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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 28. <strong>Die</strong> Äbte 651<br />

min als Subdiakon; die Äbte von Echternach und von <strong>St</strong>. Maximin assistierten<br />

als Äbte, was den Äbten der Bursfelder Kongregation mißfiel. Zur Wahl war<br />

der Präsident der Kongregation eingeladen und um Kommissare gebeten worden.<br />

Vorher hatte der Konvent eine Art Wahlkapitulation beschlossen, die aber<br />

von P. Placidus Erckens nicht unterschrieben wurde, weil man einen Oberen<br />

nicht verpflichten könne (s. § 14,1). Als Weihbischof Verhorst vor der Wahl als<br />

erzbischöflicher Kommissar eine Exhortatio begann, mißbilligten dies einige<br />

Mönche, und der Prior Cyrill Reichman unterbrach ihn, entschuldigte sich aber<br />

später (KPr BI. 142 r -144). <strong>Die</strong> Berichte über Abt Wilhelm geben insgesamt<br />

ein lobendes Gedenken an seine äbtliche Leitung; doch mahnt der Visitationsrezeß<br />

vom 12. April 1726, keine Verträge und andere bedeutende Angelegenheiten<br />

ohne Zustimmung des Konvents vorzunehmen und in der Darreichung von<br />

Speise und Trank großzügiger zu sein, besonders an hohen Festen, und in der<br />

Fastenzeit an einigen Wochentagen Butter oder Käse zuzufügen (S Hs. 26 Rez.<br />

v. 1726 S. 1-2). Zu längerem Ausbleiben gab er ungern Erlaubnis (KPr BI.<br />

146). Leidvoll und ärgerlich für ihn und den Konvent war das verleumderische<br />

Verhalten des Mönchs Antonius von Geisen (s. § 30). Unter den Bauten dieses<br />

Abtes ist die Vollendung der barocken Pfortenanlage der Kirche mit den vier<br />

Seitenportalen, wo auch sein Wappen erscheint, bemerkenswert. Nicht mehr<br />

vorhanden sind die Hauben der drei Kirchtürme. Das Innere der Kirche, auch<br />

einige Nebenräume wurden im zeitgenössischen Sinn bemalt und erhellt (KD<br />

S. 221 ). Auch Glockengüsse sind erwähnt, ebenso Anschaffung von Paramenten<br />

und Einrichtungsgegenständen (KPr BI. 166 v ; TBA Abt. 95 Nr.260 BI. 43 v -<br />

48). Unter seinen Verwaltungsmaßnahmen ist am wichtigsten der Vertrag von<br />

1719, durch den die Vogtei von Villmar dem Erzbischof abgetreten wurde, dieser<br />

aber dem Kloster entgegen dem geltenden <strong>St</strong>atut die Erlaubnis erteilte, für<br />

20000 Rt. Liegenschaften zu kaufen; diese Möglichkeit führte zum Ankauf von<br />

Wingerten an der Mittelmosel und zur Errichtung eines zentralen Weingutes in<br />

Graach. In manchen Klosterorten sorgte er für die Wiederherstellung oder Erbauung<br />

von Kirchen, so in Pellingen mit der Grundsteinlegung am 26. März<br />

1727 kurz vor seinem Tod (pellingen PfarrA, Lagerbuch), und für die Erneuerung<br />

von Wirtschaftsgebäuden (KPr BI. 15 v -16). Nach P. Alban Schraudt<br />

scheint er sich besonders Pläne um Koenigsmacker gemacht zu haben, die aber<br />

durch seinen Tod vermndert wurden (fBA Abt. 95 Nr. 260 BI. 43) . 1710 und<br />

1711 war er Rektor der Universität Trier (Keil 2 S. 13). Am 24. März 1719 war<br />

er beim ersten Besuch des Erzbischofs Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg in<br />

Trier zugegen (Gesta Trevir. 3 S. 214). An den Generalkapiteln der Bursfelder<br />

Kongregation nahm er nur fünfmal teil, die übrigen sechs Male war er durch<br />

Prokuratoren vertreten oder entschuldigt; 1716 hielt er in Brauweiler ein Pontifikalamt<br />

und 1722 war er bei der Wahl des neuen Präsidenten, des Abtes Pantaleon<br />

Bruns von Abdinghof, Skrutator (GKR 3 S. 234, 256; 4 Reg.).

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