Gesamtes Dokument (1679 kb) - Investis
Gesamtes Dokument (1679 kb) - Investis
Gesamtes Dokument (1679 kb) - Investis
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Geschäfts- und Finanzbericht Aventis 2002<br />
Geschäfts- und<br />
Finanzbericht 2002<br />
Making a Difference
Aventis leistet mit der Erforschung,<br />
Entwicklung und Vermarktung von inno-<br />
vativen verschreibungspfl ichtigen Arz-<br />
neimitteln und Impfstoffen einen ent -<br />
scheidenden Beitrag für die Gesund-<br />
heit. Weltweit bieten wir Patienten<br />
und Ärzten neuartige Therapien, die<br />
unzureichende Behandlungsmög-<br />
lichkeiten verbessern und zur Kos-<br />
tensenkung im Gesundheitswe-<br />
sen beitragen. Hoch wirk same<br />
Produkte, en ga gierte Mit -<br />
arbeiter und eine erfolg-<br />
reiche Ge schäfts ent wick-<br />
lung sind die Basis für<br />
unser nachhal tiges<br />
Wachstum.
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Brief an die Aktionäre 2<br />
Bericht des Aufsichtsrats 5<br />
Informationen für den Leser 8<br />
1. Aventis im Geschäftsjahr 2002 9<br />
Kennzahlen auf einen Blick 9<br />
Produktübersicht 10<br />
2. Geschäftsaktivitäten des Konzerns<br />
und Aussichten 13<br />
Allgemeine Informationen 13<br />
Aventis im Überblick 15<br />
Strategie 15<br />
Vereinfachte Organisationsstruktur 17<br />
Wichtige Ereignisse im Jahr 2002 18<br />
Strategische Produkte 21<br />
Forschung und Entwicklung 29<br />
Produktportfolio in der Entwicklungsphase 33<br />
Geografische Märkte 37<br />
Marketing und Vertrieb 38<br />
Sachanlagen 45<br />
Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts 48<br />
3. Corporate Governance 50<br />
Vorstand 51<br />
Aufsichtsrat 54<br />
Ausschüsse des Aufsichtsrats 60<br />
Vergütung<br />
Kapitalbeteiligung der Führungskräfte<br />
64<br />
und Mitarbeiter 65<br />
Mitarbeiter 68<br />
4. Bericht des Vorstands 69<br />
Erläuterungen zum Konzernabschluss 69<br />
Konzernabschluss 102<br />
Bericht der Abschlussprüfer und Revisoren<br />
zu den Konzernabschlüssen 182<br />
Risikofaktoren 183<br />
Jahresabschluss 204<br />
Allgemeiner Bericht der Abschlussprüfer 223<br />
Sonderbericht der Abschlussprüfer<br />
über genehmigungspflichtige<br />
Vereinbarungen 224<br />
Sonderbericht der Abschlussprüfer<br />
zur Ausgabe von Wertpapieren 227<br />
Sonderbericht der Abschlussprüfer<br />
zu Kapitalerhöhungen,<br />
die den Mitarbeitern vorbehalten sind 229<br />
5. Aventis und ihre Aktionäre 231<br />
Angaben zur Gesellschaft 231<br />
Die Aventis Aktie 234<br />
Information der Aktionäre<br />
Beschlussanträge<br />
246<br />
an die Hauptversammlung 247<br />
6. Verantwortlich für den Geschäftsbericht<br />
und für die Abschlussprüfung 257<br />
Verantwortlich für den Geschäftsbericht<br />
Erklärung der Abschlussprüfer<br />
257<br />
und Revisoren 258<br />
7. Vergleichsübersichten 259<br />
Vergleichsübersicht zum Geschäftsbericht<br />
des Vorstands 259<br />
Vergleichsübersicht<br />
zum Nachhaltigkeitsbericht 2002 260<br />
Termine und Ansprechpartner<br />
Hinweis: Dieser Geschäfts- und Finanzbericht ist lediglich eine Übersetzung in die deutsche Sprache und dient allein<br />
der Information. Rechtlich maßgeblich ist die französische Originalversion, die als Teil des Referenzdokuments (Document<br />
de Référence) bei der französischen Börsenkommission (Commission des Opérations de Bourse) mit Datum vom 7. März 2003<br />
registriert ist.<br />
Er kann in Verbindung mit einer finanziellen Transaktion verwandt werden, wenn er mit einem Genehmigungsvermerk<br />
der Börsenkommission versehen ist.<br />
INHALTSVERZEICHNIS 1
BRIEF AN DIE AKTIONÄRE<br />
Sehr geehrte Aktionärinnen<br />
und Aktionäre,<br />
Wir haben unsere<br />
anspruchsvollen<br />
Wachstumsziele<br />
im dritten Jahr<br />
in Folge erreicht<br />
Wir haben den<br />
Verkauf des<br />
Pflanzenschutz-<br />
Geschäftes und<br />
von Animal<br />
Nutrition erfolgreich<br />
abgeschlossen<br />
und unsere<br />
Management-<br />
Struktur vereinfacht<br />
Im Jahr 2002 ist Aventis erneut überdurchschnittlich und nachhaltig<br />
gewachsen und zählte damit wiederum zu den am schnellsten<br />
expandierenden Pharmaunternehmen weltweit. Darüber hinaus<br />
haben wir die Unternehmensstruktur weiter entwickelt, um unser Ziel<br />
besser erreichen zu können: die Patienten weltweit mit innovativen<br />
Arzneimitteln und Impfstoffen zu versorgen.<br />
2 BRIEF AN DIE AKTIONÄRE<br />
Ich freue mich, Ihnen im Namen des Aventis Vorstands über ein weiteres erfolgreiches<br />
Geschäftsjahr berichten zu können. Mit unseren Ergebnissen für 2002 haben wir die anspruchsvollen<br />
Wachstumsziele, die wir uns gesetzt hatten, erreicht – obwohl die Rahmenbedingungen<br />
schwieriger waren als zunächst erwartet.<br />
2002: EIN ERFOLGREICHES JAHR DES WANDELS<br />
Die wichtigsten Leistungen können wir wie folgt zusammenfassen:<br />
• Der Umsatz im Kerngeschäft stieg operativ um 11,6 % auf € 17,6 Milliarden, insbesondere dank<br />
des starken zweistelligen Wachstums unserer strategischen Produkte und des erfolgreichen<br />
Impfstoff-Geschäfts.<br />
• Das Produktportfolio und die geografische Präsenz wurden weiter verbessert. Auf dem weltweit<br />
größten Markt, den USA, haben wir 39 % des Kerngeschäft-Umsatzes erzielt, das sind 3 Prozentpunkte<br />
mehr als im Vorjahr. Der Anteil der strategischen Produkte am gesamten Umsatz mit<br />
verschreibungspflichtigen Arzneimitteln weltweit erhöhte sich in nur einem Jahr von 47 % auf 55 %.<br />
• Wir haben 13 neue Produkte und Indikationen zur Zulassung in einem oder mehreren wichtigen<br />
Märkten eingereicht. Wir haben außerdem elf Zulassungen erhalten – ein wichtiger Schritt zur<br />
Ausweitung unseres Geschäfts in schnell wachsenden Therapiegebieten.<br />
• Wir konnten wichtige Lizenznahmen vereinbaren: für DiaPep277 im Indikationsgebiet Diabetes<br />
und für Genasense, das in der Krebsbehandlung eingesetzt werden soll.<br />
• Die Bruttomarge erhöhte sich auf 74,1 % des Umsatzes. Dies ist auf das optimierte Produktportfolio<br />
und die verbesserte geografische Präsenz sowie auf Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung<br />
an unseren Produktionsstandorten zurückzuführen.<br />
• Der Gewinn nach Steuern stieg um 28 % auf € 2,08 Milliarden – das ist eines der besten<br />
Ergebnisse in der Pharmabranche.<br />
• Der Gewinn je Aktie erhöhte sich um 27 % und erreichte € 2,62, nach € 2,07 im Vorjahr. Damit<br />
wurde 2002 zum dritten Mal in Folge seit der Gründung von Aventis ein überdurchschnittlicher<br />
Ergebniszuwachs von mehr als 20 % erzielt.<br />
Wir haben den Verkauf von Aventis CropScience und Aventis Animal Nutrition erfolgreich<br />
abgeschlossen. Die Erträge aus diesen Veräußerungen haben zusammen mit dem starken Cash-Flow<br />
aus dem operativen Geschäft wesentlich zur Stärkung unserer Bilanz beigetragen. Dies vergrößert<br />
den finanziellen Handlungsrahmen, um unser Kerngeschäft weiter auszubauen. Die Fokussierung
Wir sind gut<br />
aufgestellt, um die<br />
Herausforderungen<br />
eines veränderten<br />
Umfelds<br />
zu meistern<br />
Unsere<br />
strategischen<br />
Pharmaprodukte<br />
verfügen über<br />
ein erhebliches<br />
Potenzial für<br />
weiteres Wachstum<br />
Wir konzentrieren<br />
uns auf Bereiche,<br />
in denen wir einen<br />
entscheidenden<br />
Beitrag zu einer<br />
besseren Gesundheitsversorgung<br />
liefern und<br />
wichtige<br />
medizinische<br />
Bedürfnisse<br />
erfüllen können<br />
des Aventis Geschäfts hat auch dazu geführt, unsere Führungsstruktur zu vereinfachen und sie<br />
an die neue Identität als ein reines Pharmaunternehmen anzupassen.<br />
Die Leistungen unserer weltweit 78 000 Mitarbeiter haben maßgeblich zum erfolgreichen<br />
Geschäftsverlauf beigetragen. Ich möchte unseren Mitarbeitern an dieser Stelle für ihr<br />
Engagement und ihre Motivation sehr herzlich danken.<br />
HERAUSFORDERUNGEN BESTEHEN, CHANCEN NUTZEN<br />
In den nächsten Jahren sehen wir uns neuen Herausforderungen im wirtschaftlichen Umfeld und<br />
bei den aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen ausgesetzt: Die Arzneimittelpreise sind weiter<br />
unter Druck, da die Regierungen in vielen Ländern mit schwächerem Wirtschaftswachstum<br />
konfrontiert sind und versuchen, die Ausgaben im Gesundheitswesen dauerhaft zu begrenzen.<br />
Gleichzeitig wird der Schutz geistigen Eigentums, die Grundlage von Innovation, systematisch<br />
geschwächt. Zunehmende Forschungskosten, aufwändige neue Verfahren und steigende<br />
Zulassungsanforderungen verlängern den Zeitraum bis zur Produktzulassung und führen zu einer<br />
branchenweit rückläufigen Forschungsproduktivität.<br />
Andererseits bietet die Pharmaindustrie auch künftig beachtliche Wachstumsmöglichkeiten:<br />
Die Weltbevölkerung nimmt rapide zu, und die Menschen leben länger und gesünder. Überall<br />
in der Welt verlangen sie nach einem besseren Zugang zum Gesundheitswesen und besseren<br />
Behandlungsmöglichkeiten. Die Prävention, Diagnose und Behandlung zahlreicher Erkrankungen<br />
ist heute oft noch unzureichend. Pharmaunternehmen, die in der Lage sind, innovative<br />
Medikamente und Impfstoffe auf den Markt zu bringen, mit denen die Bedürfnisse der Patienten<br />
befriedigt werden können, werden sich mehr denn je als treibende Kräfte in diesem Marktumfeld<br />
behaupten können.<br />
WACHSTUM DURCH INNOVATION UND PARTNERSCHAFTEN IM DIENST<br />
DER PATIENTEN<br />
Die Mehrzahl unserer derzeit vermarkteten strategischen Produkte befinden sich erst am Anfang<br />
ihres Lebenszyklus. Allegra, Taxotere und Lovenox sowie Umsatzträger wie Lantus, Ketek und<br />
Actonel verfügen über ein beeindruckendes Potenzial für weiteres Wachstum. Zahlreiche<br />
Zulassungsanträge sind vorgesehen, um neue Märkte zu erschließen und die zugelassenen<br />
Indikationen auf breitere Patientengruppen auszudehnen. In vielen Ländern fördern wir<br />
Informationskampagnen mit verschiedenen Partnern, um den Patienten näher zu bringen, wie<br />
zum Beispiel das Risiko einer tiefen Venenthrombose reduziert oder Diabetes durch regelmäßige<br />
Kontrolle des Blutzuckerspiegels HbA1c besser behandelt werden kann.<br />
Aventis konzentriert alle Anstrengungen auf therapeutische Gebiete, in denen wir den<br />
Patienten mit neuen Arzneimitteln und Impfstoffen einen entscheidenden Beitrag für eine<br />
bessere Gesundheit bieten können.<br />
Wir stehen in der Bekämpfung von Krebs an vorderster Stelle – eine Krankheit, deren<br />
Folgen wir so kontrollierbar machen wollen, dass die Patienten ein annähernd normales Leben<br />
führen können. Führend sind wir auch in der Behandlung von Diabetes, der in Teilen der Welt<br />
epidemische Ausmaße erreicht hat und den wir gemeinsam mit unseren Partnern durch<br />
innovative Therapien zu überwinden hoffen.<br />
Darüber hinaus konzentrieren wir unsere Forschung auf Krankheiten, die noch nicht oder<br />
nicht ausreichend behandelt werden können und bei denen wir über wissenschaftliche<br />
Kenntnisse verfügen. Dazu gehören koronare Herzerkrankungen, die Alzheimer’sche Krankheit,<br />
rheumatoide Arthritis, Multiple Sklerose und Schizophrenie. Unsere Pipeline beinhaltet derzeit<br />
mehr als 40 Substanzen in der klinischen Entwicklung, darunter bahnbrechende Arzneimittel<br />
und innovative vorbeugende und therapeutische Impfstoffe.<br />
BRIEF AN DIE AKTIONÄRE 3
Wir werden unser<br />
Kerngeschäft im<br />
Jahr 2003 weiter<br />
stärken und<br />
unsere Position<br />
als ein führendes<br />
Unternehmen<br />
in der Pharmaindustrie<br />
festigen<br />
Der Patient steht<br />
für uns an erster<br />
Stelle – überall<br />
in der Welt<br />
4 BRIEF AN DIE AKTIONÄRE<br />
2003: WEITERER FORTSCHRITT<br />
Nach der erfolgreichen Entwicklung im Jahr 2002 haben wir uns auch für das Geschäftsjahr 2003<br />
ehrgeizige Ziele gesetzt. Unsere Anstrengungen gelten einem starken organischen Wachstum,<br />
das wir beim operativen Umsatz im oberen einstelligen Prozentbereich und beim Gewinn je<br />
Aktie in einer Spanne zwischen 15 % und 19 % erwarten. Dabei sind Einmalaufwendungen für<br />
die Umsetzung eines Programms zur Produktivitätssteigerung bereits berücksichtigt. Herausforderungen<br />
entstehen aus dem schwächeren US-Dollar, der sich auf unsere Rechnungslegung in Euro<br />
auswirkt, sowie durch Wettbewerbsdruck auf einige strategische Produkte wie Allegra, das sich<br />
derzeit in den USA in einem veränderten Umfeld behaupten muss, nachdem ein wichtiges Konkurrenzprodukt<br />
jetzt rezeptfrei angeboten wird. Gleichzeitig werden die Patente von Allegra durch<br />
Generika-Anbieter in Frage gestellt. Wir sind dennoch überzeugt, dass Aventis diese Schwierigkeiten<br />
erfolgreich meistern wird.<br />
Wir werden die erfolgreiche Einführung von Lantus und Ketek in weiteren wichtigen Märkten<br />
fortsetzen und die Indikationsgebiete für Taxotere auf ergänzende Behandlung von Brust-,<br />
Prostata- oder Magenkrebs ausdehnen. Wir wollen neue Produkte zur Zulassung einreichen, um<br />
unser Wachstum über das Jahr 2005 hinaus zu sichern. Dazu gehören bahnbrechende Produkte<br />
wie Genasense für die Behandlung verschiedener Krebsarten, das inhalierbare Corticosteroid<br />
Alvesco gegen Asthma (in den USA) sowie das schnell wirksame Insulin Glulisin für die Behandlung<br />
von Diabetes.<br />
Natürlich werden wir uns auch weiterhin unserer unternehmerischen Verantwortung stellen.<br />
Wir wollen die Sicherheit unserer Produkte garantieren, vorbildliche Produktionsmethoden<br />
beibehalten und weiterhin höchste Standards der Rechnungslegung erfüllen. Ergänzend zu<br />
diesem Geschäftsbericht veröffentlichen wir einen Nachhaltigkeitsbericht (Sustainability Report),<br />
der unsere Beiträge, die über die finanziellen und wissenschaftlichen Erfolge hinausgehen,<br />
dokumentiert.<br />
Wir werden weiterhin für Patienten in der ganzen Welt für einen besseren Zugang zum<br />
Gesundheitswesen eintreten. Als Teil unserer Initiativen für eine nachhaltige Gesundheitsfürsorge<br />
setzen wir uns als Mitglied der „Global Alliance for Vaccines and Immunization" (GAVI) für<br />
Schutzumpfungen in Entwicklungsländern ein. Wir unterstützen die Weltgesundheitsorganisation<br />
WHO und andere Organisationen im Kampf gegen Polio und die Schlafkrankheit und arbeiten mit<br />
der Nelson Mandela-Stiftung an der Bekämpfung der Tuberkulose in Südafrika. Um den Zugang<br />
zu Arzneimitteln zu erleichtern, werden wir in den USA die Einführung von TogetherRx weiter<br />
verfolgen, ein Programm, das älteren Patienten mit niedrigem Einkommen Rabatte auf verschreibungspflichtige<br />
Arzneimittel gewährt.<br />
Mit der Konzentration auf Krankheitsgebiete, in denen wir einen entscheidenden Beitrag für<br />
eine bessere Gesundheit der Patienten leisten können, sind wir zuversichtlich, die erfolgreiche<br />
Entwicklung seit der Gründung von Aventis fortsetzen zu können. Im Namen des Vorstands danke<br />
ich Ihnen, unseren Aktionärinnen und Aktionären, für Ihre Unterstützung.<br />
Igor Landau<br />
Vorsitzender des Vorstands
BERICHT DES AUFSICHTSRATS<br />
Sehr geehrte Aktionärinnen<br />
und Aktionäre,<br />
Im Jahr 2002 wurde Aventis zu einem reinen Pharmaunternehmen<br />
weiter entwickelt und erzielte zum dritten Mal in Folge zweistellige<br />
Wachstumsraten bei Umsatz und Ergebnis. Wir sind zuversichtlich,<br />
dass der Pharmamarkt auch in den kommenden Jahren ein erhebliches<br />
Wachstumspotenzial bietet. Aventis ist gut aufgestellt, um in diesem<br />
viel versprechenden Umfeld eine führende Rolle zu spielen.<br />
GESCHÄFTSUMFELD UND STRATEGIE<br />
Mit der erfolgreichen Veräußerung des Agrargeschäfts ist Aventis zu einem reinen Pharmaunternehmen<br />
geworden. Der Verkauf von Aventis CropScience an die Bayer AG zu einem<br />
Unternehmenswert von € 7,25 Milliarden wurde im Juni 2002 abgeschlossen.<br />
Der Pharmamarkt bietet ein beträchtliches Wachstumspotenzial, das durch hohe<br />
Nachfrage und medizinische, wissenschaftliche und technologische Fortschritte getragen<br />
wird, die sich auf alle Indikationsgebiete erstrecken.<br />
Eine kurzzeitige Wachstumsschwächung erklärt sich aus dem Ablauf von Patentrechten<br />
und rückläufigen Produktzulassungen; die langfristigen Wachstumspotenziale des Marktes<br />
bleiben jedoch bestehen.<br />
Aventis hat sich auf den therapeutischen Nutzen und das Potenzial der strategischen<br />
Produkte konzentriert, Schwerpunkte in der Erforschung und Entwicklung von Arzneimitteln<br />
gesetzt, die Unternehmensstruktur angepasst, die operative Effizienz gesteigert und weiter<br />
auf solidem Fundament aufgebaut. Mit einem Forschungsaufwand von € 3,1 Milliarden<br />
investiert Aventis intensiv in die Erforschung und Entwicklung innovativer Arzneimittel<br />
und Impfstoffe. Die Aussichten und Herausforderungen sowie die Unternehmensstrategie<br />
zur Unterstützung des Wachstums werden vom Aventis Vorstand im Brief an die Aktionäre<br />
näher erläutert.<br />
GESCHÄFTSERGEBNIS 2002<br />
Der Aufsichtsrat hat die vom Vorstand vorgelegten Finanzergebnisse geprüft und stellt für<br />
das Jahr 2002 einen konsolidierten Umsatz von € 20 622 Millionen fest. Aventis konnte die<br />
anspruchsvollen Wachstumsziele zum dritten Mal in Folge erreichen, trotz eines schwierigen<br />
Marktumfelds im Jahr 2002. Der Konzerngewinn nach Steuern stieg auf € 2 091 Millionen<br />
im Vergleich zu € 1 505 Millionen im Jahr 2001.<br />
BERICHT DES AUFSICHTSRATS 5
6 BERICHT DES AUFSICHTSRATS<br />
Im Kerngeschäft wurde im Jahr 2002 ein Rekordumsatz in Höhe von € 17 591 Millionen<br />
erzielt, das sind operativ (währungsbereinigt) 11,6 % mehr als im Vorjahr mit € 16 576<br />
Millionen. Die Bruttomarge erhöhte sich auf 74,1 % gegenüber 73,3 % im Jahr 2001.<br />
Das EBITA stieg um 19 % auf € 4 505 Millionen, die EBITA-Marge verbesserte sich um 2,8<br />
Prozentpunkte auf 25,6 %.<br />
Der Umsatz der nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten ging 2002 auf € 3 026<br />
Millionen zurück im Vergleich zu € 6 365 Millionen im Jahr 2001. Dieser Rückgang war<br />
in erster Linie auf den Verkauf von Aventis Animal Nutrition und von Aventis CropScience<br />
im ersten Halbjahr 2002 zurückzuführen.<br />
Der Aufsichtsrat stellt fest, dass sich der konsoliderte Gewinn je Aktie auf € 2,64<br />
verbessert hat, gegenüber € 1,91 im Jahr 2001. Dieses Konzernergebnis enthält Beiträge<br />
von Aktivitäten, die nicht zum Kerngeschäft gehören.<br />
Der Aufsichtsrat bestätigt das Ergebnis gemäß Einzelabschluss von Aventis als Holdinggesellschaft<br />
mit einem Nettogewinn von € 1 145 Millionen gegenüber € 499 Millionen im<br />
Jahr 2001.<br />
UNTERNEHMENSLEITUNG (CORPORATE GOVERNANCE)<br />
In der Hauptversammlung am 14. Mai 2002 wurden Jürgen Dormann, der ehemalige<br />
Vorsitzende des Vorstands, und Jean-René Fourtou, der ehemalige stellvertretende<br />
Vorsitzende des Vorstands, in den Aufsichtsrat gewählt. Der Aufsichtsrat hat auf seiner<br />
Sitzung im Anschluss an die Hauptversammlung Jürgen Dormann zu seinem Vorsitzenden<br />
und Jean-René Fourtou zu seinem stellvertretenden Vorsitzenden bestellt.<br />
Im Geschäftsjahr 2002 ist der Aufsichtsrat fünfmal zusammengetreten und hat die Arbeit<br />
des Aventis Vorstands sorgfältig überwacht. Der Aufsichtsrat unterhielt ständigen Kontakt<br />
mit dem Vorstand, um über die Entwicklung des Unternehmens informiert zu bleiben. Der<br />
Vorstand hat dem Aufsichtsrat und seinen Ausschüssen durch ausführliche schriftliche und<br />
mündliche Berichterstattung in Übereinstimmung mit der internen Geschäftsordnung in<br />
jeder Hinsicht ermöglicht, alle wesentlichen strategischen Entscheidungen, die Entwicklung<br />
von Aventis sowie des gesamten Wirtschaftszweigs zu erörtern.<br />
AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATS<br />
In seiner Sitzung im Anschluss an die Hauptversammlung am 14. Mai 2002 hat der<br />
Aufsichtsrat beschlossen, einen Strategieausschuss einzusetzen. Dieser Ausschuss stärkt<br />
die Unternehmensleitung (Corporate Governance) und ergänzt die bisherigen Ausschüsse<br />
(Finanz- und Prüfungsausschuss sowie Personalausschuss), die am 15. Dezember 1999 für<br />
die Unterstützung der Arbeit des Aufsichtsrats eingerichtet worden waren.<br />
Im Geschäftsjahr 2002 hat der Strategieausschuss zwei Sitzungen abgehalten, in denen<br />
vor allem eine vom Vorstand erstellte umfangreiche Studie zu aktuellen und erwarteten<br />
künftigen Entwicklungen in der Pharmaindustrie weltweit sowie im aufsichtsrechtlichen<br />
und wirtschaftlichen Umfeld analysiert wurden. Darüber hinaus wurden eine Reihe von<br />
Szenarien und Möglichkeiten zur Sicherung von Wachstum und Wertschöpfung untersucht.<br />
Außerdem wurde die Strategie dahingehend angepasst, dass sich Aventis in seinen<br />
Forschungsaktivitäten auf wesentliche Indikationsgebiete konzentriert.<br />
Der Finanz- und Prüfungsausschuss ist zu vier Sitzungen zusammengekommen, um die<br />
Quartals-, Halbjahres- und Jahresabschlüsse, Finanzpläne und -ziele zu überprüfen sowie
den Fortgang verschiedener Desinvestitionen und Neuorganisationen, den Dividendenvorschlag,<br />
Rechtsstreitigkeiten, die Bilanzierung bestimmter Sachverhalte und bestimmte<br />
Ermächtigungen für den Vorstand zu untersuchen. Darüber hinaus waren auch Aktivitäten<br />
der internen Revision und die Organisation des Risikomanagements Inhalt der Beratungen.<br />
Der Personalausschuss traf zu sechs Sitzungen zusammen, um das Ausscheiden der<br />
Herren Dormann und Fourtou aus dem Vorstand, die neue Zusammensetzung von Vorstand<br />
und Aufsichtsrat sowie die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats zu erörtern. Der Ausschuss<br />
gab Empfehlungen für eine attraktive und international wettbewerbsfähige Vergütungspolitik<br />
und für die wesentlichen Ermittlungskriterien für den variablen Teil der Vergütung<br />
der Vorstandsmitglieder. Darüber hinaus hat der Ausschuss den Vorschlag für den Aktienoptionsplan<br />
2002 geprüft, der für Konzernmitarbeiter angeboten wurde.<br />
Der Aufsichtsrat hat aktuelle Entwicklungen der Unternehmensleitung (Corporate<br />
Governance) aufmerksam verfolgt und, angesichts der Notierung von Aventis an der Euronext<br />
Paris S.A., der New York Stock Exchange (NYSE) sowie der Frankfurter Wertpapierbörse, eine<br />
erste Untersuchung der neuen rechtlichen Vorschriften und Empfehlungen zur Corporate<br />
Governance in Frankreich, Deutschland und den USA vorgenommen, insbesondere im<br />
Hinblick auf die Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse.<br />
Der Aufsichtsrat hat die Beschlussanträge des Vorstands für die nächste Hauptversammlung<br />
geprüft und schließt sich diesen an.<br />
Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand seine Anerkennung und sein Vertrauen aus<br />
und dankt allen Mitarbeitern für ihren Einsatz und ihre Leistungen im Jahr 2002.<br />
Jürgen Dormann Jean-René Fourtou<br />
Vorsitzender Stellvertretender Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrats des Aufsichtsrats<br />
BERICHT DES AUFSICHTSRATS 7
INFORMATIONEN FÜR DEN LESER<br />
Informationen für den Leser<br />
ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />
Informationen über sozialpolitischen und umweltbezogene<br />
Themen, die gemäß Artikel L 225-102-1 des<br />
französischen Handelsgesetzbuches (Code de Commerce)<br />
Bestandteil des Berichts des Vorstands an die Hauptversammlung<br />
sind, erscheinen im Nachhaltigkeitsbericht<br />
2002 Dieser bildet zusammen mit dem vorliegenden<br />
Geschäfts- und Finanzbericht 2002 das Referenzdokument<br />
(Document de Référence) 2002 von Aventis.<br />
Die sozialpolitischen und umweltbezogenen Themen aus<br />
dem Bericht des Vorstands sind in einer Vergleichsübersicht<br />
auf Seite 46 des Nachhaltigkeitsberichtes verzeichnet.<br />
Produktnamen in kursiver Schrift in diesem Bericht sind<br />
eingetragene Markennamen von Aventis, ihren Tochtergesellschaften<br />
und Beteiligungen, mit Ausnahme von:<br />
• Markennamen, die von Aventis und/oder ihren<br />
Beteiligungen in Lizenz verwendet werden, wie Actonel<br />
und Optinate, Marken von Procter & Gamble Pharmaceuticals,<br />
Alvesco, eine Marke von Altana, Benet, eine<br />
Marke von Takeda Chemical Industries Ltd., Campto, eine<br />
Marke von Kabushiki Kaisha Yakult Honsha, Copaxone,<br />
eine Marke von Teva Pharmaceuticals Industries,<br />
Dexlipotam, eine Marke von Viatris GmbH & Co. KG,<br />
DiaPep277, eine Marke von Peptor Ltd., Exubera, eine<br />
Marke von Pfizer Products Inc., Genasense, eine Marke<br />
von Genta Inc., Picovir, eine Marke von Sanofi-Synthélabo,<br />
Tavanic, eine Marke von Daiichi Pharmaceutical Co. Ltd.,<br />
sowie Stamaril und Mutagrip, Marken von Institut Pasteur.<br />
• Markennamen, die von Aventis und/oder ihren<br />
Beteiligungen verkauft wurden, wie Cardizem, eine Marke<br />
von Biovail (nur in den USA), Ionamin, eine Marke von<br />
Medeva Pharmaceutical Manufacturers Inc. (außer Kanada<br />
und Spanien), SeedLink und StarLink, Marken von Bayer,<br />
Synercid, eine Marke von King Pharmaceuticals.<br />
• Arixtra, eine Marke von Sanofi-Synthélabo, Cipro<br />
in den USA und Kogenate, Marken von Bayer, Claritin, eine<br />
Marke von Schering Corporation, Ivomec, Eprinex,<br />
Frontline, Marken von Merial, und Hexavac, Neorabies,<br />
Revaxis/Repevax, Tetravac, und Viatim, Marken von Aventis<br />
Pasteur MSD.<br />
8 INFORMATIONEN FÜR DEN LESER<br />
ZUKUNFTSBEZOGENE AUSSAGEN<br />
Abgesehen von historischen Informationen sind die<br />
Aussagen in diesem Geschäftsbericht zukunftsbezogen,<br />
wobei Risiken und ungewisse Ereignisse auf sie einwirken<br />
können. Faktoren, die zur Folge haben können, dass die<br />
tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Prognosen<br />
abweichen, sind zum Beispiel:<br />
• das Verfehlen der Umsatzziele aufgrund des Wettbewerbs<br />
oder der Marktakzeptanz unserer Produkte<br />
• die erfolgreiche Einführung generischer Konkurrenzprodukte<br />
zu unseren strategischen Markenpräparaten<br />
• unerwartete negative Ergebnisse bei der Erforschung<br />
und Entwicklung neuer Produkte<br />
• das Scheitern der Zulassung für neue Produkte und<br />
Indikationserweiterungen<br />
• die Nicht-Realisierung angekündigter Synergien<br />
aufgrund politischer, gesellschaftlicher oder anderer<br />
Schwierigkeiten<br />
• ungünstige Wechselkursschwankungen insbesondere<br />
zwischen US-Dollar und Euro<br />
• nicht durchgeführter Umtausch von Wandelschuldverschreibungen<br />
in Clariant Aktien<br />
• Verzögerung oder Ausbleiben der erwarteten Netto-<br />
Erträge aus dem Verkauf von Vermögenswerten<br />
• Einführung neuer oder geänderter Bestimmungen<br />
für die Zulassung von Produkten, Produktsicherheit,<br />
Umweltschutz oder Herstellungsprozesse<br />
• Unwirksamkeit des Patentschutzes<br />
• unerwartete Kosten oder Verbindlichkeiten aus Rechtsstreitigkeiten<br />
• alle weiteren, schwer vorhersehbaren Risiken und<br />
Unsicherheiten<br />
Wir können nicht garantieren, dass wir die oben<br />
aufgeführten Ergebnisse erzielen. Weitere Informationen<br />
zu Risiken und ungewissen Ereignissen sind in diesem<br />
Bericht in Kapitel 4 „Bericht des Vorstands – Risikofaktoren“<br />
aufgeführt.<br />
Aventis erstellt darüber hinaus einen Geschäftsbericht in<br />
englischer Sprache (Form 20-F) gemäß den Bestimmungen<br />
des U.S. Securities Exchange Act von 1934.
1. AVENTIS IM GESCHÄFTSJAHR 2002<br />
Kennzahlen auf einen Blick<br />
Umsatz<br />
(in Millionen €)<br />
Bruttomarge<br />
(in %)<br />
Forschung und<br />
Entwicklung<br />
(in Millionen €)<br />
Gewinn nach Steuern<br />
(in Millionen €)<br />
EBITA*<br />
(in Millionen €)<br />
Investitionen<br />
(in Millionen €)<br />
17 591<br />
16 576<br />
74,1<br />
73,3<br />
3141<br />
2891<br />
2081<br />
1630<br />
4505<br />
3783<br />
864<br />
998<br />
* Ungeprüfte, nicht in den U.S. GAAP geregelte Kennzahl, die von Aventis als Betriebsergebnis<br />
vor Goodwill-Abschreibungen zuzüglich Erträge aus Equity-Beteiligungen errechnet wird.<br />
2002<br />
2001<br />
2002<br />
2001<br />
2002<br />
2001<br />
2002<br />
2001<br />
2002<br />
2001<br />
2002<br />
2001<br />
Die Angaben beziehen sich auf das Kerngeschäft von Aventis (verschreibungspflichtige<br />
Arzneimittel, Impfstoffe, den 50 %-Anteil am<br />
Tiergesundheits-Geschäft Merial und die Konzernebene). Die Vorjahreszahlen<br />
wurden angepasst, weil das Geschäft mit Blutplasmaprodukten<br />
nicht mehr zum Kerngeschäft zählt.<br />
Dieser Bericht hat ausschließlich Informationscharakter.<br />
Aventis erstellt zur Hauptversammlung einen rechtlich bindenden<br />
Ge schäfts bericht in französischer Sprache, das sogenannte «Document<br />
de Référence», sowie einen Geschäftsbericht nach Form 20-F<br />
in englischer Sprache, der den Vorschriften des U.S. Securities<br />
Exchange Act von 1934 entspricht.<br />
Kennzahlen zur Aventis Aktie<br />
Unverwässerter Gewinn je Aktie (in €)<br />
Unverwässerter Gewinn je Aktie vor<br />
Goodwill-Abschreibungen (in €)<br />
Zahl der Aktien<br />
am 31. Dezember<br />
Angaben je Aktie (in €)<br />
Dividende<br />
Kurs-Gewinn-Verhältnis<br />
Eigenkapital<br />
(in Milliarden €)<br />
Jahreschlusskurs<br />
Marktkapitalisierung am<br />
31. Dezember (in Milliarden €)<br />
Durchschnittliches tägliches<br />
Handelsvolumen (Zahl der Aktien)<br />
Paris<br />
New York<br />
Frankfurt<br />
2002<br />
2,62<br />
3,31<br />
799 474 490<br />
0,70<br />
19,77<br />
11,34<br />
51,80<br />
41,41<br />
2 920 038<br />
260 110<br />
64 766<br />
2001<br />
2,07<br />
2,79<br />
795 621 603<br />
0,58<br />
38,53<br />
12,02<br />
79,75<br />
63,45<br />
2 415 870<br />
176 551<br />
91 541<br />
A VENTIS IM GESCHÄFTSJAHR 2002 9
Produktübersicht<br />
Therapiegebiet<br />
ATEMWEGE/ALLERGIEN<br />
Nasacort<br />
KARDIOLOGIE/THROMBOSE<br />
Lovenox/Clexane<br />
Delix/Tritace<br />
ONKOLOGIE<br />
Taxotere<br />
Campto (1<br />
STOFFWECHSEL/DIABETES<br />
Lantus<br />
Amaryl<br />
(1)<br />
Wichtige Entwicklungen<br />
10 A VENTIS IM GESCHÄFTSJAHR 2002<br />
· Weltweit wachstumsstärkstes, nicht-sedierendes Antihistaminikum.<br />
· Studien bestätigen die Wirksamkeit und gute Verträglichkeit.<br />
· In Japan für die Behandlung von Juckreiz in Zusammenhang mit bestimmten<br />
Hauterkrankungen zugelassen.<br />
· Umsatz<br />
· World’s<br />
der Nasacort-Familie<br />
fastest-growing<br />
wuchs<br />
non-sedating<br />
um 31<br />
antihistamine<br />
%, vor allem durch<br />
in 2002.<br />
die Erfolge<br />
von Nasacort<br />
· Studies<br />
AQ.<br />
confi rm favorable effi cacy and safety profi le.<br />
· Studie<br />
·<br />
zeigt<br />
Approved<br />
bei den<br />
in Japan<br />
Patienten<br />
for the<br />
eine<br />
treatment<br />
starke Produktpräferenz<br />
of itching associated<br />
gegenüber<br />
with<br />
konkurrierenden<br />
dermatological<br />
Arzneimitteln.<br />
diseases.<br />
· Führende US-Position in den Indikationen der Kardiologie und<br />
medizinischen Vorbeugung ausgebaut.<br />
· Neue Studienergebnisse zeigen weitere Vorteile gegenüber nichtfraktioniertem<br />
Heparin.<br />
· In Deutschland zur Vorbeugung von Schlaganfall, Herzinfarkt und<br />
lebensbedrohlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Diabetes- und<br />
Hochrisiko-Patienten zugelassen.<br />
· 10-Jahres-Daten des Herzinfarktregisters MITRA PLUS belegen die Vorteile<br />
gegenüber anderen ACE-Hemmern.<br />
· FDA- und EU-Zulassung für die Primärbehandlung von fortgeschrittenem<br />
nicht-kleinzelligen Lungenkrebs in Kombination mit Cisplatin.<br />
· Die auf der ASCO-Tagung vorgelegten Studienergebnisse weisen auf eine<br />
wichtige Rolle in der ergänzenden Behandlung von Brustkrebs hin.<br />
· Studien zum Einsatz in der ergänzenden Chemotherapie bei Darmkrebs,<br />
fortgeschrittenem Magenkarzinom sowie klein zelligem und nichtkleinzelligem<br />
Lungenkrebs wurden begonnen.<br />
· Von der Europäischen Kommission für Patienten mit Typ 1- und Typ 2-<br />
Diabetes bei einfacher Dosierung zu jeder Tageszeit zugelassen.<br />
· Erfolgreiche Markteinführung in GB und Irland.<br />
· Zunehmende Marktdurchdringung in Deutschland und den USA.<br />
· In Europa in Kombination mit Metformin zugelassen.<br />
· Studie belegt verbesserte Blutzucker-Kontrolle bei täglicher<br />
Einmalgabe zusammen mit Lantus.<br />
· Marktanteil in Deutschland erholt sich nach Rückgang in den<br />
Jahren 2000 und 2001.<br />
Umsatz (in Millionen €)<br />
2030<br />
1762<br />
329<br />
266<br />
1563<br />
1453<br />
923<br />
709<br />
1261<br />
1 003<br />
241<br />
202<br />
299<br />
94<br />
578<br />
478<br />
172<br />
170<br />
2002<br />
2001<br />
2002<br />
2001<br />
2002<br />
2001<br />
2002<br />
2001<br />
2001<br />
2002<br />
2001<br />
2002<br />
2001<br />
2002<br />
2001<br />
2002<br />
2001<br />
2002
Therapiegebiet<br />
ARTHRITIS/OSTEOPOROSE<br />
(2) (1)<br />
INFEKTIONEN<br />
ZENTRALES NERVENSYSTEM<br />
IMPFSTOFFE (5)<br />
Grippe-Impfstoffe<br />
Impfstoff-Kombinationen<br />
für Kinder<br />
(3)<br />
(4)<br />
(6)<br />
Wichtige Entwicklungen<br />
· Einmal wöchentliche Dosierungsform (35 mg) in den USA und der<br />
EU zugelassen.<br />
· Überlegenheit in der schnellen und nachhaltigen Reduzierung<br />
von Wirbelfrakturen wird zunehmend anerkannt.<br />
· Studien · World’s belegen fastest-growing die Wirksamkeit non-sedating und antihistamine Verträglichkeit in in 2002. der<br />
Behandlung · Studies confi der rm rheumatoiden favorable effi cacy Arthritis. and safety profi le.<br />
· Neue · Approved Daten in zeigen Japan Arava for the als treatment wirksame, of allgemein itching associated gut verträgliche<br />
und with sichere dermatological Behandlungsoption diseases. für Arthritis psoriatica.<br />
· In wichtigen EU-Ländern und den größten Märkten Lateinamerikas<br />
erfolgreich eingeführt.<br />
· «Approvable letter» der FDA für drei Indikationen im Januar 2003<br />
erhalten.<br />
· Nummer 2 unter den Fluorchinolonen in Europa.<br />
· Ausgezeichnete Wirksamkeit und Verträglichkeit.<br />
· Bevorzugtes Antibiotikum bei Infektionen durch Methicillin-resistente<br />
Staphylokokken und bei grampositiven Infektionen.<br />
· Erfolgreich in den Schwellenländern China und Bangladesh eingeführt.<br />
· Copaxone in der bei Raumtemperatur sieben Tage haltbaren Form wurde<br />
in 16 Ländern Europas zugelassen.<br />
· Erfolgreiche Umsatzentwicklung in Deutschland im ersten Jahr nach<br />
Einführung.<br />
· Aventis Pasteur stellte weltweit 127 Millionen Einheiten Grippe-Impfstoffe<br />
bereit.<br />
· FDA erteilte im September die Zulassung für Fluzone in der<br />
Darreichungsform für Kinder; Auslieferung begann im November.<br />
· Daptacel · World’s zum fastest-growing Schutz gegen non-sedating Diphtherie, antihistamine Tetanus und in Keuchhusten<br />
2002.<br />
erhielt · Studies Studies die confi FDA-Zulassung.<br />
rm favorable effi cacy and safety profi le.<br />
· Hexavac · Approved ist jetzt in Japan in neun for the Ländern treatment zugelassen of itching und associated wurde in with sechs neuen<br />
internationalen dermatological Märkten diseases. eingeführt.<br />
Wichtiger Hinweis: Die in diesem <strong>Dokument</strong> genannten Therapieangaben stimmen nicht<br />
notwendigerweise mit den exakten Indikationen überein, die für einzelne Länder, in denen<br />
die Arzneimittel angeboten werden, zugelassen sind. Die genannten Produkte stellen nur<br />
eine Auswahl des gesamten Produktsortiments von Aventis dar.<br />
Umsatz (in Millionen €)<br />
539<br />
309<br />
271<br />
258<br />
52<br />
(1) Einlizenziert von Yakult Honsha (wird von Aventis nicht in den USA vertrieben)<br />
(2) Vertrieb in Zusammenarbeit mit Procter & Gamble Pharmaceuticals<br />
(3) Einlizenziert von Daiichi (wird von Aventis nicht in den USA vertrieben)<br />
(4) Vertrieb in Zusammenarbeit mit Teva Pharmaceutical Industries<br />
(5) Einschließlich der Umsätze des Joint Ventures Aventis Pasteur MSD, das nach der<br />
Equity-Methode einbezogen wird<br />
(6) Einschließlich der Umsätze mit Hepatitis B-Impfstoffen<br />
3<br />
257<br />
192<br />
222<br />
199<br />
554<br />
383<br />
458<br />
473<br />
495<br />
422<br />
2002<br />
2001<br />
2002<br />
2001<br />
2002<br />
2001<br />
2002<br />
2001<br />
2002<br />
2001<br />
2002<br />
2001<br />
2002<br />
2001<br />
2002<br />
2001<br />
A VENTIS IM GESCHÄFTSJAHR 2002 11
2. GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />
Allgemeine Informationen<br />
Aventis, eine Aktiengesellschaft nach französischem<br />
Recht mit Vorstand und Aufsichtsrat, entstand<br />
im Dezember 1999 aus dem Zusammenschluss<br />
des deutschen Unternehmens Hoechst und des<br />
französischen Unternehmens Rhône-Poulenc.<br />
Heute gehört Aventis zu den führenden Pharma-<br />
Unternehmen weltweit, insbesondere im Hinblick<br />
auf die Erforschung, Entwicklung, Produktion und<br />
Vermarktung von verschreibungspflichtigen<br />
Arzneimitteln für wichtige Therapiebereiche wie<br />
Onkologie, Kardiologie, Diabetes, Atemwegserkrankungen<br />
und Allergien sowie von Impfstoffen.<br />
Im Jahr 2002 erzielte Aventis im Kerngeschäft einen<br />
Umsatz in Höhe von € 17,59 Milliarden, investierte<br />
€ 3,14 Milliarden in Forschung und Entwicklung und<br />
beschäftigte rund 71 000 Mitarbeiter weltweit.<br />
WICHTIGE EREIGNISSE SEIT DER GRÜNDUNG<br />
VON AVENTIS IM JAHR 1999<br />
15. Dezember 1999<br />
Die außerordentliche Hauptversammlung der Aktionäre<br />
von Rhône-Poulenc beschließt mehrheitlich (97,1 %) die<br />
letzten Schritte für den Zusammenschluss von Hoechst<br />
und Rhône-Poulenc. Mit diesen Beschlüssen entsteht<br />
das neue Unternehmen Aventis. Am 20. Dezember<br />
werden die Aventis Aktien erstmalig unter dem Kürzel<br />
„AVE“ an den Börsen in Paris und Frankfurt sowie<br />
in Form von American Depositary Shares („ADS“) an<br />
der Börse in New York (NYSE) notiert.<br />
24. Mai 2000<br />
Erste Hauptversammlung von Aventis. Die Aktionäre<br />
stimmen dem Dividendenvorschlag von € 0,45 je<br />
Aktie zu.<br />
23. Juni 2000<br />
Aventis und Millennium Pharmaceuticals vereinbaren<br />
eine zukunftsweisende strategische Partnerschaft für<br />
die gemeinsame Entwicklung und Vermarktung von<br />
Arzneimitteln zur Behandlung von Entzündungskrankheiten.<br />
Die Vereinbarung beinhaltet, dass Aventis für<br />
US $ 250 Millionen Aktien von Millennium Pharmaceuticals<br />
kauft und bis zu US $ 200 Millionen in Verträge<br />
zum Technologietransfer investiert.<br />
15. November 2000<br />
Aventis kündigt den Rückzug aus dem Agrargeschäft<br />
an, um sich ausschließlich auf das Pharmageschäft<br />
zu konzentrieren.<br />
2. Mai 2001<br />
Die Veräußerung der Industriegase-Beteiligung Messer<br />
Griesheim GmbH wird abgeschlossen.<br />
21. Mai 2001<br />
Die Hauptversammlung stimmt dem Dividendenvorschlag<br />
von € 0,50 je Aktie für das Geschäftsjahr 2000<br />
zu und wählt vier Arbeitnehmervertreter in den<br />
Aufsichtsrat.<br />
20. Februar 2002<br />
Aventis und die Bayer AG unterzeichnen eine<br />
unverbindliche Absichtserklärung über die Zusammenführung<br />
ihrer Blutplasma-Aktivitäten Aventis Behring<br />
und Bayer Biological Products in einem neuen Gemeinschaftsunternehmen.<br />
3. April 2002<br />
Der Verkauf von Aventis Animal Nutrition an CVC<br />
Capital Partners wird abgeschlossen.<br />
GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 13
14. Mai 2002<br />
Auf der dritten Aventis Hauptversammlung stimmen<br />
die Aktionäre der Änderung der Corporate Governance-<br />
Struktur zu. Der neue Vorstand setzt sich aus sieben<br />
Mitgliedern zusammen: Igor Landau als Vorsitzender,<br />
Richard J. Markham und Patrick Langlois als stellvertretende<br />
Vorsitzende sowie Frank L. Douglas, Heinz-<br />
Werner Meier, Dirk Oldenburg und Thierry Soursac.<br />
Jürgen Dormann wird Vorsitzender des Aventis<br />
Aufsichtsrats, Jean-René Fourtou sein Stellvertreter.<br />
Weitere Informationen siehe Kapitel 3 „Corporate<br />
Governance“.<br />
3. Juni 2002<br />
Der Verkauf von Aventis CropScience an die Bayer AG<br />
zum Geschäftswert von € 7,25 Milliarden wird<br />
abgeschlossen. Davon entfallen auf den von Aventis<br />
gehaltenen Anteil von 76 % rund € 5,7 Milliarden<br />
(Barmittel und Dekonsolidierung von Schulden).<br />
14 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />
31. Januar 2003<br />
Aventis und Bayer beenden die Verhandlungen über<br />
die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens für<br />
Blutplasma-Produkte.<br />
18. Februar 2003<br />
Aventis und CSL Limited nehmen Gespräche über eine<br />
mögliche Veräußerung von Aventis Behring auf.<br />
Weitere Informationen zu wesentlichen Investitionen<br />
und Desinvestitionen sind in Kapitel 4 „Bericht des<br />
Vorstands – Erläuterungen zum Konzernabschluss“<br />
aufgeführt.<br />
Segmentberichterstattung zu Umsatz und Betriebsergebnis<br />
siehe Ziffer 26 des Anhangs zum Konzernabschluss<br />
in Kapitel 4.
Aventis im Überblick<br />
Als ein globales Pharma-Unternehmen erforscht,<br />
entwickelt, produziert und vermarktet Aventis<br />
verschreibungspflichtige Arzneimittel und Impfstoffe,<br />
die entscheidend dazu beitragen, die Gesundheit<br />
von Patienten in der ganzen Welt zu schützen und<br />
zu verbessern. Die innovativen Therapien von Aventis<br />
gehören zu den führenden Behandlungsmethoden<br />
für Brust- und Lungenkrebs, Thrombose, jahreszeitlich<br />
bedingte Allergien, Diabetes und Bluthochdruck.<br />
Das Kerngeschäft von Aventis umfasst verschreibungspflichtige<br />
Arzneimittel und Impfstoffe, die 50 %<br />
Beteiligung an dem Tiergesundheits-Geschäft Merial,<br />
einem Joint Venture mit Merck & Co., sowie Aktivitäten<br />
auf Konzernebene. Der Umsatz von Merial wird von<br />
Aventis nicht konsolidiert; das Ergebnis wird dagegen<br />
nach der Equity-Methode anteilig einbezogen.<br />
Das Geschäft mit Blutplasma-Produkten, Aventis<br />
Behring, wird seit 2002 nicht mehr als Kerngeschäft<br />
geführt und ist zum Verkauf vorgesehen. Weitere<br />
Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts, die in<br />
nächster Zeit veräußert werden sollen, sind Rhodia,<br />
Wacker und DyStar. Die Desinvestitionen von Aventis<br />
Animal Nutrition und von Aventis CropScience wurden<br />
im April und im Juni 2002 abgeschlossen. Sie wurden<br />
zum Zeitpunkt der Veräußerung dekonsolidiert.<br />
STRATEGIE<br />
Ziel von Aventis ist es, als ein weltweit führendes<br />
Pharma-Unternehmen anerkannt zu werden –<br />
geschätzt von Patienten und dem Gesundheitswesen,<br />
gefragt als Arbeitgeber, respektiert von Wissenschaft<br />
und unseren Wettbewerbern.<br />
Mit einer produktorientierten Strategie will Aventis<br />
dieses Ziel erreichen und nachhaltig Werte schaffen<br />
für Patienten, das Gesundheitswesen, Aktionäre und<br />
Mitarbeiter. Aventis will innovative verschreibungspflichtige<br />
Arzneimittel und Impfstoffe schnell<br />
entwickeln, einführen und vermarkten, mit denen<br />
unzureichende Behandlungsmöglichkeiten großer<br />
Patientengruppen verbessert werden können und die<br />
gleichzeitig zur Kostensenkung im Gesundheitswesen<br />
beitragen.<br />
Unsere strategischen Prioritäten wurden nach dem<br />
erfolgreichen Abschluss der Unternehmensintegration<br />
konzentriert und auf die Stärkung des Pharma-Kerngeschäftes<br />
neu ausgerichtet.<br />
Um in den kommenden Jahren in einem zunehmend<br />
schwierigen, sich ständig verändernden Marktumfeld<br />
weiterhin zu den am schnellsten wachsenden Pharma-<br />
Unternehmen weltweit zu gehören, baut Aventis auf<br />
die Erforschung, Entwicklung und Einführung von<br />
Produkten, die den Patienten den größten therapeutischen<br />
Nutzen bieten.<br />
Unsere Strategie zum Erreichen führender Produktpositionen<br />
beinhaltet:<br />
• Die Konzentration der Forschungs- und Entwicklungsressourcen<br />
auf wesentliche Indikationsgebiete, um<br />
einen stetigen Fluss innovativer und werthaltiger<br />
verschreibungspflichtiger Arzneimittel und Impfstoffe<br />
zu gewährleisten.<br />
• Die gezielte Einlizenzierung von Produkten und die<br />
Bildung von Allianzen, die das organische Wachstum<br />
und die eigenen Forschungsanstrengungen durch<br />
hochwertige Produkte im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium<br />
ergänzen.<br />
GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 15
• Die Ausschöpfung des Wertes der bereits marktetablierten<br />
und der vor kurzem eingeführten globalen<br />
Markenprodukte, mit Marketingunterstützung,<br />
Erweiterung der Indikationsgebiete und aktiver<br />
Steuerung des Lebenszyklus.<br />
• Die Steigerung des Umsatzanteils in den USA und<br />
des Anteils der strategischen Schlüsselprodukte am<br />
Gesamtumsatz.<br />
• Der Aufbau einer Spitzenposition beim Einsatz<br />
modernster wissenschaftlicher Instrumente.<br />
• Die Einstellung führender Wissenschaftler, die<br />
sich mit hohem Engagement der Erforschung und<br />
Entwicklung innovativer Therapien widmen.<br />
16 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />
Das Geschäftsergebnis 2002 unterstreicht den Erfolg<br />
der Wachstumsstrategie von Aventis. Im Jahr 2002 war<br />
Aventis gemessen an Umsatz und Gewinn eines der am<br />
schnellsten wachsenden Pharma-Unternehmen<br />
weltweit. Dies ist nicht zuletzt auf die Entwicklung der<br />
Strategischen Produkte zurückzuführen, auf die derzeit<br />
55 % des Umsatzes mit verschreibungspflichtigen<br />
Arzneimitteln entfallen (2001: 47 %). Der Umsatzanteil<br />
in den USA, dem weltweit größten Pharmamarkt,<br />
erhöhte sich kontinuierlich von 21 % auf heute 39 %<br />
des Kerngeschäfts-Umsatzes. Mit der Steigerung der<br />
Bruttomarge von 73,3 % im Jahr 2001 auf 74,1 % im<br />
Jahr 2002 konnte Aventis den Abstand zu seinen<br />
Mitbewerbern verkürzen. Wir wollen diese Lücke durch<br />
gezielte Konzentration auf das erhebliche Wachstumspotential<br />
unserer derzeit vermarkteten Produkte weiter<br />
verringern.
Vereinfachte Organisationsstruktur<br />
von Aventis<br />
zum 31. Dezember 2002<br />
VERSCHREIBUNGS-<br />
PFLICHTIGE<br />
ARZNEIMITTEL<br />
IMPFSTOFFE<br />
Aventis Pasteur<br />
TIERGESUNDHEIT<br />
Merial (1)<br />
(1) Aventis Anteil 50 %, Merck & Co. 50 %.<br />
(2) Aventis Anteil 11,8 %<br />
(3) Aventis Anteil 35 %<br />
(4) Aventis Anteil 25,2 %<br />
(5) Aventis Anteil 49 %<br />
Aventis<br />
Kerngeschäft Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts<br />
Aventis Behring<br />
Blutplasmaprodukte<br />
Clariant (2)<br />
DyStar (3)<br />
Rhodia (4)<br />
Wacker (5)<br />
GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 17
Wichtige Ereignisse im Jahr 2002<br />
Januar<br />
Actonel (Risedronat-Natrium, 2,5 mg Tablettenform<br />
zur einmal täglichen Verabreichung) wird in Japan<br />
zur Behandlung von Osteoporose zugelassen.<br />
Aventis Pharma Japan beantragt die Zulassung<br />
für das Antiinfektivum Ketek (Telithromycin) zur<br />
Anwendung bei Erwachsenen.<br />
Ketek wird in Italien und Spanien eingeführt.<br />
März<br />
Aventis und Coley Pharmaceutical Group erweitern ihre<br />
Zusammenarbeit mit einem Programm zur Erforschung<br />
von Arzneimitteln, mit dem Produktkandidaten<br />
auf Basis von CpG Immunmodulatoren der zweiten<br />
Generation für die Behandlung von Asthma und<br />
allergischer Rhinitis untersucht und bewertet werden<br />
sollen.<br />
Aventis Pasteur spendet der amerikanischen<br />
Regierung 88,5 Millionen Impfdosen gegen Pocken.<br />
April<br />
Delix (Ramipril) wird in Deutschland für die Prävention<br />
von Schlaganfall und Herzinfarkt zugelassen.<br />
Ketek wird in Brasilien eingeführt.<br />
Allegra (60 mg zweimal täglich) wird in Japan für<br />
die Behandlung von Juckreiz im Zusammenhang mit<br />
dermatologischen Erkrankungen zugelassen.<br />
Aventis unterstützt die Nelson Mandela Stiftung im<br />
Rahmen eines 5-Jahres-Projekts mit € 15 Millionen,<br />
um in Südafrika die Tuberkulose zu bekämpfen.<br />
Aventis und Genta Inc. treffen eine weltweite<br />
Vereinbarung zur gemeinsamen Entwicklung und<br />
Vermarktung von Genasense, einem Arzneimittelkandidaten<br />
zum Einsatz in der Onkologie, der sich derzeit<br />
in zahlreichen klinischen Studien der Phasen II und III<br />
befindet.<br />
18 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />
Für Lantus (Insulin Glargin) wird ein Antrag auf<br />
Zulassung in Japan gestellt.<br />
Aventis und Vertex geben ihre Absicht bekannt, die<br />
klinische Entwicklung des ICE-Hemmers Pralnacasan<br />
auf weitere Anwendungen auszuweiten.<br />
Mai<br />
Zwischenergebnisse einer internationalen Studie,<br />
die bei der Tagung der American Society of Clinical<br />
Oncology (ASCO) vorgestellt wurde, empfehlen die<br />
Verwendung von Taxotere in der Behandlung von<br />
Brustkrebs im frühen Stadium.<br />
Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA (Food<br />
& Drug Administration) lehnt die Zulassung von Picovir<br />
ab, einem Arzneimittel gegen Erkältung von<br />
ViroPharma und Aventis.<br />
Die FDA erteilt die Zulassung für Daptacel, eine neue<br />
Impfstoff-Kombination von Aventis Pasteur mit einem<br />
zellfreien Keuchhustenimpfstoff.<br />
Die FDA erteilt die Zulassung für die einmal<br />
wöchentlich anzuwendende Dosierungsform von<br />
Actonel (35 mg) für die Prävention und Behandlung<br />
von postmenopausaler Osteoporose.<br />
Actonel (Risedronat-Natrium, 2,5 mg Tablettenform<br />
zur einmal täglichen Verabreichung) wird in Japan<br />
eingeführt.<br />
Juni<br />
Aventis startet eine Neuauflage des internationalen<br />
Aktienbeteiligungsprogramms Horizon für die<br />
Mitarbeiter.<br />
Aventis veranstaltet in London und New York<br />
zum dritten Mal einen „R&D Day“ und informiert<br />
über Forschung und Entwicklung.<br />
Repavax, eine Auffrisch-Impfung für Erwachsene,<br />
wird im Rahmen des Verfahrens der gegenseitigen<br />
Anerkennung in 13 europäischen Ländern eingeführt.
Juli<br />
Aventis bricht die Rekrutierung für die globale Phase<br />
III-Studie EXPEDITION ab, die darauf zielt, die<br />
Wirksamkeit von Cariporid bei Patienten mit einem<br />
Koronarbypass zu beurteilen.<br />
Aventis und Peptor schließen einen Lizenz-,<br />
Entwicklungs- und Vermarktungsvertrag für DiaPep-277<br />
ab, einem Arzneimittel zur Vorbeugung und<br />
Behandlung von latentem Autoimmundiabetes bei<br />
Erwachsenen sowie von Diabetes Typ I.<br />
Viatim, eine Schutzimpfung gegen Hepatitis A und<br />
Typhus, wird nach dem gegenseitigen Anerkennungsverfahren<br />
in 16 europäischen Ländern eingeführt.<br />
August<br />
Die FDA erhält die vollständige Antwort von Aventis<br />
auf den Bescheid vom 1. Juni 2001 für eine bedingte<br />
Zulassung von Ketek in Tablettenform (einmal täglich<br />
orale Einnahme von 800 mg) für die Behandlung von<br />
ambulant erworbener Lungenentzündung, akuten<br />
Exazerbationen chronischer Bronchitis (AECB) sowie<br />
akuter bakterieller Sinusitis.<br />
In Deutschland wird eine neue Produktionsanlage<br />
für Ramipril eingeweiht.<br />
Lantus wird in Großbritannien eingeführt.<br />
Risedronat (Actonel/Optinate) wird in Schweden zur<br />
einmal wöchentlichen Verabreichung für die<br />
Behandlung und Vorbeugung von postmenopausaler<br />
Osteoporose zugelassen. Im Rahmen des gegenseitigen<br />
Anerkennungsverfahrens ist Schweden innerhalb der<br />
EU das Referenzland für die wöchentliche Verabreichungsform<br />
von Risedronat.<br />
In Japan wird ein Zulassungsantrag für die<br />
Erweiterung der Indikationen von Taxotere bei der<br />
Behandlung des Ösophaguskarzinoms gestellt.<br />
Die im September 2001 vereinbarte Zusammenarbeit<br />
bei der Entwicklung und Vermarktung von Picovir<br />
(Pleconaril) mit ViroPharma Incorporated wird in<br />
gegenseitigem Einvernehmen beendet.<br />
Wegen nicht zufriedenstellender Ergebnisse der<br />
Phase II-Studien wird die klinische Entwicklung des<br />
ACE/NEP-Hemmers M100 240 gegen Bluthochdruck<br />
eingestellt.<br />
September<br />
Ketek (Telithromycin) wird in Frankreich eingeführt.<br />
Aventis gibt die Absicht bekannt, die Forschungsprogramme<br />
zu fokussieren, um Führungspositionen<br />
in wichtigen Indikationsgebieten zu erreichen.<br />
Die FDA erteilt die Zulassung für Fluzone, einen<br />
Grippeimpfstoff von Aventis Pasteur, in einer Darreichungsform<br />
für Kinder (ohne Konservierungsstoffe).<br />
Oktober<br />
Aventis und Pfizer bekräftigen die Zusammenarbeit an<br />
Exubera, für das ein erweitertes klinisches Programm<br />
stattfindet.<br />
November<br />
Aventis unterbreitet ein Kaufangebot für alle noch<br />
in Umlauf befindlichen Schuldverschreibungen, die<br />
in Rhodia Aktien umgetauscht werden können.<br />
Aventis gibt Einzelheiten zu dem bisher<br />
umfassendsten Forschungsprogramm für Allegra<br />
bekannt.<br />
Aventis Pasteur plant Investitionen in Höhe von US $<br />
150 Millionen in die Erweiterung ihrer Produktionskapazitäten.<br />
Ein amerikanisches Bezirksgericht genehmigt einen<br />
Vergleich mit einer Gruppe von rund 100 Direktkäufern<br />
im Cardizem CD Kartellrechtsverfahren.<br />
GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 19
Dezember<br />
Die FDA erteilt die Zulassung von Taxotere in<br />
Kombination mit Cisplatin für die Primärbehandlung<br />
von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs.<br />
Lantus erhält von der europäischen Arzneimittelbehörde<br />
die Zulassung für die flexible Dosierungsform<br />
mit einmal täglicher Einnahme zu einem beliebigen<br />
Zeitpunkt.<br />
Nach Abschluss des Rückkaufangebots für Schuldverschreibungen,<br />
die in Rhodia Aktien umgewandelt<br />
werden können, hält Aventis 98,6 % der ursprünglich<br />
begebenen Schuldverschreibungen.<br />
Das europäische „Committee for Proprietary<br />
Medicinal Products“ (CPMP) spricht eine Empfehlung<br />
für die Verabreichung von Lantus bei Kindern mit<br />
Diabetes im Alter ab sechs Jahren aus.<br />
Actonel (35 mg) in einmal wöchentlich zu verabreichender<br />
Dosierung wird in Europa zugelassen.<br />
20 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />
Januar 2003<br />
Taxotere wird in Europa für die Primärbehandlung<br />
von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs zugelassen.<br />
Die FDA stellt für Ketek in Tablettenform zur<br />
Behandlung von akuten Exazerbationen der<br />
chronischen Bronchitis, akuter bakterieller Sinusitis<br />
und ambulant erworbener Lungenentzündung einen<br />
Bescheid für eine bedingte Zulassung aus. Um über die<br />
endgültige Zulassung entscheiden zu können, fordert<br />
die FDA weitere Analysen und Informationen, aber<br />
keine zusätzlichen klinischen Studien. Die Frist, in<br />
der die FDA nach dem Erhalt der erforderlichen<br />
Informationen von Aventis eine Antwort erteilen muss,<br />
beträgt maximal sechs Monate.<br />
Aventis übt die Option zur vorzeitigen Rückzahlung<br />
aus und erwirbt die restlichen noch ausstehenden<br />
Rhodia-Schuldverschreibungen.
Strategische Produkte<br />
VERSCHREIBUNGSPFLICHTIGE ARZNEIMITTEL<br />
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die strategischen Produkte des Segments Verschreibungspflichtige<br />
Arzneimittel von Aventis:<br />
Indikationsgebiet(e)<br />
Atemwegserkrankungen<br />
& Allergien<br />
Thrombose/<br />
Kardiologie<br />
Onkologie<br />
Strategische<br />
Produkte<br />
(Name der Substanz)<br />
Allegra/Telfast<br />
(Fexofenadin)<br />
Nasacort<br />
(Triamcinolonacetonid)<br />
Lovenox/Clexane<br />
(Enoxaparin<br />
Natrium)<br />
Delix/Tritace/Triatec<br />
(Ramipril)<br />
Taxotere<br />
(Docetaxel)<br />
Campto<br />
(Irinotecan)<br />
Ersteinführung<br />
1996<br />
1997<br />
1987<br />
1989<br />
1995<br />
1995<br />
Hauptmärkte<br />
USA, Japan,<br />
Europa,<br />
Lateinamerika,<br />
Asien<br />
USA, Kanada,<br />
Frankreich,<br />
Deutschland,<br />
Italien<br />
96 Länder<br />
Großbritannien,<br />
Deutschland,<br />
Frankreich,<br />
Italien, Kanada<br />
USA, Europa,<br />
Japan,<br />
Asien<br />
Europa, Asien<br />
Umsätze<br />
2002<br />
(in<br />
Millionen €)<br />
2 030<br />
329<br />
1 563<br />
923<br />
1 261<br />
241<br />
Rang/Marktanteile<br />
auf den Hauptmärkten (1)<br />
USA: Allegra Nr. 2 / 23 %<br />
und Allegra-D Nr. 5 / 6 %<br />
Japan: Allegra Nr. 2 / 13,3 %<br />
USA: Nasacort AQ Nr. 3 / 11 %<br />
und Nasacort Nr. 5 / 3 %<br />
Frankreich: Nr. 2 / 22 %<br />
Kanada: Nasacort AQ Nr. 3 / 11 %<br />
und Nasacort Nr. 5 / 3 %<br />
USA: Nr. 1 / 86 %<br />
Frankreich: Nr. 1 / 55 %<br />
Deutschland: Nr. 1 / 31 %<br />
Deutschland: Nr. 1 / 15 %<br />
Kanada: Nr. 1 / 25 %<br />
Großbritannien: Nr. 2 / 19 %<br />
USA: Nr. 1 / 24 %<br />
Frankreich: Nr. 2 / 23 %<br />
Japan: Nr. 3 / 12 %<br />
Frankreich: Nr. 2 / 36 %<br />
Deutschland: Nr. 2 / 35 %<br />
Italien: Nr. 2 / 36 %<br />
(1) Die Angaben bezüglich Rang und Marktanteilen basieren auf dem ausgewiesenen Umsatz (Quelle: IMS Health). Eine Ausnahme ist Frankreich (Quelle GERS). Diese Daten<br />
basieren auf dem „Moving Annual Total (MAT)“ zum 30. September 2002.<br />
GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 21
Verschreibungspflichtige Arzneimittel<br />
Indikationsgebiet(e) Strategische<br />
Produkte<br />
(Name der Substanz)<br />
Metabolismus/<br />
Diabetes<br />
Arthritis/<br />
Osteoporose<br />
Antiinfektiva<br />
Zentrales<br />
Nervensystem<br />
Amaryl<br />
(Glimepirid)<br />
Insuman<br />
(Humaninsulin)<br />
Lantus<br />
(Insulin Glargin)<br />
Actonel (3)<br />
(Risedronat)<br />
Arava<br />
(Leflunomid)<br />
Targocid<br />
(Teicoplanin)<br />
Tavanic (4)<br />
(Levofloxacin)<br />
Ketek<br />
(Telithromycin)<br />
Copaxone (5)<br />
(Glatirameracetat)<br />
Ersteinführung<br />
1996<br />
1999<br />
2000<br />
1999<br />
1998<br />
1986<br />
1998<br />
2001<br />
1996<br />
(1) Die Angaben bezüglich Rang und Marktanteilen basieren auf dem verzeichneten Umsatz (Quelle: IMS Health). Eine Ausnahme ist Frankreich (Quelle GERS). Diese Daten<br />
basieren auf dem „Moving Annual Total (MAT)“ zum 30. September 2002.<br />
(2) Unter Lizenz von Yakult Honsha (in USA und Japan nicht durch Aventis vermarktet).<br />
(3) Absatz erfolgt in Zusammenarbeit mit Procter & Gamble Pharmaceuticals; gemeinsame Umsatzzahlen von Procter & Gamble und Aventis.<br />
(4) Unter Lizenz von Daiichi (in USA und Japan nicht durch Aventis vermarktet).<br />
(5) Vermarktung in Europa gemeinsam mit Teva Pharmaceutical Industries.<br />
22 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />
Hauptmärkte<br />
USA,<br />
Europa<br />
Europa, Japan<br />
USA,<br />
Deutschland,<br />
Großbritannien<br />
USA, Europa,<br />
Japan<br />
USA, Europa,<br />
Lateinamerika<br />
Italien, Japan,<br />
Frankreich,<br />
Deutschland,<br />
Großbritannien,<br />
Spanien und<br />
Brasilien<br />
Europa,<br />
Mittlerer Osten,<br />
Afrika,<br />
Lateinamerika<br />
Europa,<br />
Lateinamerika<br />
Europa<br />
Umsätze<br />
2002<br />
(in<br />
Millionen €)<br />
578<br />
172<br />
299<br />
539<br />
271<br />
222<br />
257<br />
52<br />
554<br />
Rang/Marktanteile<br />
auf den Hauptmärkten (1)<br />
USA: Nr. 8 / 4 %<br />
Deutschland: Nr. 1 / 25 %<br />
Japan: Nr. 4 / 7 %<br />
Deutschland: 25 %<br />
Frankreich: 3 %<br />
Osterreich: 17 %<br />
USA: 9 %<br />
Deutschland: 9 %<br />
Großbritannien: 3,2 %<br />
USA: Nr. 4 / 10 %<br />
Frankreich: Nr. 1 / 29 %<br />
Deutschland: Nr. 2 / 22 %<br />
Deutschland: 12 %<br />
USA: 9 %<br />
Italien: Nr. 1 / 84 %<br />
Japan: Nr. 3 / 15 %<br />
Großbritannien: Nr. 1 / 59 %<br />
Deutschland: Nr. 3 / 4 %<br />
Italien: Nr. 9 / 3 %<br />
Spanien: Nr. 8 / 3 %<br />
Deutschland: Nr. 17 / 1,4 %<br />
Italien: Nr. 33 / 0,6 %<br />
Frankreich: Nr. 55 / 0,4 %<br />
Deutschland: Nr. 4 / 12 %<br />
Kanada: Nr. 3 / 20 %<br />
Osterreich: Nr. 2 / 28 %
Atemwegserkrankungen/Allergien<br />
Allegra/Telfast (Fexofenadin), das umsatzstärkste<br />
Arzneimittel von Aventis im Jahr 2002, ist ein schnell<br />
wirkendes, nicht sedierendes verschreibungspflichtiges<br />
Antihistaminikum, das zur Behandlung der saisonalen<br />
allergischen Rhinitis (SAR oder Heuschnupfen) und der<br />
chronischen idiopathischen Nesselsucht (Bläschen und<br />
Quaddeln) verwendet wird. Aventis bietet auch Allegra-D<br />
an, ein Kombinationsprodukt in einer Extended-<br />
Release-Formulierung mit einer schleimhautabschwellenden,<br />
keine Müdigkeit auslösenden Wirkung zur<br />
Erleichterung der jahreszeitlich bedingten allergischen<br />
Symptome einschließlich einer verstopften Nase. Im<br />
April 2002 wurde Allegra in Japan zur Behandlung<br />
des in Verbindung mit Hautkrankheiten auftretenden<br />
Juckreizes zugelassen. Allegra/Telfast ist mit über<br />
4 Milliarden Behandlungstagen eines der weltweit<br />
am meisten untersuchten Antihistaminika.<br />
Nasacort (Triamcinolonacetonid), in Form eines<br />
Nasen-Inhalators erhältlich, dient zur nasalen<br />
Behandlung der Symptome der saisonalen allergischen<br />
Rhinitis und der chronischen allergischen Rhinitis bei<br />
Erwachsenen und bei Kindern ab 6 Jahren. Nasacort<br />
AQ ist ein geruchloses Nasenspray, das eine mikrokristalline<br />
Triamcinolonacetonid-Suspension in wässrigem<br />
Medium enthält und das über eine Dosierungspumpe<br />
verabreicht wird. Es dient zur nasalen Behandlung der<br />
Symptome der saisonalen und chronischen allergischen<br />
Rhinitis bei Erwachsenen und bei Kindern ab 6 Jahren.<br />
Thrombose/Kardiologie<br />
Lovenox/Clexane (Enoxaparin-Natrium) ist das weltweit<br />
meistverschriebene nieder-molekulare Heparin und<br />
verfügt von allen Blutgerinnungshemmern über das<br />
breiteste Indikationsspektrum. Das Medikament, das<br />
in den USA und Frankreich unter dem Namen Lovenox<br />
und in den meisten anderen Ländern als Clexane<br />
vertrieben wird, wurde seit der Markteinführung im<br />
Jahr 1987 zur Behandlung von mehr als 108 Millionen<br />
Patienten in 96 Ländern eingesetzt. Lovenox/Clexane<br />
ist zur Vorbeugung der tiefen Venenthrombose nach<br />
operativem Eingriff, zur Prävention und Behandlung<br />
der tiefen Venenthrombose mit oder ohne<br />
Lungenembolie, zur Behandlung der instabilen Angina<br />
pectoris und des Nicht-Q-Wellen Myokardinfarktes,<br />
sowie zur Vermeidung der tiefen Venenthrombose<br />
bei akut kranken internistischen Patienten angezeigt.<br />
Lovenox/Clexane ist das erste niedermolekulare<br />
Heparin, das in den USA zur Behandlung der instabilen<br />
Angina pectoris und des Nicht-Q-Wellen Myokardinfarktes<br />
vermarktet wurde. Im März 2002 begann die<br />
EXCLAIM-Studie, die 5800 Patienten einschließen wird.<br />
In dieser Studie wird die Wirksamkeit und Verträglichkeit<br />
von Lovenox/Clexane bei einer verlängerten<br />
Einnahme im Vergleich zu einem Placebo zur<br />
Vorbeugung der Blutgerinnselbildung bei akut<br />
erkrankten Personen getestet. Im Mai 2002 hat Aventis<br />
mit der Durchführung der ExTRACT-Studie begonnen,<br />
die bei Herzinfarkt-Patienten die Wirksamkeit und<br />
Verträglichkeit von Lovenox /Clexane im Vergleich<br />
zu nicht fraktioniertem Heparin untersuchen wird.<br />
Delix/Tritace (Ramipril) ist ein ACE-Hemmer zur<br />
Behandlung von Bluthochdruck und von dekompensierter<br />
Herzinsuffizienz nach einem Herzinfarkt.<br />
Delix/Tritace ist außerhalb den USA und Japans der<br />
meistverkaufte ACE-Hemmer und gilt heute neben den<br />
Statinen und der Acetylsalicylsäure als Referenzmittel<br />
bei der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Delix/Tritace ist der einzige ACE-Hemmer, der zur<br />
Vorbeugung von Schlaganfällen, Herzinfarkten und<br />
Herz-Kreislauf-Todesfällen bei Patienten mit erhöhtem<br />
kardiovaskulärem Risiko zugelassen ist. Nach der<br />
Veröffentlichung der Ergebnisse der Referenzstudie<br />
HOPE („Heart Outcomes Prevention Evaluation“) im Jahr<br />
2000 nahm die Anwendung von Delix/Tritace bei der<br />
Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich<br />
zu. Nach einer im November im „American Journal of<br />
Cardiology“ veröffentlichten Studie und den Daten von<br />
über 50 000 Herzinfarktpatienten, die von 1992 bis<br />
2002 in der MITRA PLUS Datenbank erfasst wurden,<br />
bietet Delix/Tritace einen besseren Schutz zur<br />
Vorbeugung vor herzinfarktbedingten Todesfällen als<br />
GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 23
alle andere ACE-Hemmer. Delix/Tritace ist Marktführer<br />
in Deutschland, Frankreich, Italien und Kanada. Die<br />
Rechte für den amerikanischen Markt wurden 1998<br />
verkauft.<br />
Onkologie<br />
Taxotere (Docetaxel) ist ein Chemotherapeutikum, das<br />
in über 86 Ländern vorwiegend zur Behandlung von<br />
metastasierendem Brustkrebs und nicht-kleinzelligem<br />
Lungenkrebs eingesetzt wird. Das 1995 eingeführte<br />
Taxotere ist die Grundlage der Onkologieexpertise von<br />
Aventis. Es wird als Referenzprodukt zur Behandlung<br />
von fortgeschrittenem oder metastasierendem<br />
Brustkrebs eingesetzt. Die anlässlich des Jahreskongresses<br />
der „American Society of Clinical Oncology“<br />
(ASCO) im Mai 2002 vorgestellten Ergebnisse der ersten<br />
vorläufigen Analyse der Studie TAX316 deuten darauf<br />
hin, dass bei Anwendung eines auf Taxotere<br />
basierenden Therapieschemas im frühen Brustkrebsstadium<br />
die Überlebenschancen steigen und die Gefahr<br />
eines Rückfalls vermindert wird. Anfang des Jahres<br />
2000 wurde Taxotere zur Sekundärbehandlung des<br />
nicht-kleinzelligen Lungenkrebses (NSCLC) in den USA<br />
und der Europäischen Union zugelassen. In Japan ist<br />
Taxotere auch zur Behandlung von Magenkrebs,<br />
Ovarialkrebs und von Malignomen im Kopf- und<br />
Halsbereich angezeigt. Im August 2002 wurde in Japan<br />
ein weiterer Zulassungsantrag zur Behandlung von<br />
Ösophaguskrebs gestellt. Im November 2002 hat die<br />
FDA Taxotere in Kombination mit Cisplatin zur Primärbehandlung<br />
von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs<br />
zugelassen, und im Januar 2003 wurde Taxotere in<br />
Europa für dieselbe Indikation zugelassen. Taxotere<br />
ist demzufolge das einzige Medikament, das als<br />
Monotherapie bei bereits behandeltem nichtkleinzelligem<br />
Lungenkrebs und in Kombination mit<br />
Cisplatin bei neu diagnostiziertem nicht-kleinzelligem<br />
Lungenkrebs angewandt wird.<br />
Campto (Irinotecan) ist gegenwärtig die Referenzbehandlung<br />
bei fortgeschrittenem Darmkrebs. In<br />
Verbindung mit 5-FU und Folsäure wird Campto als<br />
24 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />
Primärbehandlung bei fortgeschrittenem Darmkrebs<br />
angewandt, sowie als Monotherapie zur Sekundärbehandlung<br />
von Darmkrebs. In mehreren gegenwärtig<br />
laufenden Studien wird die Anwendung von Campto<br />
im Rahmen der adjuvanten Chemotherapie bei<br />
Darmkrebs, fortgeschrittenem Magenkrebs sowie bei<br />
kleinzelligem und nicht-kleinzelligem Lungenkrebs<br />
untersucht. Seit der Einführung im Jahr 1995<br />
vermarktet Aventis Campto unter Lizenz von Yakult<br />
Honsha hauptsächlich in Europa, Afrika und Asien. In<br />
den USA und Japan wird das Produkt nicht vermarktet.<br />
Diabetes<br />
Lantus (Insulin Glargin) ist ein langwirkendes, einmal<br />
täglich zu verabreichendes Humaninsulin-Analogon<br />
zur Behandlung von Diabetes Typ I und II. Lantus wird<br />
einmal pro Tag per Injektion verabreicht, wodurch<br />
der basale Insulinspiegel über einen Zeitraum von 24<br />
Stunden stabil gehalten wird und keine nennenswerte<br />
Wirkungsspitze auftritt. Die Kampagne der „zielorientierten<br />
Behandlung“ positioniert Lantus als eines der<br />
wirksamsten Arzneimittel, durch das die Patienten<br />
den angestrebten Hämoglobin A1C-Wert erreichen.<br />
Im April 2002 wurde für Lantus in Japan ein<br />
Zulassungsantrag gestellt. Lantus wurde im August 2002<br />
in Großbritannien und Irland auf den Markt gebracht.<br />
Im Jahr 2003 sind weitere Einführungen in<br />
verschiedenen Ländern vorgesehen. Im Mai 2002<br />
haben die anlässlich des Jahreskongresses der<br />
„American Academy of Clinical Endocrinologists“<br />
(AACE) präsentierten Studienergebnisse gezeigt, dass<br />
mit Lantus behandelte Patienten ihren Hämoglobin<br />
A1C-Wert (A1C unter 7 %) bei einer gleichzeitigen<br />
Reduzierung der insbesondere nachts auftretenden<br />
Unterzuckerungssymptome besser unter Kontrolle<br />
haben als mit NPH-Insulin behandelte Patienten. Zwei<br />
weitere Studien, die im September 2002 während des<br />
Jahreskongresses der „European Association for the<br />
Study of Diabetes“ (EASD) in Budapest vorgestellt<br />
wurden, haben die Ergebnisse der vorangegangenen<br />
Studien über Diabetes Typ II bestätigt und erwiesen,
dass Lantus den Hämoglobin A1C-Wert genauso<br />
effizient senkt wie das NPH-Insulin (unter 7 %),<br />
allerdings mit weniger Fällen von Unterzuckerung als<br />
das NPH-Insulin. Im Dezember 2002 hat die<br />
Europäische Kommission Lantus für eine Verabreichung<br />
zu einem beliebigen Zeitpunkt des Tages zugelassen.<br />
Amaryl (Glimepirid) ist ein einmal täglich zu verabreichender<br />
Sulfonylharnstoff zur oralen Behandlung von<br />
Diabetes Typ II in Verbindung mit körperlicher<br />
Bewegung und Diät. Amaryl reduziert den Blutzuckerspiegel<br />
in erster Linie dadurch, indem es den Körper<br />
dazu angeregt, mehr eigenes Insulin herzustellen.<br />
Eine während des Kongresses der „American Diabetes<br />
Association“ (ADA) im Jahr 2002 präsentierte Studie<br />
hat offenbart, dass Amaryl im Vergleich zu anderen<br />
Sulfonylharnstoffen sowohl das Unterzuckerungsrisiko<br />
als auch die Gefahr einer Gewichtszunahme verringert.<br />
Amaryl ist das erste orale Antidiabetikum seiner Klasse,<br />
das in 15 europäischen Ländern, in den USA und mehr<br />
als 23 weiteren Ländern für 3 Indikationen zugelassen<br />
ist: als Monotherapie, in Kombination mit Insulin oder<br />
in Kombination mit Metformin, einem weiteren oralen<br />
Antidiabetikum.<br />
Insuman (Humaninsulin) ist ein dem körpereigenen<br />
Insulin identisches biosynthetisch hergestelltes Insulin.<br />
Es wird zur Behandlung von Diabetes Typ I und II<br />
angewandt. Insuman wird heute europaweit<br />
vermarktet, wobei Deutschland und Österreich die<br />
Märkte mit dem stärksten Absatz sind. Das Arzneimittel<br />
wurde im August 2001 in Japan unter dem Namen<br />
Isuhuman zugelassen. Aventis vermarktet Insuman<br />
nicht in den USA.<br />
Arthritis/Osteoporose<br />
Actonel (Risedronat-Natrium) ist ein Bisphosphonat der<br />
neuen Generation zur Prävention und Behandlung der<br />
postmenopausalen Osteoporose und zur Behandlung<br />
von Glucokorticoid-induzierter Osteoporose. Actonel ist<br />
auch zur Behandlung von Morbus Paget, einer seltenen<br />
Knochenkrankheit, zugelassen. Actonel ist das einzige<br />
Bisphosphonat, das in klinischen Studien bereits nach<br />
einer Behandlungsdauer von einem Jahr eine<br />
Verringerung des Wirbelbruchrisikos aufwies, sowie ein<br />
dauerhaft vermindertes Frakturrisiko nach 5-jähriger<br />
Behandlungsdauer. Actonel wird in Kooperation mit<br />
Procter & Gamble Pharmaceuticals im Rahmen des<br />
Programms „Alliance for Better Bone Health“ entwickelt<br />
und vermarktet. Die einmal täglich zu verabreichende<br />
5 mg Formulierung wurde im Jahr 2000 in den USA<br />
und in der EU zugelassen und ist gegenwärtig weltweit<br />
in 77 Ländern zugelassen.<br />
In Japan wurde Risedronat-Natrium im Januar 2002<br />
zugelassen und im Mai zur Behandlung der<br />
Osteoporose eingeführt. Es wird dort gleichzeitig über<br />
2 Vertriebskanäle und unter zwei Handelsnamen<br />
vermarktet: „Actonel Tabletten 2,5 mg“ von Ajinomoto<br />
(Herstellung) und Aventis (Vertrieb) und „Benet<br />
Tabletten 2,5 mg“ von Takeda.<br />
Die einmal wöchentlich zu verabreichende 35 mg<br />
Darreichungsform wurde im Mai in den USA und im<br />
Dezember in der Europäischen Union zugelassen. In<br />
dieser Dosierungsform wurde Risedronat auch in<br />
Argentinien, in Brasilien, in Ägypten, in Guatemala, in<br />
Neuseeland und in der Schweiz zugelassen. Die am 20.<br />
September anlässlich des Kongresses der „American<br />
Society for Bone and Mineral Research“ präsentierten<br />
neuesten Daten bestätigen, dass bei einer täglichen<br />
Einnahme von 5 mg Actonel nach einer einjährigen<br />
Behandlungsdauer das Risiko eines Wirbelbruches bei<br />
Frauen mit postmenopausaler Osteoporose um 70 %<br />
vermindert wird.<br />
Arava (Leflunomid) ist ein orales krankheitsmodifizierendes<br />
Antirheumatikum zur Primärbehandlung der<br />
rheumatoiden Arthritis. Es ist das erste Arzneimittel,<br />
das die Symptome der rheumatoiden Arthritis reduziert<br />
und die in Röntgenbildern als Erosionen und Gelenkspaltverschmälerungen<br />
sichtbaren gelenkzerstörenden<br />
Veränderungen hinauszögert. Zwei Studien, die im<br />
Oktober 2002 während des 66. Jahreskongresses des<br />
„American College of Rheumatology“ (ACR) vorgestellt<br />
wurden, stellen die ausgezeichnete Wirkung und gute<br />
Verträglichkeit von Arava bei der Behandlung der<br />
rheumatoiden Arthritis unter Beweis. Arava wird<br />
GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 25
einmal täglich verabreicht und kann sowohl in frühem<br />
als auch in fortgeschrittenem Krankheitsstadium<br />
eingesetzt werden.<br />
Anti-Infektiva<br />
Ketek (Telithromycin), das erste Präparat einer neuen<br />
Antibiotika-Familie, der Ketolide, wurde speziell zur<br />
Abdeckung eines breiten Anwendungsspektrums bei<br />
der Primärbehandlung von Infektionen der oberen und<br />
unteren Atemwege, die unter anderem durch resistente<br />
Bakterien ausgelöst werden, entwickelt. Ketek, ist zur<br />
Kurzzeittherapie geeignet und verringert die Gefahr<br />
einer Resistenzentwicklung.<br />
In Europa wurde Ketek im Juli 2001 für folgende<br />
Indikationen für Patienten im Alter von 18 Jahren oder<br />
älter zugelassen: zur Behandlung von leichter oder<br />
mittelschwerer ambulant erworbener Lungenentzündung,<br />
akuten Schüben der chronischen Bronchitis,<br />
akuter Sinusitis und zur Behandlung von Angina<br />
(Tonsillitis /Pharyngitis), die durch Beta-Streptokokken<br />
der Gruppe A ausgelöst wird. Ketek dient als Alternativtherapie<br />
zu Beta-Lactam-Antibiotika, wenn diese bei<br />
Patienten ab 12 Jahren nicht geeignet sind. Ketek<br />
wurde im Oktober 2001 in Deutschland und im Jahr<br />
2002 in Spanien, Italien, Frankreich sowie auf allen<br />
wichtigen lateinamerikanischen Märkten eingeführt.<br />
Seit seiner Einführung wurden weltweit über eine<br />
Million Patienten mit Ketek behandelt. In Japan, dem<br />
weltweit zweitgrößten Antibiotikamarkt, wurde im<br />
Januar 2002 ein Zulassungsantrag gestellt.<br />
Die FDA hat im Januar 2003 eine bedingte Zulassung<br />
für Ketek erteilt, und zwar bei akuten Schüben der<br />
chronischen Bronchitis, akuter Sinusitis und ambulant<br />
erworbener Lungenentzündung. Die FDA hat<br />
zusätzliche Informationen und Analysen (jedoch keine<br />
weiteren klinischen Studien) angefordert, die die<br />
Voraussetzung für eine endgültige Genehmigung sind.<br />
Die Frist, in der die FDA nach dem Erhalt der erforderlichen<br />
Informationen von Aventis eine Antwort erteilen<br />
muss, beträgt maximal sechs Monate.<br />
26 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />
Targocid (Teicoplanin) ist ein injizierbares Antibiotikum<br />
der Familie der Glycopeptide zur Behandlung<br />
von grampositiven Bakterieninfektionen, darunter von<br />
solchen, die gegenüber anderen Antibiotika wie<br />
Methizillin und Cephalosporinen resistent sind.<br />
Tavanic (Levofloxacin) ist ein oral und intravenös<br />
zu verabreichendes Breitspektrumantibiotikum aus<br />
der Familie der Fluorquinolone, das von Daiichi<br />
einlizenziert wurde. Dieses schnell wirkende,<br />
bakterizide Antibiotikum wird einmal täglich zur<br />
Behandlung von ambulant erworbener Lungenentzündung,<br />
akuten Schüben chronischer Bronchitis,<br />
akuter Sinusitis, schweren Harnwegsinfektionen sowie<br />
bei Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes<br />
verabreicht. Aventis vermarktet Tavanic weder in den<br />
USA noch in Japan.<br />
Zentrales Nervenssystem<br />
Copaxone (Glatirameracetat) ist das erste kortison-<br />
und interferonfreie Medikament zur Reduzierung der<br />
Anfälle der schubartig auftretenden multiplen Sklerose.<br />
Copaxone hat eine konstante Verringerung der<br />
Rückfallrate über einen Zeitraum von 8 Jahren, eine<br />
über kernspintomatographische Aufnahmen gut zu<br />
erkennende signifikante Verbesserung der Folgeerscheinungen,<br />
und ein weniger gravierendes Krankheitsbild<br />
bewirkt. Copaxone hat im August 2001 in allen Ländern<br />
der EU die Arzneimittelzulassung erhalten. Im<br />
September 2002 hat eine Darreichungsform von<br />
Copaxone, die 7 Tage bei Zimmertemperatur<br />
aufbewahrt werden kann, die Zulassung in 16<br />
europäischen Ländern erhalten. In Europa wird<br />
Copaxone in Kooperation mit Teva Pharmaceutical<br />
Industries Ltd. vertrieben. In Nordamerika wird<br />
Copaxone durch Teva Neuroscience vermarktet.
IMPFSTOFFE<br />
Aventis Pasteur ist ein weltweit führendes<br />
Unternehmen in der Impfstoffbranche mit dem<br />
umfassendsten Produktangebot, das gegenwärtig auf<br />
dem Markt existiert. Mit einem Vermächtnis, das auf<br />
Louis Pasteur zurückgeht, hat unser Impfstoffunternehmen<br />
im Jahr 2002 1,4 Milliarden Impfdosen<br />
hergestellt, die etwa 500 Millionen Menschen in 150<br />
Ländern vor 20 schweren Krankheiten schützen. In<br />
Umsatzzahlen ausgedrückt bedeutet dies fast ein<br />
Viertel des weltweiten Impfstoffmarktes, der in den<br />
letzten 10 Jahren durchschnittlich um 14 % pro Jahr<br />
gewachsen ist.<br />
Aventis Pasteur erzielte im Jahr 2002 einen Umsatz<br />
von € 1 580 Millionen mit einem Anstieg von 10,9 %<br />
(+16,3 % operativ) gegenüber dem Umsatz im Jahr 2001<br />
in Höhe von € 1 425 Millionen. Dieses beeindruckende<br />
Wachstum ist vor allem einem starken Umsatzanstieg<br />
in den USA im Bereich der Impfstoffkombinationen<br />
für Kinder und der Auffrischimpfungen von Tetanus<br />
und Diphtherie bei Erwachsenen zu verdanken.<br />
Aventis Pasteur hält in den meisten Ländern eine<br />
Führungsposition. In den USA, die 40 % des weltweiten<br />
Impfstoff-Marktes ausmachen, hat sich Aventis Pasteur<br />
durch höhere Umsätze in den letzten zwei Jahren als<br />
eines der beiden führenden Impfstoff-Unternehmen<br />
etabliert. In Europa werden unsere Impfstoffe von<br />
Aventis Pasteur MSD vertrieben, einem 50-50 Joint<br />
Venture zwischen Aventis Pasteur und Merck & Co., das<br />
Impfstoffe in 19 Länder liefert. Aventis Pasteur MSD<br />
erzielte im Jahr 2002 einen Gesamtumsatz von € 577<br />
Millionen gegenüber einem Vorjahresumsatz von € 556<br />
Millionen, der nach der Equity-Methode bilanziert wird.<br />
In den Schwellenländern, die 80 % der Weltbevölkerung<br />
ausmachen, hat sich Aventis Pasteur insbesondere in<br />
Lateinamerika und zunehmend in Asien als führendes<br />
Unternehmen positioniert. Unser Geschäftsbereich<br />
Impfstoffe ist auch auf den Märkten der Nichtregierungsorganisationen<br />
(NGO) wie der UNICEF und der<br />
panamerikanischen Gesundheitsorganisation aktiv.<br />
Strategische Impfstoffe<br />
Grippeimpfstoffe: Aventis ist mit einem Marktanteil von<br />
fast 50 % der weltweite Marktführer bei Grippeimpfstoffen<br />
– nach Umsatz gemessen unsere stärksten<br />
Produkte. Die Impfung wird als eine der kostengünstigsten<br />
Maßnahmen zur Vorbeugung der Grippe<br />
betrachtet. Die Hauptprodukte sind Vaxigrip, Fluzone<br />
und Mutagrip.<br />
Impfstoffkombinationen für Kinder: Die Komponenten<br />
dieser Impfstoffe variieren je nach regionalen Erfordernissen.<br />
Die verschiedenen Kombinationen bieten einen<br />
Schutz gegen bis zu 6 Krankheiten: Diphtherie,<br />
Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hepatitis B und<br />
die durch Hämophilus influenzae Typ B (Hib) hervorgerufene<br />
Hirnhautentzündung. Unser neuester Impfstoff<br />
ist Hexavac, ein hexavalenter Impfstoff, der im Jahr<br />
2000 in Europa zugelassen wurde und der sich in<br />
diversen internationalen Märkten in der<br />
Zulassungsphase befindet. Bei diesem Impfstoff, der<br />
zusammen mit Merck & Co. entwickelt wurde, handelt<br />
es sich um den einzigen flüssigen Kombinationsimpfstoff<br />
für Kinder zum Schutz vor 6 Krankheiten.<br />
Weitere wichtige Impfstoffkombinationen sind Pentacel<br />
und Tetravac.<br />
Impfstoffe für Reisende/gegen endemisch auftretende<br />
Infektionen: Diese Produktreihe ist zum einen für<br />
Reisende bestimmt, die in Gegenden mit endemisch<br />
auftretenden Infektionskrankheiten reisen, und zum<br />
anderen für die in den betroffenen Gegenden ansässige<br />
Bevölkerung. Viatim/Vivaxim, eine neue Impfstoffkombination<br />
gegen Hepatitis A und Typhus, wurde im Jahr<br />
2001 in Großbritannien auf den Markt gebracht und<br />
befindet sich in anderen europäischen Ländern in der<br />
Einführungsphase. Andere wichtige Produkte in diesem<br />
Segment umfassen Typhim Vi, Avaxim, Verorab, JE-VAX,<br />
YF VAX und Stamaril.<br />
Meningitis-Impfstoffe: Aventis Pasteur bietet drei<br />
Impfstoffe gegen Meningitisformen an, die durch drei<br />
verschiedene Krankheitserreger ausgelöst werden:<br />
- der erste, ActHib, ist ein Impfstoff gegen Hämophilus<br />
influenzae Typ B.<br />
GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 27
Er gehört zu unseren Kombinationsimpfstoffen für<br />
Kinder;<br />
- der zweite, Anti-Meningokokken-AC, ist ein AC-<br />
Polysaccharid-Impfstoff zum Schutz vor in Afrika<br />
auftretenden Stämmen von Meningitis Typ A und C<br />
- der dritte, Menomune, ist ein quadrivalenter<br />
Kombinationsimpfstoff zur Vorbeugung von<br />
Menigokokken Meningitis A, C, Y, W135, der sich<br />
angesichts der Epidemiologie der Meningitis seit 10<br />
Jahren als einer der bedeutendsten Impfstoffe herauskristallisiert.<br />
Dieser Impfstoff hat insbesondere zum<br />
Schutz der amerikanischen Jugendlichen und<br />
Studenten beigetragen, einer Bevölkerungsgruppe, in<br />
der man sehr häufig die Serogruppen C und Y antrifft.<br />
Menomune wird weiterhin zur Immunisierung von<br />
Reisenden verwendet, die z.B. nach Mekka pilgern<br />
oder in Gegenden Afrikas reisen, in denen im Laufe<br />
der letzten zwei Jahre die Serogruppe W135 beobachtet<br />
wurde.<br />
Auffrischimpfungen: Die Tetanus/Diphtheriekombination<br />
(Td) ist die erste weltweit angewandte Auffrischimpfung<br />
zum verstärkten Schutz gegen diese<br />
Erkrankungen. Repevax, das in einigen europäischen<br />
Ländern vermarktet wird, ist eine Auffrischimpfung,<br />
die inaktivierte Impfstoffe gegen Polio, Keuchhusten,<br />
Diphtherie und Tetanus enthält. Diese beiden Produkte<br />
können für unterschiedliche Altersgruppen – Kinder<br />
und Erwachsene – verwendet werden und sind nach<br />
geltenden Richtlinien und Empfehlungen der<br />
jeweiligen nationalen Gesundheitsbehörden in den<br />
Impfschutzplänen aufgenommen.<br />
Polio Impfstoffe: Die Impfstoffe zur Prävention von<br />
Kinderlähmung gehören bei Aventis Pasteur zu den<br />
starken Wachstumsträgern. Aventis Pasteur ist durch<br />
die internationale Initiative der WHO und UNICEF<br />
zur Ausrottung der Kinderlähmung zum weltweit<br />
bevorzugten Partner geworden; dies nicht zuletzt<br />
dank der injizierbaren/inaktivierten Vakzine IPOL<br />
und Imovax Polio, sowie der oral zu verabreichenden<br />
Poliovakzine, die noch in einigen Ländern Verwendung<br />
findet. Nach der Ausrottung der Kinderlähmung könnte<br />
die injizierbare Form über einen Mindestzeitraum von<br />
28 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />
10 Jahren in die Empfehlungen der Gesundheitsbehörden<br />
aufgenommen werden, um dort den Platz der<br />
oralen Poliovakzine einzunehmen. Die injizierbare<br />
Form des Polioimpfstoffes entwickelt sich immer mehr<br />
zu einem entscheidenden Antigen in den neuen<br />
Impfstoffkombinationen für Kinder, die Aventis Pasteur<br />
anbietet.<br />
MERIAL<br />
Merial, ein 50/50 Joint Venture mit Merck & Co. ist<br />
das weltweit größte Unternehmen, das Produkte und<br />
Lösungen zur Verbesserung der Gesundheit, der<br />
Lebensqualität und der Leistungsfähigkeit von<br />
zahlreichen Tierarten entwickelt. Darüber hinaus<br />
ist Merial führend im Bereich der Geflügelzüchtung.<br />
Der Firmensitz befindet sich in Duluth/Georgia in den<br />
USA. Die Firma beschäftigt etwa 6 500 Mitarbeiter in<br />
150 Ländern und bietet eine komplette Palette von<br />
Tierarzneimitteln und Impfstoffen zur Vorbeugung<br />
und Behandlung zahlreicher Tierkrankheiten an.<br />
Die von Merial hergestellten Produkte bieten<br />
Tierärzten, Nahrungsmittelproduzenten, Haustierbesitzern<br />
und Regierungen in der ganzen Welt eine<br />
Unterstützung zur Erhaltung und Verbesserung der<br />
Gesundheit zahlreicher Tierarten und somit<br />
letztendlich auch des Menschen. Überdies beteiligt<br />
sich das Unternehmen aktiv an der Ausarbeitung und<br />
Anwendung internationaler Abkommen zum Thema<br />
Tiergesundheit, insbesondere im Bereich effizienter<br />
epidemiologischer Überwachungssysteme.<br />
Zur Produktpalette von Merial zählt das umsatzstärkste<br />
Produkt Frontline (Fipronil), das weltweit am<br />
meisten eingesetzte topische Antiparasitikum, das bei<br />
der Vorbeugung und Bekämpfung von Flöhen und<br />
Zecken bei Hunden und Katzen weltweit den ersten<br />
Platz einnimmt.<br />
Weitere wichtige Produkte beinhalten v.a. auf<br />
Avermectin basierte Produkte, darunter das Parasitenbekämpfungsmittel<br />
Ivomec (Ivermectin) und Eprinex<br />
(Eprinomectin) zur Behandlung von Rindern,<br />
Milchkühen, Schafen und Schweinen.
Forschung und Entwicklung<br />
Aventis setzt viele Mitarbeiter und erhebliche<br />
finanzielle Mittel ein, um innovative verschreibungspflichtige<br />
Arzneimittel und Impfstoffe anbieten zu<br />
können. Im Jahr 2002 beliefen sich die Ausgaben für<br />
die Forschung und Entwicklung von verschreibungspflichtigen<br />
Arzneimitteln und Impfstoffen insgesamt<br />
auf € 3,14 Milliarden.<br />
VERSCHREIBUNGSPFLICHTIGE ARZNEIMITTEL<br />
5 700 Mitarbeiter in 4 strategischen Standorten in<br />
Frankreich, Deutschland, Japan und USA arbeiten im<br />
Bereich „Drug Innovation & Approval“ an der<br />
Forschung und Entwicklung von verschreibungspflichtigen<br />
Arzneimitteln.<br />
Die Kernziele von „Drug Innovation and Approval“<br />
lauten folgendermaßen:<br />
- Erweiterung des Portfolios durch Produkte in der<br />
Entwicklungsphase<br />
- Steigerung der Innovationskraft und Produktivität<br />
- Maximale Wertschöpfung der Aventis Produkte<br />
Der Bereich „Drug Innovation & Approval“ ist so<br />
strukturiert, dass Aventis zeitkritische Aktivitäten<br />
parallel vorantreiben kann anstatt dies nacheinander<br />
zu tun. Der Entdeckungsprozess von Arzneimitteln<br />
findet an Unternehmensstandorten in Frankreich,<br />
Deutschland und den USA statt. Die verschiedenen<br />
Standorte agieren wie unabhängige Einheiten, die<br />
eigenverantwortlich das Projektportfolio der ihnen<br />
zugeteilten Indikationsgebiete von der frühen Entwicklungsphase<br />
bis zu klinischen Studien der Phase IIa<br />
steuern. Dies wird erreicht durch die Zusammenarbeit<br />
der therapeutischen Abteilungen jedes Standortes<br />
und die Expertise der globalen Funktionen „Lead<br />
Generation“ und „Lead Optimization“. Die Entwicklungsendphasen<br />
und der Zulassungsprozess erfolgen<br />
weltweit und werden vom „Global Drug Development<br />
Center“ in Bridgewater, USA zentral abgewickelt.<br />
Die folgenden globalen Funktionen unterstützen die<br />
Entwicklungsteams der verschiedenen Standorte sowie<br />
die internationalen Projektgruppen:<br />
- „Lead Generation“ (LG): arbeitet zusammen mit den<br />
verschiedenen Indikationsgruppen, um „drug targets“<br />
zu identifizieren und zu validieren, Leitsubstanzen zu<br />
identifizieren und zu verändern, und um die ersten<br />
Phasen der Molekülentwicklung zu starten. Diese<br />
Funktion setzt sich aus 5 Expertenzentren in<br />
Frankreich, Deutschland und den USA zusammen. Die<br />
von LG verwendeten Techniken sind für die Portfolioplanung<br />
bis hin zur Phase II von wesentlicher<br />
Bedeutung.<br />
- „Lead Optimization“ (LO): tritt als Bindeglied zwischen<br />
Arzneimittelentdeckung und Entwicklung auf. Das<br />
Kernziel dieser Funktion besteht darin, den Nutzen<br />
einer Substanz für den Menschen zu bestimmen, damit<br />
die Substanzen mit den größten Erfolgschancen für die<br />
Phasen IIb und III ausgewählt werden. „LO“ setzt sich<br />
aus 4 Expertenzentren zusammen, deren Wissenschaftler<br />
in den 4 Zentren in Projektgruppen<br />
organisiert sind.<br />
- „Product Realization“ (PR): ist für die weltweite<br />
Steuerung der letzten Phasen – Phase IIb und Phase III<br />
– der Projekte in der klinischen Entwicklung zuständig<br />
sowie für die optimale Wertschöpfung der strategischen<br />
Produkte durch die Entwicklung neuer Indikationsgebiete<br />
und wirtschaftlich lohnenswerter Darreichungsformen.<br />
Die klinischen Studien werden mit Hilfe<br />
innovativer computergesteuerter Managementinstrumente<br />
und eines umgekehrten Planungsprozesses<br />
durchgeführt.<br />
- „Global Regulatory Approvals & Marketing Support“<br />
(GRAMS) ist das Bindeglied zu den Zulassungsbehörden<br />
und steuert die für die wichtigsten Märkte weltweit<br />
simultan gestellten Zulassungsanträge die zur<br />
Zulassung in Schlüsselmärkten führen. Die modernsten<br />
Technologien im Bereich der elektronischen <strong>Dokument</strong>enverwaltung<br />
werden zur optimalen Steuerung der<br />
potenziellen Arzneimittel durch den Zulassungsprozess<br />
eingesetzt. GRAMS verwaltet und erneuert auch die<br />
bestehenden Zulassungen und ist für die Überwachung<br />
der Verträglichkeit aller in der Entwicklung und auf<br />
dem Markt befindlichen Substanzen verantwortlich.<br />
GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 29
Ankündigung neuer Forschungsschwerpunkte<br />
Aventis hat im September 2002 verkündet, seine<br />
Forschungsaktivitäten auf einige wichtige Therapiegebiete<br />
zu fokussieren, in denen das Unternehmen die<br />
Marktführerschaft anstrebt. Aventis hat beschlossen,<br />
seine Präsenz in den Indikationsgebieten Onkologie,<br />
Diabetes und Thrombose zu verstärken. Das<br />
Unternehmen wird des Weiteren seine Forschungsaktivitäten<br />
auf Indikationen ausrichten, in denen es über<br />
ein internes wissenschaftliches Know-how verfügt<br />
– z.B. Alzheimer, Asthma, koronare Herzkrankheiten,<br />
multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis, Schizophrenie<br />
und chronische Virusinfektionen –, und neue<br />
Therapien entwickeln, die wichtigen medizinischen<br />
Bedürfnissen gerecht werden. Gleichzeitig werden die<br />
Forschungsaktivitäten auf Impfstoffe und immunologische<br />
Verfahrensweisen konzentriert, die gegenwärtig<br />
bei Aventis Pasteur untersucht werden. In den<br />
Forschungsbereichen Bakterien- und Pilzbekämpfung<br />
plant Aventis eine Allianz, um von dem Know-how des<br />
Unternehmens auf diesem Gebiet zu profitieren und<br />
es weiter zu fördern.<br />
Im Juli wurden die in Romainville bei Paris stattfindenden<br />
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten auf dem<br />
Gebiet der Knochenerkrankungen an ProSkelia<br />
übertragen, ein neues pharmazeutisches Forschungsund<br />
Entwicklungslabor, das auf Knochenkrankheiten<br />
spezialisiert ist. Das Kapital von ProSkelia gehört zu<br />
58 % der amerikanischen Risikokapitalgesellschaft<br />
Warburg Pincus und zu 42 % Aventis. ProSkelia<br />
beschäftigt etwa 90 Personen.<br />
Aventis plant in Romainville ein neues Technologieund<br />
Aktivitätenzentrum, in dem das neue Kooperationsunternehmen<br />
im Bereich Antiinfektiva sowie<br />
ProSkelia untergebracht werden. Die neue Plattform<br />
wird diesen Technologieunternehmen eine attraktive<br />
und wettbewerbsfähige Infrastruktur bieten, die die<br />
Bedürfnisse von Forschung und Entwicklung erfüllt und<br />
neue Arbeitsplätze schaffen dürfte.<br />
30 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />
Ausbau der Allianzstrategie<br />
Aventis verfolgt eine Strategie gezielter Technologiepartnerschaften<br />
und Ein-Lizenzierungen, um sein<br />
internes Wachstum zu unterstützen und um seinem<br />
Hauptziel näher zu kommen: dem Markt neue und<br />
innovative verschreibungspflichtige Medikamente und<br />
Impfstoffe von großer medizinischer Bedeutung<br />
anzubieten. Das Unternehmen hat sich auch zum Ziel<br />
gesetzt, durch Lizenz- und Kooperationsverträge mit<br />
Biotechnologiefirmen oder anderen Pharmaunternehmen<br />
in den Bereichen Entwicklung und<br />
Vermarktung seine Stärken auf bestimmten Indikationsgebieten<br />
zu festigen. Mehrere vielversprechende<br />
Arzneimittelkandidaten konnten so in den<br />
vergangenen zwei Jahren in den Therapiebereichen<br />
Onkologie, Diabetes und Asthma dem Portfolio<br />
hinzugefügt werden. Darunter befinden sich:<br />
- DiaPep277, eine neue Diabetestherapie, die in<br />
klinischen Studien der Phase II vielversprechende<br />
Ergebnisse aufwies. DiaPep277 wird zur Vorbeugung<br />
und Behandlung der latenten autoimmunen Diabetes<br />
bei Erwachsenen und von Diabetes Typ I entwickelt.<br />
Ein weltweiter Exklusivlizenzvertrag für dieses neue<br />
Medikament wurde im Juli mit Peptor Ltd<br />
abgeschlossen.<br />
- Genasense, ein Antisense-Arzneimittelkandidat, der<br />
gegenwärtig in klinischen Studien der Phase II und<br />
Phase III auf eine Steigerung der Wirkung der<br />
Chemotherapie bei Patienten mit hämatologischen<br />
Malignomen und soliden Tumoren geprüft wird. Diese<br />
Substanz wird derzeit von Aventis in Zusammenarbeit<br />
mit Genta Inc. entwickelt und demnächst vermarktet.<br />
- Alvesco Ciclesonid ist ein zu inhalierendes Korticosteroid<br />
zur Behandlung von Asthma. Alvesco, das sich<br />
momentan in Phase III befindet, hat eine<br />
ausgezeichnete Wirksamkeit ohne die unerwünschten<br />
systemischen Nebenwirkungen, die allgemein mit<br />
Korticosteroiden assoziiert werden. Aventis entwickelt<br />
Alvesco in Kooperation mit Altana Pharma und wird<br />
das Produkt in den USA gemeinsam vermarkten.
Die wichtigsten strategischen Partnerschaften<br />
im Überblick:<br />
Substanz Partner Indikation<br />
Actonel Procter & Gamble Osteoporose<br />
Alvesco Altana Pharma Asthma<br />
Entzündungshemmende<br />
Moleküle<br />
Inflazyme Asthma<br />
AVE-8062 Ajinomoto Krebs<br />
Campto Yakult Krebs<br />
CpG Coley Asthma und<br />
Immunomodulatoren allergische Rhinitis<br />
Copaxone Teva Multiple Sklerose<br />
CRF-1-Antagonisten<br />
Pharmaceuticals<br />
Neurogen Angstzustände/<br />
Depression<br />
DiaPep277 Peptor Diabetes<br />
Dynepo Transkaryotic<br />
Therapies<br />
Anämie<br />
Exubera Pfizer Diabetes<br />
Genasense Genta Krebs<br />
Nikotinagonisten Targocept Alzheimer<br />
Pralnacasan Vertex Rheumatoide<br />
Arthritis und<br />
Osteoarthritis<br />
SERM ProSkelia Osteopathien<br />
Tavanic Daiichi Bakterielle<br />
Infektionen<br />
Aventis arbeitet gemeinsam mit Biotechnologiefirmen,<br />
anderen Pharmaunternehmen und wissenschaftlichen<br />
Organisationen an Projekten in Forschung,<br />
Entwicklung und präklinischer Technologie, mit dem<br />
Ziel, bei den internen Aktivitäten eine höhere Innovationskraft<br />
zu erzielen und den Prozess der Arzneimittelzulassungen<br />
zu beschleunigen. Aventis nimmt<br />
gemeinsam mit Universitätsinstituten und Biotechnologiefirmen<br />
weltweit gegenwärtig an mehr als 300<br />
Kooperationsprogrammen teil.<br />
Die wichtigsten Allianzen im Überblick:<br />
Partner Kooperationsgebiet<br />
Affymetrix ADN-Chips<br />
Celera Genomdatenbank und Cathepsin S für<br />
Incyte<br />
Pharmaceuticals<br />
entzündliche Erkrankungen<br />
Genomdatenbank<br />
Millennium Entzündliche Erkrankungen<br />
Pharmaceuticals und Technologietransfer<br />
PPD Discovery Funktionelle Genomik von Krebs<br />
ProCorde Funktionelle Genomik von Herz-Kreislauf<br />
IMPFSTOFFE<br />
Die Forschung und Entwicklung im Bereich der<br />
Impfstoffe bei Aventis Pasteur konzentriert sich auf die<br />
Entwicklung von vorbeugenden und therapeutischen<br />
Impfstoffen, die Verbesserung bestehender Impfstoffe,<br />
sowie die Vereinfachung von Darreichungsformen.<br />
Etwa 1 000 Forscher arbeiten im Bereich Forschung<br />
und Entwicklung von Aventis Pasteur in den drei<br />
Forschungs- und Entwicklungsstätten in Marcy l’Etoile,<br />
Frankreich, Toronto, Kanada und Swiftwater,<br />
Pennsylvania, USA. Das Unternehmen investiert 17 %<br />
seines Umsatzes in die Erforschung und Entwicklung<br />
neuer Impfstoffe.<br />
Die Forschungsschwerpunkte von Aventis Pasteur<br />
sind auf sechs Hauptprogramme fokussiert:<br />
Neue Impfstoffkombinationen für Kinder<br />
Die neuen Impfstoffkombinationen für Kinder, die<br />
einen zellfreien Keuchhustenimpfstoff enthalten,<br />
werden zum Schutz vor mehreren Krankheiten bei<br />
einer geringen Anzahl von Injektionen entwickelt.<br />
Aventis Pasteur arbeitet auch an einem Impfstoff<br />
namens Pentacel zur Vorbeugung von fünf Krankheiten<br />
(Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung, Keuchhusten<br />
und Hib-Meningitis), der für den amerikanischen Markt<br />
bestimmt ist.<br />
GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 31
Auffrischimpfstoffe<br />
Diese Impfstoffe entsprechen den wachsenden<br />
Bedürfnissen von Jugendlichen und Erwachsenen, weil<br />
sie einen erweiterten Schutz gegen Diphtherie, Tetanus,<br />
Kinderlähmung und insbesondere Keuchhusten bieten,<br />
der bei dieser Bevölkerungsgruppe im Wachsen<br />
begriffen ist.<br />
Atemwegsinfektionen<br />
Neue Impfstoffe gegen virale Atemwegsinfektionen<br />
(Respiratory Syncytical Virus, Grippe) sowie gegen<br />
bakterielle Atemwegsinfektionen (S. Pneumoniae etc.)<br />
sind in Entwicklung.<br />
Impfstoffe für Reisende/gegen endemisch auftretende<br />
Infektionen<br />
Klinische Studien der Phase I zur Prävention des<br />
Denguefiebers, eines weitverbreiteten Problems der<br />
öffentlichen Gesundheit in Asien und Lateinamerika,<br />
werden zurzeit durchgeführt.<br />
Infektionen durch Blutübertragung<br />
Die Impfstoffe ALVAC-HIV befinden sich bei prophylaktischer<br />
und therapeutischer Indikation in der Entwicklungsphase.<br />
Im Jahr 2003 beginnt in Thailand eine<br />
klinische Studie der Phase III mit einem prophylaktischen<br />
Impfstoff. Ein neuer Therapieansatz mit einem<br />
rekombinanten tat Toxoid-Protein, befindet sich als<br />
therapeutischer Impfstoff in Phase I.<br />
Therapeutische Impfstoffe gegen bestimmte Krebsarten<br />
Tumor-assoziierte Antigene werden verwendet, um<br />
spezifische Reaktionen auf die Tumorzellen auszulösen.<br />
Die potenziellen multi-antigenen Impfstoffe werden<br />
bei Melanomen und Dickdarm- und Mastdarmkrebs<br />
eingesetzt (Phase I/II).<br />
Aventis Pasteur arbeitet darüber hinaus an der<br />
Entwicklung von Menactra, einer quadrivalenten<br />
Konjugat-Vakzine, die Kinder und Jugendliche gegen<br />
die durch eine Vielzahl verschiedener Serogruppen<br />
von N. meningitis ausgelöste Meningitis schützen soll.<br />
32 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />
Aventis Pasteur konzipiert auch neue Technologien<br />
zur Unterstützung seiner Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />
mit dem Ziel, die Wirksamkeit seiner<br />
Impfstoffe zu steigern: neue Hilfsstoffe und Verabreichungsarten,<br />
lebende Vektoren (viral und bakteriell)<br />
und Genomforschung zur Identifizierung von<br />
Zielantigenen.<br />
Eine Anzahl weiterer Schwerpunkte werden im<br />
Rahmen interner Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />
des Unternehmens sowie im Rahmen von<br />
Business Development-Verträgen untersucht, was<br />
Aventis Pasteur Zugang zu einem vielversprechenden,<br />
im Entwicklungsstadium befindlichen Produktportfolio<br />
gibt.<br />
Solide Allianzen in Wissenschaft und Vermarktung<br />
Aventis Pasteur hat ein internationales Netz an<br />
Kooperationen aufgebaut:<br />
- Impfstoffe gegen Krebs: Therion (USA), Aphton<br />
Corporation (USA), Ludwig Institute for Cancer Research<br />
(USA), National Cancer Institute (USA), Karolinska<br />
Institutet (Schweden), Universität Leiden (Niederlande),<br />
National Research Council (Kanada).<br />
- Genomforschung: Incyte Pharmaceuticals, Inc. (USA),<br />
EOS Technologies, Inc. (USA), Millennium Pharmaceuticals,<br />
Inc. (USA).<br />
- Impfstoff gegen das Denguefieber (hämorrhagisches<br />
Fieber): Acambis (UK).<br />
- Neue antibakterielle Impfstoffe basierend auf Lipopolysacchariden:<br />
National Research Council (Kanada),<br />
Universität Oxford (UK), BioSynth (Italien), Universität<br />
Stockholm (Schweden).<br />
- Impfstoffe gegen AIDS: Institut Pasteur (Frankreich),<br />
ANRS (Frankreich), National Institutes of Health (USA),<br />
Walter Reed Institute (USA), Eurovac (EU).<br />
Zusätzlich zu den Beziehungen zu Merck & Co. wurden<br />
mit dem Institut Pasteur für bestimmte Impfstoff-<br />
Forschungsprogramme dauerhafte Verbindungen<br />
hergestellt.
