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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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78 2. Archiv und Bibliothek<br />

Es ergibt sich, daß statt der angeblich 223 Handschriften heute noch 280 vorhanden<br />

sind; in dieser Zahl sind also die von Lehmann, Redlich und vom Verfasser<br />

dieser Arbeit zugefügten Manuskripte enthalten (Becker XXXIII S. 44- 56).<br />

Wenn Montebaur von 639 im alten Katalog verzeichneten Handschriften insgesamt<br />

223 als vorhanden angibt, also etwas mehr als ein Drittel, dann sind heute<br />

noch 281, d. h. weit mehr als zwei Fünftel, nachgewiesen (vgI. Becker XXXIII,<br />

S. 45-51, dazu den dort noch nicht enthaltenen Kodex T 1124/ 2058 = Montebaur<br />

Nr. 571). Zu beachten ist, daß die von mir anderwärts angestellte Berechnung<br />

(Becker XXXIII, S. 56) die nicht im alten Katalog vorkommenden Kodizes<br />

der Abtei mit einbezieht und bei Sammelhandschriften die Texte aus verschiedenen<br />

Jahrhunderten gesondert zählt.<br />

a. Von den Anfängen bis ins 11. Jahrhundert<br />

Aus der Zeit vor der Umwandlung des monasterium in eine <strong>Benediktinerabtei</strong><br />

(in dem Jahrzehnt 970-980) gibt es kaum ein unmittelbares Zeugnis für die<br />

Existenz einer Bibliothek. Dennoch ist eine solche anzunehmen, da auch die<br />

Klerikergemeinschaft nicht ohne Bücher auskommen konnte und solche gewiß<br />

in einer irgendwie organisierten Form aufbewahrte. Ein unmittelbares Zeugnis<br />

für ein Buchgeschenk an <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> ist Montebaur entgangen: Der bekannte<br />

Erzbischof Amalarius (in Trier 809 - 813) schenkte der Gemeinschaft von<br />

<strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> einen E ugippius-Text mit Exzerpten aus den Werken des hI. Augustinus<br />

mit der klaren Bestimmung, daß er dort bleiben solle; er kam indes später<br />

in die Dombibliothek. 1) Einen weiteren Hinweis auf die Bibliothek gibt die<br />

Person des Erzbischofs Hetti (814/ 16 - 847).2) In einem <strong>St</strong>. Mattheiser Sammelband,<br />

der im 18. Jahrhundert gebunden wurde und aus Faszikeln verschiedener<br />

Jahrhunderte besteht, sind etliche des 9. Jahrhunderts, darunter am E nde Ps.-<br />

Athanasius-Texte. <strong>Die</strong>se haben im Kolophon von gleicher Hand die Worte: Qui<br />

quae viderit hec fona, dicat: dominum rogo, ut meruerit H etti, mitissimus vo/untate archiepiscopus,<br />

penetrare po/um. quo intrat praevius agnus (s. § 5,2 Nr. 5 BI. 392 v ; vgI. Nolte, Ein<br />

unediertes Werkchen). Das könnte auf Bücherschenkungen durch den Bischof<br />

an <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> weisen. Oder ist der Text sogar in <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> geschrieben?<br />

Inwieweit der Normannensturm auch die Bibliothek getroffen hat, entzieht<br />

sich unserer Kenntnis, auch können die von Montebaur zusammengestellten<br />

Handschriften aus den Jahrhunderten vor der benediktinischen Erneuerung<br />

nicht ohne weiteres für die frühe Bibliothek in Anspruch genommen werden.<br />

Sie können durchaus Geschenke sein, die die Abtei später etwa von Erzbischof<br />

1 ) Vgl. BROWER-MASEN, Annales. 1 S. 400 f.; LEHMA N , Nachrichten S. 244.<br />

2) Zu Hetti s. § 7.

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