen, die einen Anteil am<br />

Grundkapital der Gesellschaft vermitteln. Diese Berechtigungsscheine<br />

können unentgeltlich oder entgeltlich<br />

ausgegeben werden.<br />

Die Hauptversammlung bestimmt hinsichtlich der im<br />

vorstehenden Absatz b) bezeichneten Wertpapiere, dass<br />

der Gesamtnennbetrag der Schuldverschreibungen,<br />

die kraft der vorliegenden Ermächtigung ausgegeben<br />

werden können, am Tag der Ausgabe einen Betrag<br />

von 6 Milliarden Euro nicht übersteigen darf. Diese<br />

Begrenzung ist unabhängig von jener für Schuldverschreibungen,<br />

die kein Bezugsrecht auf Wertpapiere<br />

mit Kapitalanteil vermitteln.<br />

2 - Die Aktionäre können unter den gesetzlichen<br />

Voraussetzungen ohne Einschränkung von ihrem<br />

Bezugsrecht Gebrauch machen. Der Vorstand kann den


Aktionären außerdem ein eingeschränktes Bezugsrecht<br />

auf eine größere Anzahl Wertpapiere einräumen als die<br />

derjenigen Wertpapiere, die sie uneingeschränkt<br />

beziehen dürfen, und zwar im Verhältnis zu den ihnen<br />

zustehenden Bezugsrechten und in Abhängigkeit von<br />

der Nachfrage.<br />

Der Vorstand kann hinsichtlich der im vorstehenden<br />

Absatz 1a) ermöglichten Ausgabe von Aktien<br />

insbesondere festlegen, dass jener Anteil an der<br />

Kapitalerhöhung, welcher nicht bereits durch<br />

Zeichnung ausgenutzt werden konnte, nach seinem<br />

pflichtgemäßen Ermessen vollständig oder teilweise<br />

verteilt beziehungsweise öffentlich angeboten wird<br />

oder dass der Kapitalerhöhungsbetrag unter den<br />

gesetzlichen Voraussetzungen auf den gezeichneten<br />

Betrag beschränkt wird, wobei der Vorstand die<br />

obengenannten Möglichkeiten wahlweise einzeln oder<br />

zusammen und in der ihm angemessen erscheinenden<br />

Reihenfolge nutzen kann.<br />

Der vorliegende Beschluss beinhaltet zugunsten der<br />

Inhaber von im vorstehenden Abschnitt 1b) genannten<br />

Wertpapieren (mit Ausnahme von Wandelschuldverschreibungen),<br />

die kraft der vorliegenden Ermächtigung<br />

ausgegeben werden, einen Verzicht der vorhandenen<br />

Aktionäre auf ihr Bezugsrecht auf solche Wertpapiere,<br />

zu welchen diese Wertpapiere jeweils berechtigen.<br />

Außerdem beschließt die Hauptverammlung den<br />

Ausschluss des Bezugsrechts der vorhandenen Aktionäre<br />

auf solche Aktien, die anlässlich des Umtauschs von<br />

Wandelschuldverschreibungen in Aktien ausgegeben<br />

werden, sowie auf solche Wertpapiere, zu welchen<br />

die im vorstehenden Abschnitt 1c) genannten Scheine<br />

berechtigen.<br />

3 - Die Hauptversammlung ermächtigt den Vorstand,<br />

Art und Eigenschaften der zu schaffenden Wertpapiere<br />

sowie Zeitpunkt und Modalitäten der Ausgabe, Höhe<br />

des Ausgabebetrags, Dividendenberechtigung (ggf.<br />

rückwirkend) der auszugebenden Aktien und unter<br />

Umständen die Modalitäten zum Schutz der Rechte der<br />

Inhaber von Wertpapieren, welche einen Anteil am<br />

Grundkapital der Gesellschaft vermitteln, festzulegen.<br />

Dabei ist in jedem Fall dem Umstand Rechnung zu<br />

tragen, dass der Betrag, welcher der Gesellschaft für<br />

jede kraft der vorliegenden Ermächtigung ausgegebene<br />

oder auszugebende Aktie zufließt, mindestens dem<br />

Aktiennennwert entspricht.<br />

Im Fall der Ausgabe von Wertpapieren, die gegen<br />

Vorlage eines Berechtigungsscheins zum Bezug solcher<br />

Wertpapiere berechtigen, welche einen Anteil am<br />

Grundkapital vermitteln, ist der Vorstand ermächtigt,<br />

die Modalitäten festzulegen, nach denen die<br />

Gesellschaft diese Scheine jederzeit oder innerhalb<br />

bestimmter Zeiträume zum Zwecke ihrer Einziehung<br />

erwerben darf.<br />

4 - Die Hauptversammlung beschließt, dass der<br />

Vorstand das Recht hat:<br />

- die mit der Ausgabe verbundenen Gebühren, Steuern<br />

und Honorare nach eigenem Ermessen auf das Agio<br />

jeweils anzurechnen und von diesem jene Beträge<br />

abzuziehen, die notwendig sind, um nach jeder<br />

Ausgabe die gesetzliche Rücklage wieder auf ein<br />

Zehntel des erhöhten Grundkapitals zu bringen,<br />

- die Börsennotierung der auszugebenden Wertpapiere<br />

zu veranlassen und generell,<br />

- alle Maßnahmen vorzunehmen, jegliche Vereinbarungen<br />

zu treffen und Formalitäten zu erledigen, um<br />

die geplanten Emissionen erfolgreich durchzuführen,<br />

die sich daraus ergebenden Kapitalerhöhungen<br />

festzustellen sowie die damit verbundenen Satzungsänderungen<br />

durchzuführen.<br />

Gemäß Artikel L 225-129 Handelsgesetzbuch kann<br />

der Vorstand seinen Vorsitzenden ermächtigen, im<br />

Rahmen der ggf. vorher festgelegten Modalitäten die<br />

Kapitalerhöhung durchzuführen oder auch<br />

