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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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620 7. Personallisten<br />

kloster Marienberg bei Boppard und gab ihm eigene Ordinationen 1); die Zusammenarbeit<br />

mit der dortigen Meisterin Isengard von Greiffenklau erwies sich<br />

sehr fruchtbar in der Ausbreitung der Reform auf weitere Frauenklöster. Es<br />

folgten 1437 bis 1439 Reisen, die den Abteien Hornbach und Sponheim galten.<br />

Im August 1439 ist der <strong>St</strong>. Mattheiser Abt auf dem Reichstag in Mainz in Begleitung<br />

des E rzbischofs Jakob von Sierck erwähnt (vgl. Miller, Sierck S. 115<br />

Anm.9). Er gehörte seit Beginn der Regierung Siercks zu dessen Vertrauten,<br />

wurde von diesem gleich 1437 angegangen, Gelder zur finanziellen Gesundung<br />

des Erzstiftes aufzutreiben, war bei politischen Verhandlungen mit der Herzogin<br />

Elisabeth von Görlitz, die zu <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> manche Verbindung hatte (TA Urk.<br />

G 11 vom 22. April 1436; K Best. 210 Nr. 490), zugegen und war in seinen<br />

letzten Lebensjahren der maßgebende Mann für die monastischen Reformen<br />

des Erzbischofs. 2 )<br />

Rode starb am 1. Dezember 1439 in Montabaur, als er in Verwaltungsangelegenheiten<br />

der Grundherrschaft Villmar unterwegs war, an der Pest und wurde<br />

in <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> vor dem <strong>St</strong>ephanusaltar bestattet. 3 )<br />

Aus dem schriftlichen Nachlaß Rodes sind schon der Sermo Trahe nos, die<br />

Consuetudines (ed. CCM 5), die Ansprache vor dem Äbtekapitel in Basel von<br />

1435, die Briefe an Cesarini und die Ordinationes für Marienberg genannt. Besondere<br />

Erwähnung verdienen noch das unedierte Exercitium novitiorum circa<br />

horas canonicas wegen seines geistlichen Inhalts und die Visitationsrezesse. Eigentümlich<br />

ist dem Schrifttum des Abtes der weite Rückgriff auf die' monastische<br />

Überlieferung (Hirsau, <strong>St</strong>. Jakob in Lüttich, Melk, Kartause, Windesheim)<br />

und die Devotio moderna in diskreter Weise, dazu sein Sinn fü'r kirchenrecht-<br />

1) ed. Ph. HOFMEISTER (RevBened 50. 1934 S. 439-455); vgl. BEcKER XV S. 52-56.<br />

2) Vgl. MILLER, Sierck S. 61 f., 82f., 116, 213f., 223; zu den Jahren 1434-1439 allgemein<br />

vgl. REDLICH, Rode, S. 58-94; BEc KER XV S. 28-31.<br />

3) Nekr. E u BI. 174 v ; S Hs. 28 BI. 44'; Nekr. Bo: riformator huius monasterii; vgl.<br />

Grabschrift (DIEL, Beiträge S. 283):<br />

Theologus Christi juristaque jloridus iste,<br />

Officialis Treviris, prior extitit Carthusiensis,<br />

Abbas formatus, tune principibus bene gratus,<br />

Moribus en c/ams, vincoque draconis hiatus,<br />

Ordinis ob zelum visitator destmo bell um,<br />

Pesteque prostratus, nunc vermibus esca locatus.<br />

Hic jacet in tumba vas ordinis, al ta columna,<br />

Abbas donatus, Joannes Rode vocatus.<br />

Collectis manibus prima decumbit D ecembns<br />

Tricesimo nono C quater M quoque solo.<br />

Zu Varianten im Text vgl. R EDLICH, Rode S. 94; BEc KER XXIII S. 40. D as Generalkapitel<br />

der Kartäuser gab ihm am 25. April 1440 ein tricenarium per totum ordinem, Mitteilung von<br />

Herrn Dr. Johannes SIMM ERT (S H s. 29 BI. 28) .

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