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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 3. Denkmäler 49<br />

weihte die Kapelle, das müßte dann zwischen 1242 und 1253 datiert werden. 1 )<br />

<strong>Die</strong> Reliquien im neu geweihten Altar: Continentur eciam ibi reliquie sanctorum: <strong>St</strong>ephani<br />

prothomartiris et de capillis eius) Xl milium virginum) sancti Laurencii martins) Blithildis<br />

(var.: Mechtildis) virginis) Urbani pape et martins) de vestimentis sancti Simeonis inclusi) de<br />

l}estimentis sancte Mane matns Domini) de vestimentis Prothi et lacincti) in quibus martinzati<br />

sunt) de capillis sancti Hilani episcopi) Crescencii martins) Pinnose virginis et martins) de sancta<br />

cruce) Sevenni episcopi) de sepulcro Domini et de presepio eius) Feliciani martins et aliorum<br />

multorum sanctorum (MGH SS 15 S. 1279). Abt Jakob wurde vor dem Altar in einem<br />

Hochgrab von schwarzem Marmor bestattet (pulch S. 31; Cerdo BI. 22 v ; Lager-<br />

Müller S. 184). <strong>Die</strong> frühgotische Kapelle, "ein zentraler Langhausbau", steht in<br />

enger Verwandtschaft mit der Spätperiode der Liebfrauenkirche (KD S. 261 f.). In<br />

der Zeit des Abtes Rode wurde am W-Ende ein Wandpfeiler als Träger eines vorkragenden<br />

Erkers angebracht. Entgegen der Baubeschreibung (KD S. 262) diente<br />

der Erker mit Sicherheit zur Aufnahme des Altars der im ersten <strong>St</strong>ock befindlichen<br />

Abtskapelle, die am 16. April 1431 geweiht wurde (vgI. Lager-Müller; doch s.<br />

§ 3,4 b). Der Altar der Kapelle mit einer Darstellung der Geburt Christi befindet<br />

sich heute in der Kapelle von Obermennig (Lager-Müller S. 184).<br />

<strong>Die</strong> Marienkapelle ist Bestattungsort für manche Äbte (z. B. Cyrill Kersch,<br />

Adalbert Wiltz) und Mönche geworden. Bei den feierlichen Gottesdiensten diente<br />

sie schon zur Rode-Zeit und gewiß auch früher als erste <strong>St</strong>atio der Prozessionen<br />

vor dem Konventamt (s. § 20,3 a). Von Chr. Lager- Fr. T. Müller wird ein merkwürdiger,<br />

volkstümlicher Kult einer "heiligen <strong>Die</strong>nstmagd" in der Kapelle erwähnt,<br />

über den sonst nichts berichtet ist. Nach der Säkularisation wurde sie 1809<br />

bis auf wenige Reste abgerissen. Nach noch vorliegenden Notizen und Plänen und<br />

dem Vorbild der noch stehenden Reste wurde die Kapelle in den 70er Jahren unseres<br />

Jahrhunderts wiederaufgebaut und dient als Anfangsstatio bei Beerdigungen<br />

(vgI. Kutzbach, Marienkapelle). <strong>Die</strong> Caeremoniae (s. § 3,6 Hs. Nr. 32 BI. 10) geben<br />

als Dedicatio die Vigil von Pfingsten an, für deren Feier der Custos zuständig<br />

war.<br />

d. Quirinuskapelle<br />

<strong>Die</strong> Kapelle ist ein hexagonaler Zentralbau genau über der sogenannten "Albanagruft"<br />

(s. § 6 und 19,1 a; vgI. KD S. 263 - 267). Errichtet wurde sie von Abt<br />

Theoderich von Warsberg (1257/ 58-1287). Gemäldefragmente seines Bildes<br />

1) Ursprünglich war sie eine Außenkapelle, die wohl in cluniazensischer Tradition in<br />

der Westostachse hinter dem Chor der Kirche (etwas abgewinkelt) erbaut und später<br />

durch einen gewölbten Gang mit dem Kapitelsaal (heute Sakristei) verbunden wurde;<br />

deshalb wird sie hier bei den Außenkapellen behandelt. Erst in spätmittelalterlicher Zeit<br />

wurde sie durch die Bauten der östlichen Abtswohnung fast ummantelt und so eng in<br />

das Quadrum einbezogen.

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