aufzuschieben.<br />

Die vorliegende Ermächtigung gilt für einen Zeitraum<br />

von 26 Monaten beginnend mit dieser Hauptversammlung<br />

und setzt jede bisher erteilte Ermächtigung<br />

außer Kraft, die sich auf die Ausgabe von Wertpapieren<br />

bezog, die unter Aufrechterhaltung des Bezugsrechts<br />

der vorhandenen Aktionäre einen sofortigen oder<br />

späteren Anteil am Grundkapital vermitteln.<br />

A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 251


Zehnter Beschluss<br />

(Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe von<br />

Wertpapieren, die unter Ausschluss des Bezugsrechts<br />

der vorhandenen Aktionäre einen sofortigen<br />

oder späteren Zugang zum Grundkapital gewähren)<br />

Nach Kenntnisnahme von dem Bericht des Vorstands<br />

sowie von dem unter Beachtung der gesetzlichen<br />

Vorschriften erstatteten Sonderbericht der Abschlussprüfer<br />

– und in Ausübung der ihr in Artikel<br />

L 225-129 Handelsgesetzbuch zugewiesenen Befugnis –<br />

beschließt die Hauptversammlung unter Einhaltung der<br />

für den außerordentlichen Teil der Hauptversammlung<br />

geltenden Mindestbeteiligung und Mehrheitserfordernisse<br />

Folgendes:<br />

1 - Der Vorstand wird zur einmaligen oder<br />

mehrmaligen Ausgabe von Wertpapieren in Frankreich<br />

sowie im Ausland, und zwar in Euro, in Fremdwährungen<br />

oder in jeder weiteren an einen Währungskorb<br />

geknüpften Rechnungseinheit, unter Ausschluss des<br />

Bezugsrechts der vorhandenen Aktionäre ermächtigt.<br />

Der Vorstand kann ggf. den vorhandenen Aktionären<br />

im Verhältnis zu ihrem Aktienbesitz für einen von ihm<br />

bestimmten Zeitraum und im Rahmen von ihm<br />

bestimmter Modalitäten ein uneingeschränktes<br />

und/oder eingeschränktes, jedoch nicht übertragbares<br />

Bezugsrecht auf diese Wertpapiere einräumen.<br />

Die Hauptversammlung beschließt, dass der Gesamtnennbetrag<br />

der sofortigen oder späteren Kapitalerhöhungen<br />

kraft der vorliegenden Ermächtigung die<br />

Summe von 1 Milliarde Euro oder einen diesem Betrag<br />

entsprechenden Gegenwert nicht überschreiten darf,<br />

wobei jeder Gebrauch von der vorliegenden<br />

Ermächtigung auf die in dem neunten Beschluss<br />

festgelegte Begrenzung auf 1 Milliarde Euro<br />

anzurechnen ist. Der obige Begrenzungsbetrag berücksichtigt<br />

jedoch keine eventuellen gesetzmäßigen<br />

Anpassungen zum Schutz der Rechte der Inhaber von<br />

Wertpapieren, die einen Anteil am Grundkapital der<br />

Gesellschaft gewähren.<br />

252 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE<br />

Die Hauptversammlung bestimmt hinsichtlich der im<br />

nachstehenden Absatz b) bezeichneten Wertpapiere,<br />

dass der Gesamtnennbetrag der kraft der vorliegenden<br />

Ermächtigung auszugebenden Schuldverschreibungen<br />

6 Milliarden Euro am Ausgabetag nicht übersteigen<br />

darf. Dabei ist jeder Gebrauch von der vorliegenden<br />

Ermächtigung auf die in dem neunten Beschluss<br />

festgelegte Begrenzung auf 6 Milliarden Euro<br />

anzurechnen, unbeschadet des hiervon unabhängigen,<br />

für die Schuldverschreibungen ohne Bezugsrecht auf<br />

Anteile am Grundkapital geltenden Begrenzungsbetrags.<br />

Der Vorstand kann folgende Papiere ausgeben:<br />

a) Stammaktien;<br />

b) Wertpapiere jeder Art, nachrangig oder nicht<br />

nachrangig (bei Anleihen), die jederzeit, zu bestimmten<br />

Terminen oder während festgelegter Fristen zum Bezug<br />

von Wertpapieren, und zwar im Wege der Zeichnung,<br />

der Umwandlung, des Umtauschs, der Rückerstattung,<br />

gegen Vorlage eines Berechtigungsscheins oder auf<br />

sonstige Art und Weise, berechtigen, welche einen<br />

Anteil am Grundkapital der Gesellschaft vermitteln.<br />

Diese Wertpapiere können eine der in den Artikeln<br />

L 225-150 bis L 225-176 oder L 228-91 Handelsgesetzbuch<br />

vorgesehenen Formen annehmen;<br />

c) eigenständige Berechtigungsscheine, die ihren<br />

Inhabern das Recht auf den Bezug von solchen<br />

Wertpapieren verleihen, die einen Anteil am<br />

Grundkapital der Gesellschaft vermitteln. Diese Berechtigungsscheine<br />

können unentgeltlich oder entgeltlich<br />

ausgegeben werden.<br />

Die Hauptversammlung bestimmt im Einklang mit<br />

den gesetzlichen Bestimmungen, dass in jedem Fall<br />

der Betrag, welcher der Gesellschaft für jede – in<br />

Ausübung der mit den Wertpapieren verbundenen<br />

Rechten ausgegebene oder auszugebende – Aktie<br />

zufließt, mindestens dem nachfolgend definiertem<br />

Durchschnittswert entsprechen muss. Dieser<br />

Durchschnittswert errechnet sich aus den Eröffnungskursen,<br />

die auf dem Primärmarkt (Premier Marché)


