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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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654 7. Personallisten<br />

rung der Vigilienzeit von Mitternacht auf 4 Uhr morgens, worauf der Erzbischof<br />

entsprechend dispensierte und war am 30. Dezember 1755 zur Wahl der Äbtissin<br />

von Lobenthai in Marienberg anwesend, nachdem er vorher am Landtag in<br />

Koblenz teilgenommen hatte (Heyen, Berichte S. 30 f., 60 f.; T Hs. 1693/70<br />

Bd. 2 S. 1028 f., Bd. 3 S. 10 f.). 1753 war er erzbischöflicher Kommissar für <strong>St</strong>. Irminen<br />

(K Best. 1 C Nr. 64 BI. 51- 65). In Kirche und Kloster gibt es eine große<br />

Zahl baulicher Erneuerungen und Anschaffungen, alle im zeitgemäßen Barock<br />

und fast stets mit seinem Wappen geschmückt: die geschwungenen Treppen,<br />

Schranken und Bodenbeläge der Kirche in Villmarer Marmor, das Lavabo in<br />

der Sakristei, das fröhliche <strong>St</strong>uckwerk des Winterrefektoriums, die nicht mehr<br />

vorhandenen Fensterwände des Kreuzgangs, Chorstallen, silbernes Tafelbesteck<br />

u. a. (TBA Abt. 95 Nr. 260 BI. 60 r , 63 r ; T Hs. 1693/70 Bd. 2 S. 1255). Auch in<br />

den Pfarreien und Grundherrschaften sorgte er sich um Erneuerung Kirchen<br />

in Villmar, Königsmacker, Pellingen, Hof in Polch.<br />

<strong>Die</strong> Vernachlässigung des Konvents durch den Abt führte zu Beschwerden<br />

bei der Leitung der Bursfelder Kongregation. Eine Visitation propter cerlas causas<br />

extraordinaria der Äbte Benedikt von Laach und Benedikt von <strong>St</strong>. Marien in Trier<br />

am 12. September 1740 und der spätere endgültige Rezeß vom 19. April 1741<br />

bezeugen ernste Zerwürfnisse zwischen Abt und Konvent. Den Konventualen<br />

wurden Ehrfurcht und Gehorsam gegenüber dem Abt befohlen, aber zugleich<br />

zeigen sich Mängel in der äbtlichen Amtsführung. Der endgültige Rezeß drohte<br />

<strong>St</strong>rafen an. P. Wendelin Heinster, der zugunsten des Abtes sprach, scheint eine<br />

Ausnahme gewesen zu sein und sich isoliert zu haben. Um 1750 war die Lage<br />

im Konvent zum Zerreißen gespannt. <strong>Die</strong> Visitation der Äbte Benedikt von<br />

Laach und Paul von <strong>St</strong>. Martin in Trier am 14. Januar 1751 brachte keine Beruhigung.<br />

Daraufhin griff der Präsident der Kongregation, Abt Benedikt von Werden,<br />

am 14. April 1752 in scharfer Weise durch eine Ordinatio mit harten <strong>St</strong>rafen<br />

ein, wobei besonders P. Maurus Hillar kniefällig Abbitte leisten mußte, aber dann<br />

bis zum Tode des Abtes außerhalb der Abtei weilte. Der Präsident annulierte<br />

aber auch Zehntverkäufe, die der Abt ohne Zustimmung des Kapitels und ohne<br />

Bestätigung der Kongregation gemacht hatte. Eine eingehende Prüfung der Rezesse<br />

und der Umstände, vor allem des Verhaltens der einzelnen Personen -<br />

darunter auch des späteren Schrifttums von P. Maurus -, zwingt zu dem Urteil,<br />

daß die Schuld an dem ganzen Drama nicht einseitig dem Konvent angelastet<br />

werden darf, wie es die Rezesse und die Ordinatio leicht nahelegen könnten,<br />

sondern gutenteils dem Verhalten des Abtes. P. Alban Schraudt, der betont und<br />

sogar in gewissem Sinn entschuldigend von der Schwäche des Abtes, also seiner<br />

starken Zuwendung nach außen, spricht, vergißt nicht, seine gute Wirtschaftsführung,<br />

seine Frömmigkeit und Freundlichkeit zu erwähnen: Si fuisset talts ad<br />

suos religiosos et confratres, qualis fuit ad exteros, monasterium Mathianum vix unquam<br />

habeasset (l) abbatem ipsi similem (S Hs. 26 Rez. 1740 BI. 2 r - 9\ Rez. 1741 S. 19-

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