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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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56 1. Quellen, Literatur, Denkmäler<br />

KD S. 267 und Kutzbach, Marienkapelle S. 50 f. - im Oberstock anzunehmen<br />

und nicht mit der im Erdgeschoß liegenden Benediktskapelle zu verwechseln.<br />

Am Michaelsfest brannte denn auch in der cella Domini (abbatis) wie ebenso in<br />

der curia Domini im Westflügel, wo <strong>St</strong>. Michael ja Nebenpatron war, eine Lampe<br />

(fMBi Hs. 1/ 41 BI. 20). <strong>Die</strong>se Michaelskapelle lag im Oberstock in dem westlich<br />

der Marienkapelle gelegenen Raum, aus dem zur Rodezeit eine Öffnung mit<br />

Erker zur Marienkapelle gebrochen wurde und wo noch spätgotische Wandmalereien<br />

zu sehen sind. In diesem nach Osten gerichteten Erker stand der Altar.<br />

Der älteste Teil in diesem engen Baukomplex ist gewiß der Verbindungsgang<br />

von dem ehemaligen Kapitelsaal (heute Sakristei) zur Marienkapelle, dessen <strong>St</strong>il<br />

ins 13. Jahrhundert weist und um und über den später die Abtswohnung mit<br />

den Kapellen erbaut wurde.<br />

<strong>Die</strong>se Abtswohnung im Osten hinter der Kirche wurde nach der Säkularisation<br />

Pfarrbesitz und blieb erhalten; heute ist sie zu einer Schwesternwohnung<br />

eingerichtet und steht in Verbindung zur Sakristei, der die Räume im Erdgeschoß<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Weihbischof Johannes de Monte konsekrierte am 11. April 1431 eine BenediktskapeUe<br />

mit einem Altar, und Bischof Thomas von Lisieux (1447 -1491;<br />

vgI. GaU. Chr. 11 Sp. 795 f.) konsekrierte diesen Altar nach einer Beschädigung<br />

am 26. Juni 1472 neu; diese Kapelle ist mit Sicherheit diejenige unter der<br />

Abtswohnung östlich der Kirche. Sie hat als Nebenpatrone nur benediktinische<br />

Heilige und Mönche der frühen Zeit. Ihr Weihetag wurde zuerst auf den 2.<br />

Sonntag, 1472 aber auf den 5. Sonntag nach Ostern gelegt (S Hs. 28 BI. 4 V<br />

und<br />

7). Gewiß wegen der Nachbarschaft zum östlich der Kirche gelegenen Friedhof<br />

ließ Abt Johannes Rode hier den tricennarius mit dem Gräberbesuch begehen<br />

(CCM 5 S.226). Hier wurde auch Abt Heinrich III. Schiffer bestattet, dessen<br />

Grabstein noch dort vorhanden ist (pulch S. 123), vorher auch schon Abt Lambert<br />

von Falckenberg. Es kann jedoch der Eindruck entstehen, es habe außerdem<br />

noch einen Benediktsaltar in der Kirche gegeben, weil in der Weihe- und<br />

Ablaßurkunde des Bischofs Thomas dieser Altar mit zwei gleichzeitig geweihten<br />

Altären in der Kirche aufgeführt wird. Doch da dieser Altar genau dieselben<br />

Nebenpatrone und dasselbe Weihefest wie die Kapelle hat, ist die Annahme<br />

eines doppelten Benediktsaltars schwer einzusehen. <strong>Die</strong> Erwähnung der Außenstehenden<br />

in der Ablaßgewährung ist rein formell, da der Ablaß kumulativ für<br />

die drei Altäre gegeben wird, ein Zugang zur Benediktskapelle war außerdem<br />

vom Friedhof oder von der Marienkapelle her möglich, ohne daß Außenstehende<br />

durch das Quadrum gehen mußten 1). Eine Bitte der Abtei vom Jahre<br />

1) Zur Verwechslung der Benediktskapelle mit der Michaelskapelle s. oben. Falsch<br />

ist auch die Deutung der Weiheurkunde des Bischofs Thomas für die Kapelle in der<br />

westlichen Abtswohnung auf die Weihe einer Benediktskapelle im Oberstock des östlichen<br />

Abtsbaus bei der Marienkapelle (KD S. 267).

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