der Börse Euronext Paris S.A. an zehn aufeinanderfolgenden<br />

Tagen, welche aus dem Zeitraum von zwanzig<br />

der Ausgabe der betreffenden Wertpapiere vorausgehenden<br />

Tagen ausgewählt werden, für die Aktien der<br />

Gesellschaft festgestellt werden, und wird ggf. im Falle<br />

unterschiedlicher Zeitpunkte für den Beginn der<br />

Dividendenberechtigung korrigiert.<br />

2 - Der vorliegende Beschluss beinhaltet zugunsten<br />

der Inhaber von im vorstehenden Absatz 1 b)<br />

genannten Wertpapieren (mit Ausnahme von Wandelschuldverschreibungen),<br />

die kraft der vorliegenden<br />

Ermächtigung ausgegeben wurden, einen Verzicht der<br />

vorhandenen Aktionäre auf ihr Bezugsrecht auf solche<br />

Wertpapiere, zu welchen diese Wertpapiere jeweils<br />

berechtigen.<br />

Außerdem beschließt die Hauptversammlung<br />

den Ausschluss des Bezugsrechts der vorhandenen<br />

Aktionäre auf solche Aktien, die anlässlich des<br />

Umtauschs von Wandelschuldverschreibungen in<br />

Aktien ausgegeben werden, sowie auf soche<br />

Wertpapiere, zu welchen die im vorstehenden Absatz<br />

1 c) genanten Scheine berechtigen.<br />

3 - Die Hauptversammlung ermächtigt den Vorstand,<br />

Art und Eigenschaften der zu schaffenden Wertpapiere<br />

sowie Zeitpunkt und Modalitäten der Ausgabe, Höhe<br />

des Ausgabebetrags, Dividendenberechtigung (ggf.<br />

rückwirkend) der auszugebenden Aktien und unter<br />

Umständen die Modalitäten zum Schutz der Rechte der<br />

Inhaber von Wertpapieren, welche einen Anteil am<br />

Grundkapital der Gesellschaft vermitteln, festzulegen.<br />

Dabei muss im Falle einer Ausgabe von Aktien, die mit<br />

einem Berechtigungsschein zum Bezug von Aktien<br />

verbunden sind, der Emissionspreis der gegen Vorlage<br />

des Scheins ausgegebenen oder auszugebenden<br />

Stammaktien mindestens dem nachfolgend definierten<br />

Durchschnittswert entsprechen. Dieser Durchschnittswert<br />

errechnet sich aus den Eröffnungskursen, die auf<br />

dem Primärmarkt (Premier Marché) der Börse Euronext<br />

Paris S.A. an den zehn dem Ausgabebeginn vorausgehenden<br />

Tagen für die Aktie festgestellt werden, und<br />

wird ggf. unter Berücksichtigung des Zeitpunkts der<br />

Dividendenberechtigung korrigiert.<br />

Im Fall der Ausgabe von Wertpapieren, die gegen<br />

Vorlage eines Berechtigungsscheins zum Bezug solcher<br />

Wertpapiere berechtigen, welche einen Anteil am<br />

Grundkapital vermitteln, ist der Vorstand ermächtigt,<br />

die Modalitäten festzulegen, nach denen die<br />

Gesellschaft diese Scheine jederzeit oder innerhalb<br />

bestimmter Zeiträume zum Zwecke ihrer Einziehung<br />

erwerben darf.<br />

4 - Die Hauptversammlung beschließt, dass der<br />

Vorstand das Recht hat:<br />

- die mit der Ausgabe verbundenen Gebühren, Steuern<br />

und Honorare nach eigenem Ermessen auf das Agio<br />

jeweils anzurechnen und von diesem jene Beträge<br />

abzuziehen, die notwendig sind, um nach jeder<br />

Ausgabe die gesetzliche Rücklage wieder auf ein<br />

Zehntel des erhöhten Grundkapitals zu bringen,<br />

- die Börsennotierung der auszugebenden Wertpapiere<br />

zu veranlassen und generell,<br />

- alle Maßnahmen vorzunehmen, jegliche Vereinbarungen<br />

zu treffen und Formalitäten zu erledigen, um<br />

die geplanten Emissionen erfolgreich durchzuführen,<br />

- die sich daraus ergebenden Kapitalerhöhungen<br />

festzustellen sowie die damit verbundenen Satzungsänderungen<br />

durchzuführen.<br />

Gemäß Artikel L 225-129 Handelsgesetzbuch kann<br />

der Vorstand seinen Vorsitzenden ermächtigen, im<br />

Rahmen der ggf. vorher festgelegten Modalitäten die<br />

Kapitalerhöhung durchzuführen oder auch<br />

aufzuschieben.<br />

Die vorliegende Ermächtigung gilt für einen Zeitraum<br />

von 26 Monaten beginnend mit dieser Hauptversammlung<br />

und setzt jede bisher erteilte Ermächtigung<br />

außer Kraft, die sich auf die Ausgabe von Wertpapieren<br />

bezog, welche unter Ausschluss des Bezugsrechts der<br />