Produktportfolio<br />
in der Entwicklungsphase<br />
Aventis verfügt gegenwärtig über mehr als 40<br />
Substanzen in klinischer Entwicklung, davon mehr<br />
als 25 in den Frühphasen und mehr als 15 in den<br />
Endphasen. Durch frühzeitig getroffene Entscheidungen,<br />
die sich auf die verfügbaren Daten stützen,<br />
möchte Aventis sein Portfolio optimieren und<br />
Prioritäten setzen, um die Erfolgschancen und somit<br />
den Wert der Pipeline zu vergrößern. Darüber hinaus<br />
sucht das Unternehmen aktiv Lizenz- und Allianzmöglichkeiten<br />
zur Stärkung seiner Führungsposition in den<br />
HAUPTSUBSTANZEN IN PHASE III DER KLINISCHER ENTWICKLUNG<br />
Projekt (1) Krankheit Entwicklungsstadium Zulassungsantrag<br />
- Alvesco (Ciclesonid) - Ein inhalatives Korticosteroid zur<br />
Behandlung von Asthma, das in den USA zusammen<br />
von Aventis und Altana Pharma entwickelt wird und<br />
das zur gemeinsamen Vermarktung vorgesehen ist.<br />
Ciclesonid befindet sich derzeit in klinischen Studien<br />
der Phase III und stellt aufgrund seiner hervorragenden<br />
Wirksamkeit, seiner geringen Nebenwirkungen und<br />
seiner langen Wirkdauer einen vielversprechenden<br />
Fortschritt bei der Behandlung von Asthma dar. Mit ca.<br />
20 Millionen Patienten allein in den USA ist der Markt<br />
für Asthma in schnellem Wachstum begriffen. Aventis<br />
bereitet derzeit Zulassungsanträge für die USA vor,<br />
die für das zweite Halbjahr 2003 vorgesehen sind.<br />
geplant (2)<br />
Alvesco (Ciclesonide) (3) Asthma Phase III 2003 (USA)<br />
Cariporide Herzchirurgie, koronare Bypass-Operationen Phase III 2003<br />
Genasense (4) Krebs Phase III 2003<br />
Glulisine (1964) Diabetes Typ I und II Phase III 2003<br />
Menactra Impfstoff gegen Meningitis Phase III 2004<br />
Pentacel Impfstoffkombination für Kinder Phase III 2004 (USA)<br />
Exubera (5) Diabetes Typ I und II Phase III Nicht festgelegt<br />
(1) Nur neuartige chemische, biologische Substanzen (NCE/NBE).<br />
(2) USA und Europa (wenn nicht anders vermerkt).<br />
(3) Kooperation mit Altana Pharma.<br />
(4) Kooperation mit Genta Inc.<br />
(5) Kooperation mit Pfizer.<br />
Indikationsgebieten Onkologie, Diabetes, Thrombose<br />
und Impfstoffe.<br />
Die folgenden Aufstellungen geben einen Überblick<br />
über den momentanen Stand der Pipeline von Aventis,<br />
wobei die unten aufgeführten neuen Produkte über<br />
alle anderen in der Entwicklung befindlichen Produkte<br />
Priorität haben. Die Forschung und Entwicklung von<br />
Arzneimitteln birgt von Natur aus zahlreiche Risiken.<br />
Es besteht daher die Möglichkeit, dass einige laufende<br />
Projekte nie bis zur Vermarktung gelangen.<br />
- Cariporide - Das erste Produkt zum Schutz des<br />
Herzmuskels, um das Herzinfarktrisiko sowie die Zahl<br />
der Todesfälle von Patienten mit einem Koronarbypass<br />
zu verringern. Die Rekrutierungsphase für die Phase III-<br />
Studie, EXPEDITION, die das Arzneimittel auf seine<br />
Fähigkeit, die Zahl der Todesfälle und Herzinfarkte bei<br />
Patienten mit einem Koronarbypass zu senken, testen<br />
soll, wurde August 2002 abgebrochen.<br />
- Genasense - ein Antisense-Arzneimittelkandidat,<br />
der sich momentan in Entwicklungsphase II und III<br />
befindet. Derzeit sind klinische Studien im Gange,<br />
um Genasense auf die Fähigkeit, die Wirksamkeit einer<br />
Chemotherapie bei Patienten mit hämatologischen<br />
GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 33
Malignomen und soliden Tumoren zu testen. Diese<br />
Substanz wird zusammen von Aventis und Genta Inc.<br />
entwickelt und vermarktet.<br />
- Glulisine - Dieses schnell wirksame Insulin-Analogon<br />
für Diabetes Typ I und II ist eine wichtige Substanz zur<br />
Erweiterung des Antidiabetika-Portfolios von Aventis.<br />
Das internationale Entwicklungsprogramm für Glulisine<br />
zielt darauf ab, mit wettbewerbsfähigen Produkt-<br />
Eigenschaften zum Zeitpunkt der Markteinführung<br />
aufzuwarten, d.h. flexible Einnahme während der<br />
Mahlzeiten sowie Applikation per Pumpe für die<br />
kontinuierliche subkutane Verabreichung. Die Antragsunterlagen<br />
werden voraussichtlich in den USA und<br />
Europa 2003 eingereicht.<br />
- Menactra - Quadrivalenter Konjugat-Impfstoff gegen<br />
N. Meningitis bei Heranwachsenden und Kindern.<br />
- Pentacel - Schutzimpfung für fünf Krankheiten<br />
(Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung, Keuchhusten<br />
und Hib-Meningitis) für den US-amerikanischen Markt.<br />
- Exubera - Ein revolutionärer Ansatz für die Verabreichung<br />
von Insulin in Form von zu inhalierendem<br />
Trockenpulver. Exubera wird in Zusammenarbeit<br />
mit Pfizer für Patienten mit Diabetes Typ I und II<br />
entwickelt. Die klinischen Studien der Phase III<br />
in Bezug auf die Wirksamkeit des Produktes sind<br />
abgeschlossen; weitere Studien sind im Gange, um<br />
die Daten über die langfristige Verträglichkeit zu<br />
bestätigen. Zulassungsanträge, die eine vollständigere<br />
Datenanalyse erfordern, werden derzeit in den USA<br />
und in Europa überprüft.<br />
34 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />
Unsere frühe Pipeline (Phase I/II) umfasst folgende<br />
Substanzen:<br />
Projekt Erkrankung<br />
Taxane der neuen Generation Krebs<br />
Flavopiridol Krebs<br />
AVE-8062 Krebs<br />
Impfstoff ALVAC - CEA Darmkrebs<br />
Impfstoff ALVAC - gp 100 Melanome<br />
Impfstoff ALVAC-HIV HIV<br />
Impfstoff RSV Virusinfektionen der Atemwege<br />
Pralnacasan Arthritis<br />
AVE – 7688 Bluthochdruck<br />
HP – 184 Rückenmarksverletzungen<br />
NV1FGF Peripher-vaskuläre Erkrankung<br />
Teriflunomid Multiple Sklerose<br />
Entzündungshemmende<br />
Substanzen<br />
Asthma<br />
DiaPep277 Diabetes<br />
Schlankheitsmittel Adipositas<br />
Guanylat-Cyclase-Stimulator Angina<br />
100 907 Schlafstörungen<br />
CRF-1 Antagonisten Depression/Angst<br />
SERM 3471 Postmenopausale Osteoporose<br />
Faktor Xa-Inhibitoren Thrombose<br />
- Zwei Taxane der neuen Generation, die als Chemotherapeutikum<br />
eingesetzt werden, weisen in der Tumorbehandlung<br />
ein großes Wirksamkeitsspektrum bei<br />
Tumorzellen auf, die eigentlich gegen Taxane resistent<br />
sind. Die Verträglichkeit dieser neuen zytotoxischen<br />
Therapie scheint der von Taxotere ähnlich zu sein.<br />
Studien der Phase II sind im Gange.<br />
- Flavopiridol - Ein innovatives Chemotherapeutikum,<br />
das den Zellzyklus unterbindet und den Zellentod<br />
fördert, indem es die Cyclin-abhängige Kinase (CDK)<br />
hemmt. In Kombination mit anderen zytotoxischen<br />
Substanzen hat Flavopiridol Synergieeffekte sowie in<br />
frühen klinischen Studien Anti-Tumor-Wirkung gezeigt.<br />
Aventis hat klinische Studien mit Flavopiridol in<br />
Kombination mit den Chemotherapeutika Taxotere
für die Behandlung von Lungenkrebs und Campto<br />
zur Behandlung von Darmkrebs aufgenommen.<br />
- AVE - 8062 ist eine neuartige Substanz für die<br />
Krebsbehandlung, deren potenzielle Wirkung auf<br />
Tumorzellen darin liegt, dass sie die für den Tumor<br />
notwendige Blutversorgung unterbindet. Die<br />
weltweiten Rechte für die Entwicklung, Herstellung<br />
und Vermarktung von AVE-8062 unterliegen der Lizenz,<br />
die Aventis von Ajinomoto Co., Inc. in Japan gewährt<br />
wurde.<br />
- ALVAC-CEA,ein therapeutischer Impfstoff gegen<br />
Darmkrebs, induziert T-Zellen und Antikörper-<br />
Reaktionen gegen spezifische Tumorzellen, die das<br />
tumor-assoziierte Antigen CEA tragen. Phase I-Studien<br />
bei Patienten mit Darmkrebs im fortgeschrittenen<br />
Stadium haben Immunreaktionen gegenüber CEA<br />
gezeigt und bei einem Drittel der Patienten war über<br />
einen Zeitraum von zwei Jahren eine Stabilisierung<br />
der Erkrankung zu erkennen. Ein Impfstoff der zweiten<br />
Generation gegen verschiedene Antigene ist geplant.<br />
- Pralnacasan (3480), ein neuer entzündungshemmender<br />
Arzneimittelkandidat im Endstadium von<br />
Phase II hat seine Fähigkeit unter Beweis gestellt, bei<br />
rheumatoider Arthritis die Hauptbotenstoffe für die<br />
Entzündung und Zerstörung der Gelenke durch einen<br />
neuen Wirkungsmechanismus zu hemmen. Momentan<br />
läuft die Phase IIb. Ende 2002 wurden weitere Studien<br />
in Osteoarthritis aufgenommen. Pralnacasan wird in<br />
Zusammenarbeit mit Vertex Pharmaceuticals Inc.<br />
entwickelt.<br />
- AVE-7688, eine neue Substanz für die Behandlung von<br />
Bluthochdruck und dekompensierter Herzinsuffizienz,<br />
befindet sich derzeit in der Phase I.<br />
- HP-184 dient der Funktionsverbesserung bei<br />
chronischen Rückenmarksverletzungen. Ergebnisse<br />
vorklinischer Studien haben eine verbesserte<br />
Leitfähigkeit der Nerven und der ambulatorischen<br />
Fähigkeiten ergeben. Aventis geht davon aus, mit dieser<br />
Substanz die neuropathischen Schmerzen bei Patienten<br />
lindern zu können.<br />
- NV1FGF ist eine Gentherapie ausschließlich auf Basis<br />
von Plasmiden, die einen innovativen Ansatz zur<br />
vermehrten Neubildung von Blutgefäßen bietet. Diese<br />
Substanz soll Patienten mit einer mangelnden Blutversorgung<br />
der Beine die Amputation von Gliedmaßen<br />
ersparen. Die Ergebnisse einer Phase I Studie haben in<br />
Arteriogrammen eine deutlich bessere Blutzirkulation,<br />
Heilung von Geschwüren, eine stärkere Sauerstoffzufuhr<br />
der Haut, weniger Schmerzen sowie die Bildung<br />
neuer Blutgefäße ergeben. Phase II-Studien sind im<br />
Gange.<br />
- Teriflunomid ist ein oraler Immunmodulator, der für<br />
die Behandlung von multipler Sklerose entwickelt wird.<br />
- Die entzündungshemmenden Substanzen gegen<br />
Asthma, die sich derzeit in Phase I/IIa befinden, haben<br />
eine hohe Wirksamkeit und eine gutes pharmakokinetisches<br />
Profil gezeigt. Diese neue Klasse oraler entzündungshemmender,<br />
nicht korticosteroider Substanzen<br />
wird in Zusammenarbeit mit Inflazyne entwickelt.<br />
- Potenzielle Arzneimittel gegen Adipositas befinden<br />
sich derzeit in Phase I Studien.<br />
- Guanylat-Cyclase-Aktivatoren für die Behandlung von<br />
Angina pectoris befinden sich derzeit in Phase I und<br />
werden auf ihre Fähigkeit, die Blutgefäße zu erweitern,<br />
getestet.<br />
- 100 907 ist eine neue Therapie für die Behandlung<br />
von Schlafstörungen. Als selektiver Serotin-Antagonist<br />
(5-HT2a) hat 100 907 in einer kürzlich abgeschlossenen<br />
Phase I-Studie seine Wirkung unter Beweis gestellt.<br />
Während Schlafmittel oft zu Toleranz und zu<br />
nächtlichen Re-Bound Effekten führen, konnte 100 907<br />
die nächtlichen Wachphasen reduzieren. Phase II-<br />
Studien zur Bestätigung der Ergebnisse sind derzeit<br />
in Gang.<br />
- CRF-1 Antagonisten zur Behandlung von Depressionen<br />
und Angstzuständen werden derzeit in Zusammenarbeit<br />
mit Neurogen Corp entwickelt.<br />
- SERM 3471 ist ein selektiver Östrogen-Rezeptor-<br />
Modulator, der in Zusammenarbeit mit ProSkelia für<br />
die Behandlung und Vorbeugung von postmenopausaler<br />
Osteoporose entwickelt wird.<br />
- Faktor Xa-Inhibitoren sind neue Mittel zur<br />
Behandlung und Vorbeugung von Arterien- und<br />
Venenthrombose, die den Blutgerinnungsfaktor Xa auf<br />
GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 35
sehr selektive Weise hemmen. Diese neue Generation<br />
von gerinnungshemmenden Wirkstoffen bietet die<br />
Möglichkeit, die Blutgerinnung zu hemmen, ohne dass<br />
es zu Blutungen kommt, wie es oft bei anderen Anti-<br />
Thrombose-Medikamenten beobachtet wird.<br />
Zusätzlich zu unseren Entwicklungs-Projekten<br />
werden derzeit für mehrere unserer Produkte klinische<br />
Studien durchgeführt mit dem Ziel, Indikationen und<br />
Darreichungsformen zu erweitern. Die Erweiterung<br />
von Indikationen und Darreichungsformen für bereits<br />
bestehende Produkte ist für das Wachstum von Aventis<br />
von großer Wichtigkeit, da sich zahlreiche unserer<br />
Produkte noch am Anfang ihres Lebenszyklus befinden.<br />
Wir sind der Ansicht, dass Produkte wie Lovenox,<br />
Taxotere, Lantus und Actonel ein enormes Wachstumspotenzial<br />
in sich bergen. Die erfolgreiche Erweiterung<br />
von Indikationen und Darreichungsformen, sowie<br />
die Einführung in neuen Märkten würden das<br />
Spektrum und die Einsatzmöglichkeiten dieser<br />
Produkte erweitern.<br />
ERHALTENE ZULASSUNGEN IM JAHR 2002/2003<br />
Produkt Indikation Stadium<br />
Actonel (NCE) Osteoporose Zulassung in Japan (Januar)<br />
Actonel (LE) Einmal wöchentliche Darreichungsform Zulassung in den USA (Mai); EU (Dezember)<br />
Allegra (LE) Hautkrankheiten Zulassung in Japan (April)<br />
Tabletten für Kinder Zulassung beantragt in GB (EU-RMS) (März)<br />
Exklusivität in der Anwendung für Kinder Zulassung in den USA (Januar 2003)<br />
Daptacel Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten Zulassung in den USA (Mai)<br />
Fluzone Grippeimpfstoff in einer Darreichungsform für Kinder Zulassung in den USA (September)<br />
ohne Konservierungsstoffe<br />
Ketek (NCE) Infektionen der Atemwege Zulassung beantragt in Japan (Januar);<br />
bedingte Zulassung in den USA (Januar 2003)<br />
Lantus (NCE) Diabetes Zulassung beantragt in Japan (April)<br />
Lantus (LE) Flexible Dosierung Zulassung beantragt in der EU/den USA (Juni);<br />
Zulassung in der EU (Dezember)<br />
Anwendung bei Kindern Zulassung beantragt in der EU (Juni)<br />
Taxotere (LE) Primärbehandlung bei NSCLC Zulassung beantragt in der EU/den USA<br />
(Februar); Zulassung in den USA (November);<br />
Zulassung in der EU (Januar 2003)<br />
Ösophaguskarzinom Zulassung beantragt in Japan (August)<br />
Repevax Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Pocken Zulassung in der EU (Juni)<br />
Viatim Impfstoff gegen Hepatitis A und Typhus Zulassung in der EU (Juli)<br />
EU-RMS = EU-Mitgliedstaat für das Verfahren der gegenseitigen Anerkennung.<br />
NCE = New Chemical Entity.<br />
LE = Produkt-Linienerweiterung.<br />
36 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />
WICHTIGE PRODUKTLINIENERWEITERUNGEN<br />
IN DER KLINISCHEN ENTWICKLUNG<br />
Produkt Indikation(en) Geplante<br />
Einreichung<br />
Allegra Chronische allergische Rhinitis 2003 (USA)<br />
Allegra-D, einmal tägliche 2003 (USA)<br />
Darreichungsform<br />
Schnelllösliche Tablette 2003 (USA)<br />
Asthma 2004 (USA)<br />
Campto Magenkrebs 2003 (EU)<br />
Adjuvante Behandlung von Darmkrebs 2004 (EU)<br />
Ketek Anwendung bei Kindern 2004 (USA/EU)<br />
Lovenox Prophylaxe der tiefen 2003 (Japan)<br />
Venenthrombose 2004 (USA/EU)<br />
Herzinfarkt mit ST-Segment-Erhöhung 2004 (USA/EU)<br />
Taxotere Magenkarzinom 2003 (USA/EU)<br />
Adjuvante Behandlung von Brustkrebs 2003 (USA/EU)<br />
Prostatakrebs 2003 (USA/EU)<br />
Adjuvante Behandlung von Malignomen<br />
im Hals- und Kopfbereich<br />
2004 (USA/EU)
Geografische Märkte<br />
Den größten Teil des Umsatzes erzielt Aventis in den<br />
vier größten Pharmamärkten der Welt – USA,<br />
Frankreich, Deutschland und Japan. Im Jahr 2002<br />
machten diese Länder 63,5 % des Umsatzes des<br />
Kerngeschäfts des Konzerns aus (2001: 61,9 %).<br />
Auf die USA, den weltweit größten Pharmamarkt,<br />
entfielen 2002 39 % des Umsatzes des Kerngeschäfts<br />
gegenüber 36 % im Vorjahr. Im Jahr 2002 war Aventis<br />
das führende forschende Pharmaunternehmen in<br />
Frankreich und Deutschland. Für Japan lautet das<br />
Ziel von Aventis, eines der größten ausländischen<br />
Pharmaunternehmen zu werden.<br />
Dank seiner Präsenz in über 100 Ländern befindet<br />
sich Aventis auch in anderen Regionen der Welt in der<br />
Lage, die wachsenden Bedürfnisse der Patienten nach<br />
neuartigen Behandlungmethoden und Präventivmaßnahmen<br />
zu befriedigen.<br />
- In Europa, auf das 23 % des weltweiten Pharmamarktes<br />
entfallen, ist Aventis das drittgrößte Pharmaunternehmen.<br />
Der Konzern profitiert von einer sehr starken Präsenz<br />
im Vertriebs- und Forschungsbereich, besonders in<br />
Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Italien.<br />
- Aventis ist mit Geschäfts- und Industrieaktivitäten im<br />
gesamten asiatisch-pazifischen Raum vertreten. In<br />
Japan, dem zweitgrößten Pharmamarkt weltweit, plant<br />
KERNAKTIVITÄTEN VON AVENTIS – UMSATZ NACH LÄNDERN (1)<br />
(In Millionen €)<br />
Kumuliert 2002 Kumuliert 2001 Operative Veränderung (2) Struktur-Veränderung<br />
USA 6 859 5 964 21,4 %<br />
Frankreich 2 295 2 245 4,7 % – 2,3 %<br />
Deutschland 1 086 1 058 2,9 % – 0,3 %<br />
Japan 923 987 2,7 % – 1,5 %<br />
Italien 628 586 7,2 %<br />
Großbritannien 448 373 21,4 %<br />
Mexiko 396 416 3,6 %<br />
Kanada 387 371 11,4 %<br />
Spanien 328 312 5,5 % – 0,4 %<br />
Brasilien 287 349 4,3 %<br />
Zwischensumme 13 639 12 663 13,1 % – 0,6 %<br />
In % der Gesamtsumme 77,5 % 76,4 %<br />
Übrige Länder 3 952 3 912 6,9 % 1,8 %<br />
Gesamt-Umsatz 17 591 16 576 11,6 %<br />
(1) ungeprüft. (2) auf vergleichbarer Basis.<br />
Aventis, ihre Präsenz durch die Einreichung wichtiger<br />
Zulassungsanträge zu verstärken, mit denen die<br />
Zulassung von neuen Indikationen oder Erweiterungen<br />
der Kernproduktlinien erreicht werden soll. Im Jahr<br />
2002 hat Aventis Zulassungsanträge für Ketek und<br />
Lantus eingereicht. Darüber hinaus wurde die<br />
Zulassung für die Markteinführung von Taxotere zur<br />
Behandlung des Ösophaguskarzinoms beantragt.<br />
Actonel erhielt 2002 in Japan die Zulassung und wurde<br />
dort auf den Markt gebracht. Des Weiteren erhielt<br />
Allegra die Zulassung und wurde zur Behandlung von<br />
Juckreiz bei bestimmten Hautkrankheiten auf den<br />
Markt gebracht. Anfang 2003 wird für Lovenox zur<br />
Vorbeugung von tiefer Venenthrombose in Japan<br />
die Zulassung beantragt.<br />
- In Lateinamerika ist Aventis in vier geografischen<br />
Zonen organisiert: Brasilien, Mexiko, der Südspitze<br />
sowie CANAM, das die Andenregion, Mittelamerika und<br />
die Karibik umfasst. In Lateinamerika befindet sich der<br />
Sitz von Aventis in São Paulo, Brasilien. Zu den<br />
Geschäftsaktivitäten tragen die Industriestandorte<br />
in Mexiko, Brasilien, Argentinien, Venezuela und<br />
Guatemala bei. In Bezug auf Umsatz befinden sich<br />
Mexiko und Brasilien auf dem siebten bzw. zehnten<br />
Rang der zehn wichtigsten Länder für Aventis.<br />
Die geografische Analyse des Konzernumsatzes ist in Kapitel 4. „Bericht des Vorstands – Erläuterungen zum<br />
Konzernabschluss“ unter Ziffer 26 enthalten.<br />
GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 37
Marketing und Vertrieb<br />
Aventis verfügt weltweit über fast 20 000 Pharmareferenten,<br />
davon etwa 4 400 in den USA. Diese Referenten<br />
erläutern Ärzten, Apothekern, Krankenhäusern,<br />
Versicherungen, Gesundheitseinrichtungen und<br />
anderen Kunden die therapeutischen und wirtschaftlichen<br />
Vorteile unserer Produkte.<br />
Im Jahr 2002 hat Aventis erfolgreich Maßnahmen<br />
durchgeführt, um den wirtschaftlichen Wert ihrer<br />
globalen strategischen Produkte durch fundamentale<br />
Änderungen in der Steuerung ihrer Markteinführung<br />
und ihres Lebenszyklus zu maximieren. Funktionsübergreifende<br />
Teams aus den wichtigsten Ländern haben<br />
gemeinsam weltweite ehrgeizige Produktstrategien<br />
entwickelt, die auf lokaler Ebene angestoßen und<br />
vorangetrieben werden, in der Absicht, mit den<br />
strategischen Produkten des Konzerns einen noch<br />
höheren Absatz zu erreichen. Mit Hilfe stringenterer<br />
Prognosemodelle, die sich auf die Daten systematischer<br />
Marktstudien stützen, beabsichtigt Aventis, den Markt<br />
und seine Produkte proaktiv zu gestalten.<br />
Um die Interaktion zwischen Aventis und den Ärzten<br />
zu verstärken, werden über das Internet virtuelle<br />
Verkaufsgespräche und Videokonferenzen abgehalten,<br />
so z.B. durch iPhysicians.net. Virtuelle Technologien<br />
befinden sich derzeit in der Entwicklung, um die<br />
Qualität und die Effizienz der Kommunikation mit<br />
den Ärzten zu steigern.<br />
In den USA werden einige Arzneimittel wie Allegra,<br />
ein Arzneimittel gegen saisonale Allergien, und<br />
Fluzone, ein Grippeimpfstoff, in Fernsehen, Zeitungen<br />
und Zeitschriften auch direkt bei den Verbrauchern<br />
beworben.<br />
In den USA betreibt Aventis die E-Commerce-Website<br />
VaccineShoppe (www.vaccineshoppe.com), über<br />
welche im Gesundheitssektor Beschäftigte automatisch<br />
und sicher Produkte online bestellen können. Dank<br />
spezieller Funktionen lassen sich Preise sofort<br />
bestätigen und Bestellungen nachverfolgen sowie<br />
vollständige Verschreibungsinformationen für alle<br />
Impfstoffe und Produkte von Aventis einholen.<br />
Wenngleich sich die Jahreszeiten auf das Kernpharmageschäft<br />
nicht nennenswert auswirken, treten bei<br />
der Nachfrage nach einzelnen Produkten wie dem<br />
38 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />
Allergiemedikament Allegra/Telfast und Grippeimpfstoffen<br />
u.U. jahreszeitlich bedingte Schwankungen auf.<br />
Auf der Nordhalbkugel werden z.B. ca. 80 % bis 85 %<br />
der Grippeimpfstoffe zwischen August und November<br />
verkauft.<br />
Obwohl die Vertriebsmodelle in jedem Land<br />
verschieden sind, verkauft Aventis seine verschreibungspflichtigen<br />
Arzneimittel in der Regel an Großhändler,<br />
unabhängige Apothekenketten, Ärzte, Krankenhäuser,<br />
Kliniken, Ambulatorien, Gesundheitszentren und<br />
öffentliche Einrichtungen.<br />
Darüber hinaus schließt Aventis Verträge zur<br />
gemeinsamen Förderung und Vermarktung mit anderen<br />
Gesellschaften ab, wenn sich diese in wirtschaftlicher<br />
Hinsicht lohnen. Die Hauptkooperationsverträge<br />
zur Zeit laufen mit Procter & Gamble (Actonel, zur<br />
Behandlung von Osteoporose), Teva Pharmaceuticals<br />
(Copaxone zur Behandlung von multipler Sklerose),<br />
Yakult (Campto) und Daiichi (Tavanic).<br />
WETTBEWERB<br />
Aventis operiert in einem globalen Umfeld, in dem<br />
ihre pharmazeutischen Produkte vor allem mit<br />
anderen patentgeschützten Marken-Arzneimitteln<br />
großer nationaler und internationaler Mitbewerber<br />
konkurrieren. Wir sind jedoch auch einem manchmal<br />
starken Wettbewerbsdruck durch verschreibungspflichtige<br />
Generika ausgesetzt, die gewöhnlich auf<br />
den Markt kommen, sobald der Patentschutz bzw. die<br />
patentgebundene Datenexklusivität eines Medikaments<br />
ausläuft oder die nach erfolgreicher Anfechtung eines<br />
noch bestehenden Patents auch vor Ablauf des Patentschutzes<br />
auf den Markt kommen können. Aventis kann<br />
ebenfalls einem starken Wettbewerb durch rezeptfreie<br />
und frei verkäufliche Produkte ausgesetzt sein,<br />
besonders dann, wenn beispielsweise ein umsatzstarkes<br />
verschreibungspflichtiges Produkt eines<br />
Mitbewerbers in die Kategorie der rezeptfreien<br />
Arzneimittel eingestuft wird, oder wenn ein verschreibungspflichtiges<br />
Produkt aus den Vereinigten Staaten<br />
in anderen Ländern frei verkäuflich ist, während unser
Produkt dort als verschreibungspflichtiges Arzneimittel<br />
verkauft wird.<br />
Ein weiterer Wettbewerbsdruck, dem Pharmahersteller<br />
ausgesetzt sind, ist das zunehmende Wachstum<br />
des Parallelmarkts. Arzneimittel, die im Ausland unter<br />
demselben Namen verkauft werden wie auf ihrem<br />
inländischen Markt, werden von Parallel-Importeuren<br />
gekauft, die das ursprüngliche Markenprodukt<br />
umpacken oder seine Packungsgröße verändern. Grund<br />
für diese Parallelimporte sind die wirtschaftlichen<br />
Gewinne, die aus den Preisunterschieden der<br />
Arzneimittel aufgrund von unterschiedlichen Vertriebskosten,<br />
Marktbedingungen (z.B. Existenz von Zwischenhändlern),<br />
angewandten Steuersätzen oder nationalen<br />
Preisfestsetzungsbestimmungen resultieren.<br />
Wenngleich der Parallelmarkt in den letzten Jahren<br />
auf einige Märkte in der EU beschränkt war, scheint<br />
er sich jetzt in weiteren Ländern auszubreiten, z.B.<br />
in Südafrika, auf den Philippinen, in Indien, Russland,<br />
Israel und seit kurzem durch die EU-Osterweiterung<br />
auch bis Osteuropa.<br />
Die weltweite pharmazeutische Industrie, die stark<br />
fragmentiert ist, durchläuft zur Zeit einen Konsolidierungsprozess,<br />
der von steigenden Forschungs- und<br />
Entwicklungskosten für neue Therapien, Kostensenkungsmaßnahmen<br />
im Gesundheitswesen und dem<br />
Wunsch nach Synergien und Kosteneinsparungen durch<br />
Skaleneffekte getrieben ist. Die zehn größten Hersteller<br />
machen ca. 46 % des Marktes aus und es wird geschätzt,<br />
daß kein Unternehmen im Jahr 2002 mehr als 8 % des<br />
Umsatzes im Pharmasektor auf sich vereinigen konnte.<br />
Einzelne Unternehmen können jedoch in bestimmten<br />
Ländern oder speziellen Indikationsgebieten einen<br />
größeren Anteil am Markt haben. Die Hauptmitbewerber<br />
von Aventis sind internationale forschende<br />
Pharmaunternehmen, v.a. AstraZeneca, Bristol Myers<br />
Squibb, Eli Lilly, GlaxoSmithKline, Merck & Co.,<br />
Novartis, Pfizer, Pharmacia, Roche, Sanofi-Synthélabo<br />
und Wyeth. Im Bereich Impfstoffe kontrollieren vier<br />
Hauptunternehmen fast 85 % des Marktes: Wyeth,<br />
GlaxoSmithKline, Merck & Co. und Aventis Pasteur,<br />
wobei auf jedes Unternehmen etwa derselbe Anteil<br />
entfällt.<br />
REGLEMENTIERUNG<br />
Die Pharma-Industrie ist einer starken Reglementierung<br />
unterworfen. Klinische Studien, Zulassung,<br />
Herstellung, Packungsinformation und Vermarktung<br />
von Produkten unterliegen staatlichen Gesetzen und<br />
Regelungen. Umfangreiche klinische Studien sind<br />
erforderlich, um die Auflagen der Zulassungsbehörden<br />
hinsichtlich der Sicherheit und Wirksamkeit für neue<br />
Produkte zu erfüllen. Klinische Studien und die genaue<br />
Beobachtung aller Berichte über unerwünschte<br />
Nebenwirkungen werden nach der Zulassung eines<br />
Produkts fortgesetzt, um die Sicherheit und<br />
Wirksamkeit eines Arzneimittels zu gewährleisten.<br />
In zahlreichen Ländern werden die Preise für viele<br />
Produkte von der Zulassungsbehörde festgelegt. Diese<br />
Auflagen, die je nach Produkt und den gesetzlichen<br />
Bestimmungen des jeweiligen Landes unterschiedlich<br />
ausfallen, sind wichtige Faktoren bei der Entscheidung,<br />
ob eine Substanz zu einem marktfähigen Produkt<br />
entwickelt werden kann und in welchem Land es dann<br />
verkauft werden kann.<br />
Produktreglementierung<br />
Arzneimittel bedürfen vor der Vermarktung in den<br />
einzelnen Ländern der Genehmigung durch die<br />
Gesundheitsbehörden. Den Zulassungsbestimmungen<br />
liegen sehr strikte und von Land zu Land unterschiedliche<br />
Regelungen zugrunde. Im Allgemeinen<br />
wird ein Zulassungsantrag zur Untersuchung und<br />
Bewertung des Medikaments eingereicht, bevor es<br />
für den Vertrieb freigegeben wird. Dieser Antrag<br />
beinhaltet im Wesentlichen detaillierte Angaben<br />
zu Verträglichkeit und Wirksamkeit des Arzneimittels<br />
sowie zum Herstellungsprozess und zur geplanten<br />
Produktionsausrüstung und die an die Patienten<br />
zu gebenden Informationen. Der Zulassungsprozess<br />
kann einige Monate oder mehrere Jahre dauern<br />
und hängt unter anderem von dem betreffenden<br />
Rechtssystem, der Art des Arzneimittels, der Qualität<br />
der eingereichten Daten und der Effizienz bei der<br />
Überprüfung der Unterlagen ab.<br />
GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 39
Wenn ein Medikament den Anforderungen<br />
entspricht, genehmigt eine Behörde die Vermarktung<br />
des Produktes. Nach der Einführung und während der<br />
gesamten Vermarktungsdauer ist gesetzlich festgelegt,<br />
dass der Hersteller die eventuell auftretenden<br />
unerwünschten Nebenwirkungen überwacht und sie<br />
den zuständigen Behörden meldet.<br />
Der Entwicklungsprozess eines Arzneimittels von der<br />
Entdeckung über die klinischen Studien bis hin zur<br />
Zulassung und Einführung dauert in der Regel zwischen<br />
10 und 15 Jahren und kostet nach kürzlich veröffentlichten<br />
Schätzungen mehr als US $ 800 Millionen.<br />
Die klinische Entwicklung besteht aus drei Phasen:<br />
- Phase I: erster Test einer neuen Substanz am<br />
Menschen zur Bewertung der klinischen Sicherheit und<br />
Verträglichkeit sowie der metabolischen und pharmakologischen<br />
Eigenschaften. Diese klinischen Studien<br />
werden in der Regel an einer kleinen Anzahl von<br />
Freiwilligen ausgeführt.<br />
- Phase II: Durchführung kontrollierter klinischer<br />
Studien, um die Verträglichkeit und Wirksamkeit der<br />
Substanz an mehreren Hundert Patienten zu testen,<br />
die an der betreffenden Krankheit leiden. In dieser<br />
Phase wird die optimale Dosierung für weitere Tests<br />
bestimmt. Des Weiteren werden die potenziellen<br />
Studienergebnisse ausgewertet und die häufigsten<br />
Nebenwirkungen und mögliche Risiken, die in<br />
Verbindung mit dem Arzneimittel auftreten können,<br />
identifiziert.<br />
- Phase III: Bestimmung der Verträglichkeit und<br />
Wirksamkeit des Produktes sowie Gesamtabwägung<br />
des Nutzen/Risiko-Verhältnisses. Diese Studien werden<br />
meist an mehreren Hundert bis mehreren Tausend<br />
Patienten durchgeführt.<br />
Die Ergebnisse dieser klinischen Studien werden<br />
dann bei den zuständigen Zulassungsbehörden<br />
eingereicht, um die Zulassung und die Berechtigung<br />
für die Vermarktung des Arzneimittels zu erhalten.<br />
Nach der Zulassung und Markteinführung können<br />
weitere klinische Studien durchgeführt werden, um<br />
die Verträglichkeit und die Wirksamkeit des Produkts<br />
40 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />
in großen Patientengruppen zu kontrollieren und um<br />
mögliche neue Anwendungsgebiete zu untersuchen.<br />
Die Hauptgesundheitsbehörde in den USA ist die<br />
Food and Drug Administration (FDA), die die<br />
Anforderungen in Bezug auf Studien, Zulassung,<br />
Verträglichkeit, Wirksamkeit, Herstellung, Labeling<br />
und Vermarktung von verschreibungspflichtigen<br />
Arzneimitteln festlegt und deren Einhaltung durchsetzt.<br />
Die Pharmaunternehmen und die FDA wenden strenge<br />
wissenschaftliche Verfahren an, um die Verträglichkeit<br />
der Arzneimittel in vier verschiedenen Etappen zu<br />
bewerten:<br />
1. Präklinische Bewertung der Verträglichkeit<br />
2. Bewertung der Verträglichkeit beim Menschen<br />
vor der Zulassung (klinische Studien)<br />
3. Bewertung der Verträglichkeit während der<br />
Zulassungsprüfung durch die FDA (dauert im<br />
Allgemeinen zwischen 10 und 12 Monate)<br />
4. Überwachung der Verträglichkeit nach der<br />
Vermarktung<br />
In Europa existieren zwei Zulassungsverfahren:<br />
- Das zentralisierte Verfahren ist obligatorisch für<br />
Arzneimittel aus der Biotechnologie und kann auf<br />
Wunsch eines Unternehmens auch bei anderen<br />
Innovationen, insbesondere bei allen neuen aktiven<br />
Substanzen angewandt werden. Beim zentralisierten<br />
Verfahren wird der Antrag direkt bei der europäischen<br />
Zulassungsbehörde EMEA in London eingereicht. Nach<br />
Prüfung der Unterlagen, die normalerweise etwa 210<br />
Tage dauert, wird der Antrag durch den Ausschuss für<br />
Arzneimittelspezialitäten (CPMP) genehmigt oder<br />
abgelehnt. Danach fällt die Europäische Kommission<br />
innerhalb von 90 Tagen die endgültige Entscheidung.<br />
Die Mitgliedstaaten haben in der Entscheidungsphase<br />
die Möglichkeit, der Entscheidung zu widersprechen.<br />
Die Genehmigung durch das zentralisierte Verfahren<br />
ist in der gesamten Europäischen Union ohne weitere<br />
Maßnahmen gültig. Das Arzneimittel kann daraufhin<br />
in allen Mitgliedstaaten vermarktet werden.<br />
- Das Verfahren der gegenseitigen Anerkennung<br />
bedeutet, dass ein einziger Mitgliedstaat die
Erstbewertung einer neuen Substanz durchführt. Die<br />
anderen EU-Mitgliedstaaten verfügen anschließend<br />
über eine 90-tägige Frist, um die Entscheidung des<br />
betreffenden Mitgliedstaats anzunehmen oder<br />
abzulehnen. Wenn sie der Entscheidung nicht folgen,<br />
kann der Zulassungsprozess an den Ausschuss für<br />
Arzneimittelspezialitäten (CPMP) zurückverwiesen<br />
werden, um dieselbe Prüfung wie in dem zentralisierten<br />
Verfahren zu durchlaufen. Die Europäische<br />
Kommission trifft ihre offizielle Entscheidung auf<br />
der Grundlage dieser Prüfung. Nach der Entscheidung<br />
der Kommission entscheidet jeder Mitgliedsstaat<br />
selbst über die Zulassung des Arzneimittels. Diese<br />
Entscheidung kann, muss aber nicht mit der<br />
Entscheidung der Europäischen Kommission übereinstimmen.<br />
In Japan ist der Zulassungsprozess für die außerhalb<br />
Japans entwickelten Medikationen aus zwei speziellen<br />
Gründen manchmal schwierig, obwohl die japanischen<br />
Behörden heute die klinischen Daten, die nicht aus<br />
japanischen Studien stammen, anerkennen. Zum<br />
einen fordern die japanischen Behörden Studien, die<br />
überprüfen sollen, ob die ausländischen klinischen<br />
Daten auch auf japanische Patienten übertragbar sind.<br />
Zum anderen verlangen die japanischen Behörden,<br />
dass spezifische Studien mit Japanern auf freiwilliger<br />
Basis durchgeführt werden, um die Dosierungen für die<br />
japanischen Patienten zu bestimmen. Die Einführung<br />
von Arzneimitteln auf dem japanischen Markt kann<br />
sich daher um zwei oder drei Jahre verzögern.<br />
Seit einigen Jahren bemühen sich die Europäische<br />
Union, die Vereinigten Staaten und Japan, die<br />
Entwicklungs- und Zulassungsdauer von pharmazeutischen<br />
Produkten zu verkürzen, indem sie eine<br />
Harmonisierung der Richtlinien auf diesen drei<br />
Märkten anstreben – ein Verfahren mit dem Namen<br />
„International Conference on Harmonization“. Bis auf<br />
weiteres muss die Zulassung jedoch für jeden Markt<br />
einzeln beantragt werden.<br />
Preiskontrollen<br />
Staatliche Preiskontrollen für pharmazeutische<br />
Produkte bestehen auf nahezu allen Märkten, auf<br />
denen Aventis aktiv ist. Die Kontrollmechanismen und<br />
deren Auswirkungen auf die Pharmaindustrie sind von<br />
Land zu Land sehr unterschiedlich. Um die Kosten im<br />
Gesundheitssektor zu senken, haben einige Länder,<br />
in denen Aventis tätig ist, in den letzten Jahren die<br />
Erstattung medizinischer Leistungen erschwert.<br />
Verschiedene Methoden wie Referenzpreise, Selbstbeteiligung<br />
der Patienten an den Kosten sowie eine<br />
Begrenzung der Kostenerstattung und der Verschreibungsmengen,<br />
werden sowohl gegenüber der Pharmaindustrie<br />
als auch gegenüber den Patienten angewandt,<br />
um die Preise für pharmazeutische Produkte unter<br />
Kontrolle zu halten.<br />
Aventis geht davon aus, dass die Regierungen in den<br />
für das Unternehmen bedeutenden Märkten an der<br />
Politik der Kostenreduzierung pharmazeutischer<br />
Produkte für Patienten festhalten werden. Man kann<br />
nicht mit Sicherheit vorhersagen, welche Auswirkungen<br />
die verschiedenen Methoden zur Kontrolle der Arzneimittelkosten<br />
auf die Branche haben werden. Diese<br />
Maßnahmen könnten jedoch für die gesamte<br />
Pharmaindustrie und somit auch für Aventis schwerwiegende<br />
Folgen haben. Die Budget- und Preiskontrollen<br />
könnten in der Zukunft verschärft, die<br />
patentgeschützten Produkte in das Referenzpreissystem<br />
integriert sowie offizielle Arzneimittellisten erstellt und<br />
ähnliche Maßnahmen ergriffen werden.<br />
USA. In den Vereinigten Staaten regeln Medicaid,<br />
Medicare und weitere gesetzliche Bestimmungen bzw.<br />
Programme die meisten Rückerstattungsmodalitäten.<br />
Im Rahmen des Medicaid Programms sind die<br />
Arzneimittelhersteller dazu gezwungen, den Bundesstaaten<br />
Preisnachlässe für durch Medicaid erstattete<br />
Produkte zu gewähren, so dass dieses Programm die<br />
günstigsten Preise vonseiten der Hersteller genießt.<br />
Die US-Regierung und die Behörden der Bundesstaaten<br />
suchen kontinuierlich nach Möglichkeiten zur<br />
Verringerung der Arzneimittelkosten, die über die<br />
jeweiligen Haushaltspläne finanziert werden. Weitere<br />
GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 41
gesetzliche Reformvorhaben stehen bevor, im Rahmen<br />
derer die Bezugsberechtigten im öffentlichen Dienst<br />
von dem traditionellen Beitragssystem zu „Managed<br />
Care“-Systemen wechseln sollen.<br />
Frankreich. In Frankreich bestimmt die Regierung<br />
den Preis eines neuen verschreibungspflichtigen<br />
Medikaments sowie die Preissteigerungen der auf dem<br />
Markt befindlichen Arzneimittel. Im Jahr 2002 hat die<br />
französische Regierung eine neue staatliche Gesundheitsreform<br />
eingeführt: den Mattei-Plan. Dessen Ziel<br />
ist die Neudefinierung der Kostenrückerstattungspolitik<br />
und der Kriterien zur Preisgestaltung der Arzneimittel<br />
durch einen Spezialausschuss sowie die Förderung der<br />
Entwicklung von Generika. Im Juni 2002 haben die<br />
französischen Ärzte und die Krankenkassen eine<br />
Vereinbarung getroffen, um die Ärzte dazu anzuregen,<br />
verstärkt Generika zu verschreiben. Ein neues Referenzpreissystem<br />
soll im Juli 2003 in Frankreich eingeführt<br />
werden, durch das die Regierung Rückerstattungen für<br />
patentfreie Arzneimittel begrenzt und die Differenz von<br />
den Patienten getragen wird. Ein weiterer Vorschlag<br />
des Gesundheitsministeriums bestand darin, mehrere<br />
Hundert Arzneimittel aufgrund „ungenügender“<br />
medizinischer Wirkung von den Rückerstattungen<br />
auszuschließen. Die Regierung hat jedoch auch das<br />
Prinzip eines „beschleunigten“ Verfahrens für die<br />
Preisgestaltung und die Rückerstattung neuer<br />
innovativer Arzneimittel eingeführt. Diese Maßnahme<br />
könnte den Lebenszyklus der patentierten Produkte<br />
um mehrere Monate verlängern.<br />
Japan. In Japan kontrolliert das Ministerium für<br />
Gesundheit, Arbeit und Wohlfahrt die Arzneimittelpreise.<br />
Das Ministerium legt den Betrag fest, der für<br />
jedes verschreibungspflichtige Medikament<br />
rückerstattet wird. Der Preis für ein neues Produkt<br />
wird vom Durchschnittspreis für eine Tagesdosis<br />
vergleichbarer Arzneimittel abhängig gemacht, wobei<br />
gegebenenfalls bestimmte Aufschläge hinzugefügt<br />
werden. Da die Gesundheitsinstitutionen mit den<br />
Großhändlern die Preise für Medikamente aushandeln<br />
können, die geringer sind als die festgelegten Rückerstattungspreise,<br />
treten Preisdifferenzen auf. Um die<br />
42 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />
offiziellen Arzneimittelpreise mit den Marktpreisen<br />
zu harmonisieren, revidiert das Ministerium daher<br />
in regelmäßigen Abständen den Rückerstattungspreis<br />
der Arzneimittel.<br />
Deutschland. In Deutschland versucht die Regierung<br />
seit Ende der 80er Jahre, die Gesundheitsausgaben<br />
unter Kontrolle zu halten, indem die Patienten vor<br />
allem bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln zu Selbstbeteiligungen<br />
verpflichtet werden. Seit 1989 wird auch<br />
ein Referenzpreissystem praktiziert, das die Patienten<br />
dazu verpflichtet, die Differenz zwischen dem<br />
Referenzpreis und dem reellen Verkaufspreis des<br />
verschreibungspflichtigen Arzneimittels aus eigener<br />
Tasche zu zahlen. In der Praxis lehnen die Patienten<br />
es ab, diese Kosten zu tragen, wodurch die Pharmaunternehmen<br />
sich gezwungen sehen, den Marktpreis<br />
an den Referenzpreis anzugleichen oder einen starken<br />
Rückgang der Verschreibungen zu riskieren. Seit 1993<br />
wurde bei allen rezeptpflichtigen Arzneimitteln eine<br />
Selbstbeteiligung von den Patienten je nach Packungsgröße<br />
verlangt. Um die Ärzte zu sparsameren Arzneimittelverschreibungen<br />
anzuregen, wurden von 1993<br />
bis Ende 2001 Budgets für die rezeptpflichtigen<br />
Arzneimittel erstellt, bei dessen Überschreitung die<br />
Ärzte sanktioniert wurden. Die Arzneimittelbudgets<br />
werden durch neue gesetzliche Bestimmungen ersetzt,<br />
die Verhandlungen über die Gesundheitsausgaben<br />
zwischen den gesetzlichen Krankenkassen und der<br />
Kassenärztlichen Bundesvereinigung sowie eine<br />
Festlegung individueller Verschreibungsmengen für<br />
die Ärzte vorsehen. Dieses Gesetz soll dazu beitragen,<br />
die Verschreibungen von Generika und importierten<br />
Arzneimitteln zu fördern. Darüber hinaus haben sich<br />
die staatlichen Krankenkassen und die Apotheker für<br />
das Jahr 2002 auf eine Einfuhrquote von pharmazeutischen<br />
Produkten (Parallelimporte) in Höhe von 5,5 %<br />
des deutschen Marktvolumens geeinigt; dieser<br />
Prozentsatz soll im Jahr 2003 auf 7 % angehoben<br />
werden. Seit Februar 2002 ist gesetzlich festgelegt, dass<br />
die Apotheker befugt sind, bestimmte verschreibungspflichtige<br />
Arzneimittel durch Generika zu ersetzen,<br />
allgemein bezeichnet als „aut-idem-Gesetzgebung“.
Im Rahmen des neuen Beitragssatzsicherungsgesetzes,<br />
das am 1. Januar 2003 in Kraft getreten ist, müssen<br />
die Pharmaunternehmen für innovative Medikamente,<br />
die nicht unter die Generikabestimmungen fallen<br />
(Ersetzen von Arzneimitteln durch Generika) und für<br />
die es keinen Referenzpreis gibt, die jedoch von den<br />
gesetzlichen Krankenkassen rückerstattet werden,<br />
einen Nachlass von 6 % gewähren.<br />
Italien. Im Jahr 2002 wurde eine Reihe von Kostensenkungsmaßnahmen<br />
beschlossen, insbesondere die<br />
Einführung eines Referenzpreissystems und die<br />
Senkung der Arzneimittelpreise um 5 %. Ein neues<br />
Rückerstattungssystem, das für jede Therapieklasse<br />
die Rückerstattungsgrenze festlegt, ist für Januar 2003<br />
geplant. Bei diesem System legt der Pharmazeutikausschuss<br />
des Gesundheitsministeriums (CUF) die staatlichen<br />
Rückerstattungspreise des neuen Systems fest;<br />
dabei orientiert er sich an dem Umsatz pro Tagesdosierung,<br />
die für alle Wirkstoffe definiert ist. Die<br />
Produkte, deren Preise über dem Festbetrag liegen,<br />
werden nicht mehr rückerstattet, es sei denn, die<br />
Preise werden entsprechend – jedoch um nicht mehr<br />
als 13 % – gesenkt.<br />
Großbritannien. Durch das neue Gesundheitsgesetz<br />
von 1999 ist das Gesundheitsministerium befugt, die<br />
Arzneimittelpreise zu begrenzen und die Gewinne der<br />
Pharmaunternehmen zu kontrollieren. Eine<br />
Vereinbarung auf freiwilliger Basis zur Preisregulierung<br />
der pharmazeutischen Produkte wurde zwischen dem<br />
Gesundheitsministerium und der Pharmaindustrie<br />
getroffen. Innerhalb dieses festgelegten Rahmens<br />
können die Arzneimittelhersteller die Einführungspreise<br />
für Medikamente frei gestalten, aber keine<br />
späteren Änderungen vornehmen. Diese Regelung ist<br />
in ihrer heutigen Form im Jahr 1999 in Kraft getreten<br />
und gilt bis 2004. Das National Institute for Clinical<br />
Excellence ist befugt, Richtlinien für Therapiebereiche<br />
zu geben und Empfehlungen zur klinischen Effizienz<br />
und zum Preis/Wirkungs-Verhältnis spezieller<br />
Behandlungen auszusprechen. Die Empfehlungen des<br />
Instituts haben Einfluss auf den Arzneimittelhaushaltsplan<br />
des Gesundheitsministeriums.<br />
Geistiges Eigentum<br />
Aventis hat im Jahr 2002 im Rahmen ihrer strategischen<br />
Aktivitäten Investitionen in Höhe von € 3,14<br />
Milliarden in Forschung & Entwicklung getätigt und<br />
beabsichtigt, das geistige Eigentum in Zusammenhang<br />
mit diesen Aktivitäten mit Nachdruck zu schützen.<br />
Geistiges Eigentum bezeichnet in diesem<br />
Zusammenhang Patente, eingetragene Marken,<br />
Geschmacks- und Gebrauchsmuster, Urheberrechte<br />
sowie alle kommerziell bedeutenden Erfindungen und<br />
Innovationen, die aus der Entdeckung, Entwicklung,<br />
Herstellung oder Vermarktung von Arzneimitteln<br />
oder aus anderen Geschäftsaktivitäten hervorgegangen<br />
sind.<br />
Die wichtigsten Produkte von Aventis sind auf den<br />
Hauptmärkten patentiert, und alle nötigen Schritte<br />
wurden unternommen, um die in der Entwicklung<br />
befindlichen Produkte zu schützen. Eine systematische<br />
Überwachung der Aktivitäten der Wettbewerber in<br />
Bezug auf unser geistiges Eigentum wurde eingerichtet,<br />
und das Unternehmen ist jederzeit bereit, die erforderlichen<br />
Maßnahmen zur Verteidigung seines geistigen<br />
Eigentums in die Wege zu leiten.<br />
In den Vereinigten Staaten ist das Hatch-Waxman<br />
Gesetz aus dem Jahr 1984 in Bezug auf den<br />
gesetzlichen Schutz der verschreibungspflichtigen<br />
Arzneimittel (biologische Produkte ausgenommen)<br />
maßgeblich. Dieses Gesetz sieht vor, dass ein neues<br />
Arzneimittel oder eine Neuindikation über eine<br />
gesetzlich festgelegte Exklusivität verfügt (fünf Jahre<br />
für ein neues Arzneimittel und drei Jahre für eine<br />
Neuindikation eines auf dem Markt befindlichen<br />
Medikaments). In diesem Zeitraum darf die FDA keine<br />
Zulassung zur Vermarktung von konkurrierenden<br />
Generika erteilen, selbst wenn das Originalprodukt<br />
nicht durch ein Patent geschützt ist. Der Ablauf der<br />
5-jährigen Exklusivitätsdauer bedeutet jedoch nicht<br />
die Einschränkung jedes anderen geltenden Patentschutzes.<br />
Dasselbe Gesetz hat jedoch bewirkt, dass der<br />
Zulassungsprozess der konkurrierenden generischen<br />
Arzneimittel, die dieselben Wirkstoffe verwenden,<br />
GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 43
sofort nach Ablauf der gesetzlichen Exklusivitätsdauer<br />
(auch bezeichnet als „Datenexklusivität“) deutlich<br />
beschleunigt wird. Das Gesetz könnte sogar aggressivere<br />
Angriffe gegen den Patentschutz von Originalprodukten<br />
fördern.<br />
Die in den USA verkauften strategischen Produkte<br />
von Aventis unterliegen gleichzeitig den Bestimmungen<br />
des Patentschutzes und der Datenexklusivität des<br />
Hatch-Waxman-Gesetzes. Diese Produkte können einem<br />
verstärkten Wettbewerbsrisiko durch die von der FDA<br />
zugelassenen Generika ausgesetzt sein. Das heißt<br />
insbesondere, dass für einige Produkte von Aventis,<br />
die teilweise zum Kerngeschäft zählen, die Datenexklusivität<br />
ausgelaufen ist und Zulassungsanträge<br />
für generische Versionen von anderen Unternehmen<br />
eingereicht wurden bzw. jederzeit eingereicht werden<br />
können. Die Situation der in den USA vertriebenen<br />
strategischen Arzneimittel sieht folgendermaßen aus:<br />
Actonel (Risedronat-Natrium)<br />
Procter & Gamble ist im Besitz einer „New Drug<br />
Application“ (NDA) für Actonel, die bei der FDA<br />
eingereicht wurde. Das amerikanische Patent zum<br />
Schutz des Wirkstoffs Risedronat-Natrium läuft im<br />
Dezember 2013 aus, und die Patente für die<br />
verschiedenen Formulierungen gelten bis 2017 und<br />
2018. Das Arzneimittel profitiert als neue chemische<br />
Substanz bis März 2003 von der Datenexklusivität,<br />
während die Datenexklusivität zum Schutz der<br />
verschiedenen Indikationen im April 2003 ausläuft.<br />
Allegra/Telfast (Fexofenadin)<br />
Aventis Pharmaceuticals Inc., das Pharmageschäft von<br />
Aventis in den USA, hat im August und September 2001<br />
sowie im Januar 2002 gegen Barr Laboratories, Inc.<br />
Prozesse aufgrund von Patentverletzungen angestrengt,<br />
nachdem Barr eine Zulassung (ANDA) beantragt hatte,<br />
mit dem Ziel, generische Versionen der Fexofenadin<br />
HCl-Kapseln 60 mg, der Fexofenadin HCl-Tabletten 30,<br />
60 und 180 mg sowie von Allegra-D herzustellen und<br />
zu vermarkten.<br />
Aventis Pharmaceuticals Inc. hat darüber hinaus im<br />
44 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />
März 2002 auch eine Patentklage gegen Impax<br />
Laboratories angestrengt, nachdem Impax bei der FDA<br />
eine Zulassung (ANDA) für ein generische Version von<br />
Allegra-D eingereicht hatte. Aventis ist in den USA im<br />
Besitz zahlreicher Patente in Bezug auf Verabreichung,<br />
Darreichungsformen, Herstellung und Zusammensetzung<br />
von Allegra. Das geltende amerikanische Gesetz<br />
lässt die Vermarktung der generischen Version von<br />
Fexofenadin HCl und Allegra-D in Form von Kapseln<br />
oder Tabletten, die von der FDA zugelassen wurde,<br />
nicht ohne gerichtlichen Bescheid oder vor Ablauf<br />
einer Frist von 30 Monaten zu. Die Datenexklusivität<br />
für die Tablettenformen von Allegra läuft im dritten<br />
Quartal 2003 aus. Ende des Jahres 2002 und Anfang<br />
2003 haben drei andere Arzneimittelhersteller<br />
Zulassungsanträge für generische Versionen von Allegra<br />
eingereicht. Aventis Pharmaceuticals Inc. hat gegen sie<br />
eine Klage wegen Patentverletzung angestrengt bzw.<br />
erwägt zurzeit rechtliche Schritte.<br />
Amaryl (Glimepirid)<br />
Die Datenexklusivität für Amaryl ist im November 2000<br />
ausgelaufen, das amerikanische Patent zum Schutz<br />
des Wirkstoffes Glimepirid gilt jedoch noch bis April<br />
2005.<br />
Arava (Leflunomid)<br />
Arava ist als neue chemische Substanz bis September<br />
2003 durch die Datenexklusivität geschützt.<br />
Lantus (Insulin Glargin)<br />
Lantus steht bis Oktober 2005 unter dem Schutz der<br />
Datenexklusivität (die aufgrund einer Exklusivität einer<br />
Indikation für Kinder über April 2005 hinaus verlängert<br />
wurde). Das Patent auf den Wirkstoff Insulin Glargin<br />
läuft erst im März 2015 aus.<br />
Lovenox/Clexane (Enoxaparin Natrium)<br />
Die Datenexklusivität von Lovenox/Clexane als neue<br />
chemische Substanz ist im März 1998 ausgelaufen.<br />
Eine Indikation ist durch die Datenexklusivität noch<br />
bis Ende des Jahres 2003 geschützt. Aventis hält zwei
amerikanische Patente in Verbindung mit Lovenox/<br />
Clexane, die in den Jahren 2004 bzw. 2012 auslaufen.<br />
Nasacort (Triamcinolonacetonid)<br />
Nasacort ist gegenwärtig durch ein Patent auf die<br />
Behandlungsarten geschützt, das bis 2007 gültig ist.<br />
Nasacort AQ ist ebenfalls durch zwei Patente auf<br />
Darreichungsformen, die im Jahr 2016 ihre Gültigkeit<br />
verlieren, geschützt. Dieses Produkt steht nicht mehr<br />
unter dem Schutz der Datenexklusivität.<br />
Taxotere (Docetaxel)<br />
Für Taxotere ist die Datenexklusivität als neue<br />
chemische Substanz im Mai 2001 ausgelaufen. Das<br />
amerikanische Patent auf den Wirkstoff Docetaxel läuft<br />
im Mai 2010 aus. Einige weitere amerikanische Patente<br />
in Verbindung mit diesem Arzneimittel sind bis 2012<br />
und 2013 gültig. Taxotere hält auf eine Indikation die<br />
Datenexklusivität, die im Dezember 2002 auslief.<br />
Delix/Tritace (Ramipril)<br />
Aventis vertreibt Delix/Tritace nicht in den Vereinigten<br />
Staaten. Auf den Hauptmärkten dieses Medikaments<br />
läuft das Patent auf den Wirkstoff Ramipril in<br />
Deutschland und in Großbritannien im Jahr 2004, in<br />
Frankreich im Jahr 2006 und in Italien im Jahr 2010<br />
aus. Aventis ist in einigen dieser Länder im Besitz<br />
weiterer Patente, die zwischen 2005 und 2008<br />
auslaufen. Das Patent auf Ramipril in Kanada ist bis<br />
2018 gültig. Allerdings wurde bei den kanadischen<br />
Zulassungsbehörden eine generische Version von<br />
Delix/Tritace eingereicht, die diesen Patentschutz<br />
anficht. Auch in den USA, wo Aventis Ramipril im<br />
Auftrag eines amerikanischen Unternehmens herstellt,<br />
wurde ein Zulassungsantrag für eine generische Version<br />
gestellt. Sollte für diesen Antrag oder für einen anderen<br />
Zulassungsantrag bezüglich einer generischen Version<br />
von Ramipril in den USA die Zustimmung erfolgen,<br />
könnte sich dies auf den von Aventis in den USA mit<br />
Ramipril erzielten Umsatz auswirken.<br />
Sachanlagen<br />
Die wichtigsten Produktionsstandorte von Aventis<br />
befinden sich in Frankreich, Deutschland, den<br />
Vereinigten Staaten, Großbritannien, Italien, Japan<br />
und Singapur.<br />
In den Produktionsstätten von Aventis, organisatorisch<br />
zusammengefasst in dem Bereich „Industrial<br />
Operations“, an etwa 55 Standorten in zirka 30 Ländern<br />
werden 450 Markenprodukte in 29 000 Präsentationsformen<br />
hergestellt.<br />
Im Jahr 2002 wurden im Bereich Industrial Operations<br />
organisatorische Änderungen vorgenommen, um die<br />
produktorientierte Strategie von Aventis zu unterstützen,<br />
eine Verfahrensangleichung an die Bereiche<br />
„Drug Innovation & Approval“ und „Commercial<br />
Operations“ zu vollziehen und um das Netz an Produktionsstätten<br />
nach strategischen und nicht strategischen<br />
Produkten zu differenzieren und zu spezialisieren. Eine<br />
neue Struktur wurde sowohl für die Produktorganisation,<br />
als auch für das Netz an Produktionsstätten<br />
ausgearbeitet und Anfang des Jahres 2002 umgesetzt.<br />
Der Bereich Industrial Operations mit Sitz in Frankfurt<br />
umfasst folgende Funktionen:<br />
- Die Funktion „Active Pharmaceutical Ingredient (API)<br />
Operations“, die weltweit die Verantwortung für die<br />
Herstellung, die Entwicklungsprozesse und den<br />
Großhandel von pharmazeutischen Wirkstoffen trägt.<br />
In diesem Bereich sind etwa 6 500 Mitarbeiter in neun<br />
Ländern tätig. Die dort hergestellten Produkte decken<br />
80 % unseres weltweiten Bedarfs an Wirkstoffen; mehr<br />
als 300 verschiedene Wirkstoffe werden dort hergestellt.<br />
API besteht aus 13 Produktionsstätten und fünf auf<br />
Verfahrensentwicklung spezialisierte Standorte.<br />
- Die Funktion „Drug Product (DP) Operations“ ist<br />
weltweit für die Produktherstellung verantwortlich.<br />
Diese Funktion ist in Regionen unterteilt: Nordamerika,<br />
Frankreich, Deutschland, Nordeuropa und Südeuropa,<br />
International, Japan und Lateinamerika.<br />
- Die Funktionen „Global Quality“ und „EHS“ (Environment,<br />
Health, Safety) überwachen die Qualitätsstandards der<br />
industriellen Aktivitäten, sowie der Bereiche Umwelt,<br />
Gesundheit und Sicherheit bei Aventis.<br />
- Die Funktion „Global Purchasing“ ist für den Einkauf<br />
bei Aventis zuständig.<br />
GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 45
DIE WICHTIGSTEN STANDORTE ZUR<br />
HERSTELLUNG PHARMAZEUTISCHER<br />
WIRKSTOFFE (API) BEFINDEN SICH IN:<br />
Frankreich<br />
Vitry<br />
Der Standort Vitry dient der Herstellung pharmazeutischer<br />
Wirkstoffe für mehrere Therapiegebiete, wie<br />
Onkologie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Anti-Infektiva,<br />
Entzündungshemmer und Neuroleptika. Der Standort<br />
mit einer Fläche von 210 000 m 2 hat die FDA-Zertifizierung<br />
erhalten.<br />
Vertolaye<br />
Diese Produktionsstätte, die eine Fläche von 200 000<br />
m 2 einnimmt, dient in erster Linie der Herstellung von<br />
pharmazeutischen Wirkstoffen zur Verwendung beim<br />
Menschen, und zur Herstellung von einigen Wirkstoffen<br />
für die Veterinärmedizin. Vertolaye wurde im Jahr<br />
1974 durch die FDA zertifiziert. Der Standort ist gut<br />
ausgerüstet und verfügt über eine reiche Erfahrung bei<br />
der Endbehandlung von Wirkstoffen, Mikronisierung<br />
inbegriffen.<br />
Neuville<br />
Der 300 000 m 2 große Produktionsstandort Neuville ist<br />
mit allen Einrichtungen versehen, die zur Herstellung<br />
und zur Verfahrensentwicklung nötig sind. Die Zertifizierung<br />
durch die FDA erfolgte im Jahr 1981.<br />
Kleinere API-Standorte befinden sich in Elbeuf,<br />
Le Mans, Ploermel, Romainville und Villeneuve.<br />
Deutschland<br />
Frankfurt-Höchst<br />
Der Standort umfasst eine Fläche von fast 4 km 2 in<br />
Höchst, einem von Frankfurt 10 km entfernten Vorort.<br />
Innerhalb dieses Standortes gehören sieben Produktionsstätten<br />
zu der chemischen Abteilung und fünf<br />
zu der Biotechnologie-Abteilung. Frankfurt-Höchst<br />
ist FDA-zertifiziert.<br />
46 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />
Italien<br />
Brindisi<br />
Dieser Standort von Aventis ist auf die Fermentation<br />
(ein Werk) und die verschiedenen Etappen der nachgeschalteten<br />
chemischen Behandlung (zwei Werke)<br />
spezialisiert. Er nimmt eine Fläche von 150 000 m 2<br />
ein und wurde von der FDA zertifiziert.<br />
Garessio<br />
Der Standort Garessio widmet sich ausschließlich der<br />
chemischen Produktion von Wirkstoffen und Zwischenprodukten.<br />
Er erstreckt sich über eine Fläche von<br />
280 000 m 2 und wurde von der FDA zertifiziert.<br />
Singapur<br />
Jurong<br />
Dieser Produktionsstandort von Aventis nimmt<br />
40 000 m 2 ein und beschäftigt 100 Mitarbeiter in zwei<br />
Werken für chemische Produkte. Aventis hat sich das<br />
Recht gesichert, eine angrenzende Parzelle Land<br />
(4 000 m 2 ) zu pachten, die bei einer zukünftigen<br />
Erweiterung des Standorts verwendet werden könnte.<br />
Der Standort stellt hauptsächlich Enoxaparin, den<br />
Wirkstoff von Lovenox, her und wurde von der FDA<br />
zertifiziert.<br />
Indien<br />
Ankleshwar<br />
Die Funktion API betreibt zwei nicht spezialisierte<br />
Werke zur Herstellung von Wirkstoffen für diese Region<br />
sowie von Zwischenprodukten für das weltweite API-<br />
Netz. Die Gesamtfläche des Standorts, der zusammen<br />
mit Bayer CropScience betrieben wird, beträgt<br />
180 000 m 2 .
NACHSTEHEND SIND DIE ACHT STANDORTE<br />
DER FUNKTION „DRUG PRODUCT<br />
OPERATION“ (DPO) AUFGELISTET, DIE AUF<br />
BESTIMMTE MARKEN SPEZIALISIERT SIND:<br />
Standort<br />
Großbritannien<br />
Strategischer Markenname<br />
Dagenham Taxotere, Campto<br />
Holmes Chapel Nasacort AQ<br />
Frankreich<br />
Le Trait Lovenox<br />
Maisons-Alfort Lovenox<br />
Deutschland<br />
USA<br />
Frankfurt-Höchst Lantus, Insuman, Insulin Glulisin (1964)<br />
Kansas City Allegra, Amaryl, Tritace, Ketek<br />
Italien<br />
Agnani Targocid, Synercid<br />
Scoppito Allegra, Amaryl, Tritace, Ketek<br />
Weitere Standorte der Funktion „Drug Product<br />
Operations“, die auf Produktmarken spezialisiert sind,<br />
die nicht zum Kerngeschäft zählen, befinden sich in<br />
Compiègne, Frankreich, in Kawagoe, Japan, in Laval<br />
(Quebec), Kanada, in Suzano, Brasilien und in<br />
Ocoyoaca, Mexiko.<br />
Im Allgemeinen erwirbt Aventis ihre Produktionsstandorte<br />
oder schließt langfristige Pachtverträge ab.<br />
Der Nettobuchwert der Sachanlagen des Unternehmens<br />
belief sich zum 31. Dezember 2002 auf € 4 455<br />
Millionen.<br />
Die pharmazeutischen Produktionsstandorte und<br />
die Herstellungsanlagen entsprechen sämtlichen<br />
aufsichtsrechtlichen Anforderungen und genügen<br />
im Allgemeinen den gegenwärtigen und zukünftigen<br />
Geschäftsbedürfnissen von Aventis. Dennoch<br />
kontrolliert Aventis auf jährlicher Basis seine Produktionsanlagen<br />
unter den Aspekten Umwelt, Gesundheit<br />
und Sicherheit sowie Qualität und Kapazitätsausnutzung.<br />
Auf Basis dieser Ergebnisse nimmt Aventis,<br />
wenn nötig, eine Wertberichtigung mit Blick auf die<br />
notwendige Modernisierung, Veräußerung oder<br />
Schließung bestimmter Fabrikanlagen vor. Dem<br />
Konzern sind gegenwärtig keine Umweltprobleme<br />
bekannt, die die Verwendung dieser Sachanlagen<br />
nachhaltig beeinträchtigen könnten.<br />
DIE HERSTELLUNGSSTANDORTE DER<br />
IMPFSTOFFEINHEIT BEFINDEN SICH:<br />
- In Frankreich: in Marcy l’Etoile: 340 000 m 2 und in<br />
Val de Reuil: (290 000 m 2 ).<br />
- In den Vereinigten Staaten: Swiftwater, Pennsylvania<br />
(1 100 000 m 2 ).<br />
- In Kanada: Toronto, (210 000 m 2 ).<br />
Detailliertere Informationen zu den Sachanlagen<br />
des Unternehmens sind in Kapitel 4. „Bericht des<br />
Vorstands – Andere wichtige Finanzinformationen“<br />
und in Ziffer 3 des Anhangs zum Konzernabschluss in<br />
Kapitel 4 des vorliegenden Berichts enthalten.<br />
Detailliertere Informationen über die von Aventis<br />
erzielten Leistungen in den Bereichen Umwelt, Hygiene<br />
und Sicherheit finden Sie in dem „Nachhaltigkeitsberich<br />
2002“ (Inhaltsübersicht auf Seite 46).<br />
GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 47
Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts<br />
AVENTIS CROPSCIENCE<br />
Im Oktober 2001 haben Aventis und ihr Partner, die<br />
Schering AG, die Veräußerung von Aventis CropScience<br />
zu einem Firmenwert von rund € 7,25 Milliarden,<br />
einschließlich der Übernahme von Verbindlichkeiten<br />
in Höhe von € 1,9 Milliarden, an die Bayer AG<br />
angekündigt. Die Transaktion wurde am 3. Juni 2002<br />
abgeschlossen. Bayer führt derzeit Gespräche über<br />
die Festlegung des endgültigen Kaufpreises, wie sie<br />
in Paragraph 6 des Kaufvertrages zwischen Bayer<br />
und Aventis vorgesehen ist. Bis zum Zeitpunkt der<br />
Veräußerung hatte Aventis CropScience für Aventis<br />
einen konsolidierten Umsatz in Höhe von € 1 831<br />
Millionen erzielt, gegenüber € 4 303 Millionen im<br />
gesamten Jahr 2001.<br />
AVENTIS ANIMAL NUTRITION<br />
Im April 2002 wurde der Verkauf des Tierernährungsgeschäfts<br />
(„Aventis Animal Nutrition“) an CVC Capital<br />
Partners Ltd. abgeschlossen. Bis zum Zeitpunkt der<br />
Veräußerung hatte Aventis Animal Nutrition für Aventis<br />
einen konsolidierten Umsatz in Höhe von € 143<br />
Millionen erzielt, im Vergleich zu € 572 Millionen<br />
im gesamten Jahr 2001.<br />
48 GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN<br />
AVENTIS BEHRING<br />
Das Blutplasmageschäft Aventis Behring zählt zu den<br />
international führenden Anbietern von therapeutischen<br />
Proteinen und rekombinanten Produkten. Es bietet<br />
ein breites Sortiment an innovativen, qualitativ<br />
hochwertigen Therapien und einzigartige Serviceleistungen<br />
für die Patienten in der ganzen Welt. Im Jahr<br />
2002 erreichte der Umsatz von Aventis Behring<br />
€ 1 068 Millionen, im Vergleich zu € 1 129 Millionen<br />
im Jahr 2001.<br />
RHODIA<br />
Zum 31. Dezember 2002 hielt Aventis eine 25,2 %<br />
Beteiligung an Rhodia, dem ehemaligen Spezialchemikalien-Unternehmen<br />
von Rhône-Poulenc, das seit 1998<br />
an den Börsen von Paris und New York notiert ist. Nach<br />
der Börseneinführung veräußerte Rhône-Poulenc im<br />
Rahmen eines zweiten öffentlichen Verkaufsangebots<br />
weitere Kapitalanteile an Rhodia und gab Schuldverschreibungen<br />
aus, die gegen die restlichen von Aventis<br />
gehaltenen Rhodia Aktien eingetauscht werden<br />
konnten. Jede Schuldverschreibung über einen<br />
Nominalbetrag von € 23,22 konnte auf Verlangen des<br />
Inhabers bis zum Oktober 2003 in eine Rhodia Aktie<br />
eingetauscht werden (vorbehaltlich der vorherigen<br />
Einlösung durch Aventis). Am 29. November 2002<br />
hat Aventis ein Barangebot für die Übernahme aller<br />
45 211 662 ausstehenden 3,25 % Schuldverschreibungen<br />
mit einem Nominalwert von € 23,22 und
Fälligkeit am 22. Oktober 2003 unterbreitet. Nach<br />
Fristablauf des fünf Tage gültigen Angebots hatte<br />
Aventis 98,6 % der ursprünglich ausgegebenen Schuldverschreibungen<br />
erworben. Dieser Prozentsatz liegt<br />
deutlich über der erforderlichen Mindestakzeptanz<br />
von 80 %, und Aventis hat daraufhin die Option der<br />
vorzeitigen Rückzahlung auf alle noch umlaufenden<br />
Schuldverschreibungen ausgeübt. Diese Transaktion<br />
wurde am 17. Januar 2003 abgeschlossen. Dadurch<br />
erhöht sich für Aventis die Flexibilität für den Verkauf<br />
der Rhodia Beteiligung. Im Zuge des Aventis Unternehmenszusammenschlusses<br />
1999 war der Europäischen<br />
Kommission zugesagt worden, dass die Veräußerung<br />
von Rhodia bis April 2004 abgeschlossen würde.<br />
WACKER<br />
Im Dezember 2000 hat Aventis den Verkauf ihrer<br />
50 %-Beteiligung an der Wacker-Chemie GmbH an die<br />
Familie Wacker vereinbart, der in einem zweistufigen<br />
Prozess vollzogen werden soll. Die Wacker–Chemie<br />
GmbH ist ein zu gleichen Teilen von der Hoechst AG<br />
und der Wacker-Familie gehaltenes Gemeinschaftsunternehmen.<br />
Im ersten Schritt erwarb die Alexander<br />
Wacker Familien GmbH, die als Holdinggesellschaft den<br />
Anteil von Wacker verwaltet, im Zuge einer Kapitalerhöhung<br />
die Stimmrechtsmehrheit und übernahm<br />
die unternehmerische Leitung. Hoechst führt derzeit<br />
Verhandlungen mit der Familie Wacker über<br />
Bedingungen und Termine für die zweite Veräußerungsstufe.<br />
DYSTAR<br />
Aventis hält über die Tochtergesellschaft Hoechst<br />
eine 35 % Beteiligung an DyStar, einem der weltweit<br />
führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Textilfarbstoffe.<br />
Im Oktober 2000 hat DyStar, bis dahin ein<br />
50/50 Joint Venture zwischen Hoechst und Bayer, das<br />
Textilfarbstoff-Geschäft des bisherigen Mitbewerbers<br />
BASF integriert. In der neuen Struktur halten Hoechst<br />
und Bayer jeweils 35 % der DyStar-Anteile und BASF<br />
die verbleibenden 30 %.<br />
DADE BEHRING<br />
Dade Behring, ein führendes Diagnostik-Unternehmen,<br />
entstand 1997 aus dem Zusammenschluss von Behring<br />
Diagnostics, dem Diagnostika-Geschäft von Hoechst,<br />
mit Dade International.<br />
Seit 1. Januar 2001 hat Aventis die Beteiligung an<br />
Dade Behring als Aktivität außerhalb des Kerngeschäfts<br />
eingestuft und den Buchwert im Laufe des Jahres 2001<br />
voll abgeschrieben.<br />
Am 1. August 2002 stellte Dade Behring einen Antrag<br />
auf Reorganisation nach „Kapitel 11“ des US-amerikanischen<br />
Insolvenzgesetzbuchs. Der Reorganisationsplan<br />
wurde am 3. Oktober 2002 vollzogen. Zu diesem<br />
Zeitpunkt löste Aventis ihre 51,8 %-Beteiligung auf<br />
und ist nicht länger an Dade Behring beteiligt.<br />
GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN DES KONZERNS UND AUSSICHTEN 49
3. CORPORATE GOVERNANCE<br />
Corporate Governance<br />
Aventis ist eine Aktiengesellschaft (société anonyme)<br />
nach französischem Recht mit einem Vorstand<br />
(Directoire) und einem Aufsichtsrat (Conseil de<br />
Surveillance). Diese zweistufige Unternehmensleitungsstruktur<br />
wurde nach dem Unternehmenszusammenschluss<br />
am 15. Dezember 1999 durch eine<br />
entsprechende Satzungsänderung eingeführt. Beide<br />
Organe sind voneinander getrennt, und eine Mandatshäufung<br />
ist ausgeschlossen, d.h. ein Mitglied des<br />
Vorstands kann nicht gleichzeitig Mitglied des<br />
Aufsichtsrats sein und umgekehrt.<br />
Der Vorstand ist mit umfassenden Vollmachten<br />
ausgestattet, um jederzeit im Namen von Aventis<br />
handeln zu können. Der Handlungsspielraum des<br />
Vorstands wird einzig durch den Zweck der Gesellschaft<br />
sowie durch die entsprechend den gesetzlichen<br />
Bestimmungen ausdrücklich dem Aufsichtsrat oder<br />
der Hauptversammlung vorbehaltenen Befugnisse<br />
eingeschränkt.<br />
50 CORPORATE GOVERNANCE<br />
Sitz der Gesellschaft ist Straßburg, Frankreich. Die<br />
Arbeitssprache innerhalb des Konzerns ist Englisch.<br />
Aventis verfolgt mit Interesse die Diskussionen in<br />
Zusammenhang mit der Verbesserung der Corporate<br />
Governance und wird dabei von den Ausschüssen ihres<br />
Aufsichtsrats unterstützt.<br />
Aufgrund der Notierung von Aventis an der Euronext<br />
Paris S.A., der New York Stock Exchange (NYSE) und der<br />
Frankfurter Wertpapierbörse hat Aventis beschlossen,<br />
die neuen veröffentlichten Corporate Governance<br />
Vorschriften sowie die neuen Empfehlungen in<br />
Frankreich, Deutschland und den USA umzusetzen,<br />
soweit diese mit französischem Recht – dem Aventis als<br />
französische Gesellschaft unterliegt – vereinbar sind.<br />
Soweit die neuen Vorschriften noch nicht in Kraft sind,<br />
ist ein Übergangszeitraum vorgesehen. Daher wird<br />
Aventis die neuen Vorschriften schrittweise umsetzen,<br />
sobald diese verbindlich werden. Der vorliegende<br />
Geschäfts- und Finanzbericht berücksichtigt die<br />
bereits geltenden Vorschriften. Der Geschäfts- und<br />
Finanzbericht über das Geschäftsjahr 2003 wird auch<br />
diejenigen Vorschriften berücksichtigen, die im Lauf<br />
des Jahres 2003 in Kraft treten.<br />
Mit Blick auf die Vergangenheit von Aventis und<br />
ihrer gewichtigen Aktionärsbasis in Deutschland strebt<br />
Aventis auch die Einhaltung des „Deutschen Corporate<br />
Governance Kodex“ (DCGK) an, der nur für deutsche<br />
Aktiengesellschaften gilt. Aventis befolgt nahezu alle<br />
Vorschriften des DCGK. Soweit Vorschriften des DCGK<br />
nicht eingehalten werden, ist dies auf die unterschiedlichen<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen oder auf die<br />
unterschiedliche Unternehmenskultur in Frankreich<br />
zurückzuführen.
Vorstand<br />
Der Vorstand von Aventis setzt sich aus sieben<br />
Mitgliedern zusammen, die für fünf Jahre bestellt sind.<br />
Die Amtszeit läuft mit Ende der Hauptversammlung<br />
aus, die zur Genehmigung des Jahresabschlusses des<br />
Vorjahres einberufen wird und in dem Jahr stattfindet,<br />
in dem die Amtszeit abläuft. Eine Wiederwahl der<br />
Vorstandsmitglieder ist möglich. Falls der Aufsichtsrat<br />
ein neues Vorstandsmitglied ernennt, endet die Amtszeit<br />
des neuen Mitglieds ungeachtet des vorstehend Gesagten<br />
mit Ablauf der Amtszeit der übrigen Mitglieder des<br />
Vorstands.<br />
Personen über 65 Jahre können nicht in den<br />
Vorstand berufen werden. Die Mitglieder des Vorstands,<br />
einschließlich des Vorsitzenden und des stellvertretenden<br />
Vorsitzenden, werden vom Aufsichtsrat bestellt<br />
und können jederzeit von ihm abberufen werden.<br />
Vorstandssitzungen können in Frankreich oder im<br />
Ausland stattfinden. Neben einer persönlichen<br />
Teilnahme ist auch die Nutzung moderner Kommunikationstechniken<br />
wie Video- oder Telefonkonferenzen<br />
möglich. Der Vorstand ist beschlussfähig, wenn die<br />
Mehrheit seiner Mitglieder anwesend ist. Im<br />
Geschäftsjahr 2002 hat der Vorstand 15 Sitzungen<br />
abgehalten.<br />
Der Vorstand ist für die Leitung der Geschäfte von<br />
Aventis verantwortlich, insbesondere für die Gesamtunternehmenspolitik<br />
und für die grundsätzliche<br />
Geschäfts- und Finanzstrategie von Aventis, mit<br />
Ausnahme der Befugnisse, die laut Gesetz ausdrücklich<br />
dem Aufsichtsrat und den Aktionären vorbehalten sind,<br />
sowie der strategisch wichtigen Maßnahmen, die<br />
wesentliche Auswirkungen auf die Finanzlage von<br />
Aventis haben könnten (zu den Maßnahmen, die der<br />
Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen, siehe<br />
nachstehender Abschnitt „Aufsichtsrat“).<br />
Im Anschluss an die kombinierte ordentliche und<br />
außerordentliche Hauptversammlung am 14. Mai 2002<br />
wählte der Aufsichtsrat einen neuen Vorstand. Igor<br />
Landau, der bereits Mitglied des Vorstands war, wurde<br />
zum Vorsitzenden des Vorstands ernannt.<br />
CORPORATE GOVERNANCE 51
Zusammensetzung des Vorstands am 1. März 2003<br />
Mandate und Funktionen der Vorstandsmitglieder<br />
Name<br />
Derzeitige Funktion<br />
bei Aventis<br />
Igor Landau<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
Geboren am 13. Juli 1944 Mitglied des Vorstands<br />
10 403 Aventis Stammaktien*<br />
Patrick Langlois<br />
Geboren<br />
am 9. Dezember 1945<br />
57 107 Aventis Stammaktien*<br />
(*) Anzahl der Aventis Aktien im Alleineigentum.<br />
52 CORPORATE GOVERNANCE<br />
Stellvertretender<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
und Chief Financial Officer<br />
Mitglied des Vorstands<br />
Bestellt<br />
am<br />
14. Mai 2002<br />
15. Dez. 1999<br />
14. Mai 2002<br />
14. Mai 2003<br />
Ende der<br />
Amtszeit<br />
2004<br />
2004<br />
2004<br />
2004<br />
Liste der Mandate und Funktionen<br />
Mitglied des Verwaltungsrats von CCF,<br />
Essilor, IDI (Institut de Développement<br />
Industriel), Thomson Multimedia<br />
Aventis Konzern:<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Aventis<br />
Pharma AG<br />
Mitglied des Verwaltungsrats von Rhône-<br />
Poulenc AGCO Ltd, Aventis Inc, Aventis<br />
Behring LLC<br />
Mitglied des Verwaltungsrats von Rhodia<br />
Aventis Konzern:<br />
Verwaltungsratsvorsitzender von Aventis<br />
Agriculture<br />
Mitglied des Verwaltungsrats von Aventis<br />
Agriculture, Aventis Behring LLC, Aventis<br />
Pharma Inv Ltd, Carraig, Fiac, Fisons Ltd,<br />
Merial Ltd, Rhône-Poulenc Pharma, Aventis<br />
Pharmaceuticals Inc.<br />
Mitglied des Aufsichtsrats der Aventis<br />
Pharma AG<br />
Ständiger Vertreter der Aventis Pharma SA<br />
im Verwaltungsrat von Aventis Pasteur<br />
und im Direktionsrat von Gencell SAS
Zusammensetzung des Vorstands am 1. März 2003<br />
Mandate und Funktionen der Vorstandsmitglieder<br />
Name Derzeitige Funktion<br />
Richard J. Markham<br />
Geboren<br />
am 26. September 1950<br />
300 Aventis Stammaktien*<br />
Frank Douglas<br />
Geboren am 30. April 1943<br />
400 Aventis Stammaktien*<br />
Heinz-Werner Meier<br />
Geboren<br />
am 30. November 1952<br />
130 Aventis Stammaktien*<br />
Dirk Oldenburg<br />
Geboren am 19. Juli 1957<br />
425 Aventis Stammaktien*<br />
Thierry Soursac<br />
Geboren am 22. April 1957<br />
271 Aventis Stammaktien*<br />
(*) Anzahl der Aventis Aktien im Alleineigentum.<br />
bei Aventis<br />
Stellvertretender<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
und Chief Operating Officer<br />
Mitglied des Vorstands<br />
Mitglied des Vorstands<br />
Executive Vice President<br />
for Drug Innovation<br />
and Approval<br />
Mitglied des Vorstands<br />
Executive Vice President<br />
for Human Resources<br />
Mitglied des Vorstands<br />
Executive Vice President<br />
und General Counsel<br />
Mitglied des Vorstands<br />
Executive Vice-President<br />
for Commercial Operations<br />
Bestellt<br />
am<br />
14. Mai 2002<br />
14. Mai 2002<br />
14. Mai 2002<br />
14. Mai 2002<br />
14. Mai 2002<br />
14. Mai 2002<br />
Ende der<br />
Amtszeit<br />
2004<br />
2004<br />
2004<br />
2004<br />
2004<br />
2004<br />
Liste der Mandate und Funktionen<br />
Mitglied des Verwaltungsrats der<br />
Pharmaceuticals Research and Manufacturers<br />
Association und der Trustees of the Health<br />
Care Institute<br />
Aventis Konzern:<br />
Mitglied des Verwaltungsrats von Aventis<br />
Behring LLC, Aventis Pharmaceuticals Inc.<br />
Mitglied des Verwaltungsrats von Medtronic<br />
Inc.<br />
Aventis Konzern:<br />
Mitglied des Verwaltungsrats von Aventis<br />
Pharmaceuticals Inc., Aventis Behring LLC und<br />
Gencell SAS<br />
Aventis Konzern:<br />
Mitglied des Vorstands der Hoechst AG<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Aventis Pharma Deutschland GmbH<br />
Mitglied des Aufsichtsrats der Wacker-Chemie<br />
GmbH<br />
Aventis Konzern:<br />
Vorsitzender des Vorstands der Aventis<br />
Foundation (Deutschland)<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Aventis<br />
Pharma Deutschland GmbH<br />
Geschäftsführer der Aventis Pharma Holding<br />
GmbH<br />
Mitglied des Vorstands der Aventis Pharma AG<br />
und der Hoechst AG<br />
Aventis Konzern:<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Aventis<br />
Pharma SA<br />
Mitglied des Verwaltungsrats von Aventis<br />
Pharmaceuticals Inc.<br />
CORPORATE GOVERNANCE 53
Aufsichtsrat<br />
Die Aufgabe des Aufsichtsrats ist es, die Tätigkeit des<br />
Vorstands von Aventis zu überwachen. Er ernennt die<br />
Mitglieder des Vorstands sowie dessen Vorsitzenden<br />
und gegebenenfalls die stellvertretenden Vorsitzenden<br />
und Generaldirektoren („Directeurs Généraux“).<br />
Der Aufsichtsrat kann die Mitglieder des Vorstands,<br />
einschließlich des Vorsitzenden, seines stellvertretenden<br />
Vorsitzenden sowie der Generaldirektoren in<br />
Übereinstimmung mit französischem Recht abberufen.<br />
Außerdem setzt er die Bezüge der Mitglieder des<br />
Vorstands fest. Im Wege seines Berichts legt er<br />
gegenüber der Hauptversammlung Rechenschaft<br />
ab über die Prüfung des Jahresabschlusses und des<br />
Geschäftsberichts des Vorstands. Neben Transaktionen,<br />
die gemäß französischem Recht die vorherige<br />
Zustimmung des Aufsichtsrats erfordern, muss laut<br />
Gesellschaftssatzung jede Unternehmenstätigkeit, die<br />
für Aventis von strategischer Bedeutung ist oder sich<br />
wesentlich auf die Finanzlage des Unternehmens<br />
auswirken könnte, vom Aufsichtsrat genehmigt werden.<br />
Der Aufsichtsrat wird von den Aktionären für einen<br />
Zeitraum von fünf Jahren bestellt. Die Amtszeit endet<br />
mit dem Schluss der Hauptversammlung, die zur<br />
Genehmigung des Jahresabschlusses einberufen und<br />
in dem Jahr abgehalten wird, in dem die Amtszeit der<br />
Aufsichtsratsmitglieder abläuft. Gemäß französischem<br />
Recht und der Satzung der Gesellschaft muss jedes<br />
Aufsichtsratsmitglied mindestens eine Aktie von Aventis<br />
halten. Die Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder, die<br />
das 75. Lebensjahr erreicht haben, darf ein Drittel<br />
der Mitglieder nicht überschreiten.<br />
Der Aufsichtsrat wählt aus seinen Reihen den<br />
Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden.<br />
Der Aufsichtsrat setzt sich derzeit aus 16 Mitgliedern<br />
zusammen. In Übereinstimmung mit der Satzung darf<br />
die Anzahl 16 Mitglieder nicht überschreiten. Die<br />
Hauptversammlung setzt die Gesamtvergütung des<br />
Aufsichtsrats fest, und der Aufsichtsrat verteilt die<br />
Bezüge zwischen seinen Mitgliedern.<br />
Die Funktionen und die Befugnisse des Aufsichtsrats<br />
gegenüber dem Vorstand sind in der Geschäftsordnung<br />
festgelegt, die die gesetzlichen Vorschriften und die<br />
Satzung ergänzt. Die Geschäftsordnung legt darüber<br />
54 CORPORATE GOVERNANCE<br />
hinaus die Arbeitsweise, Aufgaben und Befugnisse<br />
der Ausschüsse des Aufsichtsrats fest und erläutert die<br />
wichtigen Aspekte der Berufsethik und des Verhaltenskodex.<br />
Des Weiteren hat Aventis Compliance-Regeln<br />
eingeführt, die insbesondere die Beschränkungen für<br />
leitende Angestellte und Mitarbeiter beim Handel mit<br />
Aventis Aktien enthalten. Dazu gehört unter anderem<br />
das Verbot bestimmter Insidergeschäfte während der<br />
sogenannten Blackout-Perioden in Verbindung mit<br />
der Veröffentlichung von Finanzergebnissen.<br />
Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats und die<br />
Compliance-Regeln sind auf der Website von Aventis<br />
erhältlich (www.aventis.com).<br />
Aufsichtsratssitzungen finden mindestens einmal<br />
vierteljährlich statt. Die Sitzungen können vom<br />
Vorsitzenden des Aufsichtsrats, auf Antrag eines Drittels<br />
der Mitglieder des Aufsichtsrats oder auf Antrag eines<br />
Mitglieds des Vorstands einberufen werden.<br />
Der Vorstand ist beschlussfähig wenn mindestens<br />
die Hälfte seiner Mitglieder anwesend ist. Beschlüsse<br />
werden mit der einfachen Mehrheit der Stimmen aller<br />
stimmberechtigten Mitglieder gefasst, unabhängig<br />
davon, ob sie anwesend bzw. vertreten sind oder nicht.<br />
Stimmrechtsausübung im Wege der Vollmachtserteilung<br />
ist zulässig.<br />
Auf der kombinierten ordentlichen und außerordentlichen<br />
Hauptversammlung vom 14. Mai 2002 wurden<br />
Jürgen Dormann, der frühere Vorsitzende des<br />
Vorstands, und Jean-René Fourtou, der frühere stellvertretende<br />
Vorsitzende des Vorstands, in den Aufsichtsrat<br />
gewählt. In der Aufsichtsratssitzung unmittelbar nach<br />
der Hauptversammlung am 14. Mai 2002 wurden<br />
Jürgen Dormann zum Vorsitzenden und Jean-René<br />
Fourtou zum stellvertretenden Vorsitzenden des<br />
Aufsichtsrats von Aventis gewählt.<br />
Marc Viénot, der frühere Vorsitzende, und Martin<br />
Frühauf, der frühere stellvertretende Vorsitzende,<br />
bleiben weiterhin Mitglieder des Aufsichtsrats.<br />
Im Geschäftsjahr 2002 hat der Aufsichtsrat fünfmal<br />
getagt; die Anwesenheitsquote lag bei 93 %. Für das<br />
Geschäftsjahr 2003 sind fünf Sitzungen vorgesehen.
Zusammensetzung des Aufsichtsrats am 1. März 2003<br />
Mandate und Funktionen der Aufsichtsratsmitglieder<br />
Name Derzeitige Funktion<br />
bei Aventis<br />
Jürgen Dormann<br />
Geboren<br />
am 12. Januar 1940<br />
3 550 Aventis Stammaktien *<br />
Jean-René Fourtou<br />
Geboren am 20. Juni 1939<br />
39 702 Aventis Stammaktien *<br />
(*) Anzahl der Aventis Aktien im Alleineigentum.<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Mitglied des Aufsichtsrats<br />
Vorsitzender<br />
des Strategieausschusses<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrats<br />
Mitglied des Aufsichtsrats<br />
Mitglied des Strategieausschusses<br />
Bestellt<br />
am<br />
14. Mai 2002<br />
14. Mai 2002<br />
14. Mai 2002<br />
14. Mai 2002<br />
14. Mai 2002<br />
14. Mai 2002<br />
Ende der<br />
Amtszeit<br />
2007<br />
2007<br />
2007<br />
2007<br />
2007<br />
2007<br />
Liste der Mandate und Funktionen<br />
Vorsitzender des Verwaltungsrats und<br />
CEO von ABB Ltd.<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Lion<br />
Bioscience AG<br />
Mitglied des Aufsichtsrats der Allianz AG<br />
Mitglied des Verwaltungsrats der IBM<br />
Corporation<br />
Mitglied des Executive Committee des<br />
„World Business Council for Sustainable<br />
Development“ (und Vice President für<br />
Europa)<br />
Vorsitzender des Verwaltungsrats und<br />
CEO von Vivendi Universal, Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrats der Groupe Canal+,<br />
CEO von USI Entertainement Inc,<br />
Verwaltungsratsmitglied von USA<br />
Interactive<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats von<br />
Vivendi Environnement<br />
Stellvertretender Vorsitzender des<br />
Aufsichtsrats von AXA<br />
Stellvertretender Vorsitzender des<br />
Verwaltungsrats von AXA Assurances<br />
IARD Mutuelle, AXA Assurances Vie<br />
Mutuelle, AXA Courtage Assurances<br />
Mutuelle<br />
Mitglied des Verwaltungsrats von AXA<br />
Financial Inc, The Equitable Life<br />
Assurance und AXA Millesime SAS<br />
Mitglied des Verwaltungsrats von Cap<br />
Gemini, EADS<br />
Präsident der Internationalen<br />
Handelskammer (ICC – International<br />
Chamber of Commerce)<br />
CORPORATE GOVERNANCE 55
Zusammensetzung des Aufsichtsrats am 1. März 2003<br />
Mandate und Funktionen der Aufsichtsratsmitglieder<br />
Name Derzeitige Funktion<br />
bei Aventis<br />
Joachim Betz<br />
Mitglied des Aufsichtsrats<br />
Geboren<br />
am 4. Februar 1948<br />
118 Aventis Stammaktien *<br />
Werner Bischoff<br />
Geboren<br />
am 15. November 1947<br />
200 Aventis Stammaktien *<br />
Jean-Marc Bruel<br />
Geboren<br />
am 18. Februar 1936<br />
6 478 Aventis Stammaktien *<br />
(*) Anzahl der Aventis Aktien im Alleineigentum.<br />
56 CORPORATE GOVERNANCE<br />
Mitglied des Aufsichtsrats<br />
Mitglied des Aufsichtsrats<br />
Mitglied des Personalausschusses<br />
Bestellt<br />
am<br />
21. Mai 2001<br />
21. Mai 2001<br />
15. Dezember 1999<br />
15. Dezember 1999<br />
Ende der<br />
Amtszeit<br />
2006<br />
2006<br />
2004<br />
2004<br />
Liste der Mandate und Funktionen<br />
Vertreter der Arbeitnehmer<br />
Mitglied des Aufsichtsrats der Hoechst<br />
AG und Aventis Pharma Deutschland<br />
GmbH als Vertreter der leitenden<br />
Angestellten<br />
Vorsitzender des Gesamtsprecherausschusses<br />
der Leitenden Angestellten bei<br />
der Hoechst AG und Aventis Pharma<br />
Deutschland GmbH, des Ausschusses für<br />
Biologische Sicherheit bei Aventis<br />
Pharma Deutschland GmbH<br />
Stellvertretender Vorsitzender des<br />
Verbands Angestellter Akademiker in<br />
der chemischen Industrie e.V. (VAA), der<br />
Vertreterversammlung der<br />
Pensionskasse der Hoechst Gruppe VvaG<br />
und des Vereins der Belegschaftsaktionäre<br />
Aventis BAA e.V.<br />
Vertreter der Arbeitnehmer<br />
Stellvertretender Vorsitzender des<br />
Aufsichtsrats der Hoechst AG (als<br />
Vertreter der Gewerkschaften), der<br />
Aventis Pharma Deutschland GmbH (als<br />
Vertreter der Gewerkschaften), der<br />
Degussa AG (als Vertreter der Gewerkschaften),<br />
der Gewerkschaftlichen<br />
Beteiligungsgesellschaft AG<br />
Geschäftsführender Hauptvorstand IG<br />
Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE)<br />
Wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-<br />
Landtagsfraktion in Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
Vorsitzender der Foundation Villette-<br />
Entreprise, Firmenich<br />
Mitglied des Verwaltungsrats von V.E.V.,<br />
Ecole Centrale (Paris), Institut Curie,<br />
Rhodia
Zusammensetzung des Aufsichtsrats am 1. März 2003<br />
Mandate und Funktionen der Aufsichtsratsmitglieder<br />
Name Derzeitige Funktion<br />
bei Aventis<br />
Alain Dorbais<br />
Mitglied des Aufsichtsrats<br />
Geboren am 4. März 1949<br />
10 Aventis Stammaktien *<br />
Martin Frühauf<br />
Geboren am 21. Mai 1933<br />
542 Aventis Stammaktien *<br />
Serge Kampf<br />
Geboren<br />
am 13. Oktober 1934<br />
2 100 Aventis Stammaktien *<br />
Hubert Markl<br />
Geboren<br />
am 17. August 1938<br />
100 Aventis Stammaktien *<br />
Günter Metz<br />
Geboren am 29. April 1935<br />
2 026 Aventis Stammaktien *<br />
Christian Neveu<br />
Geboren<br />
am 19. August 1944<br />
43 Aventis Stammaktien *<br />
(*) Anzahl der Aventis Aktien im Alleineigentum.<br />
Mitglied des Aufsichtsrats<br />
Vorsitzender des Finanzund<br />
Prüfungsausschuss<br />
Mitglied des Aufsichtsrats<br />
Vorsitzender<br />
des Personalausschusses<br />
Mitglied des Aufsichtsrats<br />
Mitglied des Personalausschusses<br />
Mitglied des Aufsichtsrats<br />
Mitglied des Personalausschusses<br />
Mitglied des Aufsichtsrat<br />
Bestellt<br />
am<br />
21. Mai 2001<br />
15. Dezember 1999<br />
15. Dezember 1999<br />
15. Dezember 1999<br />
15. Dezember 1999<br />
15. Dezember 1999<br />
15. Dezember 1999<br />
15. Dezember 1999<br />
15. Dezember 1999<br />
21. Mai 2001<br />
Ende der<br />
Amtszeit<br />
2006<br />
2004<br />
2004<br />
2004<br />
2004<br />
2004<br />
2004<br />
2004<br />
2004<br />
2006<br />
Liste der Mandate und Funktionen<br />
Vertreter der Arbeitnehmer<br />
Sekretär des Europäischen Betriebsrats<br />
von Aventis, Koordinator der<br />
Verbindung FCE-CFDT von Aventis<br />
Anwalt<br />
Mitglied des Aufsichtsrats der Dresdner<br />
Bank AG<br />
Mitglied des Verwaltungsrats der<br />
Landesbank Hessen-Thüringen<br />
Verwaltungsratsvorsitzender und CEO<br />
von Cap Gemini, Cap Gemini Service,<br />
Cap Sogeti, Cap Sogeti Com S.A.<br />
Präsident von Cap Gemini (Schweiz)<br />
Mitglied des Verwaltungsrats von Cap<br />
Gemini France, Cap Gemini Telecom SA,<br />
Cap Gemini Gouvieux SA, Cap Gemini<br />
America Inc (USA), Cap Gemini UK – PLC<br />
Ständiger Vertreter der Cap Gemini SA<br />
im Verwaltungsrat von Cap Gemini<br />
Université SA<br />
Generaldirektor von Cap Gemini Europe<br />
BV, Cap Gemini Benelux BV<br />
Professor der Biologie<br />
Mitglied des Aufsichtsrats der BMW AG,<br />
Royal Dutch Shell, Münchener Rückversicherungs<br />
AG<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats der<br />
Celanese AG<br />
Mitglied des Aufsichtsrats der Schenker<br />
AG, Zürich Beteiligungs AG<br />
Vertreter der Arbeitnehmer<br />
Koordinator CGT für den Aventis<br />
Konzern<br />
CORPORATE GOVERNANCE 57
Zusammensetzung des Aufsichtsrats am 1. März 2003<br />
Mandate und Funktionen der Aufsichtsratsmitglieder<br />
Name Derzeitige Funktion<br />
bei Aventis<br />
Didier Pineau-Valencienne<br />
Geboren am 21. März 1931<br />
10 911 Aventis Stammaktien *<br />
Seham Razzouqi<br />
Geboren am 17. März 1950<br />
200 Aventis Stammaktien*<br />
Michel Renault<br />
Geboren am 23. Juni 1937<br />
100 Aventis Stammaktien *<br />
(*) Anzahl der Aventis Aktien im Alleineigentum.<br />
58 CORPORATE GOVERNANCE<br />
Mitglied des Aufsichtsrats<br />
Mitglied des Finanzund<br />
Prüfungsausschusses<br />
Mitglied des Aufsichtsrats<br />
Mitglied des Finanzund<br />
Prüfungsausschusses<br />
Mitglied des Strategieausschusses<br />
Mitglied des Aufsichtsrats<br />
Mitglied des Finanzund<br />
Prüfungsausschusses<br />
Bestellt<br />
am<br />
15. Dezember 1999<br />
15. Dezember 1999<br />
15. Dezember 1999<br />
15. Dezember 1999<br />
14. Mai 2002<br />
15. Dezember 1999<br />
15. Dezember 1999<br />
Ende der<br />
Amtszeit<br />
2004<br />
2004<br />
2004<br />
2004<br />
2004<br />
2004<br />
2004<br />
Liste der Mandate und Funktionen<br />
Ehrenpräsident bei<br />
Schneider Electric SA und Square D<br />
Stellvertretender Präsident von Crédit<br />
Suisse First Boston<br />
Mitglied des Aufsichtsrat von Lagardere<br />
Mitglied des Verwaltungsrats von Aon<br />
France, Fleury Michon SA, Vivarte SA,<br />
Wendel <strong>Investis</strong>sement SA<br />
Managing Director Finanzen, Verwaltung<br />
und Internationale Beziehungen der<br />
Kuwait Petroleum Corporation<br />
Delegierte (Gouverneur Délégué) von<br />
Kuwait bei der OPEC<br />
Mitglied des Verwaltungsrats der Kuwait<br />
Petroleum Corporation, Petrochemical<br />
Industries Holding Sarl, Petrochemical<br />
Resources Holding BV<br />
Mitglied der Industriebehörde und der<br />
Behörde für angewandte Aus- und<br />
Fortbildung<br />
Vorsitzender des Verwaltungsrats der<br />
Groupement des Cartes Bancaires<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
von DMC SA<br />
Vorsitzender des Collège des Associés<br />
Gérants bei ARJIL & Associés Banque<br />
(Lagardère Group)<br />
Mitglied des Verwaltungsrats von Groupe<br />
FLO, Bolloré <strong>Investis</strong>sement (Groupe<br />
Bolloré), VEV SA
Zusammensetzung des Aufsichtsrats am 1. März 2003<br />
Mandate und Funktionen der Aufsichtsratsmitglieder<br />
Name Derzeitige Funktion<br />
Bestellt<br />
Ende der Liste der Mandate und Funktionen<br />
bbei Aventis<br />
am<br />
Amtszeit<br />
Hans-Jürgen Schinzler Mitglied des Aufsichtsrats 15 Dezember 1999 2004 Vorsitzender des Vorstands der<br />
Geboren am 12. Oktober<br />
Münchener Rückversicherungs-<br />
1940<br />
gesellschaft<br />
50 Aventis Stammaktien *<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Ergo<br />
Versicherungsgruppe AG<br />
Stellvertretender Vorsitzender des<br />
Aufsichtsrats der Man AG<br />
Marc Viénot<br />
Geboren am 1. November<br />
1928<br />
2 520 Aventis Stammaktien *<br />
(*) Anzahl der Aventis Aktien im Alleineigentum.<br />
Mitglied des Aufsichtsrats<br />
Mitglied des Strategieausschusses<br />
15. Dezember 1999<br />
14. Mai 2002<br />
2004<br />
2004<br />
Mitglied des Aufsichtsrats der Metro AG<br />
Vorsitzender von Paris Europlace<br />
Ehrenvorsitzender der Société Générale<br />
Mitglied des Verwaltungsrats von Afep-<br />
Agref, Alcatel Alsthom, Ciments<br />
Français, Société Générale<br />
CORPORATE GOVERNANCE 59
Ausschüsse des Aufsichtsrats<br />
Am 14. Mai 2002 beschloss der Aufsichtsrat im<br />
Anschluss an die Hauptversammlung die Einrichtung<br />
eines Strategieausschusses. Dieser Ausschuss wurde zur<br />
weiteren Stärkung der Corporate Governance neben<br />
den am 15. Dezember 1999 zur Unterstützung der<br />
Arbeit des Aufsichtsrats gegründeten Finanz- und<br />
Prüfungs- bzw. Personalausschüssen gebildet.<br />
DER STRATEGIEAUSSCHUSS<br />
Mitglieder: Jürgen Dormann (Vorsitzender)<br />
Jean-René Fourtou<br />
Seham Razzouqi<br />
Marc Viénot<br />
Die Befugnisse und Aufgaben des Ausschusses sind<br />
in der Geschäftsordnung des Strategieausschusses<br />
festgelegt.<br />
Der Strategieausschuss ist verantwortlich für:<br />
- die Untersuchung des Prozesses der Strategiefestlegung,<br />
einschließlich Format und Zeitplan;<br />
- die Erörterung des wirtschaftlichen und politischen<br />
Umfelds, einschließlich technologischer und aufsichtsrechtlicher<br />
Entwicklungen sowie Entwicklungen im<br />
Wettbewerbsumfeld;<br />
- die Erörterung und Analyse der vom Vorstand<br />
vorgelegten Strategie;<br />
- die Überprüfung des Produktportfolios, einschließlich<br />
interner und externer Produktentwicklungen und<br />
Lizenzgeschäfte;<br />
- die Überprüfung aller wichtigen Investitionen,<br />
Veräußerungen, Zusammenschlüsse und Allianzen mit<br />
einem Wert von über € 500 Millionen pro Transaktion<br />
sowie die Erstellung entsprechender Empfehlungen für<br />
den Aufsichtsrat.<br />
Der Strategieausschuss hielt im Geschäftsjahr 2002<br />
zwei Sitzungen ab; die Anwesenheitsquote lag bei 88 %.<br />
Im Geschäftsjahr 2002 überprüfte und erörterte der<br />
Ausschuss eine vom Vorstand erstellte umfangreiche<br />
Studie über die aktuellen und erwarteten künftigen<br />
60 CORPORATE GOVERNANCE<br />
Entwicklungen auf dem weltweiten Pharmamarkt bzw.<br />
im aufsichtsrechtlichen und wirtschaftlichen Umfeld,<br />
Aventis befindet sich in einer Schlüsselposition und ist<br />
Chancen und Risiken ausgesetzt, die ihr nach Maßgabe<br />
verschiedener Szenarien und Optionen geeignete<br />
Möglichkeiten eröffnen, um auch in Zukunft Wachstum<br />
und Wertschöpfung zu sichern.<br />
DER FINANZ- UND PRÜFUNGSAUSSCHUSS<br />
Mitglieder: Martin Frühauf (Vorsitzender)<br />
Didier Pineau-Valencienne<br />
Seham Razzouqi<br />
Michel Renault<br />
Die Befugnisse und Aufgaben des Ausschusses sind<br />
in der Geschäftsordnung des Finanz- und Prüfungsausschusses<br />
festgelegt.<br />
• Im Rahmen seiner Aufgaben als Finanzausschuss<br />
untersucht er die Jahres- und Zwischenabschlüsse der<br />
Gesellschaft, bevor diese dem Aufsichtsrat vorgelegt<br />
werden, sowie die Finanzdokumente, die von Aventis<br />
nach Abschluss des Berichtszeitraums veröffentlicht<br />
werden. Der Ausschuss ist an der Untersuchung von<br />
geplanten Finanztransaktionen beteiligt, die für den<br />
Konzern von wesentlicher Bedeutung sind.<br />
Der Ausschuss kennt die innerhalb des Aventis<br />
Konzerns geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze.<br />
Er überprüft sämtliche geplanten<br />
Änderungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen<br />
bzw. Änderungen zu Bilanzierungsmethoden.<br />
Der Ausschuss informiert sich insbesondere<br />
über Bilanzierungsmethoden und -grundsätze auf<br />
nationaler und internationaler Ebene.<br />
Der Ausschuss untersucht jede geplante Verpfändung<br />
von Sicherheiten, Bürgschaft, Gewährung von<br />
Indossamenten oder Garantie zugunsten eines Dritten<br />
in Höhe von Beträgen, die die vom Aufsichtsrat dem<br />
Vorstand erteilten Befugnisse überschreitet, und gibt<br />
eine Entscheidungsempfehlung darüber ab.
Der Ausschuss untersucht jeden der folgenden vom<br />
Vorstand unterbreiteten Vorschläge und gibt eine<br />
Entscheidungsempfehlung ab zu:<br />
- der Ausgabe von Wertpapieren, die direkt oder<br />
indirekt einen Zugang zum Eigenkapital der<br />
Gesellschaft gewähren;<br />
- Aktienrückkaufprogrammen;<br />
- Finanzierungstransaktionen, die voraussichtlich die<br />
Finanzstruktur der Gesellschaft wesentlich ändern;<br />
- Gewinnverwendung und Dividendenpolitik;<br />
- Projekten zur Entwicklung von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen.<br />
• Im Rahmen seiner Aufgaben als Prüfungsausschuss<br />
nimmt er insbesondere an der Überprüfung der<br />
Analyse des Berichtes externer und interner Abschlussprüfer<br />
sowie des internen Risikomanagements teil.<br />
Der Ausschuss ist an der Auswahl der Abschlussprüfer<br />
der Gesellschaft sowie der Unternehmen, die direkt<br />
oder indirekt von der Gesellschaft kontrolliert werden,<br />
beteiligt und überprüft deren Unabhängigkeit. Der<br />
Ausschuss überprüft und genehmigt in ihrer Gegenwart<br />
den Prüfungsplan, die Ergebnisse der Prüfungen, ihre<br />
Empfehlungen und die aufgrund dieser Empfehlungen<br />
eingeleiteten Maßnahmen. Außerdem stellt der<br />
Prüfungsausschuss sicher, dass in allen Konzernunternehmen<br />
dieselben Grundsätze angewendet werden.<br />
Nach den neuen Vorschriften der SEC, die 2003 in<br />
Kraft treten, sollte der Ausschuss für die Auswahl der<br />
Abschlussprüfer der Gesellschaft und der direkt von<br />
der Gesellschaft kontrollierten Unternehmen verantwortlich<br />
sein und eine verbindliche Empfehlung an den<br />
Vorstand abgeben. Der Vorstand sollte daraufhin die<br />
empfohlenen externen Abschlussprüfer der Hauptversammlung<br />
zur Wahl vorschlagen. Des Weiteren sollte<br />
der Ausschuss dem Vorstand eine verbindliche<br />
Empfehlung in Bezug auf die Vergütung der Abschlussprüfung<br />
sowie von nicht mit der Abschlussprüfung<br />
zusammenhängenden gestatteten Beratungsleistungen<br />
abgeben.<br />
Der Ausschuss untersucht die Risk Management<br />
Organisation sowie die Prüfungsprogramme der<br />
internen Revision, die Ziele und Ergebnisse der Risk<br />
Management Organisation und der internen Revision<br />
sowie die Berichte anderer interner Prüfungsteams<br />
von Aventis oder von externen Firmen, die zur<br />
Durchführung von Prüfungen beauftragt wurden.<br />
Er kommentiert die Relevanz und die Qualität der<br />
angewendeten Methoden und Verfahren. Des Weiteren<br />
definiert und steuert der Ausschuss die Arbeit der<br />
Abschlussprüfer. Darüber hinaus legt er dem<br />
Aufsichtsrat die Ergebnisse seiner Arbeit und ihre<br />
Auswirkungen vor.<br />
Der Leiter des Corporate Internal Auditing und/oder<br />
des Risk Management, der an den Vorsitzenden des<br />
Vorstands berichtet, liefert dem Vorsitzenden des<br />
Finanz- und Prüfungsausschusses fortlaufend dieselben<br />
mit Revision und Risk Management zusammenhängenden<br />
Informationen.<br />
Der Ausschuss kann jederzeit vom Vorstand, von den<br />
Abschlussprüfern, dem Leiter des Corporate Internal<br />
Auditing oder des Risk Management von Aventis einen<br />
Bericht über die Risikopositionen des Aventis Konzerns<br />
verlangen.<br />
Der Ausschuss kann nach eigenem Ermessen die<br />
Durchführung einer internen oder externen Prüfung<br />
oder einer anderen Maßnahme bezüglich jeder<br />
beliebigen Angelegenheit, die für seine Aufgabe von<br />
Bedeutung ist, unter seiner Leitung und Verantwortung<br />
veranlassen. In diesem Fall unterrichtet der Vorsitzende<br />
des Ausschusses den Vorsitzenden des Aufsichtsrats und<br />
den Vorsitzenden des Vorstands entsprechend. Der<br />
Vorsitzende des Vorstands kann eine formelle<br />
Entscheidung des Aufsichtsrats über die Durchführung<br />
der einzuleitenden Maßnahmen verlangen.<br />
Im Geschäftsjahr 2002 hat der Ausschuss vier mal<br />
getagt; die Anwesenheitsquote lag bei 100 %. Die<br />
Sitzungen fanden immer in Verbindung mit den<br />
Aufsichtsratsratssitzungen statt, dem der Ausschuss<br />
auf regelmäßiger Basis berichtete und Vorschläge<br />
und Empfehlungen unterbreitete. Der Ausschuss kann<br />
CORPORATE GOVERNANCE 61
gesonderte Sitzungen mit externen und internen<br />
Prüfern abhalten (ohne dass ein Mitglied des Vorstands<br />
anwesend ist). Im Jahr 2003 werden voraussichtlich<br />
zwei gesonderte Sitzungen stattfinden.<br />
Während der vier Sitzungen des Ausschusses im Jahr<br />
2002 war das Management regelmäßig durch den<br />
Vorsitzenden des Vorstands, den Chief Financial Officer,<br />
den Leiter des Corporate Internal Auditing, den Leiter<br />
des Corporate Controlling, den General Counsel des<br />
Konzerns, den Leiter des Risk Management sowie den<br />
Leiter der Corporate Treasury vertreten. In der ersten<br />
Sitzung des Jahres waren Vertreter der externen Prüfer<br />
PricewaterhouseCoopers und Salustro Reydel<br />
anwesend, die ihre Berichte für das Jahr 2001<br />
vorlegten.<br />
Auf Basis der Unterlagen, die vor den Sitzungen des<br />
Ausschusses verteilt wurden, erörterte der Ausschuss<br />
im Geschäftsjahr 2002 die folgenden wichtigen Punkte:<br />
- Abschlüsse und Geschäfts- und Finanzbericht von<br />
Aventis, einschließlich des Berichts der Abschlussprüfer<br />
für das Geschäftsjahr 2001, darunter Fragen zur pro<br />
forma Rechnung sowie zu außerbilanziellen Positionen<br />
und nicht konsolidierten Unternehmen;<br />
- Beschlussanträge für die kombinierte ordentliche und<br />
außerordentliche Hauptversammlung der Aktionäre im<br />
Mai 2002;<br />
- Finanzergebnisse 2002 von Aventis auf vierteljährlicher,<br />
halbjährlicher und jährlicher Basis;<br />
- Budgets und Ziele des Unternehmens;<br />
- aktueller Status über die verschiedenen<br />
Veräußerungen oder Umstrukturierungen, zum Beispiel<br />
Aventis CropScience, Aventis Animal Nutrition, Wacker,<br />
Aventis Behring und Dade Behring;<br />
- Finanzierungsangelegenheiten, zum Beispiel die<br />
Erneuerung der EMTN Programms, Auflage eines<br />
US-amerikanischen Commercial Paper Program;<br />
Überprüfung der möglichen Begebung von Wandelschuldverschreibungen;<br />
Aktienrückkäufe; Schuldenentwicklung;<br />
- besondere Aspekte wie beispielsweise der Status<br />
62 CORPORATE GOVERNANCE<br />
bezüglich der Wandelschuldverschreibungen von<br />
Rhodia/Clariant, einschließlich des Kaufangebots für<br />
die Wandelschuldverschreibungen von Rhodia; neue<br />
„avoir fiscal“-Vorschriften in Zusammenhang mit der<br />
Dividende von Aventis; Dividendenempfehlungen;<br />
Rechtsstreitigkeiten, insbesondere in Bezug auf<br />
Vitamine und Methionin; Ausgabe und Zuteilung von<br />
Aktienoptionen; Einführung des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms<br />
(Horizon); bilanzielle Behandlung<br />
von Pensionsverpflichtungen/Aktienoptionen;<br />
- Ermächtigungen für den Vorstand;<br />
- Versicherungen (Gründung einer eigenen<br />
konzernweiten Versicherungsgesellschaft; Schutz gegen<br />
Schäden/Kosten in Zusammenhang mit StarLink;<br />
Verlängerung der D&O-Versicherungen);<br />
- Gründung einer Pensionstreuhand für nicht ausfinanzierte<br />
Pensionsverpflichtungen in Deutschland, d.h.<br />
Hoechst AG;<br />
- Statusbericht über interne Prüfungsaktivitäten<br />
(Diskussion, ob die Umsetzung von Prüfungsempfehlungen<br />
überwacht werden muss; Genehmigung des<br />
Prüfungsplans; Überprüfung der Prüfungsaktivitäten<br />
und -berichte);<br />
- Corporate Governance Fragen in Zusammenhang mit<br />
neuen Vorschriften und Empfehlungen in den USA und<br />
Frankreich;<br />
- Genehmigung von nicht prüfungsbezogenen Vorhaben<br />
und Empfehlungen für das Jahr 2003,<br />
- Unabhängigkeit der Abschlussprüfer sowie Interessenkonflikte.<br />
Der Ausschuss ist der Ansicht, dass das Management<br />
den Ausschuss über die Angelegenheiten und Projekte,<br />
die von besonderer Bedeutung waren und in seine<br />
Zuständigkeit fielen, detailliert und rechtzeitig schriftlich<br />
und mündlich informierte. Diese Informationen<br />
– in Verbindung mit den Berichten der externen und<br />
internen Prüfer – ermöglichten es dem Ausschuss,<br />
seine Aufgaben zu erfüllen und dem gesamten<br />
Aufsichtsrat angemessene Berichte und Empfehlungen<br />
zu unterbreiten.
DER PERSONALAUSSCHUSS<br />
Mitglieder: Serge Kampf (Vorsitzender)<br />
Jean-Marc Bruel<br />
Hubert Markl<br />
Günter Metz<br />
Die Befugnisse und Aufgaben des Ausschusses sind<br />
in der Geschäftsordnung des Personalausschusses<br />
festgelegt. Der Personalausschuss ist für die folgenden<br />
Aufgaben verantwortlich:<br />
• Im Rahmen seiner Aufgaben als Personalausschuss<br />
überprüft er folgende Aspekte und macht dem<br />
Aufsichtsrat diesbezüglich Vorschläge:<br />
- Die Bestellung von Mitgliedern des Aufsichtsrats und<br />
von Mitgliedern der Ausschüsse des Aufsichtsrats;<br />
- Die Bestellung und Abberufung des Vorsitzenden<br />
des Vorstands und, nach Rücksprache mit dem<br />
Vorsitzenden des Vorstands, der anderen Mitglieder<br />
des Vorstands;<br />
- Die Definition der Kriterien für die Auswahl oder<br />
Neubestellung bei Vakanzen, einschließlich der<br />
Entwicklung von Nachfolgeplänen für die jeweiligen<br />
Positionen und für die oberen zwei Managementebenen.<br />
• Im Rahmen seiner Aufgaben als Vergütungsausschuss<br />
überprüft er folgende Aspekte und macht dem<br />
Aufsichtsrat diesbezüglich Vorschläge:<br />
- Die Höhe der Aufsichtsratsvergütung, die der<br />
Hauptversammlung der Aktionäre vorgeschlagen wird;<br />
- Die Vergütung für Mitglieder des Aufsichtsrats, für<br />
Mitglieder der Ausschüsse des Aufsichtsrats und für<br />
die Dienste als Vorsitzender eines Ausschusses;<br />
- Die Vergütung für den Vorsitzenden und den stellvertretenden<br />
Vorsitzenden des Aufsichtsrats;<br />
- Die Vergütung für die Mitglieder des Vorstands;<br />
- Die Gewährung von Optionen zur Zeichnung oder<br />
zum Kauf von Aktien der Gesellschaft an die Mitglieder<br />
des Vorstands;<br />
- Die Gewährung von Optionen zur Zeichnung oder zum<br />
Kauf von Aktien der Gesellschaft an die Mitarbeiter von<br />
Aventis, wobei eine Liste der Inhaber solcher Optionen<br />
sowie die Anzahl der gewährten Optionen dem<br />
Protokoll der Ausschusssitzung beizufügen ist;<br />
- Richtlinien für die Vergütungspolitik des Aventis<br />
Konzerns;<br />
- Ruhestands- oder Abfindungsregelungen für den<br />
Vorstand;<br />
- Altersvorsorgeregelungen für den Vorstand;<br />
- Das Talentförderungsprogramm.<br />
Im Geschäftsjahr 2002 hat der Personalausschuss<br />
sechs mal getagt; die Anwesenheitsquote lag bei 88 %.<br />
Der Personalausschuss überprüfte den variablen<br />
Anteil der Vergütung für die Vorstandsmitglieder für<br />
das Jahr 2001 sowie die Vergütungspolitik für die<br />
Vorstandsmitglieder für das Jahr 2002, das Festgehalt<br />
und die Kriterien für die Bestimmung des variablen<br />
Anteils an der Vergütung.<br />
Der Ausschuss schlug eine Vergütungspolitik vor,<br />
die sich mit der Vergütungspolitik der wichtigsten<br />
Wettbewerber von Aventis weltweit messen sollte.<br />
Diese Vergütungspolitik beinhaltet eine jährliche<br />
progressive Anpassung an die Gepflogenheiten auf<br />
dem US-Pharmamarkt. Die Vergütungspolitik setzt sich<br />
aus zwei Elementen zusammen: einem Festgehalt<br />
und einem variablen Anteil. Die wichtigsten Kriterien<br />
zur Bestimmung des variablen Anteils hängen von<br />
dem Erreichen der zentralen Finanzziele des Jahres<br />
(u.a. Umsatzwachstum, Gewinn je Aktie, Cash Flow),<br />
der Aktienkursentwicklung, F&E-Leistungen und<br />
einigen spezifischen persönlichen Zielen für jedes<br />
Vorstandsmitglied ab.<br />
Der Ausschuss untersuchte die vorgeschlagene<br />
Corporate Governance, die zum 14. Mai 2002 in Kraft<br />
trat, die Honorare der Vorstandsmitglieder für das Jahr<br />
2001 sowie den Status des neuen Vorsitzenden und<br />
des stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats.<br />
Am 12. November 2002 untersuchte der Ausschuss<br />
das für das Jahr 2002 vorgeschlagene Aktienoptionsprogramms<br />
und empfahl, ihm zuzustimmen.<br />
CORPORATE GOVERNANCE 63
Vergütung<br />
Die Vergütungsstruktur bei Aventis sollte sich mit jener<br />
der anderen Weltmarktführer in der pharmazeutischen<br />
Industrie messen können. Die Gesamtvergütung<br />
umfasst eine fixe und eine variable Komponente, deren<br />
Höhe an den Unternehmenserfolg und an individuelle<br />
Ziele geknüpft ist.<br />
Die Vergütung für die Mitglieder des Aufsichtsrats<br />
umfasst einen fixen und einen variablen Anteil.<br />
Letzterer ist an die Teilnahme an den einzelnen<br />
Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse<br />
gebunden. Dem Vorsitzenden und dem stellvertretenden<br />
Vorsitzenden des Aufsichtsrat wird ein<br />
feststehender Betrag gezahlt.<br />
Die im Jahr 2002 (1. Januar 2002 bis 31. Dezember<br />
2002) durch Aventis oder durch die von Aventis im<br />
Sinne des Artikels L 233-16 französisches Handelsgesetzbuch<br />
beherrschten Gesellschaften an die 16<br />
Mitglieder des Aufsichtsrats insgesamt gezahlte<br />
Vergütung (bestehend aus Festgehalt, variablem Anteil,<br />
Sitzungsgeld, geldwerten Vorteilen und Altervorsorge)<br />
betrug brutto € 9 763 313.<br />
Die im Jahr 2002 (1. Januar 2002 bis 31. Dezember<br />
2002) durch Aventis oder durch die von Aventis im<br />
Sinne des Artikels L 233-16 französisches Handelsgesetzbuch<br />
beherrschten Gesellschaften an die sieben<br />
Mitglieder des Vorstands insgesamt gezahlte Vergütung<br />
(bestehend aus Festgehalt, variablem Anteil,<br />
Sitzungsgeld und geldwerten Vorteilen) betrug brutto<br />
€ 9 431 968. Der oben genannte Betrag enthält nicht<br />
die an Horst Waesche insgesamt gezahlte Brutto-<br />
Vergütung. Horst Waesche war vom 1. Januar bis 13.<br />
März 2002 Mitglied des Vorstands.<br />
64 CORPORATE GOVERNANCE<br />
Für die einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats betrug<br />
die Gesamtvergütung (bestehend aus Festgehalt,<br />
variablem Anteil, Sitzungsgeld, geldwerten Vorteilen<br />
und Altervorsorge) im Jahr 2002 (1. Januar 2002 bis 31.<br />
Dezember 2002) brutto: Jürgen Dormann € 4 344 717*,<br />
Jean-René Fourtou € 3 465 140*, Joachim Betz<br />
€ 70 000, Werner Bischoff € 65 000, Jean-Marc Bruel<br />
€ 426 448, Alain Dorbais € 70 000, Martin Frühauf<br />
€ 327 896, Serge Kampf € 105 000, Hubert Markl<br />
€ 72 000, Günter Metz € 344 612, Christian Neveu<br />
€ 70 000, Didier Pineau-Valencienne € 82 000,<br />
Seham Razzouqi € 88 000, Michel Renault € 82 000,<br />
Hans-Jürgen Schinzler € 65 000 und Marc Viénot<br />
€ 85 500.<br />
Für die einzelnen Mitglieder des Vorstands betrug die<br />
Gesamtvergütung (bestehend aus Festgehalt, variablem<br />
Anteil, Sitzungsgeld und geldwerten Vorteilen)** im<br />
Jahr 2002 (1. Januar 2002 bis 31. Dezember 2002)<br />
brutto: Igor Landau € 2 007 404, Richard J. Markham<br />
US$ 2 477 341, Patrick Langlois € 1 273 497,<br />
Frank Douglas US$ 1 383 105, Heinz-Werner Meier<br />
€ 587 422, Dirk Oldenburg € 712 710 und Thierry<br />
Soursac US$ 1 369 462.<br />
* Jürgen Dormann und Jean-René Fourtou waren bis zum 14. Mai 2002 Vorsitzender<br />
bzw. stellvertretender Vorsitzender des Vorstands.<br />
** In den oben angegebenen Beträgen sind einige außerordentliche Posten in<br />
Zusammenhang mit den Gewinnen aus der Ausübung der Stock Appreciation Rights<br />
(diese Ausübung ist unten im Abschnitt „Aktienoptionspläne“ detailliert<br />
beschrieben) und bezüglich steuerlicher Differenzen, die von Aventis an Richard<br />
J. Markham und Frank Douglas gezahlt wurden, die nach Deutschland versetzt<br />
wurden, nicht enthalten. Die Versetzung endete für Richard J. Markham am 30. Juni<br />
2002 und für Frank Douglas am 31. August 2002.
