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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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618 7. Personallisten<br />

1427 von Papst Martin V. eine geradezu unbeschränkte Vollmacht zur Erneuerung<br />

sämtlicher <strong>St</strong>ifte und Klöster zu erreichen, wobei der junge Nikolaus von<br />

Kues als Prokurator des Erzbischofs in Rom offensichtlich der entscheidende<br />

Vermittler war. <strong>Die</strong> drei Visitatoren, unter ihnen Abt Johannes, führten bis spätestens<br />

September die Reform in <strong>St</strong>. Maximin mit harter Gewalt durch (Acta<br />

Cusana 1 Lief. 1 S. 15 Nr. 40; Becker XIX S. 131-134; vgl. Becker XV S. 10-<br />

21). <strong>Die</strong> Reform der beiden Abteien <strong>St</strong>. Martin und <strong>St</strong>. Marien war nicht so<br />

schwierig, auch wirkte Rode bei der Erneuerung der weltlichen <strong>St</strong>ifte und bei<br />

anderen Aufgaben mit (vgl. Becker XV S. 9 f.; s. auch Goerz, RegEb S. 156, zum<br />

9. April 1426). Der Tod des Erzbischofs Otto am 13. März 1430 beraubte Johannes<br />

Rode seiner zuverlässigsten <strong>St</strong>ütze. <strong>Die</strong> Trierer Doppelwahl von Ulrich von<br />

Manderscheid und Jakob von Sierck bzw. dem an seiner <strong>St</strong>elle vom Papst ernannten<br />

Rhaban von Helmstätt mit ihren langdauernden Wirren wurde für Rode<br />

ein Einschnitt in Leben und Tätigkeit. Als maßgebender Mann im oberstiftischen<br />

Klerus wurde er auf der Seite des Manderscheiders in den <strong>St</strong>reit hineingezogen<br />

und nahm am 21. Februar 1431 in Würzburg an der Protestaktion gegen<br />

die <strong>St</strong>rafen teil, die der dortige Bischof als päpstlicher Exekutor für die Provision<br />

Rhabans über das Erzstift verhängt hatte. 1 ) Am 2. Juni 1431 übertrug er, bevollmächtigt<br />

von Kardinal Cesarini, die <strong>Benediktinerabtei</strong> Rettel an die Kartäuser. 2 )<br />

Schließlich wurde er zusammen mit Nikolaus von Kues am 3. März 1432 Prokurator<br />

des oberstiftischen Klerus für Ulrich von Manderscheid beim Basler Konzil.<br />

Rode blieb aber im Unterschied zu Nikolaus von Kues in der Sache um die<br />

Trierer Bistumsbesetzung im Hintergrund. Am 28. März 1432 erhielt er mit den<br />

übrigen Prokuratoren Reiseerlaubnis, und bald darauf trat er schon vor dem<br />

6. Oktober 1432 zur Partei Rhabans über. In Trier hatten nämlich seine Mitarbeiter<br />

in der Mönchsreform sämtlich die Partei gewechselt. Rode verhielt sich<br />

also in seiner Entscheidung sehr pragmatisch, da er bei keinem der Anwärter<br />

auf den Erzbischofssitz für sein monastisches Programm etwas erhoffen und<br />

ihm deshalb an dem <strong>St</strong>reit nicht viel liegen konnte. Er beschränkte sich jetzt auf<br />

sein Ziel und seine Arbeit an der Klostererneuerung (vgl. Redlich, Rode S. 48-<br />

54; Becker XV S. 21-25, 190). Indessen hatte ihn der Aufenthalt in Basel mit<br />

vielen Männern der Ordensreform in Verbindung gebracht, vor allem mit jenen<br />

des Melker Kreises und auch der Windesheimer Kanoniker. Das ergab wichtige<br />

Anregungen. Trotz der mißgünstigen Haltung der Trierer Bürgerschaft und des<br />

andauernden Bistumsstreites mit kriegerischen Auseinandersetzungen, die die<br />

<strong>St</strong>. Mattheiser Mönche zeitweise zur Flucht in andere Klöster zwangen, wuchs<br />

1) M EUTH EN, Obödienz S. 15, 46, 51 ; D ERS. , Trierer Schisma S. 12 f, 16 f, 94 f,<br />

104, 119 f.<br />

2) Hartmut MÜLLER, Quellen und Urkunden zur Geschichte der <strong>Benediktinerabtei</strong><br />

<strong>St</strong>. Sixtus in Rette! ObWestdtLdG 10. 1984 S. 53 - 58 Nr. 85).

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