vorhandenen Aktionäre einen sofortigen oder späteren<br />

Anteil am Grundkapital der Gesellschaft vermitteln.<br />

A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 253


Elfter Beschluss<br />

Beschluss (Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe<br />

von Aktien, die den Teilnehmern eines Mitarbeiter-<br />

Sparprogramms vorbehalten sind)<br />

Nachdem sie von dem Bericht des Vorstands und von<br />

dem Sonderbericht der Abschlussprüfer Kenntnis<br />

genommen hat, beschließt die Hauptversammlung<br />

unter Einhaltung der für den außerordentlichen Teil<br />

der Hauptversammlung geltenden Mindestbeteiligung<br />

und Mehrheitserfordernisse sowie unter Beachtung der<br />

Bestimmungen der Artikel L 443–1 ff. des französischen<br />

Arbeitsgesetzbuchs (Code du Travail) und des Artikels<br />

L 225-138 Handelsgesetzbuch Folgendes:<br />

Der Vorstand wird - mit der Möglichkeit zur Unterbevollmächtigung<br />

- ermächtigt, nach eigenem Ermessen<br />

alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um das<br />

Grundkapital einmal oder mehrmals durch Ausgabe<br />

von Aktien zu erhöhen. Die Aktien bzw. Wertpapiere<br />

können nur an die Arbeitnehmer der Gesellschaft oder<br />

der mit ihr im Sinne des Artikels L 225-180 Handelsgesetzbuch<br />

verbundenen Gesellschaften oder wirtschaftlichen<br />

Interessenvereinigungen ausgegeben werden,<br />

soweit diese an dem Mitarbeiter-Sparprogramm<br />

teilnehmen. Der Gesamtnennbetrag der ausgegebenen<br />

Aktien oder Wertpapiere darf 45 840 000 Euro nicht<br />

überschreiten. Die vorhandenen Aktionäre verzichten<br />

ausdrücklich auf ihr Bezugsrecht zu Gunsten der<br />

bezeichneten Arbeitnehmer.<br />

Der Ausgabebetrag wird vom Vorstand im Rahmen<br />

der geltenden gesetzlichen Bestimmungen festgelegt.<br />

Die Hauptversammlung ermächtigt den Vorstand, im<br />

Rahmen der in diesem Beschluss und gegebenenfalls<br />

im Rahmen der in den Mitarbeiter-Sparprogrammen<br />

festgelegten Grenzen, alle notwendigen Modalitäten<br />

festzulegen, insbesondere:<br />

- den Kreis der im Rahmen des Artikels L 225-180<br />

Handelsgesetzbuch in Betracht kommenden Gesellschaften<br />

festzulegen,<br />

- die Bedingungen festzulegen, die die Bezugsberechtigten<br />

bei einer Kapitalerhöhung erfüllen müssen,<br />

- den Beginn und das Ende der Zeichnungsfrist<br />

festzulegen,<br />

254 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE<br />

- im Rahmen der gesetzlichen Grenzen die Frist für die<br />

Einzahlung des Ausgabebetrags durch die Zeichner<br />

festzulegen,<br />

- die Durchführung der Kapitalerhöhung im Hinblick<br />

auf den Gesamtbetrag der gezeichneten Aktien<br />

festzustellen,<br />

- nach eigenem Ermessen die Kosten der Kapitalerhöhung<br />

auf das Agio, welches über den Nennbetrag<br />

hinausgehend bei der Ausgabe erzielt wird,<br />

anzurechnen und von diesem Betrag auch denjenigen<br />

in Abzug zu bringen, welcher erforderlich ist, um die<br />

gesetzliche Rücklage auf ein Zehntel des erhöhten<br />

Grundkapitals aufzufüllen,<br />

- alle notwendigen Maßnahmen zur Durchführung<br />

der Kapitalerhöhung zu veranlassen und die damit<br />

verbundenen Formalitäten zu erledigen, insbesondere<br />

im Hinblick auf die börsliche Zulassung der neu<br />

geschaffenen Aktien, sowie die mit der Kapitalerhöhung<br />

verbundenen Satzungsänderungen<br />

durchzuführen.<br />

Die vorstehende Ermächtigung gilt für einen<br />

Zeitraum von 26 Monaten beginnend mit dieser<br />

Hauptversammlung und setzt jede bisher erteilte<br />

Ermächtigung außer Kraft, die sich auf die Ausgabe<br />

von Aktien an die Teilnehmer eines Mitarbeiter-<br />

Sparprogramms bezog, welche einen sofortigen oder<br />

späteren Anteil am Grundkapital der Gesellschaft<br />

vermitteln.<br />

Zwölfter Beschluss<br />

(Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe von Aktien<br />

mit Aktienbezugsscheinen, die den Teilnehmern<br />

