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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 4. Archiv 75<br />

MM (verschiedener Inhalt, Quittungen, Gerichtssachen). <strong>Die</strong>se Signaturen blieben<br />

in Gebrauch und finden sich, soweit nicht verloren oder verwischt, auch<br />

heute vielfach auf den Archivalien. <strong>Die</strong> Schubladen reichten für die nachkommenden<br />

Archivalien nicht aus; so geben die Inventarbearbeiter auf den Vorblättern<br />

an: weilen keine Schublad mehr übrig seind sub num. seqq. ex litt. MA1 unden in den<br />

Kasten gelegt oder gesteilet worden (f. Hs 2172/ 1803 VorbI. 1 - 4).<br />

Bei der Brandkatastrophe in der Kirche vom 7./ 9. September 1783 wurden<br />

das Archiv und die pretiosa vorsichtshalber nach <strong>St</strong>. Maximin gebracht (KPr<br />

BI. 16) . Im Gegensatz zu einigen anderen Archiven <strong>St</strong>adttrierer Klöster wurde<br />

1794 bei der Einnahme der <strong>St</strong>adt durch die französischen Truppen das <strong>St</strong>. Mattheiser<br />

Archiv nicht geflüchtet. Deshalb blieb es bei dem Ende der Abtei am 4.<br />

Juli 1802 in großem Umfang als Fonds erhalten. Der Kommissar, der an diesem<br />

Tag das Inventar der Abtei aufnahm und versiegelte, war Johannes Hugo Wyttenbach,<br />

der spätere Direktor der <strong>St</strong>adtbibliothek Trier und ein maßgebender<br />

Mann für das Trierer Geistesleben im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert<br />

(vgI. Groß, Trierer Geistesleben, passim, bes. S. 78f., 85-92,147-149). In seinem<br />

Bericht zählt er unter Nr. 1-3 einen Schrank (armoire) und zwei tonneaux<br />

(Kisten?) auf, die papiers, titres et registres enthielten - bei Nr. 2 ist zugefügt: dans<br />

l'entrie de l'hopital de ce couvent, bei Nr. 3: de l'abbqye; diese <strong>St</strong>ücke wurden versiegelt<br />

(K Best. 276 Nr. 2614 BI. 1, 15 messidoranX). Wenn dies wohl kaum das gesamte<br />

Archiv des Klosters und des Hospitals war, so ist doch klar, daß jetzt erst das<br />

Archiv entfremdet wurde. Bereits im Laufe des Jahres 1803 wurde in diesem<br />

Archiv eine neuerliche Bestandsaufnahme durchgeführt (Best. 276 Nr. 148),<br />

doch lagerte es offensichtlich noch einige Zeit hindurch in den leerstehenden<br />

Abteigebäuden, da es in den Listen des Trierer Departementalarchivs zunächst<br />

nicht geführt wurde. Auch nach seiner Verbringung in dieses Archiv, das seit<br />

1815 zum Archiv der preußischen Regierung zu Trier wurde, blieb es zunächst<br />

unerschlossen. Eine erste Inventarisierung, Neuordnung und provenienzmäßige<br />

Aufstellung führte 1823 der Regierungsregistrator Bellinger durch (Best. 403<br />

Nr.65 S. 21). Der Hauptteil der Urkunden dürfte nach Auflösung des Trierer<br />

Regierungsarchivs im Mai 1831 von Trier nach Koblenz in das damalige Provinzialarchiv<br />

befördert worden sein (Best. 403 Nr. 98 S. 44-45), während die Akten<br />

erst 1834 dorthin gelangten (Best. 442 Nr. 6713). Offensichtlich nicht bemerkt<br />

wurde hierbei zunächst, daß ein Teil der Urkunden nach 1802 in die <strong>St</strong>adtbibliothek<br />

Trier gelangt war, worüber die Koblenzer Archivverwaltung erstmals 1838<br />

klagte und vergeblich deren Auslieferung forderte (Best. 403 Nr.98 S. 604-<br />

605). Es zählt aber auch eine Liste des Ex-Benediktiners und ernannten Kommissars<br />

Jean-Baptiste Maugerard vom 4. Mai 1803 einen Teil des Archivbestandes<br />

auf (23 Urkunden und 6 <strong>St</strong>ücke historiographischer und anderer Art), der<br />

zur Bibliotheque Nationale in Paris kam und erst wieder in preußischer Zeit<br />

nach Trier in das <strong>St</strong>adtarchiv zurückkehrte (vgI. Schiel, Auflösung S. 102, 109-<br />

111; Nolden, Bestände <strong>St</strong>adtarchiv Trier, Register). Bald nach diesen Vorgängen

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