Kapitalbeteiligung der Führungskräfte<br />
und Mitarbeiter<br />
AKTIENOPTIONSPLÄNE<br />
Unsere Aktienoptionspläne sollten sich mit jenen der<br />
anderen Weltmarktführer in der pharmazeutischen<br />
Industrie messen können. Die Ausgabe von Aktienoptionen<br />
ist notwendig, um Führungskräfte zu<br />
rekrutieren, an das Unternehmen zu binden und zu<br />
motivieren, welche die Entwicklung des Unternehmens<br />
vorantreiben.<br />
Im Rahmen des letzten Aktienoptionsplans, welcher<br />
am 12. November 2002 aufgelegt wurde, wurden 8 966<br />
Teilnehmern insgesamt 10 030 908 Optionen zugeteilt.<br />
Jede Option verleiht das Recht, bis zum 12. November<br />
2012 eine Aventis Stammaktie zu einem Kurs von<br />
€ 60,27 zu zeichnen.<br />
Im Rahmen der Aktienoptionspläne vom 6. März<br />
2002 und 12. November 2002 – den einzigen im Jahr<br />
2002 vom Aventis Konzern aufgelegten Aktienoptionsplänen<br />
– wurden den derzeitigen Mitgliedern des<br />
Vorstands am 12. November insgesamt 850 000<br />
Optionen zur Zeichnung von 850 000 Aventis<br />
Stammaktien zu einem Ausübungspreis von je € 60,27<br />
gewährt. Insgesamt 1 000 000 Optionen zur Zeichnung<br />
von Aktien zu einem Kurs von je € 81,97 wurden<br />
am 6. März Jürgen Dormann (500 000) bzw. Jean-René<br />
Fourtou (500 000) gewährt, die zu diesem Zeitpunkt<br />
Mitglieder des Vorstands waren.<br />
Die im Jahr 2002 an die derzeitigen Mitglieder des<br />
Vorstands gewährten Optionen gliedern sich im<br />
Einzelnen wie folgt: Igor Landau 300 000, Patrick<br />
Langlois 150 000, Richard J. Markham 150 000, Frank<br />
Douglas 75 000, Heinz-Werner Meier 50 000, Dirk<br />
Oldenburg 50 000 und Thierry Soursac 75 000.<br />
Zum 31. Dezember 2002 hielten die derzeitigen<br />
Mitglieder des Vorstands insgesamt 3 240 866 Optionen<br />
und die derzeitigen Mitglieder des Aufsichtsrats<br />
insgesamt 3 655 000 Optionen.<br />
Im Jahr 2002 wurden zudem 13 Führungskräften<br />
(entsprechend der zehn obersten Zuteilungsebenen für<br />
Mitarbeiter, welche keine Mitglieder von Verwaltungsorganen<br />
sind) 490 520 Optionen zur Zeichnung von<br />
490 520 Aventis Stammaktien zu einem durchschnittlichen<br />
Ausübungspreis von € 60,27 gewährt.<br />
Die derzeitigen Mitglieder des Vorstands und des<br />
Aufsichtsrats haben im Jahr 2002 insgesamt 382 378<br />
Optionen ausgeübt, und zwar im Einzelnen: Igor<br />
Landau insgesamt 140 000 Optionen: 65 000 Optionen<br />
auf Aventis Stammaktien zu einem Ausübungspreis von<br />
€ 23,53 (Aktienoptionsplan vom 17. Dezember 1996)<br />
und 75 000 Optionen auf Aventis Stammaktien zu<br />
einem Ausübungspreis von € 37,75 (Aktienoptionsplan<br />
vom 16. Dezember 1997); Frank Douglas insgesamt<br />
110 767 Optionen: 69 084 Stock Appreciation Rights zu<br />
einem Ausübungspreis von € 42,01 (Stock Appreciation<br />
Rights Plan vom 30. September 1998) und 41 683 Stock<br />
Appreciation Rights zu einem Ausübungspreis von<br />
€ 45,43 (Stock Appreciation Rights Plan vom<br />
9. September 1997); Heinz-Werner Meier insgesamt<br />
15 611 Optionen zu einem Ausübungspreis von<br />
€ 42,01 (Aktienoptionsplan von Hoechst vom<br />
30. September 1998 und Stock Appreciation Rights<br />
Plan vom 30. September 1998). Jean-Marc Bruel übte<br />
insgesamt 116 000 Optionen (56 000 Optionen auf<br />
Aventis Stammaktien zu einem Ausübungspreis von<br />
€ 23,53 (Aktienoptionsplan vom 17. Dezember 1996)<br />
und 60 000 Optionen auf Aventis Stammaktien zu<br />
einem Ausübungspreis von € 37,75 (Aktienoptionsplan<br />
vom 16. Dezember 1997) aus. Horst Waesche übte<br />
während seiner Zeit als Mitglied des Vorstands 17 604<br />
Stock Appreciation Rights zu einem Ausübungspreis<br />
von € 45,43 (Stock Appreciation<br />
Rights Plan vom 30. September 1997) aus.<br />
Darüber hinaus haben die zehn Führungskräfte,<br />
welche keine Mitglieder von Verwaltungsorganen sind<br />
und die größte Anzahl von Optionen ausgeübt haben,<br />
im Rahmen dieser Ausübung im Jahr 2002 insgesamt<br />
627 674 Aktien zu einem durchschnittlichen Ausübungspreis<br />
von € 30,64 gezeichnet oder erworben.<br />
CORPORATE GOVERNANCE 65
DIE WESENTLICHEN MERKMALE DER AKTIENOPTIONSPLÄNE VON AVENTIS SIND<br />
NACHFOLGEND BESCHRIEBEN:<br />
Datum der Zuteilungsentscheidung durch Verwaltungsrat/Vorstand 22.04.1994 07.02.1995 14.12.1995 17.12.1996<br />
Datum der Hauptversammlungsermächtigung 22.04.1994 22.04.1994 13.04.1995 13.04.1995<br />
Anzahl der zunächst gewährten Optionen 1 150 000 1 150 000 1 500 000 1 750 000<br />
Zahl der Begünstigten 150 256 295 350<br />
- Zahl der durch die Organmitglieder zu beziehenden Aktien – – – –<br />
- Anzahl der Organmitglieder – – – –<br />
Beginn des Ausübungszeitraums (1) 22.04.1997 07.02.1998 14.12.1998 06.01.2000<br />
Ende des Ausübungszeitraums 21.04.2004 07.02.2005 14.12.2005 17.12.2006<br />
Anzahl der bis zum 31. Dezember 2002 ausgeübten Optionen 1 006 100 986 020 1 105 506 952 020<br />
Anzahl der bis zum 31. Dezember 2002 ausübbaren Optionen 36 900 101 730 305 894 747 980<br />
Im Vergleich zum Referenzkurs gewährter Abschlag 10 % 10 % 5 % 5 %<br />
Ausübungspreis in € 19,81 € 17,66 € 15,40 € 23,53 €<br />
Datum der Zuteilungsentscheidung durch Verwaltungsrat/Vorstand 16.12.1997 15.12.1998 15.12.1999 11.05.2000<br />
Datum der Hauptversammlungsermächtigung 23.04.1997 23.04.1997 26.05.1999 26.05.1999<br />
Anzahl der zunächst gewährten Optionen 3 572 000 5 428 000 5 035 005 747 727<br />
Zahl der Begünstigten 4 106 4 570 5 916 479<br />
- Zahl der durch die Organmitglieder zu beziehenden Aktien 210 000 763 966 631 500 –<br />
- Anzahl der Organmitglieder 4 4 7 –<br />
Beginn des Ausübungszeitraums (1) 06.01.2001 06.01.2002 06.01.2003 11.05.2003<br />
Ende des Ausübungszeitraums 16.12.2007 15.12.2008 15.12.2009 11.05.2010<br />
Anzahl der bis zum 31. Dezember 2002 ausgeübten Optionen 968 791 502.201 104 960 540<br />
Anzahl der bis zum 31. Dezember 2002 ausübbaren Optionen 2 157 943 4 209 734 4 615 054 702 637<br />
Im Vergleich zum Referenzkurs gewährter Abschlag 5 % 5 % 5 % 5 %<br />
Ausübungspreis in € 37,75 € 40,08 € 58,75 € 58,29 €<br />
Datum der Zuteilungsentscheidung des Vorstands 14.11.2000 29.03.2001 07.11.2001 06.03.2002<br />
Datum der Hauptversammlungsermächtigung 24.05.2000 24.05.2000 24.05.2000 24.05.2000<br />
Anzahl der zunächst gewährten Optionen 11 897 705 521 500 11 392 710 1 000 000<br />
Zahl der Begünstigten 7 123 81 8.973 2<br />
- Zahl der durch die Organmitglieder zu beziehenden Aktien 2 090 000 – 1 350 400 1 000 000<br />
- Anzahl der Organmitglieder 9 – 9 2<br />
Beginn des Ausübungszeitraums (1) 15.11.2003 30.03.2004 08.11.2004 07.03.2005<br />
Ende des Ausübungszeitraums 14.11.2000 29.03.2011 07.11.2011 06.03.2012<br />
Anzahl der bis zum 31. Dezember 2002 ausgeübten Optionen 1 800 – – –<br />
Anzahl der bis zum 31. Dezember 2002 ausübbaren Optionen 10 834 057 494 800 10 547 452 1 000 000<br />
Im Vergleich zum Referenzkurs gewährter Abschlag 5 % 5 % – –<br />
Ausübungspreis in € 79,75 € 80,94 € 83,81 € 81,97 €<br />
(1) Vorbehaltlich besonderer Ausübungsbedingungen.<br />
66 CORPORATE GOVERNANCE
Datum der Zuteilungsentscheidung des Vorstands 12.11.2002<br />
Datum der Hauptversammlungsermächtigung 14.05.2002<br />
Anzahl der zunächst gewährten Optionen 10 030 908<br />
Zahl der Begünstigten<br />
- Zahl der durch die Organmitglieder<br />
8 699<br />
zu beziehenden Aktien 850 000<br />
- Anzahl der Organmitglieder 7<br />
Beginn des Ausübungszeitraums (1) 13.11.2005<br />
Ende des Ausübungszeitraums<br />
Anzahl der bis zum 31. Dezember 2002<br />
12.11.2012<br />
ausgeübten Optionen<br />
Anzahl der bis zum 31. Dezember 2002<br />
–<br />
ausübbaren Optionen 10 030 908<br />
Im Vergleich zum Referenzkurs gewährter Abschlag –<br />
Ausübungspreis in € 60,27 €<br />
(1) Vorbehaltlich besonderer Ausübungsbedingungen.<br />
Im Oktober 1997 wurden anlässlich des Kaufs der<br />
Minderheitsanteile an Rhône-Poulenc Rorer Inc. durch<br />
den Konzern Aktienoptionen aus ehemaligen Plänen<br />
der Rhône-Poulenc Rorer Inc. zurückgekauft bzw. in<br />
Aktienoptionen der Rhône-Poulenc Rorer S.A.<br />
umgetauscht. Am 31. Dezember 2002 waren 2 068 846<br />
dieser Optionen noch nicht ausgeübt.<br />
Anlässlich der Gründung von Aventis konnten<br />
Begünstigte des Aktienoptionsplans 1998 von Hoechst<br />
zwischen einer Barzahlung, der Ausübung der<br />
Optionen bzw. der Umwandlung der Optionen in<br />
Aktienoptionen auf Aventis Aktien wählen. Die Aktienoptionen<br />
aus dem Aktienoptionsplan 1999 von Hoechst<br />
wurden für die Begünstigten in Aktienoptionen auf<br />
Aventis Aktien umgewandelt. Zum 31. Dezember 2002<br />
waren insgesamt 2 245 686 dieser Aktienoptionen noch<br />
nicht ausgeübt.<br />
Zum 31. Dezember 2002 war eine Gesamtzahl von<br />
50 099 621 Aktienoptionen für Aventis Aktien noch<br />
nicht ausgeübt. Davon waren 16 489 767 sofort<br />
ausübbar. Die Ausübung der Gesamtheit der sofort<br />
oder später ausübbaren Aktienoptionen auf Aventis<br />
Aktien zum 31. Dezember 2002 hätte zur Ausgabe<br />
von weiteren 45 785 089 Aventis Aktien geführt.<br />
ANDERE VERGÜTUNGSPLÄNE<br />
Seit 1997 hat die Hoechst Gruppe mehrere Stock<br />
Appreciation Rights Pläne eingeführt. Diese Pläne<br />
wurden im Rahmen der Gründung von Aventis<br />
angepasst und umbenannt. Zum 31. Dezember 2002<br />
bestanden noch 237 241 Stock Appreciation Rights zu<br />
einem durchschnittlich gewichteten Ausübungspreis<br />
von € 42,01 und einer durchschnittlichen Laufzeit<br />
von neun Monaten.<br />
In Ergänzung zu diesen verschiedenen Plänen hatte<br />
Hoechst Marion Roussel Inc. 1998 einen am Kurs der<br />
Aktie orientierten weiteren Stock Appreciation Rights<br />
Plan eingeführt mit einer Laufzeit von fünf Jahren,<br />
die mit dem 31. März 1998 begann. Der Plan sah eine<br />
Sperrfrist von drei Jahren vor.<br />
Zwischen dem 21. Dezember 1999 und dem 31.<br />
Januar 2000 hatten die Begünstigten die Möglichkeit,<br />
eine Barzahlung auf Basis des durchschnittlichen<br />
Kurses der Hoechst Aktie während der zehn Tage,<br />
welche dem öffentlichen Umtauschangebot<br />
vorangingen, zu beziehen.<br />
AKTIENBESITZ DER MITARBEITER<br />
Im Sommer 2002 legte Aventis ein weltweites<br />
Mitarbeiterbeteiligungsprogramm für Aktien mit der<br />
Bezeichnung „Horizon 2002“ auf, das von den Aventis<br />
Aktionären auf der kombinierten ordentlichen und<br />
außerordentlichen Hauptversammlung am 14. Mai<br />
2002 genehmigt wurde. Die Mitarbeiter von Aventis<br />
waren dazu berechtigt, Aktien zum Ausgabepreis von<br />
€ 64,35 bis zu einem Limit von 25 % ihres Jahresgehalts<br />
zu erwerben. Ungefähr 9 000 Mitarbeiter weltweit bzw.<br />
13,1 % der teilnahmeberechtigten Mitarbeiter, haben<br />
im Rahmen des Plans 2,3 Millionen neue Aktien zu<br />
einem Wert von insgesamt € 154 Millionen erworben.<br />
Die Mitarbeiter von Aventis besitzen derzeit ca. 3,5 %<br />
der im Umlauf befindlichen Aktien der Gesellschaft.<br />
CORPORATE GOVERNANCE 67
Aventis gehört zum „SAM Employee Ownership<br />
Index“, der im Mai 2001 eingeführt wurde und<br />
die in Bezug auf Mitarbeiterbeteiligung führenden<br />
europäischen Unternehmen enthält.<br />
AKTIENBESITZ DER FÜHRUNGSKRÄFTE<br />
Zum 1. März 2003 hielten die Mitglieder des<br />
Aufsichtsrats und des Vorstands insgesamt 137 686<br />
Aventis Aktien, entsprechend einem Anteil von 0,02 %<br />
am Grundkapital, und 6 895 866 Optionen auf den<br />
Bezug oder auf den Erwerb von Aventis Aktien.<br />
VERTRÄGE MIT MANDATSTRÄGERN<br />
Im Rahmen ihrer gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />
schließen die Gesellschaft sowie Konzernunternehmen<br />
Vereinbarungen mit Gesellschaften, zu denen<br />
bestimmte Mandatsträger und Führungskräfte des<br />
Konzerns Verbindungen haben.<br />
Im Lauf des Geschäftsjahres 2002 wurden keine<br />
außergewöhnlichen Geschäfte zwischen der<br />
Gesellschaft und Mandatsträgern des Konzerns oder<br />
zwischen der Gesellschaft und diesen Gesellschaften,<br />
oder zwischen der Gesellschaft und einem<br />
Anteilseigner, der über mehr als 5 % der Stimmrechte<br />
an einer dieser Gesellschaften verfügt, oder zwischen<br />
der Gesellschaft und einem Unternehmen, das einen<br />
solchen Anteilsinhaber kontrolliert, geschlossen.<br />
DARLEHEN ODER GARANTIEN ZUGUNSTEN<br />
VON MITGLIEDERN VON VERWALTUNGS-,<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNGS UND AUFSICHTS-<br />
ORGANEN<br />
Keine.<br />
68 CORPORATE GOVERNANCE<br />
Mitarbeiter<br />
Informationen über unsere Mitarbeiter finden Sie in<br />
dem „Aventis Nachhaltigkeitsbericht 2002“. Auf Seite<br />
46 dieses Berichts finden Sie eine Vergleichsübersicht<br />
über die sozialpolitischen und umweltbezogenen<br />
Informationen in dem Geschäftsbericht des Vorstands.
4. BERICHT DES VORSTANDS<br />
Erläuterungen<br />
zum Konzernabschluss<br />
Der im Geschäfts- und Finanzbericht enthaltene<br />
Konzernabschluss von Aventis wurde in Übereinstimmung<br />
mit den in Frankreich geltenden Rechnungslegungsgrundsätzen<br />
aufgestellt. Die Unterschiede<br />
zwischen diesen Grundsätzen und den in den USA<br />
geltenden Rechnungslegungsgrundsätzen (US-GAAP),<br />
die sich wesentlich auf den Konzernabschluss von<br />
Aventis auswirken, werden in Kapitel 4. „Bericht des<br />
Vorstands – Konzernabschluss“ unter Ziffer 34 erläutert,<br />
ebenso wie die Auswirkungen der Anwendung der USamerikanischen<br />
Rechnungslegungsgrundsätze auf<br />
Ergebnis und Eigenkapital des Konzerns.<br />
KONZERNABSCHLUSS UND AUSBLICK<br />
2002: Nachhaltiges Wachstum des<br />
Pharmaunternehmens Aventis<br />
Nach der Veräußerung von Aventis CropScience und<br />
Aventis Animal Nutrition tritt Aventis jetzt als ein reines<br />
Pharmaunternehmen auf. Das Beteiligungsportfolio<br />
des Konzerns enthält jedoch noch Aktivitäten, die nicht<br />
zum Kerngeschäft gehören und kurfristig veräußert<br />
werden sollen.<br />
Kerngeschäft<br />
Das Kerngeschäft umfasst Aktivitäten, die Aventis als<br />
strategisch betrachtet und die auch künftig fortgeführt<br />
werden sollen. Dazu gehören:<br />
- Verschreibungspflichtige Arzneimittel<br />
- Impfstoffe<br />
- die 50 %-Beteiligung an Merial (Tiergesundheit), die<br />
nach der Equity-Methode bilanziert wird<br />
- Corporate-Aktivitäten (insbesondere Holdinggesellschaften<br />
sowie Finanz- und Versicherungseinheiten).<br />
Im Mai 2002 gründete der Konzern die neue<br />
firmeneigene Versicherungs- und Rückversicherungsgesellschaft<br />
Carraig mit einem genehmigten Kapital von<br />
€ 500 Millionen, von denen bislang € 200 Millionen<br />
gezeichnet wurden.<br />
Im Kerngeschäft konzentriert sich Aventis auf die<br />
Maximierung des wirtschaftlichen Potentials der<br />
strategischen Produkte. Gleichzeitig arbeitet der<br />
Konzern weiterhin an der Verbesserung der<br />
geografischen Präsenz und seines Produktsortiments.<br />
Um auch weiterhin zu den am schnellsten wachsenden<br />
Pharmaunternehmen weltweit zu gehören, erhöht<br />
Aventis das Marktpotential der strategischen Schlüsselprodukte<br />
und erweitert die Umsatzbasis in den USA<br />
und in anderen Schlüsselmärkten. Aventis konzentriert<br />
die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf<br />
diejenigen Indikationsgebiete, in denen ein starkes<br />
Wachstumspotential für die Ausweitung der<br />
Marktstellung in ausgewählten Therapiebereichen<br />
erwartet wird. Mit den vorhandenen Produkten,<br />
der Einführung neuer Präparate und erweitertem<br />
finanziellen Handlungsraum sieht sich Aventis gut<br />
aufgestellt, um auch in den kommenden Jahren<br />
nachhaltig zu wachsen.<br />
Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts<br />
Die Veräußerung der nicht zum Kerngeschäft<br />
gehörenden Aktivitäten ist weit fortgeschritten. Im<br />
ersten Halbjahr 2002 konnte der Verkauf von Aventis<br />
Animal Nutrition und Aventis CropScience<br />
abgeschlossen werden Die Transaktion von Aventis<br />
CropScience erfolgte zum 3. Juni 2002, vorbehaltlich<br />
einer Klausel zur Preisanpassung nach Abschluss der<br />
Transaktion; der Verkauf von Aventis Animal Nutrition<br />
wurde zum 2. April 2002 vollzogen (siehe auch Kapitel<br />
2 „Geschäftsaktivitäten des Konzerns und Aussichten<br />
– Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts – Aventis<br />
CropScience und Aventis Animal Nutrition“).<br />
Die Veräußerungen haben dazu beigetragen, dass<br />
Aventis die Nettoverschuldung um € 5,7 Millionen<br />
senken und die finanzielle Flexibilität für den weiteren<br />
Ausbau des Pharmageschäfts durch gezielte<br />
Akquisitionen und Lizenzvereinbarungen erhöhen<br />
konnten. In der Gewinn- und Verlustrechnung sind die<br />
Aktivitäten noch bis zum Zeitpunkt ihrer Veräußerung<br />
enthalten; erfasst sind auch die Veräußerungsgewinne<br />
und die nach dem Veräußerungsstichtag aufgelaufenen<br />
Aufwendungen.<br />
BERICHT DES VORSTANDS 69
In Ergänzung zur Analyse des Kerngeschäfts enthält<br />
der Konzernabschluss pro forma-Angaben für das am<br />
31. Dezember 2002 abgeschlossene Geschäftsjahr.<br />
Dabei handelt es sich um die Darstellung des Jahresabschlusses<br />
unter der Annahme, dass diese beiden<br />
Transaktionen nicht zu ihrem effektiven Veräußerungsdatum,<br />
sondern bereits zum 1. Januar 2002<br />
erfolgten. Diese pro forma-Angaben sind in Kapitel 4.<br />
„Bericht des Vorstands – Konzernabschluss“ unter Ziffer<br />
30 aufgeführt.<br />
Im Jahr 2002 hat die Unternehmensleitung<br />
entschieden, das Blutplasma-Geschäft von Aventis<br />
Behring nicht mehr dem Kerngeschäft zuzuordnen.<br />
Verhandlungen über den Verkauf dieses Geschäfts<br />
werden geführt.<br />
Zu den Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts<br />
gehören auch die Beteiligungen an den Chemiegesellschaften<br />
Rhodia, Wacker und DyStar, die nach der<br />
Equity-Methode bilanziert werden, sowie die 11,8 %<br />
Beteiligung an dem Chemieunternehmen Clariant.<br />
Für den Verkauf der Beteiligung an Wacker hat Aventis<br />
eine Vereinbarung getroffen (siehe „Kapitel 2 Geschäftsaktivitäten<br />
des Konzerns und Aussichten – Aktivitäten<br />
außerhalb des Kerngeschäfts – Wacker“).<br />
Erläuterungen zu Finanzinformationen<br />
Geschäfts- und Währungsabweichung<br />
Die Umsatzanalyse basiert auf der Geschäftsabweichung<br />
und spiegelt den Gesamteffekt der<br />
Veränderungen des Absatzvolumens und des<br />
durchschnittlichen Preisniveaus bei konstanten<br />
Wechselkursen und gleichbleibender Struktur wider.<br />
Die Währungsabweichung repräsentiert den Effekt<br />
aus der Umrechung der nominellen Umsatzerlöse der<br />
jeweiligen Berichtsperiode zu unterschiedlichen<br />
Wechselkursen. Die Abweichungen sind Koeffizienten<br />
und keine absoluten Beträge, so dass sich die Gesamtabweichung<br />
nicht aus der Addition beider Größen<br />
errechnet (auch wenn sich durch Rundungen zufällig<br />
70 BERICHT DES VORSTANDS<br />
Übereinstimmungen ergeben können). Die<br />
Prozentwerte werden vor Rundung der Daten<br />
berechnet.<br />
Definition der Position EBITA in der Gewinnund<br />
Verlustrechnung<br />
EBITA ist eine ungeprüfte, nicht in den allgemein<br />
anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen (GAAP)<br />
geregelte Kennziffer, die von Aventis als Betriebsergebnis<br />
vor Goodwill-Abschreibungen zuzüglich Equity-<br />
Ergebnis errechnet wird. Aventis weist das EBITA aus,<br />
weil es eine geeignete Messgröße zur Bewertung der<br />
finanziellen Entwicklung darstellt. Das EBITA von<br />
Aventis ist nicht unbedingt mit dem EBITA anderer<br />
Unternehmen vergleichbar. Aventis sieht im EBITA<br />
eine in der Pharmaindustrie und von Finanzanalysten<br />
häufig genutzte Kennzahl.<br />
Definition der Position EBIT in der Gewinnund<br />
Verlustrechnung<br />
EBIT ist eine ungeprüfte, nicht in den allgemein<br />
anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen (GAAP)<br />
geregelte Kennziffer, die als Betriebsergebnis zuzüglich<br />
Equity-Ergebnis definiert wird. Aventis weist das EBIT<br />
aus, weil es eine geeignete Messgröße zur Bewertung<br />
der finanziellen Entwicklung darstellt. Das EBIT von<br />
Aventis ist nicht unbedingt mit dem EBIT anderer<br />
Unternehmen vergleichbar. Aventis sieht im EBIT<br />
eine in der Pharmaindustrie und von Finanzanalysten<br />
häufig genutzte Kennzahl.<br />
Definition der Position Ergebnis je Aktie vor Goodwill-<br />
Abschreibungen in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Das Ergebnis je Aktie vor Goodwill-Abschreibungen ist<br />
eine ungeprüfte, nicht in den allgemein anerkannten<br />
Rechnungslegungsgrundsätzen (GAAP) geregelte<br />
Kennziffer. Aventis weist diese Kennziffer aus, weil<br />
sie eine geeignete Messgröße für die Einschätzung<br />
der Geschäftsentwicklung darstellt.
Finanzinformationen und Analyse der Geschäftsjahre<br />
2002 und 2001<br />
Konzern-Gewinn- (in Millionen €,<br />
und Verlustrechnung Ausnahme : Angaben je Aktie)<br />
Aventis Konzern<br />
2002 2001<br />
Umsatzerlöse 20 622 22 941<br />
Herstellungskosten<br />
Verwaltungs- und Vertriebskosten und sonstige<br />
(6 578) (7 943)<br />
betriebliche Aufwendungen und Erträge (6 705) (7 178)<br />
Forschungs- und Entwicklungskosten (3 420) (3 481)<br />
Aufwendungen für Strukturmaßnahmen (68) (50)<br />
Goodwill-Abschreibungen (1 021) (650)<br />
Betriebsergebnis 2 830 3 639<br />
Equity-Ergebnis 51 85<br />
Zinsergebnis (309) (704)<br />
Sonstige Aufwendungen und Erträge (netto)<br />
Ergebnis vor Steuern und Anteilen<br />
1 120 (134)<br />
anderer Gesellschafter 3 692 2 886<br />
Steuern vom Einkommen und Ertrag<br />
Anderen Gesellschaftern zustehender<br />
(1 430) (1 111)<br />
Gewinn (Verlust) (86) (142)<br />
Ansprüche aus Vorzugsrechten (85) (128)<br />
Konzerngewinn<br />
Durchschnittliche Anzahl der Aktien<br />
2 091 1 505<br />
im Umlauf (in Millionen Aktien) 793 788<br />
Ergebnis je Aktie (in €)<br />
Ergebnis je Aktie<br />
2,64 1,91<br />
vor Goodwill-Abschreibungen (in €) (1) (2) 3,92 2,74<br />
EBITA (1) (3) 3 901 4 374<br />
EBIT (1) (4) 2 881 3 724<br />
1) Diese Positionen enthalten ungeprüfte, nicht in den allgemein anerkannten<br />
Rechnungslegungsgrundsätzen (GAAP) geregelte Kennziffern.<br />
2) Siehe auch den Abschnitt „Definition der Position Ergebnis je Aktie vor Goodwill-<br />
Abschreibungen in der Gewinn- und Verlustrechnung“.<br />
3) Siehe auch den Abschnitt „Definition der Position EBITA in der Gewinn- und<br />
Verlustrechnung“.<br />
4) Siehe auch den Abschnitt „Definition der Position EBIT in der Gewinn- und<br />
Verlustrechnung“.<br />
Aventis Konzern Geschäftsverlauf 2002 und 2001<br />
Der Aventis Konzernumsatz erreichte im Jahr 2002<br />
€ 20 622 Millionen und lag damit um 10,1 % unter<br />
dem Vorjahresbetrag von € 22 941 Millionen. Dieser<br />
Rückgang war in erster Linie auf die Veräußerung von<br />
Aventis Animal Nutrition zum 2. April 2002 und von<br />
Aventis CropScience zum 3. Juni 2002 zurückzuführen.<br />
Er wurde durch das Wachstum im Kerngeschäft nur<br />
teilweise kompensiert. Der Umsatz im Kerngeschäft<br />
nahm insgesamt um 6,1 % und auf operativer Basis um<br />
11,6 % zu. Wechselkursveränderungen verminderten<br />
den Umsatz um rund 5,5 %; sie resultierten in erster<br />
Linie aus der Abwertung des US-Dollars und der lateinamerikanischen<br />
Währungen.<br />
Die Herstellungskosten beliefen sich im Jahr 2002<br />
auf € 6 578 Millionen. Sie lagen damit um 17,2 %<br />
unter dem Vorjahresbetrag von € 7 943 Millionen,<br />
vor allem aufgrund der genannten Veräußerungen.<br />
Die Verwaltungs- und Vertriebskosten sowie die<br />
sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge<br />
gingen von € 7 178 Millionen im Jahr 2001 um 6,6 %<br />
auf € 6 705 Millionen zurück, ebenfalls aufgrund<br />
der genannten Veräußerungen.<br />
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung<br />
beliefen sich im Jahr 2002 auf € 3 420 Millionen<br />
gegenüber € 3 481 Millionen im Vorjahr. Davon<br />
entfielen € 3 141 Millionen auf das Kerngeschäft.<br />
Im Jahr 2002 wurden € 2 872 Millionen für verschreibungspflichtige<br />
Arzneimittel und € 269 Millionen<br />
für Impfstoffe eingesetzt.<br />
Die Aufwendungen für Strukturmaßnahmen betrugen<br />
€ 68 Millionen im Vergleich zu € 50 Millionen im<br />
Vorjahr.<br />
Goodwill-Abschreibungen beliefen sich im Jahr 2002<br />
auf € 1 021 Millionen gegenüber € 650 Millionen im<br />
Vorjahr. Trotz der Verringerung der Goodwill-Abschreibungen<br />
im Zuge der Veräußerung von Aventis<br />
CropScience stieg der Abschreibungsaufwand des Jahres<br />
2002 an. Hauptursache dafür war eine Sonderabschreibung<br />
auf den Goodwill von Aventis Behring<br />
in Höhe von € 448 Millionen.<br />
BERICHT DES VORSTANDS 71
Das Betriebsergebnis betrug € 2 830 Millionen im<br />
Jahr 2002 gegenüber € 3 639 Millionen im Vorjahr. Der<br />
Rückgang resultierte in erster Linie aus der niedrigeren<br />
Umsatzbasis nach der Veräußerung von Aventis<br />
CropScience und Aventis Animal Nutrition sowie den<br />
höheren Goodwill-Abschreibungen.<br />
Der Ergebnisanteil der anteilig („at equity“)<br />
einbezogenen Unternehmen lag bei € 51 Millionen im<br />
Jahr 2002 gegenüber € 85 Millionen im Jahr 2001. Der<br />
Rückgang ist vor allem auf den anhaltenden Kursverfall<br />
von Rhodia im Jahr 2002 zurückzuführen. Daraufhin<br />
wurde eine Sonderabschreibung vorgenommen, um<br />
den Beteiligungswert an den Marktwert anzupassen.<br />
EBITA belief sich im Jahr 2002 auf € 3 901 Millionen<br />
gegenüber € 4 374 Millionen im Vorjahr.<br />
Die Netto-Zinsaufwendungen lagen mit<br />
€ 309 Millionen deutlich unter dem Vorjahresbetrag<br />
von € 704 Millionen, da die Finanzschulden von<br />
Aventis insbesondere durch die Erlöse aus der<br />
Veräußerung von Aktivitäten verringert wurden. Zu<br />
dem Rückgang trugen auch niedrigere Zinssätze bei.<br />
Die sonstigen nicht betrieblichen Aufwendungen und<br />
Erträge ergaben im Jahr 2002 saldiert einen Ertrag von<br />
€ 1 120 Millionen gegenüber einem Aufwand von<br />
€ 134 Millionen im Vorjahr. In dieser Position sind in<br />
den Jahren 2001 und 2002 Erträge aus dem Verkauf<br />
von Vermögenswerten enthalten. Sie betrugen im Jahr<br />
2002 € 1 917 Millionen, nach € 545 Millionen im<br />
Vorjahr. Der Anstieg resultiert in erster Linie aus der<br />
Veräußerung von Aventis CropScience, die unter<br />
Berücksichtigung von Rückstellungen für Entschädigungsansprüche<br />
Dritter einen Gewinn von € 2,07<br />
Milliarden ergab.<br />
Ohne die Erträge aus der Veräußerung von<br />
Vermögenswerten ergeben die sonstigen nicht<br />
betrieblichen Aufwendungen und Erträge im Jahr 2002<br />
saldiert einen Aufwand in Höhe von € 797 Millionen,<br />
gegenüber einem Aufwand von € 679 Millionen im<br />
Vorjahr. Der Nettoaufwand 2002 enthält vor allem<br />
- Rückstellungen für Umweltrisiken und Zahlungen in<br />
Zusammenhang mit Entschädigungsvereinbarungen bei<br />
anderen veräußerten Aktivitäten (insbesondere Rhodia,<br />
72 BERICHT DES VORSTANDS<br />
Nutrinova und InfraServ Hoechst) in Höhe von<br />
€ 270 Millionen,<br />
- Aufwendungen für die Beilegung von Produkthaftungsverfahren<br />
in Verbindung mit veräußerten Produkten in<br />
Höhe von € 164 Millionen,<br />
- Rückstellungen für verschiedene Beteiligungen in<br />
Höhe von € 234 Millionen (insbesondere für<br />
Millennium mit € 137 Millionen).<br />
Weitere Einzelheiten siehe Kapitel 4. „Bericht des<br />
Vorstands – Konzernabschluss“ unter Ziffer 23.<br />
Das Ergebnis vor Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter<br />
betrug € 3 692 Millionen im Jahr 2002<br />
gegenüber € 2 886 Millionen im Vorjahr.<br />
Der Gewinn nach Steuern erreichte € 2 091 Millionen<br />
im Jahr 2002 im Vergleich zu € 1 505 Millionen im<br />
Vorjahr.<br />
Der Gewinn je Aktie belief sich auf € 2,64 im Jahr<br />
2002, nach € 1,91 im Vorjahr.<br />
Zusammengefasste Konzernbilanz (in Millionen €)<br />
Aventis Konzern<br />
2002 2001<br />
Immaterielle Vermögenswerte 11 144 14 264<br />
Sachanlagen<br />
Finanzanlagen und sonstige langfristige<br />
4 455 5 740<br />
Vermögenswerte 5 828 6 445<br />
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte<br />
Marktgängige Wertpapiere, kurzfristige<br />
8 347 11 270<br />
Geldanlagen, flüssige Mittel 1 299 1 514<br />
Vermögen, gesamt<br />
Eigenkapital einschließlich des nicht<br />
31 073 39 234<br />
rückzahlbaren sonstigen Eigenkapitals 11 335 12 021<br />
Rückzahlbare Vorzugspapiere 89 200<br />
Anteile anderer Gesellschafter 159 913<br />
Rückzahlbare „Partnership“-Anteile 238 284<br />
Finanzschulden 4 752 10 710<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 14 500 15 106<br />
Eigenkapital und Verbindlichkeiten, gesamt 31 073 39 234
Konzern-Finanzierungsrechnung (in Millionen €)<br />
GESCHÄFTSTÄTIGKEIT<br />
2002 2001<br />
Gewinn (Verlust) nach Ertragsteuern und vor Ansprüchen aus Vorzugsrechten<br />
Eliminierung der nicht für den Cash Flow aus Geschäftstätigkeit<br />
elevanten Aufwendungen und Erträge:<br />
2 176 1 633<br />
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Vermögenswerte 2 216 2 075<br />
Wertberichtigungen für Verluste aus dem Betriebsvermögen 72 8<br />
Veränderung sonstiger Rückstellungen 981 (81)<br />
(Gewinne) / Verluste aus der Veräußerung von Vermögenswerten, Saldo (2 187) (545)<br />
Ergebnis aus der Bewertung at equity, abzgl. erhaltener Dividenden 114 89<br />
Unrealisierte Fremdwährungskursgewinne (-verluste) (2) (111)<br />
Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn 86 142<br />
Latente Steuern 143 40<br />
Veränderungen des Betriebsvermögens<br />
(ohne Auswirkungen von Konsolidierungskreisveränderungen):<br />
1 423 1 617<br />
(Erhöhung) / Verminderung der Forderungen (1 202) (372)<br />
(Erhöhung) / Verminderung der Vorräte (93) (38)<br />
Erhöhung / (Verminderung) der Verbindlichkeiten (165) 78<br />
Veränderung der übrigen Aktiva und Passiva des Betriebsvermögens (280) 195<br />
(1 740) (137)<br />
Cash Flow aus Geschäftstätigkeit 1 859 3 113<br />
BERICHT DES VORSTANDS 73
Konzern-Finanzierungsrechnung (in Millionen €)<br />
INVESTITIONSTÄTIGKEIT<br />
2002 2001<br />
Erwerb von Sachanlagevermögen (1 000) (1 245)<br />
Sonstige Investitionen in Anlagegegenstände (459) (486)<br />
Erlöse aus der Veräußerung von Vermögenswerten 4 654 1 063<br />
Erhöhung von Darlehen und kurzfristigen Anlagen von über drei Monaten – (52)<br />
Verminderung von Darlehen und kurzfristigen Anlagen von über drei Monaten 44 –<br />
Cash Flow aus (verwendet für) Investitionstätigkeit 3 239 (720)<br />
FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT<br />
Aufnahme langfristiger Darlehen 135 5 404<br />
Rückzahlung langfristiger Darlehen (2 931) (7 252)<br />
Erhöhung / (Verminderung) kurzfristiger Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (1 091) (284)<br />
Ausgabe von Stammaktien einschließlich Agio 199 429<br />
Rückzahlbare „Partnership“-Anteile – 279<br />
Rückkauf eigener Aktien (383) (137)<br />
Abschreibung auf rückzahlbare Vorzugspapiere (122) (85)<br />
(Erwerb von) Minderheitsbeteiligungen (212) (5)<br />
Gewinnausschüttungen des Konzerns (490) (437)<br />
Zahlungen aufgrund von Vorzugsrechten (113) (109)<br />
Cash Flow aus (verwendet für) Finanzierungstätigkeit (5 008) (2 197)<br />
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelstandes (60) 15<br />
Fondsveränderung 30 211<br />
Fonds am Jahresanfang 814 661<br />
Konsolidierungskreisbedingte Fondsveränderungen (88) (58)<br />
FONDS AM JAHRESENDE 756 814<br />
74 BERICHT DES VORSTANDS
Aventis Konzern: Bilanz und Finanzierungsrechnung<br />
Konzernbilanz<br />
Das Eigenkapital einschließlich des nicht rückzahlbaren<br />
sonstigen Eigenkapitals betrug zum 31. Dezember 2002<br />
vor Gewinnverwendung € 11 335 Millionen gegenüber<br />
€ 12 021 Millionen zum 31. Dezember 2001. Der<br />
Rückgang um € 686 Millionen ist im Wesentlichen auf<br />
die Verringerung der Umrechnungsrücklage zurückzuführen,<br />
ausgelöst durch die Abwertung des US-Dollars<br />
gegenüber dem Euro, die sich bei der Umrechnung des<br />
Netto-Eigenkapitals der US-Tochtergesellschaften<br />
nachteilig auswirkte.<br />
Das Eigenkapital zuzüglich sonstiger ähnlicher Mittel<br />
(Anteile anderer Gesellschafter und rückzahlbare<br />
Vorzugspapiere) betrug zum 31. Dezember 2002<br />
€ 11 583 Millionen gegenüber € 13 134 Millionen<br />
zum 31. Dezember 2001. Der Nettorückgang um<br />
€ 1 551 Millionen resultiert in erster Linie aus der<br />
Verringerung des Eigenkapitals vor Gewinnverwendung<br />
und dem Rückgang der Fremdanteile; zu dieser<br />
Entwicklung trug insbesondere die Veräußerung von<br />
Aventis CropScience bei.<br />
Die Nettoverschuldung, definiert als Überziehungskredite<br />
bei Banken, kurz- und langfristige Darlehen<br />
und Schuldverschreibungen, abzüglich flüssige Mittel,<br />
kurzfristige Geldanlagen (Festgeld, Geldmarktpapiere,<br />
etc.) und börsengängige Wertpapiere, betrug zum<br />
31. Dezember 2002<br />
€ 3 452 Millionen gegenüber € 9 196 Millionen zum<br />
31. Dezember 2001. Dies entspricht einem Rückgang<br />
um € 5,7 Milliarden, der hauptsächlich durch die<br />
Erlöse aus dem Verkauf von Aventis CropScience<br />
an die Bayer AG in Höhe von € 4,2 Milliarden, die<br />
Dekonsolidierung von Schulden und den erhöhten<br />
Cash Flow aus dem Kerngeschäft ermöglicht wurde.<br />
Zum 31. Dezember 2002 belief sich die langfristige<br />
Verschuldung des Konzerns auf € 1,8 Milliarden,<br />
was etwa 51,6 % der Gesamtverschuldung in Höhe von<br />
€ 3,5 Milliarden (unter Ausschluss des kurzfristigen<br />
Anteils der langfristigen Verbindlichkeiten) entspricht,<br />
gegenüber € 4,7 Milliarden (50,7 %) zum 31. Dezember<br />
2001.<br />
- 98,6 % der Schuldverschreibungen im Nominalbetrag<br />
von je € 23,22, die gegen Rhodia Aktien umgetauscht<br />
werden können, mit einem Umfang von rund<br />
€ 1 Milliarde wurden im Dezember 2002 von Aventis<br />
zurückgekauft und durch kurzfristige Finanzschulden<br />
ersetzt.<br />
Schuldverschreibungen in Höhe von rund<br />
€ 1 Milliarde, die von den Inhabern bis Juli 2003 in<br />
Clariant Aktien umgetauscht werden können, wurden<br />
zum 31. Dezember 2002 unter dem kurzfristigen Anteil<br />
der langfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />
- Etwa 8 % der langfristigen Finanzierungsinstrumente<br />
(€ 128 Millionen an Schuldverschreibungen und<br />
€ 20 Millionen an Bankdarlehen) laufen im Jahr 2004<br />
aus. Zum 31. Dezember 2002 lauteten etwa 97 % der<br />
langfristigen Schulden auf Euro gegenüber 95 % zum<br />
Ende des Jahres 2001.<br />
- Zum 31. Dezember 2002 entfallen rund 79 % der<br />
Nettoverschuldung auf die Muttergesellschaft Aventis<br />
S.A., der verbleibende Betrag betrifft Tochterunternehmen.<br />
Das Verhältnis der Nettoverschuldung zum<br />
Eigenkapital zuzüglich sonstiger ähnlicher Mittel lag<br />
zum 31. Dezember 2002 bei 0,30 im Vergleich zu 0,70<br />
zum 31. Dezember 2001.<br />
Aventis geht davon aus, dass der Konzern im Jahr<br />
2003 über einen ausreichenden Cash Flow verfügen<br />
wird, um das erforderliche Working Capital zu<br />
finanzieren. Aventis verfügt zum 31. Dezember 2002<br />
über nicht genutzte kurz-, mittel- und langfristige<br />
Kreditlinien in verschiedenen Währungen in Höhe<br />
von € 7 122 Millionen gegenüber € 8 698 Millionen<br />
zum 31. Dezember 2001.<br />
Selbstfinanzierungskraft<br />
Die Selbstfinanzierungskraft des Konzerns<br />
(Konzerngewinn vor Ansprüchen aus Vorzugsrechten<br />
und korrigiert um zahlungsunwirksame Aufwendungen<br />
und Erträge) betrug im Jahr 2002 € 3 599 Millionen<br />
gegenüber € 3 250 Millionen im Jahr 2001. Der Anstieg<br />
im Jahr 2002 gegenüber dem Vorjahr ergibt sich in<br />
erster Linie aus der Steigerung des Nettogewinns.<br />
Der Cash Flow aus Geschäftstätigkeit ging gegenüber<br />
BERICHT DES VORSTANDS 75
dem Vorjahreswert von € 3 113 Millionen um € 1 254<br />
Millionen auf € 1 859 zurück. Dieser Rückgang ergibt<br />
sich hauptsächlich aus der deutlichen Reduzierung<br />
der Verbriefungsprogramme (Securitization), vor<br />
allem in den USA, wodurch sich die Forderungen aus<br />
Lieferungen und Leistungen erhöhten, während<br />
gleichzeitig der Cash Flow aus Geschäftstätigkeit zurück<br />
ging (siehe auch Kapitel 4. „Bericht des Vorstands –<br />
Pro forma Finanzinformationen zur Konzern-Finanzierungsrechnung (1)<br />
76 BERICHT DES VORSTANDS<br />
Konzernabschluss“ unter Ziffer 8. Darüber hinaus hat<br />
auch die Veräußerung von Aventis CropScience und<br />
Aventis Animal Nutrition maßgeblich zum Rückgang<br />
des Cash Flows aus Geschäftstätigkeit beigetragen.<br />
Die Geschäftsentwicklung von Aventis wurde vom<br />
Kerngeschäft getragen, das im Jahr 2002 einen Cash<br />
Flow aus Geschäftstätigkeit von € 2 577 Millionen<br />
erzeugte.<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember 2002 31. Dezember 2002 31. Dezember 2002<br />
Kerngeschäft Übrige Aktivitäten Konzern<br />
Gewinn (Verlust) vor Ansprüchen aus Vorzugsrechten 2 166 10 2 176<br />
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Vermögenswerte 1 495 721 2 216<br />
Veränderungen des Nettobetriebsvermögens (618) (842) (1 460)<br />
Sonstige betriebliche Faktoren (466) (607) (1 073)<br />
Cash Flow aus Geschäftstätigkeit 2 577 (718) 1 859<br />
(1) Ungeprüft.<br />
Im Jahr 2002 wurden im Kerngeschäft Investitionen<br />
in Höhe von € 864 Millionen getätigt, die zu einem<br />
freien Cash Flow (ausgenommen Investitionen in<br />
Sachanlagen) von insgesamt € 1 713 Millionen führten.<br />
Die übrigen Investitionen im Rahmen des<br />
Kerngeschäfts und die Erlöse aus Veräußerungen hoben<br />
sich gegenseitig annähernd auf.<br />
Im Jahr 2002 wies der Cash Flow aus Investitionstätigkeit<br />
einen Mittelzufluss von € 3 239 Millionen auf,<br />
während im Vorjahr ein Mittelabfluss in Höhe von<br />
€ 720 zu verzeichnen war. Der Nettozufluss ist in erster<br />
Linie auf folgende Sachverhalte zurückzuführen:<br />
- Investitionen in Sachanlagen in Höhe von € 1 000<br />
Millionen im Jahr 2002 gegenüber € 1 245 Millionen<br />
im Vorjahr, wobei die Veräußerung von Aventis<br />
CropScience im Juni 2002 zu berücksichtigen ist,<br />
- Akquisitionen (ausgenommen Investitionen in<br />
Sachanlagen) von insgesamt € 459 Millionen im Jahr<br />
2002 gegenüber € 486 Millionen im Vorjahr,<br />
- Veräußerung von Vermögenswerten im Jahr 2002<br />
in Höhe von € 4 654 Millionen, insbesondere in<br />
Zusammenhang mit der Veräußerung von Aventis<br />
CropScience und Aventis Animal Nutrition sowie<br />
sonstiger Beteiligungen.<br />
Der für die Finanzierungstätigkeit verwendete Cash<br />
Flow belief sich im Jahr 2002 auf € 5 008 Millionen im<br />
Vergleich zu € 2 197 Millionen im Vorjahr. Die<br />
Veränderung ergibt sich hauptsächlich aus der Tilgung<br />
von Finanzschulden aus Veräußerungserlösen und aus<br />
dem Cash Flow aus Geschäftstätigkeit. Auf die Tilgung<br />
mittel- und langfristiger Darlehen sowie die<br />
Veränderung der kurzfristigen Finanzschulden und der<br />
Überziehungskredite bei Banken entfielen im Jahr 2002<br />
€ 2 931 Millionen bzw. € 1 091 Millionen. Die übrigen<br />
Mittelzuflüsse im Rahmen der für die Finanzierungstätigkeit<br />
verwendeten Cash Flows, die im Jahr 2002 eine<br />
Zunahme verzeichneten, umfassen insbesondere<br />
ausgeschüttete Dividenden, Zahlungen aufgrund von<br />
Vorzugsrechten und den Rückkauf von Minderheitsbeteiligungen.
Erläuterungen zu Liquidität und Finanzierungsmöglichkeiten<br />
einschließlich außerbilanziellen<br />
Verpflichtungen<br />
Veräußerung von Forderungen<br />
Einige Gesellschaften des Konzerns in Frankreich,<br />
Deutschland und Japan treten Forderungen im Rahmen<br />
von Verbriefungsprogrammen (Securitization) ab, die<br />
von Aventis in Zusammenarbeit mit Banken<br />
durchgeführt werden.<br />
Im Rahmen der Verbriefungsprogramme werden<br />
diese Finanzaktiva von den Tochtergesellschaften von<br />
Aventis monatlich gegen eine Barzahlung an die Bank<br />
übertragen. Die Differenz zwischen dem abgetretenen<br />
Bruttobetrag und dem erhaltenen Betrag stellt die<br />
Rückgriffshaftung dar und wird unter dem Posten<br />
„Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und<br />
Wechselforderungen“ bilanziert. Dieser Betrag belief<br />
sich im Jahr 2002 auf € 33 Millionen im Vergleich zu<br />
€ 142 Millionen im Vorjahr.<br />
Der Umfang dieser Programme war nach der<br />
Veräußerung von Aventis CropScience und der<br />
Reduzierung der Verbriefungsprogramme im Segment<br />
Verschreibungspflichtige Arzneimittel im Jahr 2002<br />
stark rückläufig. In den USA wurden sie nach der<br />
Veräußerung von Aventis CropScience vorerst<br />
eingestellt.<br />
Finanzgarantien<br />
Zum 31. Dezember 2002 hatte Aventis Garantien an<br />
Dritte im Umfang von € 324 Millionen im Vergleich<br />
zu € 139 Millionen im Vorjahr geleistet. Der größte<br />
Teil dieser Garantien wurde in Verbindung mit der<br />
Veräußerung bestimmter Aktivitäten oder<br />
Vermögenswerte (€ 177 Millionen) oder mit Kreditverpflichtungen<br />
aus der Veräußerung von Aktivitäten<br />
geleistet (€ 76 Millionen für Rhodia).<br />
Die zeitliche Befristung dieser Garantien stellt sich<br />
wie folgt dar: unter einem Jahr – € 101 Millionen, bis<br />
zu drei Jahren – € 48 Millionen, drei bis fünf Jahre<br />
– € 68 Millionen und über fünf Jahre – € 107<br />
Millionen. Daneben hat der Konzern Gegengarantien in<br />
Verbindung mit den veräußerten Aktivitäten erhalten,<br />
die sich zum 31. Dezember 2002 auf € 84 Millionen<br />
belaufen (2001: € 84 Millionen).<br />
Verpflichtungen aus der Veräußerung von Aktivitäten<br />
Aventis und einige ihrer Tochterunternehmen haben in<br />
2002 und in den Jahren zuvor gewisse Aktivitäten aus<br />
den Arbeitsgebieten Chemie und Agriculture an Dritte<br />
veräußert und im Rahmen dieser Transaktionen die<br />
üblichen Entschädigungsklauseln (insbesondere für<br />
Umweltrisiken und Produkthaftungsrisiken) vereinbart.<br />
Individuell ausgehandelt wurden insbesondere die im<br />
Zusammenhang mit Umweltrisiken, Steuerverbindlichkeiten,<br />
Rechtsstreitigkeiten und Produkthaftungsverfahren<br />
gegebenenfalls zu zahlenden Entschädigungen.<br />
Die Verpflichtungen aus der Veräußerung von<br />
Aktivitäten sind in Kapitel 4. „Bericht des Vorstands –<br />
Konzernabschluss“ unter Ziffer 25 erläutert.<br />
Carderm-„Partnership“<br />
Im Jahr 2001 brachte ein externer Finanzinvestor US $<br />
250 Millionen gegen Gewährung eines „Partnership“-<br />
Anteils in die Gesellschaft Carderm Capital LLP ein,<br />
die bestimmte Vermögenswerte von Aventis besitzt.<br />
Die rückzahlbaren Partnership-Anteile werden<br />
in der Konzernbilanz unter dieser Bezeichnung<br />
ausgewiesen.<br />
Nach dem 10. März 2007 hat Aventis die Möglichkeit,<br />
den gesamten Partnership-Anteil zu kaufen, sofern der<br />
Inhaber der Anteile seine Option zur Auflösung der<br />
„Partnership“ ausübt. In diesem Fall wäre ein Abgang<br />
von flüssigen Mitteln in Höhe von US $ 250 Millionen<br />
zu bilanzieren.<br />
Investitionen<br />
Die Investitionen des laufenden Jahres 2003 werden<br />
voraussichtlich dem Niveau des Geschäftsjahres 2002<br />
entsprechen. Weitere Informationen zu den<br />
Investitionen sind im Kapitel „Andere wichtige<br />
Finanzinformationen – Investitionen“ aufgeführt.<br />
Sperrung flüssiger Mittel<br />
Flüssige Mittel können in der Regel auf alle Tochtergesellschaften<br />
von Aventis übertragen und von diesen<br />
BERICHT DES VORSTANDS 77
verwendet werden. Die Übertragung von flüssigen<br />
Mitteln ist nur in Ausnahmefällen Einschränkungen<br />
unterworfen. Zum 31. Dezember 2002 waren von<br />
einem Gesamtbetrag von € 48 Millionen, der mit<br />
bestimmten Einschränkungen verbunden war,<br />
Vertragliche Verpflichtungen (in Millionen €)<br />
78 BERICHT DES VORSTANDS<br />
Jährliche Auszahlungen<br />
Gesamt Unter 1 Jahr 1 - 3 Jahre 3 - 5 Jahre Über 5 Jahre<br />
Langfristige Verschuldung 2 862 1 076 456 1 311 19<br />
Aktivierte Operating Leasing-Verträge 5 3 2 – –<br />
Nicht aktivierte Operating Leasing-Verträge 1 280 172 324 278 506<br />
Bestellobligo aus Investitionsvorhaben 129 129 – – –<br />
Summe der vertraglichen Verpflichtungen 4 276 1 380 782 1 589 525<br />
Zuordnung der Netto-Finanzschulden und Zinsaufwendungen<br />
(*)<br />
Die nachstehende Tabelle zeigt die Aufteilung der<br />
historischen konsolidierten Netto-Finanzschulden<br />
Der größte Teil der konsolidierten Netto-Finanzschulden<br />
und Zinsaufwendungen entfällt auf die<br />
Aventis, die Holding der Aventis Gruppe, und wird<br />
zentral gesteuert. Zum 31. Dezember 2002 wurden<br />
diese zentral gesteuerten Finanzschulden und Zinsaufwendungen<br />
zwischen Kerngeschäft und den übrigen<br />
Aktivitäten wie folgt aufgeteilt:<br />
(zentral gesteuerte Finanzschulden und Finanzschulden<br />
der Tochtergesellschaften) sowie der Zinsaufwendungen<br />
auf das Kerngeschäft und die übrigen<br />
Aktivitäten für die Jahre 2002 und 2001.<br />
Zuordnung der Netto-Finanzschulden und Zinsaufwendungen (in Millionen €)<br />
Am 31. Dezember 2002 Am 31. Dezember 2001 Am 31. Dezember 2001<br />
Einbeziehung von Aventis Einbeziehung von Aventis<br />
Behring in die übrigen Aktivitäten Behring in das Kerngeschäft (1)<br />
Konzern Kern- Übrige Konzern Kern- Übrige Konzern Kern- Übrige<br />
geschäft Aktivi- geschäft Aktivi- geschäft Aktivitäten<br />
täten täten<br />
Netto-<br />
Finanzschulden<br />
Zinsauf-<br />
3 452 1 952 1 500 9 196 2 295 6 901 9 196 3 295 5 901<br />
wendungen 309 148 161 704 228 476 704 280 424<br />
(1) Ursprüngliche Zuordnung.<br />
(*) Ungeprüft.<br />
€ 21 Millionen an versicherungsrechtliche und<br />
Devisenvorschriften gebunden, die restlichen<br />
€ 27 Millionen betrafen Minderheitsaktionäre einiger<br />
Tochterunternehmen.<br />
Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts<br />
Den nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten<br />
wurde der Teil der Finanzschulden von Aventis<br />
zugeordnet, den der Konzern durch Erträge aus dem<br />
Verkauf dieser Aktivitäten zu tilgen plant. Der<br />
Gesamtbetrag von € 1 500 Millionen entspricht den<br />
geplanten Barerlösen und der Dekonsolidierung von<br />
Schulden, die durch die Veräußerung dieser Aktivitäten
voraussichtlich zu realisieren sind. Ebenso wurden<br />
die konsolidierten Zinsaufwendungen aufgeteilt,<br />
die in Zusammenhang mit den entsprechenden<br />
Netto-Finanzschulden stehen.<br />
Kerngeschäft<br />
Dem Kerngeschäft wurde der verbleibende Teil der<br />
konsolidierten Netto-Finanzschulden und Zinsaufwendungen<br />
zugeordnet.<br />
Der Rückgang der Zinsaufwendungen im Jahr 2002<br />
ist vor allem auf die Veräußerung von Aktivitäten<br />
außerhalb des Kerngeschäfts, den höheren Cash Flow<br />
aus dem Kerngeschäft sowie auf niedrigere Zinssätze<br />
zurückzuführen.<br />
Vergleichsrechnung wesentlicher Eckdaten für das<br />
Kerngeschäft, die übrigen Aktivitäten und den Aventis<br />
Konzern (*)<br />
Einzelheiten zur Segmentberichterstattung sind in<br />
Kapitel 4. „Bericht des Vorstands – Konzernabschluss“<br />
unter Ziffer 26 aufgeführt. Das Geschäft mit Blutplasmaprodukten<br />
von Aventis Behring ist infolge der<br />
Entscheidung zum Verkauf dieser Aktivität seit dem 1.<br />
Januar 2002 nicht mehr dem Kerngeschäft von Aventis,<br />
sondern den übrigen Aktivitäten zugeordnet. Zur<br />
besseren Vergleichbarkeit wurden die Angaben zum<br />
Aventis Kerngeschäft 2001 nachträglich entsprechend<br />
angepasst.<br />
Umsatz nach Arbeitsgebieten (in Millionen €, Ausnahme: Angaben in Prozent)<br />
Aventis Konzern<br />
2002 2001<br />
€ % € %<br />
Kerngeschäft (1) gesamt 17 591 85 16 576 72<br />
Verschreibungspflichtige Arzneimittel 16 026 78 15 168 66<br />
Impfstoffe 1 580 8 1 425 6<br />
Eliminierungen (16) – (17) –<br />
Übrige Aktivitäten, gesamt 3 066 15 6 439 28<br />
Aventis CropScience 1 831 9 4 303 19<br />
Sonstige 167 1 1 007 4<br />
Blutplasmaprodukte 1 068 5 1 129 5<br />
Eliminierungen, gruppenintern (2) (3) (35) – (74) –<br />
Aventis, gesamt 20 622 100 22 941 100<br />
1) Das Kerngeschäft umfasst verschreibungspflichtige Arzneimittel, Impfstoffe und Corporate-Aktivitäten. Umsatz und Betriebsergebnis von Merial werden nicht einbezogen,<br />
da Merial nach der Equity-Methode bilanziert wird.<br />
2) Eliminierung von Umsätzen zwischen Kerngeschäft und übrigen Aktivitäten.<br />
3) In Kapitel 4. „Bericht des Vorstands – Konzernabschluss“ Ziffer 26 sind die Eliminierungen nicht zwischen Kerngeschäft und übrigen Aktivitäten unterteilt.<br />
(*) Ungeprüft.<br />
BERICHT DES VORSTANDS 79
Betriebsergebnis nach Arbeitsgebieten (in Millionen €)<br />
Zusammengefasste Gewinn- und Verlustrechnung (in Millionen €)<br />
2002 2001<br />
Aventis Übrige Eliminie- Aventis Aventis Übrige Eliminie- Aventis<br />
Kernge- Aktivi- rungen Konzern Kernge- Aktivi- rungen Konzern<br />
schäft täten (gruppen- schäft täten (gruppen-<br />
80 BERICHT DES VORSTANDS<br />
intern) intern)<br />
Aventis Konzern<br />
2002 2001<br />
Kerngeschäft (1) 3 754 3 004<br />
Verschreibungspflichtige Arzneimittel 3 326 2 864<br />
Impfstoffe 540 367<br />
Corporate (112) (227)<br />
Übrige Aktivitäten (924) 635<br />
Aventis, gesamt 2 830 3 639<br />
1) Das Kerngeschäft umfasst verschreibungspflichtige Arzneimittel, Impfstoffe und Corporate-Aktivitäten. Umsatz und Betriebsergebnis von Merial werden nicht einbezogen,<br />
da Merial nach der Equity-Methode bilanziert wird.<br />
Die Segmentberichterstattung erfolgt auf Basis des Beitrags zum Konzernergebnis. Die obenstehende Tabelle führt die einzelnen Aktivitäten nach Zuordnung der Serviceleistungen<br />
auf, die von Corporate erbracht wurden, wie Absicherung von Währungsrisiken oder Abschluss von Versicherungspolicen.<br />
17 591 3 066 (35) 20 622 Umsatzerlöse 16 576 6 439 (74) 22 941<br />
3 754 (924) – 2 830 Betriebsergebnis 3 004 635 – 3 639<br />
2 081 10 – 2 091 Gewinn/Verlust 1 630 (125) – 1 505
Aventis Kerngeschäft: Geschäftsverlauf 2002 und 2001 *<br />
Das Kerngeschäft umfasst verschreibungspflichtige<br />
Arzneimittel, Impfstoffe, die Beteiligung an dem<br />
Tiergesundheits-Joint Venture Merial und Corporate-<br />
Aktivitäten. Untenstehend ist die Gewinn- und Verlustrechnung<br />
der Jahre 2002 und 2001 für das Kerngeschäft<br />
aufgeführt. Diese Finanzinformationen resultieren aus<br />
Gewinn- und Verlustrechnung (*)<br />
(in Millionen €, Ausnahme: Angaben je Aktie)<br />
Kerngeschäft<br />
2002 2001 (1)<br />
Umsatzerlöse 17 591 16 576<br />
Herstellungskosten (4 563) (4 418)<br />
Verwaltungs- und Vertriebskosten und sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge (5 541) (5 682)<br />
Forschungs- und Entwicklungskosten (3 141) (2 891)<br />
Aufwendungen für Strukturmaßnahmen (49) (16)<br />
Goodwill-Abschreibungen (543) (564)<br />
Betriebsergebnis 3 754 3 004<br />
Equity-Ergebnis 208 214<br />
Zinsergebnis, netto (148) (228)<br />
Sonstige Aufwendungen und Erträge (netto) (333) (52)<br />
Ergebnis vor Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter 3 481 2 938<br />
Steuern vom Einkommen und Ertrag (1 270) (1 131)<br />
Ergebnisanteil anderer Gesellschafter (44) (48)<br />
Ansprüche aus Vorzugsrechten (85) (128)<br />
Gewinn nach Steuern 2 081 1 630<br />
Anzahl der ausstehenden Aktien (in Millionen) 793 788<br />
Ergebnis je Aktie (in €) 2,62 2,07<br />
Ergebnis je Aktie vor Goodwill-Abschreibungen (in €) (2) (3) 3,31 2,79<br />
EBITA (2) (4) 4 505 3 783<br />
EBIT (2) (5) 3 962 3 218<br />
1) Kerngeschäft von Aventis ohne Aventis Behring.<br />
2) Nicht in den allgemein anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen (GAAP) geregelt.<br />
3) Siehe auch den Abschnitt „Definition der Position Ergebnis je Aktie vor Goodwill-Abschreibungen in der Gewinn- und Verlustrechnung“.<br />
4) Siehe auch den Abschnitt „Definition der Position EBITA in der Gewinn- und Verlustrechnung“.<br />
5) Siehe auch den Abschnitt „Definition der Position EBIT in der Gewinn- und Verlustrechnung“.<br />
(*) Ungeprüft.<br />
der Summe der Finanzangaben für die im Kerngeschäft<br />
enthaltenen Segmente, nach Zuordnung der zentral<br />
gesteuerten historischen Finanzschulden und der damit<br />
verbundenen Zinsaufwendungen auf das Kerngeschäft.<br />
Weitere Segmentinformationen zum Kerngeschäft<br />
enthält der Anhang zum Konzernabschluss unter<br />
Ziffer 26.<br />
BERICHT DES VORSTANDS 81
Kerngeschäft: Umsatzanalyse<br />
Das Geschäft mit Blutplasmaprodukten von Aventis<br />
Behring gehört seit Anfang 2002 nicht mehr zu den<br />
Kernaktivitäten von Aventis. Der Umsatz im<br />
Kerngeschäft betrug auf vergleichbarer Strukturbasis<br />
€ 17 591 Millionen für das Jahr 2002, das sind operativ<br />
11,6 % mehr als im Vorjahr, für das € 16 576 Millionen<br />
ausgewiesen wurden.<br />
- Verschreibungspflichtige Arzneimittel machten mit<br />
einem Umsatz von € 16 026 Millionen im Jahr 2002<br />
91 % des Gesamtumsatzes im Kerngeschäft aus. Dies<br />
entspricht einem Anstieg um 5,7 % im Vergleich zu<br />
€ 15 168 Millionen im Vorjahr (operativ + 11,1 %).<br />
- Bei den Impfstoffen stieg der Umsatz um 10,9 % auf<br />
€ 1 580 Millionen, verglichen mit € 1 425 Millionen<br />
im Vorjahr (operativ + 16,3 %). Dieser Anstieg ist<br />
insbesondere auf das Umsatzwachstum in den USA<br />
zurückzuführen. Die wichtigsten Wachstumsträger<br />
waren Impfstoffkombinationen für Kinder.<br />
Verschreibungspflichtige Arzneimittel<br />
Mit den verschreibungspflichtigen Arzneimitteln wurde<br />
im Jahr 2002 ein Umsatz von € 16 026 Millionen erlöst,<br />
der einem operativen Anstieg von 11,1 % entspricht.<br />
Diese Zunahme war in erster Linie auf das Wachstum<br />
unserer strategischen Produkte und die dynamische<br />
Geschäftstätigkeit in den USA zurückzuführen.<br />
Das Aventis Produktportfolio der verschreibungspflichtigen<br />
Arzneimittel umfasst eine Reihe<br />
strategischer Produkte bzw. Markenarzneimittel mit<br />
einem hohen wirtschaftlichen Potenzial, die<br />
Gegenstand intensiver Marketingaktivitäten sind. Auf<br />
keines dieser strategischen Produkte entfallen mehr<br />
als 12 % des Gesamtumsatzes des Kerngeschäfts, so dass<br />
das Generikarisiko von Aventis überschaubar ist. Die<br />
Umsätze mit strategischen Produkten (ausschließlich<br />
82 BERICHT DES VORSTANDS<br />
Actonel, dessen Entwicklung und Vermarktung in<br />
Zusammenarbeit mit Procter & Gamble Pharmaceuticals<br />
erfolgt) stiegen im Jahr 2002 vom Vorjahreswert<br />
von € 7 171 Millionen um 22,0 % auf € 8 751 Millionen<br />
(operatives Wachstum: + 28,3 %). Die derzeit<br />
vertriebenen Produkte, von denen einige erst vor<br />
kurzem auf den Markt gebracht wurden, zählen zu den<br />
meistverschriebenen Arzneimitteln für ihr jeweiliges<br />
Indikationsgebiet und weisen nach Auffassung des<br />
Konzerns ein hohes Wachstumspotenzial auf. In diesem<br />
Zusammenhang ist zu erwähnen, dass Synercid und<br />
Rilutek seit 2002 nicht mehr zu den strategischen<br />
Produkten zählen, da sie nicht mehr Teil der Strategie<br />
des Konzerns zur Konzentration auf Hauptindikationen<br />
und Schlüsselprodukte sind. Auf die strategischen<br />
Produkte entfallen im Jahr 2002 54,6 % des<br />
Gesamtumsatzes mit verschreibungspflichtigen<br />
Arzneimitteln im Vergleich zu 47,3 % im Jahr 2001<br />
(die Umsätze von Synercid und Rilutek wurden jeweils<br />
herausgerechnet).<br />
Von den strategischen Produkten haben folgende<br />
Arzneimittel höchste Priorität:<br />
- das Antiallergikum Allegra/Telfast,<br />
- der Gerinnungshemmer Lovenox/Clexane,<br />
- das Krebsmedikament Taxotere,<br />
- das Herz-Kreislauf-Präparat Delix/Tritace,<br />
- das langwirkende Lantus,<br />
- das Antibiotikum Ketek,<br />
- das Osteoporose-Medikament Actonel (in Zusammenarbeit<br />
mit Procter & Gamble Pharmaceuticals<br />
entwickelt und vertrieben).<br />
Die drei führenden Produkte - Allegra/Telfast,<br />
Lovenox/Clexane und Taxotere - haben im Jahr 2002 wie<br />
bereits im Vorjahr die Umsatzmarke von € 1 Milliarde<br />
überschritten und damit ihren „Bloc<strong>kb</strong>uster“-Status<br />
bestätigt.
Umsätze der verschreibungspflichtigen Arzneimittel nach Therapiebereichen (in Millionen €, Ausnahme: Angaben in Prozent)<br />
Therapiebereich/Produkt Hauptindikationen (1) 2002 2001 Operative Verän-<br />
Verän- derung,<br />
derung gesamt<br />
in % in % (2)<br />
Verschreibungspflichtige<br />
Arzneimittel 16 026 15 168 11,1 % 5,7 %<br />
davon:<br />
Atemwege/Allergien 2 794 2 575 14,8 % 8,5 %<br />
Allegra/Telfast - Saisonale Allergien 2 030 1 762 22,1 % 15,2 %<br />
- Chronische idiopathische Nesselsucht<br />
Nasacort - Allergien 329 266 31,2 % 23,6 %<br />
Herz-Kreislauf/Thrombose 3 435 3 325 8,2 % 3,3 %<br />
Lovenox/Clexane - Prävention der tiefen Venenthrombose<br />
bei bettlägerigen Patienten und bei akuten<br />
Erkrankungen<br />
- Tiefe Venenthrombose<br />
- Instabile Angina Pectoris/Herzinfarkt<br />
1 563 1 453 13,3 % 7,5 %<br />
Delix/Tritace/Triatec - Bluthochdruck<br />
- Herzinsuffizienz<br />
- Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
923 709 34,2 % 30,2 %<br />
Onkologie 1 743 1 494 22,6 % 16,7 %<br />
Taxotere - Brust- und Lungenkrebs 1 261 1 003 32,7 % 25,8 %<br />
Campto (3) - Darmkrebs 241 202 21,3 % 19,4 %<br />
Stoffwechsel/Diabetes 1 978 1 761 18,6 % 12,4 %<br />
Amaryl - Diabetes Typ 2 578 478 28,6 % 21,0 %<br />
Insuman - Diabetes Typ 1 und 2 172 170 4,2 % 1,5 %<br />
Lantus - Diabetes Typ 1 und 2 299 94 n.a. n.a.<br />
Arthritis/Osteoporose 799 677 26,0 % 18,0 %<br />
Arava - Rheumatoide Arthritis 271 258 10,7 % 5,0 %<br />
Infektionen 1 560 1 546 5,4 % 0,9 %<br />
Targocid - Infektionen 222 199 18,2 % 11,2 %<br />
Tavanic (4) - Infektionen 257 192 38,9 % 33,6 %<br />
Ketek - Infektionen 52 3 n.a. n.a.<br />
Zentrales Nervensystem 1 530 1 448 11,6 % 5,7 %<br />
Copaxone (5) - Multiple Sklerose 554 383 51,5 % 44,8 %<br />
Bulk-Ware 742 706 – 3,8 % 5,0 %<br />
1) Die in dieser Tabelle aufgeführten Hauptindikationen entsprechen nicht notwendigerweise den Indikationen, für die das Produkt in einzelnen Ländern, in denen es<br />
vertrieben wird, registriert ist. Die Produkte in dieser Übersicht sind nur eine Auswahl des gesamten Produktsortiments von Aventis. Die Nennung eines Produkts in dieser<br />
Tabelle bedeutet nicht notwendigerweise, dass es in allen Schlüsselmärkten angeboten wird, auf denen Aventis vertreten ist. Weitere Informationen zu den Produkten<br />
finden Sie in Kapitel 1. „Aventis im Jahr 2002“.<br />
2) Die Gesamtveränderung umfasst die operative Abweichung sowie Struktur- und Währungsveränderungen.<br />
3) Vertrieb in Lizenz von Yakult Honsha (wird in den USA bzw. in Japan nicht von Aventis verkauft).<br />
4) Vertrieb in Lizenz von Daiichi (wird in den Vereinigten Staaten bzw. in Japan nicht von Aventis verkauft).<br />
5) Vertrieb in Europa in Zusammenarbeit mit Teva Pharmaceutical Industries.<br />
BERICHT DES VORSTANDS 83
Allegra/Telfast (Fexofenadin)<br />
Allegra/Telfast ist das nicht sedierende Antihistaminikum<br />
mit dem weltweit stärksten Wachstum im Jahr<br />
2002. Das operative Wachstum betrug 22,1 %. Der<br />
Großteil des Umsatzes wird in Nordamerika und in<br />
Japan erzielt. In den USA ist Allegra seit September<br />
2002 Marktführer auf dem Gebiet der nicht<br />
sedierenden verschreibungspflichtigen Antihistaminika.<br />
Im Jahr 2002 stieg der Umsatz von Allegra trotz der<br />
Einführung neuer Wettbewerbsprodukte in den USA um<br />
15,7 % (operativ: + 22,2 %). Per Ende November 2002<br />
betrug der Anteil von Allegra am Markt für Erstverschreibungen<br />
32,4 % monatlich. Der Umsatz in den<br />
USA wurde massgeblich vorangetrieben durch den<br />
nachhaltigen Erfolg der im Jahr 2001 eingeführten,<br />
einmal täglich einzunehmenden Darreichungsform von<br />
180 mg und durch den starken Anstieg des Marktanteils<br />
von Allegra-D. Gefördert wurde der Umsatz auch durch<br />
die gute Verträglichkeit und Wirksamkeit des Produktes<br />
und die verstärkten Werbemaßnahmen unter<br />
Einbeziehung externer Vertriebsteams, die sich auch<br />
direkt an die Patienten richteten.<br />
In Japan, dem nach den USA zweitgrößten Markt für<br />
Antiallergika, stieg der Umsatz von Allegra im Jahr 2002<br />
um 25,9 % (operativ: + 36,8 %). Im April 2002 wurde die<br />
zweimal täglich einzunehmende Darreichungsform<br />
Allegra 60 mg zur Behandlung von Juckreiz infolge von<br />
Hautkrankheiten wie Ekzemen, Dermatitis, Hautjucken<br />
und atopischer Dermatitis, zugelassen, wodurch das<br />
Potenzial von Allegra auf diesem Markt, auf dem rund<br />
40 % der Umsätze von Antihistaminika auf Hautallergien<br />
entfallen, weiter steigt.<br />
In den USA haben Wettbewerber Anträge auf<br />
Zulassung von Generika-Versionen von Allegra gestellt,<br />
gegen die Aventis Patentrechtsverfahren angestrengt<br />
hat. Außerdem hat ein Beratungsausschuss der USamerikanischen<br />
Food and Drug Administration (FDA)<br />
die Empfehlung ausgesprochen, Allegra sowie zwei<br />
weitere Wettbewerbsprodukte in die Kategorie der frei<br />
verkäuflichen Arzneimittel einzuordnen. Der Hersteller<br />
eines dieser Medikamente, Claritin, hat im November<br />
2002 die Einordnung in die OTC-Kategorie freiwillig<br />
vorgenommen. Auf Grund dieser Änderung könnte der<br />
Wettbewerb seitens der Generika und die Möglichkeit,<br />
84 BERICHT DES VORSTANDS<br />
dass Allegra oder ein weiteres konkurrierendes Produkt<br />
ebenfalls als OTC-Produkt eingestuft werden könnte,<br />
dazu führen, dass der Wettbewerbsdruck deutlich<br />
wächst und sich nachteilig auf das künftige operative<br />
Ergebnis auswirkt. Siehe auch Kapitel 4 „Bericht des<br />
Vorstands – Risikomanagement“.<br />
Lovenox/Clexane (Enoxaparin-Natrium)<br />
Das operative Wachstum von Lovenox/Clexane betrug<br />
13,3 %. Lovenox konnte in den USA seine Führungsposition<br />
bei zwei Hauptindikationen behaupten: Bei der<br />
Vorbeugung der tiefen Venenthrombose (TVT) bei<br />
bettlägerigen Patienten mit inneren Erkrankungen<br />
betrug sein Marktanteil zum Ende des zweiten Quartals<br />
2002 28 %, während er im gleichen Vorjahreszeitraum<br />
noch bei 24 % gelegen hatte; bei der Behandlung der<br />
instabilen Angina Pectoris und von Nicht-Q-Wellen-<br />
Myokardinfarkten stieg sein Marktanteil im gleichen<br />
Zeitraum von 34 % auf 39 %.<br />
Anfang 2002 rief ein Warnhinweis, der in den USA in<br />
den Beipackzettel aufgenommen wurde und sich auf<br />
die Einnahme von Lovenox durch Schwangere mit einer<br />
künstlichem Herzklappe bezog, bei Fachleuten Besorgnis<br />
hinsichtlich der Verabreichung von Lovenox an einige<br />
Patientengruppen hervor. Diese Änderung des Beipackzettels<br />
wirkte sich negativ auf die Zahl der Verschreibungen<br />
für arterielle und medizinische Indikationen<br />
auch bei den von diesem Warnhinweis ursprünglich<br />
nicht betroffenen Patientengruppen aus. Auch eine<br />
geänderte Bevorratung von Lovenox durch die<br />
Großhändler und Krankenhäuser zog den Umsatz in<br />
Mitleidenschaft. Seit der Änderung des Beipackzettels<br />
haben Aventis und eine externe Kommission weitere<br />
Daten hinsichtlich der Verabreichung von Lovenox bei<br />
Patienten mit künstlichen Herzklappen geprüft. Nach<br />
Abschluss dieser Prüfung hat Aventis im Oktober 2002<br />
der FDA einige Änderungsvorschläge vorgelegt.<br />
Sofern die FDA diese Änderungen der Informationen<br />
zur Verschreibung von Lovenox genehmigt, wird Aventis<br />
die Fachwelt umfassend und aktiv davon in Kenntnis<br />
setzen.<br />
Daneben hat der Konzern seine Vertriebsteams in den<br />
USA weiter verstärkt.
Taxotere (Docetaxel)<br />
Der Umsatz von Taxotere entwickelte dank gestiegener<br />
Verkaüfe in den USA und in Frankreich sehr erfreulich.<br />
Das operative Wachstum beträgt weltweit 32,7 %. Der<br />
Marktanteil dieses Produkts stieg bei der Behandlung<br />
von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs in den USA und<br />
bei der Behandlung von Brustkrebs in den USA und in<br />
Frankreich. In den USA ist Taxotere inzwischen das am<br />
häufigsten eingesetzte Taxan-Medikament noch vor<br />
Paclitaxel. Daneben setzt sich Taxotere allmählich als<br />
Mittel der Wahl bei Kombinationstherapien mit etlichen<br />
neuen, gezielt eingesetzten zytostatischen Wirkstoffen<br />
durch, die in klinischen Versuchen zur Behandlung einer<br />
Reihe von soliden Tumoren getestet werden. Ferner<br />
haben im Mai 2002 auf dem 38. Jahrestreffen der<br />
American Society of Clinical Oncology (ASCO) vorgestellte<br />
Daten belegt, dass dieses Medikament eine wichtige<br />
Rolle in der ergänzenden Behandlung von Brustkrebs<br />
spielt. Mehr als 200 bei der ASCO vorgelegte Kurzveröffentlichungen<br />
über Taxotere erhöhen die Aufmerksamkeit<br />
des Fachpublikums, wodurch weiteres<br />
Wachstumspotenzial entsteht.<br />
In den USA und in der Europäischen Union wurden<br />
im Januar 2002 Anträge auf Zulassung dieses Produkts<br />
zur Primärbehandlung von nicht-kleinzelligem<br />
Lungenkrebs gestellt. Die FDA hat ihre Genehmigung<br />
am 27. November 2002 erteilt, die Genehmigung der<br />
Europäischen Union liegt seit dem<br />
9. Januar 2003 vor.<br />
Delix/Tritace (Ramipril)<br />
Das operative Wachstum von Delix/Tritace beträgt 34,2 %.<br />
Das Umsatzwachstum des Jahres 2002 resultiert<br />
hauptsächlich aus der Neuverabreichung an Herz-<br />
Kreislauf-Risikopatienten mit Diabetes und/oder<br />
Bluthochdruck sowie aus der Erhöhung der durchschnittlichen<br />
Dosierung bis zur international empfohlenen<br />
Dosis von 10 mg. Im April 2002 wurde Delix/Tritace in<br />
Deutschland zur Prävention von Schlaganfall, Herzinfarkt<br />
und tödlich verlaufenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
bei Risikopatienten mit Diabetes oder einem erhöhten<br />
Herz-Kreislaufrisiko zugelassen. Die Verstärkung der<br />
Vertriebsteams trug ebenfalls zu einer Umsatzsteigerung<br />
auf diesem Markt bei. Die Verabreichung von<br />
Delix/Tritace an Diabetes-Patienten wurde im Januar<br />
2003 von der American Heart Association empfohlen; in<br />
Großbritannien befürwortet das NICE (National Institute<br />
for Clinical Excellence) die Verabreichung dieses<br />
Präparats an Patienten mit erhöhter Anfälligkeit für<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Einen Beitrag zur Umsatzsteigerung leisteten auch<br />
ergänzende HOPE (Heart Outcome Prevention<br />
Evaluation) Sub-Studien, die die direkte anti-atherosklerotische<br />
Wirkung von Delix/Tritace belegen. Diese im<br />
März 2002 im British Medical Journal (BMJ) veröffentlichten<br />
Studien weisen nach, dass Delix/Tritace das Risiko<br />
eines Schlaganfalls bei Herz-Kreislauf-Risikopatienten<br />
verringert. Aus den Ergebnissen einer weiteren Studie<br />
im Rahmen des HOPE-Programms, die im Juni 2002 im<br />
Journal of Internal Medicine veröffentlicht wurden, geht<br />
hervor, dass Delix/Tritace eine wirtschaftliche Therapie<br />
für Patienten mit erhöhtem Herz-Kreislaufrisiko<br />
darstellt.<br />
Lantus (Insulin Glargin)<br />
Nach seiner erfolgreichen Einführung in Deutschland<br />
im Mai 2000 und in den USA im Mai 2001 konnte<br />
Lantus seinen Marktanteil im Jahr 2002 zur Behandlung<br />
sowohl von Diabetes Typ I als auch Typ II steigern. Die<br />
Wirksamkeit dieses Medikaments wurde in mehreren<br />
Studien nachgewiesen, wodurch die rasche<br />
Marktdurchdringung begünstigt wurde. Lantus wird<br />
derzeit von rund 375 000 Patienten in diesen beiden<br />
Märkten verwendet. Die Umsätze haben sich zwischen<br />
2001 und 2002 nahezu verdreifacht.<br />
In den USA trug die Bildung eines spezialisierten<br />
Teams aus Pharmareferenten zu einer raschen<br />
Steigerung der Umsätze bei. So wird Lantus jetzt von<br />
langjährigen Insulinanwendern (auf die 58 % des<br />
Gesamtumsatzes entfallen) und von neuen Anwendern<br />
(42 % des Gesamtumsatzes) gleichermaßen angewendet,<br />
nachdem sich orale Therapien als erfolglos erwiesen<br />
haben. Diese Entwicklung zeigt, dass die verschreibenden<br />
Ärzte auf Lantus in einem früheren Stadium von<br />
Diabetes des Typs 2 zurückgreifen. Ebenfalls in den USA<br />
ist Lantus die am erfolgreichsten eingeführte Insulin-<br />
BERICHT DES VORSTANDS 85
Marke: Auf sie entfällt fast die dreifache Zahl von<br />
Erstverschreibungen wie auf das vorher erfolgreichste<br />
Insulinpräparat. Lantus ist derzeit das führende Insulinpräparat<br />
bei Erstanwendern mit Diabetes des Typs 2<br />
und das am häufigsten verschriebene Basalinsulin für<br />
Patienten, bei denen vor kurzem Diabetes Typ I diagnostiziert<br />
wurde.<br />
In Deutschland entfielen auf Lantus am Ende des<br />
ersten Halbjahres 2002 über 30 % des Marktes für<br />
Basalinsulin. Außerdem konnte dieses Produkt seinen<br />
Marktanteil zu Lasten von Mischinsulinen steigern<br />
und ist inzwischen das auf dem deutschen Markt am<br />
stärksten vertretene Basalinsulin.<br />
In Großbritannien wurde Lantus im August 2002 auf<br />
dem Markt eingeführt. Im Hinblick auf die bevorstehenden<br />
Produkteinführungen auf den Schlüsselmärkten<br />
wurden die Produktionskapazitäten aufgestockt.<br />
Ketek (Telithromycin)<br />
Nach seiner Einführung in Deutschland im Oktober<br />
2001 wurde Ketek auf allen Schlüsselmärkten der<br />
Europäischen Union und Lateinamerikas zugelassen.<br />
Bislang ist dieses Produkt in 15 Ländern, darunter<br />
Frankreich, Spanien, Italien Irland, Mexiko und<br />
Brasilien erhältlich und stieß auf allen Märkten<br />
auf eine positive Resonanz.<br />
Ketek ist das erste Medikament aus der neuen<br />
Antibiotika-Familie der Ketolide. Es ist das Mittel der<br />
Wahl zur Primärbehandlung eines breiten Spektrums<br />
von Infektionen vor allem der oberen und unteren<br />
Atemwege, einschließlich jener Infektionen, deren<br />
Erreger gegen herkömmliche Antibiotika resistent sind,<br />
und zeichnet sich durch eine kurze Behandlungsdauer<br />
aus. Aufgrund dieser Vorteile stiegen die Umsätze.<br />
Im Januar 2002 wurde in Japan, dem weltweit<br />
zweitgrößten Antibiotika-Markt, ein Antrag auf<br />
Zulassung gestellt.<br />
Am 24. Januar 2003 hat die US-amerikanische Food<br />
and Drug Administration (FDA) Ketek (orale Tabletten-<br />
Dosis von 800 mg täglich) zur Behandlung von akuten<br />
Schüben chronischer Bronchitis (eine einmal<br />
einzunehmende Tagesdosis für die Dauer von fünf<br />
Tagen), akuten Nebenhöhlenentzündungen (eine<br />
86 BERICHT DES VORSTANDS<br />
einmal einzunehmende Tagesdosis für die Dauer von<br />
fünf Tagen) und ambulant erworbener Lungenentzündung<br />
(eine einmal einzunehmendende Tagesdosis<br />
für die Dauer von sieben bis zehn Tagen) als<br />
„zulassungsfähig“ erklärt. Die FDA hat für die<br />
Entscheidung über den Zulassungsantrag zusätzliches<br />
Datenmaterial und weitere Analysen angefordert,<br />
verlangt jedoch für die endgültige Zulassung keine<br />
zusätzlichen klinischen Studien. Die Frist, in der die<br />
FDA nach dem Erhalt der erforderlichen Informationen<br />
von Aventis eine Antwort erteilen muss, beträgt<br />
maximal sechs Monate.<br />
Actonel (Risedronat-Natrium)<br />
Actonel wird in Zusammenarbeit mit Procter & Gamble<br />
Pharmaceuticals entwickelt und vertrieben und erlöste<br />
im Jahr 2002 einen gemeinsamen Umsatz in Höhe von<br />
€ 539 Millionen im Vergleich zu € 309 Millionen<br />
im Vorjahr. Gemäß dem mit P&G Pharmaceuticals<br />
geschlossenen Vertrag wird von Aventis nur ein Teil<br />
des weltweiten gemeinsamen Umsatzes konsolidiert.<br />
Der Umsatz von Actonel wurde begünstigt durch die<br />
immer bessere Kenntnis der nachweislichen Vorteile<br />
des Produktes hinsichtlich der raschen und<br />
nachhaltigen Reduzierung von Wirbelfrakturen sowie<br />
durch die Einführung einer einmal wöchentlich zu<br />
verabreichenden Darreichungsform im Juni 2002 in den<br />
USA, wo der Anteil von Actonel an den Erstverschreibungen<br />
um über 50 % gestiegen ist. Im Mai 2002 wurde<br />
in Japan eine Verabreichungsform in Form einer<br />
Tagesdosis von 5 mg eingeführt. In den USA erreichte<br />
Actonel Ende Dezember 2002 einen Anteil von 17,5 %<br />
am Markt für Erstverschreibungen. Im Juli 2002 wurde<br />
Actonel in Schweden, das der Referenzmitgliedstaat<br />
in Europa für das Verfahren der gegenseitigen<br />
Anerkennung ist, als wöchentlich zu verabreichende<br />
Darreichungsform zugelassen. Das Verfahren der<br />
gegenseitigen Anerkennung zur Zulassung von Actonel<br />
35 mg als wöchentlich zu verabreichende Darreichungsform<br />
wurde am 3. Dezember 2002<br />
abgeschlossen, und alle europäische Staaten haben<br />
damit die von Schweden erteilte Lizenz zur<br />
Vermarktung dieses Produkts anerkannt. Die
Einführung dieser neuen Dosierung ist für Anfang 2003<br />
geplant.<br />
Die wöchentlich zu verabreichende Darreichungsform<br />
wurde auch in Argentinien, Brasilien,<br />
Impfstoffe<br />
Umsätze der Impfstoffe nach Produktfamilien (in Millionen €, Ausnahme: Angaben in Prozent<br />
2002 2001 Operative Veränderung,<br />
Veränderung gesamt<br />
Impfstoffe trugen im Jahr 2002 € 1 580 Millionen<br />
zum konsolidierten Umsatz bei. Dies entspricht einer<br />
Steigerung um 10,9 % gegenüber dem Vorjahresumsatz<br />
von € 1 425 Millionen (operativ: 16,3 %). In den USA<br />
profitierten die Umsätze der Auffrischungsimpfungen<br />
für Erwachsene von einer soliden Erholung der<br />
Nachfrage, nachdem diese 18 Monate lang durch<br />
Nachschubprobleme beinträchtigt gewesen war.<br />
Gleichzeitig wurde beim Marktanteil der Impfstoffkombinationen<br />
für Kinder aufgrund von Lieferschwierigkeiten<br />
der Wettbewerber ein deutlicher Anstieg<br />
verzeichnet.<br />
Auch die Umsätze mit dem injizierbaren Polio-Vakzin<br />
IPOL, dessen Einsatz in den Vereinigten Staaten seit<br />
1999 vom CDC (Center for Disease Control and<br />
Prevention) und der American Academy of Pediatrics<br />
in % in %<br />
Impfstoffe, gesamt 1 580 1 425 16,3 % 10,9 %<br />
davon<br />
Produktfamilien (1)<br />
Ägypten, Guatemala, Neuseeland und der Schweiz<br />
zugelassen.<br />
Der Anteil von Actonel am Weltmarkt für<br />
Biphosphonate liegt derzeit bei über 10 %.<br />
Impfstoffkombinationen für Kinder (2) 495 422 21,1 % 17,4 %<br />
Polio-Vakzine 304 284 11,9 % 7,1 %<br />
Grippe-Impfstoffe<br />
Impfstoffe für Reisende/gegen endemisch auftretende<br />
458 473 1,5 % – 3,0 %<br />
Infektionskrankheiten (außer Meningitis) 221 235 – 3,0 % – 5,7 %<br />
Meningitis-Impfstoffe 103 98 8,5 % 4,3 %<br />
Auffrischungsimpfungen für Erwachsene 172 111 60,1 % 54,8 %<br />
1) Die Angaben zeigen die Gesamtumsätze der jeweiligen Produktfamilie, unabhängig davon, ob diese von Aventis Pasteur oder dem Joint Venture Aventis Pasteur MSD<br />
stammen. Da Aventis Pasteur MSD nach der Equity-Methode bilanziert wird, ist der Beitrag zum konsolidierten Umsatz von Aventis in einigen Fällen deutlich niedriger als<br />
hier angegeben.<br />
2) Die Impfstoffkombinationen für Kinder umfassen auch Hepatitis B.<br />
empfohlen wird, stiegen, während der Umsatz des<br />
oralen Polio-Vakzins OPV im Ausland von der Erhöhung<br />
der verfügbaren Mengen profitierte.<br />
In Europa werden die Impfstoffe über Aventis Pasteur<br />
MSD vertrieben, ein zu gleichen Teilen mit Merck & Co.<br />
gehaltenes Joint Venture, das nach der Equity-Methode<br />
einbezogen wird. Aventis Pasteur MSD erzielte im Jahr<br />
2002 einen Umsatz in Höhe von € 577 Millionen nach<br />
€ 556 Millionen im Vorjahr. Das Joint Venture<br />
verzeichnet weiterhin eine starke Nachfrage nach<br />
Hexavac, das im Oktober 2000 zum Vertrieb in den<br />
EU-Mitgliedstaaten zugelassen wurde. Allerdings<br />
wirkten sich die Lieferschwierigkeiten der beiden<br />
Muttergesellschaften aufgrund von Produktionsproblemen<br />
nachteilig auf die Wachstumsentwicklung aus.<br />
BERICHT DES VORSTANDS 87
Aventis Kerngeschäft: Umsatz nach Regionen<br />
Kerngeschäft: Umsatz nach Regionen (1)<br />
In den USA, dem weltweit größten Pharma-Markt,<br />
wurde im Jahr 2002 ein Umsatz von<br />
€ 6 859 Millionen erzielt. Dies entspricht einem<br />
Zuwachs von 15,0 % gegenüber € 5 964 Millionen im<br />
Jahr 2001 (operativ: 21,4 %), der in erster Linie durch<br />
den anhaltend großen Erfolg der strategischen<br />
Produkte getragen wurde. Auf die USA entfielen im Jahr<br />
2002 39,0 % des Umsatzes im Kerngeschäft gegenüber<br />
36,0 % im Vorjahr.<br />
Der Umsatz von Allegra stieg um 15,7 % (operativ:<br />
+ 22,2 %) auf € 1 730 Millionen, wobei diese<br />
Steigerung vor allem auf verstärkte Werbemaßnahmen,<br />
direkt an die Patienten gerichtete Werbung sowie durch<br />
eine Vertriebsunterstützung durch externe<br />
Verkaufsteams zurückzuführen ist.<br />
Der Umsatz von Lovenox wuchs im Jahr 2002 um<br />
4,1 % (operativ: + 10,0 %) auf € 1 013 Millionen. Dieser<br />
Anstieg ist die Folge der Verdopplung der Anzahl der<br />
Pharmareferenten auf fast 700 seit Mitte 2002 und der<br />
Tatsache, dass Lovenox das niedermolekulare Heparin<br />
88 BERICHT DES VORSTANDS<br />
(in Millionen €, Ausnahme: Angaben in Prozent<br />
Land/Region 2002 2001 (2) Operative Veränderung,<br />
Veränderung gesamt<br />
in % in %<br />
Nordamerika (USA/Kanada) 7 246 6 336 20,8 % 14,4 %<br />
Frankreich 2 295 2 245 4,7 % 2,2 %<br />
Deutschland 1 086 1 058 2,9 % 2,6 %<br />
Übrige europäische Länder (3) 2 259 2 075 9,4 % 8,9 %<br />
Europa, gesamt 5 641 5 379 6,2 % 4,9 %<br />
Lateinamerika (4) 1 003 1 227 5,2 % – 18,3 %<br />
Japan 923 987 2,7 % – 6,5 %<br />
Übrige Welt 2 036 1 940 11,1 % 4,9 %<br />
Bulk-Produkte 742 706 – 3,8 % 5,0 %<br />
Gesamt 17 591 16 576 11,6 % 6,1 %<br />
1) Das Tiergesundheits-Joint Venture Merial und das Impfstoff-Joint Venture Aventis Pasteur MSD, die nach der Equity-Methode einbezogen werden, sind nicht enthalten.<br />
2) Ohne Aventis Behring, das nicht zum Kerngeschäft von Aventis gehört.<br />
3) In erster Linie andere EU-Mitgliedstaaten und Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraums. Die Umsätze der osteuropäischen Länder sind in der Position „Übrige<br />
Welt“ enthalten.<br />
4) Die Fähigkeit von Aventis zur Forderungsrealisierung und die Höhe der künftigen Umsätze in bestimmten Ländern Lateinamerikas könnten durch die dort derzeit<br />
herrschende Wirtschaftskrise nachteilig beeinflusst werden. Obwohl sich diese Krise erheblich auf den Lateinamerika-Umsatz auswirken könnte, geht Aventis nicht davon<br />
aus, dass sie sich in wesentlicher Weise im Konzernabschluss niederschlagen wird.<br />
mit dem breitesten Indikationsspektrum dieser<br />
Heparin-Kategorie (LMHW) ist. Mit einem umsatzbezogenen<br />
Marktanteil von über 90 % ist Lovenox auf dem<br />
amerikanischen LMWH-Markt der Marktführer und<br />
konnte durch die Verabreichung zur Prävention tiefer<br />
Venenthrombosen bei bettlägerigen Patienten mit<br />
inneren Erkrankungen weiter zulegen. Dagegen wirkte<br />
sich die Änderung des Beipackzettels hinsichtlich der<br />
Verabreichung dieses Produkts an Schwangere mit<br />
einer künstlichen Herzklappe negativ auf das Umsatzwachstum<br />
in den USA aus, das unter den Erwartungen<br />
blieb.<br />
Der Umsatz von Taxotere stieg im Jahr 2002 um<br />
29,5 % (operativ: + 36,8 %) auf € 701 Millionen. Die<br />
Differenzierung gegenüber anderen zytotoxischen<br />
Produkten ist nach wie vor der wichtigste<br />
Wachstumsmotor. Der Umsatz von Taxotere wurde<br />
begünstigt durch die solide Position des Produkts<br />
bei der Primärbehandlung von metastasierendem<br />
Brustkrebs, wo es Ende Oktober 2002 mit einen
Marktanteil von 37 % die Spitzenposition einnahm.<br />
Daneben besetzt Taxotere mit einem Marktanteil von<br />
48 % per Ende Oktober 2002 eine Spitzenposition in<br />
der Zusatzbehandlung von nicht-kleinzelligem<br />
Lungenkrebs; gleichzeitig wird es zunehmend für die<br />
Primärbehandlung dieser Tumorart eingesetzt. Am<br />
27. November 2002 hat die FDA den Einsatz von<br />
Taxotere zur Primärbehandlung von nicht-kleinzelligem<br />
Lungenkrebs zugelassen. Derzeit werden umfangreiche<br />
klinische Studien über den Einsatz von Taxotere zur<br />
Therapierung von Brustkrebs im Frühstadium sowie<br />
Prostata-, Ovarial- und Magenkrebs durchgeführt.<br />
Actonel steigerte in den USA im Jahr 2002 seinen<br />
Umsatz deutlich und konnte seinen Anteil an den<br />
Gesamtverschreibungen für Osteoporose von<br />
8,7 % auf 15 % erhöhen.<br />
Auch das im Mai 2001 in den USA eingeführte Lantus<br />
verzeichnete im Jahr 2002 mit einem Umsatz von<br />
€ 239 Millionen gute Ergebnisse, die nicht zuletzt auf<br />
die Bildung eines auf dieses Produkt spezialisierten<br />
Vertriebsteams zurückzuführen sind. Ende Dezember<br />
2002 entfielen auf Lantus 34,6 % aller in den USA auf<br />
dem Markt für langwirkende Insuline neu gelieferten<br />
Einheiten.<br />
Der Umsatz von Dermik, der Geschäftseinheit für<br />
dermatologische Produkte in den USA, betrug im Jahr<br />
2002 € 391 Millionen. Durch den Erfolg von Benzaclin<br />
konnte Dermik Ende 2002 auf dem US-amerikanischen<br />
Markt für Akne-Produkte einen Marktanteil von 21 %<br />
erreichen.<br />
Zur guten Geschäftsentwicklung in den USA trugen<br />
auch die Umsatzsteigerungen bei Impfstoffen bei.<br />
Umsätze der strategischen Produkte in den USA (in Millionen €, Ausnahme: Angaben in Prozent)<br />
Strategisches Produkt 2002 2001 Operative Veränderung, Anteil am<br />
Veränderung gesamt Gesamtumsatz<br />
in % in % in den USA<br />
im Jahr 2002<br />
in %<br />
Allegra/Telfast 1 730 1 495 22,2 % 15,7 % 25,2 %<br />
Lovenox/Clexane 1 013 973 10,0 % 4,1 % 14,8 %<br />
Taxotere 701 541 36,8 % 29,5 % 10,2 %<br />
Amaryl 200 168 25,9 % 19,2 % 2,9 %<br />
Lantus 239 58 – – 3,5%<br />
Copaxone (1) 434 330 39,0 % 31,6 % 6,3 %<br />
Nasacort 267 203 38,8 % 31,5 % 3,9 %<br />
Arava 185 187 4,9 % – 0,7 % 2,7 %<br />
1) Vertrieb in Zusammenarbeit mit Teva Pharmaceutical.<br />
In Frankreich ist das bei verschreibungspflichtigen<br />
Arzneimitteln verzeichnete Umsatzwachstum teilweise<br />
auf die Entscheidung der französischen Gesundheitsbehörden<br />
zum präventiven Kauf zusätzlicher Quantitäten<br />
von Antibiotika zur Bildung von Vorräten zurückzuführen,<br />
um für einen eventuellen Terroranschlag mit<br />
biologischen Waffen gerüstet zu sein. Auch die<br />
strategischen Produkte haben zur günstigen Umsatzentwicklung<br />
beigetragen, insbesondere Taxotere,<br />
das einen signifikanten Anteil am Markt der Taxane<br />
erreichte. Die Umsatzentwicklung von Delix/Tritace<br />
wurde weiterhin von den Ergebnissen der HOPE-Studie<br />
begünstigt. Eine erfreuliche Umsatzentwicklung erfuhr<br />
auch das neu eingeführte Antibiotikum Ketek. Im Lauf<br />
BERICHT DES VORSTANDS 89
des zweiten Halbjahres 2002 wirkte sich auf die<br />
Umsätze der patentgeschützten Arzneimittel eine<br />
Vereinbarung zwischen den Allgemeinärzten und den<br />
Versicherungsträgern aus, wonach die Ärzte höhere<br />
Honorare erhalten, wenn sie im Gegenzug einen<br />
höheren Anteil von Generika verschreiben.<br />
Der moderate Umsatzanstieg bei verschreibungspflichtigen<br />
Arzneimitteln in Deutschland war auf die<br />
verschiedenen Maßnahmen zur Kostendämmung im<br />
Gesundheitswesen zurückzuführen: Die für die Ärzte<br />
vorgeschriebenen Arzneimittelausgabenbudgets haben<br />
zu einer Änderung des Verschreibungverhaltens zu<br />
Gunsten kleinerer Mengen, preisgünstigerer Präparate<br />
und eines höheren Anteils von Generika geführt. Auch<br />
wirkte sich die Aut-Idem-Regelung, nach der Apotheker<br />
gehalten sind, Markenpräparate durch preisgünstigere<br />
Generika zu ersetzen, negativ auf die Preise aus,<br />
insbesondere im Laufe des zweiten Halbjahrs 2002.<br />
Gleichzeitig lastete der Parallelimport hoher<br />
Volumina bestimmter strategischer Produkte auf der<br />
Umsatzentwicklung. Trotz dieser negativen Faktoren ist<br />
der Umsatz von Delix/Tritace deutlich gestiegen, nicht<br />
zuletzt durch eine Verstärkung der Vertriebs- und<br />
Werbemaßnahmen, durch die Zulassung des Produkts<br />
zur Prävention von Schlaganfällen, Herzinfarkten und<br />
tödlich verlaufenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei<br />
Risikopatienten und durch den nachhaltigen Einfluß<br />
der positiven Ergebnisse der HOPE-Studie. Auch bei<br />
Lovenox/Clexane und Lantus wurden erfreuliche<br />
Umsatzzuwächse verzeichnet. Copaxone, ein für die<br />
Behandlung der schubweise verlaufenden multiplen<br />
Sklerose zugelassenes Medikament, konnte im ersten<br />
vollen Vertriebsjahr seit seiner Einführung eine<br />
exzellente Umsatzentwicklung verzeichnen.<br />
In Japan wurden mehrere ausgewählte nichtstrategische<br />
Produkte mit weiterhin hohem<br />
Wachstumspotenzial im Rahmen von Abkommen über<br />
den gemeinsamen Vertrieb an Partner veräußert,<br />
um über höhere Ressourcen für strategische Produkte<br />
zu verfügen. Die Umsatzentwicklung in Japan wurde<br />
vor allem durch Allegra/Telfast begünstigt, das seinen<br />
Anteil am Markt für Rhinitis und Nesselsucht ausbauen<br />
konnte und das im April 2002 auch für eine dermatolo-<br />
90 BERICHT DES VORSTANDS<br />
gische Indikation eingeführt wurde. Zu den übrigen<br />
Wachstumsmotoren zählten die gute Entwicklung<br />
von Taxotere, das von einem breiten Spektrum an<br />
Indikationen profitiert, darunter die Behandlung<br />
von Magen- und Ovarialkrebs und von Malignomen<br />
im Kopf- und Halsbereich, die von Amaryl, das zur<br />
führenden Marke bei Sulfonylharnstoffen avancierte,<br />
von Actonel, das in Japan im Mai 2002 eingeführt und<br />
in Zusammenarbeit mit Eisai vermarktet wurde, und<br />
von Targocid, das seinen Marktanteil durch einen mit<br />
Fujisawa geschlossenen Vermarktungsvertrag steigern<br />
konnte.<br />
Kerngeschäft: Analyse der Ertragskraft<br />
Die Bruttomarge verbesserte sich im Aventis<br />
Kerngeschäft im Jahr 2002 auf 74,1 %, von 73,3 %<br />
im Vorjahr. Die Steigerung resultiert hauptsächlich<br />
aus dem verbesserten Produkt-Mix, der stärkeren<br />
Fokussierung auf strategische Produkte und einer<br />
Steigerung der Umsätze in den USA.<br />
Die Verwaltungs- und Vertriebskosten sowie die<br />
sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge<br />
gingen um 2,5 % auf € 5 541 Millionen zurück, von<br />
€ 5 682 Millionen im Jahr 2001. Diese Position umfasst<br />
auch die gesamten Aufwendungen der Corporate-<br />
Aktivitäten. Zusätzliche Aufwendungen für Verkaufsförderung<br />
und Werbemaßnahmen für die strategischen<br />
Produkte, die Erweiterung der Vertriebsmannschaften<br />
in wichtigen Ländern sowie die Einführung des<br />
Antibiotikums Ketek in verschiedenen europäischen<br />
Märkten wurden durch geringere Aufwendungen für<br />
nicht-strategische Produkte und Corporate-Aktivitäten<br />
sowie Erlöse aus der Veräußerung von Produkten<br />
(Synercid, Intal, Delursan und Deflazacort) mehr als<br />
ausgeglichen. Der Rückgang ist zum Teil auch auf<br />
günstige Wechselkurseinflüsse bei US-Dollar-basierten<br />
Aufwendungen zurückzuführen. Diese Aufwendungen<br />
machten im Jahr 2002 31,5 % des Kerngeschäfts-<br />
Umsatzes im Vergleich zu 34,3 % im Vorjahr aus.<br />
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung<br />
stiegen im Jahr 2002 um 8,6 % auf € 3 141 Millionen<br />
oder 17,9 % des Umsatzes im Kerngeschäft, verglichen<br />
mit € 2 891 Millionen oder 17,4 % des Umsatzes im
Jahr 2001. Gestiegene Aufwendungen für klinische<br />
Studien und neue Vereinbarungen zur gemeinsamen<br />
Entwicklung und Vermarktung von Produkten zur<br />
Abrundung der Produktpalette, wie Genasense von<br />
Genta (Krebstherapie) und DiaPep277 von Peptor Ltd<br />
zur Prävention und Behandlung von latentem<br />
autoimmunem Diabetes bei Erwachsenen, trugen<br />
in erster Linie zum Anstieg bei.<br />
Die Goodwill-Abschreibungen gingen im Jahr 2002<br />
mit € 543 Millionen gegenüber dem Vorjahresbetrag<br />
von € 564 Millionen geringfügig zurück.<br />
Das Betriebsergebnis stieg im Jahr 2002 auf € 3 754<br />
Millionen, von € 3 004 Millionen im Vorjahr. Das<br />
Betriebsergebnis im Segment Verschreibungspflichtige<br />
Arzneimittel stieg auf € 3 326 Millionen, von € 2 864<br />
Millionen im Jahr 2001, insbesondere infolge der<br />
Umsatzausweitung und der Verbesserung der<br />
Bruttomarge. Im Impfstoff-Geschäft erhöhte sich das<br />
Betriebsergebnis vom Vorjahresbetrag in Höhe von<br />
€ 367 Millionen auf € 540 Millionen, bedingt durch<br />
die Steigerung des Umsatzes und niedrigere<br />
Verwaltungs- und Vertriebskosten sowie sonstige<br />
betriebliche Aufwendungen und Erträge.<br />
Der Ergebnisanteil der anteilig („at equity“)<br />
einbezogenen Unternehmen ging im Jahr 2002 auf<br />
€ 208 Millionen zurück, von € 214 Millionen im<br />
Vorjahr, vor allem durch den geringfügig niedrigeren<br />
Ergebnisbeitrag des Tiergesundheits-Geschäfts Merial.<br />
Der Umsatz dieses nach der Equity-Methode<br />
einbezogenen Gemeinschaftsunternehmens mit Merck<br />
& Co. erhöhte sich im Jahr 2002 auf operativer<br />
Grundlage um 4 % und erreichte € 1 825 Millionen;<br />
im Vorjahr betrug sich der Umsatz € 1 853 Millionen.<br />
Das EBITA belief sich im Jahr 2002 auf € 4 505<br />
Millionen, das sind 19,1 % mehr als im Vorjahr mit<br />
€ 3 783 Millionen. Die EBITA-Quote verbesserte sich<br />
um 2,8 Prozentpunkte auf 25,6 % des Umsatzes, von<br />
22,8 % im Vorjahr. Ein positiver Einfluss aus der<br />
Absicherung des Währungsrisikos wurde durch<br />
nachteilige Wechselkursveränderungen annähernd<br />
ausgeglichen.<br />
Die Netto-Zinsaufwendungen lagen im Jahr 2002 bei<br />
€ 148 Millionen im Vergleich zu € 228 Millionen im<br />
Vorjahr. Der Rückgang ergab sich aus der Verringerung<br />
der Finanzschulden und niedrigeren Zinssätzen.<br />
Der Gewinn nach Steuern stieg im Jahr 2002 auf<br />
€ 2 081 Millionen, von € 1 630 Millionen im Vorjahr.<br />
Das Ergebnis je Aktie betrug € 2,62 im Jahr 2002 im<br />
Vergleich zu € 2,07 im Vorjahr. Vor Goodwill-Abschreibungen<br />
stieg der Gewinn je Aktie von € 2,79 auf<br />
€ 3,31.<br />
Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts: Geschäftsverlauf<br />
2002 und 2001 *<br />
Im Jahr 2002 ergaben sich bei den Aktivitäten<br />
außerhalb des Kerngeschäfts folgende Veränderungen:<br />
• Das Geschäft mit Blutplasmaprodukten von Aventis<br />
Behring ist seit Januar 2002 nicht mehr dem<br />
Kerngeschäft zugeordnet.<br />
• Im ersten Halbjahr 2002 wurde die Veräußerung<br />
von zwei großen Arbeitsgebieten außerhalb des<br />
Kerngeschäfts abgeschlossen:<br />
- Im April 2002 wurde Aventis Animal Nutrition an CVC<br />
Capital Partners veräußert.<br />
- Im Juni 2002 wurde die 76 %-Beteiligung an Aventis<br />
CropScience an Bayer verkauft.<br />
BERICHT DES VORSTANDS 91
Zusammengefasste Gewinn- und Verlustrechnung (*)<br />
Übrige Aktivitäten (in Millionen €)<br />
Zusammengefasste Gewinn- und Verlustrechnung 2002 (1) (1) (2) 2001<br />
Umsatzerlöse 3 066 6 439<br />
Herstellungskosten (2 050) (3 599)<br />
Betriebliche Aufwendungen (1 940) (2 205)<br />
Betriebsergebnis (924) 635<br />
Equity-Ergebnis (157) (129)<br />
Zinsergebnis (161) (476)<br />
Sonstige Erträge und Aufwendungen (netto) 1 453 (82)<br />
Ergebnis vor Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter 211 (52)<br />
Steuern vom Einkommen und Ertrag (159) 20<br />
Ergebnisanteil anderer Gesellschafter (42) (93)<br />
Gewinn nach Steuern 10 (125)<br />
(*) Ungeprüft.<br />
1) Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts einschließlich Aventis Behring.<br />
2) Die Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr 2001 beinhaltet Messer Griesheim, die zum 1. April 2001 dekonsolidiert wurde. Der Umsatz von Messer Griesheim belief sich<br />
bis zu diesem Zeitpunkt auf € 435 Millionen.<br />
Der Umsatz der nicht zum Kerngeschäft gehörenden<br />
Aktivitäten verringerte sich im Jahr 2002 von € 6 439<br />
Millionen auf € 3 066 Millionen. Darin ist das Geschäft<br />
von Aventis CropScience und von Animal Nutrition bis<br />
zur Veräußerung dieser Aktivitäten im Juni und im<br />
April 2002 für fünf bzw. drei Monate berücksichtigt.<br />
Beim Betriebsergebnis war im Jahr 2002 ein Verlust<br />
von € 924 Millionen zu verzeichnen, nach einem<br />
Gewinn von € 635 Millionen im Vorjahr. Der Verlust<br />
resultierte aus Abschreibungen auf langfristige<br />
Vermögenswerte und den Goodwill von Aventis Behring<br />
in Höhe von insgesamt € 727 Millionen. Auch die<br />
Veräußerung von Aventis CropScience und Aventis<br />
Animal Nutrition wirkte sich negativ auf die<br />
Entwicklung des Betriebsergebnisses aus.<br />
Die sonstigen nicht betrieblichen Aufwendungen<br />
und Erträge ergaben saldiert einen Ertrag von<br />
€ 1 453 Millionen gegenüber einem Aufwand von<br />
€ 82 Millionen im Vorjahr.<br />
92 BERICHT DES VORSTANDS<br />
Im Jahr 2002 stammen die in dieser Position<br />
erfassten Erträge aus der Veräußerung von Vermögenswerten<br />
vor allem aus dem Verkauf von Aventis<br />
CropScience und von Aventis Animal Nutrition.<br />
Diese Erträge wurden durch die Bildung von<br />
Rückstellungen für Risiken in Zusammenhang mit<br />
den veräußerten Aktivitäten sowie für Umweltrisiken<br />
vermindert.<br />
Blutplasmaprodukte<br />
Blutplasmaprodukte erlösten im Jahr 2002 einen<br />
Umsatz von € 1 068 Millionen, das sind 5,4 % weniger<br />
als der Vorjahresumsatz von € 1 129 Millionen<br />
(operativ + 1,8 %).<br />
Ursache hierfür waren in erster Linie Einbußen bei<br />
den Albuminen Monoclate und Beriplast; sie konnten<br />
durch den Anstieg bei Helixate FS/NexGen teilweise<br />
ausgeglichen werden, nachdem die Lieferschwierigkeiten<br />
des Vorjahres behoben waren.
Das operative Ergebnis des Blutplasma-Geschäfts war<br />
mit € 689 Millionen negativ, verglichen mit einem<br />
Betriebsgewinn von € 60 Millionen im Jahr 2001.<br />
Zum 31. Dezember 2002 lag der Buchwert von Aventis<br />
Umsatz der Blutplasmaprodukte nach Produktfamilie (in Millionen €, Ausnahme: Angaben in Prozent<br />
Rhodia<br />
Der Umsatz des Spezialchemikalien-Herstellers Rhodia,<br />
an dem Aventis mit 25,2 % beteiligt ist, betrug im Jahr<br />
2002 € 6 617 Millionen, das sind 9,1 % weniger als im<br />
Vorjahr mit € 7 279 Millionen.<br />
Durch strukturelle Veränderungen ging der Umsatz<br />
um 3,8 % und durch Wechselkursveränderungen um<br />
weitere 3,9 % zurück. Bereinigt um diese Einflüsse sank<br />
der Umsatz um 1,5 % (dabei wurden die Auswirkungen<br />
der um 2,4 % gesunkenen Preise durch den<br />
verbesserten Produkt-Mix und höhere Absatzmengen<br />
um 0,9 % teilweise ausgeglichen). Bei erneut<br />
schwierigen Marktbedingungen im Jahr 2002 kamen<br />
die anhaltende Wirtschaftsschwäche und Anlaufschwierigkeiten<br />
in der Produktion erschwerend hinzu.<br />
Angesichts der fortgesetzt rückläufigen Kursentwicklung<br />
der Rhodia Aktie im Geschäftsjahr 2002 hat<br />
Aventis zum 31. Dezember 2002 eine Wertberichtigung<br />
in Höhe von € 251 Millionen vorgenommen, um den<br />
Buchwert dieser Beteiligung an den Marktwert<br />
anzupassen. Diese Wertberichtigung ist in der Gewinnund<br />
Verlustrechnung in der Position „Ergebnisanteil<br />
der at equity bewerteten Unternehmen“ ausgewiesen.<br />
2002 2001 Operative Veränderung,<br />
Veränderung gesamt<br />
in % in %<br />
Blutplasmaprodukte 1 068 1 129 – 1,8 % – 5,4 ‰<br />
davon<br />
Produktfamilie<br />
Behring über den erwarteten nicht abgezinsten Cash<br />
Flows. Deshalb wurde eine Wertberichtigung in Höhe<br />
von € 727 Millionen auf der Basis der abgezinsten Cash<br />
Flows vorgenommen.<br />
Blutgerinnung 471 484 – 0,2 % – 2,8 %<br />
Intensivmedizinische Behandlung 274 300 – 4,8 % – 8,7 %<br />
Immunglobuline 225 229 2,7 % – 1,7 %<br />
Wundheilungsmittel 64 77 – 10,8 % – 16,5 %<br />
Am 29. November 2002 bot Aventis im Rahmen eines<br />
Barangebots den Rückkauf aller Schuldverschreibungen<br />
an, die in Aktien der Rhodia S.A. umgetauscht werden<br />
können. Nach Ablauf der Angebotsfrist von fünf Tagen,<br />
die am 5. Dezember 2002 endete, lagen Aventis 98,6 %<br />
aller Schuldverschreibungen zum Rückkauf vor.<br />
Anschließend übte der Konzern die Option zur<br />
vorzeitigen Rückzahlung der restlichen noch<br />
ausstehenden Schuldverschreibungen aus. Diese<br />
vorzeitige Rückzahlung wurde am 17. Januar 2003<br />
abgeschlossen, so dass keine Schuldverschreibungen<br />
mehr in Umlauf sind. Dadurch vergrößerte Aventis den<br />
Handlungsspielraum für die Veräußerung der Rhodia-<br />
Beteiligung. Die Transaktion hatte keinen wesentlichen<br />
Einfluss auf Finanzschulden oder Betriebsergebnis von<br />
Aventis.<br />
Aventis CropScience<br />
Der bei Aventis konsolidierte Umsatz belief sich im Jahr<br />
2002 auf € 1 831 Millionen im Vergleich zu € 4 303<br />
Millionen im Vorjahr. Der Rückgang ergibt sich aus der<br />
Veräußerung von Aventis CropScience im Juni 2002.<br />
Das Betriebsergebnis erreichte € 253 Millionen im Jahr<br />
2002, nach € 615 Millionen im gesamten Vorjahr.<br />
BERICHT DES VORSTANDS 93
Aventis Animal Nutrition<br />
Der bei Aventis konsolidierte Umsatz betrug im Jahr 2002<br />
€ 144 Millionen gegenüber € 572 Millionen im Vorjahr.<br />
Der Rückgang ergibt sich aus der Veräußerung von<br />
Animal Nutrition im April 2002.<br />
Im Jahr 2002 verzeichnete Animal Nutrition als Folge<br />
der Bildung von Rückstellungen für Produkthaftungsrisiken<br />
einen hohen operativen Verlust.<br />
Aventis Kerngeschäft 2001 mit bzw. ohne Aventis Behring (*)<br />
(*) Ungeprüft.<br />
94 BERICHT DES VORSTANDS<br />
Vergleichsrechnung für das Aventis Kerngeschäft 2001<br />
mit bzw. ohne Aventis Behring<br />
Das Geschäft mit Blutplasmaprodukten von Aventis<br />
Behring ist seit 1. Januar 2002 nicht mehr dem<br />
Kerngeschäft von Aventis zugeordnet und wird<br />
unter den übrigen Aktivitäten geführt. Zur besseren<br />
Vergleichbarkeit wird nachfolgend das Aventis<br />
Kerngeschäft 2001 mit bzw. ohne Aventis Behring<br />
dargestellt:<br />
(in Millionen €)<br />
2001 2001 2001 2001<br />
Ohne Aventis Eliminie- Aventis Mit Aventis<br />
Behring rungen (1) Behring (2) Behring (3)<br />
Umsatzerlöse 16 576 (31) 1 129 17 674<br />
Herstellungskosten<br />
Verwaltungs- und Vertriebskosten sowie sonstige betriebliche<br />
(4 418) 31 (697) (5 084)<br />
Aufwendungen und Erträge (5 682) (268) (5 951)<br />
Forschungs- und Entwicklungskosten (2 891) (86) (2 977)<br />
Aufwendungen für Strukturmaßnahmen (16) (16)<br />
Goodwill-Abschreibungen (564) (18) (583)<br />
Betriebsergebnis 3 004 60 3 064<br />
Equity-Ergebnis 214 214<br />
Zinsergebnis (228) 13 (65) (280)<br />
Sonstige Aufwendungen und Erträge (52) 17 (20) (55)<br />
Ergebnis vor Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter 2 938 30 (25) 2 943<br />
Steuern vom Einkommen und Ertrag (1 131) 33 (35) (1 133)<br />
Ergebnisanteil anderer Gesellschafter (48) (48)<br />
Vorzugsdividenden (128) (128)<br />
Gewinn nach Steuern 1 630 62 (59) 1 633<br />
Anzahl der ausstehenden Aktien (in Millionen) 788 788<br />
Ergebnis je Aktie (in €) 2,07 2,07<br />
Ergebnis je Aktie vor Goodwill-Abschreibungen (in €) (4) (5) 2,79 2,81<br />
EBITA (4) (6) 3 783 78 3 861<br />
EBIT (4) (7) 3 218 60 3 278<br />
1) Eliminierung der Geschäfte zwischen verbundenen Unternehmen unter Beteiligung von Aventis Behring.<br />
2) Gewinn- und Verlustrechnung von Aventis Behring vor Eliminierung dieser Transaktionen.<br />
3) Wie ursprünglich berichtet .<br />
4) Entspricht nicht den allgemein anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen.<br />
5) Siehe auch den Abschnitt „Definition der Position Ergebnis je Aktie vor Goodwill-Abschreibungen in der Gewinn- und Verlustrechnung“.<br />
6) Siehe auch den Abschnitt „Definition der Position EBITA in der Gewinn- und Verlustrechnung“.<br />
7) Siehe auch den Abschnitt „Definition der Position EBIT in der Gewinn- und Verlustrechnung“.
