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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 28. <strong>Die</strong> Äbte 643<br />

ten nach innen gekehrte Hellebarde, in der Linken ein geöffnetes Buch, leicht<br />

gewendet zu dem links zu Füßen knienden Abt, der den <strong>St</strong>ab im Arm hält und<br />

mit Chormantel bekleidet ist, vor ihm auf dem Boden die Mitra. Unter dem<br />

Fußgesims der Nische das persönliche Wappen in deutschem Schild. Auf zwei<br />

konzentrischen Kreisen die Umschrift: SIGIL(LVM) . R(EVERENDI) . D(O-<br />

MINI) . IOANNIS . ABBATlS . MONASTERII· SANCTI . MATHIAE .<br />

APOSTOLl . 99. Im Bogenfeld das Wahljahr des Abtes: 1599. Nachweis: Urkunden<br />

vom 5. März 1602,30. Mai 1603 (K Best. 210 Nr. 987, 1209, 1168).<br />

Gangolf Alderborn<br />

1612 X 4-1630 11 28<br />

Er stammte aus dem Herzogtum Luxemburg. Ein Bruder von ihm soll Pfarrer<br />

an <strong>St</strong>. Laurentius in Trier gewesen sein (Cerdo BI. 49). Pulch erzählt, Abt<br />

Gangolf sei zuerst sace//anus gewesen (Kaplan des Abtes? Sakristan?), dann ein<br />

sehr aufopfernder Infirmar, der selbst zweimal erkrankte, und endlich - zu<br />

unbestimmter Zeit - Cellerar. 1612 wurde er zum Abt gewählt (K Best. 210<br />

Nr. 1245, Bestätigung der Wahl), Abt Jodokus von <strong>St</strong>. Marien in Trier präsidierte<br />

dabei. Bei einigen Konventualen gab es Enttäuschung und Mißgunst, aber Pulch<br />

lobt ihn als Hüter der Disziplin, auch wegen seiner Diskretion, Arbeitsamkeit<br />

und seiner Belesenheit (Vergil!; Pulch S. 184-224). Auch Cerdo (BI. 42 V<br />

-45)<br />

lobt ihn wegen seiner Sorge für die Brüder, tadelt indes, er sei in wirtschaftlichen<br />

Dingen wenig sorgfältig gewesen, womit wahrscheinlich schwer durchschaubare<br />

finanzielle Transaktionen von Darlehen gemeint sind (TBA Abt. 95 Nr. 260 BI.<br />

22 r -22v ; T Hs. 1657/ 362 S. 155; Hs. 1536/ 174 BI. 5W-59). Er entfaltete Tätigkeiten<br />

auf vielen Gebieten: Bauten (große Scheune in der Abtei; Hof in Trittenheim<br />

und Langsur, auch Mühle; Erneuerung der Abtswohnung über dem Kreuzgang);<br />

Liturgie (Errichtung der Anna- und Blasiusaltäre; Erneuerung des Hochaltars;<br />

Fertigstellung der <strong>Eucharius</strong>büste; Altargerät und Paramente); Bibliothek<br />

(Einbände mit seinem Wappen, z. B. Berlin, <strong>St</strong>aatsBi <strong>St</strong>ift. Preuß. Kulturbes.<br />

cod. Theo1. lat. fo1. 261; insgesamt s. T Hs. 2018/ 2046 S. 347-351; Cerdo<br />

a. a. 0 .). Unter ihm wurden das römisch-benediktinische Offizium und der Gebrauch<br />

der Birette eingeführt (KPr BI. lY, 106). Achtmal nahm er persönlich<br />

an den Generalkapiteln der Bursfelder Kongregation teil, zweimal durch Prokuratoren,<br />

wobei das zweite Mal (Erfurt 1615) nicht anerkannt wurde, in Seligenstadt<br />

(1619) hielt er die Eröffnungsansprache (praec/ara oratione), in Corvey (1624)<br />

wurde er mit anderen Trierer Äbten zur Lösung einer <strong>St</strong>reitsache zwischen der<br />

Abtei Mettlach und dem lothringischen Amtmann Lautwein von Bockenheim<br />

beauftragt (GKR 2 S. 350,439). <strong>Die</strong> dreimalige Mahnung des Kongregationspräsidenten<br />

Heinrich Spichernagel von <strong>St</strong>. Pantaleon in Köln, einen Frater zum

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