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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 30. Katalog der Mönche 753<br />

1700, Priester am 24. September 1701 (fBA Abt. 41 Nr. 1 BI. 222 v , 224 v ,<br />

247). Obgleich durch viele Krankheiten in der "Kelter der Geduld" geübt,<br />

diente er als fleißiger Infirmar seinen Brüdern. Erwähnt wird er auch am 19.<br />

und 30. August 1730 bei der Einigung mit der Gemeinde Villmar, die u. a.<br />

den Neubau und den Unterhalt der Kirche betraf (Villmar, PfarrA Fach VIII<br />

Nr. 1; vgI. Hau, Villmar S. 180). Er starb am 13. oder 14. Februar 1731 (K<br />

Bes t. 210 Nr. 2229 BI. 22 T ; Mort. BI. 13) .<br />

A nto nius (vo n ) Geisen. 1699-1742. TN Philipp Antonius. Er stammte aus<br />

der Familie Geisen in Luxemburg, aus der Philipp Jakob (t 1716), Mitglied<br />

des Provinzialrates, im Jahr 1712 durch den Herzog von Bayern zugleich mit<br />

dem jeweils erstgeborenen Sohn geadelt worden war; er hatte die Marktvogtei<br />

in <strong>Die</strong>kirch inne. <strong>Die</strong>ser ist wohl der Vater und sein Sohn Rene (t 1771),<br />

ebenfalls Mitglied des Provinzialrates, der Bruder des <strong>St</strong>. Mattheiser Mönchs<br />

(fA Sammlung <strong>St</strong>rasser Bd. 11 Nr. 13). Bei diesem letzten hielt sich dann P.<br />

Antonius im Jahre 1727 auf, als er zur Abtswahl nach Trier zitiert wurde.<br />

Geboren ist er im Jahre 1679. Profeß am 10. August 1699 (f Hs 1658/ 361<br />

BI. 60 T<br />

; KPr BI. 58 v , 81 v, 134\ 174). Subdiakon am 27. März 1700, Diakon<br />

am 24. September 1701, Priester am 15. April 1702 (fBA Abt. 41 Nr. 1<br />

BI. 224 v , 246 v , 257). Das Mortuar schweigt über sein Leben, hat aber den<br />

Nachtrag: D e hoc patre momentosissima (lj sunt omissa. Jedoch gibt Antonius in<br />

einer überreichen Apologie seines Mönchslebens selbst Auskunft (f<br />

Hs 1659/ 360; vgI. § 1,lc). Da die Selbstbiographie für die gesamte Kommunität<br />

und im besonderen für Abt Wilhelm Henn und einzelne Mitbrüder<br />

wichtig ist, bedarf es einer näheren Schilderung der Ereignisse.<br />

<strong>Die</strong> Lektüre dieses eng beschriebenen Buches hinterläßt den Eindruck einer<br />

krankhaft selbstbezogenen und kritiksüchtigen Persönlichkeit, die gegenüber<br />

ihren Gegnern vor keiner Schmähung zurückschreckt, sich aber bei anderen<br />

hochgestellten Personen in unterwürfigen Demutsfloskeln ergeht. Nach Beginn<br />

der Regierung Abt Wilhelms entzündete sich schon der Groll gegen Abt<br />

und Konvent (synagoga diabo/i, T Hs 1659/ 360 S. 19). Im März 1705 entfloh er<br />

nach La Trappe, mußte aber zurückkehren und wurde zu Hause wegen Apostasie<br />

und Verletzung der Gelübde auf anderthalb Jahre eingekerkert (ebd.<br />

S. 31,47). Nach Lösung der Haft durch die Äbte von <strong>St</strong>. Marien und <strong>St</strong>. Martin<br />

in Trier wurde er am 17. Februar 1707 erneut wegen Verletzung der Disziplin<br />

in den Karzer geschickt. Nach einer Appellation des eingekerkerten Antonius<br />

an den Erzbischof beschäftigten sich die Bursfelder Generalkapitel<br />

(1719, 1721, 1724) mit der Angelegenheit und bestätigten die <strong>St</strong>rafmaßnahmen<br />

(GKR 3 S. 243, 251, 268). Außer dem Abt litten unter den Verleumdungen<br />

des Delinquenten viele Mitbrüder, vor allem der Prior Maternus Brandenburger,<br />

Pater Placidus Erckens, der ihm als Beichtvater und Seelen führer<br />

gegeben war, die Patres Joseph Lucas und Franziskus Heyman. Unter dem

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