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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 3. D enkm äler 61<br />

Im Norden des Abteigeländes lag eine G ebäudereihe zwischen dem Nikolaushospital<br />

und dem Friedhof. Davon begrenzte ein langgestreckter Bau den<br />

Friedhof im Westen, und spitz abwinkelnd von dessen Ende nach Westen erstreckte<br />

sich ein weiterer entlang der Aulstraße. Der Teil am Friedhof ist in der<br />

Liegenschaftskarte (Buchstabe Q ) als B ra u hau s ausgewiesen. Ein spätgotisches<br />

Türgewände trägt die Jahreszahl 1501, und dies paßt zu der Regierungszeit des<br />

Abtes Antonius Lewen (1484 -1519), der um Erneuerung der Wirtschaftsbauten<br />

bemüht war (f Hs. 1653/ 366 BI. 1 or -11). Der Teil an der Aulstraße wird<br />

als Vi e h hau s bezeichnet (Buchstabe R ). <strong>Die</strong> Nähe des Hospitals war für die<br />

Bewirtschaftung günstig, weil manche Präbendare zum <strong>Die</strong>nstpersonal des Klosters<br />

gehörten.<br />

Von Südosten bis zum Westen umgab ein ganzer Winkel kranz von Gebäuden<br />

im Abstand von 30 bis 50 Meter das Quadrum. Am entferntesten im Osten<br />

stand eine riesige Scheune, über deren Tor das Wappen des Erbauers Abt<br />

Gangolf Alderborn (1612 - 30) angebracht war und die im zweiten Weltkrieg<br />

sehr beschädigt und dann bis auf einige Mauerreste abgerissen worden ist (Buchstab<br />

I ). Der Scheune folgte nach Westen die Schäferei (Buchstabe K), dann<br />

das Band- und Kelterhaus (Buchstabe L ). <strong>Die</strong>ses letzte steht umgebaut heute<br />

noch und enthält in seinem westlichen Teil solide Mauern und einen prächtigen<br />

Keller mit einer dicken Mittelsäule, die in die Amtszeit des Abtes Jakob von<br />

Lothringen (1212-1257) datiert werden können. Nachdem Nachlässigkeit und<br />

Plünderung und Brand die Abtei ruiniert hatten, waren zu Beginn der Amtszeit<br />

von Abt Johannes 11. Rode erhebliche Wiederherstellungsarbeiten nötig, auch<br />

an den Wirtschafts bauten (CCM 5 S. 4; Cerdo BI. 30 r - 31 r; vgI. Redlich, Rode<br />

S. 35). Fast parallel zum Westflügel des Quadrums standen von Süden her die<br />

Kutschenremise, die Pferdestallung und die Wagnerei mit Schmiede<br />

und Schlosserwerkstatt (Buchstaben M, N, 0 ) an die sich im Norden, etwa<br />

an der heutigen Pforte, das Backhaus mit Spende (Almosenausgabe) und<br />

Gärtnerei anschloß (Buchstabe P). <strong>Die</strong>se Bauten sind das Werk des Abtes<br />

Antonius Lewen (Cerdo S. 33 r - 34; .<br />

Westlich hinter diesen Bauten lagen die in rechtwinkligen Beeten angelegten<br />

Gärten (vgI. KD S. 276 f.); in den Schnittpunkten der Wege waren barocke<br />

Rondells oder Brunnen eingefügt, die teilweise heute noch vorhanden oder in<br />

Resten zu sehen sind (KPr BI. 207). Im nordwestlichen Eckwinkel steht bis<br />

heute das Fischhaus aus dem 18. Jahrhundert (Lust- oder Bronnenhaus, Buchstabe<br />

V), dessen Unterstock vier abgeteilte Becken enthält; der Oberstock ist<br />

aber im 19. Jahrhundert in romantisch gotisierender Manier als Gartenpavillon<br />

neu gestaltet worden (vgI. Becker II). In der Nähe stand auch ein Gewächshau<br />

s (Buchstabe W'). - Sehr weit entfernt vom Quadrum steht an der Schamrnatmauer<br />

bei <strong>St</strong>. Medard, aber noch innerhalb der Klausur, ein zweistöckiges<br />

Gartenhäuschen, das im 18. Jahrhundert als Ei n siedelei benutzt wurde (s.

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