ANDERE WICHTIGE FINANZINFORMATIONEN<br />
Konsolidierte Finanzdaten von Aventis<br />
Für das am 31. Dezember abgelaufene Geschäftsjahr (in Millionen € (1), Ausnalme: Angaben je Aktie)<br />
Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung 2002 2001 2000 1999 1998<br />
Umsatzerlöse 20 622 22 941 22 304 12 598 13 232<br />
Betriebsergebnis 2 830 3 639 617 (544) 969<br />
Ergebnis vor Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter 3 692 2 886 (25) (823) 1 138<br />
Steuern vom Einkommen und Ertrag (1 430) (1 111) (60) 42 (343)<br />
Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn (Verlust) (86) (142) (85) (70) (9)<br />
Gewinn (Verlust) vor Ansprüchen aus Vorzugsrechten 2 176 1 633 (29) (851) 786<br />
Ansprüche aus Vorzugsrechten (2) (85) (128) (118) (119) (142)<br />
Den Stammaktionären von Aventis zustehender Gewinn (Verlust) (3) 2 091 1 505 (147) (970) 644<br />
Unverwässertes Ergebnis je Stammaktie 2,64 1,91 (0,19) (2,49) 1,75<br />
Dividende je Stammaktie (4) 0,70 0,58 0,50 0,45 0,60<br />
Durchschnittliche Anzahl der Stammaktien im Umlauf (in Tausend) 793 412 787 554 780 546 390 148 367 752<br />
Angaben zur Bilanz:<br />
Nettoumlaufvermögen (5) (832) (1 154) (1 099) (2 913) (776)<br />
Sachanlagen 4 455 5 740 7 498 7 496 5 339<br />
Aktiva, gesamt 31 073 39 234 42 183 41 578 24 318<br />
Lang- und mittelfristige Finanzschulden (6) Rückstellungen und Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit<br />
1 787 4 652 8 216 6 437 3 868<br />
von mehr als einem Jahr 6 987 7 225 6 994 5 944 2 642<br />
Nettoverschuldung (7) 3 452 9 195 13 133 12 270 6 172<br />
Anteile anderer Gesellschafter 159 913 1 029 1 460 1 028<br />
Rückzahlbare Vorzugsaktien 89 200 272 325 339<br />
Eigenkapital 11 335 12 021 10 561 10 371 7 750<br />
Sonstige Angaben:<br />
Investitionen in Sachanlagen 1 000 1 245 1 570 746 776<br />
Forschungs- und Entwicklungskosten (8) 3 420 3 481 3 479 1 475 1 276<br />
(1) Euro-Beträge für Berichtszeiträume vor dem 1. Januar 1999 wurden zu dem am 1. Januar 1999 geltenden offiziellen Kurs von 1 Euro = 6,55957 FRF umgerechnet.<br />
(2) Ansprüche aus Vorzugsrechten betreffen die Zahlungen für (a) Vorzugsaktien der Serie A, (b) rückzahlbare Vorzugsaktien, (c) Partizipationsscheine<br />
und (d) Partizipationsscheine der Serie A, nachrangige Wertpapiere mit unbefristeter Laufzeit.<br />
(3) Aktien umfassen die Stammaktien „A“ und die Vorzugsaktien „B“. Im Jahr 1998 hat Rhône-Poulenc alle 926 820 Vorzugsaktien „B“ in Stammaktien „A“ im Verhältnis 1:1<br />
umgewandelt (siehe Beschreibung des Gesellschaftskapitals von Aventis: Entwicklung des Gesellschaftskapitals).<br />
(4) Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2002 wird den Aktionären auf der Hauptversammlung im April 2003 zur Beschlussfassung vorgelegt.<br />
(5) Netto-Umlaufvermögen entspricht dem gesamten Umlaufvermögen abzüglich der gesamten kurzfristigen Verbindlichkeiten.<br />
(6) Lang- und mittelfristige Finanzschulden umfassen auch Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Verträgen. Sie enthalten jedoch nicht den kurzfristigen Teil<br />
(Laufzeit unter einem Jahr) der lang- und mittelfristigen Finanzschulden.<br />
(7) Nettoverschuldung entspricht dem Gesamtbetrag der Überziehungskredite bei Banken, der kurz-, mittel- und langfristigen Finanzschulden und Schuldverschreibungen<br />
abzüglich der flüssigen Mittel, der kurzfristigen Geldeinlagen (Festgeld, Geldmarktpapiere, etc.) und der börsengängigen Wertpapiere.<br />
(8) Ohne erworbene Forschungs- und Entwicklungsprojekte.<br />
BERICHT DES VORSTANDS 95
Erläuterungen zu den wichtigsten<br />
Rechnungslegungsgrundsätzen<br />
Bilanzierung von Wertminderungen<br />
Langfristige Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten<br />
verbucht und über eine ihrer Verwendung<br />
entsprechende Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />
Der Buchwert dieser Vermögenswerte wird auf die<br />
regelmäßig auf eventuelle Wertminderungen überprüft.<br />
Liegen Hinweise auf eine Wertminderung vor, z.B.<br />
veränderte betriebliche Bedingungen, wird die<br />
Vornahme einer Wertberichtigung geprüft.<br />
Die Anwendung dieser Grundsätze zur Bilanzierung<br />
von Wertminderungen erfolgt aufgrund von<br />
Schätzungen und Beurteilungen wie dem Grund der<br />
Wertminderung und der Höhe künftiger Cash Flows, der<br />
Einschätzung künftiger Marktentwicklungen und der<br />
Entwicklung anderer Szenarien, etc. Die tatsächlichen<br />
Ereignisse und Entwicklungen können von diesen<br />
Beurteilungen und Schätzungen abweichen und sich so<br />
auf die Bilanzierung von Wertminderungen auswirken.<br />
Betriebliches Vermögen<br />
Bei der Ermittlung der betrieblichen Vermögenswerte, bei<br />
denen möglicherweise eine Wertminderung eingetreten<br />
ist, werden die Sachanlagen und immateriellen<br />
Anlagewerte, bei denen Hinweise auf eine<br />
Wertminderung vorliegen, einer eingehenden Prüfung<br />
unterzogen.<br />
Im Rahmen dieser Prüfung wird der Buchwert dieser<br />
Vermögenswerte mit den durch diese Vermögenswerte<br />
zu erzielenden künftigen Cash Flows unter Ausschluss<br />
der Zinsaufwendungen, jedoch einschließlich der<br />
Erneuerungsinvestitionen verglichen, die für die<br />
Erhaltung der operativen Kapazität erforderlich sind.<br />
Ergibt sich aus diesem Vergleich ein Wertverlust des<br />
betreffenden Vermögenswertes, wird dieser anhand der<br />
Differenz zwischen dem Buchwert und dem Zeitwert<br />
bemessen.<br />
Der Zeitwert eines Vermögenswertes wird anhand<br />
einer der drei folgenden Methoden ermittelt:<br />
- anhand von Referenzwerten, die auf liquiden Märkten<br />
96 BERICHT DES VORSTANDS<br />
vorliegen<br />
- anhand von Schätzungen auf der Grundlage<br />
vergleichbarer Vermögenswerte<br />
- anhand von Schätzungen auf der Grundlage von<br />
Bewertungsmethoden, wie z.B. der Barwertermittlung.<br />
Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte<br />
Die zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerte<br />
werden zu Anschaffungskosten gebucht und wertberichtigt,<br />
wenn Hinweise darauf vorliegen, dass ihr<br />
realisierbarer Verkaufspreis unter ihrem Buchwert liegt.<br />
Der realisierbare Verkaufspreis wird anhand ähnlicher<br />
Methoden wie bei der Ermittlung des Zeitwerts des<br />
betrieblichen Vermögens bestimmt. Bei den zur<br />
Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten wird<br />
die Abschreibung unterbrochen.<br />
Zum 31. Dezember 2002 wies der Konzern keine<br />
zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerte auf.<br />
Goodwill-Wertminderungen<br />
Bei Vorliegen von Hinweisen auf eine mögliche<br />
Wertminderung wird die Werthaltigkeit von Geschäftswerten<br />
anhand von abgezinsten Cash Flows überprüft.<br />
Dabei werden dem Buchwert des Geschäftswerts die<br />
abgezinsten Cash Flows des Geschäftsbereichs<br />
gegenübergestellt, dem der Geschäftswert zugeordnet<br />
ist.<br />
Zur Prüfung einer möglichen Wertminderung wird<br />
der gesamte bei der Anschaffung ermittelte Goodwill<br />
den berichtspflichtigen Geschäftseinheiten wie folgt<br />
zugeordnet: Verschreibungspflichtige Arzneimittel,<br />
Impfstoffe, Blutplasmaprodukte, Merial und Corporate-<br />
Aktivitäten.<br />
Die Prüfung von Wertminderungen erfolgt innerhalb<br />
der berichtspflichtigen Geschäftsbereiche. Der anhand<br />
der abgezinsten Cash Flows ermittelte Zeitwert des<br />
berichtspflichtigen Geschäftsbereichs wird sodann mit<br />
dem Buchwert (einschließlich Goodwill) verglichen. Liegt<br />
der Buchwert über dem Zeitwert, wird eine Wertberichtigung<br />
in Höhe der festgestellten Differenz<br />
vorgenommen.<br />
Der Goodwill wird jährlich sowie beim Vorliegen von
Hinweisen auf eine mögliche Wertminderung überprüft.<br />
Im Geschäftsjahr 2002 hat Aventis den Buchwert der<br />
Vermögenswerte (einschließlich Goodwill) des<br />
Blutplasma-Geschäfts anhand der neuesten Prognosen<br />
für die durch diese Vermögenswerte zu erzielenden<br />
Cash Flows überprüft. In Höhe der Differenz zwischen<br />
dem Buchwert und dem Zeitwert (siehe auch Ziffer 2<br />
des Anhangs zum Konzernabschluss) wurde eine<br />
Wertberichtigung gebildet.<br />
Wertverluste bei Beteiligungen<br />
Der Konzern unterscheidet zwischen zwei Kategorien<br />
von Beteiligungen: zum Kerngeschäft gehörende<br />
Beteiligungen und sonstige Beteiligungen.<br />
Zum Kerngeschäft gehörende Beteiligungen werden<br />
gemäß dem Konzept des realisierbaren Wertes (valeur<br />
d’utilité) bewertet, das u.a. strategische Aspekte, den<br />
daraus abgeleiteten wirtschaftlichen Nutzen, die<br />
Absicht einer langfristigen Beteiligung und die<br />
Fähigkeit hierzu berücksichtigt.<br />
Zum 31. Dezember 2002 wurde eine Wertberichtigung<br />
auf den Buchwert der Beteiligung an<br />
Millennium vorgenommen.<br />
Sonstige Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten<br />
bilanziert. Sie werden wertberichtigt, wenn der<br />
Konzern der Ansicht ist, dass sie nicht mehr zu ihrem<br />
Buchwert realisiert werden können.<br />
Der Konzern bildet Rückstellungen für Risiken, wenn<br />
deren Eintritt aufgrund vorliegender Informationen als<br />
wahrscheinlich anzusehen ist und deren Höhe (zum<br />
Bilanzstichtag) zuverlässig eingeschätzt werden kann.<br />
Im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit ist der Konzern<br />
insbesondere Umwelt- und Produkthaftungsrisiken<br />
ausgesetzt.<br />
Des Weiteren haben Aventis und einige ihrer Tochterunternehmen<br />
im Jahr 2002 und in den Jahren davor<br />
Aktivitäten aus den Bereichen Chemie und Agriculture<br />
an Dritte veräußert und im Rahmen dieser<br />
Transaktionen die üblichen Freistellungen<br />
(insbesondere von Umwelt- und Haftungsrisiken)<br />
vereinbart, die auf individueller Basis ausgehandelt<br />
wurden.<br />
Im Umweltbereich werden zur Ermittlung von<br />
Rückstellungen die möglichen Verluste in jedem<br />
einzelnen Fall anhand der verfügbaren Informationen<br />
nach bestem Wissen geschätzt.<br />
Die Ermittlung des potenziellen Risikos vor oder zum<br />
Bilanzstichtag (bzw. zum Datum der Aufsichtsratssitzung)<br />
fußt auf den beiden folgenden Kriterien:<br />
- ein Verfahren wurde eingeleitet oder eine Klage<br />
eingereicht<br />
- auf der Grundlage der vorliegenden Informationen<br />
ist mit einem für den Konzern nachteiligen Ausgang<br />
des Verfahrens oder der Klage zu rechnen.<br />
Bei Produkthaftungsrisiken und bei anderen<br />
Verfahren schätzt der Konzern die Verluste auf<br />
Grundlage vorliegender Tatsachen und Umstände,<br />
früherer Erfahrungswerte in ähnlichen Fällen, der<br />
Anzahl der Streitfälle, der zu erwartenden Gerichtskosten,<br />
Rechtsanwaltskosten und gegebenenfalls der<br />
erwarteten Zahlungen zur Beilegung solcher Streitfälle.<br />
Sind beide Kriterien für die Bildung einer<br />
Rückstellung erfüllt, wird in Höhe des geschätzten<br />
Streitwertes sowie der Verfahrenskosten ein Aufwand<br />
gebucht. Zu erwartende Regressansprüche an Dritte<br />
werden, soweit sie als sicher angesehen werden<br />
können, als Aktivposten ausgewiesen.<br />
Die Beurteilung der Rückstellungen für Risiken<br />
erfolgt auf Basis von Schätzungen, wenn der Konzern<br />
die Schätzung und Feststellung eines Risikos oder eines<br />
wahrscheinlichen Verlustes vornimmt. Zukünftige<br />
Ereignisse wie die Änderung bestehender Gesetze, neue<br />
Ereignisse sowie die Entwicklung anhängiger Verfahren<br />
können zu von den in den Jahresabschlüssen prognostizierten<br />
Fehlbeträgen abweichenden Ergebnissen<br />
führen.<br />
(Weitere Einzelheiten sind in Kapitel 4. „Bericht des<br />
Vorstands – Konzernabschluss“ unter Ziffern 16, 18 und<br />
25 aufgeführt.)<br />
Externes Wachstum<br />
Aventis prüft laufend Gelegenheiten zu Akquisitionen<br />
und Investitionen in den Kerngeschäftsfeldern des<br />
Konzerns und strebt den Abschluss von Transaktionen<br />
einschließlich Akquisitionen und Investitionen an,<br />
die für die Vermögenslage und für die Stärkung oder<br />
BERICHT DES VORSTANDS 97
Erhaltung der strategischen Position des Konzerns in<br />
einem dieser Märkte als vorteilhaft oder erforderlich<br />
erachtet werden.<br />
Veräußerungspolitik<br />
In der Vergangenheit hat Aventis eine Vielzahl nichtstrategischer<br />
Aktivitäten veräußert, um das Unternehmensportfolio<br />
zu fokussieren und die Verschuldung<br />
zu reduzieren.<br />
Im Geschäftsjahr 2002 hat Aventis die im Vorjahr<br />
angekündigte Veräußerung von Aventis CropScience<br />
und von Aventis Animal Nutrition abgeschlossen. Aventis<br />
beabsichtigt die Veräußerung weiterer Aktivitäten<br />
außerhalb des Kerngeschäfts.<br />
Investitionen<br />
Nachstehende Übersicht zeigt die Investitionen<br />
innerhalb der letzten drei Geschäftsjahre.<br />
Investitionen (in Millionen €, Ausnahme: Angaben in Prozent) )<br />
2002 2001 (1) 2000 (1)<br />
Kerngeschäft 864 998 933<br />
Übrige Aktivitäten 136 247 637<br />
Investitionen, gesamt<br />
Investitionen in %<br />
1 000 1 245 1 570<br />
des Konzernumsatzes 4,8 % 5,4 % 7,0 %<br />
1) Aventis Behring wurde den übrigen Aktivitäten zugeordnet.<br />
Die Investitionen der letzten Jahre wurden vor allem<br />
für folgende Ziele eingesetzt:<br />
- Ausbau der Produktionskapazität für neue oder<br />
bereits eingeführte Produkte (insbesondere Lantus<br />
und Lovenox),<br />
- Verbesserung der Produktivität von Anlagen,<br />
- Einhaltung von Sicherheits- und Umweltvorschriften,<br />
- Expansion in geografischen Regionen mit hohem<br />
Wirtschaftswachstum, insbesondere in Nordamerika.<br />
Die Investitionstätigkeit im Kerngeschäft des<br />
Konzerns verzeichnete in den vergangenen drei Jahren<br />
eine relativ konstante Entwicklung. In Zukunft<br />
beabsichtigt Aventis eine Fokussierung der<br />
Investitionen auf die Strategie zur Optimierung der<br />
98 BERICHT DES VORSTANDS<br />
geografischen Präsenz und des Produktsortiments.<br />
Darüber hinaus konzentriert Aventis die Investitionstätigkeit<br />
auf die Erhöhung der Produktionskapazität für<br />
strategische Produkte.<br />
Die geografische Aufteilung der Investitionen stellt<br />
sich wie folgt dar:<br />
Investitionen (in Millionen €)<br />
2002 2001 (2) 2000 (2)<br />
Frankreich 146 171 187<br />
USA 163 323 215<br />
Deutschland 267 203 151<br />
Übrige Welt<br />
Verschreibungspflichtige<br />
122 154 263<br />
Arzneimittel 698 851 816<br />
Impfstoffe 159 143 79<br />
Corporate (1) 7 3 38<br />
Kerngeschäft, gesamt 864 998 933<br />
Übrige Aktivitäten, gesamt 136 247 637<br />
Investitionen, gesamt 1 000 1 245 1 570<br />
1) Der Großteil der durch Corporate getätigten Investitionen entfällt auf Frankreich.<br />
2) Aventis Behring wurde den übrigen Aktivitäten zugeordnet.<br />
Im Geschäftsjahr 2003 beläuft sich das Investitionsvolumen<br />
im Kerngeschäft auf insgesamt rund € 1 000<br />
Millionen. Davon entfällt ein großer Teil (rund € 500<br />
Millionen) auf Industrial Operations an den Standorten<br />
des Konzerns. Die wichtigsten Investitionen betreffen<br />
Produktionsanlagen für strategische Schlüsselprodukte<br />
(Ketek, Lantus, Lovenox und Taxotere), zusätzlich zu den<br />
laufenden Erhaltungsinvestitionen.<br />
In Forschung und Entwicklung wird ein hoher Betrag<br />
in die Ausstattung der Forschungseinrichtungen und die<br />
Unterstützung der Forschungsarbeiten investiert.<br />
Das Impfstoff-Geschäft investiert in den Ausbau der<br />
Produktionskapazität in den USA und in Frankreich,<br />
in neue Forschungsstätten und in Herstellungsprozesse<br />
zur Einhaltung der GMP (Good Manufacturing Practice)<br />
Regeln.<br />
Aventis beabsichtigt, die Investitionen durch Cash<br />
Flow aus der Geschäftstätigkeit des Kerngeschäfts zu<br />
finanzieren.
Auswirkungen von Wechselkursveränderungen<br />
Aventis veröffentlicht den Abschluss in Euro. Da ein<br />
großer Teil der Aktiva, Verbindlichkeiten, Umsätze<br />
und Erträge nicht auf Euro lautet, ist Aventis bei der<br />
Umrechnung aus diesen anderen Währungen Wechselkursschwankungen<br />
ausgesetzt. Diese Währungsschwankungen,<br />
und insbesondere die Schwankungen des Euro<br />
gegenüber dem US-Dollar, können einen wesentlichen<br />
Einfluss auf das Ergebnis des Konzerns haben. So<br />
reduziert ein schwacher US-Dollar den in Euro<br />
angegebenen Wert der Umsätze und des Ergebnisses<br />
von Aventis im Dollar-Raum und in Regionen, deren<br />
Währung an den US-Dollar gekoppelt ist, wie z.B.<br />
Lateinamerika, und beeinträchtigt die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der in Europa hergestellten Produkte gegenüber<br />
aus den USA eingeführten Produkten.<br />
Aventis sichert sich daher mit verschiedenen<br />
Fremdwährungs-Hedginggeschäften ab, um den<br />
Einfluss von Wechselkursschwankungen zu verringern.<br />
Der Konzern sichert einzelne Transaktionen nur in<br />
Ausnahmefällen ab und verfolgt in der Regel eine<br />
globale Hedgingpolitik. Siehe auch Ziffer 1(k) des<br />
Anhangs zum Konzernabschluss.<br />
- Im Jahr 2002 wirkte sich die Aufwertung des Euro<br />
gegenüber dem US-Dollar (Durchschnittskurs von<br />
US $ 0,9456 verglichen mit US $ 0,8956 im Jahr 2001)<br />
nachteilig auf den Umsatz aus. Der negative Einfluss<br />
aus der Aufwertung des Euro auf den Umsatz des<br />
Kerngeschäfts betrug 2,4 %.<br />
- Im Jahr 2001 wirkte sich die Abwertung des Euro<br />
gegenüber dem US-Dollar (Durchschnittskurs von<br />
US $ 0,8956 verglichen mit US $ 0,924 im Jahr 2000)<br />
positiv auf den Umsatz aus. Dies wurde durch den<br />
nachteiligen Einfluss aus der Entwicklung anderer<br />
Währungen kompensiert.<br />
- Im Jahr 2000 wirkte sich die Abwertung des Euro<br />
gegenüber dem US-Dollar (Durchschnittskurs von<br />
US $ 0,924 verglichen mit US $ 1,066 im Jahr 1999)<br />
positiv auf den Umsatz aus.<br />
Vereinbarungen hinsichtlich der französischen<br />
Körperschaftsteuern<br />
Aventis hat gemäß den Bestimmungen der<br />
französischen Steuergesetze (Artikel 209, Abs. 5)<br />
verschiedene spezifische Maßnahmen betreffend die<br />
steuerliche Behandlung ihrer weltweiten Aktivitäten<br />
getroffen. Dementsprechend wurden die französischen<br />
Ertragsteuern von Aventis auf einer weltweit konsolidierten<br />
Basis berechnet. Dadurch kann innerhalb<br />
eines festgesetzten Rahmens das zu versteuernde<br />
Einkommen von Tochtergesellschaften mit Verlusten<br />
von anderen Tochtergesellschaften im selben Land<br />
oder in anderen Ländern verrechnet werden. Die<br />
ursprüngliche Genehmigung für dieses Verfahren<br />
lief am 31. Dezember 1997 ab. Die derzeit gültige<br />
Genehmigung gilt für den Zeitraum von 1998 bis 2000<br />
sowie von 2001 bis 2003. Der Kreis der von dieser<br />
Regelung betroffenen Gesellschaften wurde zum<br />
1. Januar 1999 verändert, um die Life Sciences-Gesellschaften<br />
der Hoechst Gruppe aufzunehmen und die<br />
der Rhodia Gruppe auszuschließen.<br />
Rohstoffe<br />
Die Rohstoffe, ein wesentlicher Bestandteil der<br />
Geschäftstätigkeit von Aventis, werden im normalen<br />
Geschäftsverlauf bei zahlreichen Lieferanten weltweit<br />
eingekauft. Im Allgemeinen sind diese Rohstoffe<br />
weltweit über verschiedene Bezugsquellen erhältlich.<br />
Im Jahr 2002 wurden keine wesentlichen Engpässe oder<br />
Lieferverzögerungen verzeichnet. Auch für das Jahr<br />
2003 werden keine Engpässe oder Lieferverzögerungen<br />
erwartet.<br />
Umwelt-, Produkthaftungs- und Wettbewerbsrisiken<br />
Zum 31. Dezember 2002 betrugen die Rückstellungen<br />
für umweltbezogene Risiken rund € 285 Millionen<br />
und die Rückstellungen für Produkthaftungsrisiken ca.<br />
€ 440 Millionen. Die umweltbezogenen Risiken<br />
beziehen sich auf festgestellte Verluste hinsichtlich<br />
einer potenziellen Haftung in Verbindung mit der<br />
Entsorgung von Materialien (dazu zählt auch die<br />
Einstufung bestimmter Konzerngesellschaften als<br />
BERICHT DES VORSTANDS 99
„potenziell verantwortliche Beteiligte“ in Anwendung<br />
des „U.S. Comprehensive Environmental Response,<br />
Compensation and Liability Act“ [„Superfund“] und<br />
ähnlicher US-amerikanischer sowie anderer Rechtsvorschriften<br />
außerhalb der Vereinigten Staaten) oder<br />
sonstige Haftungsverfahren hinsichtlich der Emission<br />
von chemischen Erzeugnissen bzw. auf sonstige<br />
Umweltprobleme.<br />
Aventis bzw. einzelne Konzerngesellschaften wurden<br />
als „potenziell verantwortliche Beteiligte“ oder deren<br />
Entsprechung gemäß den Bestimmungen des<br />
Superfund und ähnlicher US-amerikanischer sowie<br />
anderer Rechtsvorschriften außerhalb der Vereinigten<br />
Staaten eingestuft. Möglicherweise ergibt sich auch<br />
eine Verantwortlichkeit für verschiedene Standorte<br />
aus anderen Gründen. An ungefähr 6 Standorten<br />
unternimmt der Konzern derzeit aktiv Beseitigungsmaßnahmen.<br />
Außerdem unternehmen die primär<br />
verantwortlichen Drittgesellschaften an ungefähr<br />
66 Standorten ebenfalls aktive Schadensbeseitigung<br />
im Wege der Entschädigung oder auf andere Weise. Im<br />
Jahr 1998 schloss Aventis einen Umweltentschädigungsvertrag<br />
mit der Rhodia S.A., der dieser unter<br />
bestimmten Umständen das Recht einräumt, eine<br />
Entschädigung von Aventis in Bezug für die Kosten<br />
zu fordern, die aus bestimmten unvorhergesehenen<br />
Umweltrisiken entstehen könnten. Am 27. Dezember<br />
2002 erhielt der Konzern ein bis zum 26. Februar 2003<br />
befristetes Angebot von Rhodia in Höhe von € 88<br />
Millionen zur Begleichung aller Forderungen für<br />
umweltbezogene Risiken, die in dem Umweltentschädigungsvertrag<br />
aufgeführt waren, von denen der Betrag<br />
von € 26 Millionen bereits im Jahr 2002 beglichen<br />
wurde. Im Übrigen hat der Konzern die Verantwortlichkeit<br />
für bestimmte umweltbezogene Verpflichtungen<br />
im Zusammenhang mit der Desinvestition<br />
verschiedener Unternehmen wie etwa Celanese,<br />
Clariant, InfraServ Höchst, Messer Griesheim, Adisseo<br />
und Bayer CropScience übernommen. Weitere<br />
Einzelheiten dazu sind in Kapitel 4. „Bericht des<br />
Vorstands – Konzernabschluss“ unter Ziffer 25<br />
aufgeführt.<br />
100 BERICHT DES VORSTANDS<br />
Aventis bzw. einige ihrer Tochtergesellschaften sind<br />
Beklagte in einer Reihe von Produkthaftungs-, Wettbewerbsrechts-<br />
und sonstigen Verfahren. Weitere<br />
Informationen dazu sind in Kapitel 4. „Bericht des<br />
Vorstands – Risikofaktoren – Anhängige Gerichts- und<br />
Schiedsverfahren“ sowie unter Ziffer 25 des Anhangs<br />
zum Konzernabschluss aufgeführt.<br />
Im Zusammenhang mit Umweltrisiken weist der<br />
Konzern Verluste aus und bildet Rückstellungen.<br />
Dementsprechend werden Verluste verbucht, wenn<br />
deren Eintritt auf Grund vorliegender Informationen<br />
als „wahrscheinlich“ anzusehen ist und deren Höhe<br />
„zuverlässig“ abgeschätzt werden kann. Wenn der<br />
Eintritt des Verlustes nicht „wahrscheinlich“ ist und<br />
seine Höhe nicht „zuverlässig eingeschätzt“ werden<br />
kann, jedoch eine „mögliche Eintrittswahrscheinlichkeit“<br />
besteht, wird das Risiko in wesentlichen Fällen<br />
im Konzernanhang beschrieben. Risiken, deren<br />
Eintrittswahrscheinlichkeit sehr gering ist, werden im<br />
Konzernanhang nicht erläutert. Im Umweltbereich<br />
werden die Verluste in jedem einzelnen Fall anhand<br />
der verfügbaren Informationen so genau wie möglich<br />
eingeschätzt. Im Hinblick auf Produkthaftungsrisiken<br />
schätzt Aventis die Verluste auf Grundlage vorliegender<br />
Tatsachen und Umstände, früherer Erfahrungswerte<br />
mit ähnlichen Fällen, der Anzahl der Klagen und der zu<br />
erwartenden Gerichtskosten, Rechtsanwaltskosten und<br />
gegebenenfalls der zur Beilegung solcher Streitfälle<br />
erwarteten Zahlungen. Die Vorgehensweise von Aventis<br />
besteht darin, die von Dritten (in erster Linie Versicherungen)<br />
für Umwelt- oder Produkthaftungsrisiken<br />
geforderten Regresszahlungen als Aktivposten zu<br />
buchen, sofern eine Zahlung je nach dem Stand der<br />
Verhandlungen mit diesen als wahrscheinlich<br />
anzusehen ist.<br />
Auf der Grundlage der verfügbaren Informationen<br />
und der in der Bilanz gebildeten Rückstellungen geht<br />
die Konzernleitung nicht davon aus, dass nicht erfasste<br />
und nicht versicherte Verluste hinsichtlich von Umweltoder<br />
Produkthaftungsrisiken, bei denen eine gewisse<br />
Eintrittswahrscheinlichkeit besteht, bedeutende<br />
Auswirkungen auf die Tätigkeit, die Vermögenslage<br />
oder die Ertragslage des Konzerns haben werden.
Eine Vergleichsübersicht auf Seite 46 des „Nachhaltigkeitsberichts<br />
2002“ führt alle weiteren sozialpolitischen<br />
und umweltbezogenen Informationen des<br />
Geschäftsberichts des Vorstands auf.<br />
Ausblick<br />
Aventis geht davon aus, dass sich die Pharmaindustrie<br />
2003 und in den folgenden Jahren großen Herausforderungen<br />
stellen muss, wie zusätzlichen Maßnahmen zur<br />
Kostendämpfung im Gesundheitswesen und<br />
erschwerten Zulassungsverfahren für neue Produkte.<br />
Die mittel- bis langfristigen Wachstumstrends der<br />
Branche schätzt Aventis dagegen als günstig ein. Es<br />
besteht ein großer Bedarf an besseren Behandlungsmöglichkeiten<br />
für schwere, chronische oder lebensbedrohende<br />
Krankheiten – wie Krebs,<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes. Neue<br />
Technologien und ein tieferes Verständnis zahlreicher<br />
Erkrankungen werden es gleichzeitig ermöglichen, den<br />
Patienten bessere Behandlungsformen anzubieten.<br />
Die strategischen verschreibungspflichtigen<br />
Arzneimittel von Aventis, die den Patienten in<br />
wichtigen Indikationsbereichen helfen, besitzen<br />
ein erhebliches Potenzial für weiteres nachhaltiges<br />
Wachstum. Daneben werden neue Produkte in diesen<br />
Therapiegebieten maßgeblich zur künftigen<br />
Entwicklung beitragen. Deshalb geht Aventis davon<br />
aus, das starke Umsatzwachstum auch im Jahr 2003<br />
fortsetzen zu können. Für 2003 erwartet Aventis im<br />
Kerngeschäft einen um Währungseinflüsse bereinigten<br />
Umsatzzuwachs im hohen einstelligen Prozentbereich.<br />
Dabei sind außerordentliche Aufwendungen aus der<br />
Umsetzung eines Projekts zur Produktivitätssteigerung<br />
bereits berücksichtigt. Für 2004 rechnet Aventis mit<br />
einem ähnlichen Wachstumsprofil wie im Jahr 2003.<br />
Bei diesen Informationen handelt es sich um<br />
zukunftsgerichtete Aussagen, die mit Risiken und<br />
Unsicherheiten behaftet sind. Faktoren, die zur Folge<br />
haben können, dass die tatsächlichen Ergebnisse von<br />
den Prognosen abweichen, sind unter anderem: die<br />
Verfügbarkeit von Ressourcen, die von den Zulassungsbehörden<br />
bestimmten Bedingungen und der<br />
vorgegebene Zeitrahmen, die Intensität des<br />
Wettbewerbs, der Ausgang von Rechtsstreitigkeiten<br />
und die Wirksamkeit des Patentschutzes.<br />
BERICHT DES VORSTANDS 101
Konzernabschluss<br />
zum 31. Dezember 2002, 2001 und 2000<br />
Aventis Konzern<br />
Konzernbilanz (in Millionen €)<br />
102 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
31. Dezember<br />
Vermögen Anhang s. Ziffer 2002 2001 2000<br />
Immaterielle Vermögenswerte 2<br />
Anschaffungskosten 16 957 20 043 19 983<br />
Kumulierte Abschreibungen (5 813) (5 779) (5 161)<br />
Sachanlagen 3<br />
11 144 14 264 14 822<br />
Anschaffungskosten 9 378 12 330 15 430<br />
Kumulierte Abschreibungen (4 923) (6 590) (7 932)<br />
Finanzanlagen und sonstige langfristige Vermögenswerte<br />
4 455 5 740 7 498<br />
Langfristige Darlehen, Geldanlagen und Kautionen 247 207 293<br />
Beteiligungen at equity 4 1 775 2 056 2 412<br />
Sonstige Beteiligungen 5 384 605 617<br />
Abgrenzungsposten und sonstige langfristige Vermögenswerte 6 3 422 3 577 2 529<br />
Vorräte 7<br />
5 828 6 445 5 851<br />
Anschaffungs-/Herstellungskosten 2 903 4 354 4 429<br />
Wertberichtigungen (173) (295) (311)<br />
Sonstiges kurzfristiges Vermögen<br />
2 730 4 059 4 118<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8 2 544 3 522 3 469<br />
Abgrenzungsposten und sonstige kurzfristige Vermögenswerte 9 3 073 3 689 5 146<br />
Marktgängige Wertpapiere 1f 543 701 618<br />
Kurzfristige Geldanlagen 1f 150 160 149<br />
Flüssige Mittel 1f 606 654 512<br />
6 916 8 726 9 894<br />
Kurzfristiges Vermögen 9 646 12 785 14 012<br />
VERMÖGEN, GESAMT 31 073 39 234 42 183<br />
Der Anhang auf den Seiten 111 bis 181 ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.
Aventis Konzern<br />
Konzernbilanz (in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
Verbindlichkeiten und Eigenkapital Anhang s. Ziffer 2002 2001 2000<br />
Grundkapital 1-10a 3 054 3 039 3 002<br />
Kapitalrücklage von Aventis 10g 21 467 21 283 20 891<br />
Gewinnrücklagen und sonstige Rücklagen 10h (12 752) (13 533) (14 374)<br />
Unterschied aus der Währungsumrechnung (1 279) 354 164<br />
Eigenkapital 10 490 11 143 9 683<br />
Capital Equity Notes - 1986 und 1993 10b/10c 470 503 503<br />
Vorzugsaktien, Serie A - 1993 10d 352 352 352<br />
Partizipationsscheine - 1983 und Serie A - 1989<br />
Eigenkapital einschließlich des nicht<br />
10e/10f 23 23 23<br />
rückzahlbaren sonstigen Eigenkapitals 11 335 12 021 10 561<br />
Rückzahlbare Vorzugspapiere 11 89 200 272<br />
Anteile anderer Gesellschafter 12 159 913 1 029<br />
Rückzahlbare „Partnership“-Anteile 13 238 284 –<br />
Rückstellungen und andere langfristige Verbindlichkeiten<br />
Passivische Steuerabgrenzung 24e 1 026 1 094 1 038<br />
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 14 3 328 3 350 3 242<br />
Rückstellungen für Strukturmaßnahmen 15 77 99 211<br />
Sonstige Rückstellungen und langfristige Verbindlichkeiten 16 2 556 2 682 2 503<br />
Langfristige Finanzschulden 17<br />
6 987 7 225 6 994<br />
Schuldverschreibungen 1 389 3 412 2 917<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Banken 398 1 240 5 299<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
1 787 4 652 8 216<br />
Kurzfristiger Anteil langfristiger Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
1 076 1 252 712<br />
und Leistungen und Wechselverbindlichkeiten 1 415 2 421 2 403<br />
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 18 6 098 5 460 6 511<br />
Kurzfristige Darlehen 19 1 719 4 396 4 904<br />
Kontokorrentkredite 170 410 581<br />
Kurzfristige Verpflichtungen und Eigenkapital 10 478 13 939 15 111<br />
EIGENKAPITAL UND VERBINDLICHKEITEN, GESAMT 31 073 39 234 42 183<br />
Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen 25 486 413 531<br />
Der Anhang auf den Seiten 111 bis 181 ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 103
Aventis Konzern<br />
Konzerngewinn- und Verlustrechnung (in Millionen €)<br />
104 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
Anhang s. Ziffer 2002 2001 2000<br />
Umsatzerlöse 20 622 22 941 22 304<br />
Betriebliche Aufwendungen<br />
Herstellungskosten (6 578) (7 943) (8 469)<br />
Verwaltungs- und Vertriebskosten (7 466) (8 010) (8 662)<br />
Goodwill-Abschreibungen 2 (1 021) (650) (752)<br />
Aufwendungen für Strukturmaßnahmen 15 (68) (50) (849)<br />
Forschungs- und Entwicklungskosten 1g (3 420) (3 481) (3 479)<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge (netto) 20 761 832 524<br />
(17 792) (19 302) (21 687)<br />
Betriebsergebnis 2 830 3 639 617<br />
Sonstige Erträge (Aufwendungen)<br />
Ergebnisanteil der at equity bewerteten Unternehmen 4 51 85 244<br />
Zinsergebnis 21 (309) (704) (805)<br />
Gewinne aus der Veräußerung von Vermögenswerten (netto) 22 1 917 545 359<br />
Sonstige Aufwendungen und Erträge (netto) 23 (797) (679) (440)<br />
862 (753) (642)<br />
Ergebnis vor Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter 3 692 2 886 (25)<br />
Steuern vom Einkommen und Ertrag 24 (1 430) (1 111) (60)<br />
Gewinn (Verlust) vor Anteilen anderer Gesellschafter 2 262 1 775 (85)<br />
Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn (Verlust) (86) (142) 56<br />
Gewinn (Verlust) vor Ansprüchen aus Vorzugsrechten 2 176 1 633 (29)<br />
Ansprüche aus Vorzugsrechten 27 (85) (128) (118)<br />
Den Stammaktionären von Aventis zustehender Gewinn/Verlust 2 091 1 505 (147)<br />
Durchschnittliche Anzahl der Aktien im Umlauf:<br />
Stammaktien 793 412 151 787 553 585 780 546 131<br />
Ergebnis je Aktie in €: 1o, 28<br />
Stammaktien<br />
Gewinn (Verlust) je Aktie unter Berücksichtigung einer möglichen<br />
2,64 1,91 (0,19)<br />
Ergebnisverwässerung in €: 1o, 28<br />
Stammaktien 2,61 1,89 (0,19)<br />
Der Anhang auf den Seiten 111 bis 181 ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.
Aventis Konzern<br />
Entwicklung des Konzerneigenkapitals<br />
Zum 31. Dezember 2000 (in Millionen €)<br />
Grund- Kapital- Gewinn- Unter- Capital Vorzugs- Partizi- Gesamt Comprekapital<br />
rücklage rück- schied Equity aktien pations- hensive<br />
Stamm- von lagen und aus der Notes Serie „A“ scheine 1983 Income<br />
aktien Aventis sonstige Währungs- 1986 (Ziffer 10d) Kategorie A<br />
(Ziffer 10a) (Ziffer 10g) Rücklagen umrech- und 1993 und 1989<br />
(Ziffer 10h) nung (Ziffer 10b (Ziffer 10e<br />
und c) und f)<br />
Stand am 1. Januar 2000<br />
Ausgabe von Aktien im<br />
Zusammenhang mit<br />
2 979 20 547 (13 745) (300) 515 352 23 10 371 –-<br />
Aktienoptionen<br />
Ergebnis vor Ansprüchen aus<br />
4 24 (9) – – – – 19 –<br />
Vorzugsrechten – – (29) – – – – (29) (29)<br />
Ansprüche aus Vorzugsrechten<br />
Den Aktionären von Aventis<br />
– – (118) – – – – (118) –<br />
zustehendes Ergebnis<br />
Unterschied aus der<br />
– – (147) – – – – (147) –<br />
Währungsumrechnung – – (30) 464 – – – 434 434<br />
Gewinnausschüttung für 1999 – – (351) – – – – (351) –<br />
Ausgabe von Stammaktien<br />
Ausübung des Wahlrechts beim<br />
Kauf von Anteilen anderer<br />
Gesellschafter und der<br />
Veräußerung von nicht<br />
strategischen Aktivitäten<br />
19 320 – – – – – 339 –<br />
(Ziffer 10h)<br />
Rückkauf von Capital Equity<br />
– – (92) – – – – (92) –<br />
Notes 1986 – – – – (12) – – (12) –<br />
Stand am 31. Dezember 2000 3 002 20 891 (14 374) 164 503 352 23 10 561 –<br />
Comprehensive Income 2000 – – – – – – – – 405<br />
Der Anhang auf den Seiten 111 bis 181 ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 105
Aventis Konzern<br />
Entwicklung des Konzerneigenkapitals<br />
Zum 31. Dezember 2001 (in Millionen €)<br />
Grund- Kapital- Gewinn- Unter- Capital Vorzugs- Partizi- Gesamt Comprekapital<br />
rücklage rück- schied Equity aktien pations- hensive<br />
Stamm- von lagen und aus der Notes Serie „A“ scheine 1983 Income<br />
aktien Aventis sonstige Währungs- 1986 (Ziffer 10d) Kategorie A<br />
(Ziffer 10a) (Ziffer 10g) Rücklagen umrech- und 1993 und 1989<br />
(Ziffer 10h) nung (Ziffer 10b (Ziffer 10e<br />
und c) und f)<br />
Stand am 1. Januar 2001<br />
Ausgabe von Aktien im<br />
Zusammenhang mit<br />
3 002 20 891 (14 374) 164 503 352 23 10 561 –<br />
Aktienoptionen<br />
Ergebnis vor Ansprüchen aus<br />
3 17 (7) – – – – 13 –<br />
Vorzugsrechten – – 1 633 – – – – 1 633 1 633<br />
Ansprüche aus Vorzugsrechten<br />
Den Aktionären von Aventis<br />
– – (128) – – – – (128) –<br />
zustehendes Ergebnis<br />
Unterschied aus<br />
– – 1 505 – – – – 1 505 –<br />
der Währungsumrechnung – – – 190 – – – 190 190<br />
Gewinnausschüttung für 2000<br />
Erstattete Quellensteuer auf<br />
– – (393) – – – – (393) –<br />
Gewinnausschüttung<br />
Ausgabe von Stammaktien infolge<br />
der Ausübung von<br />
– – (187) – – – – (187) –<br />
Aktienbezugsscheinen<br />
Ausübung des Wahlrechts beim<br />
Kauf von Anteilen anderer<br />
Gesellschafter und der<br />
Veräußerung von nicht<br />
strategischen Aktivitäten<br />
34 375 – – – – – 409 –<br />
(Ziffer 10h) – – 60 – – – – 60 60<br />
Rückkauf von Aventis Aktien (137) (137) –<br />
Stand am 31. Dezember 2001 3 039 21 283 (13 533) 354 503 352 23 12 021 –<br />
Comprehensive Income 2001 – – – – – – – – 1 883<br />
Der Anhang auf den Seiten 111 bis 181 ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.<br />
106 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS
Aventis Konzern<br />
Entwicklung des Konzerneigenkapitals<br />
Zum 31. Dezember 2002 (in Millionen €)<br />
Grund- Kapital- Gewinn- Unter- Capital Vorzugs- Partizi- Gesamt Comprekapital<br />
rücklage rück- schied Equity aktien pations- hensive<br />
Stamm- von lagen und aus der Notes Serie „A“ scheine 1989 Income<br />
aktien Aventis sonstige Währungs- 1986 (Ziffer 10d) Kategorie A<br />
(Ziffer 10a) (Ziffer 10g) Rücklagen umrech- und 1993 und 1983<br />
(Ziffer 10h) nung (Ziffer 10b (Ziffer 10e<br />
und c) und f)<br />
Stand am 1. Januar 2002<br />
Ausgabe von Aktien im<br />
Zusammenhang mit<br />
3 039 21 283 (13 533) 354 503 352 23 12 021 –<br />
Aktienoptionen<br />
Ergebnis vor Ansprüchen aus<br />
6 46 (4) – – – – 48 –<br />
Vorzugsrechten – – 2 176 – – – – 2 176 2 176<br />
Ansprüche aus Vorzugsrechten<br />
Den Aktionären von Aventis<br />
– – (85) – – – – (85) –<br />
zustehendes Ergebnis<br />
Unterschied aus<br />
– – 2 091 – – – – 2 091 –<br />
der Währungsumrechnung – – (523) (1 633) – – – (2 156) (2 156)<br />
Gewinnausschüttung für 2001 – – (460) – – – – (460) –<br />
Ausgabe von Stammaktien 9 138 – – – – – 147 –<br />
Rückkauf von Capital Equity Notes – – 4 – (33) – – (29) –<br />
Rückkauf von Aventis Aktien – – (327) – – – – (327) –<br />
Stand am 31. Dezember 2002 3 054 21 467 (12 752) (1 279) 470 352 23 11 335 –<br />
Comprehensive Income 2002 – – – – – – – – 20<br />
Der Anhang auf den Seiten 111 bis 181 ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 107
Aventis Konzern<br />
Konzern-Finanzierungsrechnung (in Millionen €)<br />
GESCHÄFTSTÄTIGKEIT:<br />
108 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
2002 2001 2000<br />
Gewinn (Verlust) nach Ertragsteuern und vor Ansprüchen aus Vorzugsrechten<br />
Eliminierung der nicht für den Cash Flow aus Geschäftstätigkeit relevanten<br />
Aufwendungen und Erträge:<br />
2 176 1 633 (29)<br />
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Vermögenswerte 2 216 2 075 2 426<br />
Wertberichtigungen für Verluste aus dem Betriebsvermögen 72 8 36<br />
Veränderung sonstiger Rückstellungen 981 (81) 140<br />
(Gewinne)/ Verluste aus der Veräußerung von Vermögenswerten, Saldo (2 187) (545) (359)<br />
Ergebnis aus der Bewertung at equity, abzgl. erhaltener Dividenden 114 89 312<br />
Unrealisierte Fremdwährungskursgewinne (-verluste) (2) (111) (230)<br />
Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn 86 142 (56)<br />
Latente Steuern 143 40 (772)<br />
Veränderungen des Betriebsvermögens (ohne Auswirkungen<br />
von Konsolidierungskreisveränderungen):<br />
1 423 1 617 1 497<br />
(Erhöhung) / Verminderung der Forderungen (1 202) (372) 561<br />
(Erhöhung) / Verminderung der Vorräte (93) (38) (74)<br />
Erhöhung / (Verminderung) der Verbindlichkeiten (165) 78 220<br />
Veränderung der übrigen Aktiva und Passiva des Betriebsvermögens (280) 195 (904)<br />
(1 740) (137) (197)<br />
Cash Flow aus Geschäftstätigkeit 1 859 3 113 1 271<br />
Der Anhang auf den Seiten 111 bis 181 ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.
Aventis Konzern<br />
Konzern-Finanzierungsrechnung (in Millionen €)<br />
INVESTITIONSTÄTIGKEIT:<br />
2002 2001 2000<br />
Investitionen in Sachanlagen (1 000) (1 245) (1 570)<br />
Sonstige Investitionen in Anlagegegenstände (459) (486) (932)<br />
Erlöse aus der Veräußerung von Vermögenswerten 4 654 1 063 1 091<br />
Erhöhung von Darlehen und kurzfristigen Geldanlagen von über drei Monaten – (52) (61)<br />
Verminderung von Darlehen und kurzfristigen Geldanlagen von über drei Monaten 44 – 31<br />
Cash Flow aus (verwendet für) Investitionstätigkeit 3 239 (720) (1 441)<br />
FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT:<br />
Aufnahme langfristiger Darlehen 135 5 404 2 281<br />
Rückzahlung langfristiger Darlehen (2 931) (7 252) (2 019)<br />
Erhöhung/ (Verminderung) kurzfristiger Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (1 091) (284) (305)<br />
Ausgabe von Stammaktien einschließlich Agio 199 429 367<br />
Rückzahlbare „Partnership“-Anteile – 279 –<br />
Rückkauf eigener Aktien (383) (137) –<br />
Abschreibung auf rückzahlbare Vorzugspapiere (122) (85) (89)<br />
Erwerb von Minderheitsbeteiligungen (212) (5) (146)<br />
Gewinnausschüttungen des Konzerns (490) (437) (453)<br />
Zahlungen aufgrund von Vorzugsrechten (113) (109) (96)<br />
Cash Flow aus (verwendet für) Finanzierungstätigkeit (5 008) (2 197) (460)<br />
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelbestandes (60) 15 4<br />
Fondsveränderung 30 211 (626)<br />
Fonds am Jahresanfang 814 661 1 290<br />
Konsolidierungskreisbedingte Fondsveränderungen (Ziffer 1a) (88) (58) (3)<br />
FONDS AM JAHRESENDE (Ziffer 1m) 756 814 661<br />
Der Anhang auf den Seiten 111 bis 181 ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 109
110 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
INHALTSVERZEICHNIS DES ANHANGS<br />
ZUM KONZERNABSCHLUSS<br />
1. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze 111<br />
2. Immaterielle Vermögenswerte 117<br />
3. Sachanlagen 119<br />
4. Beteiligungen at equity 120<br />
5. Sonstige Beteiligungen<br />
6. Abgrenzungsposten und<br />
122<br />
sonstige langfristige Vermögenswerte 122<br />
7. Vorräte 123<br />
8. Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen und Wechselforderungen 123<br />
9. Abgrenzungsposten und sonstige<br />
kurzfristige Vermögenswerte 124<br />
10. Eigenkapital 124<br />
11. Rückzahlbare Vorzugspapiere 128<br />
12. Anteile anderer Gesellschafter 130<br />
13. Rückzahlbare „Partnership“- Anteile<br />
14. Rückstellungen für Pensionen<br />
130<br />
und ähnliche Verpflichtungen 130<br />
15. Rückstellungen für Strukturmaßnahmen<br />
16. Sonstige Rückstellungen und langfristige<br />
134<br />
Verbindlichkeiten 136<br />
17. Langfristige Finanzschulden 137<br />
18. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
und Rückstellungen 138<br />
19. Kurzfristige Darlehen<br />
20. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
139<br />
und Erträge 139<br />
21. Zinsergebnis<br />
22. Gewinne (Verluste) aus der Veräußerung<br />
140<br />
von Vermögenswerten (netto) 140<br />
23. Sonstige Aufwendungen und Erträge (netto) 141<br />
24. Steuern vom Einkommen und Ertrag<br />
25. Haftungsverhältnisse und sonstige<br />
142<br />
finanzielle Verpflichtungen 144<br />
26. Segmentberichterstattung 159<br />
27. Ansprüche aus Vorzugsrechten 161<br />
28. Ergebnis je Aktie 162<br />
29. Gewinnverwendung 162<br />
30. Neuordnung des Konzerns (ungeprüft) 162<br />
31. Aktienorientierte Vergütungen 166<br />
32. Anzahl der Mitarbeiter (ungeprüft) 168<br />
33. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 168<br />
34. Wesentliche Unterschiede zwischen<br />
französischen und US-amerikanischen<br />
(US-GAAP) Rechnungslegungsgrundsätzen 168
ANHANG ZU DEN KONZERNABSCHLÜSSEN<br />
ZUM 31. DEZEMBER 2002, 2001 UND 2000<br />
1. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />
Der Konzernabschluss von Aventis und ihrer Tochtergesellschaften<br />
(der Konzern) wurde nach Rechnungslegungsvorschriften<br />
[ab1] aufgestellt, die mit dem<br />
französischen Gesetz im Einklang stehen. Mit Wirkung<br />
vom 1. Januar 1999 wurden die neuen französischen<br />
Konsolidierungsgrundsätze (Verordnung CRC 99-02)<br />
gemäß der in der neuen Verordnung enthaltenen<br />
Anwendungsvorschrift (Artikel 2) vorzeitig angewendet.<br />
Diese Grundsätze regeln insbesondere die Bilanzierung<br />
von Unternehmenszusammenschlüssen und<br />
verpflichten den Vorstand, in bestimmten Bereichen<br />
Annahmen zu treffen bzw. Schätzungen vorzunehmen.<br />
Die Anwendung der Verordnung CRC 2000-06 auf die<br />
Passiva mit Wirkung vom 1. Januar 2002 wirkte sich<br />
nicht wesentlich auf den Konzernabschluss zum<br />
31. Dezember 2002 aus. Die nach landesspezifischen<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen<br />
aufgestellten Jahresabschlüsse der konsolidierten<br />
Unternehmen wurden entsprechend den oben<br />
genannten Grundsätzen angepasst.<br />
Die Unterschiede zwischen den angewandten<br />
Rechnungslegungsgrundsätzen und US-amerikanischen<br />
Rechnungslegungsgrundsätzen (US-GAAP), die sich<br />
wesentlich auf den Konzernabschluss von Aventis<br />
auswirken, sind unter Ziffer 34 beschrieben.<br />
a) Konsolidierung<br />
i) Entwicklung des Konzerns<br />
In den letzten Jahren hat der Konzern seine Strategie der<br />
Neuausrichtung auf den Bereich der Life Sciences und<br />
der Trennung von seinen Chemie-, Faser- und Polymer-<br />
Aktivitäten fortgesetzt. Im Jahr 2000 gab der Konzern<br />
die Neuausrichtung auf den Pharmabereich bekannt.<br />
Als Teil des Unternehmenszusammenschlusses von<br />
Hoechst und Rhône-Poulenc, in dessen Rahmen im<br />
Dezember 1999 96,75 % von Hoechst durch Rhône-<br />
Poulenc erworben wurden, sind - wie ursprünglich<br />
vorgesehen - die verbleibenden Anteile anderer<br />
Gesellschafter an AgrEvo (einer Tochtergesellschaft<br />
von Hoechst) im Januar 2000 erworben worden.<br />
Die Gegenleistung bestand in neuen Aktien von<br />
Aventis CropScience.<br />
Zum 1. April 2001 trennte sich der Konzern von seiner<br />
66,7%-igen Beteiligung am Industriegase-Unternehmen<br />
Messer Griesheim (siehe Ziffern 25 und 30).<br />
Im April 2002 wurde die Veräußerung des Betriebsvermögens<br />
von Aventis Animal Nutrition an CVC Capital<br />
Partners abgeschlossen (siehe Ziffern 25 und 30).<br />
Am 3. Juni 2002 wurde der Verkauf der 76%-igen<br />
Beteiligung des Konzerns an Aventis CropScience an<br />
Bayer abgeschlossen (siehe Ziffern 25 und 30).<br />
ii) Konsolidierungsgrundsätze<br />
In den Konzernabschluss werden die Abschlüsse von<br />
Aventis und den wesentlichen Tochtergesellschaften,<br />
an denen Aventis mehrheitlich beteiligt ist, einbezogen.<br />
Minderheitsbeteiligungen an Unternehmen mit einer<br />
Beteiligung von mehr als 20 %, darunter Joint Ventures<br />
mit 50 % Beteiligung, werden nach der Equity-Methode<br />
einbezogen (s. Ziffer 4)<br />
Die wesentlichen Veränderungen des Konsolidierungskreises<br />
sind nachfolgend aufgeführt:<br />
- Im Juni 2002 wurde der Verkauf der 76%-igen<br />
Beteiligung des Konzerns an Aventis CropScience<br />
an Bayer abgeschlossen.<br />
- Im Mai 2002 gründete der Konzern die firmeneigene<br />
Versicherungs- und Rückversicherungsgesellschaft<br />
Carraig mit einem genehmigten Kapital in Höhe von<br />
€ 500 Millionen, von denen bislang € 200 Millionen<br />
gezeichnet wurden.<br />
- Im April 2002 wurde der Verkauf des Betriebsvermögens<br />
von Aventis Animal Nutrition an CVC Capital<br />
Partners abgeschlossen.<br />
- Im April 2001 erfolgte der Verkauf der über die<br />
Hoechst AG gehaltenen Beteiligung von 66,7 % am<br />
Industriegase-Unternehmen Messer Griesheim an<br />
Allianz Capital Partners und Goldmann Sachs Fund.<br />
Um den Vergleich der Konzernabschlüsse zu<br />
erleichtern, werden die pro forma Angaben zum 31.<br />
Dezember 2002 und 2001, die diese Konsolidierungs-<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 111
kreisveränderung widerspiegeln, in Ziffer 30 des<br />
Anhangs ausgewiesen.<br />
Am 1. August 2002 beantragte Dade Behring freiwillig<br />
eine Reorganisation gemäß Kapitel 11 des US-amerikanischen<br />
Insolvenzrechtes. Am 18. September 2002<br />
genehmigte der zuständige Konkursrichter den<br />
Sanierungsplan und setzte dessen Inkrafttreten zum<br />
3. Oktober 2002 fest. Gemäß diesem Plan ist Aventis<br />
nicht mehr an Dade Behring beteiligt.<br />
Bis zu diesem Zeitpunkt hielt Aventis 51,8 % der<br />
Anteile an Dade Behring. Dieses Unternehmen wurde<br />
nach der Equity-Methode bilanziert, da der Gesellschaftsvertrag<br />
den anderen Anteilseignern bedeutende<br />
Gesellschaftsrechte einräumt und die Gesellschaft<br />
daher nicht von Aventis beherrscht wurde (s. Ziffer 4).<br />
Alle wesentlichen konzerninternen Transaktionen<br />
werden im Zuge der Konsolidierung eliminiert.<br />
Dividenden und Zinserträge aus sonstigen<br />
Beteiligungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
unter „Sonstige Aufwendungen und Erträge (netto)“<br />
bzw. unter „Zinsergebnis (netto)“ ausgewiesen.<br />
b) Immaterielle Vermögenswerte<br />
Der Geschäftswert ist der positive Unterschiedsbetrag<br />
zwischen den Anschaffungskosten für erworbene<br />
Anteile und den Zeitwerten des erworbenen Nettovermögens.<br />
Geschäftswerte werden linear über ihre<br />
Nutzungsdauer abgeschrieben, jedoch höchstens über<br />
40 Jahre (s. Ziffer 2).<br />
Bei Vorliegen von Hinweisen auf eine mögliche<br />
Wertminderung wird die Werthaltigkeit von Geschäftswerten<br />
anhand von abgezinsten Cash Flows überprüft.<br />
Dabei werden dem Buchwert des Geschäftswerts die<br />
abgezinsten Cash Flows des Geschäftsbereichs<br />
gegenübergestellt, dem der Geschäftswert zugeordnet<br />
ist. Die zugrunde gelegten Abzinsungsfaktoren werden<br />
auf Basis der durchschnittlichen geforderten Rendite<br />
für jeden Geschäftsbereich festgelegt. Dabei werden<br />
auch die Risiken der jeweils zugrunde liegenden<br />
Geschäftstätigkeit berücksichtigt. Auf Grund der<br />
Unterschiede in der Geschäftstätigkeit und der<br />
unterschiedlichen wirtschaftlichen Bedingungen<br />
von Land zu Land kann dies zu unterschiedlichen<br />
112 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
Abzinsungsfaktoren führen. Die Cash Flows beruhen<br />
auf der mittelfristigen Unternehmensplanung für<br />
den jeweiligen Geschäftsbereich. Diese spiegelt die<br />
Einschätzungen der Konzernleitung über<br />
wirtschaftliche Umfeldbedingungen und interne<br />
Unternehmensstrategien wider. Übersteigt der<br />
Buchwert den ermittelten Barwert, so nimmt der<br />
Konzern in Höhe des Unterschiedsbetrags eine<br />
außerplanmäßige Abschreibung des Geschäftswertes<br />
vor.<br />
Sonstige immaterielle Vermögenswerte (insbesondere<br />
Patente, Marken und Software) werden linear über ihre<br />
geschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben. Patente und<br />
Marken werden über einen Zeitraum bis zu 25 Jahren,<br />
Software über einen Zeitraum zwischen drei und fünf<br />
Jahren abgeschrieben. Der Buchwert dieser<br />
Vermögenswerte wird wertberichtigt, wenn Ereignisse<br />
oder veränderte Umstände, welche sich erheblich auf<br />
zukünftige nicht abgezinste, durch oben genannte<br />
Vermögenswerte erzeugte Cash Flows auswirken<br />
können, darauf schließen lassen, dass der Buchwert<br />
eines Vermögenswertes unter dem durch die weitere<br />
Nutzung oder Veräußerung erzielbaren Wert liegt.<br />
c) Sachanlagen<br />
Grundstücke, Gebäude sowie Maschinen und<br />
Geschäftsausstattung werden zu Anschaffungskosten,<br />
einschließlich aktivierter Zinsen, angesetzt. Neubewertungen<br />
aufgrund französischer Vorschriften (Gesetze<br />
vom 29. Dezember 1976 und 30. Dezember 1977)<br />
sowie Neubewertungen in anderen Ländern wurden<br />
im Konzernabschluss nicht berücksichtigt. Die<br />
Abschreibung erfolgt linear über die geschätzte<br />
Nutzungsdauer der jeweiligen Vermögensgegenstände.<br />
Folgende wesentliche Nutzungsdauern werden<br />
zugrunde gelegt:<br />
Gebäude 20 - 30 Jahre<br />
Maschinen und Geschäftsausstattung:<br />
- Maschinen und Anlagen 5 - 15 Jahre<br />
- Fuhrpark 4 - 6 Jahre<br />
- Sonstige Anlagen 3 - 15 Jahre<br />
- Betriebs- und Geschäftsausstattung 8 - 12 Jahre
Vermögenswerte, die der Konzern im Rahmen<br />
langfristiger Leasingverträge oder anderer Vereinbarungen<br />
nutzt, durch die im Wesentlichen alle Vorteile<br />
und Risiken aus dem Besitz auf ihn als wirtschaftlichen<br />
Eigentümer übergehen, werden mit ihrem<br />
Verkehrswert aktiviert und wie oben dargestellt<br />
abgeschrieben; die entsprechende Verbindlichkeit wird<br />
passiviert.<br />
Außerplanmäßige Abschreibungen auf den Buchwert<br />
dieser Vermögenswerte werden vorgenommen, wenn<br />
Ereignisse oder veränderte Umstände darauf schließen<br />
lassen, dass der Buchwert eines Vermögensgegenstandes<br />
unter dem durch die weitere Nutzung oder<br />
Veräußerung erzielbaren Wert liegt.<br />
d) Investitionen in Beteiligungen<br />
Der Konzern unterscheidet zwischen zwei Investitionskategorien:<br />
- Zum Kerngeschäft gehörende Beteiligungen werden<br />
gemäß dem Konzept des realisierbaren Wertes (valeur<br />
d utilité), das u.a. strategische Aspekte, den daraus<br />
abgeleiteten wirtschaftlichen Nutzen, die Absicht einer<br />
langfristigen Beteiligung und die Fähigkeit hierzu<br />
berücksichtigt, bewertet.<br />
- Sonstige Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten<br />
oder zum niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.<br />
Sie werden abgeschrieben, wenn der Konzern der<br />
Ansicht ist, dass sie nicht mehr zu ihrem Buchwert<br />
realisiert werden können.<br />
e) Vorräte<br />
Vorräte werden zu durchschnittlichen Anschaffungskosten<br />
bzw. Herstellungskosten oder niedrigeren<br />
Wiederbeschaffungskosten (bei von Dritten erworbenen<br />
Waren) bzw. niedrigeren Wiederherstellungskosten (bei<br />
Erzeugnissen), jedoch nicht über ihrem realisierbaren<br />
Verkaufspreis bewertet. Aufgrund der Lagerumschlagshäufigkeit<br />
entsprechen sich Durchschnittskosten und<br />
Bewertung nach dem FIFO-Verfahren weitgehend<br />
(s. Ziffer 7).<br />
f) Anlagen in Wertpapiere, kurzfristige Geldanlagen,<br />
Guthaben bei Banken und flüssige Mittel<br />
Wertpapiere werden zu Anschaffungskosten oder<br />
niedrigeren Börsenkursen (falls börsennotiert) bzw.<br />
dem Nettoveräußerungswert (falls nicht börsennotiert)<br />
bewertet.<br />
Kurzfristige Geldanlagen werden zu Anschaffungskosten<br />
oder niedrigeren Marktwerten bewertet.<br />
Guthaben bei Banken und flüssige Mittel umfassen<br />
auch die bei Versicherungs- und Rückversicherungsgesellschaften<br />
gehaltenen flüssigen Mittel.<br />
g) Forschungs- und Entwicklungskosten<br />
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung werden<br />
in dem Geschäftsjahr, in dem sie anfallen, als Aufwand<br />
ausgewiesen. Abzüglich der Zuschüsse beliefen sich die<br />
Forschungs- und Entwicklungskosten im Jahr 2002 auf<br />
€ 3 420 Millionen, im Jahr 2001 auf € 3 481 Millionen<br />
und im Jahr 2000 auf € 3 479 Millionen.<br />
h) Währungsumrechnung<br />
Auf fremde Währung lautende Beträge werden wie<br />
folgt umgerechnet:<br />
- Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden mit<br />
dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet,<br />
- Vermögenswerte und Schulden in Fremdwährungen<br />
werden zum Kurs am Bilanzstichtag umgerechnet,<br />
- Währungsdifferenzen aus Fremdwährungstransaktionen<br />
werden erfolgswirksam behandelt. Fremdwährungsgewinne<br />
oder -verluste aus langfristigen<br />
konzerninternen Transaktionen, die als Teil der<br />
Beteiligung des Konzerns betrachtet werden, sind im<br />
Konzerneigenkapital als separater Posten (Unterschied<br />
aus der Währungsumrechnung) ausgewiesen; Gewinne<br />
oder Verluste aus Sicherungsgeschäften für Fremdwährungsverpflichtungen<br />
werden abgegrenzt und mit der<br />
gesicherten Position als Einheit angesehen.<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 113
- Die Gewinn- und Verlustrechnungen von<br />
ausländischen Tochtergesellschaften werden mit dem<br />
Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Gewinne und<br />
Verluste aus der Umrechnung der Jahresabschlüsse<br />
ausländischer Tochtergesellschaften oder aus der<br />
Absicherung von Investitionen in ausländische Tochtergesellschaften<br />
werden direkt im Konzerneigenkapital<br />
als Unterschied aus der Währungsumrechnung<br />
ausgewiesen.<br />
Die Bilanzen der Tochtergesellschaften des Konzerns<br />
in Argentinien zum 31. Dezember 2001 wurden auf der<br />
Basis eines Kurses von Peso 1,57 für US $ 1<br />
umgerechnet. Dieser Kurs entspricht dem Stichtagskurs<br />
des ersten Notierungstages nach der Wiedereröffnung<br />
der Devisenmärkte im Januar 2002.<br />
Der Konzern hat entschieden, ab dem 1. Januar 2001<br />
die Auswirkungen der Fremdwährungskursgewinne und<br />
-verluste in der Gewinn- und Verlustrechnung getrennt<br />
auszuweisen, je nach der Art der Transaktion im<br />
Rahmen des Betriebsergebnisses, des Finanzergebnisses<br />
oder als Ergebnis aus der Investition in<br />
Vermögenswerte. Bis zum 31. Dezember 2000 wurden<br />
die Fremdwährungskursgewinne und -verluste<br />
insgesamt im Posten „Sonstige Aufwendungen und<br />
Erträge, netto“ erfasst.<br />
Ab dem 1. Januar 2001 werden die Fremdwährungskursgewinne<br />
und -verluste aus Betriebstätigkeit im<br />
Betriebsergebnis ausgewiesen. Infolgedessen wurde im<br />
Betriebsergebnis des Jahres 2001 ein Fremdwährungskursverlust<br />
in Höhe von € 76 Millionen erfasst.<br />
Vergleichbare Zahlen für das Geschäftsjahr 2000 stehen<br />
nicht zur Verfügung.<br />
i ) Latente Steuern<br />
Latente Steuern werden auf der Basis der Differenz<br />
zwischen den Steuerbilanz- und Handelsbilanzwerten<br />
der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten angesetzt.<br />
Die aktiven und passiven latenten Steuern werden mit<br />
den Ertragsteuersätzen ermittelt, die zum Zeitpunkt<br />
der Umkehr der zeitlichen Differenzen gelten.<br />
Aufgrund der komplexen Wechselwirkungen zwischen<br />
den örtlichen Steuerbehörden und der weltweiten<br />
114 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
Steuerkonsolidierung verfügt der Konzern über keinen<br />
umfassenden Zeitplan für die Umkehrung der<br />
zeitlichen Differenzen. Infolgedessen weist der Konzern<br />
im Einklang mit dem Artikel 3150 der Verordnung CRC<br />
99-02 die latenten Steuern auf nicht diskontierter Basis<br />
aus.<br />
Auf aktive latente Steuern auf Verluste oder auf<br />
zeitliche Unterschiede, die bei Umkehr zu einer Steuerentlastung<br />
führen, wird eine Wertberichtigung<br />
vorgenommen, wenn die Realisierung des betreffenden<br />
Steuereffekts in der Zukunft nicht wahrscheinlich ist.<br />
Die Notwendigkeit für eine Wertberichtigung<br />
wird im Rahmen der weltweiten Steuerkonsolidierung<br />
des Konzerns zuerst auf der Ebene der einzelnen<br />
steuerlichen Einheit und anschließend auf<br />
Konzernebene ermittelt.<br />
Aufgrund der Genehmigung der französischen<br />
Behörden ermittelt der Konzern seit 1. Januar 1993<br />
seinen Steueraufwand auf Basis des Konzernergebnisses<br />
(weltweite Steuerkonsolidierung). Gemäß<br />
französischem Steuerrecht wird die zu zahlende<br />
französische Ertragsteuer auf der Grundlage der<br />
Ergebnisse inländischer und ausländischer Konzerngesellschaften,<br />
die die entsprechenden Bedingungen<br />
erfüllen, berechnet. Diese Regelung ist für den<br />
Zeitraum 2001 bis 2003 verlängert worden.<br />
j) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche<br />
Verpflichtungen<br />
Der Konzern weist für seine Verpflichtungen betreffend<br />
Pensionen und Ruhestandsabfindungen sowie<br />
für ähnliche Verpflichtungen Rückstellungen aus<br />
(s. Ziffer 14).<br />
k) Finanzinstrumente<br />
Der Konzern setzt zur Steuerung seiner Währungs-<br />
und Zinsrisiken verschiedene Finanzinstrumente ein.<br />
Gemäß der Konzernpolitik wird das gesamte Wechselkursrisiko<br />
aus der Betriebstätigkeit global gesteuert.<br />
Für bestimmte finanzielle Transaktionen wird eine<br />
gesonderte Kurssicherung vorgenommen. Aventis<br />
nimmt für bestimmte Transaktionen fallweise auch
Absicherungen gegen das Zinsrisiko vor. Zum<br />
31. Dezember 2002 und 2001 bestanden gesonderte<br />
Absicherungen für die rückzahlbaren Vorzugspapiere<br />
(s. Ziffer 11) und bestimmte Finanzschulden (s. Ziffer 17).<br />
Mit Ausnahme der gesonderten Absicherungen<br />
werden alle Positionen am Bilanzstichtag zum<br />
Marktwert bewertet. Kursgewinne oder -verluste<br />
aufgrund von Marktwertänderungen werden erfolgswirksam<br />
behandelt. Die gegenläufigen Gewinne und<br />
Verluste aus speziellen Sicherungsgeschäften werden<br />
zusammen mit den Verlusten oder Gewinnen der<br />
gesicherten Position bilanziert.<br />
Speziellen Sicherungsgeschäften zugeordnete Finanzinstrumente<br />
werden zu Beginn der Transaktion<br />
als solche erfasst. Zu Beginn und über die Laufzeit<br />
der Absicherung wird sichergestellt, dass eine hohe<br />
Korrelation zwischen der Wertentwicklung des<br />
Sicherungsgeschäftes und der gesicherten Position<br />
besteht.<br />
Der Konzern hat eine Schätzung des Marktwertes<br />
seiner Finanzinstrumente vorgenommen und<br />
Informationen in Bezug auf derivative Finanzinstrumente<br />
eingeholt. Die verwendeten Methoden<br />
und die auf diese Weise erhaltenen Werte werden im<br />
Anhang in den Ausführungen zu den Finanzinstrumenten<br />
erläutert (Ziffer 25).<br />
l) Rechtsstreitigkeiten, Umwelt- und Produkthaftungsrisiken<br />
Die Berücksichtigung von Verlusten und die Bildung<br />
von Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten,<br />
Umweltschutz- und Produkthaftungsrisiken erfolgt,<br />
wenn der Eintritt des Verlusts aufgrund vorliegender<br />
Informationen als „wahrscheinlich“ anzusehen ist und<br />
dessen Höhe „zuverlässig abgeschätzt“ werden kann.<br />
Im Umweltbereich werden die Verluste in jedem<br />
einzelnen Fall anhand aller verfügbaren Informationen<br />
geschätzt. Bei Produkthaftungsrisiken schätzt der<br />
Konzern die Verluste auf Grundlage vorliegender<br />
Tatsachen und Umstände, früherer Erfahrungswerte<br />
in ähnlichen Fällen, der Anzahl der Streitfälle, der zu<br />
erwartenden Gerichtskosten, Rechtsanwaltskosten und<br />
der erwarteten Zahlungen zur Beilegung solcher<br />
Streitfälle. Zu erwartende Rückgriffsansprüche<br />
gegenüber Dritten werden, soweit sie als<br />
wahrscheinlich angesehen werden können, als<br />
Aktivposten ausgewiesen.<br />
Über Verluste, deren Eintritt nur als „möglich“<br />
angesehen wird oder deren Höhe nicht zuverlässig<br />
bestimmt werden kann, wird in wesentlichen Fällen<br />
im Anhang berichtet (s. Ziffer 25).<br />
m) Finanzierungsrechnung<br />
Der Finanzmittelbestand (Fonds) in der Finanzierungsrechnung<br />
umfasst den Kassenbestand, Bankguthaben<br />
und Wertpapiere des Umlaufvermögens mit einer<br />
originären Laufzeit von weniger als drei Monaten. Diese<br />
Posten haben aufgrund ihrer kurzen Laufzeit einen<br />
Marktwert, der in etwa ihrem Buchwert entspricht.<br />
n) Aktienorientierte Vergütung<br />
Bei Aktienoptionen wird die Differenz zwischen dem<br />
vom Erwerber zum Zeitpunkt der Optionsausübung<br />
gezahlten Ausübungspreis und dem Nominalwert der<br />
gezeichneten Aktie im Rahmen der Kapitalrücklage<br />
ausgewiesen. Der Ausübungspreis der nach dem<br />
30. Juni 2001 gewährten Aktienoptionen entspricht<br />
dem durchschnittlichen Börsenkurs der Aventis Aktie<br />
während der letzten zwanzig Tage vor der Gewährung.<br />
Bei Kaufoptionen wird die Differenz zwischen dem<br />
vom Erwerber zum Zeitpunkt der Optionsausübung<br />
gezahlten Ausübungspreis und dem Kaufpreis der<br />
zugeteilten Aktie als Aufwand ausgewiesen. Dieser<br />
Aufwand wird zum Abschlussstichtag auf der Grundlage<br />
des jeweiligen Aktienkurses geschätzt und über den<br />
Zeitraum der Ausübungssperre verteilt. Wenn der<br />
Konzern die Ausübung dieser Kaufoptionen durch den<br />
Rückkauf eigener Aktien oder durch derivative Finanzinstrumente<br />
(Terminkäufe) abgesichert hat, entspricht<br />
der in der Gewinn- und Verlustrechnung gebuchte<br />
Aufwand der Differenz zwischen dem Optionsausübungspreis<br />
und den Anschaffungskosten (Direkt- oder<br />
Terminkauf) dieser zur Absicherung erworbenen Aktien.<br />
Eine Bewertung der Aktienoptionspläne zum Zeitwert<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 115
(Marktwert) hätte sich auf den Konzerngewinn und das<br />
Ergebnis je Aktie für die Geschäftsjahre 2002, 2001 und<br />
2000 wie folgt ausgewirkt:<br />
Konzerngewinn, wie ausgewiesen<br />
Zur Ermittlung des Marktwertes der Aktienoptionen<br />
verwendet der Konzern das Optionspreismodell nach<br />
Black-Scholes. Bei den im Jahr 2002 gewährten Aktienoptionen<br />
wurden folgende Annahmen zugrunde<br />
gelegt: eine Laufzeit der Optionen von 5 Jahren; eine<br />
Volatilität des Aktienkurses von 38,5 %; eine Dividendenrendite<br />
von 1,54 % und ein Zinssatz ohne Risiko-<br />
Komponente von 3,75%.<br />
Die Auswirkungen der Anwendung der Marktbewertung<br />
in diesen pro forma Angaben sind kein Hinweis<br />
auf das Konzernergebnis der kommenden Jahre, da diese<br />
Methode Vergütungen vor 1995 nicht berücksichtigt,<br />
zusätzliche Vergütungen in kommenden Jahren gewährt<br />
werden können und die tatsächlichen Ergebnisse von<br />
den verwendeten Annahmen abweichen können.<br />
116 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
2002 2001 2000<br />
(in Millionen €)<br />
Unverwässertes Ergebnis je Aktie,<br />
2 091 1 505 (147)<br />
wie ausgewiesen (in €)<br />
Verwässertes Ergebnis je Aktie,<br />
2,64 1,91 (0,19)<br />
wie ausgewiesen (in €)<br />
Aufwand für im Konzerngewinn/<br />
-verlust enthaltene gewährte<br />
Vergütungen nach Steuern<br />
2,61 1,89 (0,19)<br />
(in Millionen €)<br />
Pro forma Aufwand für gewährte<br />
Vergütungen nach Steuern<br />
bei Ansatz von Marktwerten<br />
– – 18<br />
(in Millionen €)<br />
Pro forma Konzerngewinn/-verlust<br />
270 204 99<br />
(in Millionen €)<br />
Pro forma Konzerngewinn/-verlust<br />
1 821 1 301 (246)<br />
(in Millionen €)<br />
Pro forma Konzerngewinn/-verlust<br />
2,29 1,65 (0,32)<br />
(in Millionen €) 2,28 1,63 (0,32)<br />
o) Ergebnis je Aktie<br />
Das Ergebnis je Stammaktie errechnet sich, indem der<br />
Gewinn/(Verlust) durch die nachfolgend beschriebene<br />
Anzahl von Aktien geteilt wird:<br />
- Für die Berechnung des „unverwässerten“ Ergebnisses<br />
je Aktie: die durchschnittliche Anzahl der sich im<br />
Geschäftsjahr im Umlauf befindlichen Stammaktien<br />
(siehe Ziffer 28 für die Berechnung des Gewinns bzw.<br />
Verlustes je Aktie),<br />
- Für die Berechnung des „verwässerten“ Ergebnisses<br />
je Aktie: die durchschnittliche Anzahl der sich im<br />
Geschäftsjahr im Umlauf befindlichen Stammaktien,<br />
erhöht um die Zahl der Aktien, die bei vollständiger<br />
Ausübung von verwässernden Wandlungs- und<br />
Umtauschrechten emittiert worden wären (s. Ziffer 28).<br />
p) Übertragung von Finanzaktiva<br />
Einige Gesellschaften des Konzerns übertragen<br />
Finanzaktiva, welche die Auswahlkriterien im Rahmen<br />
von in Europa und in Japan durchgeführten Verbriefungsprogrammen<br />
(Securitization) erfüllen.<br />
Im Rahmen dieser Verbriefungsprogramme werden<br />
die betroffenen Finanzaktiva von den Tochtergesellschaften<br />
von Aventis monatlich gegen Zahlung der<br />
Differenz zwischen dem übertragenen Bruttobetrag<br />
und den von der Bank einbehaltenen Garantiebeträgen<br />
an die Banken übertragen. Die einbehaltene Garantie<br />
ist variabel (bis zu 22,5 %), und ihr Prozentsatz wird von<br />
der Bank auf der Grundlage der früheren Erfahrungen<br />
mit übertragenen Forderungen berechnet.<br />
Der Konzern betrachtet Finanzaktiva als vollständig<br />
übertragen, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:<br />
(a) Die Finanzaktiva sind nach ihrer Übertragung aus<br />
dem Vermögen des Konzerns ausgesondert und dem<br />
Zugriff der Gläubiger entzogen, (b) der Übernehmer<br />
kann die übertragenen Vermögenswerte uneingeschränkt<br />
verpfänden oder durch Tausch weiterveräußern,<br />
und (c) der Konzern hat keine wirksame<br />
Verfügungsmöglichkeit mehr über die übertragenen<br />
Vermögenswerte.
q) Schätzungen<br />
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses muss der<br />
Vorstand Schätzungen vornehmen und Annahmen<br />
treffen, die sich auf den Ansatz von Vermögenswerten,<br />
Verbindlichkeiten, die Angaben zu ungewissen<br />
Gewinnen oder Verlusten am Bilanzstichtag und die<br />
ausgewiesenen Aufwendungen und Erträge für das<br />
Geschäftsjahr auswirken. Die tatsächlichen Ergebnisse<br />
können von diesen Schätzungen abweichen.<br />
r) Ertragsrealisierung<br />
Der Konzern realisiert Erträge, wenn sämtliche der<br />
folgenden Kriterien erfüllt sind:<br />
- Es existiert ein hinreichender Nachweis für das<br />
Vorliegen einer Vereinbarung, die mit den Geschäftspraktiken<br />
des Konzerns und seinen <strong>Dokument</strong>ationsverfahren<br />
für Verkaufstransaktionen in Einklang steht.<br />
- Die Lieferung ist erfolgt bzw. die Dienstleistung wurde<br />
erbracht, und der Kunde hat das Eigentumsrecht<br />
erworben und die mit dem erworbenen Produkt<br />
verbundenen Chancen und Risiken übernommen.<br />
- Der Verkaufspreis ist festgelegt oder bestimmbar.<br />
- Die Bezahlung ist hinreichend sichergestellt.<br />
Im Rahmen seiner Aktivitäten führt der Konzern<br />
bestimmte Transaktionen zur Erzielung von Erträgen<br />
durch, die nicht in Verbindung mit dem Verkauf von<br />
Produkten stehen. Diese Erträge werden unter<br />
„Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge,<br />
netto“ ausgewiesen (s. Ziffer 20). Zu diesen<br />
Transaktionen gehören z.B. Lizenzverträge, Vermarktungsverträge<br />
und Marketingverträge.<br />
Die Höhe der in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
erfassten Erträge richtet sich nach dem Umfang der<br />
innerhalb des Vertragszeitraums erfolgten Lieferung<br />
von Erzeugnissen und/oder der erbrachten Leistungen.<br />
Die Lizenzeinnahmen werden entsprechend dem<br />
Vertragszeitraum gebucht. Erhaltene Vorauszahlungen<br />
(„up-front payments“) werden abgegrenzt, soweit<br />
zukünftige Leistungsverpflichtungen bestehen.<br />
Erhaltene Zahlungen im Zusammenhang mit dem<br />
Erreichen bestimmter Leistungsfortschritte („milestone<br />
payments“) werden gemäß den spezifischen Vertragsbe-<br />
stimmungen behandelt und als Erträge gebucht, soweit<br />
die entsprechenden Lieferungen und/oder Leistungen<br />
erbracht worden sind.<br />
Im Rahmen der Geschäftstätigkeit des Konzerns<br />
fallen bisweilen komplexe Transaktionen an. Diese<br />
bestehen überwiegend aus einer Kombination aus<br />
Lizenzverträgen, der Veräußerung von Produkten und<br />
Lieferverträgen. Diese Verträge bzw. die einzelnen<br />
Komponenten werden bei ihrer Erfüllung analysiert,<br />
um zu ermitteln, wie sie jeweils zu buchen sind. Wenn<br />
bei dieser Analyse festgestellt wird, dass der Erlös einer<br />
bestimmten Leistung zuzuordnen ist und der jeweilige<br />
Markwert zuverlässig ermittelt werden kann, wird der<br />
Erlös bei der Buchung der einzelnen Vertragskomponenten<br />
separat erfasst.<br />
2. Immaterielle Vermögenswerte<br />
Die immateriellen Vermögenswerte setzen sich wie<br />
folgt zusammen:<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001<br />
Goodwill 14 207 16 900<br />
Patente und Marken 2 122 2 525<br />
Software 628 618<br />
Anschaffungskosten<br />
Kumulierte Abschreibungen<br />
16 957 20 043<br />
auf den Goodwill<br />
Kumulierte Abschreibungen<br />
(4 577) (4 517)<br />
auf Patente und Marken (858) (942)<br />
Kumulierte Abschreibungen auf Software (378) (320)<br />
Buchwert 11 144 14 264<br />
Die Verminderung der Anschaffungskosten für<br />
„Patente und Marken“ zum 31. Dezember 2002 ist<br />
in erster Linie auf die Veräußerung von Aventis<br />
CropScience, den Verkauf von Produktrechten und<br />
die Abschreibung auf bestimmte immaterielle<br />
Vermögenswerte von Aventis Behring zurückzuführen.<br />
Die Rubrik „Patente und Marken“ enthält einen<br />
Nettobetrag in Höhe von € 56 Millionen (€ 67<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 117
Millionen zum 31. Dezember 2001) im Zusammenhang<br />
mit dem Rückkauf der Vertriebsrechte von Taxotere in<br />
Japan von der Gesellschaft Chugai. Die Bezahlung<br />
erfolgt in Raten über einen Zeitraum von zehn Jahren<br />
beginnend mit dem Jahr 2002. Die entsprechenden<br />
langfristigen Verbindlichkeiten belaufen sich auf € 50<br />
Millionen (€ 63 Millionen zum 31. Dezember 2001)<br />
und werden in Ziffer 16 erläutert.<br />
Der Buchwert des Goodwill setzt sich wie folgt<br />
zusammen:<br />
Die Verminderung des Goodwill-Buchwerts zum<br />
31. Dezember 2002 resultiert im Wesentlichen aus<br />
folgenden Vorgängen:<br />
- der Veräußerung von Aventis CropScience,<br />
- der Abschreibung auf den gesamten Goodwill von<br />
Aventis Behring,<br />
- der Verminderung des Goodwill um € 1 303 Millionen<br />
infolge des geänderten US $-Kurses in Höhe.<br />
Die Abschreibungen auf immaterielle<br />
Vermögenswerte betragen:<br />
118 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001<br />
Verschreibungspflichtige Arzneimittel 8 954 10 556<br />
Impfstoffe 676 740<br />
Aventis CropScience – 565<br />
Aventis Behring – 515<br />
Übrige – 7<br />
Buchwert 9 630 12 383<br />
(in Millionen €)<br />
2002 2001 2000<br />
Goodwill 1 021 650 752<br />
Patente und Marken 150 186 239<br />
Software 133 119 97<br />
Gesamt 1 304 955 1 088<br />
Im Jahr 2002 kündigte der Konzern an, dass Aventis<br />
Behring nicht mehr zu seinem Kerngeschäft gehört und<br />
infolgedessen Verhandlungen zur Veräußerung dieser<br />
Aktivität aufgenommen würden. Außerdem haben sich<br />
im Berichtszeitraum die Marktbedingungen für Aventis<br />
Behring spürbar verschlechtert.<br />
Deshalb hat der Konzern auf der Grundlage der<br />
geschätzten zukünftigen Cash Flows dieser Gesellschaft<br />
eine Bewertung des Goodwill für Aventis Behring und<br />
der Buchwerte des Anlagevermögens von Aventis<br />
Behring vorgenommen. Die abgezinsten und nicht<br />
abgezinsten künftigen Cash Flows wurden anhand<br />
unterschiedlicher Szenarien ermittelt. Zum 31.<br />
Dezember 2002 lag der Buchwert der Vermögenswerte<br />
von Aventis Behring über den nicht abgezinsten<br />
künftigen Cash Flows, weshalb auf Basis der<br />
abgezinsten künftigen Cash Flows eine außerplanmäßige<br />
Abschreibung wegen Wertminderung in Höhe<br />
von € 727 Millionen vorgenommen und wie folgt<br />
zugeordnet wurde:<br />
- immaterielle Vermögenswerte (einschließlich<br />
Goodwill): € 487 Millionen,<br />
- Sachanlagen: € 240 Millionen (s. Ziffer 3).<br />
Im Jahr 2000 wurde eine außerplanmäßige<br />
Abschreibung in Höhe von € 91 Millionen auf den<br />
Goodwill von Proagro, einer Tochtergesellschaft<br />
von Aventis CropScience, vorgenommen, da das<br />
Arbeitsgebiet Saatgut nicht länger als strategisch<br />
wichtiger Geschäftsbereich angesehen wird.
3. Sachanlagen<br />
Die Sachanlagen setzen sich wie folgt zusammen:<br />
31. Dezember 2002<br />
Zum 31. Dezember 2002 geht der Buchwert der<br />
Sachanlagen hauptsächlich aus folgenden Gründen<br />
zurück:<br />
- durch die Veräußerung von Aventis CropScience und<br />
der Aktivitäten von Animal Nutrition vermindert sich<br />
der Buchwert der Sachanlagen um € 985 Millionen;<br />
- die Investitionen in Sachanlagen in Höhe von € 1 000<br />
Millionen werden durch Veräußerungen im Umfang<br />
von € 104 Millionen netto und durch Abschreibungen<br />
in Höhe von € 713 Millionen (einschließlich von<br />
Abschreibungen auf bestimmte Sachanlagen von<br />
Aventis Behring in Höhe von € 240 Millionen) nahezu<br />
ausgeglichen (s. Ziffer 2) ;<br />
- negative Auswirkungen aus der Währungsumrechnung<br />
betragen € 378 Millionen und resultieren hauptsächlich<br />
aus der Wechselkursveränderung zwischen dem<br />
US-Dollar und dem Euro.<br />
(in Millionen €)<br />
Frankreich Deutschland Vereinigte Staaten / Andere Gesamt<br />
Kanada Länder/Regionen<br />
Grundstücke 51 101 99 53 304<br />
Gebäude 958 201 825 511 2 495<br />
Anlagen und Geschäftsausstattung 2 179 1 471 828 1 020 5 498<br />
Gebäude und Anlagen im Bau 230 278 457 116 1 081<br />
Anschaffungskosten<br />
Abzgl. kumulierte<br />
3 418 2 051 2 209 1 700 9 378<br />
Abschreibungen (s. Ziffer 1c) (2 042) (1 025) (1 049) (807) (4 923)<br />
Buchwert 1 376 1 026 1 160 893 4 455<br />
31. Dezember 2001<br />
Grundstücke 68 105 156 94 423<br />
Gebäude 1 057 354 859 827 3 097<br />
Anlagen und Geschäftsausstattung 2 614 1 848 1 439 1 604 7 505<br />
Gebäude und Anlagen im Bau 322 215 635 133 1 305<br />
Anschaffungskosten<br />
Abzgl. kumulierte<br />
4 061 2 522 3 089 2 658 12 330<br />
Abschreibungen (s. Ziffer 1c) (2 540) (1 507) (1 186) (1 357) (6 590)<br />
Buchwert 1 521 1 015 1 903 1 301 5 740<br />
Im Jahr 2002 betreffen die Investitionen<br />
hauptsächlich den Bereich Verschreibungspflichtige<br />
Arzneimittel mit einem Betrag von € 698 Millionen. Sie<br />
betreffen die Erweiterung der Forschungs- und Entwicklungsstandorte,<br />
den Bau von neuen Produktionsstätten<br />
sowie diverse Investitionen in den Vereinigten Staaten<br />
in Höhe von € 188 Millionen, Investitionen in<br />
Deutschland im Wesentlichen im Zusammenhang mit<br />
Lantus und Ramipril in Höhe von € 144 Millionen,<br />
Investitionen in Frankreich in Höhe von € 119<br />
Millionen und die Erneuerung von Produktionsstandorten<br />
für Impfstoffe in Frankreich und den<br />
Vereinigten Staaten in Höhe von € 102 Millionen.<br />
Im Jahr 2001 betrafen die Investitionen ebenfalls<br />
hauptsächlich den Bereich Verschreibungspflichtige<br />
Arzneimittel mit € 1.161 Millionen. Sie umfassten<br />
die Erweiterung der Forschungs- und Entwicklungs-<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 119
standorte, den Bau von neuen Produktionsstätten<br />
sowie diverse Investitionen in den Vereinigten Staaten<br />
in Höhe von € 419 Millionen, Investitionen in<br />
Deutschland im Wesentlichen im Zusammenhang<br />
mit Lantus und Ramipril in Höhe von € 192 Millionen<br />
und die Erneuerung von Produktionsstandorten für<br />
Impfstoffe in Frankreich und den Vereinigten Staaten<br />
in Höhe von € 133 Millionen.<br />
In den vorangegangenen Übersichten sind auch die<br />
im Folgenden aufgeführten Vermögenswerte enthalten,<br />
die im Rahmen von Finanzierungsleasing genutzt<br />
werden:<br />
4. Beteiligungen at equity<br />
Die nachfolgende Aufstellung enthält wesentliche<br />
Finanzdaten zu den at equity bewerteten Beteiligungen<br />
(s. Ziffer 1a), einschließlich der unten beschriebenen<br />
Joint Ventures:<br />
120 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001<br />
Grundstücke – 4<br />
Gebäude 27 39<br />
Anlagen und Geschäftsausstattung 15 82<br />
Anschaffungskosten 42 125<br />
Kumulierte Abschreibungen (Ziffer 1c) (34) (74)<br />
Buchwert 8 51<br />
31. Dezember<br />
(in Millionen €)<br />
2002 2001 2000<br />
Umsatzerlöse 13 598 16 193 15 914<br />
Bilanzsumme 14 582 18 409 19 046<br />
Jahresüberschuss 306 264 581<br />
Langfristige Verbindlichkeiten<br />
Dividenden an konsolidierte<br />
3 210 4 501 6 618<br />
Konzernunternehmen 139 140 450<br />
Die wichtigsten Änderungen im Geschäftsjahr 2002<br />
betreffen die Gesellschaft Dade Behring, die am<br />
1. August 2002 gemäß Kapitel 11 des US-amerikanischen<br />
Insolvenzrechtes einen Reorganisationsplan einleitete.<br />
Am 18. September 2002 genehmigte der zuständige<br />
Konkursrichter den Sanierungsplan und setzte dessen<br />
Inkrafttreten zum 3. Oktober 2002 fest. Gemäß diesem<br />
Plan ist Aventis nicht mehr an Dade Behring beteiligt.<br />
Infolge der Veräußerung des Anteils am Messer<br />
Konzern (s. Ziffer 1a) sind die Equity-Beteiligungen<br />
dieser Gruppe mit Wirkung vom 1. April 2001 nicht<br />
mehr im Konzernabschluss von Aventis enthalten.<br />
Die in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
ausgewiesenen Gewinne (Verluste) aus Equity-<br />
Beteiligungen entfallen auf:<br />
Verschreibungspflichtige<br />
(in Millionen €)<br />
2002 2001 2000<br />
Arzneimittel 26 6 (23)<br />
Impfstoffe 25 39 64<br />
Corporate und Tiergesundheit 157 169 122<br />
Übrige Aktivitäten (157) (129) 81<br />
Gesamt 51 85 244<br />
Ab dem 31. Dezember 2001 erscheint die Investition<br />
in Dade Behring, die vorher unter „Verschreibungspflichtige<br />
Arzneimittel“ bilanziert wurde, in der Rubrik<br />
„Übrige Aktivitäten“.<br />
Im Jahr 2001 hatte Dade Behring bestimmte, in ihren<br />
Finanzierungsverträgen enthaltene Klauseln nicht<br />
beachtet. Infolgedessen wurde zwischen der<br />
Gesellschaft und ihren Gläubigern und Aktionären über<br />
eine Restrukturierung des Eigenkapitals verhandelt.<br />
Auf Grund des ungewissen Ausgangs der laufenden<br />
Verhandlungen beschloss Aventis, den gesamten<br />
Buchwert dieser Beteiligung abzuschreiben.<br />
Die Beteiligung an Merial wird unter „Corporate<br />
und Tiergesundheit“ ausgewiesen.
Die historischen Daten wurden angepasst, um einen<br />
Vergleich zu ermöglichen.<br />
Im Bereich „Übrige Aktivitäten“ waren folgende<br />
wesentliche Veränderungen zu verzeichnen:<br />
Im Geschäftsjahr 2002 betreffend Rhodia: Die<br />
europäischen Kartellbehörden hatte im Jahr 1999 eine<br />
Veräußerung der Beteiligung von Aventis an Rhodia bis<br />
April 2004 verlangt. Ursprünglich war diese<br />
Veräußerung für 1999 im Rahmen der Emission von<br />
Wandelschuldverschreibungen mit Fälligkeit November<br />
2003 geplant, die von ihren Inhabern in Aktien<br />
von Rhodia getauscht werden konnten. Im Dezember<br />
2002 kaufte der Konzern im Rahmen eines<br />
Rückkaufangebots 98,6 % dieser Schuldverschreibungen<br />
in bar zurück, zog sie ein und bestätigte seine<br />
Absicht zur baldigen Veräußerung seiner Beteiligung an<br />
Rhodia. Angesichts des fortgesetzten Kursrückgangs der<br />
Rhodia Aktie im Geschäftsjahr 2002 hat der Konzern<br />
zum 31. Dezember 2002 eine Abschreibung in Höhe<br />
von € 251 Millionen vorgenommen und damit den<br />
Buchwert dieser Beteiligung an den Marktwert<br />
angepasst.<br />
Diese Abschreibung ist in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
unter der Position „Ergebnisanteil der at<br />
equity bewerteten Unternehmen“ ausgewiesen;<br />
- Im Jahr 2001 fielen bei Rhodia und Dade Behring<br />
Verluste an, und der positive Beitrag von Wacker<br />
ging zurück. Im Rahmen der bereits im Jahr 2000<br />
eingeleiteten Verhandlungen strebt Aventis die<br />
Veräußerung der Beteiligung an Wacker an.<br />
Der Konzernabschluss enthält bestimmte<br />
Transaktionen zwischen dem Konzern und nicht<br />
konsolidierten Unternehmen (Unternehmen, die nach<br />
der Equity-Methode bilanziert werden, und andere<br />
Beteiligungsgesellschaften). Die wichtigsten dieser<br />
Transaktionen betreffen Käufe und Verkäufe zwischen<br />
dem Konzern und den nach der Equity-Methode<br />
bewerteten Unternehmen:<br />
(in Millionen €)<br />
2002 2001 2000<br />
Verkäufe 203 316 235<br />
Käufe 120 120 93<br />
Zu den at equity bilanzierten Beteiligungen gehören<br />
zum 31. Dezember 2002 die folgenden Joint Ventures:<br />
Unternehmen Beteiligungsquote in % Partner Geschäftsfeld<br />
Merial 50 Merck Tierge-<br />
sundheit<br />
Aventis Pasteur-MSD 50 Merck Impfstoffe<br />
Diabel 50 Pfizer Pharma<br />
Chiron Behring 50 Chiron<br />
Corp. USA Impfstoffe<br />
MCM vaccine company 50 Merck Impfstoffe<br />
Im Laufe des ersten Halbjahres 2001 veräußerte der<br />
Konzern seine Beteiligung an Teva Marion.<br />
Zum 31. Dezember 2001 hielt der Konzern 49 % von<br />
Wacker. Diese Beteiligung wird nicht mehr als Joint<br />
Venture bilanziert.<br />
Die Finanzdaten für 2000 enthalten die Daten für<br />
Wacker.<br />
Separate Finanzdaten für die einzelnen Joint<br />
Ventures werden aus Gründen der Vertraulichkeit nicht<br />
aufgeführt. Aus diesem Grund werden nur folgende<br />
aggregierte Angaben für die Joint Ventures gemacht:<br />
31. Dezember<br />
(in Millionen €)<br />
2002 2001 2000<br />
Umsatzerlöse 2 416 2 425 5 390<br />
Betriebsergebnis 422 208 729<br />
Gewinn vor Steuern 183 188 367<br />
Kurzfristiges Vermögen 1 251 1 241 2 494<br />
Bilanzsumme 1 946 1 993 5 398<br />
Eigenkapital 802 778 1 258<br />
Langfristige Verbindlichkeiten 145 169 995<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 121
5. Sonstige Beteiligungen<br />
Die sonstigen Beteiligungen setzen sich wie folgt<br />
zusammen:<br />
Zum 31. Dezember 2002 enthält der Posten<br />
Beteiligungen an Tochterunternehmen vor allem die<br />
Holdinggesellschaft des Konzerns in China sowie die<br />
Beteiligungen an chinesischen Joint Ventures in Höhe<br />
von € 81 Millionen (Vorjahresbetrag: € 96 Millionen).<br />
Im April 2002 gaben Aventis und Genta Inc (ein<br />
Biotechnologieunternehmen in den USA) den Abschluss<br />
eines Abkommens zur gemeinsamen Entwicklung und<br />
Vermarktung eines Krebsmedikaments (G3139), das sich<br />
in Phase III der klinischen Studien befindet, bekannt.<br />
Am 3. Juni 2002 erwarb Aventis nach dem Abschluss<br />
einer klinischen Versuchsphase 6 665 498 Aktien zum<br />
Stückpreis von US $ 10,79 bzw. zum Gesamtpreis von<br />
US $ 72 Millionen, die rund 10 % des Kapitals des<br />
Unternehmens entsprechen. Mit diesem Aktienkauf<br />
ist eine Sperrfrist für den Verkauf von zwei Jahren<br />
verbunden.<br />
Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten oder<br />
zu ihrem niedrigeren beizulegenden Wert ausgewiesen<br />
(s. Ziffer 1d); infolgedessen hat der Konzern für Genta<br />
122 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001<br />
Beteiligungen an Tochterunternehmen 197 285<br />
Abzüglich Abschreibungen<br />
Buchwert der Beteiligungen<br />
(75) (101)<br />
an Tochterunternehmen<br />
Unternehmen, an denen der Konzern<br />
122 184<br />
20 % bis max. 50 % hält 33 76<br />
Abzüglich Abschreibungen<br />
Buchwert der Beteiligungen<br />
(26) (31)<br />
von 20 % bis max. 50 %<br />
Unternehmen, an denen der Konzern<br />
7 45<br />
weniger als 20 % hält 436 413<br />
Abzüglich Abschreibungen<br />
Buchwert der Beteiligungen<br />
(181) (37)<br />
von weniger als 20 % 255 376<br />
Buchwert 384 605<br />
zum 31. Dezember eine Wertberichtigung in Höhe von<br />
€ 11 Millionen vorgenommen. Für die übrigen nicht<br />
börsennotierten Beteiligungen ermittelt der Konzern<br />
den Marktwert bzw. den niedrigeren beizulegenden<br />
Wert unter Berücksichtigung der Bilanzsumme, des<br />
Eigenkapitals, des Periodenergebnisses und sonstiger<br />
relevanter Faktoren in Zusammenhang mit den<br />
betreffenden Unternehmen.<br />
Zum 31. Dezember 2002 stellten die an Millennium<br />
Pharmaceuticals („Millennium“) gehaltenen Aktien<br />
einen Wert von € 242 Millionen (US$ 253 Millionen)<br />
dar (Vorjahresbetrag: € 283 Millionen bzw. US$ 250<br />
Millionen).<br />
Der Konzern erachtet diese Investition als<br />
strategische Beteiligung und strebt eine langfristige<br />
Partnerschaft mit Millennium an. Deshalb wird die<br />
Bewertung dieser Beteiligung zum realisierbaren Wert<br />
(valeur d’utilité) vorgenommen (s. Ziffer 1d). Zum 31.<br />
Dezember 2002 überstieg aufgrund des Kursverlustes<br />
der Aktie der Buchwert dieser Beteiligung ihren<br />
realisierbaren Wert um rund € 137 Millionen.<br />
Infolgedessen wurde im Jahresabschluss zum 31.<br />
Dezember 2002 eine Wertberichtigung in dieser Höhe<br />
vorgenommen.<br />
6. Abgrenzungsposten und sonstige langfristige<br />
Vermögenswerte<br />
Zum 31. Dezember 2001 setzten sich die Abgrenzungsposten<br />
und sonstigen langfristigen Vermögenswerte wie<br />
folgt zusammen:<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001<br />
Langfristige Forderungen<br />
Langfristige aktive Steuerabgrenzungsposten<br />
442 353<br />
(Ziffer 24)<br />
Aktivposten in Verbindung mit der<br />
Erfassung des Mindestbetrages von<br />
1 500 2 008<br />
Pensionsverpflichtungen (Ziffer 14) 807 455<br />
Vorausbezahlte Pensionskosten (Ziffer 14) 256 248<br />
Sonstige 417 513<br />
Gesamt 3 422 3 577
Zum 31. Dezember 2002 betrifft der Posten „Abgrenzungsposten<br />
und sonstige langfristige Vermögenswerte“<br />
in erster Linie aktivierte Zahlungen in Verbindung mit<br />
Leistungsfortschritten („milestone payments“) in Höhe<br />
von € 147 Millionen (Vorjahresbetrag: € 204<br />
Millionen). Diese Zahlungen erfolgen im Rahmen von<br />
Kooperationsvereinbarungen, die mit anderen Pharmaoder<br />
Forschungsgesellschaften getroffen wurden. Sie<br />
beziehen sich auf den Erwerb von immateriellen<br />
Vermögenswerten.<br />
Der Posten „Langfristige Forderungen“ enthält einen<br />
Betrag von € 254 Millionen für die Forderung<br />
(einschließlich Zinsen) bezüglich eines Teils des<br />
Veräußerungserlöses für Messer (s. Ziffer 1a).<br />
Die Erhöhung des Postens „Langfristige Forderungen“<br />
zum 31. Dezember 2002 resultiert hauptsächlich aus<br />
der Buchung einer langfristigen Forderung in Höhe<br />
von € 119 Millionen im Rahmen der Intal/Tilade-<br />
Transaktion (s. Ziffer 20).<br />
7. Vorräte<br />
Zum 31. Dezember 2002 setzen sich die Vorräte nach<br />
Eliminierung der Zwischengewinne wie folgt<br />
zusammen:<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001<br />
Rohstoffe und Ersatzteile 574 1 194<br />
Unfertige Erzeugnisse 1 736 1 657<br />
Fertige Erzeugnisse 593 1 503<br />
Abzüglich Wertberichtigungen (173) (295)<br />
Buchwert der Vorräte 2 730 4 059<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001<br />
Verschreibungspflichtige Arzneimittel 1 413 1 791<br />
Impfstoffe 503 396<br />
Sonstige Aktivitäten 814 1 872<br />
Buchwert der Vorräte 2 730 4 059<br />
Der Rückgang der Vorräte resultiert hauptsächlich<br />
aus der Veräußerung von Aventis CropScience und<br />
der Aktivitäten von Aventis Animal Nutrition mit einer<br />
Auswirkung von € 1 145 Millionen bzw. € 77 Millionen.<br />
8. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
und Wechselforderungen<br />
Forderungen aus Lieferungen<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001<br />
und Leistungen und Wechselforderungen<br />
Abzüglich Wertberichtigungen<br />
2 680 3 861<br />
für zweifelhafte Forderungen (136) (339)<br />
Buchwert der Forderungen 2 544 3 522<br />
Einige Tochtergesellschaften treten Forderungen im<br />
Rahmen von Verbriefungsprogrammen (Securitization)<br />
ab, die von Aventis in Europa und in Japan<br />
durchgeführt werden. Der Gesamtbetrag der im<br />
Rahmen dieser Programme abgetretenen Forderungen<br />
belief sich auf € 2 752 Millionen im Jahr 2002 (€ 5 075<br />
Millionen für das Geschäftsjahr 2001).<br />
Zum 31. Dezember 2002 betrug der Erlös aus dem<br />
Verkauf von Forderungen im Rahmen der<br />
verschiedenen Programme € 455 Millionen (€ 1 398<br />
Millionen zum 31. Dezember 2001). Im Rahmen der<br />
Verbriefungsprogramme werden diese Finanzaktiva von<br />
den Tochtergesellschaften von Aventis monatlich gegen<br />
eine Barzahlung übertragen. Die Differenz zwischen<br />
dem abgetretenen Bruttobetrag und der Barzahlung<br />
der Bank gilt als die Garantie für die Einlösung und<br />
wird unter dem Posten „Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen und Wechselforderungen“ ausgewiesen.<br />
Zum 31. Dezember 2002 belief sich dieser Posten auf<br />
€ 33 Millionen (Vorjahr: € 142 Millionen) und entspricht<br />
rund 7 % der zum 31. Dezember 2002 abgetretenen<br />
Forderungen. Im Jahresdurchschnitt betrug dieser Wert<br />
14 %. Der variable prozentuale Garantiesatz wird von<br />
den Banken auf Grundlage der früheren Erfahrungen<br />
mit übertragenen Forderungen errechnet (s. Ziffer 25).<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 123
Nach der Veräußerung von Aventis CropScience<br />
und der Reduzierung der Verbriefungsprogramme<br />
im Bereich Verschreibungspflichtige Arzneimittel war<br />
der Umfang dieser Programme im Berichtsjahr stark<br />
rückläufig. In den Vereinigten Staaten wurden die<br />
Programme nach der Veräußerung von Aventis<br />
CropScience vorerst eingestellt.<br />
9. Abgrenzungsposten und sonstige kurzfristige<br />
Vermögenswerte<br />
Die deutliche Erhöhung der unrealisierten Gewinne<br />
aus Finanzinstrumenten zum 31. Dezember 2002 ist<br />
in erster Linie auf die Aufwertung des Euro gegenüber<br />
den anderen Währungen zurückzuführen. Der Posten<br />
„Forderungen gegenüber Versicherungsgesellschaften“<br />
ging 2002 vor allem aufgrund des Eingangs von<br />
Versicherungszahlungen im Zusammenhang mit<br />
Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf HIV-Infektionen<br />
und Fen Phen zurück.<br />
Die unrealisierten Gewinne aus Finanzinstrumenten<br />
zum 31. Dezember 2001 sind in erster Linie auf die<br />
Wechselkursentwicklung zwischen dem US-Dollar und<br />
dem Euro sowie auf gesunkene Zinssätze im Jahr 2001<br />
zurückzuführen.<br />
Die „Sonstigen Forderungen“ resultieren im<br />
124 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001<br />
Umsatzsteuer und sonstige Steuern 583 743<br />
Rechnungsabgrenzungsposten und Zinsen<br />
Kurzfristige Darlehen und kurzfristiger<br />
257 331<br />
Anteil von langfristigen Darlehen<br />
Forderungen gegenüber<br />
59 70<br />
Versicherungsgesellschaften<br />
Unrealisierte Gewinne aus<br />
51 228<br />
Finanzinstrumenten (Ziffer 25f) 488 194<br />
Steuerabgrenzungsposten 896 1 080<br />
Sonstige Forderungen 687 972<br />
Übrige 52 71<br />
Gesamt 3 073 3 689<br />
Wesentlichen aus der Veräußerung von Produktrechten<br />
und Lizenzen in Höhe von € 142 Millionen (Vorjahresbetrag:<br />
€ 165 Millionen) und von Forderungen an<br />
Lieferanten sowie aus der Veräußerung von Geschäftsaktivitäten<br />
im Betrag von € 71 Millionen (Vorjahresbetrag:<br />
€ 82 Millionen). Der Rückgang der sonstigen<br />
Forderungen ist in erster Linie auf die Veräußerung<br />
von Aventis CropScience zurückzuführen.<br />
10. Eigenkapital<br />
a) Grundkapital<br />
Zum 31. Dezember 2002 ist das Grundkapital in<br />
799 474 490 Stammaktien unterteilt (795 621 603<br />
zum 31. Dezember 2001 und 785 879 483 zum<br />
31. Dezember 2000).<br />
Im Jahr 2002 emittierte Aventis als Folge der<br />
Ausübung von Aktienoptionen 1 511 814 Stammaktien<br />
(886 514 im Jahr 2001, 1 117 812 im Jahr 2000). Dies<br />
führte zu einer Erhöhung des Grundkapitals um € 6<br />
Millionen (€ 3 Millionen im Jahr 2001, € 4 Millionen<br />
im Jahr 2000) und einer Zuführung zur Kapitalrücklage<br />
von € 46 Millionen (€ 17 Millionen im Jahr 2001,<br />
€ 24 Millionen im Jahr 2000) infolge der Ausübung<br />
von Aktienoptionen.<br />
Im Jahr 2001 emittierte Aventis 8 855 606<br />
Stammaktien als Folge der Ausübung von 26 566 818<br />
Aktienbezugsscheinen, was zu einer Erhöhung des<br />
Grundkapitals um € 34 Millionen und einer Zuführung<br />
zur Kapitalrücklage von € 375 Millionen führte. Im<br />
vierten Quartal 1997 emittierte Aventis 26 615 970<br />
Stammaktien und Bezugsrechte zum Kauf von<br />
Stammaktien. Drei Bezugsrechte berechtigen den<br />
Inhaber zum Kauf einer Stammaktie zu einem<br />
Ausübungskurs von € 46,19 je Stammaktie. Im Jahr<br />
2000 führte die Ausübung von 7 197 Aktienoptionen<br />
zur Emission von 2 399 Stammaktien. Die Bezugsrechte<br />
verfielen am 5. November 2001, so dass die bis zu<br />
diesem Stichtag nicht ausgeübten 37 170 Bezugsrechte<br />
erloschen sind.<br />
Zum 31. Dezember 2002 hält der Konzern 7 194 675
eigene Aktien (1 901 626 zum 31. Dezember 2001;<br />
211 043 zum 31. Dezember 2000), von denen 6 900 876<br />
als Herabsetzung des Kapitals gebucht wurden<br />
(1 801 787 zum 31. Dezember 2001) und 293 799 als<br />
marktgängige Wertpapiere bilanziert sind (99 839 zum<br />
31. Dezember 2001).<br />
In den Jahren 2002 und 2000 wurden von Aventis<br />
Aktien ausgegeben, die ausschließlich für Konzernmitarbeiter<br />
reserviert waren. Im Jahr 2002 wurden<br />
insgesamt 2 341 073 neue Stammaktien und 95 385<br />
Bezugsrechte zum Kauf von Stammaktien ausgegeben<br />
(4 943 556 im Jahr 2000), was zu einer Erhöhung des<br />
Grundkapitals um € 9 Millionen (€ 19 Millionen im<br />
Jahr 2000) und einer Zuführung zur Kapitalrücklage<br />
von € 138 Millionen (€ 320 Millionen im Jahr 2000)<br />
führte. Im Jahr 2001 fand keine den Konzernmitarbeitern<br />
vorbehaltene Kapitalerhöhung statt.<br />
Am 31. Dezember 2002 betrug die Zahl der<br />
umlaufenden Stimmrechte 792 279 815 gegenüber<br />
793 719 977 im Vorjahr.<br />
b) Capital Equity Notes 1986<br />
Im Dezember 1986 emittierte Aventis US $ 300<br />
Millionen (€ 304 Millionen) an Capital Equity Notes<br />
(unbefristete nachrangige Schuldverschreibungen).<br />
Inhaber dieser Titel sind zu periodischen Zahlungen<br />
in Form von Zinsen zu einem Satz berechtigt, der an<br />
den LIBOR gebunden ist und geringfügig über diesem<br />
liegt. Sollte die Gesellschaft jedoch zu irgendeinem<br />
Zeitpunkt feststellen, dass die Zahlung von Zinsen auf<br />
diese Wertpapiere ihre Vermögenslage beeinträchtigen<br />
könnte, kann sie die Zinsverpflichtung durch die<br />
Emission von Zinsschuldscheinen in Höhe der fälligen<br />
Zinsen erfüllen. Derartige Zinsschuldscheine haben<br />
kein festes Fälligkeitsdatum und werden zu ähnlichen<br />
Konditionen emittiert wie die Capital Equity Notes,<br />
jedoch zu einem höheren Zinssatz.<br />
Die Capital Equity Notes haben keinen geplanten<br />
Rückzahlungstermin, und die Inhaber haben kein<br />
Recht auf Rückzahlung, außer im Falle einer Reorganisation<br />
oder Liquidation des Unternehmens. Unter<br />
derartigen Umständen sind die Ansprüche der Inhaber<br />
der Wertpapiere und Zinsschuldscheine auf Zahlung<br />
nachrangig gegenüber der vollständigen Begleichung<br />
aller Verpflichtungen des Unternehmens, einschließlich<br />
Vergütungen auf Partizipationsscheine. Dies gilt nicht<br />
für Ansprüche der Inhaber von Wertpapieren, für die<br />
festgelegt wurde, dass die Rückzahlrechte im Verhältnis<br />
zu den Capital Equity Notes 1986 gleichwertig oder<br />
nachrangig sind.<br />
In den Jahren 2002, 2000, 1993 und 1992 kaufte der<br />
Konzern Capital Equity Notes von 1986 zurück. Nach<br />
diesen Transaktionen belief sich der Betrag dieser<br />
umlaufenden Wertpapiere zum 31. Dezember 2002<br />
auf US $ 161 Millionen (€ 164 Millionen) und zum 31.<br />
Dezember 2001 und 2000 auf US $ 194 Millionen<br />
(€ 197 Millionen).<br />
Die Verzinsung der Capital Equity Notes 1986 für die<br />
Halbjahresperioden (Jahressatz auf einen Sechsmonatszeitraum<br />
angewendet) war wie folgt:<br />
2002 2001 2000<br />
Dezember Juni Dezember Juni Dezember Juni<br />
2,970 % 2,980 % 4,615 % 7,20188 % 7,78625 % 7,01375 %<br />
c) Capital Equity Notes 1993<br />
Im Juni 1993 emittierte Aventis US $ 370 Millionen<br />
(€ 319 Millionen) an Capital Equity Notes. 1998 kaufte<br />
Aventis US $ 15 Millionen (€ 13 Millionen) dieser<br />
Wertpapiere zurück. Zum 31. Dezember 2002 befinden<br />
sich noch US $ 355 Millionen (€ 306 Millionen) dieser<br />
Wertpapiere im Umlauf.<br />
Inhaber dieser Wertpapiere sind zu halbjährlichen<br />
Zahlungen in Form von Zinsen zu einem dem LIBOR<br />
entsprechenden Satz zuzüglich eines Aufschlags<br />
berechtigt. Für die ersten zehn Jahre wurde ein<br />
Aufschlag von 1,15 % festgelegt. 1998 verhandelte<br />
die Gesellschaft die Zahlungskonditionen dieser<br />
Wertpapiere neu. Für die Zinsperioden zwischen<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 125
Dezember 1997 und Dezember 2000 war der Aufschlag<br />
mit 0,65 % per annum festgelegt. Für Perioden nach<br />
Dezember 2000 wird der Aufschlag durch ein Auktionsverfahren<br />
festgesetzt, wobei die Obergrenzen jeweils<br />
für drei Jahre fixiert werden. Für die Zinsperioden<br />
zwischen Dezember 2000 und Dezember 2003 ist ein<br />
Aufschlag von 0,90 % per annum festgelegt.<br />
Aventis kann die Zahlung von Zinsen nach eigenem<br />
Ermessen aussetzen, wenn kein ausschüttbarer Gewinn<br />
bzw. Konzerngewinn zur Verfügung steht. Derartig<br />
ausgesetzte Zinszahlungen würden aufgeschoben, und<br />
Zinsen würden zu dem oben beschriebenen Satz plus<br />
4% (lediglich für die ersten 10 Jahre) auflaufen. Diese<br />
Zahlungen sind Gegenstand gesonderter Absicherungsgeschäfte.<br />
Für diese Wertpapiere ist kein Rückzahlungsdatum<br />
vorgesehen, und die Inhaber haben kein Recht auf<br />
Rückzahlung, außer im Falle einer Liquidation von<br />
Aventis, der Verschmelzung von Aventis mit einem<br />
anderen Unternehmen oder falls das aus einer<br />
Verschmelzung resultierende Unternehmen ein<br />
geringeres Eigenkapital hat als Aventis vor der<br />
Verschmelzung, oder das resultierende Unternehmen<br />
eine Gesellschaft ist, die ihren Sitz nicht in einem<br />
Mitgliedstaat der Europäischen Union oder den<br />
Vereinigten Staaten von Amerika hat.<br />
Im Falle einer Liquidation von Aventis sind die<br />
Ansprüche der Inhaber dieser Wertpapiere auf Zahlung<br />
des Nennbetrags und Zinsen in Bezug auf Forderungen<br />
aller anderen Gläubiger von Aventis nachrangig. Dies<br />
gilt auch für Forderungen aus Zinsen, die für Partizipationsscheine<br />
(außer den Partizipationsscheinen der<br />
Kategorie A) fällig sind, die von Aventis emittiert<br />
wurden, jedoch nicht für Forderungen der Inhaber<br />
anderer nachrangiger Verpflichtungen mit unbefristeter<br />
Laufzeit, Forderungen in Bezug auf den Nennbetrag<br />
von Partizipationsscheinen, die von Aventis emittiert<br />
wurden, und Forderungen gegen Aventis, die in<br />
anderer Weise nachrangig sind und somit gegenüber<br />
den Forderungen aus den Capital Equity Notes 1993<br />
gleichrangig oder nachrangig sind.<br />
126 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
d) Vorzugsaktien der Kategorie A 1993<br />
Am 7. Juli 1993 emittierte Rhône-Poulenc Overseas<br />
Limited, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft<br />
von Aventis, Vorzugsaktien der Kategorie A für<br />
insgesamt US $ 402,5 Millionen (€ 352 Millionen).<br />
Inhaber dieser Aktien sind zu einer kumulativen<br />
Vorzugsdividende zu einem Jahressatz von 8,125 %<br />
berechtigt, die vierteljährlich fällig ist. Der Konzern<br />
kann beschließen, die Dividenden auszusetzen, wenn<br />
keine ausschüttbaren Gewinne von Aventis vorhanden<br />
sind. Die Dividenden sind gegen Fremdwährungsrisiken<br />
gesichert.<br />
Für diese Wertpapiere ist kein Rückzahlungsdatum<br />
vorgesehen, und ihre Inhaber haben kein Recht auf<br />
Rückzahlung, außer im Falle einer Liquidation des<br />
Emittenten oder von Aventis. Im Falle der Liquidation<br />
des Emittenten sind die Inhaber dieser Aktien dazu<br />
berechtigt, Vorzugsrechte bei der Liquidation in Höhe<br />
von US $ 25 je Aktie zuzüglich kumulierter nicht<br />
ausgezahlter Dividenden zu erhalten. Befindet sich<br />
jedoch zum Zeitpunkt der Liquidation des Emittenten<br />
Aventis ebenfalls in Liquidation, sind die Vorzugsrechte<br />
bei der Liquidation nachrangig zu allen Verbindlichkeiten<br />
von Aventis (einschließlich jeglicher Zinsen auf<br />
Partizipationsscheine), jedoch ausschließlich jeglicher<br />
Schulden oder Vorzugsaktien, für die festgelegt wurde,<br />
dass sie gleichwertig mit den Vorzugsaktien der<br />
Kategorie „A“ 1993 oder gegenüber diesen nachrangig<br />
sind.<br />
e) Partizipationsscheine der Serie „A“<br />
Im November 1989 emittierte Aventis im Rahmen eines<br />
internationalen Verkaufsangebotes 4 025 000 Partizipationsscheine<br />
der Serie A (PSSA) zu einem Kurs von<br />
€ 70,89 je Schein, die mit 16 100 000 Bezugsrechten<br />
verbunden waren, die bis zum 31. Dezember 1992 zum<br />
zusätzlichen Kauf von PSSAs zu € 81,56 (vier<br />
Bezugsrechte für einen jungen PSSA) berechtigten und<br />
nach ihrer Emission einzeln übertragbar waren. Der<br />
Nettoerlös für das Unternehmen belief sich auf € 261<br />
Millionen.
1992 wurden 2 819 724 Bezugsrechte ausgeübt,<br />
was zur Emission von 704 931 PSSAs führte, darunter<br />
535 900 an den Konzern. Infolge dieser Transaktion<br />
stieg der Nennwert der PSSAs um € 50 Millionen, von<br />
denen € 38 Millionen vom Konzern in eigenen Aktien<br />
gehalten wurden, und die Gewinn- und Kapitalrücklagen<br />
wurden um € 2 Millionen vermindert.<br />
Nach dem öffentlichen Verkaufsangebot, das<br />
während der Privatisierungsmaßnahmen im Jahr 1993<br />
unterbreitet wurde, wurden 4 659 714 Partizipationsscheine<br />
der Serie A gegen Stammaktien „A“<br />
umgetauscht. Zum 31. Dezember 2002 waren nach<br />
zusätzlichen Rückkäufen 3 546 Partizipationsscheine<br />
der Serie A noch im Umlauf (3 621 zum 31. Dezember<br />
2001 und 4 775 zum 31. Dezember 2000).<br />
Bei den PSSAs handelt es sich um stimmrechtslose,<br />
nicht rückzahlbare, nicht frei übertragbare Wertpapiere<br />
des Unternehmens. Inhaber von PSSAs sind zum Erhalt<br />
einer jährlichen, am 15. August jedes Jahres fälligen<br />
Zahlung berechtigt. Die jährliche Zahlung setzt sich<br />
zusammen aus einem fixen Teil (€ 1,1 je PSSA) und<br />
einem variablen Teil, der 600 % der von der Jahreshauptversammlung<br />
beschlossenen Dividende je<br />
Stammaktie oder eines höheren Betrages entspricht,<br />
der sich anhand einer Formel, die die Veränderungen<br />
des Konzernumsatzes und des Konzerngewinns<br />
berücksichtigt, errechnet.<br />
Die gesamte jährliche Zahlung erfolgt unter der<br />
Bedingung, dass der Jahresüberschuss, der nach dieser<br />
jährlichen Zahlung zur Ausschüttung an die Stammaktionäre<br />
von Aventis zur Verfügung steht, mehr als<br />
€ 0,2 Millionen beträgt. Der fixe Anteil der jährlichen<br />
Zahlung ist kumulativ, der variable Anteil jedoch nicht.<br />
f) Partizipationsscheine 1983<br />
Gemäß der französischen Gesetzgebung vom 3. Januar<br />
1983 emittierte Aventis Partizipationsscheine im<br />
Gesamtbetrag von € 94 Millionen. Die 620 000 Partizipationsscheine<br />
wurden zu € 152,45 je Schein begeben<br />
und sind nicht rückzahlbar, außer im Falle der<br />
Liquidation von Aventis, oder falls das Unternehmen<br />
nicht bis nach dem 17. Juli 2030 besteht; in einem<br />
solchen Fall werden die Partizipationsscheine zum<br />
Nennwert zurückgekauft. Aventis verfügt jedoch<br />
über eine Option, die zwischen dem zwölften und<br />
zwanzigsten Jahr nach der Emission ausgeübt werden<br />
kann, diese Aktien zu Kursen zwischen € 457,35<br />
(1. Oktober 1995) und € 762,25 (1. Oktober 2003)<br />
zurückzukaufen. 1988, 1987 und 1986 übten Inhaber<br />
von Bezugsrechten oder Schuldverschreibungen ihre<br />
Rechte für jeweils 161 308, 82 891 und 129 684<br />
Partizipationsscheine aus. Auf Grund dessen betrug<br />
der Gesamtnennwert der Partizipationsscheine zum<br />
31. Dezember 1997 € 152 Millionen.<br />
1998 unterbreitete Aventis ein öffentliches Angebot,<br />
jedes dieser Wertpapiere gegen 11 Stammaktien „A“<br />
umzutauschen. Im Rahmen dieses Umtauschangebots<br />
wurden 847 205 dieser Wertpapiere zurückgekauft.<br />
Darüber hinaus kaufte Aventis 26 150 dieser<br />
Wertpapiere im Jahr 1998 für € 11 Millionen, 5 000<br />
im Jahr 2001 für € 2 Millionen und 7 034 im Jahr 2002<br />
für € 3 Millionen zurück. Zum 31. Dezember 2002<br />
befinden sich 146 678 dieser Wertpapiere noch im<br />
Umlauf und sind im Konzernabschluss mit einem<br />
Betrag von € 22 Millionen ausgewiesen.<br />
Die jährlichen Zahlungen sind jeweils zum 1. Oktober<br />
fällig. Die Zahlungen werden auf der Basis eines<br />
Mindestsatzes von 10 % berechnet und bestehen aus<br />
einem fixen Anteil von 7 % und einem variablen Anteil<br />
von 3 %, der an die Entwicklung der Konzernumsatzerlöse<br />
gebunden ist und bei Bedarf auf der Basis von<br />
Kriterien angepasst wird, die in dem von der Börsenkommission<br />
(„Commission des Opérations de Bourse“)<br />
am 7. Juni 1983 genehmigten Bulletin aufgeführt sind.<br />
Die den Zinszahlungen am 1. Oktober 2002, 2001 und<br />
2000 zugrunde liegenden Zinssätze betrugen 14,1 %,<br />
13,3 % bzw. 12,5 %.<br />
g) Kapitalrücklage von Aventis<br />
Die Kapitalrücklage ergibt sich aus der Differenz<br />
zwischen dem Nennwert der ausgegebenen Aktien und<br />
den von Aventis zum Zeitpunkt der Emission erhaltenen<br />
Beträgen (entweder in bar oder als Sacheinlage).<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 127
h) Gewinnrücklagen und sonstige Rücklagen<br />
Die Konzerngewinnrücklagen und sonstigen Rücklagen<br />
gliedern sich wie folgt:<br />
Die Konzerngewinnrücklagen umfassen den Gewinn<br />
(Verlust) für das laufende Jahr nach Zahlungen an<br />
Inhaber von Vorzugsrechten und vor Zahlungen von<br />
128 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001<br />
Ausschüttbare Gewinnrücklagen von Aventis 2 380 1 719<br />
Sonstige einbehaltene Gewinne (717) (922)<br />
Sonstiges zusätzlich eingezahltes Kapital<br />
Effekt aus der Anwendung der als Ausnahme<br />
zulässigen Bilanzierungsmethode des<br />
859 459<br />
Unternehmenszusammenschlusses (15 274) (14 789)<br />
Gesamt (12 752) (13 533)<br />
Erhöhung (Rückgang) der Konzerngewinnrücklagen und sonstiger Rücklagen<br />
Dividenden. Die aus der Neubewertung von<br />
Vermögenswerten entstehenden Rücklagen wurden aus<br />
den obigen Beträgen eliminiert.<br />
In Übereinstimmung mit den Konsolidierungsgrundsätzen<br />
(Paragraph 215 der Vorschrift CRC 99-02) (s.<br />
Ziffer 1a) erfolgte der Unternehmenszusammenschluss<br />
auf der Basis der Buchwerte, und die unrealisierten<br />
Gewinne aus der Bewertung des Nettovermögens zum<br />
Erwerbszeitpunkt wurden im Eigenkapital ausgewiesen.<br />
Der Unterschied zwischen dem zum Erwerbszeitpunkt<br />
realisierbaren Gewinn und dem bei Veräußerung<br />
tatsächlich erzielten Gewinn ist in der Gewinn- und<br />
Verlustrechnung ausgewiesen.<br />
Aufgrund dieser Transaktionen erhöhten sich die<br />
Gewinnrücklagen im Jahr 2001 um € 60 Millionen, was<br />
in erster Linie auf die Veräußerung von Messer zurückzuführen<br />
ist (Rückgang um € 92 Millionen im Jahr<br />
2000).<br />
infolge der Gründung von Aventis am 15. Dezember 1999 (in Millionen €)<br />
Nennwert der im Zusammenhang mit dem Umtauschangebot emittierten Aventis Aktien 1 550<br />
Erhöhung der sonstigen Rücklagen durch die Emission 16 843<br />
Direkte Transaktionskosten (abzgl. Steuern) 80<br />
Tauschwert der Hoechst Aktien 18 473<br />
abzgl. des konsolidierten Eigenkapitals von Hoechst zum 15. Dezember 1999 (96,75 %) (3 109)<br />
Differenzbetrag zwischen Tauschwert und Eigenkapital 15 364<br />
Berücksichtigung des Unterschieds aus der Währungsumrechnung von Hoechst (1) (122)<br />
Auswirkung der als Ausnahme zulässigen Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses, Effekt des Geschäftsjahres 2000 92<br />
Effekt des Geschäftsjahres 2001<br />
Auswirkungen der als Ausnahme zulässigen Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses<br />
(60)<br />
auf die Gewinnrücklagen und sonstigen Rücklagen von Aventis zum 31. Dezember 2002 15 274<br />
(1) einschließlich einer Umbuchung von € 485 Millionen bei den Konzerngewinnrücklagen und sonstigen Rücklagen im Jahr 2002.<br />
11. Rückzahlbare Vorzugspapiere<br />
Im Juli 1988 emittierte Rhône-Poulenc Equity Finance<br />
BV (zu 100 % im Besitz von Aventis) im Rahmen einer<br />
Privatplatzierung Wertpapiere zu pari im Nennwert von<br />
US $ 1 200 Millionen und erhielt dafür einen Barerlös<br />
von US $ 891 Millionen (ohne Emissionskosten in Höhe<br />
von US $ 18 Millionen). Diese mit einer unbedingten<br />
Garantie von Aventis ausgestatteten Wertpapiere<br />
haben keine festgelegte Fälligkeit, und der Konzern<br />
ist außer in den unten beschriebenen Fällen nicht zur<br />
Rückzahlung verpflichtet.<br />
Während der ersten fünfzehn Jahre werden<br />
regelmäßig Zinszahlungen zu einem leicht über LIBOR
liegenden Satz geleistet. Die Zinsberechnung erfolgt<br />
auf der Basis des Nennwerts der Papiere. Danach<br />
haben die Inhaber das Anrecht auf periodische,<br />
zeitlich unbegrenzte Zahlungen zum Nominalsatz.<br />
Sollte der Konzern jedoch zu einem bestimmten<br />
Zeitpunkt beschließen, dass durch Leistungen der<br />
Zinszahlungen in bar seine Vermögenslage<br />
beeinträchtigt werden könnte, ist er berechtigt, die<br />
Zinsverpflichtung durch Ausgabe von Schuldscheinen<br />
mit einem Nominalwert in Höhe der geschuldeten<br />
Zinsen zu erfüllen. Derartige Wertpapiere hätten<br />
ebenfalls kein festgesetztes Fälligkeitsdatum und<br />
würden zu ähnlichen Konditionen wie die<br />
Hauptpapiere, jedoch mit einem höheren Zinssatz<br />
ausgegeben.<br />
Im Fall der Reorganisation oder Liquidation des<br />
Unternehmens sind diese Wertpapiere im Verhältnis zu<br />
den Zahlungsansprüchen der übrigen Gesellschaftsgläubiger<br />
nachrangig mit Ausnahme von Zahlungsansprüchen<br />
aus grundsätzlich nachrangigen Forderungen,<br />
die den Vorzugspapieren im Hinblick auf den Rückzahlungsanspruch<br />
im Rang gleich stehen oder nachrangig<br />
sind.<br />
Falls eine Dividende an Aktionäre des Konzerns (mit<br />
Ausnahme der Inhaber von Partizipationsscheinen)<br />
ausgeschüttet wird, während sich noch anstelle von<br />
Zinsen ausgegebene Wertpapiere im Umlauf befinden,<br />
werden solche Zinspapiere innerhalb von 60 Tagen<br />
bezahlt. Bei nicht erfolgter Rückzahlung werden<br />
alle Wertpapiere fällig und rückzahlbar.<br />
Bei Ausgabe dieser Wertpapiere wurde ein<br />
unabhängiger Fonds errichtet. Dieser Fonds, der<br />
rechtlich vor jeglicher Einflussnahme durch den<br />
Konzern geschützt ist, hat in Nullkupon-Anleihen<br />
investiert. Nach Ablauf von 15 Jahren haben die<br />
Inhaber der Wertpapiere die Möglichkeit, ihre<br />
Wertpapiere gegen das von dem Fonds gehaltene<br />
Vermögen zu tauschen. Der Konzern hat das Recht,<br />
jedoch nicht die Verpflichtung, diese Wertpapiere,<br />
deren Marktwert nahe bei Null liegen wird, zu<br />
erwerben.<br />
Nach Ansicht des Konzerns haben diese Wertpapiere<br />
bei wirtschaftlicher Betrachtungsweise Eigenkapitalcharakter.<br />
Allerdings hat der Konzern in Übereinstimmung<br />
mit den SEC-Regeln, die einen vom<br />
Eigenkapital der Aktionäre getrennten Ausweis von<br />
zeitlich begrenzt verfügbarem Eigenkapital vorsehen,<br />
einen gesonderten Ausweis als „Rückzahlbare Vorzugspapiere“<br />
vorgenommen.<br />
Die für die letzten sechs Monate geleisteten<br />
Zahlungen betrugen 4,98 % im Januar 2002 und 3,18 %<br />
im Juli 2002 (Vorjahreswerte: 8,20 % bzw. 6,69 %). Wie<br />
unter Ziffer 1k dargestellt, wurden die halbjährlichen<br />
variablen Zahlungen auf LIBOR-Basis teilweise gegen<br />
Zinsänderungsrisiken und die Vorzugszahlungen<br />
gegen Wechselkursveränderungen abgesichert. Der<br />
Nominalbetrag wurde nicht gesondert gesichert, wird<br />
jedoch im Rahmen des globalen Managements des<br />
Wechselkursrisikos des Konzerns berücksichtigt. Auf<br />
Grund dessen werden die Kursgewinne oder -verluste<br />
aus der Umrechnung des Nominalbetrages zum Ende<br />
eines jeden Jahres (2002: € 22 Millionen Gewinn, 2001:<br />
€ 13 Millionen Verlust, 2000: € 23 Millionen Verlust)<br />
durch gegenläufige Gewinne und Verluste aus<br />
Währungsabsicherungsinstrumenten kompensiert.<br />
Auf die bilanzierten Vorzugspapiere wird 2003 eine<br />
Abschreibung in Höhe von US $ 94 Millionen<br />
vorgenommen werden (US $ 89 Millionen auf Basis<br />
der Schlussnotierung). Zum Ende des Jahres 2003<br />
werden die rückzahlbaren Vorzugspapiere vollständig<br />
abgeschrieben sein.<br />
Unter Berücksichtigung der Währungs- und Zinsabsicherung<br />
belief sich der Marktwert der rückzahlbaren<br />
Vorzugspapiere zum 31. Dezember 2002 auf € 97<br />
Millionen (€ 223 Millionen zum Dezember 2001).<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 129
12. Anteile anderer Gesellschafter<br />
Die Anteile anderer Gesellschafter am Nettovermögen<br />
der konsolidierten Tochtergesellschaften setzten sich<br />
wie folgt zusammen:<br />
Minderheitsbeteiligungen an:<br />
Der im Geschäftsjahr 2002 eingetretene Rückgang<br />
ist hauptsächlich auf die Veräußerung von Aventis<br />
CropScience zurückzuführen.<br />
Die Minderheitsbeteiligungen der Vorzugsaktionäre<br />
beruhten auf folgenden Sachverhalten:<br />
- drei hundertprozentige US-Tochtergesellschaften<br />
von Aventis CropScience haben Vorzugsaktien (im<br />
Gesamtvolumen von € 170 Millionen zum 31.<br />
Dezember 2001) emittiert. Diese wurden 2002 im Zuge<br />
der Veräußerung von Aventis CropScience verkauft;<br />
- Im Juli 1993 emittierte Rhône-Poulenc Rorer Inc.<br />
(RPR) US $ 175 Millionen an stimmrechtslosen Flexible<br />
Money Market Vorzugsaktien. Diese Vorzugsaktien<br />
wurden in drei Serien von US $ 75 Millionen, US $ 50<br />
Millionen und US $ 50 Millionen aufgelegt, wobei die<br />
ursprünglich fixierten Dividendensätze jeweils 4,7 %<br />
für 2 Jahre, 5,125 % für 3 Jahre bzw. 5,840 % für 5 Jahre<br />
betrugen. Danach haben die Inhaber jeder dieser drei<br />
Serien von Vorzugsaktien das Recht auf eine<br />
kumulative Vorzugsdividende, die im Rahmen eines<br />
Auktionsverfahrens unter Bezug auf den Zinssatz für<br />
AA eingestufte Commercial Paper festgelegt wird und<br />
das Rating von RPR widerspiegelt. Inhaber dieser<br />
Vorzugsaktien können im Fall der Nichtzahlung der<br />
Vorzugsdividende Stimmrechte erhalten und genießen<br />
130 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001<br />
- Hoechst AG 36 48<br />
- Aventis CropScience – 462<br />
- Hoechst Marion Roussel 46 53<br />
- InfraServ Marburg 12 12<br />
- Tochtergesellschaften von Rhône-Poulenc 10 13<br />
- Sonstige<br />
Minderheitsbeteiligungen<br />
über Vorzugsaktien von:<br />
55 42<br />
- Aventis CropScience Inc. – 170<br />
- Rhône-Poulenc Rorer Inc. – 113<br />
Gesamt 159 913<br />
im Fall der Liquidation von RPR vorrangige Rechte.<br />
Im Jahr 1997 kaufte der Konzern Aktien im Wert von<br />
US $ 75 Millionen zurück. Im Jahr 2002 wurden die<br />
verbleibenden Aktien zu einem Preis von € 113<br />
Millionen zurückgekauft.<br />
13. Rückzahlbare „Partnership“- Anteile<br />
Am 28. Juni 2001 brachte ein externer Finanzinvestor<br />
US $ 250 Millionen (€ 238 Millionen zum 31. Dezember<br />
2002 bzw. € 284 Millionen zum 31. Dezember 2001)<br />
gegen Gewährung eines „Partnership“-Anteils in die<br />
Gesellschaft Carderm Capital L.P. („Carderm“) ein, die<br />
bestimmte Vermögenswerte von Aventis Pharma<br />
besitzt. Der Partnership-Anteil repräsentiert 36,7 %<br />
an Carderm und berechtigt zu einer Vorzugsdividende.<br />
Aventis ist mit einem Anteil von 63,3 % der Hauptanteilseigner<br />
von Carderm und übt die Kontrolle über<br />
die Geschäftsführung aus.<br />
Nach dem 10. März 2007 hat Aventis die Möglichkeit,<br />
den gesamten Partnership-Anteil unter bestimmten<br />
Voraussetzungen zu kaufen. Die rückzahlbaren<br />
Partnership-Anteile werden zum 31. Dezember 2002<br />
unter dieser Bezeichnung ausgewiesen.<br />
Die im Jahr 2002 eingetretene Verringerung des<br />
Partnership-Anteils ist auf die Abwertung des US-Dollar<br />
gegenüber dem Euro zurückzuführen.<br />
14. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche<br />
Verpflichtungen<br />
Die Konzerngesellschaften gewähren der Mehrzahl der<br />
Beschäftigten Pensionszusagen und Ruhestandsgelder.<br />
Die Zusagen erfolgen vielfach im Rahmen leistungsorientierter<br />
Pensionspläne. Die individuelle<br />
Ausgestaltung der Pläne (Formeln zur Ermittlung der<br />
Leistungen, Anlagepolitik und Arten der Vermögensanlagen)<br />
richtet sich nach den Vorschriften und<br />
Gesetzen des jeweiligen Landes, in dem die Mitarbeiter<br />
beschäftigt sind. Abgesehen von Aventis Pasteur Sérums<br />
et Vaccins und Aventis Pharma S.A. werden leistungsorientierte<br />
Pläne für Mitarbeiter in Frankreich nicht<br />
über einen Fonds finanziert.