eines Mitarbeiter-Sparprogramms vorbehalten sind)<br />

Nachdem sie von dem Bericht des Vorstands und<br />

von dem Sonderbericht der Abschlussprüfer Kenntnis<br />

genommen hat, beschließt die Hauptversammlung<br />

unter Einhaltung der für den außerordentlichen Teil<br />

der Hauptversammlung geltenden Mindestbeteiligung<br />

und Mehrheitserfordernisse sowie unter Beachtung der<br />

Bestimmungen der Artikel L 443–1 ff. des französischen


Arbeitsgesetzbuchs (Code du Travail) und der Artikel<br />

L 225-138 und L 228-92 Handelsgesetzbuch Folgendes:<br />

Der Vorstand wird - mit der Möglichkeit zur Unterbevollmächtigung<br />

- ermächtigt, nach eigenem Ermessen<br />

alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um das<br />

Grundkapital einmal oder mehrmals durch Ausgabe<br />

von Aktien mit Aktienbezugsscheinen zu erhöhen. Die<br />

Aktien mit Aktienbezugsscheinen können nur an die<br />

Arbeitnehmer der Gesellschaft oder der mit ihr im<br />

Sinne des Artikels L 225-180 Handelsgesetzbuch<br />

verbundenen Gesellschaften oder wirtschaftlichen<br />

Interessenvereinigungen ausgegeben werden, soweit<br />

diese an dem Mitarbeiter-Sparprogramm teilnehmen.<br />

Der Gesamtnennbetrag der ausgegebenen Aktien mit<br />

Aktienbezugsscheinen darf 9 550 000 Euro nicht<br />

überschreiten. Die vorhandenen Aktionäre verzichten<br />

ausdrücklich auf ihr Bezugsrecht zu Gunsten der<br />

bezeichneten Arbeitnehmer.<br />

Der Ausgabebetrag wird vom Vorstand im Rahmen<br />

der geltenden gesetzlichen Bestimmungen festgelegt.<br />

Die Hauptversammlung ermächtigt den Vorstand, im<br />

Rahmen der in diesem Beschluss und gegebenenfalls<br />

im Rahmen der in den Mitarbeiter-Sparprogrammen<br />

festgelegten Grenzen, alle notwendigen Modalitäten<br />

festzulegen, insbesondere:<br />

- den Kreis der im Rahmen des Artikels L 225-180<br />

Handelsgesetzbuch in Betracht kommenden Gesellschaften<br />

festzulegen,<br />

- die Bedingungen festzulegen, die die Bezugsberechtigten<br />

bei einer Kapitalerhöhung erfüllen müssen,<br />

- den Beginn und das Ende der Zeichnungsfrist<br />

festzulegen,<br />

- im Rahmen der gesetzlichen Grenzen die Frist für die<br />

Einzahlung des Ausgabebetrags durch die Zeichner<br />

festzulegen,<br />

- die Durchführung der Kapitalerhöhung im Hinblick<br />

auf den Gesamtbetrag der gezeichneten Aktien<br />

festzustellen.<br />

Jede neue Aktie ist mit einem oder mehreren<br />

Aktienbezugsscheinen ausgestattet, welche jederzeit,<br />

spätestens aber mit Ablauf von fünf Jahren seit der<br />

Ausgabe, den Bezug einer bestimmten Anzahl neuer<br />

Aktien oder eines bestimmten Bruchteils einer neuen<br />

Aktie ermöglicht. Der Bezug erfolgt zu einem<br />

einheitlichen Bezugspreis, welcher dem<br />

Durchschnittswert der an den letzten 20 Tagen vor dem<br />

Beschluss des Vorstands über die Gewährung der Aktien<br />

mit Aktienbezugsscheinen und über den Beginn der<br />

Bezugsfrist auf dem Primärmarkt (Premier Marché) der<br />

Börse Euronext Paris S.A. notierten Eröffnungskurse<br />

für die Aktien der Gesellschaft entspricht, wobei die<br />

Anzahl der Aktien oder der Bruchteil der Aktien vom<br />

Vorstand mit der Maßgabe festgesetzt werden, dass<br />

der Marktwert des mit dem jeweiligen Bezugsschein<br />

vermittelten Vorteils 20 % dieses Durchschnittwerts<br />

nicht übersteigt.<br />

Die Hauptversammlung<br />

- ermächtigt den Vorstand, den Inhabern der<br />

Bezugsscheine die Ausübung ihres Bezugsrechts<br />

insoweit einzuräumen, als das Grundkapital um einen<br />

Betrag von 5 800 000 Euro durch Ausgabe einer<br />

entsprechenden Anzahl neuer Aktien gegen Bareinlage<br />

erhöht wird,<br />

- schließt das Bezugsrecht der vorhandenen Aktionäre<br />

auf Aktien aus, die im Rahmen der Ausübung der<br />

Rechte aus den Bezugsscheinen ausgegeben werden,<br />

- setzt fest, dass der Gesamtnennbetrag der auf der<br />

Grundlage des vorstehenden Beschlusses ausgegebenen<br />

Aktien (unter Einschluss des Gesamtnennbetrages aller<br />

