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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 3. D enkmäler 59<br />

den Kirn'schen Plan aus dem Jahre 1804 nach Besitznahme durch Herrn von Nell<br />

(K Best. 702 Nr. 853), auf dem die erwähnte Bibliothek - wohl schon als abgerissen<br />

eingezeichnet - mit <strong>St</strong>ützpfeilern und östlich dahinter und südlich versetzt<br />

der Infirmeriebau auszumachen sind. Vermauerte Fenster und eine ebensolche<br />

Türnische im Innern des Dormitoriums (Ostwand zwischen 4. und 5. Joch) deuten<br />

ebenfalls daraufhin (TMA Foto IR 19). - Da indes erst zu Ende des 15. Jahrhunderts<br />

von der Einrichtung eines Bibliotheksbaus gesprochen wird, wäre anzunehmen,<br />

daß der Platz dieses Baus bis dahin von der Infirmerie eingenommen wurde.<br />

Unter dieser <strong>St</strong>elle läuft auch noch der bestehende hohe Abwässerkanal, so daß<br />

dort gut die Toiletten eingebaut sein konnten.<br />

Es wäre demnach so, daß vom 13. Jahrhundert bis wenigstens zum Ende des<br />

15. Jahrhunderts die Infirmerie unmittelbar an den Ostflügel zwischen dem 4.<br />

und 5. Joch (von Norden her gezählt) anschloß, später jedoch, wahrscheinlich<br />

zu Ende des 15. Jahrhunderts, spätestens in der Barockzeit, auf einen Platz<br />

weiter östlich im Anschluß an die Bibliothek verlegt wurde, wie es der Plan von<br />

1748 und die frühen Fotos zeigen.<br />

5. Nebengebäude im Abteigelände 1 )<br />

Der <strong>St</strong>. Mattheiser Klosterbezirk, genannt "Schammat", war von einer Klausurmauer<br />

von etwa drei Kilometer Länge umschlossen, die heute noch streckenweise<br />

verfolgt werden kann; weit mehr als vier Fünftel davon waren reines Akker-<br />

und Wiesengelände und lagen im Osten und Süden der Klostergebäude<br />

(vgl. Führer zu ... Denkmälern. Trier. Teil 2 Beil. 12). <strong>Die</strong> Gesamtanlage der<br />

Bauten ist in einem Plan von 1748 deutlich vorgelegt (TA Liegenschaftskarte<br />

Kt. 6/ 168); die meisten der dort eingezeichneten Gebäude sind heute sehr verändert<br />

oder verschwunden. Aquarelle von J. Lothary (10. August 1794 und wohl<br />

nach 1800) erläutern mit ihren Ansichten von Westen her anschaulich den Plan<br />

(Trier, <strong>St</strong>ädt. Museum Nr. III/ 218 Inv.-Nr. 1095; vgl. KD S. 206 f.). Unsere<br />

Beschreibung folgt der Abb. 2 und ihrer alphabetischen Legende.<br />

Im Westen unmittelbar an der <strong>St</strong>raße steht noch das alte Gerichtshaus,<br />

dessen Zwerchgiebel die <strong>St</strong>atuen der hll. <strong>Eucharius</strong>, Valerius, Maternus birgt<br />

(1716). In der Darstellung des Trierer Hochgerichtsbezirks von 1589 (<strong>St</strong>ädt.<br />

Museum) ist die vorbarocke Form des Hauses wiedergegeben. Auf der <strong>St</strong>raßenseite<br />

ist die erneuerte Inschrift eines Rätselspruches über einen nach Hochwasser<br />

im Hause zurückgebliebenen Fisch zu lesen: IN MEDIO DOMUS MEE ...<br />

(Kraus, Inschriften 2 S. 178, von 1296). Nur durch den Torweg getrennt steht<br />

nördlich an der <strong>St</strong>raße das alte Wir t s hau s (caupona, taberna, heute Pfarrhaus),<br />

1) Vgl. Abb. 2.

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