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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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634 7. Personallisten<br />

wäre dann noch nicht Mönch gewesen, sondern hätte die Schule der Brüder<br />

vom Gemeinsamen Leben in <strong>St</strong>. German besucht und von dort auch studiert<br />

(Keil 1 S. 32, 34, XXVIII, ex litterana palestra divi Germani). Von seinem Alter<br />

her gesehen, ist dies jedoch unwahrscheinlich.<br />

Er war von etwa 1523 bis zu seiner Abtswahl im April 1526 Prior. <strong>Die</strong> Gemeinschaft<br />

zählte damals 36 Konventualen und neun Laienbrüder, von diesen letzten<br />

verließen zwei das Kloster (S Hs. 28 BI. 51 v; Cerdo BI. 36 r - 36) . Der Erzbischof<br />

bestätigte die Wahl am 17. April 1526 (K Best. 210 Nr. 818). Sofort, schon am 30.<br />

April, ließ er sich in Villmar als Pfarrer investieren (K Best. 210 Nr. 821) und sorgte<br />

sich von da an laufend um die wirtschaftliche Lage der Hofgüter und der inkorporierten<br />

Pfarreien. In Villmar, der wichtigsten, aber auch gefährdetsten Besitzung, traf<br />

er sich vom 16. bis 19. Dezember gleichen Jahres mit den Vögten, den Grafen Philipp<br />

von Solms-Müntzenberg und Johann von Isenburg-Büdingen, die ihm huldigten<br />

und mit der Vogtei belehnt wurden. Sein Einzug und Empfang in Villmar war geradezu<br />

fürstlich, und auch die Vögte waren zu insgesamt 15 Grafen mit vielen anderen<br />

Adligen erschienen (W Abt. 115 Nr. 261-262; vgI. Hau, Villmar S. 50-58). Es sei<br />

noch beispielsweise verwiesen auf die Jahrgeclinge und Schöffenweistümer in Hentern,<br />

Lampaden, Pellingen am 7. - 9. Januar 1528 (K Best. 210 Nr. 2303 - 2305), auf<br />

die Vergabe des Mannlehens Martenhoffen am 9. Juli 1528 (ebd. Nr. 660), den Erwerb<br />

des Hofgutes Paschel am 5. Juli 1531 (ebd. Nr. 838) und das Weistum der Vogtei<br />

<strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> vom 8. August 1532 (ebd. Nr. 842). Eine starke <strong>St</strong>ütze hatte der Abt<br />

an dem Cellerar Marsilius Zevenar, der unermüdlich den Besitzstand der Güter und<br />

Rechte aufzeichnete. Dazu wurde 1528 eine sorgsame Aufstellung sämtlicher Güter<br />

und Rechte vorgenommen, eingeteilt nach Rechtstiteln mit einem einleitenden Abschnitt<br />

kanorustischer Prinzipien. Unmittelbar darauf folgte 1529 -1532 die Begehungvor<br />

Ort durch den Cellerar (s. § 24,1 c).<br />

Gegenüber dieser Tätigkeit tritt der Einsatz für Ordensangelegenheiten wie<br />

die Bursfelder Kongregation entschieden zurück. Erst bei dem Generalkapitel<br />

vom 27. August 1531 in <strong>St</strong>.Jakob in Mainz bat der Abt um Aufnahme und<br />

leistete den Eid; dies ist aber auch das einzige Mal persönlicher Teilnahme (GKR<br />

2 S. 5). Entschuldigend mag sein, daß er schon im vierten Abtsjahre an einer<br />

unheilbaren Krankheit litt (pulch S. 106 f.: lues; Meseruch S. 116 f.). Am 25. Januar<br />

1529 schlossen er und der Konvent eine Konfraternität mit dem Abt Bartholomäus<br />

von Tholey (Mort. BI. 103). Von Bautätigkeit wird nur im Zusammenhang<br />

mit der abbatia extenor berichtet.<br />

Abt Petrus starb am 1. Juni 1533 und wurde am <strong>St</strong>. Agathaaltar neben seinem<br />

Vorgänger beerdigt (Nekr. Eu BI. 144 r ; Brauweiler BI. 135 v ; Cerdo BI. 36').<br />

Signet: oval. 16 X 14 mm. In einfacher Randleiste ein Wappenschild, darauf <strong>Eucharius</strong>stab<br />

und <strong>Matthias</strong>hellebarde gekreuzt über einem zweiseitig auswachsenden<br />

Weinstock. Über dem Schild ein Schriftband: P GA. Nachweisbar: K Best.<br />

210 Nr. 779 v. 24. August 1527. Gipsabguß: TMA Siegelsammlung.

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