aufgrund der Ausübung der Rechte aus den Bezugsscheinen<br />

im Rahmen dieser Ermächtigung<br />

auszugebenden Aktien) und der Gesamtnennbetrag der<br />

auf der Grundlage des elften Beschlusses ausgegebenen<br />

Aktien zusammen einen Gesamtnennbetrag von<br />

insgesamt 51 600 000 Euro nicht überschreiten dürfen,<br />

- erteilt dem Vorstand im Rahmen der in diesem<br />

Beschluss festgelegten Grenzen alle in dem elften<br />

Beschlussvorschlag beschriebenen Ermächtigungen,<br />

um sämtliche Modalitäten festzulegen.<br />

Der Vorstand wird ermächtigt,<br />

- nach eigenem Ermessen die Kosten der Kapitalerhöhung<br />

auf das Agio, welches über den Nennbetrag<br />

hinausgehend bei der Ausgabe erzielt wird,<br />

anzurechnen und von diesem Betrag auch denjenigen<br />

A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 255


in Abzug zu bringen, welcher erforderlich ist, um die<br />

gesetzliche Rücklage auf ein Zehntel des erhöhten<br />

Grundkapitals aufzufüllen,<br />

- alle notwendigen Maßnahmen zur Durchführung<br />

der Kapitalerhöhung zu veranlassen und die damit<br />

verbundenen Formalitäten zu erledigen, insbesondere<br />

im Hinblick auf die börsliche Zulassung der<br />

neugeschaffenen Aktien, sowie die mit der Kapitalerhöhung<br />

verbundenen Satzungsänderungen<br />

durchzuführen.<br />

Die vorstehende Ermächtigung gilt für einen<br />

Zeitraum von 26 Monaten beginnend mit dieser<br />

Hauptversammlung und setzt jede bisher erteilte<br />

Ermächtigung außer Kraft, die sich auf die Ausgabe von<br />

Aktien mit Aktienbezugsscheinen an die Teilnehmer<br />

eines Mitarbeiter-Sparprogramms bezog, welche einen<br />

sofortigen oder späteren Anteil am Grundkapital der<br />

Gesellschaft vermitteln.<br />

Dreizehnter Beschluss<br />

(Ermächtigung des Vorstands zur Kapitalherabsetzung<br />

durch Einziehung erworbener Aktien nach Maßgabe<br />

des Artikels L 225-209 Handelsgesetzbuch)<br />

Nach Kenntnisnahme von dem Bericht des Vorstands<br />

sowie von dem unter Beachtung der gesetzlichen<br />

Bestimmungen erteilten Sonderbericht der Abschlussprüfer<br />

ermächtigt die Hauptversammlung unter<br />

Einhaltung der für den außerordentlichen Teil der<br />

Hauptversammlung geltenden Mindestbeteiligung<br />

und Mehrheitserfordernisse den Vorstand – mit der<br />

Möglichkeit zur Unterbevollmächtigung –, das Kapital<br />

nach eigenem Ermessen, auch hinsichtlich des<br />

Zeitpunkts, herabzusetzen, und zwar im Wege der<br />

einmaligen oder mehrmaligen Einziehung aller oder<br />

eines Teils der bereits erworbenen eigenen Aktien<br />

und/oder der im Rahmen jeglicher gegenwärtigen<br />

oder zukünftigen Ermächtigung durch die ordentliche<br />

Hauptversammlung gemäß Artikel L 225-209 Handelsgesetzbuch<br />

noch zu erwerbenden Aktien. Diese<br />

Ermächtigung gilt bis zu einer Grenze von 10% des<br />

Grundkapitals sowie im Rahmen aller anderen<br />

geltenden Vorschriften.<br />

256 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE<br />

Die Hauptversammlung ermächtigt den Vorstand<br />

umfassend – mit der Möglichkeit zur Unterbevollmächtigung<br />

– zur Durchführung dieser Kapitalherabsetzungen<br />

sowie zu den damit verbundenen<br />

Satzungsänderungen, zur Erledigung jeglicher<br />

Formalitäten, zur Abgabe sämtlicher Anträge und<br />

Erklärungen und generell zur Veranlassung der<br />

notwendigen Schritte.<br />

Diese Ermächtigung gilt für einen Zeitraum von zwei<br />

Jahren beginnend mit dieser Hauptversammlung und<br />

setzt jede bisher erteilte Ermächtigung zur Kapitalherabsetzung<br />

durch Einziehung der im Rahmen des Artikel<br />

L 225-209 Handelsgesetzbuch erworbenen Aktien außer<br />

Kraft.<br />

Vierzehnter Beschluss<br />

(Vollmachten)<br />

Die Hauptversammlung ermächtigt jeden Inhaber einer<br />

Abschrift oder eines Auszugs aus dem Protokoll dieser<br />

Hauptversammlung zur Erledigung sämtlicher<br />

Hinterlegungs- oder Veröffentlichungsformalitäten.


