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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 3. Denkmäler 53<br />

gänger Martin Feiden (s. § 28) schon versucht, aber schlecht ausgeführt hatte.<br />

Damals entstand im westlichen Viertel des S-Flügels die heute noch erkennbare<br />

Küche mit Personalräumen und einer Wendeltreppe ins Obergeschoß (KPr BI.<br />

125 v -126). Es wurden bei dieser Gelegenheit wohl auch die südlichen und<br />

westlichen Teile des Kreuzgangs überbaut und an der <strong>St</strong>elle der alten Abtskapelle<br />

im Westflügel eine neue Abtswohnung angelegt.1) Im Westflügel nach Süden<br />

hin lag die celleraria im Anschluß an die Abtswohnung. Der Cellerar konnte dort<br />

auch, zumindest im 17./18. Jahrhundert, mit den Gästen speisen. Mönche hatten<br />

ohne Erlaubnis keinen Zutritt, da die celleraria außerhalb der Klausur lag<br />

(KPr BI. 13r, 214 v ; S Hs. 26 Rez. 1768 S. 7, 11 ).<br />

Am nördlichen Ende des Westflügels lag also die vetus abbatia und später curia<br />

abbatis genannte frühe Abtswohnung. Ihre Kapelle lag schon im Bau des 13.<br />

Jahrhunderts über dem Kreuzgang und durchbrach, wie schon erwähnt, im ersten<br />

<strong>St</strong>ock als östlich gerichteter Giebelbau das Pultdach; dies ist noch im heutigen<br />

Mauerwerk zu sehen. Zwischen 1344 und 1392 hatte Weihbischof Nikolaus<br />

von Arlon, Acconensis episcopus, dort einen Altar geweiht, nach einer Beschädigung<br />

wurde er am 10. Oktober 1477 von Weihbischof Hubert (Agrippinas, 1451-83)<br />

zu Ehren der heiligsten Dreifaltigkeit, des heiligen Kreuzes, der Gottesmutter,<br />

der heiligen Michael, Johannes des Täufers, der Apostel Johannes, Philippus und<br />

<strong>Matthias</strong>, der heiligen Christophorus, Katharina, <strong>Eucharius</strong>, Benedikt und Maria<br />

Magdalena neu geweiht, und sein Weihetag wurde auf den 1. Sonntag nach<br />

Weihnachten transferiert (S Hs. 28 BI. 5 r ; Kutzbach, Nachrichten 1 S. 79). <strong>Die</strong>ser<br />

Dedikationstag wurde bis in die Neuzeit beibehalten, indem man dort eine<br />

Lampe brennen ließ (TMBi Hs. 1/ 41 BI. 14). Es scheint, daß diese Abtswohnung<br />

das Erdgeschoß und den ersten <strong>St</strong>ock um faßte und durch eine Wendeltreppe<br />

verbunden war; Fundamentreste einer solchen Treppe aus späterer Zeit<br />

scheinen noch im Keller vorhanden zu sein. So wäre auch die Notiz zu verstehen,<br />

daß 1512 Leute von außerhalb im f?ypocausto antiquo abbatiali beichten konnten<br />

(T Hs. 1653/ 366 BI. 12). Abt Martin Feiden baute dann eine novam abbatiam<br />

iuxta tempi um (ebd. BI. 14) , womit wahrscheinlich ein heute verschwundener,<br />

aber noch in Wandresten erkennbarer Bau (mit Durchblicköffnung zur Kirche)<br />

zwischen dem Westflügel und dem Winkel an Kirchenschiff und südlichem<br />

Querhaus zu verstehen ist (vgI. KD S. 276). Anzeichen sind vorhanden, daß im<br />

Dachgeschoß des nördlichen Kreuzgangs ein Verbindungsgang vom Westflügel<br />

an diesem Bau bestand. Doch nahm derselbe Abt eine Erneuerung der gesamten<br />

Abtswohnung im Westflügel vor, die aber wie sein ganzes Unternehmen am<br />

Westflügel mangels guter Fundamentierung scheiterte. Erst Abt Cyrill Kersch<br />

1) Vgl. KD S. 272-276; letzte Baunotizen mit Plänen des Sommerrefektoriums:<br />

BEcKER 1. Doch sind auch hier Berichtigungen und Ergänzungen nachzutragen (Abt<br />

Theoderich = ein Warsberger; <strong>St</strong>ützpfeiler an den Außenwänden nachgewiesen).

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