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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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60 1. Quellen, Literatur, D enkmäler<br />

dessen Ankerbuchstaben N TA SM auf Abt Nikolaus Trinckeler (1630 - 49) als<br />

Bauherrn verweisen; ihm gegenüber auf der anderen <strong>St</strong>raßenseite stand die dazugehörende<br />

Scheune mit der <strong>St</strong>allung (vgI. KD S. 277; Becker VIII; s. § 25,1 ,<br />

gegen Ende). Das Wirtshaus war immer verpachtet. Gertrud von Wormeldingen,<br />

die Witwe des Wirtes Johannes Rosenkrantz, vermachte ihre beweglichen<br />

Güter im Wert von 66 jl. dem Kloster und erhielt von Abt Anton Lewen (1484-<br />

1519) eine Leibrente (S Hs. 28 BI. 42 v ; T Hs. 558/ 1530, s. K.-K. 5 S.24).<br />

<strong>Die</strong> Beständerbriefe, auf zwölf Jahre ausgestellt, geben genaue Anweisungen zur<br />

Unterhaltung des Hauses und ehrbarer Wirtschaftsführung und gewähren bei<br />

gutem Verhalten ein Vorrecht für die nächste Verlehnung (als Bsp.: K Best. 210<br />

Nr. 2215 S. 140).<br />

Vom Wirtshaus durch einen freien Raum getrennt stand östlich am Friedhof<br />

das Hospital des Klosters. Verhältnismäßig späte Nachrichten nennen Abt<br />

Ludwig (gegen 1168-1186) als Begründer. 1 ) Von der Erbauung des Hospitals<br />

sprechen 1274 die Ablaßverleihungen mehrerer Bischöfe und 1284 nochmals<br />

solche von 15 Bischöfen, die am 23. Februar 1285 von Erzbischof Heinrich II.<br />

von Finstingen bestätigt wurden. <strong>Die</strong> Ablässe sind gegeben für solche, die zum<br />

Bau des Hospitals beitragen. Dabei heißt es am 1. August 1274: Cupientes igitur<br />

ut hospitale quod ante monasterium beati Mathie Treuerense ad honorem beatorum apostolorum<br />

et ad sustentacionem pauperum de nouo edificatur opere sumptuoso congruis honoribus<br />

frequentetur ... Es ist also ein früherer Hospitalbau vorausgesetzt (S Hs. 28 BI.<br />

5 v -6). Erst in der Ablaßverleihung von 1284 ist der hI. Nikolaus, dem die<br />

Kapelle geweiht ist, genannt. Doch muß der Heilige schon früher Patron der<br />

Kapelle gewesen sein; denn auf dem Kreuzreliquiar vor der Mitte des 13. Jahrhunderts<br />

ist sein Bild in die Reihe der Klosterpatrone aufgenommen. <strong>Die</strong> Aquarelle<br />

von Jakob Anthony zu Anfang des 19. Jahrhunderts zeigen die zweistöckig<br />

gegliederte Fassade der Hospitalskapelle mit schönem Portal in gotischem <strong>St</strong>il.<br />

Zu den dort erscheinenden <strong>St</strong>atuen im ersten <strong>St</strong>ock könnten jene gehören, die<br />

heute im Kreuzgang stehen (vgI. KD S. 248 f.). <strong>Die</strong> bisher in der Literatur behauptete<br />

Lage der Katharinenkapelle im Nikolaushospital beruht auf einem Irrtum<br />

(s. § 3,3 b) . Erneuerungen und Erweiterungen des Hospitals sind im 17.<br />

Jahrhundert nach der Rottenfeldtschen <strong>St</strong>iftung vorgenommen worden. Nach<br />

Einbeziehung der Hospitalstiftung in die von Napoleon bestätigten Vereinigten<br />

Hospitien in Trier wurde das Hospital mit der Kapelle am 21. Juli 1806 versteigert,<br />

und 1807 März bis Mai ist dieses Haus ganz wegrasiert worden (TBA Abt. 95<br />

Nr. 342 S. 393, T. Müller). Nur mehr ganz wenige gotische Architekturteile in<br />

den Innenwänden sind in dem späteren Neubau zu sehen (vgI. Vereinigte Hospitien<br />

S. 34 - 36; s. § 15).<br />

1) S Hs. 28 BI. 51 v, Nachtrag 15. Jh.; BRowER-MAsEN, Metropolis 1 S. 409; CERDO<br />

BI. 21 ').

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