6. VERANTWORTLICH FÜR DEN GESCHÄFTSBERICHT UND FÜR DIE ABSCHLUSSPRÜFUNG<br />

Verantwortlich für den Geschäftsbericht<br />

ÜBERNAHME DER VERANTWORTUNG<br />

FÜR DEN GESCHÄFTSBERICHT<br />

Nach unserer Kenntnis entsprechen die Angaben<br />

in dem vorliegenden <strong>Dokument</strong> der Wahrheit.<br />

Sie enthalten sämtliche Informationen, die<br />

notwendig sind, um den Anlegern ein Urteil über<br />

die Vermögenslage, die Geschäftsaktivitäten,<br />

die Finanzlage, die Ertragslage und die Aussichten<br />

des Emittenten zu ermöglichen. Sie enthalten<br />

keine Auslassungen, welche den Aussagegehalt<br />

der gegebenen Informationen verändern.<br />

7. März 2003<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Igor Landau<br />

VERANTWORTLICH FÜR DEN GESCHÄFTSBERICHT UND FÜR DIE ABSCHLUSSPRÜFUNG 257


Erklärung der Abschlussprüfer<br />

und Revisoren<br />

ERKLÄRUNG DER ABSCHLUSSPRÜFER<br />

UND REVISOREN<br />

In unserer Eigenschaft als Abschlussprüfer und<br />

Revisoren von Aventis und unter Anwendung der<br />

Verordnung COB 98-01 haben wir in Übereinstimmung<br />

mit den für den Berufsstand in Frankreich geltenden<br />

Regeln eine Prüfung der Angaben zur Finanzlage und<br />

zu den historischen Abschlüssen vorgenommen, die<br />

in der französischen Originalversion dieses <strong>Dokument</strong>s<br />

(Document de Référence) enthalten sind.<br />

Die Erstellung dieses <strong>Dokument</strong>s liegt in der<br />

Verantwortung des Vorstandes. Unsere Aufgabe ist<br />

es, eine Beurteilung darüber abzugeben, ob die darin<br />

enthaltenen Angaben zur Finanzlage und zu den<br />

Abschlüssen ein zutreffendes Bild vermitteln.<br />

Im Einklang mit den in Frankreich anzuwendenden<br />

Regeln des Berufsstandes bestanden unsere Prüfungshandlungen<br />

darin, die zutreffende Darstellung der<br />

Angaben zur Finanzlage und zu den Abschlüssen zu<br />

beurteilen, deren Einklang mit den Abschlüssen zu<br />

überprüfen, zu denen der Bericht eines Prüfers erteilt<br />

Abschlussprüfer<br />

Mitglieder der Compagnie Régionale de Paris<br />

Coopers & Lybrand Audit RSM Salustro Reydel<br />

Mitglied von PricewaterhouseCoopers<br />

gez. Pierre-Bernard Anglade gez. Benoît Lebrun<br />

Revisoren<br />

gez. PricewaterhouseCoopers<br />

258 VERANTWORTLICH FÜR DEN GESCHÄFTSBERICHT UND FÜR DIE ABSCHLUSSPRÜFUNG<br />

wurde, die sonstigen Angaben in diesem <strong>Dokument</strong><br />

kritisch zu würdigen, um mögliche wesentliche Unstimmigkeiten<br />

in den Angaben zur Finanzlage und zu den<br />

Abschlüssen aufzuzeigen und auf offenkundig falsche<br />

Angaben hinzuweisen, die uns auf der Basis unserer<br />

im Rahmen unserer Prüfung erlangten Kenntnisse über<br />

die Geschäftstätigkeit und das wirtschaftliche und<br />

rechtliche Umfeld der Gesellschaft aufgefallen sind.<br />

Dieses <strong>Dokument</strong> enthält keine zukunftsorientierten<br />

Einzelangaben, die in strukturierter Weise hergeleitet<br />

wurden (neue Anforderung der französischen Börsenkommission<br />

- Commission des Opérations de Bourse).<br />

Die vom Vorstand der Aventis aufgestellten Jahresund<br />

Konzernabschlüsse für die Geschäftsjahre zum 31.<br />

Dezember 2002, 2001 und 2000 wurden von uns gemäß<br />

den Regeln des Berufsstandes geprüft und mit uneingeschränkten<br />

Testaten versehen.<br />

Auf der Grundlage unserer Prüfung haben wir keine<br />

Anhaltspunkte dafür festgestellt, dass die in diesem<br />

<strong>Dokument</strong> enthaltenen Angaben zur Finanzlage und<br />

zu den historischen Abschlüssen keine zutreffende<br />

Darstellung der Lage geben.


7. VERGLEICHSÜBERSICHTEN<br />

Vergleichsübersicht zum<br />

Geschäftsbericht des Vorstands<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

wir haben Sie zu der kombinierten ordentlichen und außerordentlichen Hauptversammlung einberufen, um Ihnen<br />

insbesondere den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2002, den Vorschlag über die Gewinnverwendung sowie<br />

die gesamte Geschäftstätigkeit im Verlauf des vergangenen Geschäftsjahres zur Zustimmung vorzulegen<br />

(ordentlicher Teil).<br />

Im außerordentlichen Teil der Hauptversammlung bitten wir Sie um die Zustimmung zur Erneuerung<br />

verschiedener kapitalbezogener Ermächtigungen des Vorstands.<br />

Die nachfolgende Synopse ermöglicht die Auffindung der entsprechenden Informationen in dem Bericht des<br />

Vorstands.<br />

I - ORDENTLICHER TEIL<br />

Erläuterungen zum Konzernabschluss Seite 69<br />

Erläuterungen zum Einzelabschluss Seite 204<br />

Beschlussanträge an die ordentliche Hauptversammlung Seite 247<br />

Genehmigungspflichtige Vereinbarungen Seite 224<br />

Börsengeschäfte mit Aktien der Gesellschaft zum Zwecke der Marktregulierung Seite 234<br />

Aktionärsstruktur Seite 238<br />

Mittelbar und unmittelbar gehaltene eigene Aktien Seite 240<br />

Beteiligung der Mitarbeiter am Grundkapital Seite 240<br />

Mitteilung über den Zukauf von Beteiligungen beziehungsweise<br />

Mehrheitsbesitz im Laufe des Geschäftsjahres Seite 209<br />

Ausgabe von Schuldverschreibungen Seite 216<br />

Vergütung Seite 64<br />

Corporate Governance Seite 50<br />

Sozialpolitische Informationen Seite 260<br />

Umweltbezogene Informationen Seite 261<br />

II- AUßERORDENTLICHER TEIL<br />

Beschlussanträge an die außerordentliche Hauptversammlung Seite 247<br />

VERGLEICHSÜBERSICHTEN 259


Vergleichsübersicht zum<br />

Nachhaltigkeitsbericht 2002<br />

Das nachfolgende Inhaltsverzeichnis gibt einen Überblick über die Informationen, die in Übereinstimmung mit<br />

Artikel L 225-102-1 § 4 des französischen Handelsgesetzbuches im Bericht des Vorstands enthalten sein müssen.<br />

Diese Informationen sind im Nachhaltigkeitsbericht 2002 von Aventis enthalten.<br />