Zum 31. Dezember 2002 und 2001 wurden versicherungsmathematische<br />
Gutachten eingeholt. Die<br />
Bewertung erfolgte unter Berücksichtigung:<br />
- versicherungsmathematischer Annahmen über die<br />
Fluktuation der Mitarbeiter, die Lebenserwartung der<br />
Berechtigten sowie die zukünftige Lohn- und Gehaltsentwicklung,<br />
- eines Pensionsalters von 60 bis 65 Jahren für<br />
Mitarbeiter französischer Unternehmen und eines<br />
Pensionsalters von 60 Jahren für Mitarbeiter deutscher<br />
Unternehmen. Die Annahmen, die den Pensionsplänen<br />
der konsolidierten ausländischen Unternehmen<br />
zugrunde liegen, spiegeln jeweils die wirtschaftlichen<br />
und demografischen Faktoren wider,<br />
- eines bestimmten Abzinsungssatzes zur Ermittlung<br />
des versicherungsmathematischen Barwertes der<br />
leistungsorientierten Verpflichtung (PBO); dieser<br />
Rechenzinsfuß beträgt bei den französischen Plänen<br />
zum 31. Dezember 2002 und 2001 jeweils 5,5 %, bei<br />
den deutschen Plänen beträgt er zum 31. Dezember<br />
2002 5,5 % und zum 31. Dezember 2001 6,0 %. Bei<br />
anderen Plänen lag er zum 31. Dezember 2002<br />
zwischen 5,75 % und 7 % und zum 31. Dezember 2001<br />
zwischen 6,25 % und 7 %,<br />
- einer erwarteten langfristigen Rendite für das<br />
Planvermögen; diese Renditen lagen zum<br />
31. Dezember 2002 und 2001 zwischen 3 % und 9,5 %.<br />
Die langfristigen Renditen für das Planvermögen<br />
wurden unter Berücksichtigung der Portfoliostruktur<br />
und der Renditen der einzelnen Komponenten für<br />
die verschiedenen Länder bzw. Konzerngesellschaften<br />
ermittelt. Pensionsfonds hat der Konzern vor allem<br />
in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien<br />
aufgelegt. In den Vereinigten Staaten betrug die<br />
langfristige Rendite für das Planvermögen zum<br />
31. Dezember 2002 bzw. 2001 9 % bzw. 9,5 %, in<br />
Großbritannien jeweils 8 %.<br />
Der Konzern hat vor dem 1. Oktober 1988 die<br />
unverfallbaren Leistungen der pensionierten und<br />
frühpensionierten Mitarbeiter der meisten<br />
französischen Unternehmen, die Tochterunternehmen<br />
der früheren Rhône-Poulenc waren, unwiderruflich<br />
auf eine Versicherungsgesellschaft übertragen.<br />
Danach umfasst der Barwert der leistungsorientierten<br />
Verpflichtung (PBO) der französischen Unternehmen<br />
folgende Ansprüche:<br />
- noch nicht unverfallbare Ansprüche aktiver<br />
Mitarbeiter,<br />
- nach der Übertragung (siehe oben) erdiente<br />
Ansprüche der durch den Transfer betroffenen<br />
Personen im Vorruhe- oder Ruhestand,<br />
- sämtliche Ansprüche der nicht von dem Transfer<br />
betroffenen Mitarbeiter im Vorruhe- oder Ruhestand.<br />
Auf französische Tochterunternehmen entfallen zum<br />
31. Dezember 2002 Pensionsverpflichtungen von € 658<br />
Millionen (zum 31. Dezember 2001: € 707 Millionen).<br />
Die Auswirkungen der jährlichen Gehaltssteigerungen<br />
belaufen sich auf € 81 Millionen zum 31. Dezember<br />
2002 (zum 31. Dezember 2001: € 107 Millionen).<br />
Die auf die deutschen Unternehmen entfallenden<br />
Pensionsverpflichtungen zum 31. Dezember 2002<br />
betragen € 2 329 Millionen (zum 31. Dezember 2001:<br />
€ 2 481 Millionen). Die Auswirkungen der jährlichen<br />
Gehaltssteigerungen belaufen sich auf € 26 Millionen<br />
zum 31. Dezember 2002 (zum 31. Dezember 2001:<br />
€ 36 Millionen).<br />
Die Pensionsverpflichtungen der ausländischen<br />
Unternehmen zum 31. Dezember 2002 betragen<br />
€ 2 344 Millionen (zum 31. Dezember 2001: € 3 130<br />
Millionen). Die Auswirkungen der jährlichen Gehaltssteigerungen<br />
belaufen sich auf € 194 Millionen zum<br />
31. Dezember 2002 (zum 31. Dezember 2001: € 278<br />
Millionen).<br />
Für Pensionspläne, bei denen die Pensionsverpflichtung<br />
ohne Berücksichtigung der zukünftigen<br />
Lohn- und Gehaltsentwicklung das Planvermögen<br />
übersteigt, wird der Differenzbetrag als sogenannte<br />
„minimum pension liability“ angesetzt. Entsprechende<br />
Beträge sind im Konzenabschluss als langfristige<br />
Verpflichtungen unter gleichzeitiger Bildung eines<br />
aktiven Abgrenzungspostens in gleicher Höhe<br />
bilanziert.<br />
Bei der Ermittlung des Aufwands aus leistungsorientierten<br />
Pensionsplänen werden versicherungsmathematische<br />
Gewinne und Verluste über die zukünftigen<br />
Perioden verteilt, soweit der Differenzbetrag zwischen<br />
den bilanzierten versicherungsmathematischen<br />
Gewinnen und Verlusten zu Beginn des Geschäftsjahres<br />
10 % der leistungsorientierten Verpflichtung (PBO)<br />
übersteigt.<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 131
Die folgende Tabelle zeigt den Finanzierungsstatus der Gruppenpläne mit Überleitungen zu den in der<br />
Konzernbilanz für die Jahre 2002 und 2001 erfassten Beträgen:<br />
132 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
(in Millionen €)<br />
Pensionszusagen und Sonstige Versorgungsleistungen<br />
Ruhestandsverpflichtungen<br />
2002 2001 2002 2001<br />
BARWERT DER LEISTUNGSORIENTIERTEN PENSIONSVERPFLICHTUNGEN<br />
Stand am 1. Januar 6 739 6 374 206 149<br />
- Französische Unternehmen 814 663 18 22<br />
- Deutsche Unternehmen 2 517 2 545 2 4<br />
- Ausländische Unternehmen 3 408 3 166 186 123<br />
Laufender Dienstzeitaufwand 125 144 4 4<br />
Zinsaufwand 348 397 9 13<br />
Beiträge der Planteilnehmer 6 9 – –<br />
Änderung der Versorgungszusage 3 (24) (1) (1)<br />
Veränderungen aus Erwerben und Veräußerungen (1 004) (158) (66) 20<br />
Reduzierung der Versorgungszusagen und Abfindungen (13) (16) (4) 8<br />
Versicherungsmathematische (Gewinne) und Verluste 142 316 10 23<br />
Gezahlte Versorgungsleistungen (386) (387) (9) (16)<br />
Währungsveränderungen (329) 84 (23) 6<br />
Stand am 31. Dezember 5 631 6 739 126 206<br />
- Französische Unternehmen 739 814 10 18<br />
- Deutsche Unternehmen 2 355 2 517 – 2<br />
- Ausländische Unternehmen 2 537 3 408 116 186<br />
PLANVERMÖGEN ZUM ZEITWERT<br />
Stand am 1. Januar 2 918 3 250 – –<br />
Rendite des Planvermögens (90) (326) – –<br />
Arbeitgeberbeiträge 375 98 – –<br />
Beiträge der Planteilnehmer 6 9 – –<br />
Gezahlte Versorgungsleistungen (131) (195) – –<br />
Erwerbe und Veräußerungen (692) – – –<br />
Reduzierung der Versorgungszusagen und Abfindungen (11) (13) – –<br />
Währungsveränderungen (256) 95 – –<br />
Stand am 31. Dezember 2 119 2 918 – –<br />
Barwert der nicht über einen Fonds finanzierten Verpflichtungen<br />
Nicht amortisierte Gewinne und Verluste<br />
3 512 3 821 126 206<br />
- Nicht bilanzierte versicherungsmathematische Gewinne und (Verluste) (1 008) (879) (13) (21)<br />
- (aktiver) passiver Überleitungsposten (15) (16) (5) (14)<br />
- Änderungen der Versorgungszusage (7) (20) 3 3<br />
Anpassungsbetrag zur Erfassung der „minimum pension liability“ 807 455 - -<br />
Bilanzierte Rückstellungen (vorausbezahlte Pensionskosten) 3 289 3 361 111 174<br />
Vorausbezahlte Pensionskosten (256) (248) – –<br />
Kurzfristige Pensionsverpflichtungen 217 259 2 11<br />
Langfristige Pensionsverpflichtungen 3 328 3 350 109 163
Die wesentlichen Veränderungen des Konsolidierungskreises<br />
im Jahr 2002 betrafen die Veräußerung<br />
von Aventis CropScience zum 3. Juni 2002 und der<br />
Aktivitäten von Animal Nutrition zum 2. April 2002.<br />
Zum 31. Dezember 2001 beliefen sich die Pensionsverpflichtungen<br />
in Zusammenhang mit Aventis<br />
CropScience und den Aktivitäten von Animal Nutrition<br />
auf € 1 125 Millionen bzw. € 30 Millionen, das<br />
Planvermögen zum Zeitwert auf € 727 Millionen bzw.<br />
€ 3 Millionen.<br />
Im Jahr 2002 beschloss Aventis, den größten Teil der<br />
deutschen Pensionsverpflichtungen (Verpflichtungen<br />
im Zusammenhang mit der Hoechst AG) durch ein<br />
„Contractual Trust Agreement“ (CTA) abzusichern. Ein<br />
solcher Treuhandfonds ist eine vom Konzern<br />
unabhängige Rechtseinheit zur Abdeckung künftiger<br />
Pensionsverpflichtungen. Im Laufe der kommenden<br />
Jahre wird der Konzern zur sukzessiven Abdeckung der<br />
entsprechenden Verpflichtungen Einzahlungen in<br />
diesen Fonds vornehmen. Im Dezember 2002 erfolgte<br />
die erste Einzahlung im Umfang von € 170 Millionen.<br />
Auf Grund der rechtlichen Struktur stellt das Vermögen<br />
des CTA eine separate und gesperrte Vermögensmasse<br />
zur Absicherung der aufgelaufenen Anwartschaften dar<br />
und wird somit als Planvermögen für die Absicherung<br />
von Verpflichtungen ausgewiesen.<br />
Die wesentliche Veränderung des Konsolidierungskreises<br />
im Jahr 2001 betraf die Veräußerung des Anteils<br />
an der Messer Gruppe, die seit dem 1. April 2001 nicht<br />
mehr zum Konsolidierungskreis gehört.<br />
Zum 31. Dezember 2000 beliefen sich die Pensionsverpflichtungen<br />
in Zusammenhang mit Messer auf<br />
€ 178 Millionen und das Planvermögen zum Zeitwert<br />
auf € 41 Millionen.<br />
Die nachfolgende Übersicht fasst die Pläne<br />
zusammen, bei denen die Leistungsverpflichtung am<br />
Stichtag ohne Berücksichtigung der künftigen Lohnund<br />
Gehaltsentwicklung (ABO) das Planvermögen<br />
überschreitet:<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001<br />
Französische Unternehmen:<br />
- Pensionsverpflichtung<br />
ohne Lohn-/Gehaltstrend (ABO)<br />
- Pensionsverpflichtung<br />
658 707<br />
mit Lohn-/Gehaltstrend (PBO) 739 814<br />
- Planvermögen zum Zeitwert<br />
Deutsche Unternehmen:<br />
- Pensionsverpflichtung<br />
51 63<br />
ohne Lohn-/Gehaltstrend (ABO)<br />
- Pensionsverpflichtung<br />
2 329 2 481<br />
mit Lohn-/Gehaltstrend (PBO) 2 355 2 517<br />
- Planvermögen zum Marktwert<br />
Ausländische Unternehmen:<br />
- Pensionsverpflichtung<br />
170 –<br />
ohne Lohn-/Gehaltstrend (ABO)<br />
- Pensionsverpflichtung<br />
2 269 1 417<br />
mit Lohn-/Gehaltstrend (PBO) 2 446 1 517<br />
- Planvermögen zum Marktwert 1 807 1 076<br />
Der Nettoaufwand für leistungsorientierte Pläne<br />
umfasst folgende Komponenten:<br />
(in Millionen €)<br />
2002 2001 2000<br />
Laufender Dienstzeitaufwand 125 144 160<br />
Zinsaufwand<br />
Erwartete Erträge<br />
348 397 389<br />
des Planvermögens (187) (259) (246)<br />
Abgrenzungen 58 26 11<br />
Gesamt 344 308 314<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 133
Im Jahr 2002 betrug der auf Aventis CropScience und<br />
Aventis Animal Nutrition entfallende Pensionsaufwand<br />
€ 25 Millionen bzw. € 1 Million, im Jahr 2001 € 41<br />
Millionen bzw. € 3 Millionen und im Jahr 2000 42 €<br />
Millionen bzw. € 3 Millionen.<br />
Im Jahr 2000 betrug der auf Messer entfallende<br />
Pensionsaufwand € 12 Millionen.<br />
Eine Veränderung der langfristigen Rendite des<br />
Planvermögens von +/- 1 % hätte eine Erhöhung bzw.<br />
Verringerung des Pensionsaufwands um rund € 21<br />
Millionen zur Folge.<br />
Am 2. Januar 2003 nahm der Konzern eine Zahlung<br />
von US $ 125 Millionen (€ 119 Millionen) zur<br />
vollständigen Absicherung seiner US-amerikanischen<br />
Pensionsverpflichtungen vor.<br />
15. Rückstellungen für Strukturmaßnahmen<br />
Der Konzern beurteilt jedes Jahr seine Arbeitsgebiete<br />
und Standorte vor dem Hintergrund seiner<br />
strategischen Ziele und des angestrebten Produktionsniveaus.<br />
Hierauf aufbauend werden Entscheidungen<br />
darüber getroffen, ob Strukturmaßnahmen erforderlich<br />
sind und entsprechende Rückstellungen gebildet<br />
werden müssen.<br />
134 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
(in Millionen €)<br />
2002 2001 2000<br />
Stand am 1. Januar 302 683 510<br />
Neue Maßnahmen<br />
Neueinschätzung<br />
83 85 881<br />
früherer Maßnahmen (15) (35) (32)<br />
Ergebniswirksame Veränderung 68 50 849<br />
Inanspruchnahme<br />
Veränderung aus Zugängen<br />
(214) (424) (717)<br />
zum Konsolidierungskreis<br />
Veränderung aus Abgängen<br />
– – 4<br />
aus dem Konsolidierungskreis (27) – –<br />
Währungsveränderungen (4) (7) 37<br />
Kurzfristige Beträge 48 203 472<br />
Langfristige Beträge 77 99 211<br />
Stand am 31. Dezember 125 302 683<br />
Im Jahr 2002 betrafen die neuen Maßnahmen vor<br />
allem den Bereich Verschreibungspflichtige<br />
Arzneimittel (€ 64 Millionen) in Irland und der Türkei.<br />
Die Änderungen des Konsolidierungskreises sind auf<br />
die Veräußerung von Aventis CropScience zurückzuführen.<br />
Im Jahr 2002 verteilte sich die Inanspruchnahme<br />
der Rückstellungen wie folgt:<br />
- Im Bereich Verschreibungspflichtige Arzneimittel<br />
beträgt die Inanspruchnahme der Rückstellungen<br />
€ 149 Millionen und betrifft Frankreich (€ 43<br />
Millionen), Irland (€ 43 Millionen), die Vereinigten<br />
Staaten (€ 18 Millionen) und andere Länder (€ 45<br />
Millionen). Die Aufwendungen resultieren in erster<br />
Linie aus Zahlungen an Mitarbeiter in Verbindung<br />
mit Ende 2000 und im Verlauf der Geschäftsjahre 2001<br />
und 2002 vorgenommenen Strukturmaßnahmen.<br />
- Für die Aktivitäten in den Bereichen Aventis<br />
CropScience, Corporate und Sonstige Aktivitäten beläuft<br />
sich die Inanspruchnahme auf € 65 Millionen und<br />
betrifft in erster Linie Deutschland (€ 21 Millionen)<br />
und Frankreich (€ 19 Millionen).<br />
Im Jahr 2001 betrafen die neuen Maßnahmen vor<br />
allem Verschreibungspflichtige Arzneimittel (€ 49<br />
Millionen) und Aventis CropScience (€ 30 Millionen).<br />
Im Bereich Verschreibungspflichtige Arzneimittel<br />
betrafen die neuen Maßnahmen (€ 49 Millionen) in<br />
erster Linie Frankreich mit einem Betrag von € 38<br />
Millionen (Personalabbau).<br />
Die neuen Maßnahmen im Bereich Aventis<br />
CropScience betrafen hauptsächlich die Vereinigten<br />
Staaten (€ 18 Millionen, und zwar für Personalabbau<br />
und Schließung des Standortes Mount-Pleasant) und<br />
Großbritannien (€ 6 Millionen für Personalabbau).<br />
Im Jahr 2001 verteilte sich die Inanspruchnahme<br />
der Rückstellungen wie folgt:<br />
- Im Bereich Verschreibungspflichtige Arzneimittel<br />
belief sich die Inanspruchnahme der Rückstellungen<br />
auf € 270 Millionen und betraf Frankreich (€ 123<br />
Millionen), die Vereinigten Staaten (€ 62 Millionen),<br />
Deutschland (€ 18 Millionen), Großbritannien (€ 16<br />
Millionen) und andere Länder (€ 51 Millionen). Die<br />
Aufwendungen resultierten in erster Linie aus
Zahlungen an Mitarbeiter in Verbindung mit Ende<br />
2000 und im Verlauf des Geschäftsjahres 2001<br />
vorgenommenen Strukturmaßnahmen.<br />
- Im Bereich Aventis CropScience belief sich die<br />
Inanspruchnahme der Rückstellungen auf € 101<br />
Millionen. Sie betraf Frankreich (€ 38 Millionen), die<br />
Vereinigten Staaten (€ 27 Millionen), Großbritannien<br />
(€ 22 Millionen), Deutschland (€ 7 Millionen) und<br />
andere Länder (€ 7 Millionen). Die Aufwendungen<br />
resultierten in erster Linie aus Zahlungen an<br />
Mitarbeiter in Verbindung mit Ende 2000 und im<br />
Verlauf des Geschäftsjahres 2001 vorgenommenen<br />
Strukturmaßnahmen.<br />
- Für die Aktivitäten im Bereich Corporate und Sonstige<br />
belief sich die Inanspruchnahme auf € 53 Millionen<br />
und betraf in erster Linie Deutschland (€ 34 Millionen).<br />
Langfristige Rückstellungen betrafen hauptsächlich<br />
Sozialpläne im Zusammenhang mit Strukturmaßnahmen<br />
in Frankreich und Deutschland.<br />
Im Jahr 2000 betrafen die neuen Maßnahmen<br />
den Bereich Pharma (€ 704 Millionen), den Bereich<br />
Agriculture (€ 130 Millionen) sowie industrielle<br />
und sonstige Aktivitäten (€ 47 Millionen).<br />
Bei den Pharma-Aktivitäten standen die neuen<br />
Maßnahmen in Höhe von € 704 Millionen im<br />
Zusammenhang mit der Integration der weltweiten<br />
Aktivitäten im Bereich Verschreibungspflichtige<br />
Arzneimittel, die sich in erster Linie auf Frankreich<br />
(€ 315 Millionen), die Vereinigten Staaten (€ 280<br />
Millionen), Deutschland (€ 31 Millionen), Japan<br />
(€ 8 Millionen) und andere Länder (€ 70 Millionen)<br />
auswirkten. Diese Maßnahmen betrafen etwa 3 500<br />
Mitarbeiter und bezogen sich im Wesentlichen auf<br />
den Personalabbau in den folgenden Sektoren:<br />
- Verkauf und Verwaltung (ungefähr 2 200 Mitarbeiter)<br />
- Produktion (ungefähr 440 Mitarbeiter)<br />
- Forschung und Entwicklung (ungefähr 560<br />
Mitarbeiter)<br />
- Konzern-Holdingverwaltung (ungefähr 120<br />
Mitarbeiter)<br />
- Sonstige (ungefähr 180 Mitarbeiter).<br />
Im Geschäftsjahr 2000 betraf die Inanspruchnahme<br />
der Rückstellungen (€ 575 Millionen) Frankreich (€ 226<br />
Millionen), die Vereinigten Staaten (€ 270 Millionen),<br />
Deutschland (€ 13 Millionen), Japan (€ 21 Millionen)<br />
und andere Länder (€ 45 Millionen). Die<br />
Aufwendungen resultierten in erster Linie aus<br />
Zahlungen an Mitarbeiter in Verbindung mit Ende<br />
1999 und im Verlauf des Geschäftsjahres 2000<br />
vorgenommenen Strukturmaßnahmen.<br />
Im Bereich Agriculture beliefen sich die neuen<br />
Maßnahmen auf € 130 Millionen und betrafen<br />
hauptsächlich Frankreich in Höhe von € 66 Millionen<br />
(Personalabbau und Schließung des Standortes Saint-<br />
Aubin), Großbritannien in Höhe von € 25 Millionen<br />
(Schließung von mehreren Produktions- und<br />
Forschungsstandorten), die Vereinigten Staaten in Höhe<br />
von € 16 Millionen und Deutschland in Höhe von<br />
€ 8 Millionen.<br />
In den Bereichen Corporate und Sonstige betrafen<br />
die neuen Maßnahmen vor allem die Neuordnung von<br />
Aventis Research & Technology.<br />
Die langfristigen Rückstellungen betrafen in erster<br />
Linie Sozialpläne im Zusammenhang mit Restrukturierungsmaßnahmen<br />
in Frankreich und Deutschland.<br />
Die Rückstellungen für Strukturmaßnahmen<br />
entfallen auf:<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001<br />
Personalbezogene Maßnahmen<br />
Schließungskosten und außerplanmäßige<br />
115 266<br />
Abschreibungen 10 36<br />
Gesamt 125 302<br />
Personalbezogene Maßnahmen umfassen<br />
Vorruhestands- und Überbrückungsgelder sowie<br />
sonstige Abfindungen. Die außerplanmäßigen<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen erfolgen auf den<br />
realisierbaren Wert der betreffenden Vermögenswerte.<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 135
16. Sonstige Rückstellungen und langfristige Verbindlichkeiten<br />
Die sonstigen Rückstellungen und langfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:<br />
31. Dezember Zuführung Auflösung Währungsver- Umbuchung Änderungen<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2001 änderungen auf kurzfris- des Konsoli- 2002<br />
tige Rück- dierungsstellungen<br />
kreises<br />
Steuerrückstellungen<br />
(Ziffer 24b)<br />
Rückstellungen<br />
1 196 331 (3) (93) 1 (34) 1 398<br />
für Finanzrisiken<br />
Sonstige Versorgungs-<br />
174 54 (2) – – – 226<br />
leistungen (Ziffer 14)<br />
Gratifikationen für<br />
163 14 – (18) (11) (39) 109<br />
langjährige Mitarbeiter<br />
Sonstige Rückstellungen<br />
69 38 (4) – (12) (16) 75<br />
für Personalaufwand<br />
Risiken aus<br />
111 21 (15) (1) (2) (19) 95<br />
Rechtsstreitigkeiten 355 148 (12) (25) (303) (5) 158<br />
Umweltrisiken<br />
Rückstellungen in Verbin-<br />
72 – (7) (9) 3 (13) 46<br />
dung mit Finanzschulden 178 23 (44) (7) (9) – 141<br />
Sonstige 364 92 (103) (4) (34) (7) 308<br />
Gesamt 2 682 721 (190) (157) (367) (133) 2 556<br />
Zum 31. Dezember 2002 erklärt sich die Entwicklung<br />
der sonstigen Rückstellungen und langfristigen<br />
Verbindlichkeiten wie folgt:<br />
- Die Zuführungen betreffen Steuerrückstellungen<br />
(s. Ziffer 24 b)) in Höhe von € 331 Millionen und<br />
Rückstellungen für Risiken aus Rechtsstreitigkeiten<br />
in Höhe von € 148 Millionen;<br />
- Die Währungsveränderungen resultieren<br />
hauptsächlich aus der Abwertung des US-Dollar<br />
gegenüber dem Euro;<br />
- Die Umbuchungen auf kurzfristige Rückstellungen<br />
betreffen in erster Linie Risiken aus Rechtsstreitigkeiten<br />
(€ 303 Millionen) auf Grund der Entwicklung<br />
bestimmter Verfahren, vor allem in Verbindung mit<br />
der Veräußerung von Messer;<br />
136 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
- Die Änderungen des Konsolidierungskreises sind<br />
hauptsächlich auf die Veräußerung von Aventis<br />
CropScience und Aventis Animal Nutrition zurückzuführen.<br />
Zum 31. Dezember 2002 sind unter den sonstigen<br />
Rückstellungen langfristige Posten in Höhe von € 50<br />
Millionen ausgewiesen, die im Zusammenhang mit<br />
dem Rückkauf von Vertriebsrechten für Taxotere in<br />
Japan von der Gesellschaft Chugai stehen (s. Ziffer 2),<br />
sowie langfristige Verbindlichkeiten in Höhe von € 53<br />
Millionen im Zusammenhang mit dem Millennium-<br />
Vertrag (s. Ziffer 5).
17. Langfristige Finanzschulden<br />
Die langfristigen Finanzschulden betragen nach<br />
Rückzahlungswährung (unter Berücksichtigung von<br />
Sicherungsgeschäften gegen Währungsrisiken):<br />
Langfristige Finanzschulden nach Fälligkeit:<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001<br />
Euro 1 738 4 414<br />
US-Dollar 39 157<br />
Japanischer Yen 1 46<br />
Pfund Sterling 4 14<br />
Sonstige Währungen 4 21<br />
Gesamt 1 786 4 652<br />
Schuldver- Verbindlich-<br />
(in Millionen €)<br />
Gesamt<br />
schreibungen keiten<br />
gegenüber<br />
Banken<br />
Gesamt<br />
2004 128 20 148<br />
2005 10 298 308<br />
2006 1 251 57 1 307<br />
2007 – 4 4<br />
Nach 2007 – 19 19<br />
Gesamt 1 389 398 1 786<br />
Am 18. April 2001 emittierte Aventis Schuldverschreibungen<br />
zu einem festen Zinssatz von 5 % mit Fälligkeit<br />
2006 von einem Nennwert von € 1 250 Millionen.<br />
Am 22. Oktober 1999 begab Rhône-Poulenc Wandelschuldverschreibungen,<br />
die den Inhabern das Recht<br />
einräumen, diese in Rhodia Aktien zu tauschen, die ca.<br />
25 % des Aktienkapitals von Rhodia entsprechen. Die<br />
begebene Anleihe trägt einen Kupon von 3,25 % und<br />
wird im Jahr 2003 fällig. Jedes Stück hat einen<br />
Nennwert von € 23,22. Insgesamt wurden 45 211 662<br />
Anleihen emittiert. Dies entspricht einem Gesamtnominalbetrag<br />
der Emission von € 1 050 Millionen.<br />
Im November 2002 bot Aventis im Rahmen eines<br />
Barangebots den Rückkauf sämtlicher 45 211 662<br />
Wandelschuldverschreibungen an; in Höhe von 98,6 %<br />
davon wurde das Angebot angenommen. Nach<br />
Abschluss dieser Transaktion verfügt Aventis über die<br />
den Wandelschuldverschreibungen zugrundeliegenden<br />
Rhodia Aktien.<br />
Am 29. Juli 1999 begab Hoechst eine Anleihe mit<br />
einem Kupon von 2,75 % und einem Fälligkeitsdatum<br />
2003. Die Anleihe kann in Clariant Aktien getauscht<br />
werden, die 11,8 % des Aktienkapitals von Clariant<br />
entsprechen. Jedes Stück hat einen Nennwert von<br />
€ 1 000. Bei einer Gesamtstückzahl von 928 684<br />
ausgegebenen Anleihen ergibt sich ein Gesamtnominalbetrag<br />
von € 929 Millionen. Zum 31. Dezember 2002<br />
wurden diese Wandelschuldverschreibungen mit dem<br />
Betrag von € 929 Millionen unter den langfristigen<br />
Finanzschulden als Teilbetrag mit einer Fälligkeit unter<br />
einem Jahr ausgewiesen.<br />
Um das Zins- bzw. Währungsrisiko für bestimmte<br />
langfristige Finanzschulden zu begrenzen, hat der<br />
Konzern Zins- und Währungsswapgeschäfte in einer<br />
Gesamthöhe von € 801 Millionen (31. Dezember 2001:<br />
€ 954 Millionen) abgeschlossen.<br />
Der Rückgang der langfristigen Finanzschulden zum<br />
31. Dezember 2002 resultiert in erster Linie aus der<br />
Veräußerung von Aventis CropScience.<br />
Die Schuldverschreibungen und Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Banken gliedern sich nach Zinssätzen (unter<br />
Berücksichtigung der Absicherung von Zinsrisiken) wie<br />
folgt auf:<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember 2002 31. Dezember 2001<br />
Zinssatz Schuld- Verbind- Schuld- Verbindlichverschrei<br />
lichkeiten verschrei keiten<br />
bungen gegenüber bungen gegenüber<br />
Banken Banken<br />
Bis zu 5 % 569 38 2 120 197<br />
5 % bis 8 % 801 349 1 250 1 015<br />
Über 8 % 19 11 42 28<br />
Gesamt 1 389 398 3 412 1 240<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 137
Zum 31. Dezember 2002 beträgt der durchschnittliche<br />
gewichtete Zinssatz für Finanzschulden nach<br />
Berücksichtigung von Sicherungsgeschäften 4,68 %<br />
(2001: 4,3 %).<br />
Der festverzinsliche Teil der Finanzschulden belief<br />
sich zum 31. Dezember 2002 unter Berücksichtigung<br />
von Sicherungsgeschäften auf ca. 68 % der Gesamtschulden<br />
(2001: 96 %).<br />
Die Fälligkeiten der Verbindlichkeiten aus<br />
Finanzierungs-Leasinggeschäften (der langfristige<br />
Anteil ist in den oben genannten Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Banken enthalten) ergibt sich aus folgender<br />
Übersicht:<br />
Der Rückgang der Verbindlichkeiten aus<br />
Finanzierungs-Leasinggeschäften um € 38 Millionen<br />
ist auf die Entkonsolidierung von Aventis CropScience<br />
zurückzuführen.<br />
Die Finanzschulden aus Finanzierungs-Leasinggeschäften<br />
gliedern sich nach dem durchschnittlichen<br />
Zinssatz wie folgt auf:<br />
Der Marktwert der Finanzschulden des Konzerns<br />
nach Sicherung des Währungs- und Zinsänderungsrisikos<br />
(kurz- und langfristiger Anteil) wurde auf Basis<br />
der Marktbedingungen ermittelt, die für den Konzern<br />
bei ähnlichen Anleihen bzw. bei gleichen Fälligkeiten<br />
zum Bilanzstichtag gegolten hätten. Zum 31. Dezember<br />
138 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001<br />
2002 – 12<br />
2003 3 7<br />
2004 2 9<br />
Nach 2004 – 15<br />
Gesamt 5 43<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001<br />
Bis zu 7 % 5 39<br />
Über 7 % – 4<br />
Gesamt 5 43<br />
2002 betragen die Marktwerte € 3 005 Millionen<br />
(€ 6 005 Millionen zum 31. Dezember 2001). Der<br />
Buchwert der Finanzschulden beträgt € 2 862 Millionen<br />
zum 31. Dezember 2002 (€ 5 904 Millionen zum<br />
31. Dezember 2001). Die Marktwerte wurden für jeden<br />
Kredit von Finanzierungsgesellschaften des Konzerns<br />
oder aus Konditionen abgeleitet, die am Bilanzstichtag<br />
für ähnliche Kredite am Markt angeboten werden.<br />
18. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
und Rückstellungen<br />
Verbindlichkeiten aus Investitionen in<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001<br />
Sachanlagen<br />
Kurzfristige Rückstellungen<br />
244 95<br />
für Strukturmaßnahmen (Ziffer 15) 48 203<br />
Personal- und Sozialabgaben 1 066 1 293<br />
Umsatzsteuer und sonstige Steuern<br />
Kurzfristige Steuerabgrenzungsposten<br />
570 696<br />
(Ziffer 24) 212 120<br />
Kurzfristige Pensionsverpflichtungen (Ziffer 14) 217 259<br />
Noch nicht abgerechnete Kosten 766 972<br />
Abgegrenzte Erträge 24 61<br />
Abgegrenzte Zinsaufwendungen<br />
Unrealisierte Gewinne<br />
100 171<br />
aus Finanzinstrumenten (Ziffer 25 f) 290 285<br />
Rückstellungen für Produkthaftungsrisiken 430 178<br />
Rückstellungen für Prozessrisiken<br />
Rückstellungen für Preisnachlässe<br />
411 107<br />
und Rückgabe von Produkten<br />
Sonstige kurzfristige Rückstellungen<br />
355 384<br />
und Finanzschulden 1 365 636<br />
Gesamt 6 098 5 460<br />
Die wichtigsten Veränderungen des Jahres 2002<br />
betreffen folgende Punkte:<br />
- Anstieg der Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von<br />
Anlagevermögen;<br />
- Rückgang der Posten „Personal- und Sozialabgaben“,
„Umsatzsteuer und sonstige Steuern“ und „Noch nicht<br />
abgerechnete Kosten“ infolge der Veräußerung von<br />
Aventis CropScience;<br />
- Erhöhung der Rückstellungen für Produkthaftungsrisiken<br />
in Verbindung mit der Veräußerung von Aventis<br />
CropScience und Aventis Animal Nutrition (s. Ziffer 25);<br />
- Erhöhung der Rückstellungen für Prozessrisiken vor<br />
allem infolge der Umbuchung bestimmter langfristiger<br />
auf kurzfristige Rückstellungen auf Grund der<br />
Entwicklung der betreffenden Verfahren;<br />
- Erhöhung der sonstigen, nachstehend erläuterten<br />
Rückstellungen.<br />
Zum 31. Dezember 2002 umfasst der Posten<br />
„Sonstige kurzfristige Rückstellungen und Finanzschulden“<br />
hauptsächlich Verbindlichkeiten an<br />
Lieferanten in Höhe von € 177 Millionen (€ 202<br />
Millionen zum 31. Dezember 2001), Rückstellungen im<br />
Zusammenhang mit dem Selbstbehalt bei Versicherungen<br />
und Rückversicherungen in Höhe von € 199<br />
Millionen (€ 77 Millionen zum 31. Dezember 2001),<br />
Rückstellungen für Umweltrisiken (insbesondere in<br />
Verbindung mit Rhodia und InfraServ) in Höhe von<br />
€ 121 Millionen (€ 0 zum 31. Dezember 2001) sowie<br />
Rückstellungen für Risiken in Verbindung mit<br />
bestimmten fortgeführten und veräußerten Aktivitäten.<br />
19. Kurzfristige Darlehen<br />
Die kurzfristigen Darlehen betreffen:<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Banken 382 1 157<br />
Commercial Paper<br />
Verbindlichkeiten gegenüber nicht<br />
1 275 3 181<br />
konsolidierten Beteiligungen 62 58<br />
Gesamt 1 719 4 396<br />
Der Rückgang der kurzfristigen Darlehen zwischen<br />
dem 31. Dezember 2001 und dem 31. Dezember 2002<br />
resultiert in erster Linie aus der Veräußerung von<br />
Aventis CropScience.<br />
20. Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge<br />
gliedern sich wie folgt:<br />
(in Millionen €)<br />
2002 2001 2000<br />
Lizenzerträge 423 445 487<br />
Erträge aus Dienstleistungsverträgen<br />
Umsatzerlöse aus Vereinbarungen<br />
93 80 36<br />
über gemeinsame Vermarktung 161 151 121<br />
Operative Kursgewinne (-verluste)<br />
Ergebnis aus der Veräußerung von<br />
123 (76) –<br />
Produkten und sonstigen Rechten 333 293 188<br />
Übrige (372) (61) (308)<br />
Gesamt 761 832 524<br />
Mit Wirkung vom 1. Januar 2001 hat der Konzern<br />
beschlossen, die Kursgewinne und Kursverluste in<br />
der Gewinn- und Verlustrechnung je nach der Art<br />
der betroffenen Transaktionen (Betriebstätigkeit,<br />
Finanzierungstätigkeit, Investitionstätigkeit) getrennt<br />
auszuweisen. Bis zum 31. Dezember 2000 wurden die<br />
Kursgewinne und Kursverluste gemeinsam unter dem<br />
Posten „Sonstige Aufwendungen und Erträge (netto)“<br />
ausgewiesen.<br />
Die Kursgewinne und Kursverluste im<br />
Zusammenhang mit der Betriebstätigkeit sind im<br />
Betriebsergebnis enthalten. Demzufolge wurde im<br />
Betriebsergebnis für 2002 bzw. 2001 ein Kursgewinn<br />
in Höhe von € 123 Millionen bzw. ein Kursverlust in<br />
Höhe von € 76 Millionen ausgewiesen. Vergleichbare<br />
Zahlen für die Geschäftsjahre 2000 und 1999 liegen<br />
nicht vor.<br />
Im Rahmen seiner Strategie für das Pharmageschäft<br />
schließt Aventis regelmäßig Vereinbarungen zur<br />
Veräußerung von Produkten auf bestimmten Märkten<br />
und zur Übertragung der dazugehörigen Rechte. Die<br />
Erlöse aus diesen Vereinbarungen werden unter der<br />
Rubrik „Ergebnis aus der Veräußerung von Produkten<br />
und sonstigen Rechten“ verbucht.<br />
Am 30. Dezember 2002 hat Aventis mehrere Vereinbarungen<br />
mit King Pharmaceuticals getroffen, in deren<br />
Rahmen dieses Unternehmen die Rechte zur<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 139
Vermarktung der Produkte Synercid, Intal und Tilade<br />
auf dem US-amerikanischen Markt und in sonstigen<br />
Vertriebsregionen erwirbt. Aventis wird diese Produkte<br />
auch weiterhin an King Pharmaceuticals liefern und sie<br />
in den von diesen Vereinbarungen nicht abgedeckten<br />
Gebieten weiterhin vermarkten.<br />
Zum 31. Dezember 2002 umfasst das „Ergebnis<br />
aus der Veräußerung von Produkten und sonstigen<br />
Rechten“ außerdem Erträge aus der Veräußerung von<br />
Delursan und Deflazacort sowie die Erträge aus der<br />
Veräußerung von Vertriebsrechten für bestimmte<br />
Produkte in Japan.<br />
Im Jahr 2001 setzte sich das „Ergebnis aus der<br />
Veräußerung von Produkten und sonstigen Rechten“<br />
vor allem aus den Erträgen aus der Veräußerung<br />
von Cardizem zusammen.<br />
Im Rahmen einiger strategischer Allianzen,<br />
Veräußerungen und sonstigerTransaktionen kann<br />
Aventis Zahlungen für Produkte und Rechte des<br />
Konzerns erhalten. Diese Erträge sind im Posten<br />
„Lizenzerträge“ ausgewiesen.<br />
Die „Umsatzerlöse aus Vereinbarungen über<br />
gemeinsame Vermarktung“ resultieren aus Vereinbarungen,<br />
in deren Rahmen Aventis die Vermarktung<br />
von Produkten anderer Unternehmen übernimmt und<br />
dafür eine umsatzbezogene Vergütung erhält. In den<br />
Jahren 2002, 2001 und 2000 resultiert dieser Posten in<br />
der Hauptsache aus Erträgen aus der Vereinbarung mit<br />
Procter & Gamble über die gemeinsame Vermarktung<br />
von Actonel.<br />
Unter „Übrige“ sind verschiedene operative Erträge<br />
und Aufwendungen erfasst. In den Geschäftsjahren<br />
2002, 2001 und 2000 betrafen diese Aufwendungen<br />
in der Hauptsache Prozesskosten. (Detaillierte<br />
Informationen hierzu sind unter Ziffer 25 aufgeführt).<br />
140 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
21. Zinsergebnis<br />
Das Zinsergebnis setzt sich wie folgt zusammen:<br />
Die Zinszahlungen beliefen sich im Jahr 2002 auf<br />
€ 933 Millionen (2001: € 1 388 Millionen; 2000:<br />
€ 1 327 Millionen).<br />
22. Gewinne (Verluste) aus der Veräußerung von<br />
Vermögenswerten (netto)<br />
(in Millionen €)<br />
2002 2001 2000<br />
Zinsaufwand (992) (1 420) (1 355)<br />
Zinsertrag 649 683 531<br />
(343) (737) (824)<br />
Aktivierte Zinsen 34 33 19<br />
Netto-Zinsaufwand (309) (704) (805)<br />
2002 2001<br />
(in Millionen €)<br />
2000<br />
Gewinne (Verluste)<br />
aus der Veräußerung von:<br />
- Immateriellen Vermögenswerten<br />
und Sachanlagen<br />
- Einbezogenen<br />
18 385 187<br />
Tochterunternehmen 1 848 132 33<br />
Anderen Finanzanlagen 51 28 139<br />
Gesamt 1 917 545 359<br />
Im Jahr 2002 setzten sich die Gewinne (Verluste) aus<br />
der Veräußerung von Vermögenswerten (netto) im<br />
Wesentlichen aus Gewinnen aus der Veräußerung von<br />
Aventis CropScience und der Aktivitäten von Aventis<br />
Animal Nutrition sowie aus Preisanpassungen in<br />
Verbindung mit der Veräußerung von Messer<br />
zusammen.<br />
Die zum 3. Juni 2002 erfolgte Veräußerung von<br />
Aventis CropScience an Bayer ergab nach Abzug aller<br />
vom Käufer übernommenen Verbindlichkeiten einen<br />
Erlös von € 4,2 Milliarden für den Konzern. Nach<br />
Abzug aller Rückstellungen für Umweltrisiken,<br />
Steuerverbindlichkeiten, Rechtsstreitigkeiten,<br />
Produkthaftungsrisiken und StarLink wurde aus dieser<br />
Veräußerung ein Gewinn von € 2,07 Milliarden erzielt.
Im Jahr 2001 stammten die Gewinne aus<br />
Veräußerungen im Wesentlichen aus folgenden<br />
Vorgängen:<br />
- Veräußerung immaterieller Vermögenswerte<br />
(hauptsächlich Verkauf von Aktivitäten im Bereich<br />
Haushaltsschädlingsbekämpfung an Sumitomo) und<br />
von Produktrechten in Verbindung mit rückläufigen<br />
Geschäften im Pharmabereich, die im Zuge der in<br />
den Jahren 1999 und 2000 in Angriff genommenen<br />
Strukturmaßnahmen realisiert wurden,<br />
- Veräußerung von Anteilen an konsolidierten Tochtergesellschaften,<br />
in erster Linie die Beteiligung an Messer<br />
(€ 133 Millionen).<br />
Im Jahr 2000 resultierten die Gewinne aus<br />
Veräußerungen im Wesentlichen aus folgenden<br />
Transaktionen:<br />
- Veräußerung von Aktien von Biotechnologie-<br />
Unternehmen (€ 117 Millionen),<br />
- Veräußerung der Gesellschaft Cooper (Verlust von<br />
€ 38 Millionen),<br />
- Veräußerung eines Verwaltungsgebäudes in Paris<br />
(€ 78 Millionen),<br />
- Veräußerung von 2 % der Rhodia Aktien<br />
(€ 22 Millionen),<br />
- Veräußerung der Beteiligung an RP India<br />
(€ 21 Millionen),<br />
- Veräußerung der Beteiligung an Misung Ltd.<br />
(€ 21 Millionen).<br />
23. Sonstige Aufwendungen und Erträge (netto)<br />
Kursgewinne und<br />
Kursverluste (netto):<br />
(in Millionen €)<br />
2002 2001 2000<br />
aus Fremdwährungs-Transaktionen (29) (100) 65<br />
Umrechnung von Jahresabschlüssen<br />
Dividenden aus sonstigen<br />
(13) (2) (6)<br />
Finanzanlagen<br />
Übrige (Aufwendungen)<br />
12 39 29<br />
und Erträge (netto) (767) (616) (528)<br />
Gesamt (797) (679) (440)<br />
Seit dem 1. Januar 2001 hat der Konzern beschlossen,<br />
die Auswirkungen der Kursgewinne und Kursverluste je<br />
nach Art der betroffenen Transaktionen (Betriebstätigkeit,<br />
Finanzierungstätigkeit, Investitionstätigkeit)<br />
getrennt auszuweisen. Bis zum 31. Dezember 2000<br />
wurden die Kursgewinne und Kursverluste gemeinsam<br />
unter dem Posten „Sonstige Aufwendungen und<br />
Erträge“ ausgewiesen. Dementsprechend sind seit dem<br />
1. Januar 2001 die Kursgewinne und Kursverluste in<br />
Zusammenhang mit der Betriebstätigkeit im Betriebsergebnis<br />
enthalten (s. Ziffer 20).<br />
Zum 31. Dezember 2002 enthalten die „Übrigen<br />
(Aufwendungen) und Erträge (netto)“:<br />
- Rückstellungen für Umweltrisiken in Verbindung<br />
mit veräußerten, nicht zum Kerngeschäft zählenden<br />
Aktivitäten (insbesondere Messer, Rhodia und InfraServ<br />
Höchst) in Höhe von € 270 Millionen und für Rechtsstreitigkeiten<br />
in Verbindung mit zuvor veräußerten<br />
Produkten in Höhe von € 164 Millionen (s. Ziffer 25);<br />
- Rückstellungen für Beteiligungen in Höhe von € 234<br />
Millionen (hauptsächlich für Millennium in Höhe<br />
von € 137 Millionen) (s. Ziffer 5);<br />
- Rückstellungen für finanzielle Risiken in Höhe von<br />
€ 69 Millionen;<br />
- Aufwendungen im Zusammenhang mit Forderungsverkäufen<br />
in Höhe von € 21 Millionen.<br />
Im Jahr 2001 enthielten die „Übrigen<br />
(Aufwendungen) und Erträge (netto)“ (€ 616 Millionen)<br />
im Wesentlichen<br />
- Rückstellungen betreffend Dade Behring in Höhe von<br />
€ 225 Millionen (s. Ziffer 4),<br />
- Aufwendungen im Zusammenhang mit Forderungsverkäufen<br />
in Höhe von € 74 Millionen,<br />
- Rückstellungen für finanzielle Risiken in Höhe von<br />
€ 59 Millionen.<br />
Die „Übrigen Aufwendungen und Erträge (netto)“<br />
(€ 528 Millionen) setzten sich im Jahr 2000 im<br />
Wesentlichen wie folgt zusammen:<br />
- Rückstellungen betreffend die Messer Gruppe in Höhe<br />
von € 165 Millionen,<br />
- Rückstellungen für nicht konsolidierte Tochterunternehmen<br />
in Höhe von € 65 Millionen,<br />
- Aufwendungen im Zusammenhang mit Forderungsverkäufen<br />
in Höhe von € 62 Millionen.<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 141
24. Steuern vom Einkommen und Ertrag<br />
a) Nettoeffekt der Ertragsteuern<br />
Der Steueraufwand gliedert sich wie folgt:<br />
(in Millionen €)<br />
2002 2001 2000<br />
Gewinn Ertragsteuern Gewinn Ertragsteuern Gewinn Ertragsteuern<br />
(Verlust) (Aufwand) (Verlust) (Aufwand) (Verlust) Ertrag<br />
vor Steuern vor Steuern vor Steuern (Aufwand)<br />
Französische Unternehmen 1 833 (452) (75) (202) (764) (59)<br />
Deutsche Unternehmen 507 (181) 929 (237) 7 188<br />
Unternehmen in anderen Länden 1 352 (797) 2 032 (672) 732 (189)<br />
Gesamt<br />
Aufgliederung des Steueraufwands in:<br />
3 692 (1 430) 2 886 (1 111) (25) (60)<br />
- Laufende Steuern (1 207) (1 039) (684)<br />
- Latente Steuern (223) (72) 624<br />
Steueraufwand (1 430) (1 111) (60)<br />
b) Weltweite Steuerkonsolidierung<br />
Auf Grund der Genehmigung der französischen<br />
Behörden ermittelt der Konzern seit dem 1. Januar<br />
1993 seinen Steueraufwand auf Basis des Konzernergebnisses<br />
(weltweite Steuerkonsolidierung). Gemäß<br />
französischem Steuerrecht wird die zu zahlende<br />
französische Ertragsteuer auf der Grundlage der<br />
Ergebnisse inländischer und ausländischer Konzerngesellschaften,<br />
die die entsprechenden Bedingungen<br />
erfüllen, berechnet. Dieses System wird im Zeitraum<br />
2001 bis 2003 weitergeführt.<br />
Die Steuererklärungen für die Jahre 1998 und 1999<br />
wurden vor kurzem von der französischen Steuerverwaltung<br />
geprüft. Die Steuerbescheide wurden dem<br />
Konzern zugeleitet, der im Laufe des Jahres 2003 dazu<br />
Stellung nehmen wird. Auf der Grundlage der derzeit<br />
verfügbaren Informationen rechnet Aventis nicht mit<br />
erheblichen zusätzlichen Aufwendungen, die nicht<br />
durch Rückstellungen gedeckt sind.<br />
c) Laufende Steuern<br />
Die laufenden Steuern entsprechen den an die Steuerbehörden<br />
für das Geschäftsjahr entrichteten bzw. noch<br />
zu entrichtenden Beträgen. Diese wurden im Einklang<br />
142 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
mit den Bestimmungen und Steuersätzen in den<br />
jeweiligen Ländern ermittelt; außerdem wurden die<br />
Auswirkungen der weltweiten Steuerkonsolidierung<br />
berücksichtigt. Die an die Steuerbehörden im Jahr 2002<br />
entrichteten laufenden Steuern beliefen sich unter<br />
Ausschluss der von Aventis CropScience gezahlten<br />
Beträge auf € 645 Millionen (2001: € 18 Millionen;<br />
2000 € 457 Millionen).<br />
d) Analyse des Steueraufwands<br />
Der im Rahmen der weltweiten Steuerkonsolidierung<br />
angewandte Ertragsteuersatz beträgt 33,33 %. Der<br />
Unterschied zwischen diesem Satz und dem für<br />
französische Unternehmen geltenden Ertragsteuersatz<br />
wird bei der weltweiten Steuerkonsolidierung nicht<br />
berücksichtigt und stellt dementsprechend für den<br />
Konzern einen Aufwand dar. Seit dem 1. Januar 1997<br />
sind die französischen Konzerngesellschaften einem<br />
15%igen Aufschlag auf die Körperschaftsteuer<br />
unterworfen. Dieser Aufschlag wurde zum 1. Januar<br />
1999 auf 10 %, zum 1. Januar 2001 auf 6 % und zum<br />
1. Januar 2002 auf 3 % gesenkt. Seit dem 1. Januar 2000<br />
gilt ein weiterer Aufschlag von 3,33 % auf die in<br />
Frankreich gezahlten Steuern. Daraus ergibt sich eine
Gesamtquote von 37,76 % für das Jahr 2000, von<br />
36,43 % für das Jahr 2001 und von 35,43 % für das Jahr<br />
2002. Der für französische Unternehmen geltende<br />
Ertragsteuersatz beläuft sich im Jahr 2003 weiterhin auf<br />
insgesamt 35,43 %. Bei der Berechnung der latenten<br />
Steuern berücksichtigen alle Gesellschaften des<br />
Konzerns die Ertragsteuersätze, die voraussichtlich<br />
in Kraft sein werden, wenn sich zeitliche Differenzen<br />
umkehren.<br />
Der Aufwand für die laufenden und latenten Steuern<br />
für die Tochtergesellschaften ergibt sich unmittelbar<br />
aus der Anwendung der in den verschiedenen Ländern<br />
geltenden Bestimmungen und Steuersätzen. Die<br />
aktiven latenten Steuern (s. Ziffer 24e) sind unter<br />
Berücksichtigung von Wertberichtigungen ausgewiesen.<br />
Der Unterschied zwischen den gesetzlichen Ertragsteuersätzen<br />
in Frankreich und dem effektiven<br />
Steuersatz für den Konzern stellt sich wie folgt dar:<br />
Der effektive Steuersatz des Konzerns entspricht<br />
dem Steueraufwand des Geschäftsjahres bezogen auf<br />
das Ergebnis vor Steuern.<br />
e) Aktive latente Steuern<br />
(in Millionen €)<br />
2002 2001 2000<br />
In % In % In %<br />
In Frankreich geltender Steuersatz<br />
Zahlungen an Inhaber<br />
33,33 33,33 33,33<br />
von Vorzugsrechten<br />
Änderungen der Wertberichtigungen<br />
(0,82) (1,35) 154,67<br />
auf aktive latente Steuern<br />
Steuersatzdifferenzen und sonstige<br />
(1,95) 1,84 (604,00)<br />
permanente Differenzen 8,16 4,68 176,00<br />
Effektiver Steuersatz des Konzerns 38,72 38,5 (240,00)<br />
- Gewinn (Verlust) vor Steuern 3 692 2 886 (25)<br />
- Steuerertrag (-aufwand) (1 430) (1 111) (60)<br />
Analyse der aktiven latenten Steuern<br />
Die zeitlichen Differenzen, die aktive latente Steuern<br />
nach sich ziehen (Steuereffekt), betreffen in erster<br />
Linie: Abfindungen, Pensionsaufwand und ähnliche<br />
Aufwendungen, die erst bei ihrer Zahlung steuerlich<br />
absetzbar werden: € 394 Millionen (2001: € 465<br />
Millionen), Bildung von erst bei Zahlung steuerwirksamen<br />
Rückstellungen: € 1 203 Millionen (2001:<br />
€ 1 096 Millionen), steuerliche Abschreibungen: € 673<br />
Millionen (2001: € 874 Millionen) zukünftige Steuerguthaben:<br />
€ 308 Millionen (2001: € 852 Millionen)<br />
sowie steuerliche Verlustvorträge: € 261 Millionen<br />
(2001: € 656 Millionen).<br />
Die aktiven latenten Steuern aus Verlustvorträgen<br />
belaufen sich für das Jahr 2002 auf € 261 Millionen<br />
(2001: € 656 Millionen); aus der folgenden Übersicht<br />
ist ersichtlich, bis wann sie genutzt werden können:<br />
(in Millionen €)<br />
2002 2001<br />
2002 – 16<br />
2003 12 12<br />
2004 7 11<br />
2005 42 79<br />
2006 3 194<br />
2007 11 –<br />
Nach 2007 186 344<br />
Gesamt 261 656<br />
Wertberichtigungen auf aktive latente Steuern<br />
Am 31. Dezember 2002 hat der Konzern Wertberichtigungen<br />
auf aktive latente Steuern aus steuerlichen<br />
Verlustvorträgen, Steuerguthaben und steuerlich<br />
abzugsfähigen zeitlichen Differenzen gebildet. Diese<br />
belaufen sich auf € 134 Millionen (2001: € 506<br />
Millionen), wovon € 20 Millionen auf zeitliche<br />
Differenzen zurückzuführen sind (2001: € 96 Millionen).<br />
Konzernunternehmen mit aktiven latenten Steuern<br />
(per saldo)<br />
Die nicht wertberichtigten aktiven latenten Steuern<br />
repräsentieren wahrscheinliche künftige Steuerminderungseffekte.<br />
Das Eintreten der Steuerminderungseffekte<br />
hängt davon ab, inwieweit die betreffenden<br />
Unternehmen diese Vorteile aus den latenten Steuerbeträgen<br />
in naher Zukunft realisieren können. Ende 2002<br />
und 2001 betrugen die nicht wertberichtigten aktiven<br />
latenten Steuern insgesamt € 1 760 Millionen bzw.<br />
1 909 Millionen.<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 143
25. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle<br />
verpflichtungen<br />
Zusammensetzung:<br />
Die Erhöhung der Garantien für Schulden nicht<br />
konsolidierter Tochterunternehmen resultiert aus<br />
Garantien an Dritte im Rahmen der Veräußerung von<br />
Produkten (King Pharmaceuticals) und der Aktivitäten<br />
von Aventis Animal Nutrition (s. Ziffer 20).<br />
a) Prozessrisiken<br />
Der Konzern bildet Rückstellungen für Risiken, wenn<br />
deren Eintritt aufgrund vorliegender Informationen<br />
als „wahrscheinlich“ anzusehen ist und deren Höhe<br />
„zuverlässig eingeschätzt“ werden kann. Wenn der<br />
Eintritt des Verlustes nicht „wahrscheinlich“ ist bzw.<br />
dessen Höhe nicht „zuverlässig eingeschätzt“ werden<br />
kann, jedoch eine „mögliche Eintrittswahrscheinlichkeit“<br />
besteht, wird das Risiko in wesentlichen Fällen<br />
im Konzernanhang beschrieben. Im Umweltbereich<br />
werden die Verluste in jedem einzelnen Fall anhand<br />
der verfügbaren Informationen nach bestem Wissen<br />
geschätzt. Bei den sonstigen Risiken schätzt der<br />
Konzern die Verluste auf Grundlage vorliegender<br />
Tatsachen und Umstände, früherer Erfahrungswerte<br />
mit ähnlichen Fällen, der Anzahl von Klagen und der<br />
zu erwartenden Gerichtskosten, Rechtsanwaltskosten<br />
und - in einigen Fällen - der erwarteten Zahlungen zur<br />
Beilegung solcher Streitfälle. Zu erwartende Regressansprüche<br />
an Dritte werden, soweit sie als wahrscheinlich<br />
angesehen werden können, als Aktivposten<br />
ausgewiesen.<br />
144 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001<br />
Bestellobligo aus Investitionsvorhaben<br />
Garantien für Schulden nicht konsolidierter<br />
129 132<br />
Tochterunternehmen<br />
Rückgriffshaftung aus Forderungsverkäufen<br />
324 139<br />
(s. Ziffer 8) 33 142<br />
Gesamt 486 413<br />
(i) Rechtsstreitigkeiten und Schiedsverfahren<br />
Vitamin Kartellverfahren<br />
Aventis und einige ihrer Tochtergesellschaften sind<br />
gemeinsam mit anderen Vitamin-Herstellern Beklagte<br />
in einer Anzahl von Einzel- und Sammelklagen vor<br />
US-bundes- und einzelstaatlichen Gerichten in<br />
Zusammenhang mit Aktivitäten, bei denen ein Verstoß<br />
gegen die Wettbewerbsvorschriften für Bulk-Vitamine<br />
angenommen wird. 1999 hatten Aventis und fünf<br />
weitere Vitamin-Hersteller die von den „Direktkäufern“<br />
vor den Bundesgerichten angestrengten Sammelklagen<br />
im Wege eines Vergleichs beigelegt. Die Klagen der<br />
Anspruchsteller, die sich den Sammelklagen nicht<br />
angeschlossen, sondern Einzelklagen angestrengt<br />
hatten, wurden bis auf zwei inzwischen beigelegt. Die<br />
Verhandlungen mit diesen zwei Klägern laufen weiter,<br />
wobei für März 2003 Gerichtstermine für den Fall<br />
angesetzt sind, dass die Verhandlungen zu keinem<br />
Vergleich führen. Aventis und die fünf anderen<br />
beteiligten Hersteller haben außerdem weitere<br />
Vergleichsvereinbarungen geschlossen, so dass die<br />
meisten von den „indirekten Käufern“ vor den einzelstaatlichen<br />
Gerichten angestrengten Sammelklagen<br />
inzwischen erledigt sind. Die Verfahren, bei denen<br />
Forderungen geltend gemacht werden sollen und<br />
noch kein Vergleich geschlossen wurde, sind nach wie<br />
vor anhängig. Die Abweisung eines vor einem<br />
US-Bundesgericht von einer Reihe ausländischer<br />
„Direktkäufern“ angestrengten Verfahrens wurde im<br />
Januar 2003 von einer mit drei Richtern besetzten<br />
Kammer eines bundesstaatlichen Berufungsgerichts<br />
aufgehoben. Aventis beabsichtigt gemeinsam mit den<br />
übrigen Beklagten, diese Entscheidung der vollständig<br />
besetzten Kammer des Berufungsgerichts zur Prüfung<br />
vorzulegen. Eine Tochtergesellschaft von Aventis hat<br />
mit fünf weiteren Beklagten eine Vereinbarung zur<br />
Aufteilung möglicher Lasten aus späteren Gerichtsurteilen<br />
auf Basis der tatsächlich erzielten Umsätze jeder<br />
Partei getroffen. In der gleichen Angelegenheit wurden<br />
gegen Aventis und einige ihrer Tochtergesellschaften in
Kanada, Australien, Neuseeland, Großbritannien<br />
und den Niederlanden Zivilverfahren angestrengt.<br />
Die Vergleichsverhandlungen mit den Klägern in<br />
Kanada, Australien und Neuseeland sind noch nicht<br />
abgeschlossen. In Australien, Kanada, der Europäischen<br />
Union, Japan, Mexiko, Neuseeland, der Schweiz und<br />
den USA haben die Kartellbehörden ihre Ermittlungen<br />
zu den Vertriebspraktiken auf den Vitaminmärkten<br />
dieser Länder abgeschlossen, während sie in Brasilien<br />
und Korea noch im Gange sind. Im Rahmen der<br />
Veräußerung des Animal Nutrition Geschäfts an CVC<br />
Capital Partners hat sich Aventis zur Übernahme der<br />
Altverbindlichkeiten im Zusammenhang mit diesen<br />
Kartellverfahren verpflichtet.<br />
Methionin Kartellverfahren<br />
Die EU-Kommission hat vor kurzem ihr Ermittlungsverfahren<br />
zu angeblich kartellrechtswidrigen Praktiken auf<br />
dem Methionin-Markt abgeschlossen. Auf Grund ihrer<br />
vorbehaltlosen Kooperation mit der EU-Kommission<br />
wurde Aventis in dieser Angelegenheit uneingeschränkte<br />
Immunität gewährt. Außerdem sind Aventis<br />
und einige ihrer Tochtergesellschaften zusammen mit<br />
weiteren Methionin-Herstellern Beklagte in laufenden<br />
bundes- und einzelstaatlichen Sammelklagen in den<br />
USA und Kanada. Mit Ausnahme einiger in den USA vor<br />
Bundesgerichten eingereichten Sammelklagen, die im<br />
Lauf des Jahres 2002 im Wege des Vergleichs gegen<br />
Zahlung von US $ 25 Millionen erledigt wurden, sind<br />
diese Verfahren noch anhängig. Eine Beilegung dieser<br />
Klagen im Wege einer Schlichtung wird weiterhin in<br />
den Fällen angestrebt, in denen die Anspruchsteller<br />
sich entschlossen hatten, ihre Ansprüche im Wege der<br />
Einzelklage weiterzuverfolgen. Nachdem die übrigen<br />
Beklagten diese Streitigkeiten beigelegt hatten,<br />
verbleiben Aventis bzw. Tochtergesellschaften von<br />
Aventis als einzige Beklagte in diesen Verfahren.<br />
Sollte keine einvernehmliche Lösung gefunden<br />
werden, werden die Ansprüche ab Anfang 2003 unter<br />
Umständen gerichtlich weiterverfolgt. Im Rahmen der<br />
Veräußerung des Animal Nutrition Geschäfts an CVC<br />
Capital Partners hat sich Aventis zur Übernahme der<br />
Altverbindlichkeiten im Zusammenhang mit diesem<br />
Kartellverfahren verpflichtet.<br />
Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf StarLink<br />
Im Zusammenhang mit StarLink Mais wurden gegen<br />
Gesellschaften innerhalb der Aventis CropScience<br />
Gruppe, die ehemals von Aventis gehalten wurde,<br />
(„Aventis CropScience“) nach der Entdeckung von<br />
Protein Cry9C-Spuren in für den menschlichen Verzehr<br />
bestimmten Produkten Klagen eingereicht, in denen<br />
Landwirte, Getreidehändler, die weiterverarbeitende<br />
Industrie und Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie<br />
Ansprüche auf Schadenersatz sowie auf Ersatz<br />
des entgangenen Gewinns erheben. Darüber hinaus<br />
wurden in den USA unter Einschluss mehrerer noch<br />
nicht zugelassener Sammelklagen eine Reihe von<br />
Verfahren gegen Aventis CropScience und gegen weitere<br />
Beteiligte eingeleitet. Die Anspruchssteller verlangen<br />
Schadensersatz und Strafschadensersatz.<br />
Aventis CropScience hat sich gegenüber einigen<br />
Beklagten zur Leistung von Schadensersatz und zu<br />
deren Verteidigung in Verfahren bereit erklärt, die<br />
im Zusammenhang mit dem Verkauf und Vertrieb<br />
bestimmter Nahrungsmittelprodukte angestrengt<br />
werden.<br />
Am 11. Juli 2002 hat ein US-Bundesgericht einem<br />
Antrag von Aventis CropScience und von Advanta auf<br />
den Erlass eines summarischen Grundurteils teilweise<br />
stattgegeben und diesen teilweise abgelehnt. Der<br />
Antrag war von Aventis CropScience und Advanta in<br />
einem von einer Gruppe von Landwirten angestrengten<br />
Verfahren gestellt worden, die geltend gemacht hatten,<br />
keinen StarLink Mais angebaut zu haben. Während<br />
einige dieser Verfahren und Ansprüche bereits<br />
beigelegt wurden, sind andere noch im Verhandlungsstadium<br />
bzw. anhängig, darunter die von der Gruppe<br />
von Landwirten angestrengte Sammelklage. Vor kurzem<br />
hat Aventis mit einer deutlichen Mehrzahl ihrer<br />
Versicherer eine Vereinbarung abgeschlossen, welche<br />
Meinungsverschiedenheiten über bestimmte von<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 145
Aventis gemeldeten Schadensersatzforderungen<br />
hinsichtlich der bisher entstandenen Kosten und der<br />
noch unbestimmten Verbindlichkeiten beilegte. Im<br />
Zusammenhang mit der Veräußerung von Aventis<br />
CropScience an die Bayer AG („Bayer“) wurde<br />
vereinbart, dass die Zuständigkeit für Altverbindlichkeiten<br />
im Zusammenhang mit StarLink und die<br />
Zuständigkeit für die Regelung aller damit<br />
verbundenen Fragen bei Aventis verbleiben. Auf der<br />
Grundlage der derzeit vorliegenden Informationen<br />
rechnet Aventis im Zusammenhang mit StarLink nicht<br />
mit wesentlichen zusätzlichen Kosten, die nicht durch<br />
Rückstellungen bzw. Versicherungsschutz abgedeckt sind.<br />
PGS - Schiedsverfahren<br />
Ehemalige Gesellschafter der Plant Genetic Systems NV<br />
(„PGS“), die im Jahr 1996 von einem Vorgängerunternehmen<br />
von Aventis CropScience erworben worden<br />
war, haben vor einem niederländischen Schiedsgericht<br />
ein Verfahren gegen Aventis CropScience angestrengt.<br />
Die Kläger verlangen Schadensersatz in Höhe von rund<br />
US $ 400 Millionen (€ 381 Millionen) aufgrund<br />
vermeintlicher Verstöße gegen eine Geheimhaltungsvereinbarung<br />
in Bezug auf den Verkauf von PGS,<br />
wodurch die Kläger angeblich an der Erzielung eines<br />
höheren Kaufpreises gehindert worden seien. Zur<br />
Darstellung ihrer Positionen haben die Parteien<br />
detaillierte Unterlagen vorgelegt.<br />
US-Kartellrechtsverfahren im Pharmabereich<br />
Im Jahr 1993 und Anfang 1994 wurden mehrere<br />
hundert Einzelklagen angestrengt, von denen rund 140<br />
noch anhängig sind. Darin führen die klagenden Einzelhandelsapotheken<br />
Verstöße gegen das US-bundes- und<br />
einzelstaatliche Kartellrecht sowie gegen das Wettbewerbsrecht<br />
an. Pharmaunternehmen und<br />
Großhändlern, darunter Vorgängerunternehmen von<br />
Aventis, wird vorgeworfen, sich untereinander mit dem<br />
Ziel abgesprochen zu haben, Apotheken, Apothekenketten<br />
und Einkaufsverbänden Abschläge auf<br />
Listenpreise von Markenprodukten zu verwehren, die<br />
von den Unternehmen an Großhändler veräußert und<br />
146 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
von diesen wiederum an die Apotheken verkauft<br />
werden. Die meisten dieser ursprünglich vor den US-<br />
Bundesgerichten anhängigen Verfahren wurden 1998<br />
im Wege des Vergleichs erledigt. Ein Teil der von<br />
Verbrauchern und Apotheken vor den einzelstaatlichen<br />
Gerichten eingereichten Klagen ist noch anhängig.<br />
Ermittlungsverfahren über Preisfestsetzungs- und<br />
Vermarktungsmethoden<br />
Aventis Pharmaceuticals, Inc. („API“), Aventis Behring<br />
und Armour Pharmaceutical Company nehmen<br />
gegenwärtig Stellung in einem Ermittlungsverfahren,<br />
welches das US-Bundesjustizministerium, das<br />
US-Bundesgesundheitsministerium und mehrere<br />
US-Bundesstaaten hinsichtlich bestimmter Preisfestsetzungs-<br />
und Vermarktungsmechanismen eingeleitet<br />
hatten.<br />
Die US-amerikanische Sozialversicherungsbehörde<br />
(„U.S. Center for Medicare and Medicaid Services“)<br />
(„CMS“) gab bekannt, dass sie von API die Rückerstattung<br />
verschiedenen Bundesstaaten im Rahmen<br />
des Medicaid-Programms angeblich zu gewährender<br />
Nachlässe beanspruchen werde. CMS begründet die<br />
Geltendmachung dieser Ansprüche auf Rückerstattung<br />
damit, dass der Verkauf bestimmter Produkte an<br />
Gesundheitsorganisationen („Managed Care<br />
Organizations“) zum Zweck der weiteren Verteilung<br />
durch diese Organisationen behauptetermaßen in<br />
den „Niedrigstpreiskalkulationen“ von API zu berücksichtigen<br />
gewesen sei. Im Oktober 2000 wurde API<br />
eine Vorladung des Staatsanwalts des Gerichtsbezirks<br />
Massachusetts (USA) im Hinblick auf diese Verkäufe<br />
und die Niedrigstpreiskalkulationen zugestellt.<br />
Das US-Bundesjustizministerium prüft darüber<br />
hinaus die Berechtigung eines im Jahr 1995 vor einem<br />
Bundesgericht in Florida angestrengten Verfahrens,<br />
in welchem geltend gemacht wird, dass der<br />
durchschnittliche Großhandelsverkaufspreis<br />
bestimmter pharmazeutischer Produkte, der zur<br />
Festsetzung der Rückerstattungssätze der CMS<br />
eingesetzt wird, von mehreren pharmazeutischen<br />
Herstellern in unzulässiger Weise bei der Vermarktung
ihrer Produkte eingesetzt worden sei. API und Aventis<br />
Behring haben überdies im Jahr 2000 Vorladungen der<br />
US-Bundesstaaten Kalifornien und Texas im Hinblick<br />
auf diese Vorwürfe erhalten. API hat im April 2001 eine<br />
ähnliche Vorladung von dem US-Bundesstaat<br />
Massachusetts erhalten.<br />
Sammelklagen zu Preisfestsetzungs- und Vermarktungsfragen<br />
API ist Beklagte in mehreren von einer Gruppe von<br />
natürlichen und juristischen Personen in den USA<br />
angestrengten Schadensersatzverfahren. Die Anspruchsteller<br />
behaupten, infolge der zuvor beschriebenen<br />
Preisfestsetzungsthematik („durchschnittlicher<br />
Großhandelsverkaufspreis“) für bestimmte<br />
Medikamente einen zu hohen Preis bezahlt zu haben.<br />
Diese Klage wurde beim Bundesgericht in Boston<br />
eingereicht, wobei die Einreichung weiterer Klagen<br />
gegen andere Pharmaunternehmen ebenfalls<br />
beabsichtigt ist. Fünf weitere Verfahren, die<br />
ursprünglich vor einem einzelstaatlichen Gericht in<br />
Kalifornien angestrengt wurden, wurden inzwischen an<br />
ein Bundesgericht verwiesen, wobei die Verweisung an<br />
das bundesstaatliche Gericht in Boston angestrebt wird.<br />
Bei einigen dieser Verfahren ist auch Aventis Behring<br />
Beklagte.<br />
In dem Verfahren vor dem Bundesgericht in Boston<br />
haben die Kläger eine gebündelte Klage angestrengt,<br />
die sich auf einen behaupteten Verstoß gegen die<br />
Verbraucherbetrugsgesetze einiger Bundesstaaten und<br />
den „Racketeer Influenced and Corrupt Organizations<br />
Act“ stützt. Die Anspruchsteller führen an, dass die<br />
Beklagten die durchschnittlichen Großhandelsverkaufspreise<br />
künstlich in die Höhe getrieben, in unangemessenem<br />
Umfang kostenlose Muster eingesetzt<br />
sowie in verdeckter und unangemessener Weise mit<br />
Kaufanreizen und Preisnachlässen gearbeitet hätten.<br />
Daneben behaupten die Kläger, dass die Krankenversicherungsträger<br />
durch die Anwendung des durchschnittlichen<br />
Großhandelsverkaufspreises der<br />
Pharmaunternehmen sowie die Beibehaltung hoher<br />
Preise für Markenmedikamente benachteiligt worden<br />
seien. Die Beklagten haben die Abweisung dieser<br />
gebündelten Klage beantragt.<br />
Daneben ist API Beklagte in Verfahren, die von den<br />
Bundesstaaten Montana und Nevada im Hinblick auf<br />
die zuvor beschriebene Preisfestsetzungsproblematik<br />
angestrengt wurden. Diese im Februar und März 2002<br />
eingereichten Klagen wurden zwischenzeitlich an das<br />
Bundesgericht in Boston verwiesen und mit den zuvor<br />
beschriebenen Verfahren verbunden. Im Februar 2003<br />
ist von dem Bundesstaat New York eine weitere Klage<br />
eingereicht worden. Diese Verfahren stützen sich auf<br />
eine angebliche Verletzung der einzelstaatlichen<br />
Handelsgebräuche, Verbraucherschutzvorschriften<br />
und Vorschriften über die Geltendmachung falscher<br />
Forderungen gegenüber Behörden, auf die angebliche<br />
Verletzung vertraglicher Verpflichtungen und auf<br />
Betrug des Sozialversicherungsträgers.<br />
Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf Rilutek<br />
Im Juni 2002 erhob Impax Laboratories Inc. („Impax“)<br />
vor einem erstinstanzlichen Bundesgericht Klage gegen<br />
API auf Feststellung der Ungültigkeit eines US-Patents<br />
von API bzw. auf Feststellung, dass die Verwendung<br />
des in Rilutek (Riluzol) enthaltenen Wirkstoffs zur<br />
Behandlung der amyotrophen Lateralsklerose das<br />
Patent von API nicht verletzt. API hat Widerklage<br />
eingereicht, und macht geltend, dass der Vertrieb einer<br />
Generika-Version von Rilutek durch Impax vor dem<br />
Ablauf des Verwendungspatents eine Patentverletzung<br />
darstellt. Im Dezember 2002 hat das Gericht dem<br />
Antrag von Aventis auf den Erlass einer einstweiligen<br />
Verfügung stattgegeben, wodurch Impax der Vertrieb<br />
einer Generika-Version von Rilutek bis zur endgültigen<br />
Entscheidung im Patentverfahren bzw. bis zu einer<br />
erneuten Entscheidung durch das Gericht untersagt ist.<br />
Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf DDAVP<br />
Im November 2002 wurde API eine Benachrichtigung<br />
zugestellt, der zufolge Barr Laboratories („Barr“) bei der<br />
US-amerikanischen Zulassungsbehörde („FDA“) einen<br />
Antrag auf die Zulassung des Vertriebs einer Generika-<br />
Version von DDAVP (in Kapselform) eingereicht und im<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 147
Zusammenhang damit bestimmte auf DDAVP bezogene<br />
Patentrechte angegriffen hatte, für welche API von<br />
Ferring B.V. („Ferring“) eine Exklusivlizenz gewährt<br />
worden war. Im Dezember 2002 reichten API und<br />
Ferring vor einem US-Bundesgericht Patentverletzungsklage<br />
gegen Barr ein, und machen geltend, dass<br />
der Vertrieb einer Generika-Version von DDAVP durch<br />
Barr vor dem Ablauf eines bestimmten Ferring-Patents<br />
eine Patentverletzung darstellt.<br />
Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf Cipro<br />
API ist Beklagte in verschiedenen Verfahren vor USbundesstaatlichen<br />
und -einzelstaatlichen Gerichten,<br />
die das Medikament Cipro betreffen. Die Kläger<br />
behaupten, API und bestimmte andere Hersteller<br />
pharmazeutischer Produkte hätten bundesstaatliche<br />
Kartellgesetze und verschiedene einzelstaatliche<br />
Gesetze in den USA durch die Art und Weise, wie sie<br />
eine Patentrechtsstreitigkeit in Bezug auf das verschreibungspflichtige<br />
Medikament Cipro beilegten, verletzt.<br />
In einem Großteil dieser Fälle sind auch Watson<br />
Pharmaceuticals und Rugby Laboratories Beklagte.<br />
In Erfüllung des Vertrags, mit welchem API Rugby an<br />
Watson verkauft hat, hat sich API bereit erklärt, sowohl<br />
für Watson als für auch Rugby im Zusammenhang mit<br />
diesen Ansprüchen die Verteidigung zu übernehmen<br />
bzw. die beiden Unternehmen freizustellen. Aventis ist<br />
der Auffassung, dass die potenziellen Schadensersatzansprüche<br />
der Kläger gegenüber Watson und Rugby<br />
sich mit den in dieser Angelegenheit bereits gegenüber<br />
Aventis geltend gemachten Ansprüchen decken.<br />
Cardizem Kartellrechtsverfahren<br />
API, Andrx Pharmaceuticals („Andrx“) und in einigen<br />
Fällen auch die Hoechst AG sind Beklagte in einigen<br />
Prozessen, die inzwischen beim US-Bezirksgericht für<br />
den östlichen Bezirk von Michigan zusammengefasst<br />
sind. Die Anspruchsteller stützen ihre Klage auf die<br />
Behauptung, dass API und Andrx durch den Abschluss<br />
eines Teilvergleichs hinsichtlich einer Verletzung des<br />
Cardizem CD-Patents gegen wettbewerbsrechtliche<br />
Vorschriften verstoßen und sich des unlauteren<br />
148 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
Wettbewerbs schuldig gemacht hätten. Die Kläger<br />
umfassen bestimmte direkte und indirekte Käufer für<br />
Cardizem CD, die Bundesanwälte von 28 Bundesstaaten<br />
und des District of Columbia sowie vier Krankenversicherungskonsortien<br />
(„Blue Cross Blue Shield Plans“).<br />
Am 8. Juni 2000 hat das Gericht dem Antrag der<br />
Kläger auf Erlass eines summarischen Teilgrundurteils<br />
stattgegeben und entschieden, dass der zwischen Andrx<br />
und API geschlossene Teilvergleich „an sich“ einen<br />
Verstoß gegen das US-amerikanische Wettbewerbsrecht<br />
darstellt. Die Beklagten haben gegen das Urteil<br />
Berufung eingelegt und erwarten derzeit die<br />
Entscheidung des Berufungsgerichts. Das erstinstanzliche<br />
Urteil nahm zur Frage des Schadensersatzes<br />
nicht Stellung. Im Frühjahr 2001 ließ das Gericht die<br />
Sammelklage einer Gruppe von Direktkäufern und eine<br />
weitere Sammelklage einer Gruppe von indirekten<br />
Käufern für Cardizem CD zu. Im November 2002<br />
stimmte das Gericht der vergleichsweisen Erledigung<br />
der von der Gruppe von Direktkäufern gegen Tochtergesellschaften<br />
von Aventis und gegen Andrx betriebenen<br />
Sammelklage gegen Zahlung von US $ 110 Millionen<br />
zu. Mit denjenigen Direktkäufern, die sich dem<br />
Vergleich nicht angeschlossen haben, hat API in einem<br />
weiteren Vergleich vereinbart, dass API an diese<br />
US $ 38 Millionen zahlt, woraufhin die Einzelklagen<br />
dieser Direktkunden gegen die jeweiligen Aventis<br />
Gesellschaften erledigt wurden. Andrx war an diesem<br />
Vergleich nicht beteiligt. Im Januar 2003 haben sich<br />
API und Andrx in einem Vergleich mit der Gruppe der<br />
„indirekten Käufer“ sowie mit den Bundesanwälten der<br />
28 US-Bundesstaaten und des District of Columbia zur<br />
Zahlung von US $ 80 Millionen bereit erklärt. Dieser<br />
Vergleich wurde vom Gericht vorläufig genehmigt. Die<br />
Entscheidung über die endgültige Genehmigung ist für<br />
Oktober 2003 angesetzt.<br />
Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf das GA-EPO-Patent<br />
Im April 1997 reichte Amgen Inc. beim US-<br />
Bundesgericht eine Klage gegen Transkaryotic<br />
Therapies, Inc. und API mit der Behauptung ein,<br />
dass GA-EPO („gene activated erythropoietin“, ein
Medikament zur Behandlung von Anämie) und die<br />
Verfahren zur Herstellung von GA-EPO bestimmte<br />
Patentrechte von Amgen in den USA verletzen. Am 19.<br />
Januar 2001 entschied das Gericht, dass gewisse<br />
Ansprüche aus dreien der fünf von Amgen geltend<br />
gemachten Patente wirksam sowie durchsetzbar<br />
sind und durch die Vermarktung von GA-EPO verletzt<br />
wurden. API und Transkaryotic Therapies haben gegen<br />
diese Entscheidung Berufung eingelegt, die mündliche<br />
Verhandlung vor einer mit drei Richtern besetzten<br />
Kammer des Bundes-Berufungsgerichts fand im Mai<br />
2002 statt.<br />
Am 6. Januar 2003 hat die Kammer in einer<br />
Mehrheitsentscheidung das Verfahren an das erstinstanzliche<br />
Gericht zurückverwiesen, um über die<br />
Gültigkeit des Patents und über dessen Verletzung zu<br />
entscheiden. In ihrer Mehrheitsentscheidung verwarfen<br />
die Richter zwar im Grundsatz das von Aventis<br />
vorgetragene Hauptargument der Ungültigkeit, wiesen<br />
jedoch auf ernstzunehmende Anhaltspunkte für eine<br />
mögliche Ungültigkeit der Amgen-Patente hin. Die<br />
Mindermeinung zur Gerichtsentscheidung kam zu<br />
dem Schluss, dass die Amgen-Patente für ungültig zu<br />
erklären seien. Es ist ungewiss, wie das erstinstanzliche<br />
Gericht nach der Zurückverweisung entscheiden wird.<br />
Aventis prüft derzeit, ob die Angelegenheit der mit<br />
zwölf Richtern vollständig besetzten Kammer des<br />
Berufungsgerichts zur Prüfung vorgelegt oder ob<br />
sonstige Möglichkeiten ausgeschöpft werden sollen.<br />
In einem weiteren Verfahren betreffend die geltend<br />
gemachte Verletzung eines europäischen Patents des<br />
Unternehmens Kirin-Amgen durch den Vertrieb von<br />
GA-EPO seitens API entschied ein Instanzgericht in<br />
Großbritannien am 11. April 2001, dass einer der vier<br />
von Kirin-Amgen geltend gemachten Patentansprüche<br />
bestehe und durch die Vermarktung von GA-EPO<br />
verletzt werde, während die drei verbleibenden Patentansprüche<br />
nicht bestünden. Transkaryotic Therapies,<br />
Inc. und API haben gegen die Entscheidung Berufung<br />
eingelegt. Im Juli 2002 hob das britische Berufungsgericht<br />
dieses Urteil auf und befand, dass das von<br />
Amgen geltend gemachte Patent durch GA-EPO nicht<br />
verletzt werde, jedoch alle Patentansprüche bestünden.<br />
Amgen hat eine Petition beim britischen Oberhaus<br />
eingebracht, in welchem um Zulassung der Revision<br />
des Urteils hinsichtlich der fehlenden Patentverletzung<br />
ersucht wird. Transkaryotic Therapies und API haben<br />
ihrerseits eine Petition beim britischen Oberhaus<br />
eingebracht, in welcher um Zulassung der Revision des<br />
Urteils hinsichtlich des Bestands der Patentansprüche<br />
ersucht wird, sofern der Petition von Amgen<br />
stattgegeben wird. Bisher hat das Oberhaus zu keinem<br />
der beiden Anträge Stellung genommen.<br />
Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf Anti-Hämophilie-<br />
Produkte von Aventis Pasteur<br />
Derzeit sind gegen Aventis Pasteur verschiedene Strafund<br />
Zivilverfahren vor mehreren französischen und<br />
argentinischen Gerichten anhängig, die von Personen<br />
in Argentinien, im Irak, in Libyen und Tunesien<br />
angestrengt wurden, die unter der Bluterkrankheit<br />
(Hämophilie) leiden und mit dem HI-Virus (Human<br />
Immunodeficiency Virus) oder mit Hepatitis C infiziert<br />
sind. Diese Personen behaupten, dass sie sich infolge<br />
der Verabreichung der aus Blutplasma hergestellten<br />
und nicht wärmebehandelten Anti-Hämophilie-<br />
Produkte (AHP) infiziert hätten, die zu Beginn der<br />
achtziger Jahre von einem Vorgängerunternehmen<br />
in Frankreich hergestellt wurden.<br />
Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf den Hepatitis B-<br />
Impfstoff von Aventis Pasteur<br />
Vor verschiedenen französischen Zivilgerichten sind<br />
mehr als 120 Verfahren gegen Aventis Pasteur bzw.<br />
deren Tochtergesellschaften anhängig, in denen die<br />
Kläger geltend machen, dass sie an verschiedenen<br />
neurologischen Störungen und Autoimmunerkrankungen,<br />
vor allem an Multipler Sklerose bzw. dem<br />
Guillain-Barré-Syndrom, leiden, die sie auf die<br />
Verabreichung des Hepatitis B-Impfstoffes<br />
zurückführen. Im Juni 2000 hat das Berufungsgericht<br />
ein gegen Aventis Pasteur ergangenes Urteil<br />
aufgehoben und vier Gutachter mit der Beurteilung<br />
eines möglichen Zusammenhangs zwischen der<br />
Impfung und den behaupteten Erkrankungen<br />
beauftragt. Die rechtskräftige Entscheidung des<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 149
Berufungsgerichtes unter Berücksichtigung dieser<br />
medizinischen Gutachten wird für Mai 2003 erwartet.<br />
Verfahren in den USA gegen Aventis Pasteur wegen<br />
Thiomersal<br />
Gegen Aventis Pasteur sind 176 Verfahren vor<br />
verschiedenen bundes- und einzelstaatlichen Gerichten<br />
in den USA anhängig, in denen schwere Gesundheitsschäden<br />
geltend gemacht werden. Die Kläger<br />
behaupten, dass ihnen verabreichte und von Aventis<br />
Pasteur hergestellte Impfstoffe Spuren des quecksilberhaltigen<br />
Konservierungsmittels Thiomersal enthalten.<br />
In diesem Zusammenhang streben mehrere Kläger die<br />
Zulassung als Gruppe im Rahmen einer Sammelklage<br />
an. Aventis Pasteur vertritt in sämtlichen dieser<br />
Verfahren den Standpunkt, die Ansprüche müssten<br />
in Anwendung des Gesetzes über Gesundheitsschäden<br />
bei Impfungen von Kindern („US National Childhood<br />
Vaccine Injury Act“) zunächst durch das bundesstaatliche<br />
Anspruchsgericht („US Federal Claims Court“)<br />
anerkannt und ein Entschädigungsplan („National<br />
Vaccine Injury Compensation Program“) aufgestellt<br />
werden, bevor Ansprüche gegenüber der Gesellschaft<br />
geltend gemacht werden können. Bei allen diesen<br />
Verfahren laufen derzeit entweder noch die Untersuchungen<br />
oder es wird eine Entscheidung des bundesstaatlichen<br />
Anspruchsgerichts bzw. die Prüfung der<br />
Berufungsanträge der Kläger durch das bundesstaatliche<br />
Anspruchsgericht erwartet.<br />
Klage gegen Aventis Pasteur wegen kanadischer<br />
Blutprodukte<br />
Am 30. September 2002 wurden durch Urteil des<br />
Obersten Gerichts von Ontario alle Verfahren gegen<br />
Aventis Pasteur eingestellt, in denen der Hauptkläger<br />
behauptet hatte, er habe sich durch eventuell von<br />
Aventis Pasteur fraktionierte Blutprodukte mit<br />
Hepatitis C infiziert. Zuvor hatte das Gericht einer<br />
Vergleichsvereinbarung („Amended Plan of<br />
Compromise and Arrangement“) hinsichtlich des<br />
kanadischen Roten Kreuzes zugestimmt, welche die<br />
Schaffung eines Entschädigungsfonds vorsieht, in<br />
den auch Aventis Pasteur einzahlen soll.<br />
150 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
Verfahren in Kanada gegen Aventis Pasteur wegen<br />
Thiomersal<br />
Im Mai 2002 wurde vor dem Obersten Gericht von<br />
Ontario eine Sammelklage von Personen gegen Aventis<br />
Pasteur eingereicht, die Gesundheitsschäden geltend<br />
machen. Diese Schäden seien darauf zurückzuführen,<br />
dass den Klägern verabreichte und angeblich von<br />
Aventis Pasteur hergestellte Impfstoffe das quecksilberhaltige<br />
Konservierungsmittel Thiomersal enthielten. Zu<br />
den Klägern zählen auch Personen, die vor dem Alter<br />
von zwei Jahren mit DTP, DT oder Td geimpft wurden.<br />
Die als Schadensersatz und Strafschadensersatz<br />
insgesamt geforderte Summe beträgt über CAD 1,25<br />
Milliarden (€ 833 Millionen). Die mündliche<br />
Verhandlung und die Entscheidung über die Zulassung<br />
der Sammelklage werden im Verlauf des Jahres 2003<br />
erwartet.<br />
Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf MMR-Kombinations-<br />
Impfstoffe von Aventis Pasteur<br />
In Großbritannien ist seit 1999 eine Verbandsklage<br />
gegen mehrere Hersteller von Kombinations-<br />
Impfstoffen gegen Masern, Mumps und Röteln („MMR“)<br />
anhängig, in der die Kläger geltend machen, dass<br />
derartige Impfstoffe die Ursache für Autismus, Verhaltensstörungen<br />
und Darmkrankheiten bei Kindern<br />
seien. In mindestens 112 Fällen richten sich die im<br />
Zusammenhang mit den in diesem Verfahren geltend<br />
gemachten Ansprüchen unter anderem gegen eine<br />
zu gleichen Teilen von Aventis Pasteur und Merck<br />
gehaltene Tochtergesellschaft. Das Gericht hat die<br />
Antragsteller aufgefordert, sich auf die Hauptansprüche<br />
zu beschränken. Bezüglich der Hauptansprüche zu den<br />
von Aventis Pasteur hergestellten MMR-Kombinations-<br />
Impfstoffen haben die Parteien Schriftsätze<br />
ausgetauscht, Unterlagen eingereicht und Zeugenaussagen<br />
abgegeben. Die mündliche Verhandlung<br />
ist für Oktober 2003 vorgesehen.<br />
Ermittlungsverfahren über Methylglukamin<br />
Gegen Aventis Pharma S.A. und Rhône Poulenc<br />
Biochimie SA wurde von der EU-Kommission, dem US-<br />
Bundesjustizministerium und der kanadischen Wettbewerbsbehörde<br />
ein Ermittlungsverfahren hinsichtlich
angeblicher Kartellpraktiken im Zusammenhang mit<br />
dem Vertrieb von pharmazeutischem Methylglukamin<br />
eingeleitet. Diese Substanz wird als chemisches<br />
Zwischenerzeugnis für Röntgentechnologie, pharmazeutische<br />
Produkte und Farbstoffe verwendet. Aventis<br />
hat sich zur Zusammenarbeit mit diesen Behörden<br />
bereit erklärt. Im November 2002 gelangte die EU-<br />
Kommission zu dem Schluss, dass Aventis Pharma S.A.<br />
und Rhône Poulenc Biochimie S.A. zwischen 1990 und<br />
1999 die Preise für Methylglukamin auf illegale Weise<br />
festgesetzt hätten, und verurteilte diese Gesellschaften<br />
zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von € 2,85<br />
Millionen. Die in den USA und Kanada eingeleiteten<br />
Ermittlungsverfahren sind noch nicht abgeschlossen.<br />
Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf Anti-Hämophilie-<br />
Produkte<br />
Derzeit sind in den USA und in Irland Klagen gegen<br />
Armour und bestimmte andere Tochtergesellschaften<br />
von Aventis anhängig. Bei den Klägern handelt es<br />
sich um Personen, die unter der Bluterkrankheit<br />
(Hämophilie) leiden und mit dem HI-Virus (Human<br />
Immunodeficiency Virus) infiziert sind. Die Kläger bzw.<br />
deren Rechtsnachfolger machen geltend, dass diese<br />
Infektionen auf die in den späten siebziger bis Mitte<br />
der achtziger Jahre erfolgte Verabreichung von aus<br />
Blutplasma hergestellten Anti-Hämophilie-Produkten<br />
(AHP) zurückzuführen sind. Im Laufe des Jahres 2002<br />
und in den Jahren davor hat Armour zahlreiche<br />
Verfahren in den USA, Kanada und Irland beigelegt.<br />
Dem 1996 von Armour und drei weiteren US-amerikanischen<br />
Plasmaherstellern vorgeschlagenen Sammelvergleich<br />
haben sich rund 130 Einzelpersonen nicht<br />
angeschlossen, haben aber bisher keine Klage gegen<br />
die ursprünglich beklagten Tochtergesellschaften von<br />
Aventis angestrengt.<br />
Im November 2002 haben die kanadischen Behörden<br />
Verfahren gegen Armour und einen früheren<br />
Mitarbeiter von Armour wegen strafbarer Fahrlässigkeit<br />
eingeleitet, deren Gegenstand die Behauptung ist, dass<br />
das Unternehmen HIV-infizierte AHP vertrieben habe,<br />
wodurch sich mehrere Personen mit HIV infiziert<br />
hätten.<br />
Rechtsstreit Ionamin / Fen / Phen<br />
Fisons plc („Fisons“), eine Tochtergesellschaft von<br />
Aventis, und Rugby Laboratories, Inc. („Rugby“), eine<br />
ehemalige Tochtergesellschaft von Aventis, sind in<br />
rund 170 (Fisons) bzw. 160 (Rugby) Verfahren um das<br />
Schlankheitsmedikament Ionamin (Phentermin)<br />
verwickelt, in deren Rahmen Gesundheitsschäden u.a.<br />
im Wege von Sammelklagen vor einzel- und bundesstaatlichen<br />
Gerichten geltend gemacht werden. Die<br />
Kläger behaupten, dass die Hersteller von Phentermin<br />
wussten, dass dessen Verabreichung, allein oder<br />
in Kombination mit anderen Schlankheitsmitteln,<br />
ernsthafte Nebenwirkungen zur Folge haben kann,<br />
jedoch nicht vor diesen Gefahren gewarnt hatten.<br />
Bisher erfolgten seitens Fisons und Rugby keine<br />
Zahlungen zur Streitbeilegung. In über 5 000 bzw.<br />
1 800 Fällen wurden die Klagen abgewiesen bzw. sind<br />
Klageabweisungen anhängig. Gemäß der Vereinbarung,<br />
der zufolge Rugby an Watson Pharmaceuticals<br />
veräußert wurde, vertritt API Rugby in diesen<br />
Verfahren.<br />
Ermittlungsverfahren in der Sorbinsäure-Industrie<br />
Hoechst Nutrinova (eine frühere Tochtergesellschaft<br />
von Hoechst) und weitere Hersteller von Sorbinsäure<br />
sind Beklagte in zwei Zivilklagen in den USA, die von<br />
Sorbinsäurekäufern angestrengt wurden. Derzeit<br />
werden Vergleichsverhandlungen zur Beilegung dieser<br />
Verfahren geführt. Außerdem führt die EU-Kommission<br />
ein Ermittlungsverfahren zu angeblich wettbewerbswidrigen<br />
Praktiken auf dem Markt für Sorbinsäure<br />
durch. Ferner haben die Staatsanwälte von<br />
Connecticut, Illinois, Nevada, New York, Ohio und<br />
Utah Schadensersatzklagen im Namen der Betroffenen<br />
eingereicht. Entsprechend den Bestimmungen des<br />
Spaltungsvertrags zwischen Hoechst AG und Celanese<br />
AG vom Oktober 1999 haben Hoechst und Celanese<br />
vereinbart, alle weiteren Kosten im Zusammenhang<br />
mit diesen Verfahren im Verhältnis 80:20<br />
untereinander aufzuteilen.<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 151
Rechtsstreit und Ermittlungsverfahren in der MCAA-<br />
Industrie<br />
Eine vor einem US-Bundesgericht gegen Hoechst,<br />
Clariant (die 1997 die Spezialchemikalien-Sparte von<br />
Hoechst übernommen hatte) und weitere<br />
Unternehmen angestrengte Sammelklage wegen<br />
angeblich wettbewerbswidriger Praktiken auf dem<br />
Markt für Monochloressigsäure („MCAA“) wurde Anfang<br />
2003 durch Vergleich erledigt. Mit Ausnahme einer<br />
Klage konnten alle weiteren in den USA von MCCA-<br />
Käufern gegen Hoechst angestrengten Schadensersatzklagen<br />
inzwischen ebenfalls im Wege des Vergleichs<br />
beigelegt werden. Ein von der US-Regierung in diesem<br />
Zusammenhang eingeleitetes Ermittlungsverfahren<br />
wurde in Bezug auf Hoechst eingestellt, nachdem<br />
sich das Unternehmen im Januar 2003 zu seiner<br />
Verantwortung bekannt hatte, zwischen 1995 und 1997<br />
an wettbewerbswidrigen Preisabsprachen auf dem<br />
Weltmarkt für MCAA beteiligt gewesen zu sein, und eine<br />
Geldstrafe in Höhe von US $ 12 Millionen vereinbart hatte.<br />
Verfahren wegen Kartellrechtsverletzungen in Brasilien<br />
In Brasilien sind Zivilverfahren und Verwaltungsverfahren<br />
vor dem „Secretariat of Economic Law“ („SDE“)<br />
gegen Aventis, Aventis Behring und 19 weitere pharmazeutische<br />
Hersteller anhängig. Den Unternehmen wird<br />
vorgeworfen, im Rahmen einer Sitzung des Verbands<br />
der brasilianischen Pharmaindustrie gegen brasilianisches<br />
Wettbewerbsrecht verstoßen zu haben,<br />
indem die Mitgliedsunternehmen über ihre Vertreter<br />
Absprachen über einen Ausschluss pharmazeutischer<br />
Generika vom Markt getroffen hätten. An dieser<br />
Sitzung hatte auch ein Mitarbeiter von Aventis Behring<br />
Farmaceûtica Ltda. teilgenommen. Im Verwaltungsverfahren<br />
erwarten die Parteien eine erste rechtliche<br />
Einschätzung des SDE. Im Zivilverfahren hat der<br />
Staatsanwalt am 27. November 2001 öffentliche<br />
Zivilklage eingereicht, die Aventis und Aventis Behring<br />
jedoch bis heute nicht zugestellt wurde.<br />
Auf der Grundlage der gegenwärtig verfügbaren<br />
Informationen, der in der Bilanz gebildeten Rückstel-<br />
152 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
lungen und des bestehenden Versicherungsschutzes<br />
geht die Konzernleitung nicht davon aus, dass sich<br />
diese Verfahren auf die Vermögens- und Ertragslage<br />
oder den Cash Flow des Konzerns in erheblicher Weise<br />
nachteilig auswirken werden. Es kann jedoch nicht<br />
ausgeschlossen werden, dass dem Konzern infolge<br />
zukünftiger Ereignisse oder Entwicklungen im<br />
Zusammenhang mit diesen Verfahren bedeutende<br />
zusätzliche Kosten entstehen, welche die Vermögensund<br />
Ertragslage sowie den Cash Flow in erheblicher<br />
Weise nachteilig beeinträchtigen.<br />
(ii) Verpflichtungen aus der Veräußerung von<br />
Geschäftsaktivitäten<br />
Aventis und ihre Tochtergesellschaften Hoechst AG und<br />
Aventis Agriculture haben in den vergangenen Jahren<br />
eine Reihe hauptsächlich chemischer, unter Einschluss<br />
der agrochemischen, Aktivitäten verkauft, wobei die<br />
üblichen beschaffenheitsbezogenen Freistellungsverpflichtungen<br />
eingegangen und von Fall zu Fall auch<br />
spezielle Freistellungsverpflichtungen verhandelt<br />
wurden.<br />
Aventis CropScience<br />
Der Verkauf ihrer Gesamtbeteiligung von 76 % an der<br />
Aventis CropScience Gruppe durch Aventis Agriculture<br />
und die Hoechst AG an die Bayer AG wurde am 3. Juni<br />
2002 vollzogen. Der Aktienkaufvertrag enthielt die<br />
üblichen Zusicherungen und Gewährleistungen sowie<br />
eine Reihe von Freistellungen vor allem in Bezug auf<br />
Umwelthaftungen (die Obergrenze für Zusicherungen<br />
und Gewährleistungen sowie für Freistellungen im<br />
Umweltbereich ist auf € 836 Millionen festgesetzt, mit<br />
Ausnahme von einigen „rechtlichen“ Zusicherungen<br />
und Gewährleistungen und speziellen Umwelthaftungen),<br />
Steuern, spezielle Rechtsstreitigkeiten,<br />
StarLink-Mais und in Bezug auf einige vor dem<br />
Abschluss entstandenene Haftungen, insbesondere<br />
Produkthaftungsfälle (Obergrenze: € 418 Millionen).<br />
Darüber hinaus ist der Verlustausgleich begrenzt, d.h.<br />
insbesondere, dass es in der Regel keinen Ausgleich für<br />
Wertverlust und Folgeschäden gibt, wenngleich in
einigen Fällen spezielle Regelungen gelten. Hinzu<br />
kommt, dass Bayer einer Reihe von Verpflichtungen<br />
hinsichtlich Verlustbegrenzung und Kooperation<br />
unterliegt.<br />
Die reguläre Verjährungsfrist für die meisten<br />
Zusicherungen und Gewährleistungen läuft bis zum 3.<br />
Dezember 2003. Die „rechtlichen“ Zusicherungen und<br />
Gewährleistungen verjähren jedoch erst am 3. Juni<br />
2012. Bei allen speziellen Freistellungen sind<br />
unterschiedliche spezielle Verjährungsfristen<br />
vorgegeben.<br />
Aventis Animal Nutrition<br />
Die Veräußerung von Aventis Animal Nutrition wurde<br />
im April 2002 vollzogen. Der Kaufvertrag enthielt die<br />
üblichen Zusicherungen und Gewährleistungen. Die<br />
Freistellungsverpflichtungen von Aventis laufen bis<br />
April 2004, mit Ausnahme der Freistellungsverpflichtungen<br />
im Umweltbereich (bis April 2012), der Freistellungsverpflichtungen<br />
für Steuerrisiken (bis Ablauf der<br />
maßgeblichen, gesetzlichen Verjährungsfrist) und der<br />
Freistellungsverpflichtungen bezüglich des Kartellrechts<br />
(unbegrenzt). Im Rahmen der Freistellungsvereinbarung<br />
ist Aventis verpflichtet, für einen maximalen<br />
Gesamtbetrag von bis zu € 150 Millionen<br />
aufzukommen, mit Ausnahme einiger Umweltforderungen,<br />
bei denen die Obergrenze bei € 223 Millionen<br />
liegt, und Kartellrechts- und Steuerverfahren, für die<br />
bei den Freistellungsverpflichtungen keine Obergrenze<br />
festgelegt ist.<br />
Messer Griesheim GmbH<br />
Gemäß einer Vereinbarung vom 30./31. Dezember 2000<br />
hat Hoechst ihre 66 2/3-Beteiligung an der Messer<br />
Griesheim GmbH verkauft. Der Verkauf wurde am 30.<br />
April 2001 mit wirtschaftlicher Rückwirkung zum 31.<br />
August 2000 abgeschlossen. Der Vertrag enthält die<br />
üblichen Zusicherungen sowie Freistellungen. Die<br />
Zusicherungen und Gewährleistungen unterliegen<br />
einer Reihe von Beschränkungen, u.a. auf einen<br />
Höchstbetrag von € 130 Millionen, der bis auf<br />
bestimmte „rechtliche“ Zusicherungen und Gewährleis-<br />
tungen in allen Bereichen gilt, und auf einen<br />
Höchstbetrag von € 97,5 Millionen in Bezug auf<br />
spezielle Schadenersatzleistungen im Umweltbereich,<br />
vorbehaltlich einiger Ausnahmen. Die Gesamthaftung,<br />
die sich aus der Verletzung aller (einschließlich der<br />
„rechtlichen“) Zusicherungen und Gewährleistungen<br />
und aus den Freistellungen im Umweltbereich ergibt,<br />
ist auf maximal € 650 Millionen begrenzt. Die<br />
Verjährungsfrist in Bezug auf einige „rechtliche“<br />
Zusicherungen und Gewährleistungen läuft bis zum 30.<br />
April 2011. Für andere Zusicherungen und Gewährleistungen,<br />
mit Ausnahme derer, die China betreffen,<br />
endete die Verjährungsfrist am 30. Juni 2002. Eine<br />
Reihe von Forderungen wurden vom Käufer jedoch<br />
vor diesem Datum erhoben und sind immer noch<br />
anhängig. Für die in der Vereinbarung enthaltenden<br />
Freistellungen im Steuer- und Umweltbereich gelten<br />
separate, spezielle Verjährungsfristen. Des Weiteren<br />
unterliegen die Freistellungen im Umweltbereich einer<br />
Reihe von zusätzlichen Beschränkungen hinsichtlich<br />
der Rückerstattung von Kosten in diesem Bereich.<br />
Darüber hinaus enthält die Vereinbarung Freistellungen<br />
in einigen speziellen Situationen, bei denen<br />
diese Freistellungen in Bezug auf die daraus resultierenden<br />
Schäden einer bestimmten Regelung<br />
unterliegen.<br />
Celanese AG<br />
Die Abspaltung der Celanese AG wurde am 22. Oktober<br />
1999 mit wirtschaftlicher Rückwirkung zum 1. Januar<br />
1999 (24:00 Uhr) wirksam. Im Rahmen des Spaltungsvertrags<br />
zwischen Hoechst und Celanese schloss<br />
Hoechst jegliche Zusicherungen und Gewährleistungen<br />
bezüglich der auf Celanese übertragenen Gesellschaftsanteile<br />
und Vermögenswerte explizit aus. Folgende<br />
Freistellungsverpflichtungen von Höchst bestehen<br />
jedoch nach wie vor:<br />
- Während alle Verpflichtungen von Hoechst, die (i)<br />
sich aus dem öffentlichen Recht ergeben oder (ii) aus<br />
aktuellen oder künftigen Umweltgesetzen hervorgehen<br />
oder (iii) gemäß dem Zivilrecht oder dem öffentlichen<br />
Recht in Bezug auf Verunreinigung (wie definiert)<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 153
gegenüber Dritten bestehen, vollständig an Celanese<br />
abgetreten wurden, muss Hoechst für zwei Drittel<br />
solcher Kosten, die im Rahmen dieser Verpflichtungen<br />
für Celanese entstehen, aufkommen.<br />
- In dem Maße, in dem Hoechst gegenüber den Käufern<br />
einiger seiner veräußerten Geschäfte haftet (wie<br />
aufgezählt), muss Celanese Hoechst von Haftungsverpflichtungen,<br />
die sich insgesamt auf bis zu € 250<br />
Millionen belaufen, freistellen, sofern Umweltschäden<br />
betroffen sind. Haftungsverpflichtungen, die diesen<br />
Betrag übersteigen, werden bis zu einem Betrag von<br />
€ 750 Millionen von Hoechst allein getragen; Beträge,<br />
die € 750 Millionen übersteigen, werden ohne weitere<br />
Obergrenzen zu 2/3 von Hoechst und zu 1/3 von<br />
Celanese getragen. Die Ausgleichszahlungen, die<br />
Celanese im Rahmen dieser Regelung an Dritte bisher<br />
geleistet hat, liegen noch weit unter dem ersten<br />
Grenzbetrag von € 250 Millionen.<br />
Herberts GmbH<br />
Die Veräußerung der Herberts GmbH durch Hoechst an<br />
die DuPont de Nemours (Deutschland) GmbH wurde am<br />
26. Februar 1999 vereinbart.<br />
Vor kurzem haben Hoechst und Dupont eine<br />
Vereinbarung über die Erledigung aller geltend<br />
gemachten und möglichen weiteren Ansprüche aus<br />
dem Kaufvertrag getroffen, von der lediglich einige<br />
steuerrechtliche Sachverhalte ausgenommen sind.<br />
Rhodia<br />
Nach der Veräußerung von Rhodia im Jahr 1998 schloss<br />
Aventis am 26. Mai 1998 einen Umweltentschädigungsvertrag,<br />
der Rhodia unter bestimmten Umständen das<br />
Recht einräumt, von Aventis bis zu einer Höhe von<br />
€ 122 Millionen einen Ausgleich der Kosten im<br />
Zusammenhang mit eingetretenen Umweltrisiken zu<br />
fordern, die infolge einer Inanspruchnahme durch<br />
Dritte oder infolge von behördlichen Auflagen<br />
entstanden sind.<br />
Am 27. Dezember 2002 erhielt Aventis einen bis zum<br />
26. Februar 2003 befristeten Vergleichsvorschlag von<br />
Rhodia, der den Verzicht auf alle Ausgleichsansprüche<br />
154 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
aus dem Umweltentschädigungsvertrag gegen Zahlung<br />
von € 88 Millionen vorsieht. Eine erste Zahlung auf<br />
diesen Betrag in Höhe von € 26 Millionen wurde<br />
bereits im Jahr 2002 geleistet. Vorstand und<br />
Aufsichtsrat von Aventis haben der Umsetzung dieses<br />
Vergleichs mit Rhodia vorbehaltlich bestimmter<br />
Bedingungen zugestimmt.<br />
Clariant<br />
Gemäß einem am 17. Juni 1997 in Kraft getretenen<br />
Vertrag hat Hoechst sein Spezialchemikalien-Geschäft<br />
an die Clariant AG („Clariant“) veräußert. Effektiv<br />
vollzogen wurde der Transfer am 30. Juni 1997 (24:00<br />
Uhr).<br />
Während Clariant sich verpflichtet hat, Hoechst von<br />
allen Kosten, die an den verkauften Betriebsstätten<br />
im Umweltbereich entstehen, freizustellen, können<br />
bestimmte bestehende Freistellungsverpflichtungen<br />
von Hoechst im Umweltbereich zugunsten von Clariant<br />
folgendermaßen zusammengefasst werden:<br />
- Die Kosten im Umweltbereich an den Betriebsstätten,<br />
die direkt oder indirekt von Clariant übernommen<br />
wurden und einer speziellen Aktivität von Hoechst oder<br />
einem Dritten, der in dem an Clariant abgetretenen<br />
Geschäft nicht involviert ist, zuzuschreiben sind,<br />
müssen von Hoechst getragen werden, wenn die seit<br />
dem Abschluss kumulierten Kosten in einem Jahr einen<br />
für das laufende Jahr festgesetzten Grenzbetrag<br />
übersteigen. Dieser Grenzbetrag steigt jährlich von<br />
ca. € 102 Millionen im Geschäftsjahr 1997/98 auf ca.<br />
€ 816 Millionen im 15. Jahr nach dem Abschluss der<br />
Veräußerung. Hoechst muss nur für die Differenz<br />
zwischen Clariants kumulierten Kosten und dem<br />
Grenzbetrag des dann laufenden Jahres zahlen. Bisher<br />
waren im Rahmen dieser Vereinbarung keine<br />
Zahlungen fällig.<br />
- Hoechst ist verpflichtet, Clariant zeitlich unbegrenzt<br />
von Kosten freizustellen (sofern sie einen indexierten<br />
Betrag von ca. € 20,5 Millionen überschreiten), die im<br />
Zusammenhang mit vier festgelegten Deponien in<br />
Deutschland stehen, die nicht auf den von Clariant<br />
übernommenen Betriebsstätten liegen, und die auf am
Ort der von Clariant übernommenen Betriebsstätten<br />
vorkommenden Verschmutzungen, die in der<br />
Vergangenheit jedoch nicht durch Spezialchemikalien<br />
verursacht wurden, zurückzuführen sind.<br />
Hoechst ist verpflichtet, 75 % der Kosten zu<br />
übernehmen, die im Zusammenhang mit einer<br />
bestimmten Deponie in Frankfurt, Deutschland,<br />
entstehen.<br />
InfraServ Höchst<br />
Im Wege eines Einbringungsvertrages vom 19./20.<br />
Dezember 1996, geändert am 5. Mai 1997, übertrug<br />
Hoechst alle Grundstücke, Gebäude und damit<br />
verbundenen Vermögensgegenstände der Hoechst-<br />
Niederlassung in Frankfurt-Höchst auf die InfraServ<br />
GmbH & Co Höchst KG („InfraServ Höchst“). InfraServ<br />
Höchst verpflichtete sich, Hoechst von Umwelthaftungen<br />
aus bestehenden Umweltschäden freizustellen,<br />
und Hoechst verpflichtete sich in einer Nebenvereinbarung,<br />
InfraServ Höchst ohne zeitliche Begrenzung<br />
die Kosten in Bezug auf eine Reihe möglicher<br />
Umweltschäden in der Hoechst-Betriebsstätte bis zu<br />
€ 143,2 Millionen (DM 280 Millionen) zurückzuerstatten.<br />
Unter dem Gesellschaftsvertrag von InfraServ<br />
Höchst und als ehemalige Eigentümerin der<br />
Grundstücke kann Hoechst immer noch für Kosten<br />
von Beseitigungsmaßnahmen, die diesen Betrag<br />
übersteigen, haftbar gemacht werden.<br />
Ferner hat sich InfraServ Höchst bereit erklärt,<br />
Hoechst von der Haftung im Zusammenhang mit<br />
bestimmten Deponien, für welche InfraServ Höchst<br />
bereits € 65 Millionen (DM 112,4 Millionen) erhalten<br />
hatte, freizustellen. Unter dem Gesellschaftsvertrag<br />
von Infraserv Höchst oder als frühere Nutzerin der<br />
Deponien könnte Hoechst für Sanierungskosten, die<br />
über diesen Betrag hinausgehen, dennoch in Anspruch<br />
genommen werden.<br />
Ipiranga<br />
Die Hoechst AG, die 1998 ihre Beteiligung am<br />
brasilianischen Petrochemie-Unternehmen „Ipiranga<br />
Petroquimica“ („IP“) veräußert hatte, hat sich<br />
grundsätzlich bereit erklärt, bis zur Höhe von US $ 49<br />
Millionen für bestimmte Verbindlichkeiten von IP als<br />
Gegenleistung für das Erlöschen der Verpflichtungen<br />
aus den „Financial Support and Retention Agreements“<br />
zu haften, welche sie zuvor als Hauptgesellschafterin<br />
von IP übernommen hatte. Hoechst kann vom<br />
derzeitigen Hauptaktionär von IP für alle von Hoechst<br />
im Rahmen dieser Garantie möglicherweise zu<br />
zahlenden Beträge eine Entschädigung verlangen.<br />
Weitere mögliche Haftungsverhältnisse<br />
Daneben existieren weitere mögliche Haftungsverhältnisse<br />
im Zusammenhang mit Garantien, die im<br />
Rahmen der Veräußerung von Beteiligungen und<br />
Aktivitäten sowie im Rahmen der Abspaltung von<br />
industriellen Aktivitäten übernommen wurden.<br />
Auf der Grundlage der gegenwärtig verfügbaren<br />
Informationen, der in der Bilanz gebildeten Rückstellungen<br />
und des bestehenden Versicherungsschutzes<br />
geht die Konzernleitung nicht davon aus, dass sich die<br />
zuvor beschriebenen, aus Desinvestition bestimmter<br />
Geschäftsaktivitäten entstandenen Haftungsverhältnisse<br />
auf die Vermögens- und Ertragslage oder den<br />
Cash Flow des Konzerns in erheblicher Weise nachteilig<br />
auswirken werden. Es kann jedoch nicht<br />
ausgeschlossen werden, dass dem Konzern infolge<br />
zukünftiger Ereignisse bedeutende zusätzliche Kosten<br />
entstehen, welche die Vermögens- und Ertragslage<br />
sowie den Cash Flow in erheblicher Weise nachteilig<br />
beeinträchtigen.<br />
(iii) Umweltrisiken<br />
Die Konzerntätigkeit unterliegt weitreichenden, sich<br />
entwickelnden und zunehmend strengeren Gesetzen<br />
und Vorschriften, welche die Freisetzung oder<br />
Entsorgung in die Umwelt von Materialien, die der<br />
Regelung unterliegen, regeln oder in anderer Weise<br />
den Umweltschutz oder die menschliche Gesundheit<br />
und Sicherheit berühren. Die Einhaltung der umweltrelevanten<br />
Gesetze und Bestimmungen war und<br />
ist weiterhin für den Konzern mit erheblichen<br />
Aufwendungen verbunden und könnte zu einer<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 155
Beeinträchtigung der Anpassung und Entwicklung<br />
seiner Anlagen oder zur Produktionseinstellung führen.<br />
Zudem könnte dies die Errichtung aufwändiger<br />
umweltschützender Anlagen oder große finanzielle<br />
Belastungen wegen Sanierungsmaßnahmen sowie<br />
Geldbußen und Strafen nach sich ziehen.<br />
Im Übrigen haben zahlreiche gegenwärtige und<br />
ehemalige Produktionsstandorte des Konzerns eine<br />
lange industrielle Vergangenheit. Wie dies bei<br />
Produktionen dieser Art üblich ist, sind an bestimmten<br />
Standorten Boden- bzw. Grundwasserkontaminierungen<br />
bereits eingetreten bzw. können in der Zukunft noch<br />
auftreten. Der Konzern führt gegenwärtig Untersuchungen<br />
und Beobachtungen sowie Arbeiten zur<br />
Beseitigung der Boden- und Grundwasserkontaminationen<br />
an bestimmten Standorten durch. Darüber<br />
hinaus ist und könnte der Konzern künftig zur<br />
Dekontaminierung von gegenwärtig oder vormals<br />
betriebenen, verpachteten oder von Dritten<br />
betriebenen Standorten verpflichtet sein, wie dies<br />
der „US Comprehensive Environmental Response,<br />
Compensation and Liability Act“ (bekannt unter der<br />
Bezeichnung „Superfund“) und andere vergleichbare<br />
Vorschriften in den USA und anderswo vorsehen. Kraft<br />
diesen Vorschriften können Eigentümer oder Betreiber<br />
eines kontaminierten Standorts sowie die Urheber<br />
einer Kontamination unabhängig vom Verschulden<br />
gemeinsam oder einzeln für deren Beseitigung haftbar<br />
gemacht werden. Einzelne Konzerngesellschaften<br />
wurden als „potenziell verantwortliche Beteiligte“<br />
oder deren Entsprechung gemäß den Bestimmungen<br />
des Superfund und ähnlicher US-amerikanischer<br />
sowie anderer Rechtsvorschriften außerhalb der USA<br />
eingestuft. Möglicherweise ergibt sich auch eine<br />
Verantwortung für verschiedene Standorte aus anderen<br />
Gründen. An ungefähr sechs Standorten unternimmt<br />
der Konzern derzeit aktiv Beseitigungsmaßnahmen.<br />
Außerdem übernehmen die primär verantwortlichen<br />
Drittgesellschaften an ungefähr 37 Standorten ebenfalls<br />
aktive Schadensbeseitigung im Wege der Entschädigung<br />
oder auf andere Weise.<br />
156 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
Im Übrigen hat der Konzern die Verantwortlichkeit<br />
für bestimmte umweltbezogene Verpflichtungen im<br />
Zusammenhang mit der Veräußerung oder Abspaltung<br />
verschiedener Konzerngesellschaften, wie z.B. Aventis<br />
CropScience, Aventis Animal Nutrition, Celanese,<br />
InfraServ Höchst und Messer Griesheim, sowie der<br />
Veräußerung der Spezialchemikalien-Sparte an Clariant<br />
übernommen. Siehe auch vorstehenden Abschnitt<br />
„Verpflichtungen aus der Veräußerung von Geschäftsaktivitäten“.<br />
Auf der Grundlage der verfügbaren Informationen<br />
geht die Konzernleitung nicht davon aus, dass die<br />
Einhaltung der Umweltgesetze und -bestimmungen<br />
bzw. die Durchführung der erforderlichen Sanierungsmaßnahmen<br />
bedeutende Auswirkungen auf die<br />
Vermögens- und Ertragslage sowie den Cash Flow<br />
haben werden. Es ist jedoch nicht auszuschließen,<br />
dass infolge neuer Ereignisse, wie beispielsweise die<br />
Änderung von derzeit geltenden Gesetzen, der Erlass<br />
neuer Gesetze sowie die Entwicklung oder die<br />
Entdeckung neuer haftungsbegründender Tatsachen<br />
oder Umstände, bedeutende zusätzliche Kosten<br />
entstehen und somit die finanzielle Lage des Konzerns<br />
bzw. das Ergebnis der Geschäftstätigkeit in erheblicher<br />
Weise beeinträchtigt werden können.<br />
b) Operating Leasing-Verträge<br />
Die Fälligkeiten der künftigen Mindestleasingzahlungen<br />
für Operating Leasing-Verträge sind wie folgt:<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001<br />
2002 – 170<br />
2003 172 197<br />
2004 169 179<br />
2005 155 158<br />
2006 148 144<br />
2007 130 –<br />
Danach 506 594<br />
Gesamt 1 280 1 442
c) Finanzinstrumente<br />
Der Konzern verfolgt seit einigen Jahren die Strategie<br />
der fallweisen Absicherung gegen Währungs- und<br />
Zinsrisiken. Die Strategie wird regelmäßig an die<br />
erwarteten Entwicklungen angepasst. Da es sich um<br />
Termingeschäfte, Optionen und Swaps im Währungsund<br />
Zinsbereich handelt, stellen die in Ziffer 25d und<br />
25e genannten Nominalwerte nicht die Zahlungsströme<br />
zwischen den Parteien dar, sondern die Summe aller<br />
derivativen Zins- und Devisengeschäfte zum Bilanzstichtag.<br />
d) Zinsrisiko-Management<br />
Im Rahmen des zentralen Managements des Zinsrisikos<br />
schließt der Konzern Zinsswaps und Optionskontrakte<br />
ab. Ziel dieser Instrumente ist die kostenoptimale<br />
Minimierung des Einflusses von Zinsänderungen auf<br />
das Betriebs- und Zinsergebnis und die Vermögenslage<br />
des Konzerns.<br />
Die Nominalwerte zum Bilanzstichtag betragen:<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember 31. Dezember<br />
2002 2001<br />
Euro Devisen Euro Devisen<br />
Zinsswaps 844 5 182 2 141 4 218<br />
Zinsoptionen 830 – 932 –<br />
Gesamt 1 674 5 182 3 073 4 218<br />
Der Rückgang der Nominalwerte der Zinsderivate<br />
zwischen dem 31. Dezember 2001 und dem 31.<br />
Dezember 2002 sowie der Rückgang des Euro-Anteils<br />
sind hauptsächlich auf die Umstrukturierung des<br />
Schuldenportfolios des Konzerns zurückzuführen. Die<br />
Swaps haben im Wesentlichen eine Laufzeit zwischen<br />
drei Monaten und vier Jahren. Die variablen Zinssätze<br />
können bedeutenden Schwankungen unterliegen.<br />
e) Währungsrisiko-Management<br />
Im Rahmen des des Währungsrisiko-Managements<br />
setzt der Konzern übliche und im Allgemeinen liquide<br />
Instrumente, wie Währungsswapgeschäfte und<br />
Devisentermingeschäfte, ein. Die Laufzeiten dieser<br />
Verträge liegen regelmäßig bei einem Zeitraum von<br />
höchstens sechs Monaten.<br />
Die Nettoposition des Konzerns in den verschiedenen<br />
Währungen wird, soweit möglich, zentral gesteuert.<br />
Die Nominalwerte der Devisentermingeschäfte sind<br />
in der untenstehenden Tabelle zusammengefasst. Die<br />
Fremdwährungsbeträge sind mit dem Stichtagskurs<br />
umgerechnet.<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember 31. Dezember<br />
2002 2001<br />
Kauf Verkauf Kauf Verkauf<br />
US-Dollar 3 528 3 951 2 765 4 486<br />
Pfund Sterling 614 957 446 965<br />
Japanischer Yen 269 223 89 183<br />
Sonstige 258 693 258 862<br />
Gesamt 4 669 5 824 3 558 6 496<br />
Die Nominalwerte der Währungsoptionen sind in der<br />
untenstehenden Tabelle aufgeführt. Die Fremdwährungsbeträge<br />
sind mit dem Stichtagskurs umgerechnet.<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember 31. Dezember<br />
2002 2001<br />
Kauf Verkauf Kauf Verkauf<br />
US-Dollar 41 80 913 295<br />
Pfund Sterling 4 – 96 –<br />
Japanischer Yen – – 87 22<br />
Brasilianischer Real – – – 1 082<br />
Sonstige – 40 – 19<br />
Gesamt 45 120 1 096 1 418<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 157
Die Struktur des Instrumenten-Portfolios (Termingeschäfte<br />
und Währungsoptionen) zum Management des<br />
Währungsrisikos des Konzerns ist flexibel und kann je<br />
nach Annahme über die Entwicklung der zukünftigen<br />
Wechselkurse angepasst werden.<br />
Die bis zum 31. Dezember 2002 abgeschlossenen<br />
Transaktionen haben im Wesentlichen Laufzeiten unter<br />
sechs Monaten. Die Wechselkurse können bedeutenden<br />
Schwankungen unterliegen.<br />
Alle vom Konzern zu Sicherungszwecken gehaltenen<br />
Finanzinstrumente werden mit ihrem Marktwert<br />
angesetzt (marked to market). Ausgenommen davon<br />
sind Finanzinstrumente, die der besonderen<br />
Absicherung spezifischer Transaktionen dienen. Die<br />
oben gezeigten Differenzen zwischen Markt- und<br />
Buchwerten betreffen somit die Sicherungsgeschäfte<br />
und werden durch unrealisierte Gewinne bzw. Verluste<br />
aus den abgesicherten Grundgeschäften kompensiert.<br />
Der Buchwert der Zinsswaps entspricht den<br />
aufgelaufenen Zinsen.<br />
Der Buchwert der Finanzinstrumente wurde einzeln<br />
entweder von unabhängigen Finanzinstituten für<br />
strukturierte Transaktionen oder vom Konzern für<br />
Standardtransaktionen anhand der Kurse und des<br />
Stichtagskurses ermittelt.<br />
158 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
Abgegrenzte Gewinne und Verluste aus der<br />
Absicherung künftiger Zahlungen an Inhaber von<br />
Vorzugsrechten werden nachstehend mit dem<br />
voraussichtlichen Zeitpunkt der Ergebniswirksamkeit<br />
dargestellt:<br />
31. Dezember 31. Dezember<br />
2002 2001<br />
(in Millionen €)<br />
Marktwert Buchwert Marktwert Buchwert<br />
Zinsswaps 79 12 23 (24)<br />
Zinsoptionen (1) (1) (1) (1)<br />
Währungsoptionen 4 4 (64) (64)<br />
Devisentermingeschäfte 172 102 (7) (8)<br />
Gesamt 254 117 (49) (97)<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001<br />
Bis zu 1 Jahr (8) (15)<br />
1 bis 5 Jahre – (8)<br />
Gesamt (8) (23)<br />
f) Marktwerte der Finanzinstrumente<br />
Die Buch- und Marktwerte der vom Konzern gehaltenen Finanzinstrumente stellen sich wie folgt dar:<br />
g) Sonstiges<br />
Der Konzern verfügt über nicht in Anspruch<br />
genommene kurz-, mittel- und langfristige Kreditlinien<br />
in verschiedenen Währungen, die sich zum<br />
31. Dezember 2002 auf insgesamt € 7 122 Millionen<br />
(€ 8 698 Millionen zum 31. Dezember 2001) belaufen.<br />
Alle diese Kreditlinien sind mit Auflagen bezüglich der<br />
Finanzstruktur des Aventis Konzerns verbunden. Diese<br />
Auflagen betreffen insbesondere die Einhaltung einer<br />
Mindesteigenkapitalquote im Verhältnis von 1:1 und<br />
die Beachtung einer Obergrenze für das Verhältnis der<br />
Schulden zum Vermögen, die zum 31. Dezember 2002<br />
bei € 1 325 Millionen lag.
