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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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54 1. Quellen, Literatur, Denkmäler<br />

baute die Abtei standfest aus (Cerdo BI. 52 r - 52 v , 59 v ; KPr BI. 126 v ; Kutzbach,<br />

Nachrichten 2 S. 96 - 97). Von da an ist öfter von einer abbatia superior (auch<br />

Lanserana) und inferior, also in bei den <strong>St</strong>ockwerken, die Rede, zumal bei Feierlichkeiten<br />

wie Abtsbenediktionen, Besuch des Kurfürsten, Begräbnissen usw. (KPr<br />

BI. 14F und passim). In der Kapelle im oberen <strong>St</strong>ock über dem Kreuzgang<br />

befand sich noch im 17. Jahrhundert das Archiv (Kutzbach, Nachrichten 2<br />

S. 96), das 1645 von Soldaten im <strong>Die</strong>nste des Erzbischofs Philipp Christoph<br />

von Sötern geplündert wurde (Cerdo BI. 27\ 49); die Lokalisierung dieses Vorfalles<br />

in die Abtswohnung an der Marienkapelle, die das Protokollbuch des 18.<br />

Jahrhunderts (KPr BI. 110) bringt, beruht offensichtlich auf einem Mißverständrus.<br />

Eine genaue Deutung der Baubeschreibung, wie sie P. <strong>Matthias</strong> Cerdo für<br />

die Abtswohnung und den Gesamtbau unter den Äbten des 17. Jahrhunderts<br />

gibt (Kutzbach, Nachrichten 2 S. 96 - 98 nach Cerdo) ist schwierig. Wenn er<br />

eine abbatia versus domum torcularem aut equile erwähnt, so scheint er sich, neu<br />

beginnend an der Abtswohnung am Nordende des Westflügels, dem ersten<br />

<strong>St</strong>ockwerk zuzuwenden (super cocleam autem visuntur) und in der Beschreibung<br />

denselben Kreisbogen zu wiederholen zum Süden, zum Osten wie vorher im<br />

Erdgeschoß.<br />

Bemerkenswert sind die Anlagen der Wasserführung, ihre Zu- und Ableitungen.<br />

Sie lassen einen zisterziensischen Architekten vermuten und gehen gewiß<br />

in die Bauzeit unter Abt Jakob (1212-1257) zurück. Vom Kreuzgarten kann<br />

man heute noch in einer hohen Kanalführung unter der als Durchgang zur<br />

Infirmerie angenommenen <strong>St</strong>elle im O-Flügel fast aufrecht bis zu einer unterirdischen<br />

<strong>St</strong>aukammer durchgehen. Auf diese Anlage bezieht sich ziemlich gewiß<br />

die Anweisung der Rodeschen Consuetudines, der Cellerar solle drei- bis viermal<br />

im Sommer die ripa durch die loca secreta durchströmen lassen propter munditias<br />

ibidemfaciendas (CCM 5 S. 34 8 - 13 , 166 20 f.). Das Sys tem der <strong>St</strong>. Mattheiser Wasserführung<br />

ist indes noch wenig erforscht. 1 ) Abt Eberhard von Kamp (1519 - 26)<br />

baute 1520 die Brunnenhalle am südlichen Kreuzgang mit neuen Wasserzuführungen,<br />

die von Abt Heinrich III. Schiffer (1542 - 66) subtus terram erneuert<br />

wurden (pulch S. 102, 121; T Hs. 1653/366 BI. 13). Johannes von Horrenbach<br />

gab 20 Gulden ad faciendum fontem (S Hs. 28 BI. 31). Der Liegenschaftsplan von<br />

1748 verzeichnet zwei Brunnenkammern: am nördlichen Hang beim "Froschenputtel"<br />

und am südlichen Weinbergs hang im "Schammat" (TA Liegenschaftskarte<br />

Kt. 6/168, Buchstabe n).<br />

1) Vgl. P. MARX, Vorarbeiten S. 50 f.; C. KOSCH, Wasserbaueinrichtungen in hochmittelalterlichen<br />

Konventanlagen Mitteleuropas (<strong>Die</strong> Wasserversorgung im Mittelalter = Geschichte<br />

der Wasserversorgung 4. 1991), hier S. 114 -116, 118.

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