I – SOZIALPOLITISCHE INFORMATIONEN<br />

A - Gesamtzahl der Mitarbeiter, Beschäftigungsverhältnisse mit befristeten und unbefristeten<br />

Verträgen, mögliche Schwierigkeiten bei der Einstellung von Mitarbeitern, Entlassungen<br />

sowie deren Gründe, Überstunden, externe Arbeitskräfte;<br />

Informationen über Pläne zum Personalabbau sowie zum Erhalt von Arbeitsplätzen, Initiativen<br />

für berufliche Umstellungen, Wiedereinstellungen und berufsbegleitende Maßnahmen Seite 3, 29, 30<br />

B - Organisation der Arbeitszeit, Arbeitszeiten für Voll- und Teilzeitkräfte,<br />

Abwesenheit und deren Gründe Seite 30<br />

C - Vergütung und Vergütungsentwicklung, Sozialabgaben, Anwendung der Vorschriften<br />

von Titel IV, Buch IV des französischen Arbeitsgesetzbuches, berufliche<br />

Chancengleichheit von Mann und Frau Seite 27, 28, 30<br />

D - Geschäftsbeziehungen und Übersicht über Tarifabkommen Seite 28, 30<br />

E - Hygiene und Sicherheit Seite 30, 33, 34<br />

F - Schulung und Weiterbildung Seite 27, 28, 30<br />

G - Beschäftigung und Eingliederung von behinderten Mitarbeitern Seite 30<br />

H - Betriebliche Sozialleistungen Seite 27 ,30<br />

I - Umfang von Aufträgen an Unterlieferanten Seite 30<br />

J - Geografische Auswirkungen der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft im Hinblick<br />

auf Beschäftigung und regionale Entwicklung Seite 30<br />

K - Beziehungen der Gesellschaft zu Verbänden für berufliche Eingliederung,<br />

Bildungseinrichtungen, Umweltschutzverbänden, Verbänden zum Schutz<br />

von Verbrauchern und der lokalen Bevölkerung Seite 14, 15, 30<br />

260 VERGLEICHSÜBERSICHTEN


L - Umfang von Aufträgen an Unterlieferanten und Art und Weise, in welcher das Unternehmen<br />

und seine Tochtergesellschaften die Bestimmungen der Rahmenvereinbarungen<br />

der Internationalen Arbeitsorganisation umsetzen Seite 18, 30<br />

M- Art und Weise, in welcher die ausländischen Tochtergesellschaften die<br />

Auswirkungen ihrer Geschäftsaktivitäten auf die regionale Entwicklung<br />

und die lokale Bevölkerung berücksichtigen –<br />

II – UMWELTBEZOGENE INFORMATIONEN<br />

A - Verbrauch von Wasser, Rohstoffen und Energie im Hinblick auf die getroffenen<br />

Maßnahmen zur effizienteren Energienutzung sowie der besseren Nutzung<br />

erneuerbarer Energien, Nutzungsbedingungen der Böden, Emissionen in Luft,<br />

Wasser und Boden, die der Umwelt erheblichen Schaden zufügen können<br />

sowie Lärm- und Geruchsbelästigung und Abfälle Seite 35-39<br />

B - Maßnahmen, um die Beeinträchtigung des biologischen Gleichgewichts,<br />

des Naturraums und der geschützten Tier- und Pflanzenarten zu begrenzen Seite 36<br />

C - Bewertungs- und Zertifizierungsmaßnahmen in Bezug auf den Umweltschutz Seite 32<br />

D - Maßnahmen, die gegebenenfalls getroffen wurden, um die Übereinstimmung<br />

der Geschäftsaktivitäten mit den in diesem Bereich maßgeblichen gesetzlichen<br />

Regelungen und deren Durchführungsbestimmungen zu gewährleisten Seite 8, 13, 14, 33<br />

E - Entstandene Kosten zur Vermeidung von Umweltbelastungen durch<br />

die Tätigkeit des Unternehmens Seite 36, 38<br />

F - Existenz interner Zuständigkeitsbereiche für Umweltmanagement, diesbezügliche Schulung<br />

und Aufklärung der Mitarbeiter, aufgewendete Mittel zur Eindämmung von Umweltrisiken<br />

sowie die Einrichtung der Abteilung für die Handhabung von Umweltschäden,<br />

deren Folgen über die Grenzen des Betriebsgeländes hinausgehen Seite 10, 14, 32<br />

G - Höhe der Rückstellungen und Garantiebeträge für Risiken im Umweltbereich Seite 39<br />

H - Höhe der während des Geschäftsjahres aufgrund von Gerichtsurteilen im Umweltbereich<br />

geleisteten Schadensersatzzahlungen und Maßnahmen zum Ausgleich von Umweltschäden Seite 33<br />

I - Informationen bezüglich der Ziele, die das Unternehmen seinen ausländischen<br />

Tochtergesellschaften in Bezug auf die oben genannten Punkte A bis F vorschreibt Seite 10, 11, 32<br />

VERGLEICHSÜBERSICHTEN 261


Termine & Ansprechpartner<br />

WICHTIGE TERMINE 2003<br />

Hauptversammlung:<br />

17. April 2003 in Straßburg<br />

Bericht über das 1. Quartal:<br />

Woche vom 28. April 2003<br />

Bericht über das 2. Quartal:<br />

Woche vom 28. Juli 2003<br />

Bericht über das 3. Quartal:<br />

Woche vom 27. Oktober 2003<br />

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Dieser Bericht liegt auch in englischer und französischer Sprache<br />

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67917 Strasbourg cedex 9 · Frankreich<br />

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