26. Segmentberichterstattung<br />
Segmentangaben zu Arbeitsgebieten<br />
Die folgende Darstellung berücksichtigt die neue Organisation von Aventis. Die Angaben für die Jahre 2001 und<br />
2000 wurden entsprechend angepasst.<br />
Verschreibungs- Impfstoffe Corporate Aventis Sonstige Überleitung<br />
(in Millionen €)<br />
Konzern<br />
pflichtige und Tier- CropScience Aktivitäten*<br />
Arzneimittel gesundheit<br />
2002<br />
Außenumsatz 16 010 1 580 – 1 831 1 236 (35) 20 622<br />
Innenumsatz (12) – – – (23) 35 –<br />
Abschreibungen (ohne Goodwill) (652) (89) (5) (66) (233) – (1 045)<br />
Goodwill-Abschreibungen (515) (24) (5) (30) (447) – (1 021)<br />
Betriebsergebnis 3 110 599 32 253 (1 177) 13 2 830<br />
Bilanzsumme 22 423 2 491 2 927 – 3 232 – 31 073<br />
Beteiligungen at equity 314 66 490 – 905 – 1 775<br />
Investitionsausgaben 698 159 7 27 109 – 1 000<br />
Betriebsvermögen 2 497 489 (15) – 913 – 3 884<br />
Equity-Ergebnis 26 25 157 – (157) – 51<br />
2001<br />
Außenumsatz 15 120 1 425 – 4 303 2 141 (48) 22 941<br />
Innenumsatz (43) – – – (5) 48 –<br />
Abschreibungen (ohne Goodwill) (706) (74) (26) (169) (220) – (1 195)<br />
Goodwill-Abschreibungen (537) (28) – (64) (21) – (650)<br />
Betriebsergebnis 2 831 453 (342) 615 20 62 3 639<br />
Bilanzsumme 24 690 2 638 2 311 5 108 4 487 – 39 234<br />
Beteiligungen at equity 323 63 549 2 1 119 – 2 056<br />
Investitionsausgaben 851 143 3 86 162 – 1 245<br />
Betriebsvermögen 2 346 237 (30) 1 799 838 – 5 190<br />
Equity-Ergebnis 5 39 169 – (128) – 85<br />
* Im Zuge der Reorganisierung der Konzernaktivitäten wird Aventis Behring nicht mehr als zum Kerngeschäft gehörend betrachtet. Die sich auf Aventis Behring beziehenden<br />
Zahlen werden jetzt unter dem Posten „Sonstige Aktivitäten“ ausgewiesen. Die Zahlen zu den Geschäftsjahren 2001 und 2000 sind angepasst worden, um vergleichbare<br />
Informationen zu liefern.<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 159
Verschreibungs- Impfstoffe Corporate Aventis Sonstige Überleitung<br />
(in Millionen €)<br />
Konzern<br />
pflichtige und Tier- CropScience Aktivitäten*<br />
Arzneimittel gesundheit<br />
2000<br />
Außenumsatz 13 848 1 092 – 4 029 3 409 (74) 22 304<br />
Innenumsatz (74) – – – – 74 –<br />
Abschreibungen (ohne Goodwill) (943) (52) (72) (231) (376) – (1 674)<br />
Goodwill-Abschreibungen (535) (25) – (166) (26) – (752)<br />
Betriebsergebnis 1 007 174 (435) (182) 53 – 617<br />
Bilanzsumme 24 945 2 352 2 125 5 776 6 985 – 42 183<br />
Beteiligungen at equity 299 73 517 – 1 523 – 2 412<br />
Investitionsausgaben 816 79 38 139 498 – 1 570<br />
Betriebsvermögen 2 370 262 (68) 1 645 932 – 5 141<br />
Equity-Ergebnis (24) 64 122 – 82 – 244<br />
* Im Zuge der Reorganisierung der Konzernaktivitäten wird Aventis Behring nicht mehr als zum Kerngeschäft gehörend betrachtet. Die sich auf Aventis Behring beziehenden<br />
Zahlen werden jetzt unter dem Posten „Sonstige Aktivitäten“ ausgewiesen. Die Zahlen zu den Geschäftsjahren 2001 und 2000 sind angepasst worden, um vergleichbare<br />
Informationen zu liefern.<br />
Angaben nach geografischen Bereichen<br />
Frankreich Deutschland Andere Vereinigte Asien Sonstige Überleitung<br />
(in Millionen €)<br />
Konzern<br />
Länder Staaten Länder<br />
in Europa und Kanada<br />
2002<br />
Umsatzerlöse<br />
Langfristige<br />
6 784 3 897 4 298 9 189 1 990 1 764 (7 300) 20 662<br />
Vermögenswerte 5 396 2 436 2 417 8 720 638 320 – 19 927<br />
2001<br />
Umsatzerlöse<br />
Langfristige<br />
8 020 4 558 4 631 8 932 2 588 2 682 (8 470) 22 941<br />
Vermögenswerte 5 901 2 514 2 745 11 899 986 396 – 24 441<br />
2000<br />
Umsatzerlöse<br />
Langfristige<br />
7 298 5 409 4 322 6 946 2 655 2 476 (6 802) 22 304<br />
Vermögenswerte 6 096 4 542 2 778 11 404 933 862 – 26 615<br />
160 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS
Langfristige Vermögenswerte umfassen Sachanlagen<br />
und immaterielle Vermögenswerte, Beteiligungen at<br />
equity, sonstige Beteiligungen, langfristige Darlehensforderungen,<br />
Abgrenzungsposten und sonstige<br />
27. Ansprüche aus Vorzugsrechten<br />
Vermögenswerte mit Ausnahme der aktiven latenten<br />
Steuern.<br />
Die Umsätze für Frankreich umfassen folgende<br />
Exportumsätze:<br />
2002 2001<br />
(in Millionen €)<br />
2000<br />
Europa 1 775 1 967 1 646<br />
Vereinigte Staaten / Kanada 889 923 656<br />
Sonstige Länder 1 694 2 257 1 533<br />
Gesamt 4 358 5 147 3 835<br />
Die Ansprüche aus Vorzugsrechten (vor gezahlten oder zu zahlenden Steuern) in Form von Dividenden oder Zinsen<br />
setzen sich wie folgt zusammen:<br />
(in Millionen €)<br />
Ziffer 2002 2001 2000<br />
Vorzugsaktien, Serie „A“ 1993 10d 34 37 36<br />
Partizipationsscheine 1983 und Serie A 1989 10e, 10f 5 3 3<br />
Capital Equity Notes - 1986 und 1993 10b, 10c 18 38 46<br />
Zwischensumme 57 78 85<br />
Rückzahlbare Vorzugspapiere 11 28 50 33<br />
Gesamt 85 128 118<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 161
28. Ergebnis je Aktie<br />
Die Ermittlung des Ergebnisses je Aktie ist in Ziffer 1o<br />
beschrieben. Nachfolgend wird die Überleitung vom<br />
Unverwässertes Ergebnis je Aktie<br />
162 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
unverwässerten Ergebnis je Aktie auf das verwässerte<br />
Ergebnis je Aktie erläutert:<br />
2002 2001 2000<br />
Den Stammaktionären zustehender Gewinn / (Verlust) (in Millionen €) 2 091 1 505 (147)<br />
Durchschnittliche Anzahl umlaufender Aktien 793 412 151 787 553 585 780 546 131<br />
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €)<br />
Auswirkung verwässernder Wertpapiere:<br />
Aktienoptionen (nach der Treasury Stock Methode)<br />
2,64 1,91 (0,19)<br />
Anzahl potenzieller zusätzlicher Stammaktien 6 667 765 8 471 933 –<br />
Verwässertes Ergebnis je Aktie<br />
Den Stammaktionären zustehender Gewinn / (Verlust)<br />
nach angenommenem Umtausch (in Millionen €) 2 091 1 505 (147)<br />
Durchschnittliche Anzahl umlaufender Aktien - verwässert 800 079 916 796 025 518 780 546 131<br />
Verwässerter / Gewinn (Verlust) je Aktie in € 2,61 1,89 (0,19)<br />
Da der Verlust für das Jahr 2000 auf die Stammaktien<br />
entfällt, wurde die Berechnung des unverwässerten<br />
und des verwässerten Verlustes je Aktie für dieses Jahr<br />
nach dem gleichen Verfahren vorgenommen.<br />
29. Gewinnverwendung<br />
Im Jahr 2002 hat die Hauptversammlung für das<br />
Geschäftsjahr 2001 eine Dividende je Stammaktie von<br />
€ 0,58 (zuzüglich einer Steuergutschrift von € 0,29)<br />
beschlossen. Der Gesamtbetrag der Ausschüttung<br />
belief sich auf € 460 Millionen.<br />
Im Jahr 2001 hatte die Hauptversammlung für das<br />
Geschäftsjahr 2000 eine Dividende je Stammaktie von<br />
€ 0,50 (zuzüglich einer Steuergutschrift von € 0,25)<br />
beschlossen. Die gesamte Ausschüttung betrug € 393<br />
Millionen.<br />
Im Jahr 2000 hat die Hauptversammlung für das<br />
Geschäftsjahr 1999 eine Dividende je Stammaktie von<br />
€ 0,45 (zuzüglich einer Steuergutschrift von € 0,23)<br />
beschlossen. Der Gesamtbetrag der Ausschüttung<br />
machte € 351 Millionen aus.<br />
30. Neuordnung des Konzerns (ungeprüft)<br />
Infolge der Entscheidung zu einer noch stärkeren<br />
strategischen Ausrichtung auf Pharmaprodukte hat<br />
Aventis im Jahr 2002 die Veräußerung von Aventis<br />
CropScience an die Bayer AG und die Veräußerung<br />
von Aventis Animal Nutrition an CVC Capital Partners<br />
abgeschlossen. Bereits im Jahr 2001 hatte der Konzern<br />
seine Beteiligung an dem Industriegase-Unternehmen<br />
Messer Griesheim veräußert.<br />
Die ungeprüften pro forma Angaben wurden unter<br />
der Annahme erstellt, dass die oben aufgeführten<br />
Transaktionen wie folgt stattgefunden haben:<br />
Für Aventis CropScience und das betriebliche<br />
Vermögen von Aventis Animal Nutrition:<br />
- zum 1. Januar 2001 in Bezug auf die pro forma<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr<br />
2001 und zum 1. Januar 2002 in Bezug auf die pro<br />
forma Gewinn- und Verlustrechnung für das<br />
Geschäftsjahr 2002;<br />
- zum 31. Dezember 2001 für die pro forma Bilanz<br />
zum 31. Dezember 2001.<br />
Für Messer:<br />
- zum 1. Januar 2001 in Bezug auf die pro forma Gewinnund<br />
Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2001;
- zum 31. Dezember 2001 für die pro forma Bilanz zum<br />
31. Dezember 2001.<br />
Die ungeprüften pro forma Angaben für Aventis<br />
erlauben keine Aussage über die zukünftige<br />
Ergebnisentwicklung, noch kann daraus geschlossen<br />
Ungeprüfte pro forma Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2002<br />
(in Millionen €)<br />
Aventis Veräußerung Veräußerung Aventis<br />
(historisch) Aventis Animal pro forma<br />
CropScience Nutrition<br />
Umsatzerlöse 20 622 (1 797) (139) 18 686<br />
Betriebliche Aufwendungen (17 793) 1 584 569 (15 640)<br />
Betriebsergebnis 2 829 (213) 430 3 046<br />
Equity-Ergebnis 51 – 1 52<br />
Finanzergebnis, netto (309) 123 – (186)<br />
Sonstige Aufwendungen und Erträge 1 120 (2 005) 107 (778)<br />
Ertragsteuern (1 430) 479 (300) (1 251)<br />
Ergebnisanteile anderer Gesellschafter (85) 35 – (50)<br />
Ansprüche aus Vorzugsrechten (85) – – (85)<br />
Konzerngewinn(-verlust) 2 091 (1 581) 238 748<br />
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 2,64 – – 0,94<br />
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 2,61 – – 0,93<br />
Ungeprüfte pro forma Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2001<br />
werden, wie sich die Vermögenslage von Aventis<br />
dargestellt hätte, wenn die oben beschriebenen<br />
Transaktionen tatsächlich zu jenen Zeitpunkten<br />
stattgefunden hätten oder wirksam geworden wären.<br />
(in Millionen €)<br />
Aventis Veräußerung Veräußerung Veräußerung Aventis<br />
(historisch) Aventis Animal Messer pro forma<br />
CropScience Nutrition<br />
Umsatzerlöse 22 941 (4 247) (550) (435) 17 709<br />
Betriebliche Aufwendungen (19 302) 3 752 638 399 (14 513)<br />
Betriebsergebnis 3 639 (495) 88 (36) 3 196<br />
Equity-Ergebnis 85 – – 3 88<br />
Finanzergebnis, netto (704) 350 12 37 (305)<br />
Sonstige Aufwendungen und Erträge (134) (57) 3 (126) (314)<br />
Ertragsteuern (1 111) 96 31 (70) (1 054)<br />
Ergebnisanteile anderer Gesellschafter (142) 94 – – (48)<br />
Ansprüche aus Vorzugsrechten (128) – – – (128)<br />
Konzerngewinn (-verlust) 1 505 (12) 134 (192) 1 435<br />
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 1,91 – – – 1,82<br />
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 1,89 – – – 1,80<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 163
Ungeprüfte pro forma Bilanz zum 31. Dezember 2001<br />
(in Millionen €)<br />
Aventis Veräußerung Veräußerung Aventis<br />
(historisch) Aventis Animal pro forma<br />
CropScience Nutrition<br />
Immaterielle Vermögenswerte (netto) 14 264 (668) (8) 13 588<br />
Sachanlagen (netto) 5 741 (889) (135) 4 717<br />
Finanzanlagen und sonstige langfristige Vermögenswerte 6 445 (379) 37 6 103<br />
Vorräte (netto)<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
4 059 (1 137) (77) 2 845<br />
und Wechselforderungen 3 522 (1 096) (124) 2 302<br />
Sonstiges kurzfristiges Vermögen 3 689 (440) 10 3 259<br />
Flüssige Mittel und kurzfristige Geldanlagen 1 514 (163) – 1 351<br />
Vermögen, gesamt 39 234 (4 772) (297) 34 165<br />
Eigenkapital 12 021 2 829 (26) 14 824<br />
Rückzahlbare Vorzugspapiere 200 – – 200<br />
Anteile anderer Gesellschafter 913 (644) – 269<br />
Rückstellungen und sonstige langfristige Verbindlichkeiten 284 – – 284<br />
Langfristige Finanzschulden 7 225 (425) (13) 6 787<br />
Langfristige Finanzschulden - unter 1 Jahr 5 904 (4 264) (39) 1 601<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2 421 (471) (91) 1 859<br />
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 5 460 (229) (43) 5 188<br />
Kurzfristige Darlehen und Kontokorrentkredite 4 806 (1 568) (85) 3 153<br />
Verbindlichkeiten, gesamt 39 234 (4 772) (297) 34 165<br />
Anmerkungen zu den pro forma Angaben<br />
Die Desinvestitionen des Jahres 2002 enthalten die<br />
Veräußerungen der Beteiligung an Aventis CropScience<br />
und des Betriebsvermögens von Aventis Animal<br />
Nutrition.<br />
(I) Veräußerungen im Jahr 2002<br />
a) Veräußerung von Aventis CropScience<br />
Zum 3. Juni 2002 veräußerte der Konzern seine<br />
Beteiligung von 76 % an Aventis CropScience an Bayer.<br />
Die folgenden ungeprüften pro forma Anpassungen<br />
wurden vorgenommen:<br />
- Entkonsolidierung der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
sowie der Bilanz von Aventis CropScience,<br />
164 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
- Eliminierung der Anteile anderer Gesellschafter<br />
an Aventis CropScience, betreffend die zuvor von<br />
der Schering AG gehaltene 24%ige Beteiligung,<br />
- Erfassung der Aktivitäten, Vermögenswerte und<br />
Verbindlichkeiten, die im Rahmen der Vereinbarung<br />
über dieVeräußerung von Aventis CropScience an die<br />
Bayer AG bei Aventis verblieben sind. Diese betreffen<br />
im Wesentlichen Rückstellungen für die Rechtsstreitigkeit<br />
im Zusammenhang mit StarLink, für Umweltund<br />
Produkthaftungsrisiken sowie für bestimmte<br />
Pensionsverpflichtungen,<br />
- Erfassung der Transaktionen zwischen verbundenen<br />
Unternehmen, die zwischen Aventis (unter Ausschluss<br />
der Geschäfte der veräußerten Aktivitäten von Aventis<br />
Animal Nutrition) und Aventis CropScience getätigt und
im Konzernabschluss von Aventis eliminiert worden<br />
sind,<br />
- Eliminierung des Gewinns aus der Veräußerung von<br />
Aventis CropScience und der steuerlichen Auswirkungen<br />
im Rahmen der pro forma Gewinn- und Verlustrechnung<br />
für das Jahr 2002 sowie der im Jahr 2002<br />
von Aventis in Verbindung mit dem Abgang von Aventis<br />
CropScience in der weltweiten Steuerkonsolidierung<br />
erfassten Aufwendungen,<br />
- Erfassung des bei der Veräußerung von Aventis<br />
CropScience erhaltenen Verkaufserlöses unter der<br />
Annahme, dass diese Mittel am 1. Januar 2001<br />
angefallen sind und zur Tilgung von Finanzschulden<br />
und zur Verringerung des Zinsaufwands genutzt<br />
wurden.<br />
(b) Veräußerung des Betriebsvermögens von Aventis<br />
Animal Nutrition<br />
Am 2. April 2002 wurde der Verkauf des Betriebsvermögens<br />
von Aventis Animal Nutrition an CVC Capital<br />
Partners abgeschlossen.<br />
Die ungeprüften pro forma Anpassungen sind:<br />
- Entkonsolidierung der Geschäftstätigkeit, der<br />
Vermögenswerte und der Verbindlichkeiten der<br />
veräußerten Aktivitäten von Aventis Animal Nutrition,<br />
- Erfassung der Transaktionen zwischen verbundenen<br />
Unternehmen, die zwischen Aventis (unter Ausschluss<br />
von Aventis CropScience) und Aventis Animal Nutrition<br />
getätigt und die im der Konzernabschluss von Aventis<br />
eliminiert worden sind,<br />
- Eliminierung des Gewinns und der steuerlichen<br />
Auswirkungen aus der Veräußerung von Aventis Animal<br />
Nutrition im Rahmen der pro forma Gewinn- und<br />
Verlustrechnung für das Jahr 2002.<br />
- Erfassung des bei der Veräußerung der Geschäftstätigkeit<br />
von Aventis Animal Nutrition erhaltenen<br />
Verkaufserlöses vor Abzug von Steuern unter der<br />
Annahme, dass diese Mittel am 1. Januar 2001<br />
angefallen sind und zur Tilgung von Finanzschulden<br />
und zur Verringerung des Zinsaufwands genutzt<br />
wurden.<br />
(II) Veräußerung von Messer<br />
Zum 1. April 2001 erfolgte der Verkauf der 66,7%igen<br />
Beteiligung des Konzerns am Industriegase-<br />
Unternehmen Messer Griesheim an Allianz Capital<br />
Partners und Goldmann Sachs Fund.<br />
Die ungeprüften pro forma Anpassungen sind:<br />
- Entkonsolidierung der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
von Messer,<br />
- Erfassung der Transaktionen zwischen Aventis und<br />
Messer, die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />
von Aventis eliminiert worden waren,<br />
- Eliminierung des Gewinns von € 133 Millionen<br />
bei Aventis aus der Veräußerung von Messer,<br />
- Erfassung des bei der Veräußerung von Messer<br />
erhaltenen Verkaufserlöses, unter der Annahme, dass<br />
diese Mittel am 1. Januar 2001 angefallen sind und<br />
zur Tilgung von Finanzschulden und zur Verringerung<br />
des Zinsaufwands genutzt wurden,<br />
- Erfassung der Restforderung von € 230 Millionen<br />
sowie der damit verbundenen Zinserträge.<br />
Den oben erwähnten Anpassungen wurde ein<br />
geschätzter Steuersatz von 40 % zugrunde gelegt.<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 165
31. Aktienorientierte Vergütungen<br />
Den Aventis Aktienoptionsplänen liegt ein<br />
Ausübungskurs zugrunde, der dem Durchschnitt der<br />
zwanzig Tage vor der Auflage des Plans notierten Kurse<br />
abzüglich eines Abschlages von 5 % bis 10 %, der nur<br />
für die vor dem 30. Juni 2001 aufgelegten Pläne gilt.<br />
Für nach diesem Zeitpunkt aufgelegte Pläne kann kein<br />
Abschlag geltend gemacht werden.<br />
Die Ausübungssperre beträgt drei bis vier Jahre, der<br />
Ausübungszeitraum sechs bis sieben Jahre. Optionen,<br />
die nach einem Zeitraum von zehn Jahren noch nicht<br />
Ausstehende Optionen zum<br />
166 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
ausgeübt wurden, verfallen. Die Rechte verfallen auch,<br />
wenn der Mitarbeiter das Unternehmen vor dem Ablauf<br />
der Ausübungssperre verlässt.<br />
Im Zuge der Gründung von Aventis wurde den<br />
Planteilnehmern von Hoechst am Aventis Stock Options<br />
Continuity Plan 1998 die Möglichkeit der Barabfindung<br />
eingeräumt, die zwischen dem 31. Dezember 1999 und<br />
dem 31. Januar 2000 wahrgenommen werden konnte.<br />
Nachfolgende Übersicht stellt die Entwicklung<br />
der Aventis Aktienoptionspläne und die Anzahl der<br />
Optionen zum Erwerb von Aventis Aktien dar:<br />
2002 2001 2000<br />
Optionen Gewichteter Optionen Gewichteter Optionen Gewichteter<br />
(in Tausend) durchschnitt- (in Tausend) durchschnitt- (in Tausend) durchschnittlicher<br />
licher licher<br />
Ausübungs- Ausübungs- Ausübungs-<br />
kurs (in €) kurs (in €) kurs (in €)<br />
Jahresanfang 42 890 64,26 33 022 55,31 17 640 34,08<br />
Ausgeübte Optionen (2 007) 33,39 (1 428) 27,13 (1 751) 26,44<br />
Gewährte Optionen 11 031 62,24 11 914 83,68 17 680 72,68<br />
Verfallene Optionen (1 815) 82,91 (618) 52,29 (547) 46,73<br />
Ausstehende Optionen zum Jahresende 50 099 64,17 42 890 64,26 33 022 55,31<br />
Zum Jahresende ausübbare Optionen 16 489 42,42 11 731 34,24 7 875 28,19
Die nachstehende Übersicht stellt den Stand der zum<br />
31. Dezember 2002 ausstehenden Aventis Aktienoptionen<br />
dar:<br />
Umlaufende Optionen Ausübbare Optionen<br />
Ausübungskurs Anzahl der zum Gewichtete Gewichteter Anzahl der zum Gewichteter<br />
(Spanne) 31. Dezember 2002 durchschnittliche durchschnittlicher 31. Dezember 2001 durchschnittlicher<br />
(in €) ausstehenden Restlaufzeit Ausübungskurs ausstehenden Ausübungskurs<br />
Optionen (Jahre) (in €) Optionen (in €)<br />
Sonstige aktienorientierte Vergütungspläne<br />
Die Belegschafts-Aktienbezugsrechtspläne stehen<br />
nahezu allen Mitarbeitern offen und sehen einen<br />
Kaufpreis vor, der dem Durchschnitt des Börsenkurses<br />
der letzten zwanzig Tage vor der Genehmigung des<br />
Plans abzüglich 15 % entspricht. Die Aktien können<br />
nur innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums erworben<br />
werden (ca. zwei Wochen). Die so erworbenen Aktien<br />
werden im Allgemeinen für einen Zeitraum von fünf<br />
Jahren im Vermögen des Belegschafts-Aktiensparplans<br />
gehalten. Im Jahr 2002 emittierte der Konzern gemäß<br />
diesen Plänen 2 341 073 (2000: 4 943 556)<br />
(in Tausend) (in Tausend)<br />
10 - 20 1 184 2 15,84 1 184 15,84<br />
20 - 30 2 077 3 25,82 2 077 25,82<br />
30 - 40 2 158 5 37,75 2 158 37,75<br />
40 - 50 6 455 6 42,54 6 455 42,54<br />
50 - 60 5 318 7 58,69 4 615 58,69<br />
60 - 70 10 031 10 60,27 – –<br />
70 - 80 10 834 8 79,75 – –<br />
80 - 90 12 042 9 83,54 – –<br />
50 099 8 64,17 16 489 42,42<br />
Stammaktien zu einem Preis von € 64,35 je Aktie<br />
(im Jahr 2000: € 69,71). Im Jahr 2001 wurden von<br />
Aventis keine Aktienbezugsrechtspläne aufgelegt.<br />
Seit 1997 wurden innerhalb des Hoechst Konzerns<br />
mehrere Stock Appreciation Rights (SAR)-Pläne<br />
eingeführt. Diese Pläne wurden infolge der Gründung<br />
von Aventis modifiziert und umbenannt. Zum<br />
31. Dezember 2002 beläuft sich die Anzahl der<br />
ausstehenden, ausübbaren SAR insgesamt auf 237 241,<br />
mit einem gewichteten durchschnittlichen<br />
Ausübungskurs von € 42,01 und einer gewichteten<br />
durchschnittlichen Restlaufzeit von einem Jahr.<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 167
32. Anzahl der Mitarbeiter (ungeprüft)<br />
Die Zahl der Mitarbeiter der Konzernunternehmen<br />
beträgt nach Bereichen:<br />
Verschreibungspflichtige<br />
168 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
2002<br />
31. Dezember<br />
2001 2000<br />
Arzneimittel 62 366 59 879 61 399<br />
Impfstoffe 7 858 6 517 6 030<br />
Corporate und Tiergesundheit 511 587 638<br />
Aventis CropScience – 15 314 15 742<br />
Sonstige Aktivitäten 7 364 9 432 18 680<br />
Gesamt 78 099 91 729 102 489<br />
Im Vergleich zum Jahr 2001 ergibt sich die<br />
Veränderung 2002 im Wesentlichen aus den<br />
Veräußerungen von Aventis CropScience und der<br />
Aktivitäten von Aventis Animal Nutrition, die zu einer<br />
Reduzierung des Personals um ca. 16 700 Mitarbeiter<br />
führten.<br />
Im Vergleich zum Jahr 2000 ergibt sich die<br />
Veränderung für 2001 im Wesentlichen aus der<br />
Veräußerung von Messer, die zu einer Reduzierung<br />
des Personals um ca. 10 000 Mitarbeiter führte.<br />
33. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
Nach dem Bilanzstichtag traten keine Ereignisse ein,<br />
die eine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss<br />
zum 31. Dezember 2002 haben.<br />
34. Wesentliche Unterschiede zwischen den<br />
französischen und den US-amerikanischen (US-GAAP)<br />
Rechnungslegungsgrundsätzen<br />
Der Konzernabschluss wurde im Einklang mit den<br />
französischen Rechnungslegungsgrundsätzen erstellt,<br />
die sich - so wie sie durch den Konzern angewendet<br />
werden - in bestimmten Bereichen wesentlich von den<br />
US-amerikanischen Rechnungslegungsgrundsätzen<br />
(US-GAAP) unterscheiden. In den nachfolgenden<br />
Tabellen wird verdeutlicht, wie sich die Anwendung der<br />
US-GAAP auf den Gewinn und das Eigenkapital auswirkt.<br />
Die Auswirkungen ergeben sich vor allem aus der<br />
bilanziellen Behandlung des Unternehmenszusammenschlusses<br />
von Rhône-Poulenc und Hoechst zu Aventis<br />
(s. Ziffer 1):<br />
- Gemäß französischen Rechnungslegungsgrundsätzen<br />
wurde der Zusammenschluss als Erwerb von Hoechst<br />
durch Rhône-Poulenc behandelt und nach der als<br />
Ausnahme zugelassenen Methode bilanziert, die in<br />
Paragraph 215 der neuen Verordnung CRC 99-02<br />
vorgesehen ist. Bei dieser Methode werden Ergebnis,<br />
Vermögen, Verbindlichkeiten und Eigenkapital von<br />
Rhône-Poulenc und Hoechst zu ihren historischen<br />
Buchwerten angesetzt.<br />
- Nach US-GAAP ist der Zusammenschluss nach der<br />
sogenannten Erwerbsmethode zu bilanzieren. Da die<br />
von Aventis als Gegenleistung für die Hoechst Aktien<br />
und American Depository Shares (ADS) ausgegebenen<br />
Aktien mehr als die Hälfte (ca. 52 %) des neuen<br />
Grundkapitals von Aventis repräsentierten, ist die<br />
Transaktion als Erwerb von Rhône-Poulenc durch<br />
Hoechst zu behandeln.
Zusammengefasste Konzerngewinn- und Verlustrechnung<br />
Überleitung des Konzernergebnisses auf US-GAAP (in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
Ziffer 2002 2001 2000<br />
Konzerngewinn (Verlust) gemäß französischen Rechnungslegungsgrundsätzen<br />
Anpassungen bestimmter Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögenswerte,<br />
2 091 1 505 (147)<br />
die nach US-GAAP zu abweichenden Zeitpunkten ergebniswirksam werden<br />
Anpassungen zur Erfassung der Zeitwerte aus der Anwendung der Erwerbsmethode<br />
(p) (232)<br />
• Vorräte (d) – – (254)<br />
• Strukturmaßnahmen<br />
• Zusätzliche Abschreibungen und Wertberichtigungen auf:<br />
(e) – – 68<br />
- Marken, Patente, sonstige immaterielle Vermögenswerte (a) (607) (484) (322)<br />
- Sachanlagen (a) (92) (110) (62)<br />
- Beteiligungen at equity (a) (85) (86) (234)<br />
• Planmäßige Goodwill-Abschreibungen (b) – (27) (35)<br />
• Abschreibungen wegen Goodwill-Impairment<br />
Anpassung aus der Anwendung der Erwerbsmethode für die von Schering<br />
(b) (94) – –<br />
erworbene 40%-ige Beteiligung an AgrEvo:<br />
• Abschreibungen und Wertberichtigungen auf:<br />
(i)<br />
- Marken, Patente, sonstige immaterielle Vermögenswerte (a) (17) (67) (54)<br />
- Sachanlagen (a) (6) (14) (14)<br />
- Goodwill (b) – (3) (3)<br />
• Abschreibung erworbener Forschungs- und Entwicklungsleistungen (c) – – (120)<br />
• Vorräte (d) – – (65)<br />
Gewinnverwässerung aus der Emission neuer Aktien durch Aventis CropScience<br />
Anpassungen auf Grund der Veräußerung von Aventis CropScience im Zusammenhang<br />
mit der Bewertung zu Zeitwerten bei Anwendung der Erwerbsmethode<br />
(j) – – 118<br />
für die 40%ige Beteiligung an AgrEvo (o) (837) – –<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 169
Überleitung des Konzernergebnisses auf US-GAAP (in Millionen €)<br />
Ziffer 2002<br />
31. Dezember<br />
2001 2000<br />
Sonstige Anpassungen infolge der Überleitung auf US-GAAP:<br />
• Bewertung von Wertpapieren nach FAS 115<br />
• Eliminierung der Effekte aus der Anwendung der als Ausnahme zulässigen Methode<br />
(h) 96 (157) (29)<br />
der Behandlung des Unternehmenszusammenschlusses zu Buchwerten (k) – 52 (41)<br />
• Bilanzierung der derivativen Finanzinstrumente nach FAS 133 (l)<br />
- Übergangsanpassung – (41) –<br />
- Anpassung des Berichtszeitraums (24) 88 –<br />
• Anpassung aus der Anwendung von FAS 142<br />
- Rücknahme der gemäß den französischen Rechnungslegungsgrundsätzen<br />
(m)<br />
vorgenommenen Abschreibung des Goodwill 1 048 – –<br />
• Sonstige Anpassungen (21) (28) (20)<br />
Steuereffekt der Anpassungen nach US-GAAP (f) 433 81 634<br />
Anteile anderer Gesellschafter (g) 8 29 104<br />
Ansprüche aus nicht rückzahlbaren Vorzugsrechten im Rahmen des Eigenkapitals<br />
Gewinn (Verlust) vor Ansprüchen aus nicht rückzahlbaren Vorzugsrechten<br />
57 78 85<br />
im Rahmen des Eigenkapitals 1 950 816 (623)<br />
Ansprüche aus nicht rückzahlbaren Vorzugsrechten im Rahmen des Eigenkapitals (57) (78) (85)<br />
Den Aktionären von Aventis zustehender Gewinn (Verlust) nach US-GAAP 1 893 738 (708)<br />
170 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS
Zusammengefasste Konzerngewinn- und Verlustrechnung gemäß US-GAAP (In Millionen €, mit Ausnahme der Angaben zu den Aktien und zum Ergebnis je Aktie)<br />
2002 2001 (1) 2000 (1)<br />
Umsatzerlöse 18 687 17 710 16 121<br />
Betriebliche Aufwendungen ohne Forschungs- und Entwicklungskosten (12 359) (11 953) (13 013)<br />
Forschungs- und Entwicklungskosten (3 233) (2 982) (2 936)<br />
Betriebsergebnis 3 095 2 775 172<br />
Equity-Ergebnis, netto (9) 12 230<br />
Zinsergebnis, netto (301) (441) (557)<br />
Sonstige Aufwendungen und Erträge, netto (447) (520) 15<br />
Gewinnverwässerung – – 118<br />
Ertragsteuern (999) (796) 118<br />
Anteile anderer Gesellschafter (43) (49) (18)<br />
Ergebnis der Geschäftstätigkeit der fortzuführenden Aktivitäten 1 296 981 78<br />
Nicht fortzuführende Aktivitäten:<br />
- Ergebnis aus der Geschäftstätigkeit (223) (375) (128)<br />
- Gewinn aus der Veräußerung 877 251 –<br />
Ergebnis aus nicht fortzuführenden Aktivitäten<br />
Gewinn (Verlust) vor kumuliertem Effekt der Änderung<br />
654 (124) (701)<br />
der Rechnungslegungsgrundsätze 1 950 857 (623)<br />
Kumulierter Effekt der Änderung der Rechnungslegungsgrundsätze<br />
Gewinn (Verlust) vor Ansprüchen aus nicht rückzahlbaren Vorzugsrechten<br />
– (41) –<br />
im Rahmen des Eigenkapitals 1 950 816 (623)<br />
Ansprüche aus nicht rückzahlbaren Vorzugsrechten im Rahmen des Eigenkapitals (57) (78) (85)<br />
Ergebnis nach US-GAAP 1 893 738 (708)<br />
Ergebnis je Aktie 2,39 0,94 (0,91)<br />
Unverwässerter Gewinn (Verlust) je Aktie (Stammaktien)<br />
Fortzuführende Aktivitäten 1,57 1,15 (0,01)<br />
Nicht fortzuführende Aktivitäten 0,82 (0,16) (0,90)<br />
Kumulierter Effekt der Änderung der Rechnungslegungsgrundsätze – (0,05) –<br />
Verwässerter Gewinn (Verlust) je Aktie (Stammaktien)<br />
2,39 0,94 (0,91)<br />
Fortzuführende Aktivitäten 1,55 1,13 (0,01)<br />
Nicht fortzuführende Aktivitäten 0,82 (0,15) (0,90)<br />
Kumulierter Effekt der Änderung der Rechnungslegungsgrundsätze – (0,05)– –<br />
2,37 0,93 (0,91)<br />
(1) Nach der Veräußerung der Messer Gruppe zum 1. April 2001, von Aventis CropScience im Mai 2002 und des Betriebsvermögens von Aventis Animal Nutrition im April 2002<br />
sind die Zahlen für diese Aktivitäten unter den veräußerten bzw. zu veräußernden Aktivitäten aufgeführt.<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 171
Zusammengefasste Konzernbilanz<br />
Überleitung des Eigenkapitals auf US-GAAP (in Millionen €)<br />
172 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
Ziffer 31. Dezember<br />
2002 2001 2000<br />
Eigenkapital nach französischen Rechnungslegungsgrundsätzen<br />
Anpassungen aus der Bilanzierung des ursprünglichen Unternehmenszusammenschlusses<br />
nach der Erwerbsmethode zu Zeitwerten<br />
11 335 12 021 10 561<br />
• Marken, Patente, sonstige immaterielle Vermögenswerte (a) 4 357 6 385 6 397<br />
- Kumulierte Abschreibungen (a) (1 017) (674) (343)<br />
• Sachanlagen (a) 335 522 567<br />
- Kumulierte Abschreibungen (a) (158) (120) (66)<br />
• Vorräte (d) – – 378<br />
- Verbrauch (d) – – (378)<br />
• Pensionen (noch nicht bilanzierte Gewinne und Verluste) (a) (100) (100) (100)<br />
- Auflösung der noch nicht bilanzierten Gewinne und Verluste (a) 30 20 10<br />
• Beteiligungen at equity (a) 1 581 1 581 1 743<br />
- Kumulierte Abschreibungen (a) (247) (162) (238)<br />
• Goodwill (b) 742 823 823<br />
- Kumulierte Abschreibungen<br />
Anpassungen aus dem Ansatz des von Schering erworbenen Anteils<br />
von 40 % an AgrEvo zu Zeitwerten<br />
• Aufgelaufene Abschreibungen und Wertberichtigungen auf :<br />
(b) (82) (62) (35)<br />
- Goodwill (b) – (6) (3)<br />
- Marken, Patente, sonstige immaterielle Vermögenswerte (a) – (121) (54)<br />
- Sachanlagen (a) – (28) (14)<br />
• Abschreibung erworbener Forschungs- und Entwicklungsleistungen (c) – (120) (120)<br />
• Vorräte (d) – (65) (65)<br />
• Gewinnverwässerung aus der Emission neuer Aktien durch Aventis Cropscience<br />
Sonstige Anpassungen in Verbindung mit der Verwendung von US-GAAP<br />
(j) – 118 118<br />
• Effekt aus der Erfassung des Mindestbetrages von Pensionsverpflichtungen (q) (734) (315) –<br />
• Bewertung von Wertpapieren nach FAS 115 (g) (66) 118 691<br />
• Auswirkungen der Anwendung von FAS 142<br />
• Eliminierung des Effekts aus der Anwendung der als Ausnahme zugelassenen<br />
(m) 1 048 – –<br />
Bilanzierungsmethode auf die Gewinnrücklagen (h) – (76) (76)<br />
• Bilanzierung der derivativen Finanzinstrumente nach FAS 133 (l)<br />
- Übergangsanpassung 47 (41) –<br />
- Anpassung des Berichtszeitraums (24) 88 –<br />
• Sonstige Anpassungen (41) (41) (30)<br />
Steuereffekt der Anpassungen nach US-GAAP (f) (1 225) (2 285) (2 587)<br />
Effekt der Anpassungen nach US-GAAP auf Anteile anderer Gesellschafter (g) 3 122 80<br />
Eigenkapital nach US-GAAP 15 784 17 582 17 258
Zusammengefasste Konzernbilanz gemäß US-GAAP (in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001<br />
Eigenkapital nach US-GAAP zum 1. Januar 17 786 17 258<br />
Gewinn (Verlust) vor Ansprüchen aus nicht rückzahlbaren Vorzugsrechten im Rahmen des Eigenkapitals 1 950 816<br />
Ansprüche aus nicht rückzahlbaren Vorzugsrechten im Rahmen des Eigenkapitals (57) (78)<br />
Umrechnungsrücklage (2 567) 416<br />
Dividende (460) (393)<br />
Effekt aus der Erfassung des Mindestbetrages von Pensionsverpflichtungen (466) (204)<br />
Bewertung bestimmter Wertpapiere („available for sale“) zum Marktwert (242) (331)<br />
Emission von Stammaktien im Zusammenhang mit Aktienoptionen 48 13<br />
Emission von Stammaktien infolge der Ausübung von Aktienoptionen – 409<br />
Emission von Stammaktien 147 –<br />
Rückkauf von Aventis Aktien (327) (137)<br />
Rückkauf von Capital Equity Notes (29) –<br />
Erstattung von Quellensteuer auf die Ausschüttung von Dividenden – (187)<br />
Eigenkapital nach US-GAAP zum 31. Dezember 15 784 17 582<br />
Zusammengefasste Konzernbilanz zum 31. Dezember 2002 gemäß US-GAAP (in Millionen €)<br />
AKTIVA<br />
31. Dezember<br />
2002 2001 (1) 2000 (1)<br />
Flüssige Mittel und kurzfristige Geldanlagen 756 744 555<br />
Marktgängige Wertpapiere 535 846 1 238<br />
Sonstiges kurzfristiges Vermögen 8 374 8 498 9 092<br />
Sonstiges langfristiges Vermögen 3 168 3 205 2 417<br />
Nicht fortzuführende Aktiva (s. Ziffer m) – 7 459 10 933<br />
Beteiligungen 3 445 3 969 4 137<br />
Sachanlagen 4 664 5 021 4 617<br />
Immaterielle Vermögenswerte (ohne Goodwill) 4 850 6 351 6 778<br />
Goodwill 11 291 12 416 12 830<br />
Aktiva, gesamt 37 083 48 509 52 597<br />
PASSIVA<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 7 507 7 105 7 611<br />
Finanzschulden 4 747 8 927 9 967<br />
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 5 238 5 783 5 190<br />
Rückstellungen für Pensionen und sonstige Verpflichtungen 3 325 3 085 2 967<br />
Nicht fortzuführende Passiva – 5 256 8 364<br />
Rückzahlbare „Partnership“-Anteile 238 284 –<br />
Anteile anderer Gesellschafter 155 287 968<br />
Rückzahlbare Vorzugspapiere 89 200 272<br />
Eigenkapital 15 784 17 582 17 258<br />
Passiva, gesamt 37 083 48 509 52 597<br />
(1) Nach der Veräußerung von Messer zum 1. April 2001, von Aventis CropScience zum 3. Juni 2002 und des Betriebsvermögens von Aventis Animal Nutrition<br />
zum 2. April 2002 wurden die Daten für die Geschäftsjahre 2001 und 2000 angepasst, um diese Geschäfte als nicht fortzuführende Aktivitäten darzustellen.<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 173
Zusammengefasste Konzern-Finanzierungsrechnung<br />
(nach US-GAAP) (in Millionen €)<br />
Erläuterungen zur Überleitung des Konzernergebnisses<br />
und des Konzern-Eigenkapitals auf US-GAAP<br />
a) Kaufpreiszuordnung<br />
Die Anschaffungskosten für ein übernommenes<br />
Unternehmen werden den erworbenen Aktiva,<br />
einschließlich der materiellen und immateriellen<br />
Vermögenswerte, und den erworbenen Passiva,<br />
einschließlich der Pensionsverpflichtungen, bis zur<br />
Höhe ihrer Zeitwerte zum Zeitpunkt des Erwerbs<br />
zugeordnet. Der den materiellen und immateriellen<br />
Vermögenswerten zugeordnete Teil der Anschaffungskosten<br />
wird über die zu erwartende Nutzungsdauer<br />
der betreffenden Vermögenswerte abgeschrieben. Die<br />
übernommenen Pensionsverpflichtungen werden mit<br />
dem Betrag angesetzt, der die Leistungsverpflichtung<br />
unter Berücksichtigung zukünftiger Lohn- und Gehaltssteigerungen<br />
(PBO) darstellt. Diese Anpassungen<br />
werden unter dem Posten „Sonstige Anpassungen“<br />
ausgewiesen. Zuvor bestehende, nicht bilanzierte<br />
versicherungsmathematische Gewinne und Verluste<br />
werden daher eliminiert.<br />
174 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
2002 2001 2000<br />
Konzerngewinn (Verlust) vor Ansprüchen aus Vorzugsrechten<br />
Eliminierung der nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträge<br />
1 950 816 (554)<br />
sowie der Veränderung des Betriebsvermögens (152) 2 297 1 825<br />
Cash Flow aus / (verwendet) für Geschäftstätigkeit 1 859 3 113 1 271<br />
Cash Flow aus / (verwendet) für Investitionstätigkeit 3 239 (720) (1 441)<br />
Cash Flow aus / (verwendet) für Finanzierungstätigkeit (5 008) (2 197) (460)<br />
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds (60) 15 4<br />
Fondsveränderung 30 211 (626)<br />
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds (88) (58) (3)<br />
Fonds am Jahresanfang 814 661 1 290<br />
davon veräußerte Aktivitäten 70 106 144<br />
Fonds am Jahresende 756 814 661<br />
davon veräußerte Aktivitäten – 70 106<br />
(b) Goodwill<br />
Der Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten<br />
und dem Zeitwert des erworbenen Nettovermögens<br />
wird als Goodwill ausgewiesen und über die<br />
Nutzungsdauer abgeschrieben. Als Nutzungsdauer<br />
werden in diesem Fall 30 Jahre zugrunde gelegt. Durch<br />
die Anpassung wird der Goodwill (einschließlich darauf<br />
entfallender kumulierter Abschreibungen) des<br />
übernommenen Unternehmens aus dessen früheren<br />
Akquisitionen eliminiert und stattdessen der aus dem<br />
Unternehmenszusammenschluss resultierende<br />
Goodwill (unter Berücksichtigung der vorgenommenen<br />
Abschreibungen) ausgewiesen.<br />
Die Auswirkungen der Anwendung von FAS 142 sind<br />
unter Ziffer (m) erläutert.<br />
(c) Erworbene Forschungs- und Entwicklungsleistungen<br />
Erworbene unfertige Forschungs- und Entwicklungsleistungen,<br />
für die keine alternative zukünftige Nutzung<br />
gegeben ist, sind zum Zeitpunkt des Erwerbs als<br />
Aufwand zu erfassen.
(d) Vorräte<br />
Die Anpassung ergibt sich als Folge des höheren<br />
Verbrauchs der zum Zeitwert angesetzten Vorräte.<br />
(e) Restrukturierung<br />
Bestimmte Aufwendungen für Strukturmaßnahmen in<br />
unmittelbarem Zusammenhang mit dem Akquisitionsprozess<br />
und der Restrukturierung übernommener<br />
Unternehmen werden dem Kaufpreis zugeordnet.<br />
(f) Steuereffekt der Anpassungen nach US-GAAP<br />
Diese Anpassung umfasst alle Steuereffekte auf Grund<br />
der zuvor erwähnten Anpassungsmaßnahmen, außer<br />
bei (b), (c), (m), für die kein Steuereffekt (latente<br />
Steuern) abzugrenzen ist.<br />
(g) Anteile anderer Gesellschafter<br />
Zum 31. Dezember 2000 und 2001 betrifft die<br />
Anpassung die 2,43 % der Anteile an Hoechst, welche<br />
von Aktionären gehalten werden, die das Umtauschangebot<br />
nicht wahrgenommen hatten, sowie die 24%<br />
Anteile anderer Gesellschafter an Aventis CropScience,<br />
die nach der AgrEvo-Transaktion von Schering gehalten<br />
wurden.<br />
Zum 31. Dezember 2002 betrifft die Anpassung die<br />
1,96 % der Anteile an Hoechst, welche von den<br />
Aktionären gehalten werden, die das Umtauschangebot<br />
nicht wahrgenommen haben, sowie die 24 % Anteile<br />
anderer Gesellschafter an Aventis CropScience, die nach<br />
der AgrEvo-Transaktion von Schering gehalten werden.<br />
Nach der Veräußerung von Aventis CropScience im Juni<br />
2002 sind die Anteile anderer Gesellschafter, die von<br />
Schering gehalten werden, nicht mehr in der Bilanz<br />
zum 31. Dezember 2002 ausgewiesen.<br />
(h) Wertpapiere „available for sale“ und „trading“<br />
Wertpapiere, die als „available for sale“ qualifiziert<br />
werden, sind nach US-GAAP mit ihrem Marktwert<br />
angesetzt. Unrealisierte Gewinne oder Verluste werden<br />
in einem separaten Posten im Eigenkapital erfasst. Die<br />
Beteiligung von 11,8 % an Clariant wurde als „available<br />
for sale“-Beteiligung (FAS 115) ausgewiesen. Der<br />
Wertansatz der verbleibenden Beteiligung von Hoechst<br />
an Clariant wurde deshalb ergebnisneutral an den<br />
Marktwert angepasst. Die auf die Aufstockung<br />
entfallende latente Nettosteuerverbindlichkeit wurde<br />
ebenfalls direkt im Eigenkapital erfasst.<br />
Eine Abschreibung wegen Wertminderung<br />
(impairment) ist bei derartigen Wertpapieren<br />
vorzunehmen, wenn ein nicht nur kurzfristiger<br />
Rückgang des Marktwertes eintritt. Ein nicht nur<br />
kurzfristiger Rückgang des Marktwertes liegt z.B. vor,<br />
wenn der Wert der Finanzanlage über einen Zeitraum<br />
von sechs bis neun Monaten erheblich unter dem<br />
Buchwert liegt. In einem solchen Fall ist eine<br />
Abschreibung erforderlich. Dementsprechend hat<br />
Aventis nach US GAAP zum 31. Dezember 2002 eine<br />
Abschreibung in Höhe von US $ 76 Millionen (€ 80<br />
Millionen) und zum 31. Dezember 2001 von US $ 140<br />
Millionen (€ 157 Millionen) auf die Beteiligung an<br />
Millennium vorgenommen.<br />
Gemäß den französischen Rechnungslegungsgrundsätzen<br />
werden diese Wertpapiere als strategische<br />
oder sonstige langfristige Vermögenswerte definiert.<br />
- Die strategischen Wertpapiere werden nach dem<br />
realisierbaren Wert (valeur d´utilité), unter Berücksichtigung<br />
strategischer Aspekte, des damit verbundenen<br />
wirtschaftlichen Nutzens und der Absicht und<br />
Fähigkeit, die Wertpapiere langfristig zu halten,<br />
bewertet.<br />
- Die sonstigen langfristigen Wertpapiere werden zu<br />
ihren Anschaffungskosten oder zu ihrem niedrigeren<br />
realisierbaren Wert bilanziert.<br />
Gemäß dem Konzept des Nutzungswertes (valeur<br />
d’usage) wurde auf die Beteiligung an Millennium eine<br />
Abschreibung von € 137 Millionen zum 31. Dezember<br />
2002 vorgenommen.<br />
Diese Abschreibung wurde in dem nach US-GAAP<br />
erstellten Abschluss eliminiert, da zum 31. Dezember<br />
2002 bzw. 2001 bereits ein Aufwand von US $ 76<br />
Millionen (€ 80 Millionen) bzw. von US $ 140 Millionen<br />
(€ 157 Millionen) berücksichtigt worden war.<br />
Marktgängige Wertpapiere, deren kurzfristiger<br />
Verkauf in Betracht gezogen wird, werden in der Bilanz<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 175
zu ihrem Marktwert ausgewiesen. Bewertungsdifferenzen<br />
werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung<br />
erfasst. Gemäß den französischen<br />
Bilanzierungsgrundsätzen werden diese Wertpapiere<br />
zu ihren Anschaffungskosten oder zu ihrem niedrigeren<br />
realisierbaren Wert bilanziert.<br />
(i) Transaktion AgrEvo (US-GAAP)<br />
Im Januar 2000 erwarb Aventis CropScience die<br />
verbleibenden 40 % Anteile an AgrEvo, die vorher im<br />
Besitz von Schering waren. Nach US-GAAP wurde diese<br />
Transaktion auf Basis der Zeitwerte erfasst. Dementsprechend<br />
wurden Anpassungen wie unter (a), (c), (d)<br />
beschrieben vorgenommen.<br />
Die Anpassungen wurden wegen der Veräußerung<br />
von Aventis CropScience im Juni 2002 zurückgenommen.<br />
Der Erwerb wurde durch die Emission neuer Aktien<br />
finanziert, die 24 % des Grundkapitals von Aventis<br />
CropScience darstellen.<br />
(j) Verwässerungseffekt (US-GAAP)<br />
Die Emission neuer Aktien durch Aventis CropScience<br />
wurde bei Aventis wie ein Verkauf von Aktien<br />
behandelt (der Anteil von Aventis an Aventis<br />
CropScience verringerte sich von 100 % auf 76 %).<br />
Dementsprechend wurde in der Konzerngewinn- und<br />
Verlustrechnung von Aventis ein Gewinn ausgewiesen.<br />
Die Anpassung wurde wegen der Veräußerung von<br />
Aventis CropScience im Juni 2002 zurückgenommen.<br />
(k) Eliminierung des Effekts aus der Anwendung der<br />
französischen Erwerbsmethode (Verordnung CRC 99-02,<br />
§ 215)<br />
Entsprechend den Beschlüssen vom Dezember 1999 hat<br />
der Konzern im Geschäftsjahr 2000 den Zusammenschluss<br />
mit Hoechst abgeschlossen.<br />
- In diesem Zusammenhang hat der Konzern im Jahr<br />
2000 die Minderheitsbeteiligung von Schering an<br />
AgrEvo gegen neue Aktien der Aventis CropScience<br />
erworben. Wie unter 10(h) ausgeführt, wurde diese<br />
Transaktion gemäß den Grundsätzen der als Ausnahme<br />
zugelassenen Methode gemäß Paragraph 215 der<br />
176 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
Verordnung CRC 99-02 bilanziert. Die Bilanzierung<br />
dieser Transaktion hatte daher eine Erhöhung der<br />
Rücklagen von Aventis um € 76 Millionen zur Folge.<br />
Diese den französischen Grundsätzen entsprechende<br />
Behandlung wurde eliminiert und durch die<br />
Anpassungen (i) und (j) ersetzt.<br />
- Ferner wurden bestimmte Vermögenswerte der<br />
früheren Hoechst, die beim Zusammenschluss als nicht<br />
zum Kerngeschäft gehörend angesehen wurden, im<br />
Geschäftsjahr 2000 veräußert (HiServ und der Bereich<br />
Schneide- und Schweißtechnik der Messer Gruppe).<br />
Im Einklang mit den Grundsätzen der als Ausnahme<br />
zugelassenen Bilanzierungsmethode gemäß Paragraph<br />
215 der Verordnung CRC 99-02 wurde das Nettoergebnis<br />
aus der Veräußerung in Höhe von<br />
€ 41 Millionen direkt im Eigenkapital erfasst. Nach<br />
US-GAAP wird das Nettoergebnis in der Gewinn- und<br />
Verlustrechnung ausgewiesen.<br />
- Im Laufe des Geschäftsjahres 2001 erfolgte die<br />
Veräußerung des Anteils am Messer Konzern.<br />
Entsprechend den oben erwähnten Regelungen wurde<br />
ein Teil des Nettoergebnisses aus dieser Veräußerung in<br />
Höhe von € 52 Millionen direkt im Eigenkapital erfasst.<br />
Nach US-GAAP wird das Nettoergebnis in der Gewinnund<br />
Verlustrechnung ausgewiesen.<br />
(l) Anwendung von FAS 133<br />
Der Financial Accounting Standards Board (FASB) gab<br />
im Juni 1998 und Juni 2000 die beiden „Statement of<br />
Financial Accounting Standards“ Nr. 133 und Nr. 138<br />
zur Bilanzierung von Finanzderivaten und Hedging-<br />
Aktivitäten heraus. Diese Standards gelten für alle<br />
Quartalsabschlüsse von Geschäftsjahren, die nach dem<br />
15. Juni 2000 beginnen (d.h. ab 1. Januar 2001 für den<br />
Konzern). Gemäß diesen Anweisungen müssen alle<br />
Finanzderivate in der Konzernbilanz zu ihrem Zeitwert<br />
ausgewiesen werden. Die Zeitwertveränderungen der<br />
Finanzderivate werden für jeden Berichtszeitraum im<br />
Ergebnis oder im Eigenkapital (unter „other<br />
comprehensive income“) ausgewiesen, je nachdem,<br />
ob das Derivat als Teil einer Hedging-Transaktion gilt,<br />
und wenn dies der Fall ist, je nach Art der Hedging-<br />
Transaktion.
Die Übergangsanpassung zum 1. Januar 2001 ergab<br />
einen Nettoverlust von € 41 Millionen (€ 66 Millionen<br />
vor Steuern). Dieser stellt den Unterschied zwischen<br />
dem Rücklagenbetrag zum 1. Januar 2001 und<br />
dem Rücklagenbetrag dar, der zum gleichen<br />
Zeitpunkt ausgewiesen worden wäre, wenn diese<br />
neuen Standards rückwirkend in früheren Perioden<br />
angewandt worden wären. Dies bezieht sich<br />
hauptsächlich auf folgende Sachverhalte:<br />
- Die von Rhodia und Clariant 1999 emittierten<br />
Wandelschuldverschreibungen beinhalten implizit<br />
Kaufoptionen für Rhodia und Clariant Aktien. Diese<br />
Kaufoptionen werden nunmehr zu ihrem Zeitwert in<br />
der Konzernbilanz ausgewiesen, wobei Zeitwertveränderungen<br />
im Ergebnis erfasst werden.<br />
- Bestimmte derivative Instrumente, die nach dem<br />
neuen Standard nicht mehr als Hedge-Instrumente<br />
angesehen werden, sind jetzt in der Bilanz zu ihrem<br />
Zeitwert ausgewiesen, wobei die Veränderungen im<br />
Ergebnis auszuweisen sind.<br />
Aus der Anwendung von FAS 133 im Geschäftsjahr<br />
zum 31. Dezember 2001 ergab sich ein Gewinn € 88<br />
Millionen vor Steuern; für das Geschäftsjahr 2002<br />
ergibt sich ein Verlust € 24 Millionen vor Steuern.<br />
(m) Anwendung von FAS 141 und FAS 142<br />
FAS 141 (Unternehmenszusammenschlüsse) und FAS<br />
142 (Goodwill und andere Immaterielle<br />
Vermögenswerte) wurden im Juli 2001 herausgegeben.<br />
FAS 141 eliminiert die Pooling of Interest-Methode der<br />
Bilanzierung zu Buchwerten bei einem Unternehmenszusammenschluss.<br />
Alle nach dem 30. Juni 2001 eingeleiteten<br />
Transaktionen sind nach der Erwerbsmethode zu<br />
bilanzieren. FAS 141 wird seit dem 1. Januar 2002<br />
durch den Konzern angewendet.<br />
FAS 142 revidiert die Methode der Goodwill-<br />
Bilanzierung. Nach der Einführung dieses Standards<br />
wird Goodwill nicht mehr amortisiert, sondern<br />
systematisch auf Wertminderungen überprüft. Gemäß<br />
dem neuen Standard sind die Wertminderungstests<br />
mindestens halbjährlich durchzuführen. Der Konzern<br />
ist derzeitig dabei, die Auswirkungen der Anwendung<br />
dieses neuen Standards zu bewerten.<br />
Dabei wird zwischen folgenden berichtspflichtigen<br />
Geschäftsbereichen unterschieden:<br />
- Verschreibungspflichtige Arzneimittel<br />
- Aventis Pasteur<br />
- Merial<br />
- Aventis Behring<br />
- Sonstige Aktivitäten<br />
Für das Geschäftsjahr 2002 hat der Konzern auf<br />
der Basis abgezinster künftiger Cash Flows die ersten<br />
Wertminderungstests vorgenommen. In Anwendung<br />
dieser Vorschrift war keine Wertberichtigung<br />
vorzunehmen.<br />
Zweck dieser Anpassung ist die Eliminierung der<br />
Goodwill-Abschreibungen für das Geschäftsjahr 2002,<br />
da sich die französischen Rechnungslegungsvorschriften<br />
in dieser Hinsicht nicht geändert haben.<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2002 2001 2000<br />
Konzerngewinn nach US-GAAP 1 893 738 (708)<br />
Goodwill-Abschreibungen<br />
Goodwill-Abschreibungen<br />
– 680 789<br />
aus Bilanzierung at equity<br />
Als Goodwill umgebuchte immaterielle<br />
– 35 35<br />
Werte (Assembled Workforce) – 11 11<br />
Goodwill-Abschreibungen – 726 835<br />
Konzerngewinn nach Anpassung<br />
Unverwässertes Ergebnis je Aktie<br />
1 893 1 464 127<br />
(Stammaktien)<br />
Unverwässertes Ergebnis je Aktie<br />
2,39 0,94 (0,91)<br />
(Stammaktien) nach Anpassung<br />
Verwässertes Ergebnis je Aktie<br />
2,39 1,86 0,16<br />
(Stammaktien)<br />
Verwässertes Ergebnis je Aktie<br />
2,37 0,93 (0,91)<br />
(Stammaktien) nach Anpassung 2,37 1,84 0,16<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 177
(n) Anwendung von FAS 144<br />
FAS 144 „Außerplanmäßige Abschreibungen bei<br />
langlebigen Vermögenswerten und Darstellung bei<br />
deren Abgang” wurde am 1. Oktober 2001<br />
veröffentlicht.<br />
Dieser Standard ersetzt FAS 121 „Außerplanmäßige<br />
Abschreibungen bei langlebigen Vermögenswerten und<br />
Darstellung bei deren Abgang” und die Bilanzierungsund<br />
Angabepflichten von APB 30 „Darstellung der<br />
Ertragslage – Ergebniseffekte aus dem Abgang von<br />
Segmenten sowie aus außerordentlichen Vorgängen”,<br />
soweit diese abgehende Segmente betreffen. Die<br />
grundsätzlich separate Darstellung von fortzuführenden<br />
und nicht fortzuführenden Aktivitäten, die<br />
bereits in FAS 121 und APB 30 verankert war, wurde<br />
beibehalten. Nach der neuen Regelung erstreckt<br />
sich diese Art der Darstellung auch auf abgrenzbare<br />
Teilbereiche (components) des Unternehmens, die<br />
veräußert wurden oder noch veräußert werden sollen.<br />
Der Konzern wendet die Bestimmungen des neuen<br />
Standards seit dem 1. Januar 2002 an.<br />
Außerplanmäßige Abschreibung von Aventis Behring<br />
Im Geschäftsjahr 2002 kündigte der Konzern an, dass<br />
Aventis Behring nicht mehr zu seinem Kerngeschäft<br />
gehört und infolgedessen Verhandlungen zur<br />
Veräußerung dieser Aktivität aufgenommen würden.<br />
Diese sind noch nicht abgeschlossen. Außerdem haben<br />
sich im Berichtszeitraum die Marktbedingungen für<br />
Aventis Behring spürbar verschlechtert.<br />
178 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
Deshalb hat der Konzern eine Überprüfung der<br />
Werthaltigkeit der langlebigen Vermögenswerte<br />
vorgenommen und ist dabei von der weiteren Nutzung<br />
der Vermögenswerte ausgegangen. Nicht abgezinste<br />
und abgezinste künftige Cash Flows wurden unter<br />
Heranziehung unterschiedlicher Szenarien<br />
(einschließlich Veräußerung) berücksichtigt. Zum<br />
31. Dezember 2002 lag der Buchwert der<br />
Vermögenswerte von Aventis Behring über den nicht<br />
abgezinsten künftigen Cash Flows. Dies führte zu<br />
außerplanmäßigen Abschreibungen in Höhe von<br />
€ 746 Millionen, die wie folgt aufgeteilt wurden:<br />
- Zeitwertanpassungen aus der Erstkonsolidierung bei<br />
immateriellen Vermögenswerten und Produkttechnologie:<br />
€ 379 Millionen,<br />
- Sonstige immaterielle Vermögenswerte (einschließlich<br />
Goodwill): € 143 Millionen,<br />
- Sachanlagen: € 224 Millionen (s. Ziffer 3).<br />
(o) Veräußerung von Aventis CropScience, der Aktivitäten<br />
von Animal Nutrition und von Messer<br />
In den Geschäftsjahren 2001 und 2002 hat der Konzern<br />
bestimmte Aktivitäten veräußert, die gemäß FAS 144<br />
als abgrenzbare Teilbereiche (components) einzustufen<br />
sind. Diese Aktivitäten werden gemäß US-GAAP als<br />
„nicht fortzuführende Aktivitäten” ausgewiesen.<br />
Wesentliche Kategorien von Vermögenswerten und<br />
Verbindlichkeiten, die im Rahmen der nicht fortzuführenden<br />
Aktivitäten ausgewiesen werden, ergeben sich<br />
aus folgender Übersicht:
(p) Sonstige Unterschiede im Hinblick auf die<br />
Bilanzierung von Wertminderungen im Anlagevermögen<br />
Im Zusammenhang mit ihrer Gründung am<br />
15. Dezember 1999 gab Aventis die Absicht bekannt, in<br />
den kommenden Jahren mehrere Verwaltungsgebäude<br />
zu veräußern. Am 31. Dezember 1999 wurden diese<br />
Gebäude noch immer vom Konzern genutzt.<br />
Nach französischen Bilanzierungsgrundsätzen sind<br />
Wertberichtigungen bei Verwaltungsgebäuden stets<br />
dann vorzunehmen, wenn nach den vorliegenden<br />
Umständen bei einer vorgesehenen Veräußerung<br />
(in Millionen €)<br />
31. Dezember<br />
2001 2000<br />
Aventis Animal Gesamt Aventis Animal Messer Gesamt<br />
CropScience Nutrition CropScience Nutrition<br />
AKTIVA<br />
Flüssige Mittel<br />
und kurzfristige Geldanlagen 70 – 70 42 – 64 106<br />
Marktgängige Wertpapiere 116 – 116 71 – – 71<br />
Sonstiges kurzfristiges Vermögen 2 704 195 2 899 2 860 196 584 3 640<br />
Sonstiges langfristiges Vermögen 327 5 332 287 28 – 315<br />
Beteiligungen 85 12 97 169 19 210 398<br />
Sachanlagen<br />
Immaterielle Vermögenswerte<br />
1 061 135 1 196 1 143 295 2 040 3 478<br />
(ohne Goodwill) 1 933 8 1 941 2 035 86 102 2 223<br />
Goodwill 808 – 808 702 – – 702<br />
Aktiva, gesamt 7 104 355 7 459 7 509 624 3 000 10 933<br />
PASSIVA<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 889 135 1 024 726 195 382 1 303<br />
Finanzschulden<br />
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten<br />
1 682 59 1 741 2 706 84 1 966 4 446<br />
und Rückstellungen<br />
Rückstellungen für Pensionen<br />
955 13 968 1 085 94 407 1 586<br />
und sonstige Verpflichtungen 250 12 262 260 15 – 275<br />
Anteile anderer Gesellschafter 1 261 – 1 261 508 – 246 754<br />
Passiva, gesamt 5 037 219 5 256 5 285 388 2 601 8 364<br />
der Eintritt eines Verlustes (unter Berücksichtigung zu<br />
erwartender Erlöse) wahrscheinlich ist. Dies gilt auch,<br />
wenn die Gebäude noch immer dem Unternehmen<br />
gehören und von diesem genutzt werden.<br />
Nach US-GAAP sind Wertberichtigungen auf weiterhin<br />
gehaltene und genutzte Vermögenswerte unter<br />
Heranziehung zu erwartender Cash Flows zu bewerten<br />
(FAS 121). Können Cash Flows nicht ermittelt werden<br />
(z.B. bei Verwaltungsgebäuden), ist die Wertminderung<br />
durch eine kürzere Abschreibungsdauer zu berücksichtigen.<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 179
Infolgedessen wurden 1999 gemäß den französischen<br />
Rechnungslegungsgrundsätzen einige Abschreibungen<br />
vorgenommen. Nach US-GAAP wurden diese Abschreibungen<br />
für 1999 eliminiert und im Geschäftsjahr 2000<br />
bei der entsprechenden Veräußerung berücksichtigt.<br />
(q) Anwendung von FAS 87 : Erfassung des<br />
Mindestumfangs der bilanzierungspflichtigen Pensionsrückstellung<br />
(Additional minimum liability)<br />
Diese Anpassung dient der Erhöhung von Rückstellungen<br />
für Pensionsverpflichtungen, die im Konzernabschluss<br />
erfasst sind, um gemäß US-GAAP die bilanzierte<br />
Rückstellung an die aktuellen Löhne und Gehälter<br />
anzupassen, und zwar in Höhe des Wertes, der den<br />
Betrag des noch nicht amortisierten aperiodischen<br />
Dienstzeitaufwandes (unamortized prior service cost)<br />
übersteigt (s. Ziffer 14). Die Anpassung wird erfolgsneutral<br />
durch Verringerung des Eigenkapitals (unter<br />
Berücksichtigung des Steuereffekts) vorgenommen.<br />
(r) Neue Verlautbarungen zu Bilanzierungsfragen<br />
- FAS 143 - „Bilanzierung von Verpflichtungen in<br />
Verbindung mit dem Ausscheiden langfristiger<br />
Vermögenswerte”<br />
Nach diesem Standard sind Verpflichtungen im<br />
Zusammenhang mit zukünftigen Außerbetriebnahmen<br />
von Sachanlagen bereits zum Zeitpunkt ihres<br />
Entstehens zu passivieren. Der Ansatz erfolgt zum<br />
Barwert. Die Verbindlichkeiten werden anschließend<br />
in jeder Periode aufgezinst. Die daraus resultierenden<br />
Aufwendungen erhöhen den Wertansatz der<br />
betreffenden Sachanlagen, der über die Nutzungsdauer<br />
abgeschrieben wird.<br />
Dieser Standard ist für ab dem 15. Juni 2002<br />
beginnende Geschäftsjahre anzuwenden. Der Konzern<br />
wird ihn ab dem 1. Januar 2003 anwenden und prüft<br />
derzeit die möglichen Auswirkungen des Standards auf<br />
den Konzernabschluss.<br />
180 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
- FAS 145 - „Aufhebung von FASB Statements 4, 44<br />
und 64, Neufassung von FAS 13 und technische<br />
Berichtigungen vom April 2002”<br />
Gemäß FAS 4 sind alle Gewinne und Verluste aus der<br />
Tilgung von Verbindlichkeiten zusammenzufassen und,<br />
sofern wesentlich, als außerordentlicher Posten (nach<br />
Steuern) auszuweisen.<br />
Mit der Umsetzung von FAS 145 sind Gewinne und<br />
Verluste aus der Tilgung von Verbindlichkeiten nur<br />
dann ergebniswirksam als außerordentlicher Posten<br />
auszuweisen, wenn sie die Kriterien von APB Opinion<br />
30 erfüllen. Dabei wird zwischen Transaktionen im<br />
Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und<br />
solchen, die ungewöhnlich oder eher selten sind,<br />
sowie denen, die die Kriterien für den Ausweis als<br />
außerordentlichen Posten erfüllen, unterschieden.<br />
Gemäß Standard FAS 13 entsprach die Bilanzierung<br />
bestimmter Änderungen von Leasingverträgen, deren<br />
wirtschaftliche Auswirkungen denen einer Sale-and-<br />
Leaseback-Transaktion vergleichbar waren, nicht der<br />
für diese Transaktionen vorgeschriebenen Behandlung.<br />
FAS 145 stellt eine Harmonisierung der diesbezüglichen<br />
Regelungen dar.<br />
Die Bestimmungen von FAS 145 sind für ab dem<br />
15. Mai 2002 beginnende Geschäftsjahre anzuwenden.<br />
Der Konzern wird ihn ab dem 1. Januar 2003 anwenden<br />
und prüft derzeit die Auswirkungen des Standards auf<br />
den Konzernabschluss.
- Standard FAS 146 - „Bilanzierung von Aufwendungen<br />
im Zusammenhang mit der Veräußerung oder dem<br />
Abgang von Vermögenswerten”<br />
Gemäß diesem Standard sind Verbindlichkeiten im<br />
Zusammenhang mit dem Abgang oder der Veräußerung<br />
von Vermögenswerten zu dem Zeitpunkt zu erfassen,<br />
zu dem die Verpflichtungen für das Unternehmen<br />
entstehen. EITF Issue 94-3 entfällt. Bisher waren die<br />
Verpflichtungen zu dem Zeitpunkt zu bilanzieren, zu<br />
dem sich das Unternehmen auf einen Ausstiegsplan<br />
festgelegt hatte. Entsprechende Verbindlichkeiten sind<br />
bei ihrer erstmaligen Bilanzierung zum beizulegenden<br />
Wert (fair value) anzusetzen. Der Standard ist auf<br />
Abgänge nach dem 31. Dezember 2002 anzuwenden.<br />
Der Konzern prüft derzeit die Auswirkungen<br />
der Anwendung dieses neuen Standards auf den<br />
Konzernabschluss.<br />
- FAS 147 - „Erwerb bestimmter Finanzinstitute”<br />
Durch FAS 147 werden die Standards FAS 72 und FAS 144<br />
sowie die Interpretation 9 des FASB geändert. Der<br />
Standard wurde am 1. Oktober 2002 herausgegeben.<br />
Aventis ist von diesem Standard nicht betroffen.<br />
- FAS 148 - „Bilanzierung von aktienorientierten<br />
Vergütungsplänen - erste Anwendung und Publizitätspflichten<br />
- Änderung von FAS 123”<br />
Durch diesen Standard wird FAS 123 „Bilanzierung von<br />
aktienorientierten Vergütungsplänen” dahingehend<br />
geändert, dass künftig verschiedene Methoden für den<br />
freiwilligen Übergang auf die Fair Value-Bilanzierung<br />
von aktienorientierten Vergütungsplänen vorgesehen<br />
sind. Ebenfalls geändert wurden die Regelungen von<br />
FAS 123 betreffend hervorgehobene Angaben in<br />
Jahres- und Zwischenabschlüssen zu den Bilanzierungsgrundsätzen<br />
für Vergütungspläne und die damit<br />
verbundenen Ergebniseffekte.<br />
Der Konzern hat sich gegen die Bilanzierung von<br />
aktienorientierten Vergütungsplänen zum fair value<br />
entschieden, beachtet aber die Angabepflichten in<br />
FAS 148 (s. Ziffer 1n).<br />
(s) FIN 46 Konsolidierung bestimmter Zweck- oder Objektgesellschaften<br />
(„Variable Interest Entities”)<br />
Am 17. Januar 2003 veröffentlichte der FASB die<br />
Interpretation 46 (FIN 46), Consolidation of Variable<br />
Interest Entities, an Interpretation of ARB No 51. Durch<br />
diese Interpretation sollen in erster Linie Kriterien<br />
festgelegt werden, durch die Unternehmen, auf die ein<br />
beherrschender Einfluss auf anderem Wege als durch<br />
Stimmrechte besteht, bestimmt werden können, sowie<br />
entsprechende Bilanzierungsvorschriften. Diese Zweckund<br />
Objektgesellschaften werden als Variable Interest<br />
Entitites (VIE) bezeichnet. Nach dem Inkrafttreten wird<br />
gemäß FIN 46 zu entscheiden sein, ob die<br />
Konsoliderung bestehender oder neuer Gesellschaften<br />
erforderlich ist (1) nach (a) dem „controlling financial<br />
interest”-Ansatz von ARB 51 „Konzernabschlüsse” oder<br />
(b) anderen derzeit schon geltenden Rechnungslegungsvorschriften,<br />
oder (2) nach dem „variable-interest”-<br />
Ansatz von FIN 46. Die erstmalige Anwendung von FIN<br />
46 richtet sich nach dem Gründungsdatum der Zweckoder<br />
Objektgesellschaft: Für nach dem 31. Januar 2003<br />
gegründete Unternehmen ist die Verordnung sofort<br />
anzuwenden, für vor dem 1. Februar 2003 gegründete<br />
Unternehmen wird sie spätestens zu Beginn der ersten<br />
Quartalsperiode oder des Geschäftsjahres, dass nach<br />
dem 15. Juni beginnt.<br />
Der Konzern prüft derzeit die möglichen<br />
Auswirkungen einer Anwendung von FIN 46. Es wurden<br />
jedoch keine Gesellschaften identifiziert, an denen<br />
der Konzern beteiligt ist und die im Zusammenhang<br />
mit dieser Interpretation als VIE angesehen werden<br />
könnten.<br />
K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS 181
Bericht der Abschlussprüfer und<br />
Revisoren zu den Konzernabschlüssen<br />
Bericht der Abschlussprüfer und Revisoren über die<br />
jeweils am 31. Dezember abgelaufenen Geschäftsjahre<br />
2002, 2001 und 2000<br />
Aventis<br />
Aktiengesellschaft mit Aufsichtsrat und Vorstand<br />
16, avenue de l’Europe<br />
Espace Européen de l’Entreprise<br />
F-67300 Schiltigheim<br />
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,<br />
wir haben die Konzernbilanzen von Aventis und<br />
ihren Tochtergesellschaften zum 31. Dezember 2002<br />
und 2001 sowie die Gewinn- und Verlustrechnung, die<br />
Eigenkapitalveränderungsrechnung und die Finanzierungsrechnung<br />
für die Geschäftsjahre 2002, 2001 und<br />
2000 geprüft. Aufstellung und Inhalt der Konzernabschlüsse<br />
liegen in der Verantwortung der Geschäftsleitung<br />
der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf<br />
der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung<br />
eine Beurteilung abzugeben.<br />
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach<br />
internationalen Prüfungsstandards vorgenommen.<br />
Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />
durchzuführen, dass mit hinreichender Sicherheit<br />
beurteilt werden kann, ob der Konzernabschluss frei<br />
182 K ONZERNABSCHLUSS AVENTIS<br />
Die Abschlussprüfer<br />
Membres de la Compagnie Régionale de Paris<br />
von wesentlichen Fehlaussagen ist. Im Rahmen der<br />
Prüfung werden Nachweise für die Wertansätze und<br />
Angaben in den Konzernabschlüssen auf der Basis<br />
von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die<br />
Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />
und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands<br />
sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des<br />
Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass<br />
unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage<br />
für unsere Beurteilung bildet.<br />
Auf der Grundlage unserer Prüfung vermitteln nach<br />
unserer Überzeugung die Konzernabschlüsse (Seiten<br />
102 bis 181) in Übereinstimmung mit den in Frankreich<br />
allgemein anerkannten Bilanzierungsgrundsätzen in<br />
allen wesentlichen Belangen ein den tatsächlichen<br />
Verhältnissen entsprechendes Bild der Finanzlage des<br />
Konzerns zum 31. Dezember 2002 und 2001 und der<br />
Vermögens- und Ertragslage sowie der Zahlungsströme<br />
zum Ende der jeweiligen Geschäftsjahre 2002, 2001<br />
und 2000.<br />
Wir haben auch die Angaben im Lagebericht<br />
(Rapport sur la Gestion du Groupe) geprüft. Wir haben<br />
keine Anhaltspunkte dafür festgestellt, dass diese<br />
keine zutreffende Vorstellung von der Lage des<br />
Unternehmens vermitteln oder nicht mit dem Konzernabschluss<br />
im Einklang stehen.<br />
Coopers & Lybrand Audit RSM Salustro Reydel<br />
Membre de PricewaterhouseCoopers<br />
gez. Pierre-Bernard Anglade gez. Benoît Lebrun<br />
Die Revisoren<br />
PricewaterhouseCoopers<br />
Paris, 4. Februar 2003
Risikofaktoren<br />
RISIKOFAKTOREN<br />
Wichtige Faktoren, die zu einer erheblichen<br />
Abweichung des tatsächlichen Ergebnisses von unserem<br />
prognostizierten Ergebnis führen können, werden in<br />
diesem Geschäfts- und Finanzbericht, insbesondere im<br />
nachfolgenden Abschnitt „Risikofaktoren“ dargestellt.<br />
Risiken im Zusammenhang mit unseren<br />
Geschäftsaktivitäten<br />
Wenn Forschung und Entwicklung keine neuen<br />
Produkte hervorbringen, die unseren wirtschaftlichen<br />
Erfolg sichern, werden wir unsere Wachstumserwartungen<br />
nicht umsetzen können.<br />
Wie andere große Pharmaunternehmen investieren<br />
wir erhebliche Mittel in Forschung und Entwicklung,<br />
um dadurch über unsere Forschungs- und Entwicklungspipeline<br />
kontinuierlich Marktzulassungen für<br />
innovative Produkte zu erhalten. Aus einer Reihe von<br />
Gründen, einschließlich des langen Entwicklungsprozesses,<br />
der technologischen Herausforderungen und<br />
des intensiven Wettbewerbs können wir für keines<br />
unserer Produkte, die sich derzeit in Entwicklung<br />
bzw. am Anfang des Entwicklungsprozesses befinden,<br />
mit Sicherheit voraussagen, dass sie auf den Markt<br />
kommen und wirtschaftlich erfolgreich sein werden.<br />
Der Entwicklungsprozess eines pharmazeutischen<br />
Produkts beispielsweise umfasst mehrere Phasen und<br />
erstreckt sich von der Entdeckung bis hin zu den Tests,<br />
der Registrierung und der ersten Produkteinführung<br />
üblicherweise über einen Zeitraum von mehr als 10<br />
Jahren. Während jeder einzelnen Phase besteht ein<br />
beträchtliches Risiko, dass sich das Produkt nicht nach<br />
unseren Erwartungen entwickelt und wir deshalb ein<br />
Produkt aufgeben werden, in das wir erhebliche Mittel<br />
investiert haben. Wenn wir es nicht schaffen, kontinuierlich<br />
neuartige erfolgreiche Produkte zu entwickeln,<br />
um alte Produkte abzulösen, die das Ende ihres<br />
Vermarktungszyklus erreichen oder die durch konkurrierende<br />
Produkte und Therapien ersetzt werden,<br />
werden wir nicht in der Lage sein, das jetzige Niveau<br />
unseres Umsatzes und Betriebsergebnisses zu halten.<br />
Umsätze von Produkten, deren Patente ablaufen,<br />
könnten an konkurrierende Produkte verloren gehen.<br />
Der Patentschutz für bestehende Produkte könnte sich<br />
als unwirksam erweisen. Der Verlust eines wirksamen<br />
Patentschutzes für eines oder mehrere unserer<br />
Produkte könnte sich negativ auf unseren Umsatz<br />
und unser Betriebsergebnis auswirken.<br />
Aventis besitzt für ihre Produkte zahlreiche Patente,<br />
Patentanwartschaften oder Lizenzrechte. Während des<br />
Zeitraums, in dem ein aktiver Wirkstoff eines<br />
Markenarzneimittels durch ein Patent geschützt wird,<br />
kann ein solches Produkt normalerweise nur dann<br />
dem Wettbewerb ausgesetzt sein, wenn alternative<br />
Therapien oder Produkte mit anderen aktiven<br />
Wirkstoffen angeboten werden. Nach dem Ablauf des<br />
Patentschutzes für einen aktiven Wirkstoff kann ein<br />
Markenprodukt durch die Einführung von „Generika“,<br />
die den gleichen aktiven Wirkstoff enthalten, einem<br />
stärkeren Wettbewerb ausgesetzt sein. Wenn in den<br />
Vereinigten Staaten ein derartiges Produkt eine<br />
„Bioäquivalenz” oder die Fähigkeit aufweist, die<br />
Blutwerte eines aktiven Wirkstoffs aufrecht zu erhalten,<br />
die mit der des Markenprodukts äquivalent sind,<br />
kann die Marktzulassung ohne den aufwendigen<br />
Forschungs- und Testaufwand, der für das ursprüngliche<br />
Markenprodukt notwendig war, und damit ohne große<br />
Auflagen hinsichtlich der Markteinführung erteilt<br />
werden. Nach der Markteinführung eines Generikums<br />
wird üblicherweise ein starker Rückgang des<br />
Marktanteils und des Umsatzes des Markenprodukts<br />
verzeichnet. Das Ausmaß, in dem der Wettbewerb für<br />
Generika erwartungsgemäß Auswirkungen auf Umsatz<br />
und Marge des Original-Markenprodukts auf einem<br />
bestimmten Markt haben kann, hängt unter anderem<br />
davon ab, ob die Nachfrage für die jeweilige Therapie<br />
Raum für mehrere Hersteller lässt, wie viel Zeit und<br />
Aufwand notwendig sind, um die Marktzulassung für<br />
das Generikum zu erhalten, wie relativ einfach bzw.<br />
schwierig es ist, das Produkt herzustellen, und<br />
ob der Hersteller des Markenprodukts in der Lage ist,<br />
neue oder andere patentierte Darreichungsformen<br />
BERICHT DES VORSTANDS 183
mit wesentlich verbesserten Eigenschaften – wie<br />
beispielsweise eine einfachere Verabreichungsform –<br />
zu entwickeln.<br />
In der Pharma-Industrie können sich auslaufende<br />
Patente sogar auf relativ neu zugelassene Medikamente<br />
auswirken, deren aktive Wirkstoffe lange vor der<br />
Entdeckung und Zulassung ihrer spezifischen therapeutischen<br />
Indikation entdeckt und patentiert wurden.<br />
Zusätzlich zu den Patenten, durch welche die aktiven<br />
Wirkstoffe geschützt sind, können unsere pharmazeutischen<br />
Produkte durch andere Patente geschützt<br />
werden, einschließlich derer, durch die unterschiedliche<br />
bei Behandlungen verwendete Darreichungsformen,<br />
bestimmte Herstellungsmethoden, Verabreichungsmethoden<br />
und spezifische Anwendungsindikationen<br />
abgedeckt sind. Solche Patente können bis zu ihrem<br />
Ablauf unterschiedliche Schutzstufen für ein<br />
Medikament über den Ablaufzeitraum von Patenten<br />
hinaus aufweisen, die nur deren aktiven Wirkstoff<br />
abdecken. Dies ist der Fall, wenn beispielsweise die<br />
Herstellung eines aktiven Wirkstoffs oder des<br />
Endprodukts besonders schwierig ist, oder wenn<br />
vorteilhaftere Darreichungsformen oder Verabreichungsmethoden<br />
gegenüber konkurrierenden Generika<br />
attraktiver sind. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen<br />
werden, dass Wettbewerber in der Lage sind, Produkte,<br />
alternative Herstellungsmethoden oder zumindest<br />
gleich attraktive Darreichungsformen, die nicht gegen<br />
das Patentrecht verstoßen, in Anlehnung an solche<br />
Patente zu entwickeln.<br />
Die Umsätze und Gewinne, die unsere patentierten<br />
Produkte erzielen, können sich ebenfalls nachteilig<br />
entwickeln, wenn gerichtlich entschieden wird, dass<br />
ein Patent unwirksam oder nicht durchsetzbar ist,<br />
oder wenn konkurrierende Produkte auf den Markt<br />
kommen, die therapeutisch unseren patentierten<br />
Produkten ähnlich sind, aber nicht die Patente von<br />
Aventis verletzen. Wenn eine der beschriebenen<br />
Situationen eines unserer absatzstärksten Produkte<br />
betrifft, könnte dies nachteilige Auswirkungen auf<br />
unser Betriebsergebnis sowie die Finanzlage und den<br />
Cash Flow von Aventis haben. Patentstreitigkeiten sind<br />
mit erheblicher Ungewissheit verbunden, und es kann<br />
184 BERICHT DES VORSTANDS<br />
nicht ausgeschlossen werden, dass Patente in Bezug<br />
auf unsere Produkte in bestimmter oder sogar jeglicher<br />
Hinsicht als unwirksam oder nicht durchsetzbar<br />
erachtet werden im Streitfall.<br />
In den Vereinigten Staaten wird die Wirksamkeit des<br />
Patenschutzes für verschreibungspflichtige Arzneimittel<br />
(ausgenommen biologische Arzneimittel) hauptsächlich<br />
durch den Hatch-Waxman Act von 1984 bestimmt,<br />
welcher bei einem neu zugelassenen Arzneimittel bzw.<br />
einer neu zugelassenen Indikation ein gesetzliches<br />
Exklusivrecht zur Vermarktung (fünf Jahre bei einem<br />
neuen Arzneimittel und drei Jahre bei einer neuen<br />
Indikation für ein bestehendes Arzneimittel) einräumt.<br />
Während dieses Zeitraums erteilt die Arzneimittelzulassungsbehörde<br />
(Food and Drug Administration, „FDA“)<br />
keine Marktzulassung für konkurrierende Generika,<br />
selbst wenn kein Patentschutz für das Originalprodukt<br />
besteht. Das Gesetz hat allerdings den Zulassungsprozess<br />
für konkurrierende Generika, in denen nach<br />
Ablauf des gesetzlichen Exklusivrechts (auch Datenexklusivität<br />
genannt) die gleichen aktiven Wirkstoffe<br />
verwendet werden, erheblich beschleunigt. Dies kann<br />
dazu führen, dass der Patentschutz von Markenprodukten<br />
durch zusätzliche gesetzliche Maßnahmen<br />
weiter aufgeweicht wird. In den vergangenen Jahren<br />
haben Gesetzgeber und Interessengruppen<br />
unterschiedliche Vorschläge zur Änderung des Hatch-<br />
Waxman Act vorgelegt, um die Vermarktung von<br />
generischen Versionen von Markenarzneimitteln weiter<br />
zu beschleunigen. Sollte einer dieser Vorschläge<br />
Gesetzeskraft erlangen, könnte dies die Wirksamkeit<br />
des Patent- und aufsichtsrechtlichen Schutzes durch die<br />
derzeitige Rechtsprechung reduzieren und wesentliche<br />
nachteilige Auswirkungen auf die Umsätze der davon<br />
betroffenen Produkte haben. Außerdem ist der Umfang<br />
des Patenschutzes von Land zu Land unterschiedlich.<br />
In einigen Ländern ist der Patentschutz erheblich<br />
schwächer als in den Vereinigten Staaten oder der<br />
Europäischen Union.<br />
Einige Länder erleichtern insbesondere den Wettbewerb<br />
durch Generika-Hersteller, die andernfalls erst<br />
viele Jahre später in der Lage wären, konkurrierende<br />
Produkte auf den Markt zu bringen.
Unsere pharmazeutischen Produkte unterliegen den<br />
Grenzen des Patentschutzes und dem Exklusivrecht<br />
gemäß dem zuvor dargestellten Hatch-Waxman Act und<br />
können durch Generika, die später entsprechend dem<br />
beschleunigten Verfahren der FDA zugelassen werden,<br />
einem höheren Wettbewerbsrisiko ausgesetzt sein. Der<br />
Verlust eines wirksamen Patentschutzes für eines oder<br />
mehrerer unserer Produkte könnte zu erheblichen<br />
Umsatzverlusten führen und sich nachteilig auf unser<br />
Betriebsergebnis in der Zukunft auswirken. Derzeit<br />
sind wir in Rechtsstreitigkeiten verwickelt, in denen<br />
die Wirksamkeit von Patenten für eine Reihe von<br />
Produkten angefochten wird. Außerdem kann unter<br />
Umständen für die Zukunft mit weiteren Verfahren<br />
dieser Art gerechnet werden. Siehe Kapitel 2.<br />
„Geschäftsaktivitäten des Konzerns und Aussichten –<br />
Marketing und Vertrieb – Geistiges Eigentum“ bezüglich<br />
der Beschreibung des Schutzumfangs für Patente und<br />
Datenexklusivität unserer Hauptprodukte in den<br />
Vereinigten Staaten, einschließlich der erwarteten<br />
Ablauffristen für einige strategische Markenprodukte;<br />
siehe außerdem Kapitel 4. „Bericht des Vorstands –<br />
Konzernabschluss“ unter Ziffer 25 („Haftungsverhältnisse<br />
und sonstige finanzielle Verpflichtungen“)<br />
bezüglich der Beschreibung einer Patentstreitigkeit<br />
hinsichtlich Allegra, unseres bestverkauften Produkts<br />
zur Behandlung jahreszeitbedingter Allergien, sowie<br />
Rilutek, zur Behandlung von amyotropher Lateralsklerose.<br />
Durch Rechtsstreitigkeiten über Patentverstöße<br />
können bestimmte Produkte Ungewissheiten<br />
ausgesetzt werden, die sich nachteilig auf unsere<br />
Wachstumsaussichten und unser Betriebsergebnis<br />
auswirken könnten.<br />
Im Laufe der Entdeckung und Entwicklung neuartiger<br />
Produkte bzw. neuer Indikationen, Darreichungsformen<br />
und Verabreichungsmethoden sowie sonstiger<br />
Innovationen können wir Klagen seitens Dritter<br />
wegen Verletzung eines oder mehrerer ihrer Patente<br />
ausgesetzt sein. Diese Klagen können langwierige<br />
Verfahren auslösen, die gewöhnlich mit komplexen<br />
Fragen einhergehen, wie beispielsweise der Frage,<br />
ob spezifische Prozesse oder Stoffe tatsächlich<br />
patentierbar sind, ob die jeweiligen Patente wirksam<br />
erteilt wurden, ob die einzelnen Rechtsansprüche aus<br />
wirksamen Patenten durchsetzbar sind, und ob das<br />
angefochtene Produkt durchsetzbare Rechte aus<br />
wirksamen Patenten verletzt. Die Rechtsanwaltskosten<br />
im Falle eines solchen Verfahrens sind hoch, und wenn<br />
wir wegen Verstoßes gegen Patentrechte rechtskräftig<br />
verurteilt werden, könnten wir zur Zahlung hoher<br />
Schadenersatzleistungen herangezogen werden<br />
und/oder müssten erhebliche Einschränkungen<br />
oder Verbote bezüglich unserer Vermarktungs- bzw.<br />
sonstiger Nutzungsrechte für das strittige Produkt<br />
hinnehmen. Die Geltendmachung von Patentrechtsverletzungen<br />
kann die Zulassung und Einführung von<br />
Produkten unserer Pipeline verhindern oder, im Falle<br />
einer erfolgreichen Verteidigung, erheblich verzögern.<br />
Dies könnte sich nachteilig auf unsere Wachstumserwartungen<br />
auswirken, und es könnte für uns schwierig<br />
werden, unsere Erträge auf dem aktuellen Niveau zu<br />
halten.<br />
Eine Veränderung des Vermarktungsstatus bzw.<br />
des Wettbewerbsumfelds von Allegra und anderen<br />
strategischen Marken könnte sich nachteilig auf unser<br />
Betriebsergebnis auswirken.<br />
Allegra, im Jahr 2002 unser bestverkauftes Produkt,<br />
könnte nach Ablauf des Patents und des Exklusivrechts<br />
konkurrierenden billigeren Generika-Versionen oder<br />
rezeptfreien Versionen von Allegra oder von konkurrierenden<br />
Produkten ausgesetzt sein. Rezeptfreie<br />
Arzneimittel und Generika werden in der Regel<br />
deutlich billiger angeboten als verschreibungspflichtige<br />
Markenarzneimittel. Wenn Allegra oder eines seiner<br />
Konkurrenzprodukte als Generika verkauft oder als<br />
rezeptfreie Arzneimittel eingestuft würden, könnte<br />
Allegra unter verschäften Wettbewerbsdruck geraten,<br />
was unter Umständen sehr schnell erheblich<br />
nachteilige Auswirkungen auf unser zukünftiges<br />
Betriebsergebnis haben könnte. Das US-Patent für den<br />
aktiven Wirkstoff in Allegra ist ausgelaufen. Das in den<br />
USA bestehende Exklusivrecht für Allegra in Kapselform<br />
endet im dritten Quartal 2003.<br />
BERICHT DES VORSTANDS 185
Nach Erhalt einer Petition („Citizen’s Petition“) von<br />
mehreren Managed-Care-Organisationen hat eine<br />
Mehrheit der Mitglieder eines die FDA beratenden<br />
Ausschusses im Mai 2001 die Empfehlung<br />
ausgesprochen, Allegra und zwei weitere mit Allegra<br />
im Wettbewerb stehende Produkte von der Verschreibungspflicht<br />
zu befreien und als nicht verschreibungspflichtige<br />
Produkte einzuordnen. Die FDA hat zu dieser<br />
Empfehlung bislang nicht öffentlich Stellung<br />
genommen. Es kann derzeit nicht eingeschätzt werden,<br />
ob und welche Maßnahmen die FDA in Reaktion auf<br />
die Empfehlung des Ausschusses treffen könnte.<br />
Allerdings befreite die FDA im November 2002 Claritin,<br />
eines dieser drei konkurrierenden Arzneimittel, auf<br />
Verlangen des Herstellers von der Verschreibungspflicht<br />
und stufte das Arzneimittel als nicht verschreibungspflichtiges<br />
Produkt ein. Daraufhin wurde mit der<br />
Vermarktung der rezeptfreien Versionen von Claritin<br />
begonnen. Darüber hinaus wurde Aventis davon<br />
unterrichtet, dass fünf im Generika-Bereich<br />
operierende Pharmaunternehmen die Zulassung zur<br />
Vermarktung von Generika-Versionen von Allegra-<br />
Produkten in den USA beabsichtigen. Aventis hat gegen<br />
drei dieser Unternehmen Klage wegen Patentverletzung<br />
eingereicht und erwägt die Einleitung rechtlicher<br />
Schritte gegen die anderen zwei Unternehmen.<br />
Siehe Kapitel 2. „Geschäftsaktivitäten des Konzerns<br />
und Aussichten – Marketing und Vertrieb – Geistiges<br />
Eigentum“ sowie Kapitel 4. „Bericht des Vorstands –<br />
Risikofaktoren – Rechtliche Risiken“ für weitere<br />
Informationen.<br />
In Zusammenhang mit Arava, das 2002 einen Umsatz<br />
von € 271 Millionen erzielte, wurde bei der FDA im<br />
März 2002 von der US-Verbrauchergruppe Public<br />
Citizen eine „Citizen’s Petition“ eingereicht. Ziel der<br />
Petition ist es, Arava wegen angeblicher schwerer<br />
Nebenwirkungen, insbesondere selten auftretender<br />
Leberschäden, die Marktzulassung zu entziehen.<br />
Obschon es Verdachtsmeldurgen über mögliche<br />
Nebenwirkungen, darunter auch schwere Nebenwirkungen,<br />
gegeben hat, ist es dennoch schwierig, die<br />
Ursachen dafür festzustellen, da viele Patienten<br />
mit rheumatoider Arthritis mehrere Medikamente<br />
186 BERICHT DES VORSTANDS<br />
einnehmen und andere ernsthafte Erkrankungen<br />
haben. In der Packungsbeilage von Arava wird seit<br />
einiger Zeit vor möglichen Nebenwirkungen auf die<br />
Leber gewarnt und regelmäßige Überprüfung der<br />
Leberenzyme empfohlen. Wir sind der Auffassung, dass<br />
Arava bei vorschriftsmäßiger Anwendung ein sicheres<br />
und wirksames Medikament ist. Dennoch könnte<br />
es wesentliche nachteilige Auswirkungen auf unsere<br />
Produktumsätze haben, wenn die FDA der Petition<br />
stattgibt. Im März 2003 hat ein die FDA beratender<br />
Ausschuss, der das Sicherheitsprofil von Arava<br />
untersucht hat, einstimmig entschieden, dass Arava<br />
für seine derzeitigen Indikationen ein positives<br />
Nutzen/Risiko-Verhältnis aufweist.<br />
Andere strategische Marken wie Lovenox, Taxotere<br />
und Delix/Tritace/Triatec könnten künftig ebenfalls<br />
dem Wettbewerb von Generika ausgesetzt sein. Siehe<br />
Kapitel 2. „Geschäftsaktivitäten des Konzerns und<br />
Aussichten – Marketing und Vertrieb – Geistiges<br />
Eigentum“ sowie Kapitel 4. „Bericht des Vorstands –<br />
Erläuterungen zum Konzernabschluss – Kerngeschäft:<br />
Finanzinformationen und vergleichende Analyse<br />
der Geschäftsjahre 2002 und 2001“ für weitere<br />
Informationen.<br />
Die geplanten Veräußerungen der Aktivitäten<br />
außerhalb des Kerngeschäfts werden es<br />
möglicherweise nicht erlauben, die Schulden im<br />
vorgesehenen Zeitrahmen abzubauen.<br />
Eine wesentliche Komponente unserer Strategie,<br />
Aventis als einen reinen Pharmakonzern zu<br />
positionieren, ist die Veräußerung unserer restlichen<br />
nicht-strategischen und industriellen Aktivitäten. Im<br />
Jahr 2002 schlossen wir die Veräußerung unseres<br />
Anteils an Aventis CropScience an die Bayer AG sowie<br />
die Veräußerung unseres Tierernährungsgeschäfts an<br />
CVC Capital Partners ab. Bereits im Dezember 2000 war<br />
vereinbart worden, die Beteiligung von Aventis an der<br />
Wacker-Chemie GmbH in zwei Stufen an die Familie<br />
Wacker zu veräußern. Die erste Stufe wurde im Januar<br />
2001 durchgeführt. Derzeit laufen Verhandlugen mit<br />
den Erwerbern über Bedingungen und Termine für die<br />
zweite Veräußerungsstufe. Wir können jedoch nicht mit
Sicherheit voraussagen, ob die Transaktion zum<br />
Abschluss gebracht wird oder ob diese gemäß den<br />
derzeit vorgesehenen Bedingungen bzw. dem<br />
geplanten Zeitrahmen abgeschlossen wird. Wenn<br />
diese Veräußerung letzten Endes nicht zum Abschluss<br />
kommt, können wir hinsichtlich der finanziellen<br />
Bedingungen und des Zeitrahmens unserer<br />
Veräußerung des restlichen Anteils an Wacker bei<br />
späteren Verkaufstransaktionen keine sicheren<br />
Angaben machen. Eine Verringerung bzw. Verzögerung<br />
bei der Realisierung des damit verbundenen Erlöses<br />
hätte eine Verschiebung des geplanten Schuldenabbaus<br />
und demnach eine verlängerte Konsolidierung des<br />
Ergebnisses von Wacker in unserem Abschluß sowie<br />
eine Verzögerung der Positionierung von Aventis als<br />
reinem Pharmakonzern zur Folge. Des Weiteren<br />
können wir keine verbindlichen Aussagen über die<br />
finanziellen Bedingungen und den Zeitrahmen bei der<br />
Veräußerung unserer restlichen nicht-strategischen<br />
Aktivitäten machen.<br />
Der Einsatz biologisch gewonnener Bestandteile<br />
kann auf Ablehnung seitens der Verbraucher stoßen,<br />
was sich nachteilig auf unseren Umsatz auswirken<br />
und erhebliche Kosten verursachen könnte.<br />
Entsprechend der Industriepraxis produzieren wir<br />
unsere Blutplasmaprodukte, Impfstoffe und viele<br />
unserer verschreibungspflichtigen pharmazeutischen<br />
Produkte mit Bestandteilen, die aus menschlichem,<br />
tierischem oder pflanzlichem Gewebe gewonnen<br />
werden. Die meisten dieser Produkte können – wenn<br />
überhaupt - nicht wirtschaftlich mit synthetischen<br />
Bestandteilen hergestellt werden. Wir unterziehen<br />
unsere Produkte, die diese Bestandteile enthalten,<br />
umfangreichen Tests und halten sie für sicher. In<br />
der Vergangenheit sind Fälle aufgetreten, in denen<br />
behauptet wird, dass der Einsatz von biologisch<br />
gewonnenen Bestandteilen durch Aventis oder unsere<br />
Wettbewerber eine reelle oder theoretische Quelle für<br />
Gesundheitsschäden, einschließlich Infektionen oder<br />
allergische Reaktionen, darstellt. Derartige Vorwürfe<br />
haben gelegentlich zu Schadensersatzforderungen und<br />
einer erhöhten allgemeinen Abneigung gegen solche<br />
Bestandteile seitens der Verbraucher geführt. Sollten<br />
umfangreiche Schadensersatzansprüche wegen Gesundheitsschäden<br />
geltend gemacht werden, die durch ein<br />
Produkt hervorgerufen werden, in dem biologisch<br />
gewonnene Bestandteile enthalten sind, können uns<br />
möglicherweise hohe Kosten durch Rechtsstreitigkeiten,<br />
Rückruf von Produkten, Ergreifen zusätzlicher<br />
Sicherheitsmaßnahmen, Produktionsverzögerungen,<br />
Investitionen in Verbraucherschulungen und<br />
- informationen und die Entwicklung von synthetischen<br />
Ersatzstoffen für Bestandteile biologischen Ursprungs<br />
entstehen.<br />
Umfangreiche Produkthaftungsklagen können, wenn<br />
sie Erfolg haben, einen nachteiligen Einfluss auf unser<br />
Finanzergebnis haben.<br />
In der Vergangenheit waren Pharmaunternehmen<br />
erheblichen Schadensersatzansprüchen wegen eines<br />
angeblichen Zusammenhangs mit dem Einsatz ihrer<br />
Produkte ausgesetzt. Wir sind in eine Reihe solcher<br />
Schadensersatzklagen involviert. Die Verurteilung zu<br />
Schadenersatzleistungen, Vergleichszahlungen sowie<br />
Rechtsanwalts- und Prozesskosten in derartigen<br />
Produkthaftungsklagen könnte sich – in dem Umfang,<br />
der nicht durch Versicherungen abgedeckt ist –<br />
nachteilig auf unser Betriebsergebnis und unseren Cash<br />
Flow sowie auf die Finanzlage von Aventis auswirken.<br />
Siehe Kapitel 4. „Bericht des Vorstands – Konzernabschluss“<br />
unter Ziffer 25 („Haftungsverhältnisse und<br />
sonstige finanzielle Verpflichtungen“) für nähere<br />
Informationen über die Produkthaftungsstreitigkeiten,<br />
an denen Aventis beteiligt ist.<br />
Aventis kann unter Umständen im Rahmen von<br />
Rechtsstreitigkeiten und behördlichen Ermittlungen<br />
im Zusammenhang mit Kartellrechtsverstößen<br />
und/oder Preisfestsetzungs- und Vermarktungsmethoden<br />
haftbar gemacht werden.<br />
Aventis und einige ihrer Tochtergesellschaften sind<br />
Ermittlungen seitens verschiedener Regierungsbehörden<br />
ausgesetzt und sind Beklagte in einer Anzahl<br />
von Kartellrechts- oder Preisfestsetzungs- und<br />
Vermarktungsverfahren, darunter Ermittlungen wegen<br />
BERICHT DES VORSTANDS 187
angeblich zu geringer Erstattungszahlungen an die<br />
US-Gesundheitsprogramme. Da in vielen dieser<br />
Verfahren nicht quantifizierter Schadensersatz, auch<br />
Schadensersatz in dreifacher Höhe und Strafschadensersatz<br />
in erheblichem Umfang geltend gemacht<br />
werden, ist es möglich, dass daraus resultierende<br />
Verpflichtungen die Finanzlage, die Ertragslage oder<br />
den Cash Flow von Aventis nachteilig beeinträchtigen<br />
könnten. Im schlimmsten Falle könnte es zum<br />
Ausschluss von Aventis von der Teilnahme an den<br />
US-Gesundheitsprogrammen kommen.<br />
Für weitere Informationen hierzu siehe Kapitel 4.<br />
„Bericht des Vorstands – Konzernabschluss“ unter Ziffer<br />
25 („Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle<br />
Verpflichtungen – Cardizem Kartellrechtsverfahren –<br />
Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf Cipro – Kartellrechtsverfahren<br />
im Pharmabereich – Verfahren wegen<br />
Kartellrechtsverletzungen in Brasilien – Vitamin<br />
Kartellverfahren – Methionin Kartellverfahren –<br />
Ermittlungsverfahren wegen Preisfestsetzungs- und<br />
Vermarktungsmethoden – Sammelklagen zu Preisfestsetzungs-<br />
und Vermarktungsfragen“) sowie in diesem<br />
Kapitel „Risikofaktoren“ den Abschnitt „Rechtliche<br />
Risiken“.<br />
Aventis hat die Verantwortung für Streitfälle und<br />
Verbindlichkeiten, die Aventis CropScience und<br />
StarLink Mais betreffen, behalten, was sich nachteilig<br />
auf unser Finanzergebnis und unser Firmenimage<br />
auswirken könnte.<br />
Infolge von Berichten, dass Spuren des in der<br />
Maissorte StarLink vorkommenden Proteins Cry9C in<br />
Lebensmitteln für Menschen entdeckt wurden, ist die<br />
frühere Aventis Tochtergesellschaft Aventis CropScience<br />
Forderungen und Klagen auf Schadenersatz und auf<br />
Erstattung von Kosten und entgangenem Gewinn<br />
seitens Pflanzenzüchtern, Getreidehändlern, der<br />
verarbeitenden Industrie und Lebensmittelunternehmen<br />
ausgesetzt. Zudem wurden in Zusammenhang<br />
mit StarLink in den Vereinigten Staaten mehrere<br />
Klagen auf Schadensersatz und Strafschadensersatz -<br />
einschließlich verschiedener bisher nicht zugelassener<br />
188 BERICHT DES VORSTANDS<br />
Sammelklageverfahren - gegen Aventis CropScience<br />
und deren Tochterunternehmen sowie weitere Beklagte<br />
eingeleitet – siehe Kapitel 4. „Bericht des Vorstands –<br />
Konzernabschluss“ unter Ziffer 25 („Haftungsverhältnisse<br />
und sonstige finanzielle Verpflichtungen –<br />
Prozessrisiken – Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf<br />
StarLink“). In Zusammenhang mit der Veräußerung<br />
von Aventis CropScience an die Bayer AG hat Aventis<br />
die Zuständigkeit für Altverbindlichkeiten im<br />
Zusammenhang mit StarLink für alle damit<br />
verbundenen Fragen behalten.<br />
Für weitere Informationen siehe Kapitel 4. „Bericht<br />
des Vorstands – Konzernabschluss“ unter Ziffer 25<br />
(„Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle<br />
Verpflichtungen“) sowie in diesem Kapitel „Risikofaktoren“<br />
den Abschnitt „Rechtliche Risiken – Rechtsstreitigkeiten<br />
in Bezug auf StarLink“.<br />
Aventis ist möglichen Umweltverbindlichkeiten<br />
aus gegenwärtigen oder ehemaligen Aktivitäten<br />
und Einrichtungen ausgesetzt.<br />
Aventis ist möglichen Umweltverbindlichkeiten<br />
sowohl aus gegenwärtigen als auch aus ehemaligen<br />
Aktivitäten und Einrichtungen ausgesetzt. Aventis und<br />
ihre Tochtergesellschaften sind Umweltverbindlichkeiten<br />
an einigen gegenwärtig oder vormals eigenen,<br />
gepachteten oder von Dritten betriebenen Standorten<br />
sowie Standorten in den Vereinigten Staaten ausgesetzt.<br />
Einige Tochtergesellschaften von Aventis wurden als<br />
„möglicherweise verantwortliche Beteiligte“ oder<br />
deren Entsprechung unter den Bestimmungen des<br />
U.S. Comprehensive Environmental Response,<br />
Compensation and Liability Act von 1980 (dem<br />
sogenannten „Superfund“) und ähnlichen Gesetzen<br />
in den Vereinigten Staaten und in anderen Ländern<br />
eingestuft. Im Rahmen von gesetzlichen oder<br />
vertraglichen Verpflichtungen werden Aventis und/oder<br />
ihre Tochtergesellschaften für bestimmte Umweltverbindlichkeiten<br />
an ihren jetzigen Standorten und an<br />
einigen desinvestierten oder zu desinvestierenden<br />
Standorten verantwortlich bleiben. Es können ebenfalls<br />
Umweltschäden vorliegen, die durch unsere Aktivitäten
verursacht worden sind, von denen wir derzeit noch<br />
keine Kenntnis haben. Umweltverpflichtungen unter<br />
Einschluss von Sanierungsmaßnahmen, welche<br />
nach der Umweltgesetzgebung einiger Staaten<br />
ggf. erforderlich sind, können eine sehr nachteilige<br />
Auswirkung auf unser Betriebsergebnis haben.<br />
Insbesondere unsere Rückstellungen für diese<br />
Verpflichtungen können sich als unzureichend<br />
erweisen, wenn die Annahmen, die wir für die Bildung<br />
dieser Rückstellungen zugrunde gelegt haben, sich als<br />
nicht richtig herausstellen oder wenn wir für weitere<br />
Umweltverstöße, die derzeit noch nicht bekannt sind,<br />
haftbar gemacht werden. Des Weiteren können wir im<br />
Rahmen zukünftiger Umwelt-, Sicherheits- und Gesundheitsgesetze<br />
und deren jeweiliger Durchsetzung in der<br />
Zukunft neuen oder höheren Haftungsrisiken in<br />
Verbindung mit unseren Aktivitäten ausgesetzt sein, die<br />
ebenfalls auf die Aktivitäten Anwendung finden, die<br />
Aventis in der Vergangenheit in Befolgung der damals<br />
geltenden Gesetze und Bestimmungen ausgeübt hat.<br />
Aus der Befolgung dieser Gesetze können uns<br />
beträchtliche Kosten und Belastungen entstehen, die<br />
sich negativ auf unser Geschäft und auf unser Betriebsergebnis<br />
auswirken können.<br />
Für weitere Informationen siehe Kapitel 4. „Bericht<br />
des Vorstands – Konzernabschluss“ unter Ziffer 25<br />
(„Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle<br />
Verpflichtungen – Umweltrisiken“) sowie den Nachhaltigkeitsbericht<br />
2002.<br />
Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und<br />
Umweltrisiken können sich als unzureichend<br />
herausstellen<br />
Aventis bildet Rückstellungen, um eventuell<br />
auftretende Kosten und Verbindlichkeiten in<br />
Verbindung mit Rechtsstreitigkeiten und Umweltrisiken<br />
abzudecken. Wir sind der Ansicht, dass solche Rückstellungen<br />
(zusammen mit Versicherungsleistungen in<br />
Fällen, in denen unsere Verbindlichkeiten durch<br />
Versicherungen abgedeckt sind) aufgrund der<br />
derzeitigen Sachlage und Umstände, unserer früheren<br />
Erfahrung mit ähnlichen Fällen, der Anzahl der Klagen<br />
sowie der erwarteten Kosten für Abwicklung,<br />
Verteidigung und, in manchen Fällen, Beilegung<br />
solcher Klagen eine ausreichende Deckung für im<br />
Wesentlichen alle Kosten und Schadensersatzansprüche<br />
gegen uns darstellen. Diese Rückstellungen werden<br />
regelmäßig auf ihre Angemessenheit überprüft und<br />
können angepasst werden, wenn wir der Ansicht sind,<br />
dass die Entwicklungen dies erfordern. Wir können<br />
jedoch nicht mit Sicherheit vorhersagen, ob unsere<br />
Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und<br />
Umweltrisiken in angemessener Höhe gebildet<br />
worden sind oder ob Schadensersatzansprüche in<br />
Zusammenhang mit solchen Angelegenheiten aus<br />
unseren Versicherungen in voller Höhe rückerstattet<br />
werden.<br />
Für weitere Informationen siehe Kapitel 4. „Bericht<br />
des Vorstands – Konzernabschluss“ unter Ziffer 25<br />
(„Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle<br />
Verpflichtungen – Umweltrisiken“) sowie in diesem<br />
Kapitel „Risikofaktoren“ den Abschnitt „Rechtliche<br />
Risiken“.<br />
Wechselkursschwankungen und starke Abwertungen<br />
können unser Betriebsergebnis und unsere<br />
Vermögenswerte außerhalb der Eurozone<br />
beeinflussen.<br />
Da ein großer Teil unserer Umsätze und Verbindlichkeiten<br />
nicht auf Euro, unsere Berichtswährung, lautet,<br />
sind wir bei der Umrechnung aus diesen anderen<br />
Währungen Wechselkursschwankungen ausgesetzt.<br />
Diese Währungsschwankungen und insbesondere die<br />
Schwankungen des Euro gegenüber dem US-Dollar,<br />
dem Britischen Pfund und dem Japanischen Yen<br />
können einen wesentlichen Einfluss auf unser Betriebsergebnis<br />
haben. Die Ursache dieser Effekte kann die<br />
Euro-Umrechnung von Transaktionen, die in anderen<br />
Währungen getätigt wurden, sein oder aber die<br />
Tatsache, dass die Erträge und Aufwendungen in<br />
Zusammenhang mit bestimmten Transaktionen oder<br />
Aktivitäten in verschiedenen Währungen angegeben<br />
sind.<br />
BERICHT DES VORSTANDS 189
Abhängigkeit von Führungskräften und qualifiziertem<br />
Forschungspersonal<br />
Der Erfolg von Aventis hängt entscheidend von dem<br />
Beitrag der Führungskräfte und des Forschungspersonals<br />
ab. Der Wettbewerb um qualifiziertes Personal<br />
in unserem Geschäftsfeld ist erheblich. Möglicherweise<br />
ist Aventis nicht in der Lage, mit den notwendigen<br />
Fähigkeiten und Kenntnissen ausgestattetes Personal<br />
zu finden und zu halten. Wenn Aventis bestimmte<br />
Führungskräfte oder bestimmte Mitarbeiter der<br />
Forschung mit Schlüsselfunktionen verlieren würde,<br />
könnte dies der Geschäftsaktivität schaden.<br />
Risiken im Zusammenhang<br />
mit unseren Geschäftsaktivitäten<br />
Aventis ist einem starken Wettbewerb ausgesetzt und<br />
unterliegt Kontrollen der Aufsichtsbehörden, die<br />
unsere Fähigkeit, neue Produkte auf den Markt zu<br />
bringen, beeinträchtigen oder die Rentabilität neuer<br />
oder bestehender Produkte beschränken bzw.<br />
verringern können.<br />
Die Hauptmärkte der pharmazeutischen Produkte<br />
von Aventis sind die Länder der Europäischen Union<br />
und die Vereinigten Staaten, wobei der größte<br />
Restumsatz im Raum Asien/Pazifik, insbesondere in<br />
Japan, und in Lateinamerika erzielt wird. Diese Märkte<br />
unterliegen einem intensiven Wettbewerb und<br />
intensiven Kontrollen der Aufsichtsbehörden.<br />
Intensiver Wettbewerb. Aventis agiert in einem starken<br />
globalen Wettbewerbsumfeld, das durch intensiven<br />
Wettbewerb von verschreibungspflichtigen Markenarzneimitteln<br />
von Mitbewerbern, billigeren verschreibungspflichtigen<br />
Generika-Versionen und rezeptfrei<br />
erhältlichen Produkten gekennzeichnet ist. Unsere<br />
Hauptwettbewerber sind große internationale Kapitalgesellschaften<br />
mit beträchtlichen Ressourcen, deren<br />
Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten unter<br />
Umständen besser oder effektiver als unsere finanziert<br />
oder deren Produkte wirksamer sein könnten oder<br />
effektiver vermarktet und verkauft werden könnten als<br />
190 BERICHT DES VORSTANDS<br />
unsere Produkte. Mit der Einführung neuer Produkte<br />
oder dem Ablauf des Patentschutzes könnten unsere<br />
Produkte überholt oder preislich nicht mehr wettbewerbsfähig<br />
sein. Durch das Bestreben der Wettbewerber, ihre<br />
Marktposition zu festigen und den sich verändernden<br />
Marktbedingungen gerecht zu werden, hat in den<br />
letzten Jahren eine Welle der Konsolidierung in der<br />
Pharma-Industrie stattgefunden. Aggressive Preispolitik<br />
und alternative Produkte, die von den Mitbewerbern<br />
angeboten werden, können die Marktdurchdringung<br />
und die Ertragskraft bestehender und neuer Produkte<br />
von Aventis einschränken oder vermindern.<br />
Kontrollen der Aufsichtsbehörden. Wie andere<br />
Pharmaunternehmen unterliegt auch Aventis<br />
vielfachen Kontrollen der Aufsichtsbehörden in Bezug<br />
auf die Entwicklung, Prüfung, Zulassung, Herstellung<br />
und Vermarktung ihrer Produkte. Zur Vermarktung<br />
eines pharmazeutischen Produkts in einem<br />
bestimmten Land oder zur Herstellung dieses Produkts<br />
in einer bestimmten Produktionsanlage müssen wir<br />
beispielsweise die Genehmigung durch die entsprechenden<br />
zuständigen Behörden erhalten und aufrecht<br />
erhalten. In unseren Hauptmärkten ist der Prozess zur<br />
Erteilung einer Genehmigung sehr langwierig und<br />
kostenintensiv. Zudem gibt es viele Faktoren, die sich<br />
nachteilig auf unsere Möglichkeiten zum Erhalt einer<br />
Marktzulassung für ein neues Produkt oder zur<br />
erfolgreichen Vermarktung bzw. Fortführung der<br />
Vermarktung eines zugelassenen Produktes auswirken<br />
könnten.<br />
Preisregulierung. Zusätzlich zum normalen Preiswettbewerb<br />
auf dem Markt sind die Preise für pharmazeutische<br />
Produkte in vielen Ländern staatlicher<br />
Regulierung oder staatlichem Druck unterworfen,<br />
wodurch unsere Umsatzerlöse beschnitten und<br />
Ressourcen, die beispielsweise für Forschungs- und<br />
Entwicklungsaktivitäten zur Verfügung stehen,<br />
reduziert werden könnten. Die Preisregulierung bei<br />
pharmazeutischen Produkten kann entweder durch<br />
formell staatliche Intervention erfolgen oder weil<br />
Regierungen oder Pharmaanbieter eines bestimmten<br />
Marktsegments in der Lage sind, einen erheblichen
Druck auf die Preise auszuüben. Preiskontrollen haben<br />
in verschiedenen Ländern unterschiedliche Wirkungsweisen<br />
und können zu großen Preisschwankungen<br />
zwischen den Märkten führen, wodurch die finanziellen<br />
Wachstumsvorteile und die Einführung neuer Produkte<br />
in bestimmten Märkten begrenzt werden.<br />
In den Vereinigten Staaten besteht für den Kongress<br />
derzeit ein erheblicher Druck, dem derzeitigen<br />
Versicherungsschutz im Rahmen des Medicare-<br />
Programms Leistungen für ambulant verordnete<br />
verschreibungspflichtige Arzneimittel hinzuzufügen.<br />
Wenn solche Leistungen gesetzlich verordnet werden,<br />
könnte die US-Regierung ihre enorme Kaufkraft dazu<br />
verwenden, um von Pharmaunternehmen Rabatte<br />
zu erhalten und damit de facto Preiskontrollen<br />
einzuführen. In Europa sehen viele Regierungen<br />
in Preiskontrollen für verschreibungspflichtige<br />
Arzneimittel eine Methode zur Senkung der Kosten im<br />
Gesundheitswesen. In Japan finden im Allgemeinen<br />
alle zwei Jahre Preissenkungsrunden statt. Viele<br />
Regierungen und private Anbieter von Gesundheitsfürsorge,<br />
wie Health-Maintenance-Organisationen,<br />
haben Erstattungsprogramme eingeleitet, die die<br />
Verwendung von generischen Arzneimitteln anstelle<br />
teureren Markenarzneimittel befürworten. In den<br />
USA wurden in praktisch allen Staaten Gesetze<br />
verabschiedet, nach denen es Apothekern gestattet ist<br />
oder sie dazu verpflichtet sind, Markenarzneimittel<br />
durch weniger teure Generika zu ersetzen. Wir können<br />
nicht mit Sicherheit voraussagen, dass Preiskontrollen<br />
und Preisdruck keine wesentlichen nachteiligen<br />
Auswirkungen auf unsere zukünftige Ertragslage haben<br />
werden. Für nähere Erläuterungen zu Fragen der<br />
staatlichen Aufsicht und der Preisgestaltung, die für<br />
Aventis gelten, siehe Kapitel 2. „Geschäftsaktivitäten<br />
des Konzerns und Aussichten – Preiskontrollen“.<br />
Verdachtsmeldungen könnten die Vermarktung von<br />
zugelassenen und erfolgreich vermarkteten Produkten<br />
beeinträchtigen.<br />
Nach der Zulassung und erfolgreichen Vermarktung<br />
eines Produktes könnte dieses aufgrund neu entdeckter<br />
Fakten bezüglich seiner Sicherheit und Wirksamkeit<br />
behördlichen Maßnahmen ausgesetzt sein. Gemäß den<br />
Vorschriften in den USA, der Europäischen Union und<br />
anderen Ländern sind Pharmaunternehmen und<br />
Anbieter für Gesundheitsfürsorge dazu verpflichtet,<br />
Verdachtsmeldungen in Verbindung mit dem Einsatz<br />
von vermarkteten Pharmaprodukten den Aufsichtsbehörden<br />
mitzuteilen. Maßnahmen, die aufgrund solcher<br />
Berichte durch die Behörden eingeleitet werden,<br />
könnten sich nachteilig auf die Vermarktung eines<br />
Produktes auswirken. Unter anderem könnten die<br />
Aufsichtsbehörden verlangen, die Etikettierung des<br />
Produktes zu ändern, um seine Einsatzmöglichkeiten<br />
zu beschränken, oder sogar die behördliche Zulassung<br />
des Produktes zurückziehen. Je nachdem welches<br />
Produkt davon betroffen wäre, könnten solche<br />
Maßnahmen wesentliche nachteilige Auswirkungen<br />
auf unseren Umsatz und unser Finanzergebnis haben.<br />
Risiken in Zusammenhang mit unseren Aktien und ADS<br />
Der Preis unserer ADS und der Wert von Dividenden<br />
in US-amerikanischen Dollar (USD) werden durch<br />
Wechselkursschwankungen zwischen USD und Euro<br />
beeinflusst.<br />
Unsere ADS werden an der New Yorker Börse in USD<br />
gehandelt. Da der wichtigste Handelsmarkt für die<br />
Aktien, die den ADS zugrunde liegen, der amtliche<br />
Handel (Premier Marché) an der Pariser Börse Euronext<br />
Paris S.A. ist, und sie dort in Euro notiert sind, ist auch<br />
der Wert der ADS von den Wechselkursschwankungen<br />
zwischen dem USD und dem Euro betroffen. Gibt der<br />
Euro-Wert gegenüber dem USD nach, so kann der Preis,<br />
zu dem unsere ADS gehandelt werden, ebenfalls fallen.<br />
Da alle von uns ausgewiesenen Dividenden in Euro<br />
angegeben werden, haben die Wechselkursschwankungen<br />
einen Einfluss auf den Gegenwert der an die<br />
Inhaber von ADS ausgezahlten Dividenden in USD.<br />
Siehe Abschnitt „– Wechselkursinformationen“ für<br />
weitere Informationen. Fällt der Euro-Wert gegenüber<br />
dem USD, so fällt verhältnismäßig hierzu auch der<br />
Gegenwert in USD bei den Dividenden.<br />
BERICHT DES VORSTANDS 191
Inhaber von ADS könnten möglicherweise die Vorzugszeichnungsrechte<br />
aus den Aktien, die den ADS zugrunde<br />
liegen, nicht ausüben.<br />
Nach französischem Recht verfügen die Aktionäre über<br />
Vorzugszeichnungsrechte (droits préférentiels de<br />
souscription) zur Zeichnung neuer Aktien oder anderer<br />
Wertpapiere, die ihnen direkt oder indirekt Rechte zum<br />
anteilsmäßigen Kauf weiterer Aktien verleihen. Die<br />
Aktionäre können auf ihre Vorzugszeichnungsrechte im<br />
Hinblick auf ein spezifisches Angebot entweder einzeln<br />
oder kollektiv – im Rahmen des außerordentlichen<br />
Teils einer Hauptversammlung - verzichten. Vorzugszeichnungsrechte<br />
sind während des für ein bestimmtes<br />
Aktienangebot gültigen Zeichnungszeitraums<br />
übertragbar, soweit auf dieses konkretisierte Recht<br />
nicht verzichtet worden ist. Sie können im amtlichen<br />
Handel (Premier Marché) an der Euronext Paris S.A.<br />
gehandelt werden. Besitzer von ADS in den USA können<br />
keine Vorzugszeichnungsrechte für Aktien ausüben,<br />
welche ihren ADS zugrunde liegen, wenn keine<br />
Zulassung gemäß dem U.S. Securities Act von 1933 für<br />
besagte Rechte und die betreffenden Aktien wirksam<br />
ist oder keine Befreiung von diesen Zulassungsauflagen<br />
vorliegt. Aventis beabsichtigt, anlässlich eines jeden<br />
Zeichnungsangebots die Kosten und die potenziellen<br />
Verpflichtungen in Zusammenhang mit einem<br />
derartigen Zulassungsantrag sowie die hiermit<br />
verbundenen indirekten Vorteile, die den ADS<br />
zugrunde liegen, durch die ADS Inhaber sowie alle<br />
anderen Faktoren, die wir zu diesem Zeitpunkt für<br />
angemessen halten, zu bewerten, um über einen<br />
solchen Zulassungsantrag zu entscheiden. Wir können<br />
nicht garantieren, dass besagte Zulassung beantragt<br />
wird, und dass diese, wenn sie beantragt wird, auch<br />
gewährt wird. Wenn keine Vorzugszeichnungsrechte<br />
seitens eines Besitzers von ADS ausgeübt werden<br />
können, wird die Citibank N.A. als Depotbank, insofern<br />
dies möglich ist, diese Vorzugszeichnungsrechte des<br />
besagten Besitzers von ADS verkaufen und ihm den<br />
Nettoerlös aus diesem Verkauf auszahlen. Wenn die<br />
Depotbank bestimmt, dass die Vorzugszeichnungsrechte<br />
nicht verkauft werden können, so kann die<br />
192 BERICHT DES VORSTANDS<br />
Depotbank das Erlöschen der Vorzugszeichnungsrechte<br />
zulassen. In beiden Fällen wird die Beteiligung der<br />
Besitzer von ADS an Aventis verwässert. Im Falle, dass<br />
die Depotbank das Erlöschen der konkretisierten<br />
Vorzugszeichnungsrechte zulässt, können die Besitzer<br />
von ADS keinen Wert aus der Gewährung der Vorzugszeichnungsrechte<br />
schöpfen.<br />
Die Besitzer von ADS können dadurch, dass sie ADS<br />
anstelle von Stammaktien halten, zusätzlichen Risiken<br />
ausgesetzt sein.<br />
Da die Inhaber von ADS ihre Aktien nicht direkt halten,<br />
sind sie folgenden zusätzlichen Risiken ausgesetzt:<br />
- Im Falle einer Dividenden- oder anderen<br />
Ausschüttung kann der Inhaber von ADS einen Teil des<br />
Wertes oder den Gesamtwert der Gewinnausschüttung<br />
verlieren, wenn die Wechselkurse während eines<br />
Zeitraums schwanken, in dem die Depotbank eine<br />
Fremdwährung nicht in Dollar umrechnen kann.<br />
Es kann nicht garantiert werden, dass die Depotbank<br />
jede Währung zu einem bestimmten Wechselkurs<br />
umrechnen oder Eigentum, Rechte, Aktien oder andere<br />
Wertpapiere zu einem bestimmten Preis verkaufen<br />
kann, oder dass derartige Transaktionen innerhalb<br />
eines bestimmten Zeitraums abgeschlossen werden<br />
können.<br />
- Für die Abstimmung bei Hauptversammlungen<br />
werden die Inhaber von ADS, die nicht in den Büchern<br />
der Depotbank eingetragen sind, aufgefordert, ihre ADS<br />
einige Tage vor der Hauptversammlung auf ein eigens<br />
zu diesem Zweck bei der Depotbank eingerichtetes<br />
Sperrkonto zu übertragen. Alle auf dieses Sperrkonto<br />
übertragenen ADS können während dieses Zeitraums<br />
nicht übertragen werden. Inhaber von ADS, die in den<br />
Büchern der Depotbank eingetragen sind, müssen<br />
die Depotbank anweisen, ihre ADS während dieses<br />
Zeitraums vor der Hauptversammlung nicht zu<br />
übertragen. Zu diesem Zweck müssen die Inhaber von<br />
ADS die Hauptversammlungsunterlagen rechtzeitig im<br />
voraus von der Depotbank erhalten, um diese<br />
Übertragungen durchführen bzw. Anweisung erteilen<br />
zu können. Es kann nicht garantiert werden, dass die<br />
Inhaber von ADS rechtzeitig die Abstimmungs-
unterlagen zur Erteilung der Abstimmungsweisungen<br />
an die Depotbank erhalten. Es kann möglich sein, dass<br />
die Inhaber von ADS oder die Personen, die ihre ADS<br />
über Broker, Händler oder andere Dritte halten,<br />
überhaupt nicht die Gelegenheit haben, ihr Stimmrecht<br />
auszuüben.<br />
- Es ist möglich, dass die Inhaber von ADS kein<br />
Exemplar sämtlicher Berichte von Aventis oder von<br />
der Depotbank erhalten. Es kann erforderlich sein,<br />
dass die Inhaber von ADS bei der Depotbank Einsicht<br />
in die erstatteten Berichte nehmen.<br />
- Der Depotvertrag könnte ohne Zustimmung der ADS<br />
Inhaber von der Depotbank oder von Aventis in für<br />
einen Inhaber der ADS nachteiliger Weise geändert<br />
oder aufgehoben werden.<br />
Versicherungen<br />
Aventis hat für den Konzern ein Versicherungskonzept<br />
vorgesehen, welches in Übereinstimmung mit den<br />
geltenden Bestimmungen weltweiten Deckungsschutz<br />
bei dessen Aktivitäten erlaubt. Der Konzern hat ein<br />
Versicherungsprogramm entwickelt, welches es erlaubt,<br />
weltweit die mit der Geschäftstätigkeit verbundenen<br />
Risiken abzudecken. Die einzelnen Policen versichern<br />
insbesondere Produkthaftungsrisiken sowie Sach- und<br />
Betriebsunterbrechungsschäden, Transportschäden und<br />
Haftpflichtrisiken. In dieses Programm ist eine 100 %-<br />
Tochtergesellschaft von Aventis mit Sitz in Dublin,<br />
Irland, eingebunden.<br />
Außerdem wurden verschiedene weitere Versicherungen<br />
abgeschlossen, soweit dies beispielsweise im<br />
Hinblick auf die lokale Gesetzgebung, im Hinblick auf<br />
eine bestimmte Geschäftstätigkeit oder im Hinblick<br />
auf andere besondere Umstände erforderlich war.<br />
Die Automobilversicherungen und Haftpflichtversicherungen<br />
werden auf lokaler Ebene entsprechend<br />
den jeweils geltenden gesetzlichen Bestimmungen<br />
abgeschlossen.<br />
MARKTRISIKO<br />
Zusätzliche Informationen zum Thema Marktrisiko<br />
finden Sie unter Kapitel 4. „Bericht des Vorstands –<br />
Konzernabschluss – Ziffer 17, 19 und 25 c, d, e, f, g“.<br />
Quantitative und qualitative Angaben<br />
über das Marktrisiko - Finanzinstrumente<br />
Aventis ist aufgrund seiner Handels- und Finanztransaktionen<br />
gewissen Marktrisiken ausgesetzt. Diese<br />
Marktrisiken bestehen vorwiegend aufgrund von<br />
Zins- und Wechselkursschwankungen.<br />
Aventis sichert sich mit Finanzderivaten gegen<br />
diese Marktrisiken ab. Aventis hält Positionen von<br />
Finanzderivaten lediglich in Verbindung mit Absicherungsstrategien.<br />
(Gemäß den US-amerikanischen<br />
Bilanzierungsgrundsätzen (FAS) 133 wurden bestimmte<br />
Absicherungsstrategien nicht als „Hedge accounting“<br />
klassifiziert.) Aventis steuert seine Währungs- und<br />
Zinsrisiken durch ein zentrales Treasury mit Absicherungsstrategien,<br />
die auf Konzernebene auf eigenen<br />
Marktprognosen basieren und auf Ebene der Tochtergesellschaften<br />
durch eine 100 %-ige Absicherung der fest<br />
kontrahierten Fremdwährungsforderungen und<br />
–verbindlichkeiten gekennzeichnet ist.<br />
Um die den Risikopositionen inhärente Volatilität zu<br />
steuern, setzt Aventis gemäß den von der Unternehmensführung<br />
vorgeschriebenen Richtlinien und<br />
Beschränkungen Derivate ein. Der Konzern verwendet<br />
die „Value at Risk“ (Risikowert)-Methode („VaR“), um<br />
die damit einhergehenden Risiken zu ermitteln. Mit<br />
Ausnahme eines kleinen Anteils von Transaktionen<br />
wurde der VaR-Wert von Aventis mit Hilfe der parametrischen<br />
Methode errechnet. Das gewählte Konfidenzintervall<br />
beträgt 95 % und die Haltedauer einen Tag. Alle<br />
mit Wechselkursen und Zinsen verbundenen Verluste<br />
wirken sich jeweils auf das Einkommen bzw. auf den<br />
Marktwert aus.<br />
Dieser „Value at Risk“-Wert stellt einen angemessenen<br />
Näherungswert des potenziellen Nettoverlustes dar,<br />
der unter ungünstigen Marktbedingungen mit den<br />
Finanzderivaten und den ihnen zugrunde liegenden<br />
BERICHT DES VORSTANDS 193
Transaktionen an einem bestimmten Tag verbunden<br />
sein kann.<br />
Der „Value at Risk“-Wert weist jedoch nicht den<br />
möglichen Maximalverlust- bzw. eventuell zu<br />
erwartenden Verlust auf. Die zukünftigen Gewinne<br />
und Verluste können von den Schätzwerten abweichen<br />
in Abhängigkeit von den tatsächlichen Schwankungen<br />
der Risikopositionen und Veränderungen im Finanzderivate-Portfolio<br />
von Aventis im betreffenden Zeitraum.<br />
Dessen ungeachtet kann die Unternehmensführung<br />
Maßnahmen ergreifen, um einen solchen potenziellen<br />
Verlust vor seinem Eintreten zu reduzieren.<br />
Instrumenten-Portfolio Aventis Konzern In Tausend €<br />
31. Dezember 2002<br />
Gesamt FX IR<br />
VaR VaR VaR<br />
Devisen (FX)-Portfolio 10 268 8 707 2 903<br />
Spezifisches Schulden-Portfolio 6 278 6 632 2 694<br />
Zins (IR)-Portfolio ohne Hedging – – –<br />
Gesamt 11 158 10 794 4 427<br />
194 BERICHT DES VORSTANDS<br />
31. Dezember 2001<br />
Gesamt FX IR<br />
VaR VaR VaR<br />
Devisen (FX)-Portfolio 38 919 38 870 246<br />
Spezifisches Schulden-Portfolio 20 350 14 984 14 087<br />
Zins (IR)-Portfolio ohne Hedging – – –<br />
Gesamt 56 779 53 837 14 164<br />
Für eine spezifische Option entschied sich Aventis für<br />
die Angabe einer Sensitivitätsgröße von € 4,0 Millionen<br />
zum 31. Dezember 2002 (€ 4,7 Millionen zum 31.<br />
Dezember 2001, € 2,0 Millionen zum 31. März 2002,<br />
€ 2,5 Millionen zum 30. Juni 2002, € 3,1 Millionen<br />
zum 30. September 2002).<br />
Der Unterschied zwischen dem gesamten VaR und der<br />
Summe der VaR-Werte aus Wechselkurs- und Zinsrisiken<br />
resultiert aus der Anwendung von Korrelations-<br />
Koeffizienten, die die Risikodiversifikation anzeigen.<br />
Instrumenten-Portfolio Aventis Konzern In Tausend €<br />
31. März 2002<br />
Gesamt FX IR<br />
VaR VaR VaR<br />
Devisen (FX)-Portfolio 16 654 16 669 38<br />
Spezifisches Schulden-Portfolio 15 641 12 641 8 145<br />
Zins (IR)-Portfolio ohne Hedging – – –<br />
Gesamt 31 594 28 993 8 148<br />
30. Juni 2002<br />
Gesamt FX IR<br />
VaR VaR VaR<br />
Devisen (FX)-Portfolio 18 309 18 307 85<br />
Spezifisches Schulden-Portfolio 10 458 11 651 4 508<br />
Zins (IR)-Portfolio ohne Hedging – – –<br />
Gesamt 28 108 29 498 4 504<br />
30. September 2002<br />
Gesamt FX IR<br />
VaR VaR VaR<br />
Devisen (FX)-Portfolio 23 187 23 250 161<br />
Spezifisches Schulden-Portfolio 6 890 7 141 5 107<br />
Zins (IR)-Portfolio ohne Hedging – – –<br />
Gesamt 28 043 29 640 5 182<br />
31. Dezember 2002<br />
Gesamt FX IR<br />
VaR VaR VaR<br />
Devisen (FX)-Portfolio 10 268 8 707 2 903<br />
Spezifisches Schulden-Portfolio 6 278 6 632 2 694<br />
Zins (IR)-Portfolio ohne Hedging – – –<br />
Gesamt 11 158 10 794 4 427<br />
Der Rückgang des VaR-Wertes im Laufe des Jahres<br />
2002 resultierte überwiegend aus dem Verkauf von<br />
Aventis CropScience, was neben anderen Faktoren zu<br />
einer deutlichen Reduzierung der Finanzschulden und<br />
von Kurssicherungsgeschäften gegen Wechselkursrisiken<br />
führte, sowie aufgrund von Veränderungen<br />
der Volatilität der Wechselkurse und Zinssätze der<br />
Hauptwährungen.
