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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 30. Katalog der Mönche 787<br />

(Tri er. Wochenbl. 1819 Nr.24). Im nächsten Jahr 1789 starb P. Johannes<br />

D'Avis nach längerer Krankheit (diuturna hectica) am 31. August (Nekr. Eu<br />

BI. 159 r ; Mort. BI. 25 v , 70'). - <strong>Die</strong> geistige Einstellung und das Wirken von<br />

P. D' Avis geben einen Einblick in die schwierige Situation des Konvents zu<br />

Ende des 18. Jahrhunderts. Er gehörte zu dem Kreise um Erzbischof Klemens<br />

Wenzeslaus, der sich in Abhängigkeit von seinen Räten einer einseitigen<br />

aufklärerischen Ideenwelt genähert hatte und vom Mönchtum nichts mehr<br />

hielt (vgl. Becker XIV); es lag D'Avis an einer Wirksamkeit, die in weiter<br />

Öffnung nach außen zur Seelsorge und Wissenschaft das monastische Leben<br />

hintansetzte oder auch aufgab. Ihm gegenüber blieb aber im Konvent ein<br />

Großteil der Mönche beim alten benediktinischen Ideal. Schon bei der Visitation<br />

des <strong>St</strong>. Mattheiser Konvents im Jahre 1768 erscheinen erste Anzeichen<br />

solcher Einstellung bei P. D' Avis, wenn es heißt, er solle wegen allgemein<br />

auffallender Besuche außerhalb des Klosters und wegen Vernachlässigung<br />

des Chors nach Überlegung der Visitatoren ab officio ad 5. Medardum pastorali<br />

absolviert werden. Doch dies wurde dem Ermessen des Abtes überlassen.<br />

Inzwischen mußte er wie seine Vorgänger diu nocteque den Chor besuchen<br />

und durfte abends nicht in der cellaria bleiben, auch nicht ohne Erlaubnis<br />

außergewöhnlich aus dem Konvent gehen (S Hs 26 Rez. v. 1768 S. 4; zu<br />

1779/ 80 vgl. § 11). <strong>Die</strong>ser monastischen Weisung der Visitatoren von 1768<br />

steht der Bericht der diözesanen Pfarrvisitation von 1778 gegenüber, nach<br />

dem die Sendschöffen ihren Pfarrvikar loben sowohl wegen seiner Predigt<br />

wie wegen seiner Katechese (TBA Abt. 40 (41) Nr. 70 S.226). Hier zeigt<br />

sich die immerwährende Problematik monastischer Konvente, den schmalen<br />

Gratweg zwischen Öffnung nach außen und Zurückgezogenheit nach innen<br />

in benediktinischer Diskretion finden zu müssen.<br />

Heinrich Laumann (Lahman). 1760-1801. Aus Luxemburg. Geboren am<br />

20. Juni 1738. Profeß am 17. Februar 1760 (Mort. BI. 70 r ; KPr BI. 210). Subdiakon<br />

am 20. Dezember 1760, Diakon am 16. Mai 1761, Priester am 19. Dezember<br />

1761 (TBA Abt. 80 Nr.7 S.225). Zunächst ist er wohl Sakristan<br />

gewesen. Im Dezember 1766 ist er als Küchenmeister erwähnt (K Best. 210<br />

Nr. 2285 S. 205), sollte aber nach dem Urteil der Visitatoren vom 29. November<br />

1768 von diesem Amt entfernt werden, wobei als Gründe angegeben<br />

wurden: Nachlässigkeit im Chorbesuch, Vernachlässigung der Kranken, zu<br />

viele Ausgänge, ärgerliche Vertraulichkeit mit einer puella aus der <strong>St</strong>adt, doch<br />

sei dies dem Urteil des Abtes überlassen. Im Oktober 1795 und September<br />

1796 erscheint er in den Akten als Speichermeister (K Best. 210 Nr. 2232<br />

S. 185; TA Ta 60/ 7: grentier) . Zeitlebens war er Cantor primarius. Am 14. September<br />

1783 werden er und P. Cyrill Kersch als "abgestandene Custoden"<br />

erwähnt (K Best. 210 Nr. 1407). Nach der Flucht nach Villmar im Jahre 1794<br />

lebte er wieder bei guter Gesundheit in <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>, wurde aber am 5. Fe-

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