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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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792 7. Personallis ten<br />

tabe (Schwindsucht?) am 21. August 1800 starb. Er wurde in der Marienkapelle<br />

bestattet (TA Ta 60/ 7; Nekr. Eu Bi. 157 v ; Mort. Bi. 28).<br />

Adalbert Reinarts. 1768-?1797. TN Joseph. Aus Niederprüm. Geboren am<br />

19. März 1745. Er erwarb an der Universität Trier 1765 und 1766 die Grade<br />

des Bakkalars und des magister artium (Keil 2 S. 149). Profeß am 26. April<br />

1768 (Mort. Bi. 70). Subdiakon am 17. Dezember 1768, Diakon am 11. März<br />

1769, Priester am 23. Dezember 1769 (TBA Abt. 80 Nr. 7 S. 323). Am 9. Mai<br />

1775 erhielt er zusammen mit P. Quintin Werner 1,35 Rt. "auf die defension<br />

(l) nacher Beurig" (K Best. 210 Nr.2231 S. 109); es ist unklar, was damit<br />

gemeint ist. Inzwischen zeichnete sich ab, daß Abt Andreas Welter durch<br />

seinen <strong>St</strong>arrsinn für den Konvent eine Last sein würde und das Murren und<br />

der Ungehorsam mancher Mönche zu einer Krise der Gemeinschaft führen<br />

müßten. Der führende Mann gegen die Autorität des Abtes, aber auch für<br />

eine beliebige Freiheit im klösterlichen Leben, war Adalbert Reinarts. Zum<br />

Eklat kam es bei der bursfeldischen Visitation von 1779/ 80, als er in frecher<br />

Weise die restitutio seines (!) Priors Hubert Becker verlangte, der als Pfarrvikar<br />

nach Koenigsmacker gegangen war und den er als caput (des Konvents) bezeichnete;<br />

damit setzte er sich bewußt vom Abte ab, gegen den er auch<br />

mit einigen Anhängern eine Commissio archiepiscopalis verlangt hatte. Als die<br />

Visitatoren nicht auf ihn eingingen, entfloh er im Januar 1780 nach Ehrenbreitstein,<br />

wo ihn indes der Erzbischof festnehmen und in Haft auf die Festung<br />

bringen ließ. Aus den Verhören der Visitatoren ergibt sich klar, daß P.<br />

Adalbert die treibende Kraft des Aufstandes im Kloster war, aber auch -<br />

dies ist bekräftigt durch Zeugenaussagen aus Laienkreisen - eine skandalöse<br />

Verbindung mit einem Mädchen aus <strong>St</strong>. Medard hatte. P. Quintin Werner<br />

nannte ihn omnium dissidiorum et inquietudinum in monasteno grassantium praecipuus<br />

author (K Best. 1 C Nr. 19178 Bi. 23). Er und verschiedene andere Mönche<br />

forderten die Entfernung von P. Adalbert aus dem Konvent. Er sei zur Besserung<br />

in ein anderes Kloster und, so dies nicht gelänge, zu den Alexianerbrüdern<br />

nach Köln zu überweisen. Es begann ein unstetes Wanderdasein<br />

des Delinquenten, dessen Aufenthaltsorte kaum zu überschauen sind. Von<br />

Ehrenbreitstein scheint er entflohen zu sein. In Wien im Schottenkloster soll<br />

er gewesen sein, von wo er unter militärischer Aufsicht zurückgebracht<br />

wurde. Als Klosterorte werden genannt Schönau, Ilmenstadt (Ilbenstadt?),<br />

Aschaffenburg bei den Kapuzinern; doch steht die zeitliche Reihenfolge nicht<br />

fest (K Best. 1 C Nr. 19178, besonders unpag. SS. des Extractus protocolli).<br />

1781 / 82 war er dann bei den Alexianern in Köln, Kost- und Kleidungsgeld<br />

wurde von der Abtei gezahlt (K Best. 210 Nr. 2231 S. 61 f., 109). <strong>Die</strong>se kam<br />

auch für ihn auf, als er schließlich in seiner Heimat Niederprüm wohnte<br />

(21. März 1789; 6. September und 27. Oktober 1790), wo er aber wegen seiner<br />

Lebensweise abgelehnt wurde (K Best. 1 C Nr. 19178, Extract. proto-

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