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dem die Probleme der Fischindustrie aus seiner T:itigkcit im Reichsg('sundheiuamt bestens vertraut waren und der von<br />

dort einen Namen in der Wissemmaft mitbrachte, wurde neuer und bis heute letzter Direktor.<br />

Soweit die Chronologie. Man hat das berühmte \Yarenhaus Galeries Laffayette in Paris im Smcrz die Großmutter der<br />

Warenhäuser genannt, weil es das erste Haus dieses neuen Typs war. Ein ähnlicher Titel der Altehrwürdigkeit stände auch<br />

unserem Institut zu, denn es war das erste, das sich mit Fragen der Fischverarbeitung befaßte, Wieweit es durm seine<br />

Existenz Anreger für die Gründung ähnlicher Institute in Skandinavien und England gewesen ist, soll hier nicht weiter<br />

untersucht werden. Es ist auch nicht wichtig, denn das Zeitalter der Industrieforschung brach nach dem ersten Weltkrieg<br />

auch für die Lebensmittelindustrie mit Macht an.<br />

Was verdanken wir als Fischindustrie nun »unserem" Institut? Hat es uns gebracht, was wir damals bei der Gründung<br />

von ihm erwarteten? Unsere Probleme sind durm alle Jahrzehnte die gleichen geblieben, und sie werden es auch bleiben.<br />

Wie verlängert man die Haltbarkeit von besduänkt haltbaren Präserven? Was geht durch das Aufeinanderwirken von<br />

Inhalt, Blech und Zeit in einer Vollkonserve vor sid:t? Neue Probleme werden hinzukommen. Die Tiefkühlung von fischindustriellen<br />

Produkten wird akut werden.<br />

Wieviel aus der Arbeit des Instituts für Fischverarbeitung seinen Niedersdllag in der Ausrüstung und in den Verfahrensweisen<br />

der Fischindustrie gefunden hat, läßt sich im einzelnen kaum ermitteln. Ich glaube, es ist mehr, als wir denken.<br />

Und deshalb nehme ich diese Gelegenheit wahr, um eine Bedankung der Fischindustrie für Hilfestellung in ungezählten<br />

Situationen während vier Jahrzehnten anzubringen.<br />

Gegenüber den Anfangszciten hat sich eines mit Sicherheit gezeigt: Die Zahl der Ursachen und ihrer Kategorien, mit<br />

denen es die Fismindustrie bei der Herstellung ihrer Produkte zu tun hat, ist viel größer, als man ursprünglich annehmen<br />

konnte. So blieb eine Erweiterung des technismen Apparates nicht aus, und der Neubau in der Palmaille wurde Zu einer<br />

Notwendigkeit seit viden Jahren.<br />

Wenn jemand in eine neue Wohnung einzieht, so pflegen Bekannte einen Blumenstrauß zu schicken. An dieser Stelle kann<br />

es vielleimt auch ein Bukett von Wunschen tun. Sie haben zudem nom den Vorzug, daß sie nicht so schnell verwelken.<br />

Was wünscht sidt die Fischindustrie von einem Institut für Fisch.\'erarbeitung? Wenn die Kernprobleme auch dieselben<br />

bleiben, so ergeben sidl doch ständig Variationen, die dunn technischen Fortschritt und i\nderung der Verbraumergewohnheiten<br />

hervorgerufen werden. Die Zusammenarbeit ist heute schon eng, die Forschung des Instituts praxisnahe.<br />

Bleibt noch etwas zu tun? Wenn eine neue Problemvariante aufraudn, die die Fischindustrie allgemein berührt, wie wäre<br />

es mit einem Arbeitskreis ad hoc aus Mitarbeitern des Instituts und Fachleuten der Industrie? Man könnte vielleicht so<br />

gemeinsam manme Frage rasmer lösen, weil man sie aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Und eine zweite Anregung:<br />

Zweifellos gibt es eine ganze Reihe yon For5chungsaufgaben auf dem Gebiete der Fischverarbeitung, die al1e<br />

einsdtlägigen Institute rund um die Nordsee interessieren. Könnte man nicht, ähnlidl wie es bei der Meereskunde und<br />

Fischereibiologie smon geschieht, eine Zusammenarbeit der Institute ins Leben rufen und eine Arbeitsteilung bei<br />

bestimmten Forschungsvorhaben 'vereinbaren? Als letztes eine Art privahm Wunschtraums: Ein Archiv aller Verfahren<br />

der Fisdtverarbeitung, die irgend wo auf der Erde angewandt werden oder in früheren Zeiten einmal angewandt worden<br />

sind (Durmforschung hisrorismer Aufzeichnungen, Sammlung von Kochbümern). Ich meine, die Fischindustrie könnte<br />

aus einem solchen Archiy bei der Entwicklung neuer Produkte manche Anregung gewinnen und manchen falschen Weg<br />

sparen.<br />

Gemeinsame Vergangenheit und gemeinsame Interessen verbinden. So sind die Glückwünsche der Fischindustrie für die<br />

Arbeit des Instituts in der neuen Wirkungsstätte ebenso herzlich wie aufrichtig!<br />

2. Mai 1962<br />

Karl 1;.. H eitmann<br />

Bundesverband der deutsmen Fisdlindustrie<br />

Die Kontaktstelle zwischen der gesamten Fischwirtschaft auf der einen und dem Verbraucher auf der anderen Seite ist<br />

der Einzelhandel. Er tritt heute in der verschiedenartigsten Form auf. Fisch wird sowohl in Spezialgeschäften wie auch<br />

in Sortimentsgeschäften aller Betriebsformen verkauft. Der Kaufmann weiß am besten, was dem Kunden frommt, er<br />

steht mit ihm im täglimen Gespräm. Der Kaufmann will vielseitig sein, und er will gut sein. Er will also dem Verbraucher<br />

in einem guten Sortiment die bestmöglime Ware anbieten.<br />

Die Arbeiten der Bundesforschungsanstalt sind letzten Endes Arbeiten für den Verbraucher. In diesem für die gesamte<br />

Volkswirtsmaft so widnigen Institut wird danach geforscht, wie man dem Absatz und Verbrauch am besten dienen kann.<br />

ForsdlUng und Verkauf - ganz abgesehen von den Arbeiten aller Vorstufen - ergänzen sich deshalb bestens. Ohne, eine<br />

exakte Forschung kein" wohltemperierter" Fisch.<br />

Die Kaufleute des Binnenlandes übermitteln aus dieser engen Verbundenheit heraus der BundesforsdlUngsanstalt anläßlich<br />

der Einweihung ihres Neubaues die besten Wunsche. Möge an neuer, schönerer Stelle im Sinne eines Kampfes um das<br />

Wohl aller beste wissensmaftlime Arbeit geleistet werden.<br />

Carl Gessner RA. J ohannes Borth<br />

Der Fiscbfamhandel im Hauptverband<br />

des deutsmen Lebensmittel·Einzelhandels c.V.<br />

AFZ I Nr. 21 ! 26. 5. 62/ S. 9

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