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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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632 7. Personallisten<br />

Kaiser Maximilians I. gehört, der gelegentlich des Reichstages in Trier war. 1 )<br />

Humanistisch gebildet und mit anderen Mönchen gleicher Art aus den rheinischen<br />

Abteien verbunden, geriet er in eine literarische Fehde mit Jakob Wimpfeling,<br />

der dem benediktinischen Mönchtum einige bedeutende Theologen wie<br />

Beda, Alkuin absprach. Davon ist ein Epigramm Eberhards überliefert (Würzburg<br />

UnivBi Hs. M.ch.q. 63 BI. 2 v -y; vgI. Arnold, Trithemius S. 141). Ob er<br />

an der Universität Trier am 1. August 1513 zum Bakkalar der artes promoviert<br />

worden ist (Keil 1 S. 32) ist eher unwahrscheinlich, da er mit 45 bis 50 Jahren<br />

kaum mehr infra scripti iuvenes zu rechnen ist 2 ) . Am 25. März 1519 wurde er zum<br />

Nachfolger des verstorbenen Abtes Antonius gewählt, am 3. April bestätigt und<br />

am 14. April benediziert (K Best. 210 Nr. 759-762; T Hs. 1653/ 366 BI. 13j.<br />

Dem neuen Abt blieb nach der Bautätigkeit seines Vorgängers kaum eine besondere<br />

Aufgabe gleicher Art. 1522 fand die feierliche Weihe des neuen Hochaltars<br />

durch Erzbischof Richard von Greiffenklau statt (vgI. Becker XXXVI S. 349<br />

Anm. 42). Auf dem Kirchendach, genau über dem <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>altar ließ er einen<br />

Dachreiter mit einer Wandlungsglocke aufrichten, im Kreuzgang und Kapitel<br />

die Bänke erneuern und eine Brunnenhalle errichten. Wichtiger war ihm offenbar<br />

die geistliche Seite seines Amtes, zumal die beginnende Reformation auch<br />

auf seinen Konvent Einfluß nahm. <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> und sein Abt standen in dieser<br />

gärenden Zeit auf der Seite des Erzbischofs, doch bieten diese Jahre auch für<br />

die <strong>St</strong>adt kein Bild voller Einmütigkeit und dürften in dem Konvent verwirrend<br />

gewirkt haben (s. unten Abt Petrus 1.). Erzbischof Richard, der gerade 1521 auf<br />

dem Reichstage zu Worms eindringlich Martin Luther zum Widerruf zu bewegen<br />

suchte, war der Abtei verbunden, ebenso sein Offizial Johannes von der<br />

Ecken (de A cie), der mit dem Erzbischof in Worms gewesen ist. Johannes war<br />

1513 als erzbischöflicher Kommissar bei der Öffnung des <strong>Eucharius</strong>grabes zugegen<br />

gewesen, wird am 20. April 1516 vir fautor noster praecipuus genannt und<br />

ist sicher personengleich mit dem 1511 in die Konfraternität der Bursfelder<br />

Kongregation aufgenommenen Magister Johannes de Ase (= de Acie) Treverenszs<br />

iuris utriusque doctor una cum utroque parente. 3)<br />

Der literarische Nachlaß Abt Eberhards, der zeitlich sowohl aus dem Tholeyer<br />

wie aus dem Trierer Wirken stammt, ist ein Spiegelbild seiner geistlichen<br />

Führung im theologischen wie im pastoral-monastischen Bereich. Er liegt in<br />

drei Handschriften vor; besondere Beachtung verdient sein Eintreten für die<br />

1) KENTENICH, Trier S. 332: Auszug aus dem Bericht des kurfürstlichen Sekretärs<br />

Peter Maier.<br />

2) R. SPRANDEL, Altersschicksal und Altersmoral (Monographien zur Geschichte des<br />

Mittelalters 22) 1981 S. 151 f.; M. WELTI, Das Altern im frühen Mittelalter und in der<br />

frühen Neuzeit (SchweizZsG 37. 1987 S. 1-32).<br />

3) GKR 1 S. 418; vgl. MATHEus, Trier S. 226-228; DERS. teilte mir freundlicherweise<br />

seine Vermutung der Identität A se = A cie mit.

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