Wechselkursrisiko<br />
Aventis ist hauptsächlich Schwankungen des US-Dollars,<br />
des japanischen Yen und des britischen Pfunds<br />
gegenüber dem Euro, unserer Berichtswährung,<br />
ausgesetzt. Wir steuern das Nettorisiko für jede<br />
Währung (bei Abwesenheit lokaler Beschränkungen)<br />
zentral und richten uns dabei innerhalb genau<br />
definierter Grenzen, welche in den Aventis Treasury-<br />
Richtlinien festgelegt sind, nach eigenen Prognosen.<br />
Um das Nettowechselkursrisiko zu reduzieren, sichern<br />
wir einen Teil dieser Risiken vorwiegend mit liquiden<br />
Derivaten, wie Termin- oder Optionskontrakten ab,<br />
deren Laufzeit in der Regel weniger als sechs Monate<br />
beträgt.<br />
Zinssatzrisiko<br />
Das Zinssatzrisiko basiert hauptsächlich auf Verbindlichkeiten<br />
in US-Dollar und Euro. Aventis bestimmt die<br />
Anteile der variabel und der festverzinslichen Schulden<br />
an dem gesamten Schuldenportfolio und überprüft<br />
diese regelmäßig. Um die Risiken und Kosten der kurzund<br />
mittelfristigen Schulden so niedrig wie möglich<br />
zu halten, setzen wir Zinsderivate wie Zinsswaps und<br />
währungsübergreifende (Cross Currency) Swaps sowie<br />
Zinsoptionen ein. Diese haben in der Regel eine<br />
Restlaufzeit von vier Jahren oder weniger.<br />
Allgemeine Strategie<br />
Gemäß den Aventis Treasury Richtlinien hält Aventis<br />
keine wirtschaftlichen Handelspositionen für<br />
Wechselkurs- und Zinssatzrisiken.<br />
RECHTLICHE RISIKEN<br />
Die rechtlichen Risiken werden in Kapitel 4. „Bericht<br />
des Vorstands – Konzernabschluss“ unter Ziffer 25<br />
dargestellt.<br />
Nachstehend sind ergänzende Informationen zu<br />
einigen der dort aufgeführten Haftungsverhältnisse<br />
und finanziellen Vepflichtungen sowie zu weiteren<br />
rechtlichen Risiken aufgeführt.<br />
Rechtsstreitigkeiten<br />
Im Juni 2001 wurde Aventis Pharmaceuticals Inc. („API“)<br />
eine Benachrichtigung zugestellt, dass Barr Laboratories<br />
Inc. („Barr“) die Zulassung zur Vermarktung einer<br />
Generika-Version von Allegra (60 mg Kapseln) in den<br />
USA beabsichtige und bestimmte Patentrechte von API<br />
in Frage stelle. Im August 2001 reichte API vor einem<br />
US Federal District Court Patentverletzungsklage gegen<br />
Barr ein. In der Folge wurden API ähnliche Benachrichtigungen<br />
bezüglich Allegra (30 mg, 60 mg und 180 mg<br />
Tabletten) sowie bezüglich Allegra-D zugestellt,<br />
woraufhin API weitere Patentverletzungsklagen gegen<br />
Barr vor einem US Federal District Court eingereicht<br />
hat. Die mündliche Verhandlung ist für September 2004<br />
anberaumt.<br />
Im Februar 2002 wurde API eine Benachrichtigung<br />
zugestellt, dass auch Impax Laboratories die Zulassung<br />
für die Vermarktung einer Generika-Version von<br />
Allegra-D in den USA beabsichtige und bestimmte<br />
Patentrechte von API in Frage stelle. Im März 2002<br />
reichte API vor einem US Federal District Court Patentverletzungsklage<br />
gegen Impax ein. Inzwischen wurden<br />
API noch drei weitere ähnliche Benachrichtigungen<br />
zugestellt. Hinsichtlich einer dieser drei Benachrichtigungen<br />
hat API Patentverletzungsklage eingereicht.<br />
Hinsichtlich der beiden weiteren Benachrichtigungen<br />
prüft API derzeit alle Möglichkeiten zur Einleitung<br />
rechtlicher Schritte.<br />
BERICHT DES VORSTANDS 195
Allegra Vermarktungsstatus<br />
Eine Mehrheit der Mitglieder eines die FDA<br />
beratendenden Ausschusses hat im Mai 2001 die<br />
Empfehlung ausgesprochen, Allegra und zwei weitere<br />
mit Allegra im Wettbewerb stehende Produkte von<br />
der Verschreibungspflicht zu befreien und als nicht<br />
verschreibungspflichtige Produkte einzuordnen. Die<br />
FDA hat zu dieser Empfehlung bislang nicht öffentlich<br />
Stellung genommen. Bislang kann nicht eingeschätzt<br />
werden, ob und welche Maßnahmen die FDA in<br />
Reaktion auf die Empfehlung des Ausschusses treffen<br />
könnte.<br />
US-Kartellrechtsverfahren im Pharmabereich<br />
Im Jahr 1993 und Anfang 1994 wurden mehrere<br />
hundert Einzelklagen angestrengt, von denen rund<br />
140 noch anhängig sind. Darin führen die klagenden<br />
Einzelhandelsapotheken Verstöße gegen das USbundes-<br />
und einzelstaatliche Kartellrecht sowie gegen<br />
das Wettbewerbsrecht an. Pharmaunternehmen und<br />
Großhändlern, darunter Vorgängerunternehmen von<br />
Aventis, wird vorgeworfen, sich untereinander mit dem<br />
Ziel abgesprochen zu haben, Apotheken, Apothekenketten<br />
und Einkaufsverbänden Abschläge auf<br />
Listenpreise von Markenprodukten zu verwehren, die<br />
von den Unternehmen an Großhändler veräußert und<br />
von diesen wiederum an die Apotheken verkauft<br />
werden. Die meisten dieser ursprünglich vor den US-<br />
Bundesgerichten anhängigen Verfahren wurden 1998<br />
im Wege des Vergleichs beigelegt. Ein Teil der von<br />
Verbrauchern und Apotheken vor den einzelstaatlichen<br />
Gerichten eingereichten Klagen ist noch anhängig.<br />
Am 13./14. Februar 2003 fand bei den Klagen auf<br />
Bundesebene ein Schlichtungsverfahren statt. Ein<br />
Prozess dürfte frühestens im dritten Quartal 2003<br />
stattfinden.<br />
196 BERICHT DES VORSTANDS<br />
Sammelklagen zu Preisfestsetzungs-<br />
und Vermarktungsfragen durch Einzelpersonen<br />
API ist Beklagte in mehreren von einer Gruppe<br />
von natürlichen und juristischen Personen in den<br />
USA angestrengten Schadensersatzverfahren. Die<br />
Anspruchsteller behaupten, infolge der Preisfestsetzungsmethoden<br />
(„durchschnittlicher Großhandelsverkaufspreis“)<br />
für bestimmte Medikamente einen zu<br />
hohen Preis bezahlt zu haben. Diese und ähnliche<br />
Klagen gegen andere Pharmaunternehmen wurden<br />
vor das Instanzgericht in Boston gebracht. Fünf weitere<br />
Verfahren, die ursprünglich in Kalifornien angestrengt<br />
wurden, wurden inzwischen an das Bundesgericht<br />
verwiesen, wobei die Verweisung an das bundesstaatliche<br />
Gericht in Boston angestrebt wird. Bei<br />
einigen dieser Verfahren ist auch Aventis Behring<br />
Beklagte.<br />
In dem Verfahren haben die Kläger eine<br />
Sammelklage angestrengt, die sich auf einen<br />
angeblichen Verstoß gegen den „Racketeer Influenced<br />
and Corrupt Organizations Act“ stützt. Die Anspruchsteller<br />
führen an, dass die Beklagten die durchschnittlichen<br />
Großhandelsverkaufspreise künstlich in die Höhe<br />
getrieben, in unangemessenem Umfang kostenlose<br />
Muster eingesetzt sowie in unangemessener Weise mit<br />
Kaufanreizen und Preisnachlässen gearbeitet hätten.<br />
Daneben behaupten die Kläger, dass die Krankenversicherungsträger<br />
durch die Anwendung des durchschnittlichen<br />
Großhandelsverkaufspreises der<br />
Pharmaunternehmen sowie die Beibehaltung hoher<br />
Preise für Markenmedikamente benachteiligt worden<br />
seien. Die Beklagten haben die Abweisung dieser<br />
Sammelklage beantragt.<br />
API ist darüber hinaus Beklagte in Verfahren, die von<br />
den US-Bundesstaaten Montana und Nevada wegen der<br />
oben beschriebenen Preisfestsetzungsmethoden<br />
angestrengt wurden. Diese im Februar und März 2002
eingereichten Klagen wurden zwischenzeitlich an das<br />
Bundesgericht in Boston verwiesen und mit den zuvor<br />
beschriebenen Verfahren verbunden. Eine weitere<br />
Klage wurde an den Bundesstaat New York verwiesen.<br />
Die Kläger stützen sich auf die angebliche Verletzung<br />
von einzelstaatlichen Handelsbräuchen bzw. Verbraucherschutzvorschriften,<br />
von Vorschriften in Bezug<br />
auf betrügerische Zahlungsforderungen sowie auf<br />
angebliche Vertragsverletzung und auf behaupteten<br />
Betrug der Krankenversicherung („Medicaid“).<br />
Methionin Kartellverfahren<br />
Die EU-Kommission hat vor kurzem ihr Ermittlungsverfahren<br />
zu angeblich kartellrechtswidrigen Praktiken auf<br />
dem Methionin-Markt abgeschlossen. Aventis wurde in<br />
Zusammenhang mit diesem Verfahren aufgrund ihrer<br />
Kooperation mit der Kommission uneingeschränkte<br />
Immunität gewährt. Darüber hinaus sind in den USA<br />
und in Kanada auf einzel- und bundesstaatlicher Ebene<br />
Sammelklagen gegen Aventis, einige ihrer verbundenen<br />
Unternehmen und andere Methionin-Hersteller<br />
eingereicht worden. 2002 hat Aventis zur Beilegung<br />
von durch bestimmte Methionin-Käufer eingereichte<br />
Sammelklagen US $ 25 Millionen gezahlt. Hinsichtlich<br />
derjenigen verbleibenden Anspruchsteller, die sich<br />
entschlossen hatten, ihre Ansprüche im Wege der<br />
Einzelklage weiterzuverfolgen, wird derzeit eine<br />
Beilegung im Wege einer Schlichtung angestrebt. Die<br />
übrigen Beklagten in diesen Verfahren hatten die<br />
Streitigkeit bereits zuvor beigelegt. Sollte keine einvernehmliche<br />
Lösung gefunden werden, werden die<br />
verbleibenden Ansprüche unter Umständen ab Anfang<br />
2003 gerichtlich weiterverfolgt. Im Rahmen der<br />
Veräußerung des Animal Nutrition Geschäfts an CVC<br />
Capital Partners hat sich Aventis zur Übernahme der<br />
Altverbindlichkeiten im Zusammenhang mit diesem<br />
Kartellverfahren verpflichtet.<br />
Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf den Hepatitis B-<br />
Impfstoff von Aventis Pasteur<br />
Vor verschiedenen französischen Zivilgerichten sind<br />
mehr als 120 Verfahren gegen Aventis Pasteur bzw.<br />
deren Tochtergesellschaften anhängig, in denen die<br />
Kläger geltend machen, dass sie an verschiedenen<br />
neurologischen Störungen und Autoimmunerkrankungen,<br />
vor allem an Multipler Sklerose bzw. dem<br />
Guillain-Barré-Syndrom, leiden, die sie auf die<br />
Verabreichung des Hepatitis B-Impfstoffes<br />
zurückführen. Im Juni 2000 hat das Berufungsgericht<br />
ein gegen Aventis Pasteur ergangenes Urteil<br />
aufgehoben und vier Gutachter mit der Beurteilung<br />
eines möglichen Zusammenhangs zwischen der<br />
Impfung und den behaupteten Erkrankungen<br />
beauftragt. Die rechtskräftige Entscheidung des<br />
Berufungsgerichtes unter Berücksichtigung dieser<br />
medizinischen Gutachten wird für Mai 2003 erwartet.<br />
Verfahren in den USA gegen Aventis Pasteur wegen<br />
Thiomersal<br />
Gegen Aventis Pasteur sind 211 Verfahren vor<br />
verschiedenen bundes- und einzelstaatlichen Gerichten<br />
in den USA anhängig, in denen schwere Gesundheitsschäden<br />
geltend gemacht werden. Die Kläger<br />
behaupten, dass ihnen verabreichte und von Aventis<br />
Pasteur hergestellte Impfstoffe Spuren des quecksilberhaltigen<br />
Konservierungsmittels Thiomersal enthalten.<br />
In diesem Zusammenhang streben mehrere Kläger die<br />
Zulassung als Gruppe im Rahmen einer Sammelklage an.<br />
Aventis Pasteur vertritt in sämtlichen dieser Verfahren<br />
den Standpunkt, die Ansprüche müssten in Anwendung<br />
des Gesetzes über Gesundheitsschäden bei Impfungen<br />
von Kindern („US National Childhood Vaccine Injury<br />
Act“) zunächst durch das bundesstaatliche Anspruchsgericht<br />
(„US Federal Claims Court“) anerkannt und ein<br />
BERICHT DES VORSTANDS 197
Entschädigungsplan („National Vaccine Injury<br />
Compensation Program“) aufgestellt werden, bevor<br />
Ansprüche gegenüber der Gesellschaft geltend gemacht<br />
werden können. Bei allen diesen Verfahren laufen<br />
derzeit entweder noch die Untersuchungen oder es wird<br />
eine Entscheidung des bundesstaatlichen Anspruchsgerichts<br />
bzw. die Prüfung der Berufungsanträge der Kläger<br />
durch das bundesstaatliche Anspruchsgericht erwartet.<br />
Klage gegen Aventis Pasteur wegen kanadischer<br />
Blutprodukte<br />
Am 30. September 2002 wurden durch Urteil des<br />
Obersten Gerichts von Ontario alle Verfahren gegen<br />
Aventis Pasteur eingestellt, in denen der Hauptkläger<br />
behauptet hatte, er habe sich durch eventuell<br />
von Aventis Pasteur fraktionierte Blutprodukten mit<br />
Hepatitis C infiziert. Zuvor hatte das Gericht einer<br />
Vergleichsvereinbarung („Amended Plan of Compromise<br />
and Arrangement“) hinsichtlich des kanadischen Roten<br />
Kreuzes zugestimmt, welche die Schaffung eines<br />
Entschädigungsfonds vorsieht, in den auch Aventis<br />
Pasteur einzahlen soll.<br />
Verfahren in Kanada gegen Aventis Pasteur wegen<br />
Thiomersal<br />
Vor dem Obersten Gericht von Ontario (Kanada) und<br />
vor dem Obersten Gericht von British Columbia<br />
(Kanada) wurde je eine Sammelklage von Personen<br />
gegen Aventis Pasteur eingereicht, die Gesundheitsschäden<br />
geltend machen. Diese Schäden seien darauf<br />
zurückzuführen, dass den Klägern verabreichte und<br />
angeblich von Aventis Pasteur hergestellte Impfstoffe<br />
das quecksilberhaltige Konservierungsmittel<br />
Thiomersal enthielten. Zu den Klägern zählen auch<br />
Personen, die vor dem Alter von zwei Jahren mit DTP,<br />
DT oder Td geimpft wurden. Die als Schadensersatz<br />
und Strafschadensersatz insgesamt geforderte Summe<br />
beträgt über CAD 1,25 Milliarden (€ 833 Millionen).<br />
Die mündliche Verhandlung und die Entscheidung<br />
über die Zulassung der Sammelklage werden im Verlauf<br />
des Jahres 2003 erwartet.<br />
198 BERICHT DES VORSTANDS<br />
Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf MMR-Kombinations-<br />
Impfstoffe von Aventis Pasteur<br />
In Großbritannien ist seit 1999 eine Verbandsklage<br />
gegen mehrere Hersteller von Kombinations-<br />
Impfstoffen gegen Masern, Mumps und Röteln („MMR“)<br />
anhängig, in der die Kläger geltend machen, dass<br />
derartige Impfstoffe die Ursache für Autismus, Verhaltensstörungen<br />
und Darmkrankheiten bei Kindern<br />
seien. In mindestens 112 Fällen richten sich die im<br />
Zusammenhang mit den in diesem Verfahren geltend<br />
gemachten Ansprüche unter anderem gegen eine<br />
zu gleichen Teilen von Aventis Pasteur und Merck<br />
gehaltene Tochtergesellschaft. Das Gericht hat die<br />
Antragsteller aufgefordert, sich auf die Hauptansprüche<br />
zu beschränken. Bezüglich der Hauptansprüche zu den<br />
von Aventis Pasteur hergestellten MMR-Kombinations-<br />
Impfstoffen haben die Parteien Schriftsätze<br />
ausgetauscht, Unterlagen eingereicht und Zeugenaussagen<br />
abgegeben. Die mündliche Verhandlung<br />
ist für April 2004 vorgesehen.<br />
Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf StarLink<br />
Im Zusammenhang mit StarLink Mais wurden gegen<br />
Gesellschaften innerhalb der Aventis CropScience<br />
Gruppe, die ehemals von Aventis gehalten wurde,<br />
(„Aventis CropScience“) nach der Entdeckung von<br />
Protein Cry9C-Spuren in für den menschlichen Verzehr<br />
bestimmten Produkten Klagen eingereicht, in denen<br />
Landwirte, Getreidehändler, die weiterverarbeitende<br />
Industrie und Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie<br />
Ansprüche auf Schadensersatz sowie auf Ersatz<br />
des entgangenen Gewinns erheben. Darüber hinaus<br />
wurden in den USA unter Einschluss mehrerer noch<br />
nicht zugelassener Sammelklagen eine Reihe von<br />
Verfahren gegen Aventis CropScience und gegen weitere<br />
Beteiligte eingeleitet.
Aventis CropScience hat sich gegenüber einigen<br />
Beklagten zur Leistung von Schadensersatz und zu<br />
deren Verteidigung in Verfahren bereit erklärt, die<br />
im Zusammenhang mit dem Verkauf und Vertrieb<br />
bestimmter Nahrungsmittelprodukte angestrengt<br />
werden.<br />
Während einige dieser Streitigkeiten und<br />
Forderungen beigelegt werden konnten, wurde über<br />
andere erst vor kurzem verhandelt. Manche davon sind<br />
noch im Gange. Im Februar 2003 wurde eine<br />
Vereinbarung getroffen, um eine von mehreren<br />
Landwirten angestrengte Klage beizulegen, die geltend<br />
machen, eine andere Maissorte angebaut zu haben.<br />
Diese Vereinbarung, die eine von den Beklagten, unter<br />
anderem auch von Aventis CropScience, zu leistende<br />
Zahlung von US $ 110 Millionen vorsieht, bedarf noch<br />
der richterlichen Zustimmung. Vor kurzem hat Aventis<br />
mit einer deutlichen Mehrzahl ihrer Versicherer eine<br />
Vereinbarung abgeschlossen, welche Meinungsverschiedenheiten<br />
über bestimmte von Aventis gemeldete<br />
Schadensersatzforderungen hinsichtlich der bisher<br />
entstandenen Kosten und der noch unbestimmten<br />
Verbindlichkeiten beilegte. Entsprechend den<br />
Bestimmungen in Bezug auf die Veräußerung von<br />
Aventis CropScience an die Bayer AG („Bayer“)<br />
verbleiben die Zuständigkeit für Altverbindlichkeiten<br />
im Zusammenhang mit StarLink und die Zuständigkeit<br />
für die Regelung aller damit verbundenen Fragen bei<br />
Aventis. Auf der Grundlage der derzeit vorliegenden<br />
Informationen rechnet Aventis im Zusammenhang mit<br />
StarLink nicht mit wesentlichen zusätzlichen Kosten,<br />
die nicht durch Rückstellungen bzw. Versicherungsschutz<br />
abgedeckt sind.<br />
Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf Rilutek<br />
Im Juni 2002 erhob Impax Laboratories Inc. („Impax“)<br />
vor einem erstinstanzlichen Bundesgericht Klage gegen<br />
API auf Feststellung der Ungültigkeit eines US-Patents<br />
von API bzw. auf Feststellung, dass die Verwendung<br />
des in Rilutek (Riluzol) enthaltenen Wirkstoffs zur<br />
Behandlung der amyotrophen Lateralsklerose das<br />
Patent von API nicht verletzt. API hat Widerklage<br />
eingereicht, und macht geltend, dass der Vertrieb einer<br />
Generika-Version von Rilutek durch Impax vor dem<br />
Ablauf des Verwendungspatents eine Patentverletzung<br />
darstellt. Im Dezember 2002 hat das Gericht dem<br />
Antrag von Aventis auf den Erlass einer einstweiligen<br />
Verfügung stattgegeben, wodurch Impax der Vertrieb<br />
einer Generika-Version von Rilutek bis zur endgültigen<br />
Entscheidung im Patentverfahren bzw. bis zu einer<br />
erneuten Entscheidung durch das Gericht untersagt ist.<br />
Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf DDAVP<br />
Im November 2002 wurde API eine Benachrichtigung<br />
zugestellt, der zufolge Barr Laboratories („Barr“) bei der<br />
US-amerikanischen Zulassungsbehörde („FDA“) einen<br />
Antrag auf die Zulassung des Vertriebs einer Generika-<br />
Version von DDAVP (in Kapselform) eingereicht und im<br />
Zusammenhang damit bestimmte auf DDAVP bezogene<br />
Patentrechte angegriffen hatte, für welche API von<br />
Ferring B.V. („Ferring”) eine Exklusivlizenz gewährt<br />
worden war. Im Dezember 2002 reichten API und<br />
Ferring vor einem US-Bundesgericht Patentverletzungsklage<br />
gegen Barr ein und machen geltend, dass<br />
der Vertrieb einer Generika-Version von DDAVP durch<br />
Barr vor dem Ablauf eines bestimmten Ferring-Patents<br />
eine Patentverletzung darstellt.<br />
BERICHT DES VORSTANDS 199
Lovenox Kartellverfahren<br />
Am 25. Februar 2003 hat Organon Sanofi-Synthelabo<br />
LLC („Sanofi“), das das Antikoagulantium Arixtra<br />
vermarktet, gegen API eine Klage vor dem Instanzgericht<br />
in Florida, USA, eingereicht. Sanofi behauptet,<br />
API habe in Bezug auf bestimmte injizierbare Antikoagulantia<br />
ein unerlaubtes Monopol auf dem Markt<br />
errichtet. Insbesondere behauptet Sanofi, bestimmte<br />
Abreden in den Verträgen über den Vertrieb von<br />
Lovenox an die Krankenhäuser stellten eine unerlaubte<br />
Wettbewerbsbeschränkung dar, die das Kartellrecht in<br />
den USA und in Florida verletze. Bei dieser Klage geht<br />
es um Schadensersatzzahlungen in unbestimmter<br />
Höhe, einschließlich der Anwaltskosten, sowie um die<br />
einstweilige Verfügung gegen die Anwendung einiger<br />
der angeblich unzulässigen Vertragsbestimmungen<br />
durch API. API hat sich zu dieser Klage noch nicht<br />
geäußert.<br />
Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf das GA-EPO-Patent<br />
Im April 1997 reichte Amgen Inc. beim US-<br />
Bundesgericht eine Klage gegen Transkaryotic<br />
Therapies, Inc. und API mit der Behauptung ein, dass<br />
GA-EPO („gene activated erythropoietin“, ein<br />
Medikament zur Behandlung von Anämie) und die<br />
Verfahren zur Herstellung von GA-EPO bestimmte<br />
Patentrechte von Amgen in den USA verletzen. Am 19.<br />
Januar 2001 entschied das Gericht, dass gewisse<br />
Ansprüche aus dreien der fünf von Amgen geltend<br />
gemachten Patente wirksam sowie durchsetzbar sind<br />
und durch die Vermarktung von GA-EPO verletzt<br />
wurden. API und Transkaryotic Therapies haben gegen<br />
diese Entscheidung Berufung eingelegt; die mündliche<br />
Verhandlung vor einer mit drei Richtern besetzten<br />
Kammer des Bundes-Berufungsgerichts fand im Mai<br />
2002 statt.<br />
200 BERICHT DES VORSTANDS<br />
Am 6. Januar 2003 hat die Kammer in einer<br />
Mehrheitsentscheidung das Verfahren an das erstinstanzliche<br />
Gericht zurückverwiesen, um über die<br />
Gültigkeit des Patents und über dessen Verletzung zu<br />
entscheiden. In ihrer Mehrheitsentscheidung verwarfen<br />
die Richter zwar im Grundsatz das von Aventis<br />
vorgetragene Hauptargument der Ungültigkeit, wiesen<br />
jedoch auf ernstzunehmende Anhaltspunkte für eine<br />
mögliche Ungültigkeit der Amgen-Patente hin. Die<br />
Mindermeinung zur Gerichtsentscheidung kam zu<br />
dem Schluss, dass die Amgen-Patente für ungültig zu<br />
erklären seien. Es ist ungewiss, wie das erstinstanzliche<br />
Gericht nach der Zurückverweisung entscheiden wird.<br />
Der Antrag von Aventis, die Angelegenheit der mit<br />
zwölf Richtern vollständig besetzten Kammer des<br />
Berufungsgerichts zur Prüfung vorzulegen, wurde<br />
zwischenzeitlich zurückgewiesen.<br />
In einem weiteren Verfahren betreffend die geltend<br />
gemachte Verletzung eines europäischen Patents des<br />
Unternehmens Kirin-Amgen durch den Vertrieb von<br />
GA-EPO seitens API entschied ein Instanzgericht in<br />
Großbritannien am 11. April 2001, dass einer der vier<br />
von Kirin-Amgen geltend gemachten Patentansprüche<br />
bestehe und durch die Vermarktung von GA-EPO<br />
verletzt werde, während die drei verbleibenden Patentansprüche<br />
nicht bestünden. Transkaryotic Therapies,<br />
Inc. und API haben gegen die Entscheidung Berufung<br />
eingelegt. Im Juli 2002 hob das britische Berufungsgericht<br />
dieses Urteil auf und befand, dass das von<br />
Amgen geltend gemachte Patent durch GA-EPO nicht<br />
verletzt werde, jedoch alle Patentansprüche bestünden.<br />
Amgen hat eine Petition beim britischen Oberhaus<br />
eingebracht, in welchem um Zulassung der Revision<br />
des Urteils hinsichtlich der fehlenden Patentverletzung<br />
ersucht wird. Transkaryotic Therapies und API haben<br />
ihrerseits eine Petition beim britischen Oberhaus<br />
eingebracht, in welcher um Zulassung der Revision des<br />
Urteils hinsichtlich des Bestands der Patentansprüche<br />
ersucht wird, sofern der Petition von Amgen<br />
stattgegeben wird. Im Februar 2003 hat das britische<br />
Oberhaus die Revisionen zugelassen.
Verfahren wegen Kartellrechtsverletzungen in Brasilien<br />
In Brasilien sind Zivilverfahren und Verwaltungsverfahren<br />
vor dem „Secretariat of Economic Law“ („SDE“)<br />
gegen Aventis, Aventis Behring und 19 weitere pharmazeutische<br />
Hersteller anhängig. Den Unternehmen wird<br />
vorgeworfen, im Rahmen einer Sitzung des Verbands<br />
der brasilianischen Pharmaindustrie gegen brasilianisches<br />
Wettbewerbsrecht verstoßen zu haben, indem<br />
die Mitgliedsunternehmen über ihre Vertreter<br />
Absprachen über einen Ausschluss pharmazeutischer<br />
Generika vom Markt getroffen hätten. An dieser<br />
Sitzung hatte auch ein Mitarbeiter von Aventis Behring<br />
Farmaceûtica Ltda. teilgenommen. Im Verwaltungsverfahren<br />
erwarten die Parteien eine erste rechtliche<br />
Einschätzung des SDE. Im Zivilverfahren hat der<br />
Staatsanwalt am 27. November 2001 öffentliche<br />
Zivilklage eingereicht, die Aventis und Aventis Behring<br />
jedoch bis heute nicht zugestellt wurde.<br />
Ermittlungsverfahren in der Sorbinsäure-Industrie<br />
Hoechst Nutrinova (eine frühere Tochtergesellschaft<br />
von Hoechst) und weitere Hersteller von Sorbinsäure<br />
sind Beklagte in zwei Zivilklagen in den USA, die von<br />
Sorbinsäurekäufern angestrengt wurden. Derzeit<br />
werden Vergleichsverhandlungen zur Beilegung dieser<br />
Verfahren geführt. Außerdem führt die EU-Kommission<br />
ein Ermittlungsverfahren zu angeblich wettbewerbswidrigen<br />
Praktiken auf dem Markt für Sorbinsäure<br />
durch. Ferner haben die Staatsanwälte von<br />
Connecticut, Illinois, Nevada, New York, Ohio und Utah<br />
Schadensersatzklagen im Namen der Betroffenen<br />
eingereicht. Entsprechend den Bestimmungen des<br />
Spaltungsvertrags zwischen Hoechst AG und Celanese<br />
AG vom Oktober 1999 haben Hoechst und Celanese<br />
vereinbart, alle weiteren Kosten im Zusammenhang<br />
mit diesen Verfahren im Verhältnis 80:20<br />
untereinander aufzuteilen.<br />
Scotts-Schiedsverfahren<br />
Aventis und ihre frühere Tochtergesellschaft Aventis<br />
CropScience („ACS“) waren Beklagte in einem von<br />
The Scotts Company („Scotts“) vor der Internationalen<br />
Handelskammer (International Chamber of Commerce)<br />
angestrengten Schiedsverfahren. Während andere<br />
Klagen von Scotts, insbesondere die Klage hinsichtlich<br />
des angeblichen Verstoßes gegen das Wettbewerbsverbot,<br />
vom Schiedsgericht abgelehnt wurden, billigte<br />
das Schiedstribunal Scotts am 19. Februar 2002<br />
Schadenersatz in Höhe von ca. € 10,9 Millionen zu<br />
wegen unzureichender Offenlegung der bevorstehenden<br />
Hoechst-Rhone Poulenc-Transaktion 1999<br />
durch ACS. Kosten und Anwaltsgebühren wurden<br />
danach zwischen den Parteien aufgeteilt und die<br />
Angelegenheit ist beigelegt.<br />
BERICHT DES VORSTANDS 201
Verpflichtungen aus der Veräußerung bestimmter<br />
Aktivitäten<br />
Rhodia<br />
Infolge der Veräußerung von Rhodia im Jahr 1998<br />
hat Aventis am 26. Mai 1998 einen Vertrag über<br />
Schadensersatzleistungen in Bezug auf Umweltrisiken<br />
abgeschlossen. Gemäß diesem Vertrag kann Rhodia<br />
unter gewissen Bedingungen von Aventis Schadensersatz<br />
für Kosten im Zusammenhang mit Umweltrisiken<br />
verlangen, die aus Klagen Dritter oder aufgrund von<br />
behördlichen Verfügungen entstehen. Die Höhe dieser<br />
Schadensersatzleistungen ist auf maximal € 122<br />
Millionen begrenzt.<br />
Im Jahr 2002 hat Rhodia Aventis ein verbindliches<br />
Angebot in Höhe von € 88 Millionen für die Beilegung<br />
aller anhängigen und potenziellen Rechtsstreitigkeiten<br />
in Bezug auf Schadensersatz für Umweltrisiken<br />
unterbreitet. Von diesem Betrag werden die € 26<br />
Millionen, die am 31. Dezember 2002 im Rahmen des<br />
Vertrags über Schadensersatzleistungen von 1998 an<br />
Rhodia gezahlt wurden, abgezogen. Vorstand und<br />
Aufsichtsrat von Aventis haben dem Transaktionsvorschlag<br />
in Bezug auf diese Beilegung zugestimmt. Der<br />
Vertrag dürfte in Kürze unterzeichnet werden. Die in<br />
der Bilanz von Aventis gebildeten Rückstellungen<br />
decken die umweltbezogenen bestehenden und/oder<br />
potenziellen Risiken gegenüber Rhodia ab.<br />
Auf der Grundlage der verfügbaren Informationen,<br />
der gebildeten Rückstellungen und der bestehenden<br />
Versicherungspolicen geht die Konzernleitung nicht<br />
davon aus, dass sich die vorstehend beschriebenen<br />
Klagen und Rechtsstreitigkeiten signifikant auf die<br />
Geschäftstätigkeit des Konzerns, seine finanzielle<br />
Lage oder das Betriebsergebnis auswirken könnten.<br />
Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass infolge neuer<br />
Ereignisse bzw. der Entwicklung dieser Rechtsstreitigkeiten<br />
bedeutende zusätzliche Kosten für den Konzern<br />
entstehen, die die Geschäftstätigkeit des Konzerns,<br />
seine finanzielle Lage oder das Betriebsergebnis in<br />
erheblicher Weise beeinträchtigen können.<br />
202 BERICHT DES VORSTANDS<br />
UMWELTRISIKEN<br />
Die Umweltrisiken werden im „Aventis Nachhaltigkeitsbericht<br />
2002“ erläutert. Auf Seite 46 dieses Berichts<br />
finden Sie hierzu eine Vergleichsübersicht.
WESENTLICHE KONSOLIDIERTE TOCHTERUNTERNEHMEN UND BETEILIGUNGEN<br />
ZUM 31. DEZEMBER 2002<br />
Verschreibungspflichtige Medikamente<br />
Einbezogene Unternehmen<br />
Impfstoffe<br />
Land Beteiligung in %<br />
Aventis Pharma Deutschland GmbH Deutschland 100 %<br />
Aventis Laboratoires SAS Frankreich 100 %<br />
Aventis Pharma SA Frankreich 100 %<br />
Aventis Pharma International SAS Frankreich 100 %<br />
Usiphar SARL Frankreich 100 %<br />
Aventis Pharma Spécialisés SNC Frankreich 100 %<br />
Aventis Propharm SAS Frankreich 100 %<br />
Aventis Pharma Ltd Japan Japan 100 %<br />
RP Rorer Plc Großbritannien 100 %<br />
Aventis Pharma SpA Italien 100 %<br />
Aventis Principes Actifs Pharmaceutiques SAS Frankreich 100 %<br />
Aventis Pharma UK Investments Ltd Großbritannien 100 %<br />
Aventis Pharma Spain SA Spanien 100 %<br />
Aventis Pharma Canada Inc Kanada 100 %<br />
Aventis Pharma SA de CV Mexico 100 %<br />
Aventis Pharma Holding GmbH Deutschland 100 %<br />
Aventis Holdings Inc USA 100 %<br />
Aventis Pharma Participations SA Frankreich 100 %<br />
Aventis Inc USA 100 %<br />
Aventis Pharmaceuticals Holdings Inc USA 100 %<br />
Einbezogene Unternehmen<br />
Aventis Pasteur SA Frankreich 100 %<br />
Aventis Pasteur Inc USA 100 %<br />
Aventis Pasteur Ltd Kanada 100 %<br />
Nach der Equity-Methode einbezogene Unternehmen<br />
Aventis Pasteur MSD Frankreich 50 %<br />
Corporate und Tiergesundheit<br />
Einbezogene Unternehmen<br />
Hoechst AG Deutschland 98,4 %<br />
Aventis SA Frankreich 100 %<br />
Aventis Agriculture SA Frankreich 100 %<br />
Aventis <strong>Investis</strong>sement SA Frankreich 100 %<br />
Nach der Equity-Methode einbezogene Unternehmen<br />
Merial Group Großbritannien 50 %<br />
Andere Aktivtäten<br />
Einbezogene Unternehmen<br />
Hoechst Capital B.V. Niederlande 100 %<br />
Aventis Bio-Services Inc USA 100 %<br />
Aventis Behring LLC USA 100 %<br />
Aventis Behring GmbH Deutschland 100 %<br />
BERICHT DES VORSTANDS 203
Jahresabschluss<br />
zum 31. Dezember 2002 und 2001<br />
Bilanz (in Millionen €)<br />
Aktiva 31.12.2002 31.12.2001<br />
Anschaffungs- Abschrei- Buchwerte Buchwerte<br />
204 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />
kosten bungen<br />
Immaterielle Vermögenswerte 13 (7) 6 9<br />
Sachanlagen 17 (5) 12 10<br />
Langfristige Finanzanlagen (Ziffern 2, 3, 4):<br />
- Beteiligungen at equity – – – –<br />
- Sonstige Beteiligungen<br />
- Forderungen an Tochterunternehmen<br />
32 714 (431) 32 283 32 004<br />
und Beteiligungen 3 649 – 3 649 4 984<br />
- Sonstige Finanzanlagen 537 (101) 436 217<br />
Anlagevermögen 36 930 (544) 36 386 37 224<br />
Vorräte – – – –<br />
Forderungen (Ziffer 5) 1 961 – 1 961 1 839<br />
Marktgängige Wertpapiere (Ziffer 6) 147 (7) 140 96<br />
Flüssige Mittel und kurzfristige Anlagen 47 – 47 87<br />
Abgrenzungsposten (Ziffer 7) 8 – 8 43<br />
Umlaufvermögen 2 163 (7) 2 156 2 065<br />
Abgegrenzte Aufwendungen (Ziffer 8) 2 – 2 11<br />
Disagio 3 – 3 4<br />
Unterschied aus der Währungsumrechnung 170 – 170 328<br />
Vermögen, gesamt 39 268 (551) 38 717 39 632<br />
Der Anhang auf den Seiten 208 bis 222 ist integraler Bestandteil des Jahresabschlusses.
Bilanz (in Millionen €)<br />
Passiva 31.12.2002 31.12.2001<br />
vor nach nach<br />
Ausschüttung Ausschüttung Ausschüttung<br />
Gezeichnetes Kapital (davon eingezahlt 3 054) 3 054 3 054 3 039<br />
Kapitalrücklage 21 468 21 468 21 283<br />
Neubewertungsrücklage 15 15 15<br />
Gesetzliche Rücklage 221 278 221<br />
Auf Grund steuerlicher Vorschriften gebildete Rücklage 320 320 320<br />
Gewinnvortrag 915 1 448 913<br />
Unterschiedsbetrag aus der Bilanzierung von Beteiligungen at equity – – –<br />
Jahresüberschuss 1 145 – –<br />
Auf Grund steuerlicher Vorschriften gebildete Rückstellungen – – –<br />
Eigenkapital der Aktionäre (Ziffer 9) 27 138 26 583 25 791<br />
Erlös aus der Emission von nachrangigen Schuldverschreibungen (Ziffer 10) 469 469 503<br />
Erlös aus der Emission von Partizipationsscheinen (Ziffer 11) 28 28 28<br />
Sonstiges Eigenkapital 497 497 531<br />
Rückstellungen für Risiken (Ziffer 12) 321 321 453<br />
Rückstellungen für Verpflichtungen (Ziffer 13) 168 168 75<br />
Rückstellungen 489 489 528<br />
Finanzschulden (Ziffer 14):<br />
- Sonstige Anleihen 1 418 1 418 3 219<br />
- Darlehen und sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 189 189 604<br />
- Sonstige Finanzschulden 8 745 8 745 8 287<br />
Steuern und Sozialabgaben 16 16 18<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 225 780 654<br />
Verbindlichkeiten 10 593 11 148 12 782<br />
Unterschied aus der Währungsumrechnung – – –<br />
Eigenkapital und Verbindlichkeiten Gesamt 38 717 38 717 39 632<br />
Der Anhang auf den Seiten 208 bis 222 ist integraler Bestandteil des Jahresabschlusses.<br />
JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 205
Gewinn- und Verlustrechnung (in Millionen €)<br />
Geschäftsjahr Geschäftsjahr<br />
2002 2001<br />
Beteiligungserträge (Ziffer 15) 699 842<br />
Zinserträge (Ziffer 16) 194 365<br />
Zinsaufwendungen (516) (739)<br />
Zwischensumme 377 468<br />
Abschreibungen auf Beteiligungen, netto (Ziffer 17) (125) (235)<br />
Veränderung der Rückstellungen für Risiken bei Tochterunternehmen, netto (Ziffer 17) (2) –<br />
Verluste aus Forderungen an Tochterunternehmen und Beteiligungen (Ziffer 17) – –<br />
Zwischensumme<br />
Erträge und Aufwendungen bei marktgängigen Wertpapieren<br />
(127) (235)<br />
einschl. Veräußerungsgewinnen (5) –<br />
Währungsgewinne (-verluste), netto (Ziffer 18) 409 12<br />
Sonstige finanzielle Erträge (Aufwendungen), netto (47) (60)<br />
Finanzergebnis 607 185<br />
Sonstige betriebliche Erträge (Aufwendungen), netto (Ziffer 19) 57 74<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Steuern 664 259<br />
Nicht-betriebliches Ergebnis (Ziffer 20) (1) 32<br />
Ergebnis vor Steuern 663 291<br />
Ergebniseffekt der steuerlichen Organschaft (Ziffer 21) 482 208<br />
Jahresüberschuss (-fehlbetrag) 1 145 499<br />
Der Anhang auf den Seiten 208 bis 222 ist integraler Bestandteil des Jahresabschlusses.<br />
206 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS
INHALTSVERZEICHNIS DES<br />
ANHANGS ZUM JAHRESABSCHLUSS<br />
Vorbemerkung<br />
1. Rechnungslegungsgrundsätze<br />
und Änderungen der Bilanzierungsund<br />
Bewertungsmethoden 208<br />
2. Beteiligungen<br />
3. Forderungen an Tochterunternehmen<br />
209<br />
und Beteiligungen 210<br />
4. Sonstige Finanzanlagen 211<br />
5. Forderungen 211<br />
6. Marktgängige Wertpapiere 211<br />
7. Abgrenzungsposten 211<br />
8. Abgegrenzte Aufwendungen 211<br />
9. Eigenkapital 212<br />
10. Unbefristete nachrangige<br />
Schuldverschreibungen<br />
(Capital Equity Notes) 213<br />
11. Partizipationsscheine 214<br />
12. Rückstellungen für Risiken 215<br />
13. Rückstellungen für Verpflichtungen 215<br />
14. Finanzschulden 216<br />
15. Beteiligungserträge 217<br />
16. Zinserträge 217<br />
17. Abschreibungen auf Beteiligungen,<br />
Veränderung der Rückstellungen<br />
für Risiken bei Beteiligungen und Verluste<br />
aus Forderungen an Beteiligungen 217<br />
18. Währungsgewinne (-verluste), netto 217<br />
19. Betriebliche Aufwendungen und Erträge 217<br />
20. Nicht-betriebliches Ergebnis 218<br />
21. Steuerkonsolidierung 218<br />
22. Finanzielle Verpflichtungen<br />
23. Vergütung des Vorstands<br />
219<br />
und der Verwaltungsgremien 219<br />
24. Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter 219<br />
25. Tochterunternehmen und Beteiligungen 220<br />
26. Fünfjahresübersicht 222<br />
JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 207
ERLÄUTERUNGEN<br />
ZU DEN JAHRESABSCHLÜSSEN<br />
ZUM 31. DEZEMBER 2002 UND 2001<br />
Vorbemerkung<br />
Einleitend möchten wir noch einmal die wichtigsten<br />
Ereignisse des Jahres 2002 zusammenfassen.<br />
Im Jahr 2002 emittierte Aventis im Rahmen einer den<br />
Mitarbeitern reservierten Kapitalerhöhung 2 341 073<br />
Stammaktien, was zu einer Erhöhung des Grundkapitals<br />
um € 9 Millionen und einer Zuführung zur Kapitalrücklage<br />
von € 139 Millionen führte.<br />
Infolge der Ausübung von im Rahmen eines Stock<br />
Option Plans gewährten Optionen emittierte Aventis<br />
1 511 814 Stammaktien, was zu einer Erhöhung des<br />
Grundkapitals um € 6 Millionen und einer Zuführung<br />
zur Kapitalrücklage von € 46 Millionen führte.<br />
Entsprechend dem auf der Ordentlichen und<br />
Außerordentlichen Hauptversammlung vom 14. Mai<br />
2002 gefassten Beschluss Nr. 5 kaufte Aventis 5 859 089<br />
eigene Aktien zu einem Gesamtbetrag von € 383<br />
Millionen, entsprechend einem Stückpreis von € 65,42.<br />
Zum 31. Dezember 2002 hält Aventis somit 6 900 876<br />
eigene Aktien, d.h. 0,86 % der ausgegebenen Aktien.<br />
Im November 2002 bot Aventis im Rahmen eines<br />
Barangebots den Rückkauf sämtlicher 45 211 662<br />
Wandelschuldverschreibungen an, die im Jahr 1999<br />
ausgegeben wurden und gegen Aktien der Rhodia S.A.<br />
umgetauscht werden können.<br />
Als Folge dieser Transaktion sind jetzt 98,6 % der<br />
ursprünglich ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen<br />
zurückgekauft und annulliert.<br />
Angesichts des Kursrückgangs der Rhodia-Aktie<br />
wurde im Jahr 2002 eine Wertberichtigung in Höhe<br />
von € 98 Millionen auf den Buchwert vorgenommen.<br />
1. Rechnungslegungsgrundsätze und Änderungen<br />
der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Der Jahresabschluss wird im Einklang mit dem<br />
Kontenrahmen und den französischen Rechnungsle-<br />
208 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />
gungsgrundsätzen aufgestellt. Die Struktur des Jahresabschlusses<br />
wurde jedoch der Holding-Aktivität der<br />
Gesellschaft angepasst.<br />
Der Jahresabschluss basiert auf den folgenden<br />
Rechnungslegungsgrundsätzen:<br />
a) Beteiligungen<br />
Beteiligungen werden in der Regel gemäß dem Konzept<br />
des realisierbaren Wertes („valeur d’utilité“) bewertet.<br />
Liegt dieser Wert unter dem Anschaffungswert, wird in<br />
Höhe der Differenz eine Wertberichtigung<br />
vorgenommen.<br />
b) Abgegrenzte Aufwendungen<br />
Einmalaufwendungen in Verbindung mit dem Erwerb<br />
von Finanzanlagen oder der Emission von Schuldverschreibungen<br />
oder sonstigem Eigenkapital werden in<br />
der Regel über die Laufzeit des zugrundeliegenden<br />
Wertpapiers abgegrenzt.<br />
c) Kosten für Kapitalerhöhungen<br />
Seit dem Geschäftsjahr 1987 werden die Kosten für<br />
Kapitalerhöhungen mit der Kapitalrücklage verrechnet.<br />
d) Disagio<br />
Disagios werden linear über die Laufzeit der Schuldverschreibungen<br />
abgeschrieben.<br />
e) Geschäftsvorfälle in fremder Währung<br />
Aufwendungen und Erträge in fremder Währung<br />
werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls in<br />
Euro umgerechnet. Auf fremde Währungen lautende<br />
Verbindlichkeiten, Forderungen und liquide Mittel<br />
werden zum Kurs am Bilanzstichtag ausgewiesen.<br />
Differenzen zwischen dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls<br />
und dem Stichtagskurs werden in einem Posten<br />
„Unterschied aus der Währungsumrechnung“ erfasst.<br />
Für unrealisierte Währungsverluste, die nicht durch<br />
gegenläufige Gewinne ausgeglichen sind, wird in der<br />
Bilanz eine Rückstellung ausgewiesen.<br />
Beim Ansatz der am 16. Dezember 1986 bzw. 24. Juni<br />
1993 emittierten unbefristeten nachrangigen Schuldverschreibungen<br />
(Capital Equity Notes) in Höhe von
US $ 161 Millionen bzw. US $ 355 Millionen ist der<br />
historische Wechselkurs zum Emissionszeitpunkt<br />
beibehalten worden.<br />
f) Finanzinstrumente<br />
Neben den Währungspositionen, die aus der Geschäftstätigkeit<br />
von Tochterunternehmen resultieren, sichert<br />
Aventis den Nennbetrag und die Zinszahlungen<br />
bestimmter Finanzschulden in fremder Währung<br />
sowie die Risiken, die sich aus dem Besitz bestimmter<br />
Vermögenswerte im Ausland ergeben.<br />
Der Einsatz von Währungsswaps und Zinsswaps dient<br />
hauptsächlich der Optimierung des Schuldenmanagements,<br />
da diese Instrumente einen Wechsel der<br />
Währung oder eine Veränderung der vereinbarten<br />
Zinsen ermöglichen.<br />
Zu den Transaktionen, die für die Gesellschaft zu<br />
einer möglichen Konzentration von Ausfallrisiken<br />
führen können, gehören im Wesentlichen:<br />
- kurzfristige Finanzanlagen,<br />
- Sicherungsgeschäfte<br />
Aventis platziert kurzfristige Finanzanlagen nur bei<br />
Großbanken und anderen erstklassigen Finanzdienstleistern;<br />
Sicherungsgeschäfte werden ebenfalls nur mit<br />
diesen abgeschlossen. Daher ist Aventis der Auffassung,<br />
dass am 31. Dezember 2002 und 2001 kein<br />
bedeutendes Ausfallrisiko bestand.<br />
Der Marktwert von Währungstermingeschäften wird<br />
auf der Basis von Marktdaten geschätzt.<br />
Der Marktwert der Zinsswaps entspricht dem Wert,<br />
den Aventis unter Berücksichtigung der jeweils<br />
geltenden Zinssätze und Wechselkurse sowie der<br />
Bonität des Swap-Kontrahenten zum Abschlussstichtag<br />
bei der Glattstellung der Swaps erhalten bzw. zahlen<br />
würde.<br />
Für unrealisierte Verluste, die nicht durch<br />
gegenläufige Gewinne ausgeglichen werden und für die<br />
in der jeweiligen Kategorie von Finanzinstrumenten<br />
keine fallweise Absicherung vorgenommen wurde,<br />
wird eine Rückstellung für Risiken gebildet.<br />
g) Rückstellungen für Risiken<br />
Sobald der Eintritt eines Verlusts als wahrscheinlich<br />
angesehen wird und der Verlust geschätzt werden<br />
kann, wird das Risiko durch die Bildung einer entsprechenden<br />
Rückstellung erfasst.<br />
h) Pensionsverpflichtungen<br />
Für die Pensionszusagen und Ruhestandsverpflichtungen,<br />
die Aventis gegenüber den aktiven und<br />
ehemaligen Mitarbeitern der Gesellschaft eingegangen<br />
ist, werden unter Anwendung der bevorzugten<br />
Methode zur Bilanzierung derartiger Verpflichtungen<br />
entsprechende Rückstellungen gebildet.<br />
Die Gesamtverpflichtung der Gesellschaft kann wie<br />
folgt auf die bilanzierte Rückstellung übergeleitet<br />
werden:<br />
2002<br />
(In Millionen €)<br />
2001<br />
Versicherungsmathematisch<br />
ermittelte Verbindlichkeit<br />
(unter Berücksichtigung künftiger<br />
Lohn- und Gehaltssteigerungen)<br />
zum 31. Dezember<br />
Versicherungsmathematische<br />
235 171<br />
Gewinne und Verluste<br />
Bilanzierte Rückstellung<br />
(69) (97)<br />
zum 31. Dezember (brutto) 166 74<br />
Effekt latenter Steuern (59) (27)<br />
2. Beteiligungen<br />
a) Situation zum Bilanzstichtag<br />
(In Millionen €)<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Sonstige Beteiligungen 32 283 32 004<br />
Gesamt 32 283 32 004<br />
Detaillierte Angaben zu den wichtigsten Tochterunternehmen<br />
und Beteiligungen sind in Ziffer 25 aufgeführt.<br />
JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 209
) Entwicklung im Geschäftsjahr 2002<br />
Stand Zugänge Abgänge Kumulierte Abschreibungen<br />
(In Millionen €)<br />
Stand<br />
am 1. Januar am 31. Dezember<br />
2002 Bildung Auflösung 2002<br />
Sonstige<br />
Beteiligungen 32 004 404 – (125) – 32 283<br />
c) Wesentliche Zugänge des Geschäftsjahres 2002 3. Forderungen an Tochterunternehmen<br />
(In Millionen €) und Beteiligungen<br />
Hoechst AG Zukauf von 0,47 %<br />
der Aktien 151<br />
Carraig Insurance Ltd Kauf<br />
von Aktien 200<br />
Aventis Ireland Ltd Kauf<br />
von Aktien 33<br />
Aventis Pharma Ltd (UK) Kauf<br />
von Aktien 20<br />
Gesamt 404<br />
d) Wertberichtigungen<br />
Auf die Aktien der Rhodia S.A., an der Aventis eine<br />
Beteiligung hält, wurde im Geschäftsjahr 2002 eine<br />
Wertberichtigung von € 98 Millionen vorgenommen<br />
und somit die bestehende Wertberichtigung auf<br />
€ 334 Millionen zum 31. Dezember 2002 erhöht.<br />
210 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />
a) Einzelangaben zu wesentlichen Posten<br />
Forderungen an direkt gehaltene<br />
(In Millionen €)<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Beteiligungen Ziffer 25)<br />
Forderungen an indirekt gehaltene<br />
1 064 45<br />
Beteiligungen:<br />
Aventis Pharma SA 700 1 280<br />
Aventis Pharmaceuticals Inc – 341<br />
Aventis Pharma Ltda (Brazil) 35 –<br />
Aventis Pasteur SA 200 210<br />
RP AGCO Ltd (vormals RP UK Ltd) 0 58<br />
Hoechst AG 1 300 1 864<br />
Aventis Behring LLC 343 403<br />
Aventis CropScience SA – 250<br />
RP AGRO CY Inc – 227<br />
Sonstige 7 305<br />
Gesamt 3 649 4 984<br />
Davon kurzfristige Forderungen 2 550 4 965<br />
b) Entwicklung im Geschäftsjahr 2002<br />
(In Millionen €)<br />
31.12.2002<br />
Stand am 1. Januar 2002 4 984<br />
Neue Forderungen 1 081<br />
Rückzahlung von Forderungen (2 403)<br />
Sonstige Änderungen (13)<br />
Stand am 31. Dezember 2002 3 649
c) Wesentliche Veränderungen im Geschäftsjahr 2002 5. Forderungen<br />
4. Sonstige Finanzanlagen<br />
a) Zusammensetzung<br />
Forderungen<br />
(In Millionen €)<br />
Neue Rückzahlung<br />
Aventis Pharmaceuticals Inc – 341<br />
Aventis Behring LLC – 60<br />
Aventis Pharma SA – 580<br />
CropScience – 620<br />
Aventis Animal Nutrition Inc – 191<br />
Hoechst AG 996 564<br />
Aventis Ireland Ltd 50 –<br />
Aventis Pharma Ltda (Brazil) 35 –<br />
((In Millionen €)<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Sonstige Beteiligungen 25 16<br />
Eigene Aktien 462 137<br />
Darlehen<br />
Auf Forderungen an<br />
4 5<br />
Beteiligungen aufgelaufene Zinsen 46 46<br />
Geleistete Anzahlungen<br />
Auf Darlehen und Anzahlungen<br />
– 15<br />
aufgelaufene Zinsen – –<br />
Brutto gesamt 537 219<br />
Rückstellungen (101) (2)<br />
Buchwert gesamt 436 217<br />
Aventis hält 6 900 876 eigene Aktien, die zu einem<br />
Durchschnittskurs von € 66,91 bzw. zu einem<br />
Gesamtpreis von € 462 Millionen erworben wurden.<br />
Zum Durchschnittskurs vom Dezember 2002 von<br />
€ 52,21 beträgt der Marktwert dieser Aktien<br />
€ 361 Millionen. Für den nicht realisierten Wertverlust<br />
in Höhe von € 101 Millionen wurde im Jahresabschluss<br />
von Aventis eine Rückstellung gebildet.<br />
Tochterunternehmen<br />
(In Millionen €)<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
und Beteiligungen 1 613 1 594<br />
Sonstige 348 245<br />
Gesamt 1 961 1 839<br />
6. Marktgängige Wertpapiere<br />
Der Marktwert der marktgängigen Wertpapiere liegt<br />
zum 31. Dezember 2002 bei € 140 Millionen.<br />
Der Buchwert dieser Wertpapiere beläuft sich zum<br />
31. Dezember 2002 auf € 147 Millionen. Für den nicht<br />
realisierten Wertverlust von € 7 Millionen wurde im<br />
Jahresabschluss von Aventis eine Rückstellung gebildet.<br />
Während des Geschäftsjahres wurden Wertpapiere<br />
im Umfang von € 50 Millionen erworben.<br />
7. Abgrenzungsposten<br />
(In Millionen €)<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Externe Leistungen 4 15<br />
Finanzierungskosten 4 28<br />
Gesamt 8 43<br />
8. Abgegrenzte Aufwendungen<br />
Zum 31. Dezember 2002 betragen die abgegrenzten<br />
Aufwendungen in Verbindung mit der Emission von<br />
Schuldverschreibungen € 2 Millionen.<br />
JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 211
9. Eigenkapital der Aktionäre<br />
a) Gezeichnetes Kapital<br />
Anzahl<br />
(In Millionen €)<br />
Grundder<br />
Aktien kapital<br />
Zum 31. Dezember 2001<br />
Emission von 2 341 073 Aktien<br />
infolge der den Mitarbeitern<br />
795 621 603 3 039<br />
reservierten Kapitalerhöhung<br />
Emission von 1 511 814 Aktien<br />
infolge der Ausübung von<br />
2 341 073 9<br />
Aktienoptionen im Jahr 2002 1 511 814 6<br />
Zum 31. Dezember 2002 799 474 490 3 054<br />
Der Kurs der Aventis-Aktie entwickelte sich im<br />
Geschäftsjahr 2002 wie folgt:<br />
Schlusskurs zum 31. Dezember 2001: € 79,75<br />
Schlusskurs zum 31. Dezember 2002: € 51,80<br />
Tiefstkurs im Jahr 2002: € 50,00<br />
Höchstkurs im Jahr 2002: € 85,75<br />
Grundkapital<br />
Aktionäre:<br />
- Im Streubesitz (institutionelle Investoren<br />
und Einzelaktionäre) 95,64 %<br />
- Mitarbeiter (geschätzt)* 3,50 %<br />
- Aventis (eigene Aktien) 0,86 %<br />
Stand am 31.Dezember 2002 100,00 %<br />
Im Einklang mit Artikel L. 225-102 des französischen Handelsgesetzbuchs sind die<br />
Mitarbeiter und ehemaligen Mitarbeiter des Aventis Konzerns im Rahmen des in<br />
Frankreich gültigen Unternehmenssparplans zum 31. Dezember 2002 mit<br />
9 804 414 Aktien beteiligt, was einem Anteil von 1,2 % am Grundkapital von Aventis<br />
entspricht.<br />
212 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />
b) Kapitalrücklage<br />
Kapitalrücklage (In Millionen €)<br />
Stand am 31. Dezember 2001 21 283<br />
Emission von 2 341 073 Aktien<br />
infolge der den Mitarbeitern<br />
reservierten Kapitalerhöhung 139<br />
Emission von 1 511 814 Aktien infolge<br />
der Ausübung von Aktienoptionen im Jahr 2002 46<br />
Stand am 31. Dezember 2002 21 468<br />
c) Gewinnvortrag und Gewinnverwendung<br />
für das Jahr 2001<br />
Erläuterungen (In Millionen €)<br />
Gewinnvortrag zum 31.12.2001 901<br />
Die ordentliche und außerordentliche<br />
Hauptversammlung vom 14. Mai 2002 hat<br />
in ihrem ordentlichen Teil die Verwendung<br />
des Jahresüberschusses für das Geschäftsjahr 2001<br />
wie folgt beschlossen:<br />
- Jahresüberschuss für das Geschäftsjahr 2001 499<br />
- Einstellung in die gesetzliche Rücklage (25)<br />
- Ausschüttung einer Dividende<br />
auf 795 621 603 Aktien (461)<br />
- Kürzung der Ausschüttung um den auf<br />
eigene Aktien ( 2 267 839) entfallenden Anteil 1<br />
Vortrag zum 31.12.2002 915<br />
d) Gewinnverwendungsvorschlag für das Ergebnis 2002<br />
Für das Geschäftsjahr 2002 hat der Vorstand der<br />
Ordentlichen Hauptversammlung die Ausschüttung<br />
einer Dividende von € 0,70 je Aktie vorgeschlagen,<br />
was einer Gesamtausschüttung von € 560 Millionen<br />
entspricht.
10. Capital Equity Notes<br />
a) Capital Equity Notes 1986<br />
Am 16. Dezember 1986 emittierte die Gesellschaft<br />
US $ 300 Millionen unbefristete nachrangige Schuldverschreibungen<br />
(Capital Equity Notes), die an den Libor<br />
gebunden sind und geringfügig über diesem verzinst<br />
werden.<br />
Diese Wertpapiere haben keine festgelegte Fälligkeit,<br />
und die Inhaber haben nur in den unten<br />
beschriebenen, eng definierten Fällen Anspruch auf<br />
eine Rückzahlung.<br />
Im Fall einer gerichtlich angeordneten Insolvenzverwaltung<br />
oder der Liquidation der Gesellschaft ist der<br />
Anspruch der Inhaber von Schuldverschreibungen<br />
und Zinsschuldscheinen auf Rückzahlung nachrangig<br />
gegenüber der vollständigen Befriedigung der<br />
Ansprüche aller anderen Gläubiger, einschließlich der<br />
Vergütungen an Inhaber von Partizipationsscheinen<br />
(titres participatifs). Dies gilt nicht für Ansprüche der<br />
Inhaber solcher Wertpapiere, deren Ansprüche auf<br />
Rückzahlung zu den Ansprüchen aus den unbefristeten<br />
nachrangigen Schuldverschreibungen gleich- oder<br />
nachrangig sind.<br />
Die Inhaber dieser Wertpapiere haben im<br />
Wesentlichen Anspruch auf periodische Zinszahlungen<br />
seitens des Unternehmens.<br />
Sollte die Gesellschaft jedoch der Auffassung sein,<br />
dass die Zahlung von Zinsen in bar ihre Finanzlage<br />
beeinträchtigen könnte, kann sie die Zinsverpflichtung<br />
durch die Emission von Zinsschuldscheinen in Höhe<br />
der fälligen Zinsen befriedigen.<br />
Derartige Zinsschuldscheine haben ebenfalls kein<br />
festes Fälligkeitsdatum und werden zu ähnlichen<br />
Konditionen emittiert wie die nachrangigen Schuldverschreibungen.<br />
Der Zinssatz wird LIBOR + 5 % betragen.<br />
Diese Wertpapiere werden mit ihrem zum Kurs des<br />
Emissionsdatums in Euro umgerechneten Wert unter<br />
dem Posten „Sonstiges Eigenkapital“ ausgewiesen.<br />
Die Gesellschaft hat in den Jahren 1991, 1992, 1993,<br />
2000 und 2002 Capital Equity Notes im Wert von<br />
jeweils US $ 50 Millionen, US $ 29 Millionen, US $ 15<br />
Millionen, US $ 12 Millionen und US $ 33 Millionen<br />
zurückgekauft. Vom Emissionsbetrag von US $ 300<br />
Millionen ist noch ein Restbetrag von US $ 161<br />
Millionen (€ 163 Millionen) zum 31. Dezember 2002<br />
in der Bilanz ausgewiesen.<br />
Die Zinsaufwendungen für das Jahr 2002 beliefen<br />
sich auf € 5 Millionen.<br />
b) Capital Equity Notes 1993<br />
Im Juni 1993 emittierte die Gesellschaft Capital Equity<br />
Notes in Höhe von US $ 370 Millionen in.<br />
Inhaber dieser Wertpapiere sind zu halbjährlichen<br />
Zahlungen in Form von Zinsen zu einem dem Libor<br />
entsprechenden Satz zuzüglich eines Aufschlags<br />
berechtigt. Für die ersten zehn Jahre war ein Aufschlag<br />
von 1,15 % festgelegt. Im Jahr 1998 verhandelte das<br />
Unternehmen die Zahlungskonditionen dieser<br />
Wertpapiere neu. Für die Zinsperioden zwischen<br />
Dezember 1997 und Dezember 2000 wurde der<br />
Aufschlag mit 0,65 % per annum festgelegt. Für<br />
Perioden nach Dezember 2000 wird der Aufschlag<br />
durch ein Auktionsverfahren festgesetzt, wobei die<br />
Obergrenzen jeweils für drei Jahre fixiert werden.<br />
Die Gesellschaft kann die Zahlung von Zinsen nach<br />
eigenem Ermessen aussetzen, wenn kein<br />
ausschüttbarer Gewinn oder positives Konzernergebnis<br />
zur Verfügung steht. Derart ausgesetzte Zinszahlungen<br />
würden aufgeschoben und zu dem oben genannten<br />
Satz plus 4 % (für die ersten 10 Jahre) verzinst.<br />
Für diese Wertpapiere ist kein Rückzahlungstermin<br />
vorgesehen, und die Inhaber haben kein Recht auf<br />
Rückzahlung, außer im Fall einer Liquidation der<br />
Gesellschaft und falls die Gesellschaft nach einer<br />
Verschmelzung mit einem anderen Unternehmen ein<br />
geringeres Eigenkapital hat als vor der Verschmelzung<br />
oder das fortbestehende Unternehmen eine<br />
Gesellschaft ist, die nicht in einem Mitgliedstaat der<br />
Europäischen Union oder den Vereinigten Staaten von<br />
Amerika ihren Sitz hat.<br />
Im Fall einer Liquidation der Gesellschaft sind die<br />
Ansprüche der Inhaber dieser Wertpapiere auf Zahlung<br />
des Nennbetrags und von Zinsen im Verhältnis zu den<br />
Forderungen aller anderen Gläubiger der Gesellschaft<br />
nachrangig. Dies gilt auch für Zinsforderungen auf die<br />
JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 213
von der Gesellschaft emittierten Partizipationsscheine<br />
(mit Ausnahme der Partizipationsscheine der Serie A).<br />
Es gilt jedoch nicht für Forderungen der Inhaber<br />
anderer unbefristeter nachrangiger Schuldverschreibungen<br />
mit unbegrenzter Laufzeit, Forderungen auf<br />
den Nennbetrag der von Aventis emittierten Partizipationsscheine<br />
und Rückzahlungsforderungen gegen<br />
Aventis, die in anderer Weise nachrangig sind und<br />
somit im Verhältnis zu Forderungen aus den<br />
unbefristeten nachrangigen Schuldverschreibungen<br />
1993 gleich- oder nachrangig sind.<br />
Am 25. März 1998 kaufte die Gesellschaft einen Teil<br />
der Wertpapiere in Höhe von US $ 15 Millionen<br />
zurück. Die verbliebenen US $ 355 Millionen werden<br />
zum 31. Dezember 2002 mit einem Betrag von<br />
€ 306 Millionen ausgewiesen.<br />
Die Zinsaufwendungen für das Jahr 2002 beliefen<br />
sich auf € 13 Millionen.<br />
11. Partizipationsscheine<br />
a) Partizipationsscheine 1983<br />
Im Rahmen des Gesetzes vom 3. Januar 1983 emittierte<br />
die Gesellschaft am 1. Juli 1983 Partizipationsscheine<br />
im Gesamtbetrag von € 91 Millionen.<br />
Die zum Stückpreis von € 152,45 emittierten 600 000<br />
Wertpapiere sind nicht rückzahlbar.<br />
Die Gesellschaft verfügt jedoch über eine Option,<br />
die zwischen dem zwölften und zwanzigsten Jahr nach<br />
der Emission ausgeübt werden kann, diese Aktien zu<br />
Kursen ab € 457,35 (1. Oktober 1995) bis € 762,25<br />
(1. Oktober 2003) zurückzukaufen. Diese Wertpapiere<br />
sind an der Börse in Paris notiert.<br />
Am 2. Mai 1985 emittierte die Gesellschaft 20 000<br />
neue Partizipationsscheine, die den Mitarbeitern im<br />
Rahmen des Mitarbeiter-Sparprogramms vorbehalten<br />
waren. Die Emissionshöhe betrug € 3 Millionen und<br />
führte zu einer Kapitalrücklage von € 2 Millionen.<br />
Darüber hinaus übten am 1. Oktober 1986 Inhaber<br />
von Bezugsrechten ihre Rechte auf den Bezug von<br />
129 684 Partizipationsscheinen aus. Durch die Emission<br />
dieser Wertpapiere stieg der Nennbetrag der Partizipa-<br />
214 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />
tionsscheine um € 20 Millionen, was zu einer Kapitalrücklage<br />
von € 10 Millionen führte.<br />
Am 1. Oktober 1987 wurden ebenfalls Bezugsrechte<br />
auf 82 891 Partizipationsscheine ausgeübt. Durch die<br />
Emission dieser Wertpapiere stieg der Nennbetrag der<br />
Partizipationsscheine um € 13 Millionen, was<br />
zu einer Kapitalrücklage von € 7 Millionen führte.<br />
Ferner wurden am 1. Oktober 1988 Bezugsrechte<br />
auf 161 308 Partizipationsscheine ausgeübt. Durch<br />
die Emission dieser Wertpapiere stieg der Nennbetrag<br />
der Partizipationsscheine um € 25 Millionen, was zu<br />
einer Kapitalrücklage von € 18 Millionen führte.<br />
Am 26. Mai 1998 tauschte die Gesellschaft nach<br />
Abschluss eines im April 1998 unterbreiteten Angebots<br />
847 205 Partizipationsscheine gegen neue Stammaktien<br />
ein.<br />
Nach Abschluss dieser Transaktionen beträgt die Zahl<br />
der noch umlaufenden Partizipationsscheine 146 678<br />
mit einem Nennbetrag von € 22 Millionen und einer<br />
Kapitalrücklage von € 6 Millionen.<br />
Die jährlichen Zinsen für diese Papiere werden<br />
jeweils zum 1. Oktober fällig. Sie werden auf der Basis<br />
eines Mindestsatzes von 10 % berechnet und bestehen<br />
aus einem fixen Anteil von 7 % und einem variablen<br />
Anteil von 3 %, der an die Entwicklung der Konzernumsatzerlöse<br />
gebunden ist und bei Bedarf auf der Basis<br />
von Kriterien angepasst wird, die in dem von der<br />
Börsenkommission („Commission des Opérations<br />
de Bourse“) am 7. Juni 1983 genehmigten Bulletin<br />
aufgeführt sind.<br />
Der auf die Kupons am 1. Oktober 2002, 2001 und<br />
2000 gezahlten Zinsen betrugen 14,1 %, 13,3 % bzw.<br />
12,5 %.<br />
b) Partizipationsscheine der Serie A<br />
Für die 1989 emittierten Partizipationsscheine<br />
der Serie A<br />
- wurde 1993 ein Angebot zum Umtausch in<br />
Stammaktien der Gesellschaft unterbreitet. Nach<br />
Abschluss dieser Transaktion betrug die Anzahl der<br />
nicht zum Umtausch vorgelegten Partizipationsscheine<br />
der Serie „A“ 70 217 Stück.<br />
- wurden auf dem US-amerikanischen Markt in
mehreren Tranchen Partizipationsscheine<br />
zurückgekauft, so dass sich ihre noch umlaufende Zahl<br />
zum 31. Dezember 1999 auf 4 885, zum 31. Dezember<br />
2000 auf 4 775, zum 31. Dezember 2001 auf 3 621 und<br />
zum 31. Dezember 2002 auf 3 546 Stück belief.<br />
Bei den Partizipationsscheinen der Serie A handelt<br />
es sich um stimmrechtslose, nicht rückzahlbare, frei<br />
übertragbare Wertpapiere der Gesellschaft. Inhaber<br />
dieser Wertpapiere haben Anspruch auf eine jährliche,<br />
am 15. August jedes Jahres fällige Zahlung.<br />
Diese Zahlung setzt sich zusammen aus einem fixen<br />
Teil (€ 1,14 je PSSA) und einem variablen Teil, der<br />
600 % (*) der von der Jahreshauptversammlung<br />
beschlossenen Dividende je Stammaktie oder eines<br />
höheren Betrages entspricht, der sich anhand einer<br />
Formel errechnet, die die Veränderungen des Konzernumsatzes<br />
und des Konzerngewinns berücksichtigt.<br />
Die gesamte, so ermittelte Zahlung erfolgt unter<br />
der Bedingung, dass der Konzerngewinn, der zur<br />
Ausschüttung an die Aktionäre von Aventis zur<br />
Verfügung steht, mehr als € 152 Millionen beträgt.<br />
Der fixe Anteil der jährlichen Zahlung ist kumulativ,<br />
der variable Anteil jedoch nicht.<br />
12. Rückstellungen für Risiken<br />
31.12.2002<br />
(In Millionen €)<br />
31.12.2001<br />
Rückstellungen für Risiken bei<br />
Tochterunternehmen<br />
Sonstige Rückstellungen für<br />
40 39<br />
Risiken 281 414<br />
Gesamt 321 453<br />
Im Dezember 2002 erhielt Aventis ein Angebot von<br />
Rhodia, mit einer Zahlung von € 88 Millionen alle<br />
Entschädigungsforderungen für Aufwendungen, die in<br />
Verbindung mit umweltbezogenen Risiken aufgelaufen<br />
(*) Nach der Herabsetzung des Nennwerts je Stammaktie um den Faktor 4 im Jahr<br />
1983 wurde der ursprüngliche Satz von 150 % auf 600 % heraufgesetzt.<br />
waren, zu begleichen. Aventis hat im Dezember 2002<br />
€ 26 Millionen an Rhodia gezahlt; in Höhe<br />
des Restbetrags von € 62 Millionen wurde eine<br />
Rückstellung für umweltbezogene Risiken gebildet.<br />
Im Geschäftsjahr 2002 wurden Rückstellungen für<br />
Risiken in Höhe von € 284 Millionen gebildet und in<br />
Höhe von € 416 Millionen aufgelöst.<br />
Die Bildung von Rückstellungen des Geschäftsjahres<br />
2002 betraf:<br />
- Rückstellungen für Währungsrisiken in Höhe von<br />
€ 24 Millionen;<br />
- Rückstellungen für sonstige Finanzrisiken in Höhe<br />
von € 78 Millionen;<br />
- Rückstellungen für Umweltrisiken und Produkthaftungsrisiken<br />
in Höhe von € 73 Millionen;<br />
- Rückstellungen für Steuern in Höhe von<br />
€ 109 Millionen.<br />
Die Auflösung von Rückstellungen des Geschäftsjahres<br />
2002 betraf:<br />
- Rückstellungen Währungsrisiken in Höhe von<br />
€ 320 Millionen;<br />
- Rückstellungen für sonstige Finanzrisiken in Höhe<br />
von € 71 Millionen;<br />
- Rückstellungen für Umweltrisiken und Produkthaftungsrisiken<br />
in Höhe von € 16 Millionen;<br />
- Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen<br />
in Höhe von € 1 Million;<br />
- Rückstellungen für Risiken in Verbindung mit Finanzinstrumenten<br />
in Höhe von € 8 Millionen.<br />
13. Rückstellungen für Verpflichtungen<br />
Die Rückstellungen für Pensionszusagen und<br />
Ruhestandsverpflichtungen belaufen sich zum<br />
31. Dezember 2002 auf € 166 Millionen gegenüber<br />
€ 74 Millionen zum 31. Dezember 2001 und sind somit<br />
um € 92 Millionen gestiegen.<br />
Dieser Anstieg ist Folge:<br />
- der Erfassung von Pensionszusagen und Ruhestandsverpflichtungen<br />
zu Gunsten der ehemaligen Mitarbeiter<br />
von Aventis CropScience in Höhe von € 58 Millionen im<br />
Zuge der Veräußerung an Bayer im April 2002; für diese<br />
JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 215
Verpflichtung erfolgte eine Barzahlung von Bayer.<br />
- der Erfassung von Pensionsverpflichtungen zu<br />
Gunsten der ehemaligen Mitarbeiter von Aventis<br />
Interservices in Höhe von € 13 Millionen; für diese<br />
Verpflichtung erfolgte eine Barzahlung von Aventis<br />
Interservices.<br />
- eines Aufwands für das Geschäftsjahr in Höhe von<br />
€ 21 Millionen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen.<br />
14. Finanzschulden<br />
a) Finanzschulden nach Rückzahlungswährungen<br />
216 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />
(In Millionen €)<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Euro 7 532 8 577<br />
US-Dollar 2 446 3 130<br />
Pfund Sterling 56 94<br />
Kanadischer Dollar – 4<br />
Japanischer Yen 206 181<br />
Sonstige Währungen 112 124<br />
Summe 10 352 12 110<br />
b) Finanzschulden nach Fälligkeit<br />
(In Millionen €)<br />
Schuldver- Sonstige Gesamt<br />
schreibungen Finanzschulden<br />
Unter 1 Jahr 53 8 496 8 549<br />
1 bis 2 Jahre 115 4 119<br />
2 bis 3 Jahre – 4 4<br />
3 bis 4 Jahre 1 250 46 1 296<br />
4 bis 5 Jahre – – –<br />
Über 5 Jahre – 384 384<br />
Summe 1 418 8 934 10 352<br />
c) Schuldverschreibungen<br />
- Der Emissionsbetrag von € 1 050 Millionen der im<br />
Oktober 1999 emittierten Wandelschuldverschreibungen,<br />
die gegen Aktien der Rhodia S.A. getauscht<br />
werden können, war in dieser Höhe in der Bilanz zum<br />
31. Dezember 2001 ausgewiesen. Nach dem<br />
erfolgreichen Abschluss des Barangebots zum Rückkauf<br />
aller ihrer 45 211 662 Wandelschuldverschreibungen,<br />
die in Aktien der Rhodia S.A. getauscht werden können,<br />
kaufte Aventis im November 2002 98,6 % der<br />
ursprünglich emittierten Schuldverschreibungen zu<br />
einem Betrag von € 1 035 Millionen zurück, wobei die<br />
verbleibenden 1,4 % in der Bilanz zum 31. Dezember<br />
2002 mit einem Betrag von € 15 Millionen<br />
ausgewiesen werden.<br />
- Im September 2000 legte Aventis ein Programm<br />
zur Emission von Euro Medium Term Notes im Umfang<br />
von € 1 500 Millionen auf. Diese Wertpapiere können<br />
im Wege eines öffentlichen Angebots oder einer Privatplatzierung<br />
begeben werden.<br />
Im Rahmen dieses Programms emittierte Aventis im<br />
April 2001 Schuldverschreibungen mit Fälligkeit April<br />
2006 im Umfang von € 1 250 Millionen und einer<br />
jährlichen Verzinsung von 5 %. Im Februar 2002<br />
erfolgte eine weitere Emission von Schuldverschreibungen<br />
mit Fälligkeit Februar 2004 in Höhe von € 115<br />
Millionen und einer jährlichen Verzinsung auf der Basis<br />
des Drei-Monats-Euribor.<br />
d) Sonstige Finanzschulden<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
beliefen sich zum 31. Dezember 2002 auf € 189<br />
Millionen (gegenüber einem Vorjahresbetrag von € 604<br />
Millionen), von denen € 53 Millionen auf langfristige<br />
Verbindlichkeiten entfielen.<br />
Auf Commercial Paper entfielen zum 31. Dezember<br />
2002 € 1 268 Millionen gegenüber € 3 167 Millionen<br />
zum 31. Dezember 2001.<br />
Die Finanzschulden gegenüber Konzerngesellschaften<br />
betrugen zum 31. Dezember 2002 € 7 382 Millionen<br />
(zum 31. Dezember 2001: € 4 944 Millionen).
e) Zinsverpflichtungen<br />
Die Zinsverpflichtungen beliefen sich zum<br />
31. Dezember 2002 auf € 95 Millionen (Vorjahr:<br />
€ 176 Millionen).<br />
15. Beteiligungserträge<br />
16. Zinserträge<br />
(In Millionen €)<br />
2002 2001<br />
Frankreich 229 262<br />
Ausland 470 580<br />
Gesamt 699 842<br />
(In Millionen €)<br />
2002 2001<br />
Frankreich 80 113<br />
Ausland 114 252<br />
Gesamt 194 365<br />
Dieser Posten umfasst die Erträge aus Forderungen an<br />
Tochterunternehmen und Beteiligungen sowie die<br />
Erträge aus der Konzernfinanzierung.<br />
17. Nettoerhöhung der Wertberichtigungen von<br />
Beteiligungen, Veränderungen der Rückstellungen für<br />
Risiken bei Beteiligungen und Verluste aus Forderungen<br />
an Beteiligungen<br />
2002<br />
(In Millionen €)<br />
2001<br />
(Zuführung) zu<br />
Wertberichtigungen<br />
Auflösung von<br />
(125) (235)<br />
Wertberichtigungen<br />
(Zuführung) zu Rückstellungen<br />
– –<br />
für Risiken bei Beteiligungen<br />
Auflösung von Rückstellungen<br />
(2) –<br />
für Risiken bei Beteiligungen – –<br />
Gesamt (127) (235)<br />
18. Währungsgewinne (-verluste), netto<br />
Die Währungsgewinne (netto) für das Geschäftsjahr 2002<br />
beliefen sich auf € 409 Millionen im Vergleich zu<br />
€ 12 Millionen im Vorjahr.<br />
2002<br />
(In Millionen €)<br />
2001<br />
Erhöhung (Verminderung)<br />
der Rückstellung für<br />
Währungsverluste 296 (66)<br />
Realisierte Währungsgewinne 113 78<br />
Gesamt 409 12<br />
19. Sonstige betriebliche Erträge (Aufwendungen), netto<br />
(In Millionen €)<br />
2002 2001<br />
Erbrachte Leistungen 299 261<br />
davon konzernintern 297 260<br />
Sonstige Erträge 6 4<br />
Sonstige betriebliche Erträge 305 265<br />
Von Dritten bezogene Leistungen (156) (129)<br />
Steuern und Abgaben (3) (4)<br />
Personalkosten (74) (43)<br />
Vorräte und sonstige (15) (15)<br />
Betriebliches Ergebnis 57 74<br />
JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 217
20. Nicht-betriebliches Ergebnis<br />
2002<br />
(In Millionen €)<br />
2001<br />
Gewinne (Verluste) aus der Veräußerung<br />
von Finanzanlagen<br />
Gewinne (Verluste) aus der Veräußerung<br />
21 –<br />
von Beteiligungen (5) –<br />
Erhaltene Einmalentschädigungen<br />
Rückstellungsbildung für den Rechtsstreit<br />
30 –<br />
betreffend Vitamine<br />
Rückstellungsbildung für den<br />
Rechtsstreit betreffend umweltbezogene<br />
6 45<br />
Forderungen von Rhodia<br />
Zahlung für umweltbezogene<br />
(62) –<br />
Forderungen von Rhodia<br />
Rückstellungsbildung für sonstige<br />
(26) –<br />
finanzielle Risiken<br />
Verzicht auf Zinsforderungen durch<br />
(7) (60)<br />
die Rhône-Poulenc Equity Finance BV<br />
Rückstellungsbildung<br />
31 45<br />
für Pensionsaufwendungen<br />
Zahlung für Ruhestandsleistungen<br />
betreffend Aventis CropScience<br />
(92) (4)<br />
und Aventis Interservices<br />
Latenter Steuerertrag<br />
71 –<br />
für Pensionsrückstellungen 32 –<br />
Aufwendungen für Strukturmaßnahmen – 6<br />
Gesamt (1) 32<br />
218 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />
21. Steuerkonsolidierung<br />
Die Genehmigung der zuständigen Behörden<br />
hinsichtlich der steuerlichen Organschaft wurde Ende<br />
1999 automatisch verlängert.<br />
Zum 31. Dezember 2002 werden Aventis sowie 20<br />
Tochterunternehmen in dieses Verfahren einbezogen.<br />
Aventis vereinahmt von den einbezogenen Tochterunternehmen<br />
den Betrag der Steuern, den diese<br />
nach den Regeln des allgemeinen Rechts ermitteln.<br />
Bis zu ihrem Ausscheiden aus der Organschaft haben<br />
diese Tochterunternehmen die Möglichkeit, Verluste<br />
vorzutragen und – in Verlustjahren – verlusterhöhende<br />
Abschreibungen (amortissements différés)<br />
vorzunehmen. Dies geschieht unbeschadet der<br />
Tatsache, dass diese Posten im Jahr, in dem sie<br />
bilanziert werden, der Aventis als Organträgerin<br />
zugerechnet und von dieser übernommen werden.<br />
Mit Beschluss vom 7. Februar 1994 hat Aventis<br />
außerdem die Zustimmung zur Anwendung der Steuerkonsolidierung<br />
(régime du bénéfice consolidé) gemäß<br />
Artikel 209 quinquies des Code Général des Impots (CGI)<br />
erhalten. Der Budgetminister (Ministre du Budget) hat<br />
diese Zustimmung mit Wirkung vom<br />
1. Januar 1993 (für fünf Jahre) erteilt. Der Konzern hat<br />
dieses Verfahren für die Geschäftsjahre 2001 bis 2003<br />
erneuert.<br />
In das Verfahren der weltweiten Steuerkonsolidierung<br />
sind zum 31. Dezember 2002 Aventis als<br />
begünstigtes Mutterunternehmen sowie 323<br />
französische und ausländische Tochterunternehmen<br />
im Mehrheitsbesitz einbezogen.<br />
Gemäß den geltenden Vorschriften bildet Aventis<br />
für vorläufige Steuereinsparungen aus der Verwendung<br />
von noch nicht verjährten steuerlichen Verlustvorträgen<br />
ihrer Tochterunternehmen keine Rückstellungen.<br />
Die steuerliche Organschaft (Artikel 223A der<br />
französischen Abgabenordnung) wird innerhalb der<br />
weltweiten Steuerkonsolidierung (Artikel 209 Absatz 5<br />
der Abgabenordnung) fortgeführt.
Der Posten „Ergebniseffekt der steuerlichen<br />
Organschaft im Konzern“ umfasst:<br />
(In Millionen €)<br />
2002<br />
Gewinn aus der steuerlichen Organschaft und<br />
der weltweiten Steuerkonsolidierung 594<br />
Sonstige laufende Steuern (4)<br />
Steuerrückstellung (108)<br />
Gesamt 482<br />
Die künftige Steuerentlastung, die für Aventis aus<br />
ihrer eigenen Geschäftstätigkeit und der ihrer Tochtergesellschaften<br />
im Rahmen der steuerlichen Organschaft<br />
seit dem 1. Januar 1990 und der weltweiten Steuerkonsolidierung<br />
seit dem 1. Januar 1993 resultiert, setzt sich<br />
wie folgt zusammen:<br />
(In Millionen €)<br />
2002<br />
Kumulierte langfristige Verluste im Rahmen der<br />
weltweiten Steuerkonsolidierung zum<br />
31. Dezember 2002: € 0 Millionen zu 19 % –<br />
Zeitliche Differenzen infolge der steuerlichen<br />
Behandlung der in die steuerliche Organschaft<br />
einbezogenen Tochterunternehmen:<br />
€ 629 Millionen zu 35,43 % 223<br />
Gesamt 223<br />
22. Finanzielle Verpflichtungen<br />
2002<br />
(In Millionen €)<br />
2001<br />
Sonstige Verpflichtungen gegenüber:<br />
- der Finanzverwaltung 329 473<br />
- der Zollverwaltung 13 13<br />
- Dritten 62 70<br />
Devisentermingeschäfte - Verkauf 17 679 15 518<br />
Devisentermingeschäfte - Kauf 17 771 15 537<br />
Gesamt<br />
davon gegenüber verbundenen<br />
35 854 31 611<br />
Unternehmen 16 973 13 849<br />
23. Vergütung des Vorstands<br />
und der Verwaltungsgremien<br />
Die Vergütung des Vorstands und der Verwaltungsgremien<br />
belief sich für das am 31. Dezember 2002<br />
abgeschlossene Geschäftsjahr auf € 11 984 453.<br />
24. Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter<br />
2002 2001<br />
Führungskräfte 132 127<br />
Vorarbeiter und Techniker 49 49<br />
Sonstige Mitarbeiter 2 1<br />
Gesamt 183 177<br />
JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 219
25. Tochterunternehmen und Beteiligungen<br />
220 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />
Eigen- Beteiligung Buchwerte<br />
kapital in % brutto netto nach<br />
Neubewertung<br />
(a)<br />
A/ Detaillierte Angaben zu Tochterunternehmen und Beteiligungen, deren Buchwert 1 % des Grundkapitals<br />
des Unternehmens übersteigt:<br />
1/ TOCHTERUNTERNEHMEN (Beteiligung über 50 %)<br />
a. Französische Tochterunternehmen<br />
Rhône-Cooper 454 98,30 456 456<br />
Aventis <strong>Investis</strong>sement 948 99,99 915 915<br />
Aventis Participations 506 99,99 506 506<br />
Aventis Agriculture 2 315 99,99 2 704 2 704<br />
Société de Développement Chimique 106 99,99 100 100<br />
Rhône-Poulenc Pharma<br />
b. Ausländische Tochterunternehmen<br />
1 695 99,99 1 048 1 048<br />
Hoechst AG 6 163 98,04 18 684 18 684<br />
Aventis Inc 6 171 65,22 7 185 7 185<br />
FIAC 128 99,99 98 98<br />
Carraig Insurance Ltd 231 100,00 200 200<br />
Aventis Ireland Ltd 6 100,00 33 6<br />
2/ BETEILIGUNGEN (Beteiligung: 10 bis 50 %)<br />
Rhodia SA 3 125 25,21 689 355<br />
B/ Gesamtangaben zu den übrigen Tochterunternehmen und Beteiligungen<br />
1/ NICHT UNTER A AUFGEFÜHRTE TOCHTERUNTERNEHMEN 67 26<br />
2/ NICHT UNTER A AUGEFÜHRTE BETEILIGUNGEN 29 –<br />
Gesamt 32 714 32 283<br />
(a) Bei ausländischen Unternehmen: Umrechnung zum Stichtagskurs am 31.12.2002.<br />
(b) Bei ausländischen Unternehmen: Umrechnung zum Durchschnittskurs des Berichtsjahres.<br />
(c) Umsatz außer Dienstleistungen und sonstigen Erträgen.
