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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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626 7. Personallisten<br />

den <strong>St</strong>. Mattheiser Abt kennengelernt und durch ihn oder dessen Nachfolger<br />

Aufnahme in <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> erlangt haben. In den Franziskanerorden ist er nie<br />

eingetreten (entgegen RepGerm), er hat lediglich die Absicht gehabt, wohl weil<br />

er dort bei den Observanten, die aber in Trier nie zum Zuge kamen, die ersehnte<br />

observantia regularis zu finden hoffte. Unverhältnismäßig schnell wählte man ihn<br />

in <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> nach dem Tode von Abt Heinrich II. Wolff von Sponheim am<br />

15. September 1451 zum Abt; Erzbischof Jakob von Sierck, der der Reform der<br />

Orden eifrig ergeben war, bestätigte die Wahl am 22. desselben Monats (K Best.<br />

210 Nr. 555 f.) . Merkwürdigerweise wurde dem Erzbischof als letzthin einzigem<br />

Kompromissarius die "Wahl" übergeben. Kurz darauf weilte der Kardinal Nikolaus<br />

von Kues vom 23. bis 30. Oktober in der Abtei. Kurz vorher, am 7. Juni,<br />

hatte er die Bursfelder Kongregation legitimiert, die schon 1446 durch den Kardinal<br />

Ludwig d' Allemand vom schismatischen Konzil in Basel bestätigt worden<br />

war. Abt Johannes Donre fühlte sich aber durch die vorangegangenen Geschehnisse<br />

im Gewissen bedrückt, weil sie nicht von der legitimen römischen Kurie<br />

bestätigt bzw. absolviert waren. Als Autorität hatte für ihn der Trierer Erzbischof<br />

gegolten, der sich erst 1448/ 49 nach Beendigung des Schismas mit Rom geeinigt<br />

hatte. <strong>Die</strong>se Mängel behob Kardinal Nikolaus von Kues bei seinem Aufenthalt<br />

in <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>, wie Donre in seiner Supplik ausdrücklich bezeugt: A tento (!) pater<br />

sanete (papst Kalixt III.) quod Reverendissimus dominus Cardinalis saneti petri ad uineula<br />

alias eidem Abbati de dieta Abbatla auetoritate sue legationis eum supleetione (!) defeetuum<br />

de nouo prouidit (VatA, RegSuppI. 490 BI. 63). <strong>Die</strong>s war geschehen gleichsam in<br />

foro interno, wohl um die Empfindlichkeit des Erzbischofs nicht zu reizen, unter<br />

dessen Regierung ja alles Vorherige geschehen war. Im Jahre 1456, als Jakob<br />

von Sierck im <strong>St</strong>erben lag, wandte sich dann der <strong>St</strong>. Mattheiser Abt mit der<br />

Supplik nach Rom und wurde ohne jede Schwierigkeit von Papst Kalixt III.<br />

dispensiert, absolviert und in seinem Amt rehabilitiert, diesmal also in foro externo.<br />

1 )<br />

Abt Donre führte die Abtei unter dem Einfluß des Kardinals Nikolaus von<br />

Kues in vorsichtiger Weise den Weg zur Aufnahme in die Bursfelder Kongregation,<br />

was zwischen 1455 und 1458 vollzogen wurde (vgl. § 16,7). Zu seinem<br />

Wirken in der Kongregation vgI. ebenfalls §§ 10 und 16,7. Als besondere Ereignisse<br />

aus der Regierungszeit Johannes IV Donres sind mitzuteilen: Oktober-<br />

November 1451, Aufenthalt des Kardinals Nikolaus von Kues in der Abtei, bei<br />

dem dieser mehrere Vergünstigungen gewährte (vgl. Becker XXV S. 43 f.); von<br />

1452 bis August 1484, Zeugnis vieler Urkunden für unterschiedliche Verwaltungsangelegenheiten<br />

(K Best. 210 Nr. 514, 580); am 17. Mai 1458 mit dem Abt<br />

von <strong>St</strong>. Maximin und einem Kantor von Papst Kalixt III. delegiert als Schlichter<br />

zwischen den Klöstern Val-<strong>St</strong>e-Marie und Beaupre (Nancy, ArchDep H 330);<br />

1) S. ausführliche Darlegung bei Becker XLV

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