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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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80 2. Archiv und Bibliothek<br />

Nr. 45); die von Montebaur angegebene Schrift Augustinus, Confessiones, (S. 9)<br />

ist zu dieser Zeit noch nicht zu finden.<br />

Bi b I i ca: Apokalypse, Evangeliare, Psalter; Iuvencus mag dazu gerechnet werden.<br />

Lateinische Klassiker (Schullektüre): Aldhelm von Sherborne, Alkuin, Cicero,<br />

Fulgentius Mythographus, Martianus Capella, Priscian, Servius, Ps.-Vergil.<br />

Hagiographica: einige Viten und Sequenzen, besonders solche von <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong><br />

und anderer tierischer Heiliger.<br />

His tor i ca: Einhard, Hucbald von <strong>St</strong>. Amand, Vita maior Hludovici imperatons.<br />

Zu beachten ist hier, daß manche dieser Texte anonym überliefert sind oder<br />

wie oft im Mittelalter in den Handschriften falschen Verfassern zugeschrieben<br />

werden, besonders gerne bekannten Autoren; vgl. Vz. Nr. 1 oder 4.<br />

Über die Organisation der Bibliothek in dieser frühen Zeit sind keine örtlichen<br />

Hinweise gegeben. Auch hier hilft nur der Rückgriff auf die Benediktusregel,<br />

die wie für den übrigen Klosterbesitz ein Inventar und einen verantwortlichen<br />

Bruder voraussetzt. Besitzvermerke kommen schon vor, aber als Schenkungsvermerke<br />

durch Außenstehende, so durch den ehemaligen Mettlacher Abt<br />

Liofsin; vielleicht war dieser Eintrag beispielgebend für die Folgezeit: Dedit Liof<br />

sinus abba indignus et peccator hunc librom pro remedio animae sUr Sancto Euchario illique<br />

seroientibvs. Si quis illum abstulerit et fratres in hoc perturbauerit anathematis iaculo in<br />

aduento domini perpetualiter feriatur (V z. N r. 15 BI. 1').<br />

Sucht man eine Übersicht über das, was um 1100 in der Bibliothek an Autoren<br />

vorhanden war, so besteht die methodische Schwierigkeit, daß wir mit den<br />

heute noch vorhandenen Kodizes aus jener Zeit nur einen Teil der damaligen<br />

Bibliothek inhaltlich erfassen können. Der Katalog von 1530 gibt keine Zeitbestimmungen<br />

an, lediglich läßt die häufige Angabe Perg. bei den nicht mehr nachzuweisenden<br />

Handschriften vermuten, daß mancher Kodex aus der Zeit vor<br />

1100 darunter gewesen sein mag. Wir können bis zu einem Dutzend Perg.-<br />

Handschriften, in deren Beschreibung der Name des heiligen Augustinus vorkommt,<br />

zählen, an Titeln ergäbe es wohl etwas mehr; doch bleibt eine solch<br />

vage Rechnung unergiebig. Es soll deshalb die Übersicht nur auf Grund der<br />

vorhandenen Handschriften angestellt werden, obgleich auch diese Berechnung<br />

ihre Tücken hat; denn manches erscheint nur in Exzerpten. <strong>Die</strong> pseudoepigraphisehen<br />

Texte vermehren noch die Ungenauigkeit. Wie haben die Mönche von<br />

damals sie eingeschätzt? Den Liber promissionum et praedictionum Dei nahmen sie<br />

für ein Werk des Prosper von Aquitanien, obwohl er von Quodvultdeus stammt.<br />

Ich nehme trotz dieser Schwierigkeiten die heute geltenden Autorenzuweisungen<br />

als Ausgangspunkt und denke, daß dennoch ein ungefährer Überblick über das

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