(In Millionen €)<br />
Noch nicht Höhe der vom Umsatz Ergebnis Von Aventis<br />
zurückgezahlte Unternehmen des letzten des letzten im Geschäftsjahr<br />
lang- und geleisteten Geschäftsjahres Geschäftsjahres vereinnahmte<br />
kurzfristige Kautionen Dividenden<br />
Darlehen und Wechselbürgschaften<br />
(b) (c) (b)<br />
– – – 8 4<br />
– – – 18 36<br />
– – – – 9<br />
– – – (262) 10<br />
– – – 2 12<br />
– – – 164 153<br />
1 014 – – 694 420<br />
– 17 – (230) –<br />
– – – 1 50<br />
– – – 31 –<br />
50 – – (27) –<br />
– – – 16 5<br />
– – –<br />
– – –<br />
1 064 17 699<br />
JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 221
26. Fünfjahresübersicht<br />
(Art. 133,135 und 148 der Verordnung vom 23. März 1967 über die Handelsgesellschaften)<br />
Art der Angaben 2002 2001 2000 1999 1998<br />
I. Kapital am Ende des Geschäftsjahres<br />
Grundkapital (in Tausend € seit dem 25.01.1999) 3 053 993 3 039 275 3 002 059 2 978 896 1 417 432<br />
Anzahl der Stammaktien (1) 799 474 490 795 621 603 785 879 483 779 815 716 371 909 774<br />
Anzahl der nicht ausgeübten Bezugsrechte am 31. Dezember (2) – – 26 603 988 26 611 185 26 614 206<br />
Anzahl der Bezugsrechte Horizon II (Deutschland) 95 385 – – – –<br />
II. Geschäftsdaten (Tausend €)<br />
Umsatz, netto 298 493 261 451 187 444 95 600 97 422<br />
Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen und Wertberichtigungen 1 355 611 394 219 958 447 238 658 (467 986)<br />
Ertragsteuern (3) 3 721 834 12 537 9 383 2 443<br />
Ergebnis nach Steuern, Abschreibungen und Wertberichtigungen<br />
Ausgeschüttete Gewinne:<br />
1 145 352 498 674 419 975 750 833 (861 430)<br />
- Dividenden – 460 145 392 940 350 917 226 935<br />
- Einbehaltene Steuern – – – – –<br />
III. Gewinn pro Aktie (in €)<br />
Gewinn nach Steuern, aber vor Abschreibungen<br />
und Wertberichtigungen 1,69 0,49 1,20 0,29 (1,27)<br />
Gewinn nach Steuern, Abschreibungen und Wertberichtigungen 1,43 0,63 0,53 0,96 (2,32)<br />
Dividende pro Stammaktie (Nettobetrag) – 0,58 0,50 0,45 0,61<br />
IV. Personal<br />
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl während des Geschäftsjahres 183 185 178 176 227<br />
Personalaufwand im Geschäftsjahr (Tausend €)<br />
Gesamtsumme der Sozialvergünstigungen im Geschäftsjahr<br />
29 731 26 172 30 077 18 187 22 211<br />
(Sozialversicherung, soziale Einrichtungen) (Tausend €) 16 582 12 401 15 189 10 819 12 036<br />
(1) Aufstellung der aufeinanderfolgenden Kapitalerhöhungen<br />
durch Ausgabe von Stammaktien 2002 2001 2000 1999 1998<br />
Kapitalerhöhung, die den Mitarbeiten und ehemaligen Mitarbeiten vorbehalten ist 2 341 073 – 4 943 556 – 1 704 397<br />
Kapitalerhöhung infolge der Ausübung von Bezugsrechten<br />
Kapitalerhöhung durch Ausgabe von Aktien mit Aktienbezugsrechten<br />
1 511 814 886 514 1 117 812 2 047 798 61 000<br />
und der ab 1998 erfolgten Ausübung von Bezugsrechten<br />
Kapitalerhöhung infolge des öffentlichen Umtauschangebotes<br />
– 8 855 606 2 399 1 565 30<br />
für die „Participationsscheine 1983“ 9 319 255<br />
Umwandlung der 926 820 Vorzugaktien „B“ in 926 820 Stammaktien<br />
Kapitalerhöhung infolge des öffentlichen Umtausschangebotes<br />
– – – – 926 820<br />
und der Sacheinlage „Hoechst AG“ – – – 405 856 579 –<br />
Die Stammaktien „A“ haben aufgrund der vollständigen Umwandlung der Vorzugaktien „B“ in die gleiche Anzahl Stammaktien im Jahre 1998 ihre Bezeichnung „A“ verloren.<br />
Durch den Beschluss von 25.01.1999 ist das Grundkapital auf Euro umgestellt, der Nennwert der einzelnen Aktie wurde auf 3,82 € abgerundet und das Kapital<br />
aus Gesellschaftsmitteln durch Umwandlung von Rücklagen erhölt.<br />
(2) Drei Bezugsscheine berechtigten in der Zeit zwischen dem 4.11.1997 und dem 5.11.2001 zur Zeichnung einer Stammaktie „A“ mit einem Nennwert<br />
von 3,82 € zum Einheitspreis von 46,19 €.<br />
(*) Ohne Berücksichtigung der Ergebnisse der steuerlichen Organschaft (Intégration fiscale).<br />
222 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS
Allgemeiner Bericht<br />
der Abschlussprüfer<br />
COOPERS & LYBRAND AUDIT RSM SALUSTRO REYDEL<br />
32, rue Guersant - 75017 Paris 8, avenue Delcassé - 75008 Paris<br />
Allgemeiner Bericht der Abschlussprüfer über die<br />
jeweils am 31. Dezember abgelaufenen Geschäftsjahre<br />
2002, 2001 und 2000<br />
Aventis<br />
Aktiengesellschaft mit Aufsichtsrat und Vorstand<br />
16, avenue de l’Europe<br />
Espace Européen de l’Entreprise<br />
F-67300 Schiltigheim<br />
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,<br />
nach Durchführung unserer Prüfung, mit der uns die<br />
Hauptversammlung betraut hat, legen wir Ihnen diesen<br />
Bericht für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2002<br />
vor. Dieser umfasst:<br />
• die Prüfung des beigefügten, in Euro aufgestellten<br />
Jahresabschlusses von Aventis,<br />
• die gesetzlich vorgeschriebenen besonderen<br />
Prüfungshandlungen und Berichtspflichten.<br />
Die Aufstellung des Jahresabschlusses liegt in der<br />
Verantwortung des Vorstands. Unsere Aufgabe ist es,<br />
auf der Grundlage unserer Prüfung eine Beurteilung<br />
desselben abzugeben.<br />
I. Beurteilung des Jahresabschlusses<br />
Wir haben unsere Abschlussprüfung nach den in<br />
Frankreich für den Berufsstand geltenden Regeln<br />
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen<br />
und durchzuführen, dass mit hinreichender Sicherheit<br />
beurteilt werden kann, ob der Jahresabschluss frei von<br />
Abschlussprüfer<br />
Mitglieder der „Compagnie Régionale de Paris“<br />
wesentlichen Fehlaussagen ist. Im Rahmen der Prüfung<br />
werden Nachweise für die Wertansätze und Angaben im<br />
Jahresabschluss auf der Basis von Stichproben beurteilt.<br />
Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten<br />
Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen<br />
Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung<br />
der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses. Wir sind<br />
der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Jahresabschluss<br />
gemäß den in Frankreich geltenden Regeln<br />
und Prüfungsgrundsätzen ein den tatsächlichen<br />
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage des abgelaufenen Geschäftsjahres.<br />
II. Besondere Prüfungshandlungen und Angaben<br />
Im Einklang mit den in Frankreich für den Berufsstand<br />
geltenden Regeln haben wir auch die gesetzlich<br />
vorgeschriebenen besonderen Prüfungshandlungen<br />
vorgenommen. Wir haben keine Anhaltspunkte dafür<br />
festgestellt, dass die Angaben über die Finanzlage<br />
des Unternehmens und über den Jahresabschluss im<br />
Lagebericht (Rapport de Gestion du Directoire) und<br />
in den an die Aktionäre gerichteten Unterlagen die<br />
Lage der Gesellschaft nicht zutreffend darstellen oder<br />
mit dem Jahresabschluss nicht im Einklang stehen.<br />
Gemäß den gesetzlichen Vorschriften haben wir uns<br />
vergewissert, dass die Angaben zu Änderungen im<br />
Gesellschafterkreis sowie zur Identität der Kapitaleigner<br />
im Lagebericht (Rapport de Gestion du Directoire)<br />
enthalten sind.<br />
Paris, 4. Februar 2003<br />
Coopers & Lybrand Audit RSM Salustro Reydel<br />
Mitglied von PricewaterhouseCoopers<br />
gez. Pierre-Bernard Anglade gez. Benoît Lebrun<br />
JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 223
Sonderbericht der Abschlussprüfer<br />
über genehmigungspflichtige<br />
Vereinbarungen<br />
Sonderbericht der Abschlussprüfer über<br />
genehmigungspflichtige Vereinbarungen<br />
(Conventions Réglementées) hinsichtlich<br />
der am 31. Dezember 2002, 2001 und 2000<br />
abgelaufenen Geschäftsjahre<br />
Aventis<br />
Aktiengesellschaft mit Aufsichtsrat und Vorstand<br />
16, avenue de l’Europe<br />
Espace Européen de l’Entreprise<br />
F-67300 Schiltigheim<br />
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,<br />
in unserer Eigenschaft als Abschlussprüfer der<br />
Gesellschaft erstatten wir Ihnen unseren Bericht<br />
über genehmigungspflichtige Vereinbarungen.<br />
224 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />
RSM SALUSTRO REYDEL COOPERS & LYBRAND AUDIT<br />
8, avenue Delcassé - 75008 Paris 32, rue Guersant - 75017 Paris<br />
* Code de Commerce, im Folgenden immer „Handelsgesetzbuch“.<br />
I. Im Laufe des Geschäftsjahres 2002 genehmigte<br />
Vereinbarungen<br />
Auf der Grundlage des Artikels L 225-88 des<br />
französischen Handelsgesetzbuchs* wurden wir über<br />
jene Vereinbarungen unterrichtet, welche zuvor dem<br />
Aufsichtsrat zur Genehmigung vorlagen.<br />
Es ist nicht unsere Aufgabe, Nachforschungen über<br />
die mögliche Existenz weiterer Vereinbarungen<br />
anzustellen. Vielmehr obliegt es uns, Ihnen auf der<br />
Basis der uns zur Verfügung gestellten Informationen<br />
die Grundzüge und wesentlichen Inhalte jener Vereinbarungen<br />
mitzuteilen, über welche wir unterrichtet<br />
wurden. Wir sind nicht gehalten, uns über deren<br />
Zweckmäßigkeit und Angemessenheit zu äußern. Ihnen<br />
obliegt es, gemäß den Vorgaben des Artikels 117 der<br />
Verordnung vom 23. März 1967 das Interesse am<br />
Vertragsabschluss für die Zwecke der Genehmigung<br />
zu beurteilen.<br />
Wir haben unsere Prüfung gemäß den für den<br />
Berufsstand in Frankreich geltenden Regeln<br />
durchgeführt. Diese Regeln verpflichten uns zu<br />
überprüfen, ob die uns zur Verfügung gestellten<br />
Informationen mit den <strong>Dokument</strong>en, aus denen<br />
sie stammen, übereinstimmen.<br />
Vereinbarungen, die mit Jürgen Dormann<br />
und Jean-René Fourtou getroffen wurden<br />
In seiner Sitzung am 14. Mai 2002 hat der Aufsichtsrat<br />
den Abschluss zweier Verträge mit Jürgen Dormann<br />
und Jean-René Fourtou über deren zukünftige Tätigkeit<br />
und Vergütung genehmigt, nachdem Jürgen Dormann
zum Vorsitzenden und Jean-René Fourtou zum stellvertretenden<br />
Vorsitzenden des Aufsichtsrats ernannt<br />
worden waren.<br />
II. Im Verlauf früherer Geschäftsjahre getroffene<br />
Vereinbarungen, deren Durchführung sich auch noch<br />
auf das vergangene Geschäftsjahr erstreckt<br />
Darüber hinaus wurden wir auf der Grundlage der<br />
Verordnung vom 23. März 1967 darüber informiert,<br />
dass sich die Durchführung der folgenden im Verlauf<br />
früherer Geschäftsjahre getroffener Vereinbarungen<br />
auch noch auf das vergangene Geschäftsjahr erstreckt<br />
hat:<br />
II-1. Vereinbarungen mit Rhodia<br />
In seiner Sitzung vom 28. Oktober 1999 hat der Verwaltungsrat<br />
(Conseil d’Administration) den nachfolgend<br />
berichteten Vereinbarungen mit der Gesellschaft<br />
Rhodia zugestimmt.<br />
Die betreffenden Mandatsträger sind Jean-René<br />
Fourtou und Igor Landau.<br />
Im Zusammenhang mit der Desinvestition von<br />
Rhodia durch den Verkauf von Anteilen über die Börse<br />
im Herbst 1999 wurden bestimmte Vereinbarungen,<br />
die anlässlich der Gründung von Rhodia als eigener<br />
operativer Geschäftseinheit am 1. Januar 1998<br />
abgeschlossen worden waren, im Rahmen einer als<br />
„Heads of Agreement“ bezeichneten Vereinbarung<br />
geändert.<br />
a) Heads of Agreement<br />
1) Rahmenvertrag über wissenschaftliche und<br />
technische Zusammenarbeit<br />
Nach der Neuverhandlung des Rahmenvertrages über<br />
wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit<br />
nimmt Rhodia seit der Anteilsveräußerung über die<br />
Börse nicht länger am Informationsaustausch über<br />
laufende Forschungsprojekte und vorhandenes wissenschaftliches<br />
und technisches Know-how sowie an den<br />
Informationssystemen, die diesen Austausch erleichtern<br />
sollen, teil. Rhodia behält das Recht, im Rahmen des<br />
eigenen Arbeitsgebiets das Know-how einer Konzerngesellschaft<br />
von Aventis zu nutzen, wenn dieses zum<br />
Zeitpunkt der vorgenannten Veräußerung von Rhodia<br />
bereits genutzt oder bereits im Produktionsprozess<br />
(industrialisation) eingesetzt wurde.<br />
Soweit nichts anderes bestimmt ist, sind die<br />
Nutzungsrechte an diesem Know-how unentgeltlich.<br />
Den Konzerngesellschaften von Aventis werden<br />
hinsichtlich des Know-hows von Rhodia die gleichen<br />
Rechte gewährt.<br />
2) Gegenseitige Entschädigung<br />
Aventis und Rhodia haben eine gegenseitige<br />
Ausgleichsregelung getroffen. Danach ersetzt Aventis<br />
Rhodia jeden Schaden, der aus der Inanspruchnahme<br />
durch Dritte entsteht, soweit die Inanspruchnahme<br />
aus der Geschäftstätigkeit von Aventis oder einer ihrer<br />
Tochterunternehmen herrührt.<br />
In selber Weise ist Rhodia gegebenenfalls zur<br />
Entschädigung gegenüber Aventis verpflichtet.<br />
3) Aufteilung des Haftpflicht-Versicherungsschutzes<br />
des Konzerns<br />
Aventis und Rhodia sind übereingekommen, den<br />
bestehenden Haftpflicht-Versicherungsschutz in<br />
folgender Weise aufzuteilen:<br />
- Aventis und Tochtergesellschaften 51 %<br />
- Rhodia und Tochtergesellschaften 49 %<br />
Diese Aufteilung hatte keine finanziellen<br />
Auswirkungen auf das Geschäftsjahr 2002.<br />
4) Aufwendungen der Gesellschaft für die Ausübung<br />
von Aktienoptionen (options de souscription)<br />
Die Vereinbarung sieht vor, dass Aufwendungen,<br />
welche Rhône-Poulenc S.A. (heute Aventis) im<br />
Zusammenhang mit der Ausübung von Aktienoptionen<br />
durch Mitarbeiter von Rhodia entstanden sind, Rhodia<br />
oder ggf. deren Tochtergesellschaften weiterbelastet<br />
werden.<br />
Von den Rechten aus dieser Vereinbarung wurde<br />
im Jahr 2002 kein Gebrauch gemacht.<br />
JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 225
) Entschädigung für Umweltschäden<br />
Am 26. Mai 1998 trafen Rhône-Poulenc S.A. (heute<br />
Aventis) und Rhodia eine Vereinbarung, auf deren<br />
Grundlage sich erstere sowohl für eigene Rechnung<br />
als auch im Auftrag (mandataire) ihrer verbundenen<br />
Unternehmen verpflichtet hat, Rhodia teilweise für<br />
Umweltschäden zu entschädigen, die durch Geschäftstätigkeit<br />
vor dem 1. Januar 1998 auf den an Rhodia<br />
übertragenen Standorten verursacht wurden.<br />
Der Entschädigungsbetrag nach Berücksichtigung von<br />
Rückstellungen bei Rhodia, Versicherungsleistungen<br />
und Selbstbehalten kann hinsichtlich des von Aventis<br />
zu übernehmenden Anteils zwischen 50 % und 80 %<br />
bzw. 90 % (als Ausnahmefall bei dauerhaften<br />
Umweltschäden) schwanken. Diese Zusage ist jedoch<br />
nach oben hin auf insgesamt 800 Millionen<br />
französische Francs (122 Millionen Euro) über einen<br />
Zeitraum von 10 Jahren hinweg begrenzt.<br />
Auf der Grundlage dieser Vereinbarung haben Rhodia<br />
bzw. Gesellschaften der Rhodia Gruppe im Verlauf<br />
des vergangenen Geschäftsjahres Zahlungen für<br />
226 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />
Abschlussprüfer<br />
Mitglieder der „Compagnie Régionale de Paris“<br />
Umweltschäden in Höhe von insgesamt 23 498 130<br />
Euro sowie 2 501 872,73 US-amerikanischen Dollar<br />
erhalten.<br />
II-2. Vereinbarungen mit Rhône-Poulenc Japan<br />
Limited<br />
Die Gesellschaft hat für die Zahlung aller Beträge,<br />
die Rhône-Poulenc Japan Limited aus den folgenden<br />
beiden Geschäften - unter Einschluss der anfallenden<br />
Zinsen und Gebühren – schuldet, jeweils Bürgschaften<br />
geleistet:<br />
• Aufnahme eines Bankdarlehens in japanischer<br />
Währung durch Rhône-Poulenc Japan Limited in Höhe<br />
von 2 000 000 000 Yen mit einer Laufzeit von 7 Jahren<br />
ab 1996 und festem Zinssatz in Höhe von 2,7 % p.a.,<br />
• Abschluss eines Zinsswaps bezogen auf dieses<br />
Darlehen zwischen Rhône-Poulenc Japan Limited<br />
und The Industrial Bank of Japan Ltd.<br />
Diese Vereinbarungen haben im Geschäftsjahr 2002<br />
zu keiner Inanspruchnahme der Gesellschaft geführt.<br />
Coopers & Lybrand Audit RSM Salustro Reydel<br />
Mitglied von PricewaterhouseCoopers<br />
gez. Pierre-Bernard Anglade gez. Benoît Lebrun<br />
Paris, 4. Februar 2003
Sonderbericht der Abschlussprüfer<br />
zur Ausgabe von Wertpapieren<br />
RSM SALUSTRO REYDEL COOPERS & LYBRAND AUDIT<br />
8, avenue Delcassé - 75008 Paris 32, rue Guersant - 75017 Paris<br />
Aventis<br />
Aktiengesellschaft mit Aufsichtsrat und Vorstand<br />
16, Avenue de l'Europe<br />
Espace Européen de l'Entreprise<br />
F-67300 Schiltigheim<br />
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,<br />
in unserer Eigenschaft als Abschlussprüfer von Aventis<br />
und in Erfüllung der uns gemäß dem französischen<br />
Handelsgesetzbuch* obliegenden Aufgabe,<br />
insbesondere der Artikel L 225-135, L 228-92 und<br />
L 228-95 Handelsgesetzbuch, erstatten wir Ihnen<br />
unseren Bericht über die Vorhaben, ggf. Wertpapiere<br />
auszugeben, die sofort oder zu einem späteren<br />
Zeitpunkt einen Anteil am Grundkapital der<br />
Gesellschaft vermitteln, wie im neunten und zehnten<br />
Beschlussantrag an die Hauptversammlung dargelegt.<br />
Auf der Basis seines diesbezüglichen Berichts bittet<br />
Sie der Vorstand im Rahmen der Bestimmungen des<br />
Artikels L 225-129 III Handelsgesetzbuch um die<br />
Ermächtigung, die Modalitäten dieser Maßnahmen<br />
festzulegen, und gegebenenfalls um Verzicht auf Ihr<br />
Bezugsrecht, unter Einschluss des Verzichts auf Ihr<br />
Bezugsrecht auf jene Aktien, die zu einem späteren<br />
Zeitpunkt aufgrund Ausübung der Rechte aus Wandelschuldverschreibungen<br />
oder aus Aktienbezugsscheinen<br />
ausgegeben werden.<br />
* Code de Commerce, im Folgenden immer „Handelsgesetzbuch“.<br />
Der neunte Beschlussantrag betrifft – unter Aufrechterhaltung<br />
des Bezugsrechts der vorhandenen Aktionäre –<br />
die Ausgabe von<br />
a) Stammaktien;<br />
b) Wertpapieren jeder Art, nachrangig oder nicht<br />
nachrangig (bei Anleihen), die jederzeit, zu bestimmten<br />
Terminen oder während festgelegter Fristen zum Bezug<br />
von Wertpapieren, und zwar im Wege der Zeichnung,<br />
der Umwandlung, des Umtauschs, der Rückerstattung,<br />
gegen Vorlage eines Berechtigungsscheins oder auf<br />
sonstige Art und Weise, berechtigen, welche einen<br />
Anteil am Grundkapital der Gesellschaft vermitteln.<br />
Diese Wertpapiere können eine der in den Artikeln<br />
L 225–150 bis L 225-176 oder L 228-91 Handelsgesetzbuch<br />
vorgesehenen Formen annehmen;<br />
c) eigenständige Berechtigungsscheine, die ihren<br />
Inhabern das Recht zum Bezug von solchen<br />
Wertpapieren verleihen, die einen Anteil am<br />
Grundkapital der Gesellschaft vermitteln. Diese Berechtigungsscheine<br />
können unentgeltlich oder entgeltlich<br />
ausgegeben werden.<br />
Dabei ist darauf hinzuweisen, dass<br />
- der Gesamtnennbetrag der sofortigen oder späteren<br />
Kapitalerhöhungen kraft der vorliegenden<br />
Ermächtigung die Summe von 1 Milliarde Euro oder<br />
einen diesem Betrag entsprechenden Gegenwert nicht<br />
überschreiten darf. Dieser Betrag berücksichtigt jedoch<br />
keine eventuellen gesetzmäßigen Anpassungen zum<br />
Schutz der Rechte der Wertpapierinhaber;<br />
JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 227
- hinsichtlich der im vorstehenden Absatz b)<br />
bezeichneten Wertpapiere der Gesamtnennbetrag der<br />
Schuldverschreibungen, die kraft der vorliegenden<br />
Ermächtigung ausgegeben werden können, einen<br />
Betrag von 6 Milliarden Euro nicht übersteigen darf.<br />
Der zehnte Beschlussantrag betrifft – unter Ausschluss<br />
des Bezugsrechts der vorhandenen Aktionäre –<br />
ebenfalls die in dem obenstehenden Abschnitt a), b)<br />
und c) zum neunten Beschlussantrag aufgeführten<br />
Wertpapiere und unterliegt denselben Obergrenzen<br />
für den Gesamtnennbetrag, wobei eine Ausnutzung<br />
der im Rahmen des zehnten Beschlusses zu erteilenden<br />
Ermächtigung auf die im neunten Beschluss festzusetzenden<br />
Gesamtnennbeträge anzurechnen wäre.<br />
Weitere Informationen zu diesen Maßnahmen finden<br />
Sie in dem Bericht des Vorstandes.<br />
Der Beschluss der Hauptversammlung würde zugunsten<br />
der Inhaber der in dem obenstehenden Abschnitt b)<br />
bezeichneten Wertpapiere, mit Ausnahme der Wandelschuldverschreibungen,<br />
einen Verzicht der<br />
vorhandenen Aktionäre auf ihr Bezugsrecht auf solche<br />
Wertpapiere bewirken, zu deren Bezug die ursprünglich<br />
228 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />
Abschlussprüfer<br />
Mitglieder der „Compagnie Régionale de Paris“<br />
ausgegebenen Wertpapiere berechtigen.<br />
Wir haben unsere Prüfung gemäß den für den<br />
Berufsstand in Frankreich geltenden Regeln<br />
durchgeführt. Nach diesen Regeln waren die<br />
Modalitäten der Preisfestsetzung bei der eventuellen<br />
Ausgabe der Wertpapiere zu prüfen.<br />
Da die Ausgabebeträge noch nicht festgelegt sind,<br />
treffen wir keine Aussage über die endgültigen<br />
Bedingungen, zu denen die Kapitalerhöhungen<br />
tatsächlich durchgeführt werden. Dementsprechend<br />
nehmen wir auch nicht zu dem jeweils<br />
vorgeschlagenen Ausschluss des Bezugsrechts der<br />
vorhandenen Aktionäre Stellung, wenngleich sich<br />
dieser Ausschluss seiner Zielsetzung nach in das<br />
Gesamtkonzept der Ihnen unterbreiteten Vorhaben<br />
einfügt.<br />
Gemäß Artikel 155-2 der Verordnung vom 23. März<br />
1967 werden wir anlässlich der Durchführung der<br />
vorgesehenen Kapitalerhöhungen durch den Vorstand<br />
einen zusätzlichen Bericht erstatten.<br />
Coopers & Lybrand Audit RSM Salustro Reydel<br />
Mitglied von PricewaterhouseCoopers<br />
gez. Pierre-Bernard Anglade gez. Benoît Lebrun<br />
Paris, 4. Februar 2003
Sonderbericht der Abschlussprüfer<br />
zu Kapitalerhöhungen, die den<br />
Mitarbeitern vorbehalten sind<br />
RSM SALUSTRO REYDEL COOPERS & LYBRAND AUDIT<br />
8, avenue Delcassé - 75008 Paris 32, rue Guersant - 75017 Paris<br />
Aventis<br />
Aktiengesellschaft mit Aufsichtsrat und Vorstand<br />
16, Avenue de l'Europe<br />
Espace Européen de l'Entreprise<br />
F-67300 Schiltigheim<br />
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,<br />
in unserer Eigenschaft als Abschlussprüfer von Aventis<br />
und in Erfüllung der uns gemäß den Bestimmungen<br />
der Artikel L 225-138 und L 228-92 des französischen<br />
Handelsgesetzbuchs* obliegenden Aufgaben erstatten<br />
wir Ihnen unseren Bericht über die Vorhaben der<br />
Kapitalerhöhungen, die den Mitarbeitern der<br />
Gesellschaft und wirtschaftlichen Interessenvereinigungen<br />
vorbehalten sind, die mit dieser im Sinne<br />
des Artikel L 225-180 Handelsgesetzbuch verbunden<br />
sind, soweit sie an dem Mitarbeitersparprogramm<br />
teilnehmen. Diese Maßnahmen werden Ihnen zur<br />
Beschlussfassung vorgelegt.<br />
Mit dem Ihnen vorgelegten elften Beschlussantrag<br />
bittet Sie der Vorstand im Rahmen der Bestimmungen<br />
der Artikel L 443-1 ff. des französischen Arbeitsgesetzbuchs<br />
und auf der Grundlage seines Berichts um<br />
die Ermächtigung zur einmaligen oder mehrmaligen<br />
Kapitalerhöhung durch Ausgabe von Aktien. Die<br />
Ermächtigung soll auf 26 Monate begrenzt sein. Dabei<br />
wird Ihnen vorgeschlagen, zu Gunsten der<br />
* Code de Commerce, im Folgenden immer „Handelsgesetzbuch“.<br />
bezeichneten Mitarbeiter auf Ihr Bezugsrecht zu<br />
verzichten.<br />
Die Ermächtigung soll für Kapitalerhöhungen<br />
mit einem maximalen Gesamtnominalbetrag<br />
von 45 840 000 Euro gelten.<br />
Mit dem Ihnen vorgelegten zwölften Beschlussantrag<br />
bittet Sie der Vorstand im Rahmen der Bestimmungen<br />
L 443-1 ff. des französischen Arbeitsgesetzbuchs und<br />
auf der Grundlage seines Berichts um die Ermächtigung<br />
zur einmaligen oder mehrmaligen Kapitalerhöhung<br />
nach eigenem Ermessen durch die Ausgabe von Aktien<br />
mit Aktienbezugsscheinen. Die vorgeschlagene<br />
Ermächtigung soll für einen Zeitraum von 26 Monaten<br />
gelten. Dabei wird Ihnen vorgeschlagen, auf Ihr<br />
Bezugsrecht zu Gunsten der bezeichneten Mitarbeiter<br />
zu verzichten.<br />
Die Ermächtigung soll für Kapitalerhöhungen<br />
mit einem maximalen Gesamtnominalbetrag<br />
von 9 550 000 Euro gelten.<br />
Der Vorstand soll ferner ermächtigt werden, das<br />
Grundkapital um einen maximalen Gesamtnennbetrag<br />
von 5 800 000 Euro durch Ausgabe neuer Aktien gegen<br />
Bareinlage zu erhöhen, um den Inhabern der<br />
Bezugsscheine die Ausübung ihres Bezugsrechts auf<br />
Aktien zu ermöglichen. Ferner wird Ihnen<br />
vorgeschlagen, auf den Bezug jener Aktien zu<br />
verzichten, die als Folge der Ausübung der Rechte aus<br />
diesen Bezugsscheinen ausgegeben werden.<br />
Der maximale Gesamtnennbetrag der Aktien, die<br />
JAHRESABSCHLUSS AVENTIS 229
auf der Grundlage des zwölften Beschlussantrags<br />
ausgegeben werden (unter Einschluss der Aktien, die<br />
auf Grund der Ausübung von Rechten aus Bezugsscheinen<br />
ausgegeben werden) sowie der Gesamtnennbetrag<br />
der Aktien, die auf Grund des elften Beschlusses<br />
ausgegeben werden, darf insgesamt 51 600 000 nicht<br />
überschreiten.<br />
Wir haben unsere Prüfung gemäß den in Frankreich<br />
für den Berufsstand geltenden Regeln ausgeführt. Nach<br />
diesen Regeln waren die Modalitäten der Festsetzung<br />
des Ausgabepreises der Wertpapiere bei einer<br />
eventuellen Ausgabe zu prüfen. Unter dem Vorbehalt,<br />
dass die Bedingungen der vorgeschlagenen Wertpapierausgaben<br />
einer späteren Prüfung unterzogen werden,<br />
haben sich keine Anhaltspunkte ergeben, die zu<br />
Einwendungen gegen die im Bericht des Vorstands<br />
dargestellten Modalitäten der Preisfestsetzung für die<br />
230 JAHRESABSCHLUSS AVENTIS<br />
Abschlussprüfer<br />
Mitglieder der „Compagnie Régionale de Paris“<br />
Ausgabe von Wertpapieren führen könnten.<br />
Da die Ausgabebeträge noch nicht festgesetzt sind,<br />
treffen wir keine Aussage über die endgültigen<br />
Bedingungen, zu denen die Kapitalerhöhungen<br />
tatsächlich durchgeführt werden. Dementsprechend<br />
nehmen wir auch nicht zu dem jeweils<br />
vorgeschlagenen Ausschluss des Bezugsrechts der<br />
vorhandenen Aktionäre Stellung, wenngleich sich<br />
dieser Ausschluss seiner Zielsetzung nach in das<br />
Gesamtkonzept der Ihnen unterbreiteten Vorhaben<br />
einfügt.<br />
Gemäß Artikel 155-2 der Verordnung vom<br />
23. März 1967 werden wir anlässlich der Durchführung<br />
der vorgesehenen Kapitalerhöhungen durch den<br />
Vorstand einen zusätzlichen Bericht erstatten.<br />
Coopers & Lybrand Audit RSM Salustro Reydel<br />
Mitglied von PricewaterhouseCoopers<br />
gez. Pierre-Bernard Anglade gez. Benoît Lebrun<br />
Paris, 4. Februar 2003
5. AVENTIS UND IHRE AKTIONÄRE<br />
Angaben zur Gesellschaft<br />
FIRMENNAME<br />
Aventis<br />
Gesellschaftssitz : 16, avenue de l’Europe<br />
Espace Européen de l’Entreprise<br />
67300 Schiltigheim<br />
RECHTSFORM<br />
Aventis ist eine französische Aktiengesellschaft<br />
mit Vorstand und Aufsichtsrat und unterliegt den<br />
Bestimmungen der Artikel L 225-57 bis L 225-93<br />
des Code de Commerce (Handelsgesetzbuch).<br />
Handelsregister 542 064 308 RCS Strasbourg<br />
APE-Kennziffer: 741 J<br />
GESELLSCHAFTSDAUER<br />
Die am 25. Juli 1895 gegründete Gesellschaft endet am<br />
17. Juli 2030, außer im Fall einer vorzeitigen Auflösung<br />
oder Verlängerung.<br />
GESCHÄFTSJAHR<br />
Vom 1. Januar bis zum 31. Dezember eines Jahres.<br />
GESELLSCHAFTSZWECK<br />
(ARTIKEL 2 DER SATZUNG)<br />
Zweck der Gesellschaft in Frankreich und im Ausland<br />
ist:<br />
- Erwerb, Besitz bzw. Nutzung, Verwaltung, gegebenenfalls<br />
vollständige oder teilweise Übertragung ohne<br />
Ausnahme und Vorbehalt von Mehrheits- oder Minderheitsbeteiligungen<br />
auf jeglichen Arbeitsgebieten,<br />
insbesondere im Bereich der „Life Sciences“ und hier<br />
vor allem im Bereich „Pharma“ (einschließlich<br />
pharmazeutischer, biologischer, diagnostischer und<br />
impfstoffspezifischer Aktivitäten), im Bereich „Agro“<br />
(einschließlich Züchtungen und Tierernährung) und<br />
im Bereich „Tiermedizin“ sowie allgemein jegliche<br />
Beteiligungen an allen bestehenden oder zu<br />
gründenden Gesellschaften oder Unternehmen;<br />
- Unterstützung ihrer verbundenen Unternehmen<br />
und Beteiligungen in allen Bereichen, insbesondere<br />
bei der Verwaltung und im Bereich Finanzen und<br />
- im Allgemeinen alle Industrie-, Handels-, Finanz-<br />
und sonstigen privatwirtschaftlichen Geschäfte<br />
über bewegliche oder unbewegliche Wirtschaftsgüter,<br />
wobei die vorgenannten Geschäfte direkt oder indirekt<br />
mit einem der oben genannten Zwecke, mit damit<br />
verbundenen oder mit ähnlichen Zwecken zusammenhängen<br />
können.<br />
AVENTIS AKTIEN<br />
Das Grundkapital der Gesellschaft ist in Stammaktien<br />
aufgeteilt, die als Namensaktien oder als Inhaberaktien<br />
gehalten werden.<br />
STIMMRECHT<br />
Jede Aktie gewährt eine Stimme. In der Hauptversammlung<br />
besitzt also jeder Aktionär genauso viele<br />
Stimmen, wie er Aktien hält. Entsprechend den<br />
gesetzlichen Bestimmungen werden die Hauptversammlungsbeschlüsse<br />
mit einfacher Stimmenmehrheit<br />
gefasst. Lediglich satzungsändernde Beschlüsse<br />
bedürfen einer Zweidrittelmehrheit.<br />
HAUPTVERSAMMLUNG<br />
Die Hauptversammlung wird entsprechend den<br />
gesetzlichen Bestimmungen einberufen und<br />
abgehalten. Um an einer Hauptversammlung<br />
teilzunehmen oder sich vertreten zu lassen, müssen<br />
die Aktionäre, die Inhaberaktien besitzen oder die<br />
Namensaktien besitzen, die auf einem nicht bei der<br />
Gesellschaft geführten Konto registriert sind, von dem<br />
Finanzinstitut, bei dem ihre Aktien hinterlegt sind,<br />
eine Bestätigung verlangen, welche die Verwahrung<br />
derselben bis zum Tag der Hauptversammlung an der<br />
in der Einladung angegebenen Stelle mindestens zwei<br />
Tage vor dem Datum der Hauptversammlung<br />
nachweist. Die Inhaber von Namensaktien, die auf<br />
einem bei der Gesellschaft geführten Konto verzeichnet<br />
sind, müssen dort mindestens zwei Tage vor der<br />
Hauptversammlung eingeschrieben sein. Der Vorstand<br />
oder der Aufsichtsrat kann die vorstehend angegebene<br />
Frist verkürzen. Aktionäre können sich durch einen<br />
anderen Aktionär oder durch ihren Ehegatten in der<br />
Hauptversammlung vertreten lassen. Sie können<br />
auch im Einklang mit den geltenden gesetzlichen<br />
Regelungen und deren Ausführungsbestimmungen per<br />
A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 231
Briefwahl abstimmen. Entsprechend den gesetzlichen<br />
Bestimmungen ist die Hauptversammlung erst<br />
beschlussfähig, wenn Aktionäre in einer gewissen<br />
Mindestanzahl, die je nach Art der Versammlung<br />
unterschiedlich sein kann, anwesend sind oder<br />
vertreten werden. Die zur Beschlussfähigkeit<br />
erforderliche Mindestbeteiligung wird entsprechend<br />
der Anzahl der stimmberechtigten Aktien berechnet.<br />
Für ordentliche Hauptversammlungen bzw. ordentliche<br />
Beschlüsse beträgt die Mindestbeteiligung bei der<br />
ersten Einberufung 1/4 der stimmberechtigten Aktien.<br />
Für außerordentliche Hauptversammlungen bzw.<br />
außerordentliche Beschlüsse beträgt die Mindestbeteiligung<br />
bei der ersten Einberufung 1/3 der stimmberechtigten<br />
Aktien. In der Vergangenheit wurde die<br />
Mindestbeteiligung bei der ersten Einberufung einer<br />
Hauptversammlung niemals erreicht. Bei der zweiten<br />
Einberufung ist für den ordentlichen Teil der Hauptversammlung<br />
keine Mindestbeteiligung erforderlich. Für<br />
den außerordentlichen Teil der Hauptversammlung<br />
beträgt die Mindestbeteiligung jedoch 1/4 der<br />
stimmberechtigten Aktien.<br />
SATZUNGSMÄßIGE GEWINNVERTEILUNG<br />
Gemäß Artikel 18 der Satzung beschließt die<br />
ordentliche Hauptversammlung nach Genehmigung<br />
des Jahresabschlusses und Feststellung der ausschüttungsfähigen<br />
Beträge über die Dividende, die an<br />
alle Aktionäre im Verhältnis zu ihrem Anteil am<br />
Grundkapital ausgeschüttet wird. Die ordentliche<br />
Hauptversammlung, die den Jahresabschluss<br />
genehmigt, kann jedem Aktionär ein Wahlrecht<br />
auf Auszahlung der gesamten oder eines Teils der<br />
Dividende oder von Vorschüssen auf Dividenden<br />
in bar oder in Form von Aktien einräumen.<br />
MITTEILUNGSERKLÄRUNG BEI<br />
ÜBERSCHREITEN VON SCHWELLENWERTEN<br />
Artikel 7 der Satzung sieht vor, dass neben der<br />
gesetzlichen Verpflichtung, die Gesellschaft über die<br />
Inhaberschaft bestimmter Anteile am Grundkapital zu<br />
informieren, jede juristische oder natürliche Person,<br />
232 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE<br />
die Inhaber von Aktien oder Stimmrechten wird in<br />
Höhe von mindestens:<br />
- 0,5 % der Gesamtanzahl der Aktien und/oder<br />
Stimmrechte, gehalten ist, dies der Gesellschaft<br />
innerhalb von 15 Tagen nach Überschreitung dieser<br />
Schwelle mitzuteilen. Diese Mitteilung ist jeweils<br />
unter denselben Bedingungen erforderlich, wenn eine<br />
neue Schwelle von 0,5 % nach oben oder nach unten<br />
überschritten wird, bis einschließlich 50 %,<br />
- 1 % der Gesamtanzahl der Aktien und/oder<br />
Stimmrechte, gehalten ist, innerhalb von 15 Tagen<br />
nach Überschreitung dieser Schwelle bei der<br />
Gesellschaft die Umwandlung dieser Aktien in<br />
Namensaktien zu beantragen.<br />
Im Fall der Nichtbeachtung dieser Vorschriften<br />
verliert der Aktionär unter den gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Bedingungen das Stimmrecht aus<br />
den Wertpapieren, welche die fraglichen Schwellen<br />
überschreiten, sofern dies von einem oder mehreren<br />
Aktionären, die zusammen einen Anteil am Grundkapital<br />
von mindestens 5 % halten, beantragt wird.<br />
IDENTIFIZIERUNG DER INHABER<br />
VON INHABERAKTIEN<br />
Die Gesellschaft kann entsprechend Artikel 7 der<br />
Satzung und gemäß den geltenden gesetzlichen<br />
Regelungen und Ausführungsbestimmungen bei<br />
der Euroclear (Wertpapiersammelbank) Auskünfte<br />
zur Identifizierung der Inhaber solcher Wertpapiere,<br />
die sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt ein<br />
Stimmrecht bei den Hauptversammlungen der<br />
Gesellschaft vermitteln, sowie Auskünfte über die<br />
Anzahl der von diesen Inhabern gehaltenen<br />
Wertpapiere einholen.<br />
EINSICHTNAHME IN DIE DOKUMENTE<br />
DER GESELLSCHAFT<br />
Die <strong>Dokument</strong>e der Gesellschaft können an deren Sitz<br />
oder auf der Webseite www.aventis.com eingesehen<br />
werden, auf der insbesondere Informationen über<br />
die Aventis Aktie, Berichte und Pressemitteilungen<br />
veröffentlicht werden.
ABSCHLUSSPRÜFUNG<br />
Ordentliche Abschlussprüfer<br />
COOPERS & LYBRAND AUDIT<br />
Mitglied von PRICEWATERHOUSECOOPERS<br />
32 rue Guersant - 75017 Paris<br />
Datum der ersten Bestellung: 20. April 1990<br />
Letzte Erneuerung der Bestellung: 24. Mai 2000<br />
Dauer der gegenwärtigen Bestellung: 6 Geschäftsjahre<br />
Ende der Bestellung: Mit Ablauf der Hauptversammlung,<br />
die über den Jahresabschluss für das<br />
Geschäftsjahr 2005 beschließt<br />
R.S.M. SALUSTRO-REYDEL<br />
8 avenue Delcassé - 75008 Paris<br />
Datum der ersten Bestellung: 26. Mai 1999<br />
Letzte Erneuerung der Bestellung: 24. Mai 2000<br />
Dauer der gegenwärtigen Bestellung: 6 Geschäftsjahre<br />
Ende der Bestellung: Mit Ablauf der Hauptversammlung,<br />
die über den Jahresabschluss für das<br />
Geschäftsjahr 2005 beschließt<br />
Vom Konzern gewährte Vergütung<br />
der Abschlussprüfer und ihrer Mitarbeiter<br />
Geschäftsjahr 2002*<br />
Beigeordnete Abschlussprüfer<br />
Monsieur Gilles GUFFLET<br />
32 rue Guersant - 75017 Paris<br />
Datum der ersten Bestellung: 26. Mai 1998<br />
Letzte Erneuerung der Bestellung: 24. Mai 2000<br />
Dauer der gegenwärtigen Bestellung: 6 Geschäftsjahre<br />
Ende der Bestellung: Mit Ablauf der Hauptversammlung,<br />
die über den Jahresabschluss für das<br />
Geschäftsjahr 2005 beschließt<br />
Monsieur François CHEVREUX<br />
8, avenue Delcassé - 75008 Paris<br />
Datum der ersten Bestellung: 26. Mai 1999<br />
Letzte Erneuerung der Bestellung: 24. Mai 2000<br />
Dauer der gegenwärtigen Bestellung: 6 Geschäftsjahre<br />
Ende der Bestellung: Mit Ablauf der Hauptversammlung,<br />
die über den Jahresabschluss für das<br />
Geschäftsjahr 2005 beschließt<br />
Revisoren<br />
PRICEWATERHOUSECOOPERS<br />
32 rue Guersant - 75017 Paris<br />
Datum der ersten Bestellung: 1973<br />
Bestellung jedes Jahr erneuerbar<br />
PricewaterhouseCoopers (1) RSM Salustro-Reydel<br />
Betrag % Betrag %<br />
in Tausend € in Tausend €<br />
Rechnungsprüfung<br />
- Abschlussprüfung, Bestätigungsvermerke,<br />
Überprüfung der Einzel- und Konzernabschlüsse 10 157 54 % 842 100 %<br />
- Zusätzlich erbrachte Leistungen 4 783 26 % 0 0 %<br />
Zwischensumme<br />
Etwaige sonstige Leistungen<br />
14 940 80 % 842 100 %<br />
- Rechtsberatung, Steuerberatung, Unternehmensberatung (2) 2 989 16 % 0 0 %<br />
- Informationstechnologien 536 3 % 0 0 %<br />
- Interne Revision 20 0 % 0 0 %<br />
- Sonstige 268 1 % 0 0 %<br />
Zwischensumme 3 813 20 % 0 0 %<br />
GESAMT 18 753 100 % 842 100 %<br />
(*) Wie in der Verordnung 2002-06 in Bezug auf das erste Jahr ihrer Anwendung vorgesehen, wird die Vergütung für das Geschäftsjahr 2001 nicht mitgeteilt.<br />
(1) Diese Beträge beinhalten nicht die Vergütung für PwC Consulting, ein im Jahr 2002 an IBM verkauftes Beratungsunternehmen, die sich für das gesamte Geschäftsjahr<br />
2002 auf € 35, 2 Millionen beläuft.<br />
(2) In diesen Beträgen sind nur Leistungen in Bezug auf Steuerberatung enthalten.<br />
A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 233
Die Aventis Aktie<br />
AVENTIS AN DER BÖRSE<br />
Grundkapital<br />
Grundkapital zum 31. Dezember 2002<br />
Das Grundkapital der Gesellschaft betrug zum 31.<br />
Dezember 2002 € 3 053 992 551,80, aufgegliedert<br />
in 799 474 490 voll eingezahlte Aktien mit einem<br />
Nennwert von jeweils € 3,82. Jede Aktie berechtigt<br />
zu einer Stimme.<br />
Erwerb eigener Aktien durch die Gesellschaft<br />
Der Vorstand kann in dem von der Hauptversammlung<br />
festgelegten Rahmen an der Börse eigene Aktien der<br />
Gesellschaft erwerben.<br />
Die Gesellschaft hat von der auf der kombinierten<br />
ordentlichen und außerordentlichen Hauptversammlung<br />
vom 14. Mai 2002 erteilten Ermächtigung<br />
zum börslichen und außerbörslichen Erwerb eigener<br />
Aktien im Geschäftsjahr 2002 Gebrauch gemacht.<br />
Im Rahmen dieser Ermächtigung hat die Gesellschaft<br />
zwischen dem 15. Mai 2002 und dem 31. Dezember<br />
2002 5 393 007 eigene Aktien erworben und 760 000<br />
eigene Aktien veräußert. Insgesamt hielt Aventis<br />
zum 31. Dezember 2002 7 194 675 eigene Aktien.<br />
Eine Einziehung von Aktien fand nicht statt. Dieses<br />
Aktienrückkaufprogramm war Gegenstand einer<br />
Informationsmitteilung mit der Genehmigungsnummer<br />
02-344 der französischen Börsenkommission vom 9.<br />
April 2002.<br />
234 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE<br />
Der Vorstand wird der kombinierten ordentlichen<br />
und außerordentlichen Hauptversammlung am 3. April<br />
2003 (bzw. auf zweite Einberufung am 17. April 2003)<br />
eine neue Ermächtigung mit einer Gültigkeitsdauer von<br />
18 Monaten vorlegen, welche die von der kombinierten<br />
ordentlichen und außerordentlichen Hauptversammlung<br />
am 14. Mai 2002 gewährte Ermächtigung,<br />
bis zur Obergrenze von 10 % des Grundkapitals eigene<br />
Aktien zu erwerben, ersetzt und sie damit aufhebt.<br />
Kapitalherabsetzung im Wege der Einziehung<br />
erworbener eigener Aktien<br />
Die kombinierte ordentliche und außerordentliche<br />
Hauptversammlung vom 21. Mai 2001 hat dem<br />
Vorstand für einen Zeitraum von 24 Monaten die<br />
Ermächtigung erteilt, die von der Gesellschaft<br />
erworbenen Aktien einzuziehen, und zwar in Höhe<br />
von maximal 10 % des am Tag der Hauptversammlung<br />
bestehenden Grundkapitals. Im Rahmen dieser<br />
Ermächtigung wurde keine Aktie eingezogen.<br />
Der Vorstand wird der kombinierten ordentlichen<br />
und außerordentlichen Hauptversammlung am 3. April<br />
2003 (bzw. auf zweite Einberufung am 17. April 2003)<br />
eine neue Ermächtigung mit einer Gültigkeitsdauer von<br />
24 Monaten vorlegen, welche die von der kombinierten<br />
ordentlichen und außerordentlichen Hauptversammlung<br />
am 21. Mai 2001 gewährte Ermächtigung,<br />
bis zur Obergrenze von 10 % erworbene eigene Aktien<br />
einzuziehen, ersetzt und sie damit aufhebt.
Genehmigtes, nicht ausgenutztes Kapital,<br />
Genehmigungen für Kapitalerhöhung<br />
Im Folgenden sind die Ermächtigungen zur Ausgabe<br />
von Aktien und anderen Wertpapieren aufgeführt, die<br />
der Vorstand von der kombinierten ordentlichen und<br />
Maximaler Maximaler Laufzeit Ende<br />
Nennbetrag Nennbetrag der Laufzeit<br />
der Emission der<br />
in Euro Kapitalerhöhung<br />
in Euro<br />
Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln durch<br />
Umwandlung der Kapitalrücklage, von Gewinnrücklagen<br />
oder von in dem letzten Gewinnverwendungsbeschluss<br />
ausgewiesenen Zuführungen zu diesen<br />
Rücklagen in Grundkapital (1) Emissionen unter Aufrechterhaltung<br />
des Bezugsrechts der vorhandenen Aktionäre<br />
– 1 000 000 000 26 Monate 16. Juni 2005<br />
Aktien (1) – 1 000 000 000 (2) Wertpapiere, die durch Zeichnung, Umwandlung,<br />
Tausch, Rückerstattung, Vorlage eines Bezugsscheins<br />
26 Monate 16. Juni 2005<br />
oder Ähnlichem zum Bezug von Aktien berechtigen (1) 6 000 000 000 (3) 1 000 000 000 (2) 26 Monate 16. Juni 2005<br />
Aktienbezugsscheine (1) - 1 000 000 000 (2) 26 Monate 16. Juni 2005<br />
Emissionen ohne Bezugsrecht der vorhandenen Aktionäre<br />
außerordentlichen Hauptversammlung vom 21. Mai<br />
2001 erhalten hat sowie die Ermächtigungen, die<br />
auf der nächsten kombinierten ordentlichen und<br />
außerordentlichen Hauptversammlung am 3. April<br />
2003 (bzw. auf zweite Einberufung am 17. April 2003)<br />
vorgeschlagen werden:<br />
Aktien (1) 1 000 000 000 (2) Wertpapiere, die durch Zeichnung, Umwandlung,<br />
Tausch, Rückerstattung, Vorlage eines Bezugsscheins<br />
26 Monate 16. Juni 2005<br />
oder Ähnlichem zum Bezug von Aktien berechtigen (1) 6 000 000 000 (3) 1 000 000 000 (2) 26 Monate 16. Juni 2005<br />
Aktienbezugsscheine (1) - 1 000 000 000 (2) 26 Monate 16. Juni 2005<br />
Aktien, die den Mitarbeitern vorbehalten sind (1) Aktien mit Aktienbezugsscheinen,<br />
- 45 840 000 26 Monate 16. Juni 2005<br />
die den Mitarbeitern vorbehalten sind (1) - 9 550 000 26 Monate 16. Juni 2005<br />
Aktien aus Aktienoptionen - 137 520 000 38 Monate 13. Juli 2005<br />
(1) Vorbehaltlich der Annahme der auf der kombinierten ordentlichen und außerordentlichen Hauptversammlung am 3. April 2003 (bzw. auf zweite Einberufung<br />
am 17. April 2003) vorgelegten Beschlüsse.<br />
(2) Diese Beträge können nicht kumuliert werden.<br />
(3) Diese Beträge können nicht kumuliert werden.<br />
A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 235
Kapitalentwicklung der letzten fünf Geschäftsjahre<br />
Jahr Kapitalveränderung Beträge der Kapitalveränderungen Beträge der Kapitalveränderungen<br />
Nennwert Agio Nennwert Agio<br />
(FF) (FF) (€) (€)<br />
1998 Ausübung von Optionen<br />
Ausgabe von Aktien im Zusammenhang<br />
mit der Ausübung von Aktienoptionen<br />
(options de souscription d’actions)<br />
1 525 000 6 280 860<br />
und Aktienbezugsscheinen<br />
Kapitalerhöhung für Mitarbeiterprogramme<br />
750 8 340<br />
(aktive und ausgeschiedene Mitarbeiter)<br />
Kapitalerhöhung nach Einbringung der 1983<br />
und später zu ähnlichen Konditionen emittierten<br />
42 609 925 313 993 410<br />
Partizipationsscheine<br />
Verrechnung der Kosten von Kapitalerhöhungen<br />
232 981 375 821 450 922<br />
mit der Kapitalrücklage<br />
Umwandlung von 926 820 „B“ Aktien in „A“ Aktien<br />
(1 „A“ Aktie für 1 „B“ Aktie)<br />
(13 940 773)<br />
1999 Ausgabe von Aktien im Zusammenhang<br />
mit der Ausübung von Aktienoptionen<br />
(options de souscription d’actions)<br />
und Aktienbezugsscheinen im Jahre 1998<br />
Umstellung des Kapitals auf Euro:<br />
Nennwert je Aktie gerundet durch<br />
Umgliederung des Ausgleichsbetrages<br />
5 993 950 23 000 445<br />
aus dem Posten Kapitalrücklage<br />
Verrechnung der Kosten von Kapitalerhöhungen<br />
3 265 452 (3 265 452)<br />
mit der Kapitalrücklage<br />
Ausgabe von Aktien als Gegenleistung<br />
für die Sacheinlage der Anteile an der Gallus<br />
(10 222 196)<br />
Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH<br />
Ausgabe von Aktien als Gegenleistung<br />
für die Einbringung von Hoechst Aktien<br />
412 663 163 4 483 120 749<br />
auf Grund des öffentlichen Umtauschangebots<br />
Ausgabe von Aktien im Zusammenhang<br />
mit der Ausübung von Aktienoptionen<br />
(options de souscription d’actions)<br />
1 137 708 969 12 359 927 252<br />
und Aktienbezugsscheinen im Jahre 1999 6 912 691 26 918 029<br />
236 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE
Stand Summe Stand Summe Anzahl der Anzahl der<br />
Grundkapital Agio Grundkapital Agio Stammaktien Vorzugsaktien<br />
(FF) (FF) (€) (€) „A“ „B“<br />
9 022 152 300 23 062 548 167 359 959 272 926 820<br />
9 022 153 050 23 062 556 507 359 959 302 926 820<br />
9 064 762 975 23 376 549 917 361 663 699 926 820<br />
9 297 744 350 24 198 000 839 370 982 954 926 820<br />
9 297 744 340 24 184 060 066 370 982 954 926 820<br />
9 297 744 350 24 184 060 066 371 909 774<br />
9 303 738 300 24 207 060 511 1 418 345 760 3 690 342 585 372 149 532<br />
1 421 611 212 3 687 077 133 372 149 532<br />
1 421 611 212 3 676 854 937 372 149 532<br />
1 834 274 375 8 159 975 686 480 176 538<br />
2 971 983 344 20 519 902 938 778 006 111<br />
2 978 896 035 20 546 820 967 779 815 716<br />
A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 237
Jahr Kapitalveränderung Beträge der Kapitalveränderungen Beträge der Kapitalveränderungen<br />
Nennwert Agio Nennwert Agio<br />
(FF) (FF) (€) (€)<br />
2000 Kapitalerhöhung für Mitarbeiterprogramme<br />
(aktive und ausgeschiedene Mitarbeiter)<br />
Verrechnung der Kosten von Kapitalerhöhungen<br />
18 884 384 325 730 905<br />
mit der Kapitalrücklage<br />
Ausgabe von Aktien im Zusammenhang<br />
mit der Ausübung von Aktienoptionen<br />
(options de souscription d’actions)<br />
(5 832 840)<br />
und Aktienbezugsscheinen 4 279 206 24 121 861<br />
2001 Ausgabe von Aktien im Zusammenhang<br />
mit der Ausübung von Aktienoptionen<br />
(options de souscription d’actions)<br />
und Aktienbezugsscheinen<br />
Verrechnung der Kosten von Kapitalerhöhungen<br />
37 214 899 392 529 100<br />
mit der Kapitalrücklage (461 496)<br />
2002 Kapitalerhöhung für Mitarbeiterprogramme<br />
Ausgabe von Aktien im Zusammenhang<br />
mit der Ausübung von Aktienoptionen<br />
(options de souscription d’actions)<br />
8 942 899 144 592 135<br />
und Aktienbezugsscheinen<br />
Verrechnung der Kosten von Kapitalerhöhungen<br />
5 775 129 45 632 932<br />
mit der Kapitalrücklage (6 037 164)<br />
Beteiligung am Grundkapital und Stimmrechte<br />
Nach Kenntnis der Gesellschaft waren Kapital und Stimmrechte zum 31. Dezember 2002 wie folgt aufgeteilt:<br />
Aktionäre Anzahl gehaltene In Prozent Anzahl In Prozent<br />
Aktien des Grundkapitals Stimmrechte (2) der Stimmrechte<br />
Kuwait Petroleum Konzern 108 027 006 13,5 % 108 027 006 13,6 %<br />
Im Streubesitz befindliches Kapital (1) 684 252 809 85,6 % 684 252 809 86,4 %<br />
Indirekt gehaltene eigene Aktien 7 194 675 0,9 % – –<br />
Gesamt 799 474 490 100 % 792 279 815 100 %<br />
(1) Einschließlich der Mitarbeiter und Führungskräfte des Aventis Konzerns.<br />
(2) Im Jahr 1999 hat Aventis das Doppelstimmrecht abgeschafft. Jede Aktie verleiht eine Stimme, wobei die eigenen Aktien der Gesellschaft kein Stimmrecht gewähren.<br />
238 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE
Stand Summe Stand Summe Anzahl der Anzahl der<br />
Grundkapital Agio Grundkapital Agio Stammaktien Vorzugsaktien<br />
(FF) (FF) (€) (€) „A“ „B“<br />
Nach gegenwärtigem Kenntnisstand von Aventis ist<br />
der Kuwait Petroleum Konzern der einzige Aktionär,<br />
der den gesetzlichen Schwellenwert von 5 %<br />
überschreitet. Zum 31. Dezember 2002 ist der Konzern<br />
mit einer Beteiligung von 13,5 % der größte Aktionär<br />
von Aventis.<br />
2 997 780 419 20 872 551 872 784 759 272<br />
2 997 780 419 20 866 719 032 784 759 272<br />
3 002 059 625 20 890 840 893 785 879 483<br />
3 039 274 524 21 283 369 993 795 621 603<br />
3 039 274 524 21 282 908 497 795 621 603<br />
3 048 217 422 21 427 500 632 797 962 676<br />
3 053 992 552 21 473 133 563 799 474 490<br />
3 053 992 552 21 467 096 399 799 474 490<br />
Zum 1. März 2003 hielten die Mitglieder des<br />
Vorstands und des Aufsichtsrats der Gesellschaft<br />
137 686 Aktien (entspricht 0,02 % des Grundkapitals<br />
der Gesellschaft).<br />
Nach Wissen von Aventis bestehen keine Absprachen<br />
zwischen den Aktionären der Gesellschaft.<br />
A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 239
Entwicklung der Beteiligung am Grundkapital in den letzten drei Jahren<br />
Nach Kenntnisstand der Gesellschaft sieht die Entwicklung der Beteiligung am Grundkapital der Gesellschaft<br />
zwischen dem 31. Dezember 2000 und 2002 folgendermaßen aus:<br />
31.12.2002 31.12.2001 31.12.2000<br />
Aktionäre Anzahl % des Grund- Anzahl % des Grund- Anzahl % des Grund-<br />
Kuwait Petroleum<br />
der Aktien kapitals der Aktien kapitals der Aktien kapitals<br />
Konzern<br />
Beteiligung<br />
108 027 006 13,5 % 108 027 006 13,6 % 108 027 006 13,7 %<br />
der Mitarbeiter (1) Beteiligung<br />
27 784 399 3,5 % 27 387 195 3,4 % 29 077 541 3,7 %<br />
der Führungskräfte (2) Im Streubesitz<br />
137 686 0,02 % – – – –<br />
befindliches Kapital (3) 684 252 809 85,6 % 685 825 822 86,2 % 678 219 994 86,3 %<br />
Inländische Aktionäre 172 227 540 21,54 % 167 639 363 21,07 % 146 091 248 18,6 %<br />
Ausländische Aktionäre<br />
Mittelbar und<br />
unmittelbar gehaltene<br />
484 240 870 60,57 % 490 971 472 61,71 % 502 960 322 64,0 %<br />
eigene Aktien (4) 7 194 675 0,9 % 1 901 626 0,24 % 211 043 0,027 %<br />
N.B.: Im Jahre 1999 hat Aventis das Doppelstimmrecht abgeschafft. Jede Aktie berechtigt zu einer Stimme, wobei die eigenen gehaltenen Aktien kein Stimmrecht gewähren.<br />
(1) Geschätzte Beteiligung der Mitarbeiter weltweit.<br />
(2) Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands. Die Angaben zu den Jahren 2000 und 2001 sind aufgrund der wechselnden Besetzung des Aufsichtsrats und des Vorstands<br />
nicht maßgeblich. Angaben der Beteiligung der Führungskräfte beziehen sich auf den Stichtag 1. März 2003.<br />
(3) Einschließlich der Mitarbeiter und Führungskräfte des Aventis Konzerns.<br />
(4) Entspricht dem in Streubesitz befindlichen Kapital mit Ausnahme der Beteiligung der Mitarbeiter.<br />
Nach Wissen von Aventis gab es in den letzten drei<br />
Jahren keine weiteren wesentlichen Änderungen in<br />
der Aktionärsstruktur der Gesellschaft.<br />
Auf Basis der verfügbaren Informationen<br />
(Namensaktien, von Euroclear Frankreich am 31.<br />
Dezember 2002 durchgeführte Studie über Inhaberaktien<br />
und Anzahl der von den Banken im Hinblick<br />
auf die Hauptversammlung 2003 angeforderten<br />
Unterlagen) dürfte die Zahl der Einzelaktionäre der<br />
Gesellschaft bei ca. 800 000 liegen.<br />
Verpfändung von Aventis Namensaktien<br />
Nicht von Bedeutung<br />
240 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE<br />
Anteil der Mitarbeiter am Grundkapital<br />
Unter Beachtung des Artikels L 225-102 des<br />
französischen Handelsgesetzbuchs wird mitgeteilt,<br />
dass die Beteiligung der Mitarbeiter und ehemaligen<br />
Mitarbeiter des Aventis Konzerns im Rahmen des<br />
Mitarbeiter-Sparprogramms in Frankreich zum 31.<br />
Dezember 2002 9 804 514 Aktien beträgt, was einem<br />
Anteil von 1,2 % am Grundkapital von Aventis<br />
entspricht.<br />
Weltweit beträgt der Anteil der Mitarbeiter am<br />
Grundkapital von Aventis ca. 3,5 %.<br />
Mittelbar oder unmittelbar gehaltene eigene Anteile<br />
Zum 31. Dezember 2002 betrug der Anteil igehaltener<br />
eigener Aktien insgesamt 7 194 675 Aktien (entspricht
0,90 % des Grundkapitals von Aventis) und setzte sich<br />
wie folgt zusammen:<br />
- Aventis Inc., 100%-ige Tochtergesellschaft von Aventis,<br />
hielt 293 799 Aktien von Aventis.<br />
- Aventis hielt 6 900 876 eigene Aktien.<br />
Geografische Verteilung<br />
der Beteiligung am Grundkapital<br />
Die Aktionärsstruktur von Aventis ist durchweg<br />
international geprägt, was die weltweite Präsenz des<br />
Konzerns widerspiegelt. Die meisten Aktien werden<br />
in Europa gehalten (56 % des Kapitals).<br />
Die verfügbaren Informationen (Liste der Namensaktionäre;<br />
am 31. Dezember 2002 durchgeführte Studie<br />
sowie eine andere, Anfang Januar 2003 durchgeführte<br />
Studie über Inhaberaktien, die ergänzt wird durch eine<br />
weiter Studie vom Januar 2003) zeigen, dass zum Ende<br />
des Jahres 2002 der größte Anteil des Streubesitzes<br />
(die Kuwait Petroleum und Mitarbeiter des Konzerns<br />
ausgenommen) am Grundkapital gleichermaßen auf<br />
Frankreich sowie auf USA/Kanada mit jeweils 21,50 %<br />
entfiel – ein höherer Anteil als im letzten Jahr. Auch<br />
der Anteil Großbritanniens und Irlands nahm zu<br />
und belief sich auf 13,50 %. Der Anteil Deutschlands<br />
verringerte sich auf 8,90 %. Der Anteil des restlichen<br />
Europas am Grundkapital blieb mit 12,10 % stabil,<br />
während auf den Rest der Welt 1,10 % entfielen.<br />
Bedingtes Kapital (Capital potentiel)<br />
zum 31. Dezember 2002<br />
Am 31. Dezember 2002 belief sich die Anzahl der noch<br />
nicht ausgeübten Aktienoptionen auf 50 099 621. Die<br />
Ausübung dieser Aktienoptionen würde zur Ausgabe<br />
von 45 785 089 neuen Aventis Aktien führen.<br />
Andere Wertpapiere, die einen Zugang zum<br />
Grundkapital der Gesellschaft gewähren, existieren<br />
nicht.<br />
AKTIENHANDEL<br />
Stammaktien Aventis<br />
Die Stammaktien Aventis sind an der Pariser Börse<br />
(Euronext Paris S.A.) im amtlichen Handel (premier<br />
marché) notiert. Diese Aktien sind ebenfalls an der<br />
Frankfurter Wertpapierbörse und werden in den<br />
Vereinigten Staaten in Form von American Depositary<br />
Shares („ADS“) gehandelt, welche von der Citibank N.A.<br />
als Depotbank emittiert wurden. Jede ADS repräsentiert<br />
eine Stammaktie und ist an der New York Stock<br />
Exchange („NYSE“) unter dem Kürzel AVE notiert.<br />
Am 31. Dezember 2002 befanden sich 799 474 490<br />
Aventis Stammaktien im Umlauf, davon 32 126 988 –<br />
das entspricht 4,02 % – in Form von ADS.<br />
Die Stammaktien der Gesellschaft wurden am 22.<br />
Februar 1993 in den CAC 40, den Hauptindex der<br />
Euronext Paris, aufgenommen. Dieser Index wird<br />
täglich durch Vergleich der Gesamtmarktkapitalisierung<br />
von 40 Unternehmen, die im amtlichen Handel der<br />
Euronext Paris vertreten sind, mit einem am 31.<br />
Dezember 1987 festgelegten Basiswert berechnet.<br />
Anpassungen und Erweiterungen des Index können auf<br />
Grund von Neuentwicklungen erfolgen. Der CAC 40<br />
Index reflektiert Trends am französischen Aktienmarkt<br />
insgesamt und ist einer der am meisten beachteten<br />
Aktienkursindizes in Frankreich. Die Stammaktien der<br />
Gesellschaft sind des Weiteren im Dow Jones EURO<br />
STOXX 50 enthalten.<br />
Kursentwicklung und Umsätze an den drei<br />
Handelsplätzen<br />
Die nachstehenden Tabellen enthalten Kursinformationen<br />
(in Euro) der Stammaktien von Aventis an der<br />
Euronext Paris und an der Frankfurter Wertpapierbörse<br />
für die angegebenen Zeiträume. Ebenfalls aufgeführt<br />
sind die Kursinformationen (in Dollar) der ADS an der<br />
NYSE (Quelle: Bloomberg).<br />
Die Tabellen zeigen darüber hinaus die Zahl der<br />
durchgeführten Transaktionen an allen drei Handelsplätzen<br />
für die angegebenen Zeiträume an. Der<br />
Gesamtumsatz der Aventis Aktie hat von 570 Millionen<br />
Aktien im Jahr 2000 auf mehr als 825 Millionen Aktien<br />
im Jahr 2002 deutlich zugenommen.<br />
Auch im Jahr 2002 war Paris mit 744 609 620<br />
gehandelten Aktien (90 % der Umsätze) der mit<br />
Abstand wichtigste Handelsplatz. In New York wurden<br />
65 547 600 Aktien (8 %) und in Frankfurt 16 385 859<br />
Aktien (2 %) gehandelt.<br />
A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 241
Historischer Überblick über die Kurse (Euro) und Umsätze der Aventis Aktie an der Euronext Paris seit Januar 2001<br />
Jahr Monat Zahl der Letzter Kurs Höchster Kurs Niedrigster Kurs<br />
gehandelten des Monats des Monats des Monats<br />
Aktien (Schlussnotierung) (Tageswert) (Tageswert)<br />
2001 Januar 46 939 772 84,95 93,00 75,10<br />
Februar 38 320 184 87,80 89,85 81,70<br />
März 45 274 892 87,90 91,65 78,00<br />
April 45 707 416 87,30 91,60 82,20<br />
Mai 56 159 772 87,60 89,60 81,75<br />
Juni 53 254 256 94,30 94,50 85,20<br />
Juli 50 353 580 87,85 94,75 81,10<br />
August 46 315 984 80,50 89,95 78,65<br />
September 73 374 840 83,30 84,00 65,20<br />
Oktober 53 630 896 81,75 88,50 79,50<br />
November 56 509 392 78,00 86,90 76,25<br />
Dezember 45 374 104 79,75 80,10 71,60<br />
2002 Januar 51 329 024 80,65 81,85 74,10<br />
Februar 50 182 480 85,75 85,75 75,10<br />
März 58 570 188 79,20 85,95 77,25<br />
April 57 658 028 78,85 80,00 73,90<br />
Mai 47 346 912 74,50 80,25 73,55<br />
Juni 68 526 128 71,75 75,00 62,75<br />
Juli 82 229 800 67,00 72,90 52,75<br />
August 72 778 864 60,05 69,95 58,60<br />
September 67 567 272 53,00 62,30 47,60<br />
Oktober 73 652 312 60,45 64,95 52,30<br />
November 59 257 120 55,95 61,75 54,30<br />
Dezember 55 511 492 51,80 56,60 49,60<br />
2003 Januar 72 459 464 47,28 54,55 43,72<br />
Quelle: Bloomberg<br />
Februar 77 690 520 42,13 48,26 40,55<br />
242 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE
Historischer Überblick über die Kurse (Euro) und Umsätze der Aventis Aktie an der Frankfurter Wertpapierbörse seit Januar 2001<br />
Jahr Monat Zahl der Letzter Kurs Höchster Kurs Niedrigster Kurs<br />
gehandelten des Monats des Monats des Monats<br />
Aktien (Schlussnotierung) (Tageswert) (Tageswert)<br />
2001 Januar 2 863 809 84,50 92,80 73,50<br />
Februar 2 376 404 87,80 89,75 81,50<br />
März 3 081 372 86,50 91,35 77,50<br />
April 2 106 508 86,50 91,35 81,10<br />
Mai 1 409 806 87,50 89,10 81,42<br />
Juni 2 422 198 92,00 94,50 85,00<br />
Juli 1 800 364 86,41 94,61 81,25<br />
August 1 244 179 83,70 89,75 78,50<br />
September 1 988 954 82,50 84,50 63,00<br />
Oktober 1 574 600 81,40 88,41 79,20<br />
November 1 276 560 77,00 87,66 76,00<br />
Dezember 1 015 079 78,35 79,87 71,50<br />
2002 Januar 1 184 767 80,70 81,71 74,20<br />
Februar 1 329 928 85,50 87,35 74,80<br />
März 1 166 044 79,50 85,85 77,40<br />
April 1 340 087 78,30 79,91 74,10<br />
Mai 978 404 73,88 80,20 73,50<br />
Juni 1 730 257 71,00 74,83 57,20<br />
Juli 2 166 281 66,50 72,80 52,70<br />
August 1 187 941 59,60 69,91 58,60<br />
September 1 682 327 52,75 62,00 43,45<br />
Oktober 1 043 160 60,33 64,50 51,15<br />
November 1 300 057 55,40 61,60 54,00<br />
Dezember 1 276 606 50,39 56,49 49,12<br />
2003 Januar 1 303 964 47,40 54,46 43,70<br />
Quelle: Bloomberg<br />
Februar 1 182 813 41,55 48,30 40,40<br />
A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 243
Historischer Überblick über die Kurse (Dollar) und Umsätze der ADS/Aventis Aktie an der NYSE seit Januar 2001<br />
Jahr Monat Zahl der Letzter Kurs Höchster Kurs Niedrigster Kurs<br />
gehandelten des Monats des Monats des Monats<br />
Aktien (Schlussnotierung) (Tageswert) (Tageswert)<br />
2001 Januar 4 261 700 79,33 86,44 72,38<br />
Februar 3 828 800 80,76 82,25 74,82<br />
März 5 286 900 76,85 84,50 69,51<br />
April 3 495 100 76,90 81,19 73,68<br />
Mai 4 162 700 74,58 78,10 71,43<br />
Juni 2 791 900 79,89 80,45 72,44<br />
Juli 2 135 800 77,00 79,00 71,30<br />
August 2 254 300 73,00 78,39 71,62<br />
September 4 542 300 75,09 76,25 64,05<br />
Oktober 4 556 700 73,15 79,59 72,35<br />
November 3 883 300 69,51 77,53 67,43<br />
Dezember 2 585 200 71,00 71,00 64,71<br />
2002 Januar 3 476 700 69,99 71,20 66,63<br />
Februar 3 884 400 74,15 74,21 66,04<br />
März 4 996 800 68,75 74,07 68,00<br />
April 5 396 100 70,65 71,01 65,45<br />
Mai 3 752 400 69,72 72,06 68,24<br />
Juni 5 649 300 70,43 70,90 62,59<br />
Juli 9 382 600 65,71 71,29 52,78<br />
August 6 939 300 58,86 67,64 57,91<br />
September 5 880 900 52,55 60,02 48,00<br />
Oktober 7 539 400 59,20 62,08 52,21<br />
November 4 851 000 55,16 61,82 54,30<br />
Dezember 3 800 400 54,19 55,49 51,07<br />
2003 Januar 5 047 300 51,25 56,79 47,90<br />
Quelle: Bloomberg<br />
Februar 6 216 600 45,06 51,74 44,05<br />
244 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE
Dividenden<br />
Auf der kombinierten ordentlichen und außerordentlichen<br />
Hauptversammlung am 3. April 2003 (bzw. auf<br />
zweite Einberufung am 17. April 2003) wird eine<br />
Dividende von € 0,70 pro Aktie vorgeschlagen.<br />
Wird dieser Vorschlag angenommen, wird der<br />
Dividendenschein am 22. April 2003 abgetrennt<br />
(d.h. die Aktie ab diesen Tag „ex dividend“ gehandelt)<br />
und die Dividende ab dem 22. Mai 2003 ausgezahlt.<br />
Für die fünf vorangegangenen Geschäftsjahre sind<br />
die ausgeschütteten Netto-Dividenden, die bereits an<br />
das Finanzamt abgeführten Steuern („avoir fiscal“ =<br />
Steuerguthaben) und die entsprechenden Gesamtrenditen<br />
wie folgt:<br />
Geschäftsjahr Aus- Bereits an das Gesamtgeschüttete<br />
Finanzamt rendite*<br />
Netto- abgeführte<br />
Dividende Steuern<br />
(Steuerguthaben)*<br />
1998 € 0,61 € 0,305 € 0,915<br />
1999 € 0,45 € 0,225 € 0,675<br />
2000 € 0,50 € 0,25 € 0,75<br />
2001 € 0,58 € 0,29 € 0,87<br />
2002 (1) € 0,70 € 0,35 € 1,05<br />
(1) Vorbehaltlich der Zustimmung der kombinierten ordentlichen und außerordentlichen<br />
Hauptversammlung am 3. April 2002 (bzw. auf zweite Einberufung am<br />
17. April 2003.<br />
* N.B.: Die Angaben zu den Steuerguthaben und – daraus folgerd – zu der<br />
Gesamtrendite erfolgen vor dem Hintergrund der französischen Steuergesetzgebung<br />
für in Frankreich unbeschränkt Steuerpflichtige Privataktionäre. Ob Steuerguthaben<br />
auch von Aktionären außerhalb Frankreichs in Anspruch genommen werden<br />
können hängt von dem jeweils einschlägigen Doppelbesteuerungsabkommen ab.<br />
Nicht in Anspruch genommene Dividenden werden<br />
nach einer Frist von fünf Jahren dem Staat<br />
gutgeschrieben.<br />
WERTPAPIERE MIT ZUGANG<br />
ZUM GRUNDKAPITAL<br />
Aktienbezugsscheine und Aktienoptionen<br />
Am Ende des Geschäftsjahres 2002 waren 50 099 621<br />
Aktienbezugsscheine und Aktienoptionen im Umlauf,<br />
von denen 16 489 767 ausübbar waren. Die Ausübung<br />
sämtlicher Aktienoptionen durch Mitarbeiter und<br />
Mitglieder der Verwaltungsorgane würde zur Ausgabe<br />
von 45 785 089 neuen Aventis Aktien führen.<br />
Diese Aktienoptionen sind in Ziffer 31 des Anhangs<br />
zum Konzernabschluss beschrieben.<br />
Andere Wertpapiere, die einen Zugang zum<br />
Grundkapital der Gesellschaft gewähren, existieren<br />
nicht.<br />
A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 245
Information der Aktionäre<br />
Im Jahr 2002 hat Aventis die Kommunikation mit den<br />
Finanzmärkten, den Medien und den Einzelaktionären<br />
weiter intensiviert.<br />
Das Ziel ist nach wie vor, auf Basis der Strategie, der<br />
Geschäftstätigkeit, der Ergebnisse und der Perspektiven<br />
des Konzerns die verständlichsten, vollständigsten<br />
und schnellsten Informationen zu liefern, die unsere<br />
Partner von uns erwarten können, und zwar in<br />
Übereinstimmung mit den Anforderungen an<br />
Transparenz und Corporate Governance, zu denen<br />
wir uns verpflichtet haben.<br />
In sämtlichen seiner <strong>Dokument</strong>e bemüht sich der<br />
Konzern, neue Vorschriften der Aufsichtsbeförden,<br />
insbesondere der französischen Börsenkommission<br />
und der US-amerikanischen Securities and Exchange<br />
Commission, in Bezug auf eine umfassende<br />
Information der Aktionäre genauestens zu berücksichtigen.<br />
Aventis hat im Jahr 2002 sowohl hinsichtlich der<br />
Produkte als auch der strategischen und finanziellen<br />
Aspekte die Zahl der Pressemitteilungen sowie der<br />
Treffen mit den Analysten, den Investoren und den<br />
Einzelaktionären erhöht.<br />
Die Website von Aventis ist ausgebaut und anwenderfreundlicher<br />
gestaltet worden. Sie wird häufig besucht<br />
und bietet allen unseren Partnern sämtliche über den<br />
Konzern zur Verfügung stehenden Informationen, und<br />
zwar in Echtzeit, wie z.B. Pressekonferenzen und die<br />
Hauptversammlung.<br />
Das ganze Jahr hindurch haben Treffen mit Analysten<br />
an allen großen Finanzplätzen sowie mit institutionellen<br />
Investoren und Einzelaktionären in Frankreich<br />
und Deutschland stattgefunden.<br />
Das Aktionärskomitee aus unabhängigen Aktionären,<br />
die nicht zum Konzern gehören, bringt seine Ansichten<br />
und Vorschläge für die Gestaltung der Kommunikation<br />
mit den Einzelaktionären ein, für deren Wünsche es<br />
sich einsetzt. Die unterschiedlichen Nationalitäten,<br />
die in diesem Komitee vertreten sind, spiegeln den<br />
multikulturellen Aspekt von Aventis wider.<br />
246 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE<br />
KALENDER DER FINANZBERICHTERSTATTUNG<br />
- Veröffentlichung der Geschäftsergebnisse 2002:<br />
Mittwoch, 5. Februar 2003<br />
- Hauptversammlung (auf zweite Einberufung):<br />
Donnerstag, 17. April 2003 (1. Einberufung am 3. April<br />
2003)<br />
- Ergebnisse des 1. Quartals: Woche vom 28. April 2003<br />
- Ergebnisse des 2. Quartals: Woche vom 28. Juli 2003<br />
- Ergebnisse des 3. Quartals: Woche vom 27. Oktober<br />
2003<br />
Die Hauptversammlung wird auf der Homepage<br />
von Aventis (www.aventis.com/ir) vollständig live<br />
übertragen und ist dort anschließend in Auszügen<br />
verfügbar.
Beschlussanträge<br />
an die Hauptversammlung<br />
1. ORDENTLICHER TEIL<br />
Erster Beschluss<br />
(Genehmigung des Jahresabschlusses<br />
für das Geschäftsjahr 2002)<br />
Nachdem die Hauptversammlung von dem Geschäftsbericht<br />
des Vorstands, dem Bericht des Aufsichtsrats<br />
und dem allgemeinen Bericht der Abschlussprüfer<br />
für das Geschäftsjahr 2002 Kenntnis genommen hat,<br />
genehmigt sie unter Einhaltung der<br />
für den ordentlichen Teil der Hauptversammlung<br />
geltenden Mindestbeteiligung und Mehrheitserfordernisse<br />
die ihr vorgelegte Fassung des Jahresabschlusses<br />
zum 31. Dezember 2002 sowie die in diesem<br />
Abschluss abgebildeten oder in den Berichten<br />
erwähnten Geschäftsvorgänge der Gesellschaft, die<br />
einen Jahresüberschuss von 1 145 352 086,22 Euro<br />
ausweisen.<br />
Zweiter Beschluss<br />
(Genehmigung des Konzernabschlusses<br />
für das Geschäftsjahr 2002)<br />
Nachdem die Hauptversammlung von dem Geschäftsbericht<br />
des Vorstands, dem Bericht des Aufsichtsrats<br />
und dem Bericht der Abschlussprüfer zu dem<br />
Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2002 Kenntnis<br />
genommen hat, genehmigt sie unter Einhaltung<br />
der für den ordentlichen Teil der Hauptversammlung<br />
geltenden Mindestbeteiligung und Mehrheitserfordernisse<br />
die ihr vorgelegte Fassung des Konzernabschlusses<br />
zum 31. Dezember 2002 sowie die in diesem<br />
Abschluss abgebildeten oder in den Berichten<br />
erwähnten Geschäftsvorgänge der Gesellschaft, die<br />
einen Jahresüberschuss von 2 091 000 000,00 Euro<br />
ausweisen.<br />
Dritter Beschluss<br />
(Gewinnverwendung und Festsetzung der Dividende<br />
auf 0,70 Euro)<br />
Die Hauptversammlung – unter Einhaltung der für den<br />
ordentlichen Teil der Hauptversammlung geltenden<br />
Mindestbeteiligung und Mehrheitserfordernisse –<br />
- beschließt folgende Verwendung<br />
des Jahresüberschusses<br />
in Höhe von € 1 145 352 086,22<br />
- Einstellung in die gesetzliche<br />
Rücklage (5%) in Höhe von € 57 267 604,31<br />
- SALDO € 1 088 084 481,91<br />
- Vortrag auf neue Rechnung<br />
aus den Vorjahren € 914 573 300,25<br />
- ausschüttungsfähiger Gewinn € 2 002 657 782,16<br />
- Dividende auf<br />
799 474 490 Aktien € 559 632 143,00<br />
- Vortrag auf neue Rechnung<br />
nach Gewinnverwendung € 1 443 025 639,16<br />
Für jede Aktie wird damit eine Netto-Dividende<br />
von 0,70 Euro ausgeschüttet, die entsprechend der<br />
geltenden gesetzlichen Regelung mit einem bereits an<br />
das Finanzamt abgeführten Steuererstattungsbetrag<br />
(Steuerguthaben) von 0,35 Euro verbunden ist.<br />
Dividende und Steuerguthaben (Gesamtrendite)<br />
betragen zusammen 1,05 Euro.<br />
- beschließt, dass die Abtrennung des Dividendenscheins<br />
am 22. April 2003 stattfindet und die Dividende<br />
ab dem 22. Mai 2003 in Euro ausgezahlt wird. Falls zu<br />
diesem Zeitpunkt die Gesellschaft eigene Aktien besitzt,<br />
wird der darauf entfallende Dividendenbetrag auf neue<br />
Rechnung vorgetragen.<br />
A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 247
- stellt zudem fest, dass für die drei vorangegangenen<br />
Geschäftsjahre die ausgeschütteten Netto-Dividenden,<br />
die bereits an das Finanzamt abgeführten Steuern<br />
(Steuerguthaben) und die entsprechenden<br />
Gesamtrenditen für jede Aktiengattung wie folgt waren:<br />
Geschäftsjahr Aus- Bereits an das Gesamtgeschüttete<br />
Finanzamt rendite<br />
Netto- abgeführte<br />
Dividende Steuern<br />
(Steuerguthaben)<br />
1999 € 0,45 € 0,225 € 0,675<br />
2000 € 0,50 € 0,25 € 0,75<br />
2001 € 0,58 € 0,29 € 0,87<br />
Vierter Beschluss<br />
(Genehmigung der im Sonderbericht der Abschlussprüfer<br />
dargestellten Vereinbarungen)<br />
Nachdem die Hauptversammlung von dem<br />
Sonderbericht der Abschlussprüfer Kenntnis genommen<br />
hat, genehmigt sie unter Einhaltung der für den<br />
ordentlichen Teil der Hauptversammlung geltenden<br />
Mindestbeteiligung und Mehrheitserfordernisse die in<br />
diesem Bericht dargestellten Vereinbarungen.<br />
Fünfter Beschluss<br />
(Ermächtigung zum An- und Verkauf eigener Aktien<br />
der Gesellschaft – Maximaler Kaufpreis: 100 Euro –<br />
Mindestverkaufspreis: 50 Euro)<br />
Nach Kenntnisnahme von dem Geschäftsbericht<br />
des Vorstands sowie von dem Inhalt der von der<br />
französischen Börsenaufsicht (Commission des<br />
Opérations de Bourse) genehmigten Informationsmitteilung<br />
ermächtigt die Hauptversammlung unter<br />
Einhaltung der für den ordentlichen Teil der Hauptversammlung<br />
geltenden Mindestbeteiligung und<br />
Mehrheitserfordernisse gemäß den Bestimmungen der<br />
248 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE<br />
Artikel L 225-209 bis L 225-212 Handelsgesetzbuch den<br />
Vorstand, börslich und außerbörslich und auf jegliche<br />
Art und Weise eigene Aktien der Gesellschaft bis zu<br />
einer Höchstgrenze in Höhe von 10% des Grundkapitals<br />
zu erwerben.<br />
Von dieser Ermächtigung kann Gebrauch gemacht<br />
werden, namentlich um:<br />
a) den Aktienkurs der Gesellschaft an der Börse<br />
im Wege einer systematischen Intervention gegen<br />
den Kurstrend zu pflegen;<br />
b) gemäß den Marktgegebenheiten Aktien der<br />
Gesellschaft anzukaufen und zu verkaufen;<br />
c) den Mitarbeitern oder Organmitgliedern der<br />
Gesellschaft oder der mit ihr im Sinne des Artikels<br />
L 225-180 Handelsgesetzbuch verbundenen Gesellschaften<br />
Aktien zuzuteilen;<br />
d) die Aktien zu verwahren und sie gegebenenfalls auf<br />
jegliche Art und Weise – auch durch Optionsgeschäfte –<br />
und insbesondere durch Veräußerung an der Börse<br />
oder freihändige Veräußerung, Globalzession,<br />
öffentliche Kauf-, Tausch- oder Verkaufsangebote,<br />
Erwerb oder Verkauf von Vorkaufs- oder Veräußerungsrechten<br />
zu übertragen;<br />
e) die Aktien auf jede angemessene Art und Weise<br />
für die Optimierung der Zusammensetzung des<br />
Eigenkapitals sowie für die Durchführung von<br />
Akquisitionen zu verwenden;<br />
f) die erworbenen Aktien einzuziehen.<br />
Der Kaufpreis darf 100 Euro pro Aktie nicht<br />
übersteigen. Der Verkaufspreis muss mindestens 50<br />
Euro betragen. Falls von den im dritten Absatz des<br />
oben genannten Artikels L 225-209 Handelsgesetzbuch<br />
genannten Möglichkeiten Gebrauch gemacht wird, wird<br />
der Verkaufspreis nach den geltenden gesetzlichen<br />
Bestimmungen festgelegt.<br />
Die Hauptversammlung bevollmächtigt den<br />
Vorstand, mit der Möglichkeit zur Unterbevollmächtigung,<br />
zur Durchführung dieses Programms zum<br />
Rückkauf eigener Aktien und insbesondere zur<br />
Erteilung von Börsenaufträgen, zum Abschluss jeglicher<br />
Vereinbarungen zur Registrierung des Aktienan- und -
verkaufs, zur Abgabe sämtlicher Erklärungen gegenüber<br />
jeglichen Institutionen, zur Erledigung sämtlicher<br />
Formalitäten und generell zur Veranlassung der<br />
notwendigen Schritte.<br />
Die auf eigene Aktien entfallenden Dividendenbeträge<br />
werden auf neue Rechnung vorgetragen.<br />
Die vorliegende Ermächtigung ersetzt die durch<br />
die Hauptversammlung vom 14. Mai 2002 erteilte<br />
Ermächtigung und hebt sie damit auf. Die Gültigkeitsdauer<br />
beträgt 18 Monate.<br />
Sechster Beschluss<br />
(Aufsichtsratsvergütung)<br />
Nach Kenntnisnahme von dem Geschäftsbericht des<br />
Vorstands beschließt die Hauptversammlung unter<br />
Einhaltung der für den ordentlichen Teil der Hauptversammlung<br />
geltenden Mindestbeteiligung und<br />
Mehrheitserfordernisse, bis auf weiteres die Obergrenze<br />
für die jährlich an die Aufsichtsratsmitglieder<br />
insgesamt auszuschüttende Vergütung auf 1 500 000,-<br />
Euro festzusetzen.<br />
Siebter Beschluss<br />
(Bestellung eines beigeordneten Abschlussprüfers)<br />
Nach Kenntnisnahme von dem Geschäftsbericht des<br />
Vorstands beschließt die Hauptversammlung unter<br />
Einhaltung der für den ordentlichen Teil der Hauptversammlung<br />
geltenden Mindestbeteiligung und<br />
Mehrheitserfordernisse, PriceWaterhouseCoopers Audit<br />
S.A., 32 rue Guersant, F-75017 Paris, ersatzweise für<br />
den zurückgetretenen Gilles Gufflet und für die Dauer<br />
der noch verbleibenden Amtszeit, das heißt bis zum<br />
Ende der ordentlichen Hauptversammlung, die über<br />
den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2005<br />
beschließt, zum beigeordneten Abschlussprüfer zu<br />
bestellen.<br />
2. AUßERORDENTLICHER TEIL<br />
Achter Beschluss<br />
(Ermächtigung des Vorstands zur Kapitalerhöhung<br />
aus Gesellschaftsmitteln durch Umwandlung der<br />
Kapitalrücklage, von Gewinnrücklagen oder von in dem<br />
letzten Gewinnverwendungsbeschluss ausgewiesenen<br />
Zuführungen zu diesen Rücklagen in Grundkapital)<br />
Nach Kenntnisnahme von dem Bericht des Vorstands<br />
sowie von dem unter Beachtung der gesetzlichen<br />
Vorschriften erstatteten Sonderbericht der Abschlussprüfer<br />
ermächtigt die Hauptversammlung unter<br />
Einhaltung der für den ordentlichen Teil der Hauptversammlung<br />
geltenden Mindestbeteiligung und<br />
Mehrheitserfordernisse den Vorstand zur einmaligen<br />
oder mehrmaligen Erhöhung des Grundkapitals durch<br />
Umwandlung der Kapitalrücklage, von Gewinnrücklagen<br />
oder von in dem letzten Gewinnverwendungsbeschluss<br />
ausgewiesenen Zuführungen zu diesen<br />
Rücklagen in Grundkapital, und zwar im Wege der<br />
unentgeltlichen Zuteilung weiterer Aktien und/oder<br />
der Erhöhung des Nennwerts der vorhandenen Aktien.<br />
Die Hauptversammlung bestimmt, dass der Betrag<br />
der im Rahmen der vorliegenden Ermächtigung<br />
durchführbaren Kapitalerhöhung den Gesamtnennbetrag<br />
von 1 Milliarde Euro nicht überschreiten darf,<br />
wobei diese Begrenzung unabhängig ist von jener im<br />
anschließenden neunten Beschluss.<br />
Die Hauptversammlung bestimmt, dass der Vorstand<br />
im Falle einer Kapitalerhöhung im Wege der unentgeltlichen<br />
Zuteilung gemäß den Bestimmungen des<br />
Artikels L 225-129 Handelsgesetzbuch beschließen<br />
kann, dass die Zuteilungsrechte für Aktienspitzen nicht<br />
übertragbar sind und dass die entsprechenden Aktien<br />
veräußert werden, wobei die Veräußerungserlöse den<br />
Inhabern der Zuteilungsrechte spätestens 30 Tage nach<br />
dem Datum der Einbuchung der voll zugeteilten Aktien<br />
auf deren jeweiligen Depotkonten ausgezahlt werden.<br />
A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 249
Die Hauptversammlung ermächtigt den Vorstand<br />
zur Festlegung des Zeitpunkts der Kapitalerhöhungen,<br />
gegebenenfalls zur Festlegung des Betrags, um<br />
welchen der Nennwert der vorhandenen Aktien erhöht<br />
wird, zur unter Umständen auch rückwirkenden<br />
Festlegung des Zeitpunkts der Dividendenberechtigung<br />
der auszugebenden Aktien, zur Bestimmung der<br />
Modalitäten zum Schutz der Rechte der Inhaber von<br />
Wertpapieren, die ein Bezugsrecht auf Aktien der<br />
Gesellschaft vermitteln, sowie generell zu jeglichen<br />
Maßnahmen und zur Erledigung sämtlicher<br />
Formalitäten, um die vorgesehene Kapitalerhöhung zu<br />
realisieren und die damit verbundenen Satzungsänderungen<br />
durchzuführen.<br />
Die vorliegende Ermächtigung gilt für einen Zeitraum<br />
von 26 Monaten, beginnend mit dieser Hauptversammlung,<br />
und setzt jede bisher in bezug auf eine<br />
Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln erteilte<br />
Ermächtigung außer Kraft.<br />
Neunter Beschluss<br />
(Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe von<br />
Wertpapieren, die unter Beibehaltung des Bezugsrechts<br />
der vorhandenen Aktionäre einen sofortigen oder<br />
späteren Zugang zum Grundkapital gewähren)<br />
Nach Kenntnisnahme von dem Bericht des Vorstands<br />
sowie von dem unter Beachtung der gesetzlichen<br />
Vorschriften erstatteten Sonderbericht der Abschlussprüfer<br />
- und in Ausübung der ihr in Artikel L 225-129<br />
Handelsgesetzbuch zugewiesenen Befugnis – beschließt<br />
die Hauptversammlung unter Einhaltung der für<br />
den außerordentlichen Teil der Hauptversammlung<br />
geltenden Mindestbeteiligung und Mehrheitserfordernisse<br />
Folgendes:<br />
1 - Der Vorstand wird zur einmaligen oder<br />
mehrmaligen Ausgabe von Wertpapieren in Frankreich<br />
sowie im Ausland, und zwar in Euro, in Fremdwährungen<br />
oder in jeder weiteren an einen Währungskorb<br />
geknüpften Rechnungseinheit, unter Beibehaltung<br />
250 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE<br />
des Bezugsrechts der vorhandenen Aktionäre<br />
ermächtigt.<br />
Die Hauptversammlung beschließt, dass der Gesamtnennbetrag<br />
der sofortigen oder späteren Kapitalerhöhungen<br />
kraft der vorliegenden Ermächtigung die<br />
Summe von 1 Millarde Euro oder einen diesem Betrag<br />
entsprechenden Gegenwert nicht überschreiten darf.<br />
Dieser Betrag berücksichtigt jedoch keine eventuellen<br />
gesetzmäßigen Anpassungen zum Schutz der Rechte<br />
der Wertpapierinhaber.<br />
Der Vorstand kann folgende Wertpapiere ausgeben:<br />
a) Stammaktien;<br />
b) Wertpapiere jeder Art, nachrangig oder nicht<br />
nachrangig (bei Anleihen), die jederzeit, zu bestimmten<br />
Terminen oder während festgelegter Fristen zum Bezug<br />
von Wertpapieren, und zwar im Wege der Zeichnung,<br />
der Umwandlung, des Umtauschs, der Rückerstattung,<br />
gegen Vorlage eines Berechtigungsscheins oder auf<br />
sonstige Art und Weise, berechtigen, welche einen<br />
Anteil am Grundkapital der Gesellschaft vermitteln.<br />
Diese Wertpapiere können eine der in den Artikeln<br />
L 225 – 150 bis L 225-176 oder L 228-91 Handelsgesetzbuch<br />
vorgesehenen Formen annehmen;<br />
c) eigenständige Berechtigungsscheine, die ihren<br />
Inhabern das Recht auf den Bezug von solchen<br />
Wertpapieren verleihen, die einen Anteil am<br />
Grundkapital der Gesellschaft vermitteln. Diese Berechtigungsscheine<br />
können unentgeltlich oder entgeltlich<br />
ausgegeben werden.<br />
Die Hauptversammlung bestimmt hinsichtlich der im<br />
vorstehenden Absatz b) bezeichneten Wertpapiere, dass<br />
der Gesamtnennbetrag der Schuldverschreibungen,<br />
die kraft der vorliegenden Ermächtigung ausgegeben<br />
werden können, am Tag der Ausgabe einen Betrag<br />
von 6 Milliarden Euro nicht übersteigen darf. Diese<br />
Begrenzung ist unabhängig von jener für Schuldverschreibungen,<br />
die kein Bezugsrecht auf Wertpapiere<br />
mit Kapitalanteil vermitteln.<br />
2 - Die Aktionäre können unter den gesetzlichen<br />
Voraussetzungen ohne Einschränkung von ihrem<br />
Bezugsrecht Gebrauch machen. Der Vorstand kann den
Aktionären außerdem ein eingeschränktes Bezugsrecht<br />
auf eine größere Anzahl Wertpapiere einräumen als die<br />
derjenigen Wertpapiere, die sie uneingeschränkt<br />
beziehen dürfen, und zwar im Verhältnis zu den ihnen<br />
zustehenden Bezugsrechten und in Abhängigkeit von<br />
der Nachfrage.<br />
Der Vorstand kann hinsichtlich der im vorstehenden<br />
Absatz 1a) ermöglichten Ausgabe von Aktien<br />
insbesondere festlegen, dass jener Anteil an der<br />
Kapitalerhöhung, welcher nicht bereits durch<br />
Zeichnung ausgenutzt werden konnte, nach seinem<br />
pflichtgemäßen Ermessen vollständig oder teilweise<br />
verteilt beziehungsweise öffentlich angeboten wird<br />
oder dass der Kapitalerhöhungsbetrag unter den<br />
gesetzlichen Voraussetzungen auf den gezeichneten<br />
Betrag beschränkt wird, wobei der Vorstand die<br />
obengenannten Möglichkeiten wahlweise einzeln oder<br />
zusammen und in der ihm angemessen erscheinenden<br />
Reihenfolge nutzen kann.<br />
Der vorliegende Beschluss beinhaltet zugunsten der<br />
Inhaber von im vorstehenden Abschnitt 1b) genannten<br />
Wertpapieren (mit Ausnahme von Wandelschuldverschreibungen),<br />
die kraft der vorliegenden Ermächtigung<br />
ausgegeben werden, einen Verzicht der vorhandenen<br />
Aktionäre auf ihr Bezugsrecht auf solche Wertpapiere,<br />
zu welchen diese Wertpapiere jeweils berechtigen.<br />
Außerdem beschließt die Hauptverammlung den<br />
Ausschluss des Bezugsrechts der vorhandenen Aktionäre<br />
auf solche Aktien, die anlässlich des Umtauschs von<br />
Wandelschuldverschreibungen in Aktien ausgegeben<br />
werden, sowie auf solche Wertpapiere, zu welchen<br />
die im vorstehenden Abschnitt 1c) genannten Scheine<br />
berechtigen.<br />
3 - Die Hauptversammlung ermächtigt den Vorstand,<br />
Art und Eigenschaften der zu schaffenden Wertpapiere<br />
sowie Zeitpunkt und Modalitäten der Ausgabe, Höhe<br />
des Ausgabebetrags, Dividendenberechtigung (ggf.<br />
rückwirkend) der auszugebenden Aktien und unter<br />
Umständen die Modalitäten zum Schutz der Rechte der<br />
Inhaber von Wertpapieren, welche einen Anteil am<br />
Grundkapital der Gesellschaft vermitteln, festzulegen.<br />
Dabei ist in jedem Fall dem Umstand Rechnung zu<br />
tragen, dass der Betrag, welcher der Gesellschaft für<br />
jede kraft der vorliegenden Ermächtigung ausgegebene<br />
oder auszugebende Aktie zufließt, mindestens dem<br />
Aktiennennwert entspricht.<br />
Im Fall der Ausgabe von Wertpapieren, die gegen<br />
Vorlage eines Berechtigungsscheins zum Bezug solcher<br />
Wertpapiere berechtigen, welche einen Anteil am<br />
Grundkapital vermitteln, ist der Vorstand ermächtigt,<br />
die Modalitäten festzulegen, nach denen die<br />
Gesellschaft diese Scheine jederzeit oder innerhalb<br />
bestimmter Zeiträume zum Zwecke ihrer Einziehung<br />
erwerben darf.<br />
4 - Die Hauptversammlung beschließt, dass der<br />
Vorstand das Recht hat:<br />
- die mit der Ausgabe verbundenen Gebühren, Steuern<br />
und Honorare nach eigenem Ermessen auf das Agio<br />
jeweils anzurechnen und von diesem jene Beträge<br />
abzuziehen, die notwendig sind, um nach jeder<br />
Ausgabe die gesetzliche Rücklage wieder auf ein<br />
Zehntel des erhöhten Grundkapitals zu bringen,<br />
- die Börsennotierung der auszugebenden Wertpapiere<br />
zu veranlassen und generell,<br />
- alle Maßnahmen vorzunehmen, jegliche Vereinbarungen<br />
zu treffen und Formalitäten zu erledigen, um<br />
die geplanten Emissionen erfolgreich durchzuführen,<br />
die sich daraus ergebenden Kapitalerhöhungen<br />
festzustellen sowie die damit verbundenen Satzungsänderungen<br />
durchzuführen.<br />
Gemäß Artikel L 225-129 Handelsgesetzbuch kann<br />
der Vorstand seinen Vorsitzenden ermächtigen, im<br />
Rahmen der ggf. vorher festgelegten Modalitäten die<br />
Kapitalerhöhung durchzuführen oder auch<br />
aufzuschieben.<br />
Die vorliegende Ermächtigung gilt für einen Zeitraum<br />
von 26 Monaten beginnend mit dieser Hauptversammlung<br />
und setzt jede bisher erteilte Ermächtigung<br />
außer Kraft, die sich auf die Ausgabe von Wertpapieren<br />
bezog, die unter Aufrechterhaltung des Bezugsrechts<br />
der vorhandenen Aktionäre einen sofortigen oder<br />
späteren Anteil am Grundkapital vermitteln.<br />
A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 251
Zehnter Beschluss<br />
(Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe von<br />
Wertpapieren, die unter Ausschluss des Bezugsrechts<br />
der vorhandenen Aktionäre einen sofortigen<br />
oder späteren Zugang zum Grundkapital gewähren)<br />
Nach Kenntnisnahme von dem Bericht des Vorstands<br />
sowie von dem unter Beachtung der gesetzlichen<br />
Vorschriften erstatteten Sonderbericht der Abschlussprüfer<br />
– und in Ausübung der ihr in Artikel<br />
L 225-129 Handelsgesetzbuch zugewiesenen Befugnis –<br />
beschließt die Hauptversammlung unter Einhaltung der<br />
für den außerordentlichen Teil der Hauptversammlung<br />
geltenden Mindestbeteiligung und Mehrheitserfordernisse<br />
Folgendes:<br />
1 - Der Vorstand wird zur einmaligen oder<br />
mehrmaligen Ausgabe von Wertpapieren in Frankreich<br />
sowie im Ausland, und zwar in Euro, in Fremdwährungen<br />
oder in jeder weiteren an einen Währungskorb<br />
geknüpften Rechnungseinheit, unter Ausschluss des<br />
Bezugsrechts der vorhandenen Aktionäre ermächtigt.<br />
Der Vorstand kann ggf. den vorhandenen Aktionären<br />
im Verhältnis zu ihrem Aktienbesitz für einen von ihm<br />
bestimmten Zeitraum und im Rahmen von ihm<br />
bestimmter Modalitäten ein uneingeschränktes<br />
und/oder eingeschränktes, jedoch nicht übertragbares<br />
Bezugsrecht auf diese Wertpapiere einräumen.<br />
Die Hauptversammlung beschließt, dass der Gesamtnennbetrag<br />
der sofortigen oder späteren Kapitalerhöhungen<br />
kraft der vorliegenden Ermächtigung die<br />
Summe von 1 Milliarde Euro oder einen diesem Betrag<br />
entsprechenden Gegenwert nicht überschreiten darf,<br />
wobei jeder Gebrauch von der vorliegenden<br />
Ermächtigung auf die in dem neunten Beschluss<br />
festgelegte Begrenzung auf 1 Milliarde Euro<br />
anzurechnen ist. Der obige Begrenzungsbetrag berücksichtigt<br />
jedoch keine eventuellen gesetzmäßigen<br />
Anpassungen zum Schutz der Rechte der Inhaber von<br />
Wertpapieren, die einen Anteil am Grundkapital der<br />
Gesellschaft gewähren.<br />
252 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE<br />
Die Hauptversammlung bestimmt hinsichtlich der im<br />
nachstehenden Absatz b) bezeichneten Wertpapiere,<br />
dass der Gesamtnennbetrag der kraft der vorliegenden<br />
Ermächtigung auszugebenden Schuldverschreibungen<br />
6 Milliarden Euro am Ausgabetag nicht übersteigen<br />
darf. Dabei ist jeder Gebrauch von der vorliegenden<br />
Ermächtigung auf die in dem neunten Beschluss<br />
festgelegte Begrenzung auf 6 Milliarden Euro<br />
anzurechnen, unbeschadet des hiervon unabhängigen,<br />
für die Schuldverschreibungen ohne Bezugsrecht auf<br />
Anteile am Grundkapital geltenden Begrenzungsbetrags.<br />
Der Vorstand kann folgende Papiere ausgeben:<br />
a) Stammaktien;<br />
b) Wertpapiere jeder Art, nachrangig oder nicht<br />
nachrangig (bei Anleihen), die jederzeit, zu bestimmten<br />
Terminen oder während festgelegter Fristen zum Bezug<br />
von Wertpapieren, und zwar im Wege der Zeichnung,<br />
der Umwandlung, des Umtauschs, der Rückerstattung,<br />
gegen Vorlage eines Berechtigungsscheins oder auf<br />
sonstige Art und Weise, berechtigen, welche einen<br />
Anteil am Grundkapital der Gesellschaft vermitteln.<br />
Diese Wertpapiere können eine der in den Artikeln<br />
L 225-150 bis L 225-176 oder L 228-91 Handelsgesetzbuch<br />
vorgesehenen Formen annehmen;<br />
c) eigenständige Berechtigungsscheine, die ihren<br />
Inhabern das Recht auf den Bezug von solchen<br />
Wertpapieren verleihen, die einen Anteil am<br />
Grundkapital der Gesellschaft vermitteln. Diese Berechtigungsscheine<br />
können unentgeltlich oder entgeltlich<br />
ausgegeben werden.<br />
Die Hauptversammlung bestimmt im Einklang mit<br />
den gesetzlichen Bestimmungen, dass in jedem Fall<br />
der Betrag, welcher der Gesellschaft für jede – in<br />
Ausübung der mit den Wertpapieren verbundenen<br />
Rechten ausgegebene oder auszugebende – Aktie<br />
zufließt, mindestens dem nachfolgend definiertem<br />
Durchschnittswert entsprechen muss. Dieser<br />
Durchschnittswert errechnet sich aus den Eröffnungskursen,<br />
die auf dem Primärmarkt (Premier Marché)
der Börse Euronext Paris S.A. an zehn aufeinanderfolgenden<br />
Tagen, welche aus dem Zeitraum von zwanzig<br />
der Ausgabe der betreffenden Wertpapiere vorausgehenden<br />
Tagen ausgewählt werden, für die Aktien der<br />
Gesellschaft festgestellt werden, und wird ggf. im Falle<br />
unterschiedlicher Zeitpunkte für den Beginn der<br />
Dividendenberechtigung korrigiert.<br />
2 - Der vorliegende Beschluss beinhaltet zugunsten<br />
der Inhaber von im vorstehenden Absatz 1 b)<br />
genannten Wertpapieren (mit Ausnahme von Wandelschuldverschreibungen),<br />
die kraft der vorliegenden<br />
Ermächtigung ausgegeben wurden, einen Verzicht der<br />
vorhandenen Aktionäre auf ihr Bezugsrecht auf solche<br />
Wertpapiere, zu welchen diese Wertpapiere jeweils<br />
berechtigen.<br />
Außerdem beschließt die Hauptversammlung<br />
den Ausschluss des Bezugsrechts der vorhandenen<br />
Aktionäre auf solche Aktien, die anlässlich des<br />
Umtauschs von Wandelschuldverschreibungen in<br />
Aktien ausgegeben werden, sowie auf soche<br />
Wertpapiere, zu welchen die im vorstehenden Absatz<br />
1 c) genanten Scheine berechtigen.<br />
3 - Die Hauptversammlung ermächtigt den Vorstand,<br />
Art und Eigenschaften der zu schaffenden Wertpapiere<br />
sowie Zeitpunkt und Modalitäten der Ausgabe, Höhe<br />
des Ausgabebetrags, Dividendenberechtigung (ggf.<br />
rückwirkend) der auszugebenden Aktien und unter<br />
Umständen die Modalitäten zum Schutz der Rechte der<br />
Inhaber von Wertpapieren, welche einen Anteil am<br />
Grundkapital der Gesellschaft vermitteln, festzulegen.<br />
Dabei muss im Falle einer Ausgabe von Aktien, die mit<br />
einem Berechtigungsschein zum Bezug von Aktien<br />
verbunden sind, der Emissionspreis der gegen Vorlage<br />
des Scheins ausgegebenen oder auszugebenden<br />
Stammaktien mindestens dem nachfolgend definierten<br />
Durchschnittswert entsprechen. Dieser Durchschnittswert<br />
errechnet sich aus den Eröffnungskursen, die auf<br />
dem Primärmarkt (Premier Marché) der Börse Euronext<br />
Paris S.A. an den zehn dem Ausgabebeginn vorausgehenden<br />
Tagen für die Aktie festgestellt werden, und<br />
wird ggf. unter Berücksichtigung des Zeitpunkts der<br />
Dividendenberechtigung korrigiert.<br />
Im Fall der Ausgabe von Wertpapieren, die gegen<br />
Vorlage eines Berechtigungsscheins zum Bezug solcher<br />
Wertpapiere berechtigen, welche einen Anteil am<br />
Grundkapital vermitteln, ist der Vorstand ermächtigt,<br />
die Modalitäten festzulegen, nach denen die<br />
Gesellschaft diese Scheine jederzeit oder innerhalb<br />
bestimmter Zeiträume zum Zwecke ihrer Einziehung<br />
erwerben darf.<br />
4 - Die Hauptversammlung beschließt, dass der<br />
Vorstand das Recht hat:<br />
- die mit der Ausgabe verbundenen Gebühren, Steuern<br />
und Honorare nach eigenem Ermessen auf das Agio<br />
jeweils anzurechnen und von diesem jene Beträge<br />
abzuziehen, die notwendig sind, um nach jeder<br />
Ausgabe die gesetzliche Rücklage wieder auf ein<br />
Zehntel des erhöhten Grundkapitals zu bringen,<br />
- die Börsennotierung der auszugebenden Wertpapiere<br />
zu veranlassen und generell,<br />
- alle Maßnahmen vorzunehmen, jegliche Vereinbarungen<br />
zu treffen und Formalitäten zu erledigen, um<br />
die geplanten Emissionen erfolgreich durchzuführen,<br />
- die sich daraus ergebenden Kapitalerhöhungen<br />
festzustellen sowie die damit verbundenen Satzungsänderungen<br />
durchzuführen.<br />
Gemäß Artikel L 225-129 Handelsgesetzbuch kann<br />
der Vorstand seinen Vorsitzenden ermächtigen, im<br />
Rahmen der ggf. vorher festgelegten Modalitäten die<br />
Kapitalerhöhung durchzuführen oder auch<br />
aufzuschieben.<br />
Die vorliegende Ermächtigung gilt für einen Zeitraum<br />
von 26 Monaten beginnend mit dieser Hauptversammlung<br />
und setzt jede bisher erteilte Ermächtigung<br />
außer Kraft, die sich auf die Ausgabe von Wertpapieren<br />
bezog, welche unter Ausschluss des Bezugsrechts der<br />
vorhandenen Aktionäre einen sofortigen oder späteren<br />
Anteil am Grundkapital der Gesellschaft vermitteln.<br />
A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 253
Elfter Beschluss<br />
Beschluss (Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe<br />
von Aktien, die den Teilnehmern eines Mitarbeiter-<br />
Sparprogramms vorbehalten sind)<br />
Nachdem sie von dem Bericht des Vorstands und von<br />
dem Sonderbericht der Abschlussprüfer Kenntnis<br />
genommen hat, beschließt die Hauptversammlung<br />
unter Einhaltung der für den außerordentlichen Teil<br />
der Hauptversammlung geltenden Mindestbeteiligung<br />
und Mehrheitserfordernisse sowie unter Beachtung der<br />
Bestimmungen der Artikel L 443–1 ff. des französischen<br />
Arbeitsgesetzbuchs (Code du Travail) und des Artikels<br />
L 225-138 Handelsgesetzbuch Folgendes:<br />
Der Vorstand wird - mit der Möglichkeit zur Unterbevollmächtigung<br />
- ermächtigt, nach eigenem Ermessen<br />
alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um das<br />
Grundkapital einmal oder mehrmals durch Ausgabe<br />
von Aktien zu erhöhen. Die Aktien bzw. Wertpapiere<br />
können nur an die Arbeitnehmer der Gesellschaft oder<br />
der mit ihr im Sinne des Artikels L 225-180 Handelsgesetzbuch<br />
verbundenen Gesellschaften oder wirtschaftlichen<br />
Interessenvereinigungen ausgegeben werden,<br />
soweit diese an dem Mitarbeiter-Sparprogramm<br />
teilnehmen. Der Gesamtnennbetrag der ausgegebenen<br />
Aktien oder Wertpapiere darf 45 840 000 Euro nicht<br />
überschreiten. Die vorhandenen Aktionäre verzichten<br />
ausdrücklich auf ihr Bezugsrecht zu Gunsten der<br />
bezeichneten Arbeitnehmer.<br />
Der Ausgabebetrag wird vom Vorstand im Rahmen<br />
der geltenden gesetzlichen Bestimmungen festgelegt.<br />
Die Hauptversammlung ermächtigt den Vorstand, im<br />
Rahmen der in diesem Beschluss und gegebenenfalls<br />
im Rahmen der in den Mitarbeiter-Sparprogrammen<br />
festgelegten Grenzen, alle notwendigen Modalitäten<br />
festzulegen, insbesondere:<br />
- den Kreis der im Rahmen des Artikels L 225-180<br />
Handelsgesetzbuch in Betracht kommenden Gesellschaften<br />
festzulegen,<br />
- die Bedingungen festzulegen, die die Bezugsberechtigten<br />
bei einer Kapitalerhöhung erfüllen müssen,<br />
- den Beginn und das Ende der Zeichnungsfrist<br />
festzulegen,<br />
254 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE<br />
- im Rahmen der gesetzlichen Grenzen die Frist für die<br />
Einzahlung des Ausgabebetrags durch die Zeichner<br />
festzulegen,<br />
- die Durchführung der Kapitalerhöhung im Hinblick<br />
auf den Gesamtbetrag der gezeichneten Aktien<br />
festzustellen,<br />
- nach eigenem Ermessen die Kosten der Kapitalerhöhung<br />
auf das Agio, welches über den Nennbetrag<br />
hinausgehend bei der Ausgabe erzielt wird,<br />
anzurechnen und von diesem Betrag auch denjenigen<br />
in Abzug zu bringen, welcher erforderlich ist, um die<br />
gesetzliche Rücklage auf ein Zehntel des erhöhten<br />
Grundkapitals aufzufüllen,<br />
- alle notwendigen Maßnahmen zur Durchführung<br />
der Kapitalerhöhung zu veranlassen und die damit<br />
verbundenen Formalitäten zu erledigen, insbesondere<br />
im Hinblick auf die börsliche Zulassung der neu<br />
geschaffenen Aktien, sowie die mit der Kapitalerhöhung<br />
verbundenen Satzungsänderungen<br />
durchzuführen.<br />
Die vorstehende Ermächtigung gilt für einen<br />
Zeitraum von 26 Monaten beginnend mit dieser<br />
Hauptversammlung und setzt jede bisher erteilte<br />
Ermächtigung außer Kraft, die sich auf die Ausgabe<br />
von Aktien an die Teilnehmer eines Mitarbeiter-<br />
Sparprogramms bezog, welche einen sofortigen oder<br />
späteren Anteil am Grundkapital der Gesellschaft<br />
vermitteln.<br />
Zwölfter Beschluss<br />
(Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe von Aktien<br />
mit Aktienbezugsscheinen, die den Teilnehmern<br />
eines Mitarbeiter-Sparprogramms vorbehalten sind)<br />
Nachdem sie von dem Bericht des Vorstands und<br />
von dem Sonderbericht der Abschlussprüfer Kenntnis<br />
genommen hat, beschließt die Hauptversammlung<br />
unter Einhaltung der für den außerordentlichen Teil<br />
der Hauptversammlung geltenden Mindestbeteiligung<br />
und Mehrheitserfordernisse sowie unter Beachtung der<br />
Bestimmungen der Artikel L 443–1 ff. des französischen
Arbeitsgesetzbuchs (Code du Travail) und der Artikel<br />
L 225-138 und L 228-92 Handelsgesetzbuch Folgendes:<br />
Der Vorstand wird - mit der Möglichkeit zur Unterbevollmächtigung<br />
- ermächtigt, nach eigenem Ermessen<br />
alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um das<br />
Grundkapital einmal oder mehrmals durch Ausgabe<br />
von Aktien mit Aktienbezugsscheinen zu erhöhen. Die<br />
Aktien mit Aktienbezugsscheinen können nur an die<br />
Arbeitnehmer der Gesellschaft oder der mit ihr im<br />
Sinne des Artikels L 225-180 Handelsgesetzbuch<br />
verbundenen Gesellschaften oder wirtschaftlichen<br />
Interessenvereinigungen ausgegeben werden, soweit<br />
diese an dem Mitarbeiter-Sparprogramm teilnehmen.<br />
Der Gesamtnennbetrag der ausgegebenen Aktien mit<br />
Aktienbezugsscheinen darf 9 550 000 Euro nicht<br />
überschreiten. Die vorhandenen Aktionäre verzichten<br />
ausdrücklich auf ihr Bezugsrecht zu Gunsten der<br />
bezeichneten Arbeitnehmer.<br />
Der Ausgabebetrag wird vom Vorstand im Rahmen<br />
der geltenden gesetzlichen Bestimmungen festgelegt.<br />
Die Hauptversammlung ermächtigt den Vorstand, im<br />
Rahmen der in diesem Beschluss und gegebenenfalls<br />
im Rahmen der in den Mitarbeiter-Sparprogrammen<br />
festgelegten Grenzen, alle notwendigen Modalitäten<br />
festzulegen, insbesondere:<br />
- den Kreis der im Rahmen des Artikels L 225-180<br />
Handelsgesetzbuch in Betracht kommenden Gesellschaften<br />
festzulegen,<br />
- die Bedingungen festzulegen, die die Bezugsberechtigten<br />
bei einer Kapitalerhöhung erfüllen müssen,<br />
- den Beginn und das Ende der Zeichnungsfrist<br />
festzulegen,<br />
- im Rahmen der gesetzlichen Grenzen die Frist für die<br />
Einzahlung des Ausgabebetrags durch die Zeichner<br />
festzulegen,<br />
- die Durchführung der Kapitalerhöhung im Hinblick<br />
auf den Gesamtbetrag der gezeichneten Aktien<br />
festzustellen.<br />
Jede neue Aktie ist mit einem oder mehreren<br />
Aktienbezugsscheinen ausgestattet, welche jederzeit,<br />
spätestens aber mit Ablauf von fünf Jahren seit der<br />
Ausgabe, den Bezug einer bestimmten Anzahl neuer<br />
Aktien oder eines bestimmten Bruchteils einer neuen<br />
Aktie ermöglicht. Der Bezug erfolgt zu einem<br />
einheitlichen Bezugspreis, welcher dem<br />
Durchschnittswert der an den letzten 20 Tagen vor dem<br />
Beschluss des Vorstands über die Gewährung der Aktien<br />
mit Aktienbezugsscheinen und über den Beginn der<br />
Bezugsfrist auf dem Primärmarkt (Premier Marché) der<br />
Börse Euronext Paris S.A. notierten Eröffnungskurse<br />
für die Aktien der Gesellschaft entspricht, wobei die<br />
Anzahl der Aktien oder der Bruchteil der Aktien vom<br />
Vorstand mit der Maßgabe festgesetzt werden, dass<br />
der Marktwert des mit dem jeweiligen Bezugsschein<br />
vermittelten Vorteils 20 % dieses Durchschnittwerts<br />
nicht übersteigt.<br />
Die Hauptversammlung<br />
- ermächtigt den Vorstand, den Inhabern der<br />
Bezugsscheine die Ausübung ihres Bezugsrechts<br />
insoweit einzuräumen, als das Grundkapital um einen<br />
Betrag von 5 800 000 Euro durch Ausgabe einer<br />
entsprechenden Anzahl neuer Aktien gegen Bareinlage<br />
erhöht wird,<br />
- schließt das Bezugsrecht der vorhandenen Aktionäre<br />
auf Aktien aus, die im Rahmen der Ausübung der<br />
Rechte aus den Bezugsscheinen ausgegeben werden,<br />
- setzt fest, dass der Gesamtnennbetrag der auf der<br />
Grundlage des vorstehenden Beschlusses ausgegebenen<br />
Aktien (unter Einschluss des Gesamtnennbetrages aller<br />
aufgrund der Ausübung der Rechte aus den Bezugsscheinen<br />
im Rahmen dieser Ermächtigung<br />
auszugebenden Aktien) und der Gesamtnennbetrag der<br />
auf der Grundlage des elften Beschlusses ausgegebenen<br />
Aktien zusammen einen Gesamtnennbetrag von<br />
insgesamt 51 600 000 Euro nicht überschreiten dürfen,<br />
- erteilt dem Vorstand im Rahmen der in diesem<br />
Beschluss festgelegten Grenzen alle in dem elften<br />
Beschlussvorschlag beschriebenen Ermächtigungen,<br />
um sämtliche Modalitäten festzulegen.<br />
Der Vorstand wird ermächtigt,<br />
- nach eigenem Ermessen die Kosten der Kapitalerhöhung<br />
auf das Agio, welches über den Nennbetrag<br />
hinausgehend bei der Ausgabe erzielt wird,<br />
anzurechnen und von diesem Betrag auch denjenigen<br />
A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE 255
in Abzug zu bringen, welcher erforderlich ist, um die<br />
gesetzliche Rücklage auf ein Zehntel des erhöhten<br />
Grundkapitals aufzufüllen,<br />
- alle notwendigen Maßnahmen zur Durchführung<br />
der Kapitalerhöhung zu veranlassen und die damit<br />
verbundenen Formalitäten zu erledigen, insbesondere<br />
im Hinblick auf die börsliche Zulassung der<br />
neugeschaffenen Aktien, sowie die mit der Kapitalerhöhung<br />
verbundenen Satzungsänderungen<br />
durchzuführen.<br />
Die vorstehende Ermächtigung gilt für einen<br />
Zeitraum von 26 Monaten beginnend mit dieser<br />
Hauptversammlung und setzt jede bisher erteilte<br />
Ermächtigung außer Kraft, die sich auf die Ausgabe von<br />
Aktien mit Aktienbezugsscheinen an die Teilnehmer<br />
eines Mitarbeiter-Sparprogramms bezog, welche einen<br />
sofortigen oder späteren Anteil am Grundkapital der<br />
Gesellschaft vermitteln.<br />
Dreizehnter Beschluss<br />
(Ermächtigung des Vorstands zur Kapitalherabsetzung<br />
durch Einziehung erworbener Aktien nach Maßgabe<br />
des Artikels L 225-209 Handelsgesetzbuch)<br />
Nach Kenntnisnahme von dem Bericht des Vorstands<br />
sowie von dem unter Beachtung der gesetzlichen<br />
Bestimmungen erteilten Sonderbericht der Abschlussprüfer<br />
ermächtigt die Hauptversammlung unter<br />
Einhaltung der für den außerordentlichen Teil der<br />
Hauptversammlung geltenden Mindestbeteiligung<br />
und Mehrheitserfordernisse den Vorstand – mit der<br />
Möglichkeit zur Unterbevollmächtigung –, das Kapital<br />
nach eigenem Ermessen, auch hinsichtlich des<br />
Zeitpunkts, herabzusetzen, und zwar im Wege der<br />
einmaligen oder mehrmaligen Einziehung aller oder<br />
eines Teils der bereits erworbenen eigenen Aktien<br />
und/oder der im Rahmen jeglicher gegenwärtigen<br />
oder zukünftigen Ermächtigung durch die ordentliche<br />
Hauptversammlung gemäß Artikel L 225-209 Handelsgesetzbuch<br />
noch zu erwerbenden Aktien. Diese<br />
Ermächtigung gilt bis zu einer Grenze von 10% des<br />
Grundkapitals sowie im Rahmen aller anderen<br />
geltenden Vorschriften.<br />
256 A VENTIS UND IHRE AKTIONÄRE<br />
Die Hauptversammlung ermächtigt den Vorstand<br />
umfassend – mit der Möglichkeit zur Unterbevollmächtigung<br />
– zur Durchführung dieser Kapitalherabsetzungen<br />
sowie zu den damit verbundenen<br />
Satzungsänderungen, zur Erledigung jeglicher<br />
Formalitäten, zur Abgabe sämtlicher Anträge und<br />
Erklärungen und generell zur Veranlassung der<br />
notwendigen Schritte.<br />
Diese Ermächtigung gilt für einen Zeitraum von zwei<br />
Jahren beginnend mit dieser Hauptversammlung und<br />
setzt jede bisher erteilte Ermächtigung zur Kapitalherabsetzung<br />
durch Einziehung der im Rahmen des Artikel<br />
L 225-209 Handelsgesetzbuch erworbenen Aktien außer<br />
Kraft.<br />
Vierzehnter Beschluss<br />
(Vollmachten)<br />
Die Hauptversammlung ermächtigt jeden Inhaber einer<br />
Abschrift oder eines Auszugs aus dem Protokoll dieser<br />
Hauptversammlung zur Erledigung sämtlicher<br />
Hinterlegungs- oder Veröffentlichungsformalitäten.
6. VERANTWORTLICH FÜR DEN GESCHÄFTSBERICHT UND FÜR DIE ABSCHLUSSPRÜFUNG<br />
Verantwortlich für den Geschäftsbericht<br />
ÜBERNAHME DER VERANTWORTUNG<br />
FÜR DEN GESCHÄFTSBERICHT<br />
Nach unserer Kenntnis entsprechen die Angaben<br />
in dem vorliegenden <strong>Dokument</strong> der Wahrheit.<br />
Sie enthalten sämtliche Informationen, die<br />
notwendig sind, um den Anlegern ein Urteil über<br />
die Vermögenslage, die Geschäftsaktivitäten,<br />
die Finanzlage, die Ertragslage und die Aussichten<br />
des Emittenten zu ermöglichen. Sie enthalten<br />
keine Auslassungen, welche den Aussagegehalt<br />
der gegebenen Informationen verändern.<br />
7. März 2003<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Igor Landau<br />
VERANTWORTLICH FÜR DEN GESCHÄFTSBERICHT UND FÜR DIE ABSCHLUSSPRÜFUNG 257
Erklärung der Abschlussprüfer<br />
und Revisoren<br />
ERKLÄRUNG DER ABSCHLUSSPRÜFER<br />
UND REVISOREN<br />
In unserer Eigenschaft als Abschlussprüfer und<br />
Revisoren von Aventis und unter Anwendung der<br />
Verordnung COB 98-01 haben wir in Übereinstimmung<br />
mit den für den Berufsstand in Frankreich geltenden<br />
Regeln eine Prüfung der Angaben zur Finanzlage und<br />
zu den historischen Abschlüssen vorgenommen, die<br />
in der französischen Originalversion dieses <strong>Dokument</strong>s<br />
(Document de Référence) enthalten sind.<br />
Die Erstellung dieses <strong>Dokument</strong>s liegt in der<br />
Verantwortung des Vorstandes. Unsere Aufgabe ist<br />
es, eine Beurteilung darüber abzugeben, ob die darin<br />
enthaltenen Angaben zur Finanzlage und zu den<br />
Abschlüssen ein zutreffendes Bild vermitteln.<br />
Im Einklang mit den in Frankreich anzuwendenden<br />
Regeln des Berufsstandes bestanden unsere Prüfungshandlungen<br />
darin, die zutreffende Darstellung der<br />
Angaben zur Finanzlage und zu den Abschlüssen zu<br />
beurteilen, deren Einklang mit den Abschlüssen zu<br />
überprüfen, zu denen der Bericht eines Prüfers erteilt<br />
Abschlussprüfer<br />
Mitglieder der Compagnie Régionale de Paris<br />
Coopers & Lybrand Audit RSM Salustro Reydel<br />
Mitglied von PricewaterhouseCoopers<br />
gez. Pierre-Bernard Anglade gez. Benoît Lebrun<br />
Revisoren<br />
gez. PricewaterhouseCoopers<br />
258 VERANTWORTLICH FÜR DEN GESCHÄFTSBERICHT UND FÜR DIE ABSCHLUSSPRÜFUNG<br />
wurde, die sonstigen Angaben in diesem <strong>Dokument</strong><br />
kritisch zu würdigen, um mögliche wesentliche Unstimmigkeiten<br />
in den Angaben zur Finanzlage und zu den<br />
Abschlüssen aufzuzeigen und auf offenkundig falsche<br />
Angaben hinzuweisen, die uns auf der Basis unserer<br />
im Rahmen unserer Prüfung erlangten Kenntnisse über<br />
die Geschäftstätigkeit und das wirtschaftliche und<br />
rechtliche Umfeld der Gesellschaft aufgefallen sind.<br />
Dieses <strong>Dokument</strong> enthält keine zukunftsorientierten<br />
Einzelangaben, die in strukturierter Weise hergeleitet<br />
wurden (neue Anforderung der französischen Börsenkommission<br />
- Commission des Opérations de Bourse).<br />
Die vom Vorstand der Aventis aufgestellten Jahresund<br />
Konzernabschlüsse für die Geschäftsjahre zum 31.<br />
Dezember 2002, 2001 und 2000 wurden von uns gemäß<br />
den Regeln des Berufsstandes geprüft und mit uneingeschränkten<br />
Testaten versehen.<br />
Auf der Grundlage unserer Prüfung haben wir keine<br />
Anhaltspunkte dafür festgestellt, dass die in diesem<br />
<strong>Dokument</strong> enthaltenen Angaben zur Finanzlage und<br />
zu den historischen Abschlüssen keine zutreffende<br />
Darstellung der Lage geben.
7. VERGLEICHSÜBERSICHTEN<br />
Vergleichsübersicht zum<br />
Geschäftsbericht des Vorstands<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
wir haben Sie zu der kombinierten ordentlichen und außerordentlichen Hauptversammlung einberufen, um Ihnen<br />
insbesondere den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2002, den Vorschlag über die Gewinnverwendung sowie<br />
die gesamte Geschäftstätigkeit im Verlauf des vergangenen Geschäftsjahres zur Zustimmung vorzulegen<br />
(ordentlicher Teil).<br />
Im außerordentlichen Teil der Hauptversammlung bitten wir Sie um die Zustimmung zur Erneuerung<br />
verschiedener kapitalbezogener Ermächtigungen des Vorstands.<br />
Die nachfolgende Synopse ermöglicht die Auffindung der entsprechenden Informationen in dem Bericht des<br />
Vorstands.<br />
I - ORDENTLICHER TEIL<br />
Erläuterungen zum Konzernabschluss Seite 69<br />
Erläuterungen zum Einzelabschluss Seite 204<br />
Beschlussanträge an die ordentliche Hauptversammlung Seite 247<br />
Genehmigungspflichtige Vereinbarungen Seite 224<br />
Börsengeschäfte mit Aktien der Gesellschaft zum Zwecke der Marktregulierung Seite 234<br />
Aktionärsstruktur Seite 238<br />
Mittelbar und unmittelbar gehaltene eigene Aktien Seite 240<br />
Beteiligung der Mitarbeiter am Grundkapital Seite 240<br />
Mitteilung über den Zukauf von Beteiligungen beziehungsweise<br />
Mehrheitsbesitz im Laufe des Geschäftsjahres Seite 209<br />
Ausgabe von Schuldverschreibungen Seite 216<br />
Vergütung Seite 64<br />
Corporate Governance Seite 50<br />
Sozialpolitische Informationen Seite 260<br />
Umweltbezogene Informationen Seite 261<br />
II- AUßERORDENTLICHER TEIL<br />
Beschlussanträge an die außerordentliche Hauptversammlung Seite 247<br />
VERGLEICHSÜBERSICHTEN 259
Vergleichsübersicht zum<br />
Nachhaltigkeitsbericht 2002<br />
Das nachfolgende Inhaltsverzeichnis gibt einen Überblick über die Informationen, die in Übereinstimmung mit<br />
Artikel L 225-102-1 § 4 des französischen Handelsgesetzbuches im Bericht des Vorstands enthalten sein müssen.<br />
Diese Informationen sind im Nachhaltigkeitsbericht 2002 von Aventis enthalten.<br />
I – SOZIALPOLITISCHE INFORMATIONEN<br />
A - Gesamtzahl der Mitarbeiter, Beschäftigungsverhältnisse mit befristeten und unbefristeten<br />
Verträgen, mögliche Schwierigkeiten bei der Einstellung von Mitarbeitern, Entlassungen<br />
sowie deren Gründe, Überstunden, externe Arbeitskräfte;<br />
Informationen über Pläne zum Personalabbau sowie zum Erhalt von Arbeitsplätzen, Initiativen<br />
für berufliche Umstellungen, Wiedereinstellungen und berufsbegleitende Maßnahmen Seite 3, 29, 30<br />
B - Organisation der Arbeitszeit, Arbeitszeiten für Voll- und Teilzeitkräfte,<br />
Abwesenheit und deren Gründe Seite 30<br />
C - Vergütung und Vergütungsentwicklung, Sozialabgaben, Anwendung der Vorschriften<br />
von Titel IV, Buch IV des französischen Arbeitsgesetzbuches, berufliche<br />
Chancengleichheit von Mann und Frau Seite 27, 28, 30<br />
D - Geschäftsbeziehungen und Übersicht über Tarifabkommen Seite 28, 30<br />
E - Hygiene und Sicherheit Seite 30, 33, 34<br />
F - Schulung und Weiterbildung Seite 27, 28, 30<br />
G - Beschäftigung und Eingliederung von behinderten Mitarbeitern Seite 30<br />
H - Betriebliche Sozialleistungen Seite 27 ,30<br />
I - Umfang von Aufträgen an Unterlieferanten Seite 30<br />
J - Geografische Auswirkungen der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft im Hinblick<br />
auf Beschäftigung und regionale Entwicklung Seite 30<br />
K - Beziehungen der Gesellschaft zu Verbänden für berufliche Eingliederung,<br />
Bildungseinrichtungen, Umweltschutzverbänden, Verbänden zum Schutz<br />
von Verbrauchern und der lokalen Bevölkerung Seite 14, 15, 30<br />
260 VERGLEICHSÜBERSICHTEN
L - Umfang von Aufträgen an Unterlieferanten und Art und Weise, in welcher das Unternehmen<br />
und seine Tochtergesellschaften die Bestimmungen der Rahmenvereinbarungen<br />
der Internationalen Arbeitsorganisation umsetzen Seite 18, 30<br />
M- Art und Weise, in welcher die ausländischen Tochtergesellschaften die<br />
Auswirkungen ihrer Geschäftsaktivitäten auf die regionale Entwicklung<br />
und die lokale Bevölkerung berücksichtigen –<br />
II – UMWELTBEZOGENE INFORMATIONEN<br />
A - Verbrauch von Wasser, Rohstoffen und Energie im Hinblick auf die getroffenen<br />
Maßnahmen zur effizienteren Energienutzung sowie der besseren Nutzung<br />
erneuerbarer Energien, Nutzungsbedingungen der Böden, Emissionen in Luft,<br />
Wasser und Boden, die der Umwelt erheblichen Schaden zufügen können<br />
sowie Lärm- und Geruchsbelästigung und Abfälle Seite 35-39<br />
B - Maßnahmen, um die Beeinträchtigung des biologischen Gleichgewichts,<br />
des Naturraums und der geschützten Tier- und Pflanzenarten zu begrenzen Seite 36<br />
C - Bewertungs- und Zertifizierungsmaßnahmen in Bezug auf den Umweltschutz Seite 32<br />
D - Maßnahmen, die gegebenenfalls getroffen wurden, um die Übereinstimmung<br />
der Geschäftsaktivitäten mit den in diesem Bereich maßgeblichen gesetzlichen<br />
Regelungen und deren Durchführungsbestimmungen zu gewährleisten Seite 8, 13, 14, 33<br />
E - Entstandene Kosten zur Vermeidung von Umweltbelastungen durch<br />
die Tätigkeit des Unternehmens Seite 36, 38<br />
F - Existenz interner Zuständigkeitsbereiche für Umweltmanagement, diesbezügliche Schulung<br />
und Aufklärung der Mitarbeiter, aufgewendete Mittel zur Eindämmung von Umweltrisiken<br />
sowie die Einrichtung der Abteilung für die Handhabung von Umweltschäden,<br />
deren Folgen über die Grenzen des Betriebsgeländes hinausgehen Seite 10, 14, 32<br />
G - Höhe der Rückstellungen und Garantiebeträge für Risiken im Umweltbereich Seite 39<br />
H - Höhe der während des Geschäftsjahres aufgrund von Gerichtsurteilen im Umweltbereich<br />
geleisteten Schadensersatzzahlungen und Maßnahmen zum Ausgleich von Umweltschäden Seite 33<br />
I - Informationen bezüglich der Ziele, die das Unternehmen seinen ausländischen<br />
Tochtergesellschaften in Bezug auf die oben genannten Punkte A bis F vorschreibt Seite 10, 11, 32<br />
VERGLEICHSÜBERSICHTEN 261
Termine & Ansprechpartner<br />
WICHTIGE TERMINE 2003<br />
Hauptversammlung:<br />
17. April 2003 in Straßburg<br />
Bericht über das 1. Quartal:<br />
Woche vom 28. April 2003<br />
Bericht über das 2. Quartal:<br />
Woche vom 28. Juli 2003<br />
Bericht über das 3. Quartal:<br />
Woche vom 27. Oktober 2003<br />
BESTELLSERVICE FÜR DEN GESCHÄFTSBERICHT<br />
Dieser Bericht liegt auch in englischer und französischer Sprache<br />
vor und ist auf Anfrage erhältlich:<br />
• Telefon: 00 800 40 53 43 40<br />
• E-Mail: IndividualShareholders@aventis.com<br />
Der Bericht kann auch in den verfügbaren Sprachversionen von<br />
unserer Webseite unter www.aventis.com/ir heruntergeladen werden.<br />
WEITERE PUBLIKATIONEN<br />
Wenn Sie mehr über Aventis wissen möchten, können Sie<br />
weitere Publikationen bestellen, oder Sie besuchen uns im<br />
Internet (siehe oben).<br />
IHRE ANSPRECHPARTNER<br />
BEI AVENTIS<br />
Aventis<br />
67917 Straßburg Cedex 9<br />
Frankreich<br />
Tel.: +33 (0) 388 99 1100<br />
Fax: +33 (0) 388 99 1101<br />
E-Mail: info@aventis.com<br />
www.aventis.com<br />
COMMUNICATIONS<br />
Gilles Brisson<br />
Tel.: +33 (0) 388 99 1161<br />
Fax: +33 (0) 388 99 1164<br />
E-Mail: Gilles.Brisson@aventis.com<br />
MEDIA RELATIONS<br />
Carsten Tilger<br />
Tel.: +33 (0) 388 99 1114<br />
Fax: +33 (0) 388 99 1113<br />
E-Mail: Carsten.Tilger@aventis.com<br />
INVESTOR RELATIONS<br />
Arvind Sood<br />
Tel.: +33 (0) 388 99 1246<br />
Fax: +33 (0) 388 99 1375<br />
E-Mail: Arvind.Sood@aventis.com<br />
INDIVIDUAL SHAREHOLDER<br />
RELATIONS<br />
Jacques Mazard<br />
Tel.: +33 (0) 388 99 1579<br />
Fax: +33 (0) 388 99 1373<br />
E-Mail: Jacques.Mazard@aventis.com
Aventis<br />
Aktiengesellschaft mit Vorstand und Aufsichtsrat<br />
Grundkapital € 3 053 992 551,80 · 542 064 308 R.C.S. Strasbourg<br />
67917 Strasbourg cedex 9 · Frankreich<br />
www.aventis.com/ir