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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 28. <strong>Die</strong> Äbte 613<br />

D er Hospitalar Joffrid vom 11. April 1356 ist wohl personengleich mit unserem<br />

Abt (K Best. 210 Nr.305). <strong>Die</strong> päpstliche Provision vom 16. Mai 1365<br />

erwähnt eine schon vorausgegangene einstimmige Wahl des Konvents und die<br />

Bestätigung durch den Erzbischof. Am 25. Mai folgte die Erlaubnis zur Wahl<br />

eines Bischofs für die Abtsweihe, am 16. Juli 1365 sein Versprechen durch den<br />

Prokurator zu 150 jI. und fünf servitia consueta an die Kurie, am 28. September<br />

1366 unter dem Namen Gaufridus die Zahlung von 75 jI. und nochmals 18 jI.<br />

19 sol. 6 den. an die päpstliche Kammer (Sauerland, UrkReg 5 S. 147 Nr. 378;<br />

S. 149 Nr. 385; S. 160 Nr. 422; S. 196 Nr. 527). <strong>Die</strong> Nähe des neuen Abtes zu<br />

Erzbischof Kuno zeigte sich schon bald, als Abt Gerhard von <strong>St</strong>. Marien in Trier<br />

am 12. Januar 1368 sein Amt in manibus joffridi a Cunone deputati resignierte und<br />

sein Nachfolger Theoderich von demselben providiert wurde (ebd. S.229<br />

Nr. 595). Urkunden seiner Verwaltungstätigkeit können vom 1. Juni 1365 bis<br />

zum 3. September 1405 verfolgt werden (K Best. 210 Nr. 374, 413). Nachdenklich<br />

hinsichtlich der Verwaltung stimmt ein päpstlicher Auftrag an den Archidiakon<br />

von Trier, die durch concessiones ab abbate et conventa (1 monasterii vel eorum<br />

predecessoribus factas entfremdeten Güter zurückzubringen (Sauerland, UrkReg 5<br />

S.440 Nr. 1107). <strong>Die</strong> Quittung über Zahlung von 1400 trierischen Pfund am<br />

20. Februar 1377 betrifft den endgültigen Rückkauf der Polcher Güter (K Best.<br />

210 Nr. 385); als Rest blieben 100 Pfund. Immer wieder wird seine Sorge um<br />

die Mehrung und Pracht des Gottesdienstes hervorgehoben (Altargerät, Monstranzen<br />

oder Reliquiare, Lampen, liturgische Gewänder aus kostbaren <strong>St</strong>offen,<br />

manches mit Gemmen, Perlen, aus reinem Silber, ein nicht näher beschriebenes<br />

silbernes <strong>St</strong>ück zu Ehren der heiligen <strong>Matthias</strong> und Philippus; s. T Hs. 1660/<br />

359 BI. 8 v -10). Dem Magister tumbae wurden Einkünfte vom Hof Kockelberg<br />

und Zehnte zugewiesen, weiter für die Lampen bona dicta specksg';;t und bona sita<br />

in der leuien. Unverkennbar diente dies alles auch zur Herausstellung des Ansehens<br />

der Abtei und wurde von Erzbischof Kuno, wohl aus ähnlichen Beweggründen<br />

im Interesse des Erzbistums, unterstützt. <strong>Die</strong> Krönungen dieser liturgischen<br />

Prachtentfaltung waren die feierlichen Reliquienzeigungen, die schon in<br />

der Karwoche 1383 begannen und ihren Höhepunkt 1403 hatten, als eine große<br />

Pilgerzahl nach Trier kam, darunter viele geistliche und weltliche Fürsten (s.<br />

§ 21). Daß Joffrid am 14. November 1389 auf eigene Bitten hin und mit Zustim-<br />

Zur Familie vgl. HOLBACH, <strong>St</strong>iftsgeistlichkeit 2 S. 522, zu den Grafen von Leiningen ebd.<br />

S. 518 f. - Mit dieser Klarstellung entfällt die vorsichtige Vermutung von Anton BRÜCK,<br />

Graf Jofrid von Leiningen. Ein rheinischer Prälat des späten Mittelalters (Anton Brück.<br />

Serta Moguntina: QAbhhMrheinKG 62. 1989 S. 48 - 55), der den Abt mit dem D ompropst<br />

Jofrid von L. in Mainz zu identifizieren versuchte. Auffällig bleibt indes, daß es<br />

neben dem Todestag des Abtes Joffrid vom 29. (30.) Januar im Nekr. Eu noch den<br />

<strong>St</strong>erbeeintrag eines unbekannten Abtes Godfried am 23. April gibt und dieser übereinstimmt<br />

mit dem Gedenken des Mainzer Dompropstes Jofrid in Speyer (vgl. BRÜCK S. 53).

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