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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 28. <strong>Die</strong> Äbte 605<br />

Mittleres Siegel: rund ca. 28 mm. Im Mittelfeld wie eine Münze der Kopf, vielleicht<br />

des Abtes, bartlos, tonsuriert. V-förmiger Gewandausschnitt. Umschrift,<br />

von zwei Perlstäben gerahmt: SIGILLV(M) PACIS. Nachweis: TA Urk. C 12<br />

auf der Rückseite des vorerwähnten Siegels b.<br />

Alexander<br />

1287/ 1288 IV 27 - 1305 (1307) V (18. od. 25)<br />

Über die Familie Alexanders ist nichts bekannt, er gehörte aber mit Sicherheit<br />

wie seine Vorgänger und Nachfolger dem Adel an. Er war Kaplan seines Vorgängers<br />

Theoderich und scheint seine rechte Hand gewesen zu sein. Der Mönch<br />

Alexander, der beim Vergleich zwischen dem Kloster und Heinrich von Isenburg<br />

im Mai 1261 in Villmar als Zeuge auftritt, ist sicher mit ihm personengleich<br />

(MrhR 3 Nr. 1700). Am 26. August 1264 wird er in einem Schreiben des Dekans<br />

und des Kantors Wilhelm von <strong>St</strong>. Gereon, die Subdelegierte in der <strong>St</strong>reitsache<br />

gegen den lntrusen Wilhelm von Meisenburg sind, erwähnt. Nach Februar 1265<br />

wurde er mit seinem Abt von den Brüdern und bischöflichen Ministerialen<br />

Heinrich und Thiedart von Pfaffendorf auf einer Reise gefangengenommen und<br />

über dreieinhalb Jahre auf Burg Thurandt festgehalten. Beim Friedensschluß des<br />

Abtes in Civitavecchia am 21. September 1272 mit dem Elekten von Trier,<br />

Heinrich von Finstingen, der Wilhelm von Meisenburg unterstützt hatte, war er<br />

mit einer Vollmacht des Konvents zugegen. Auf der Heimreise wurde er mit<br />

seinem Abt bei Cremona am 9. Oktober überfallen und durch einen Lanzenstich<br />

schwer verwundet, bis Weihnachten war er wieder geheilt (MGH SS 24 S. 439,<br />

444, 449 f., 452). Am 21. Mai 1280 ist er als Infirmar bezeugt (MrhR 4 S. 161<br />

Nr. 713). <strong>Die</strong> Identität dieses Mönches mit dem Abt ist gesichert durch die<br />

Nekrologe, in denen nur ein Alexander, der Abt, verzeichnet ist. Außerdem<br />

schließen die Daten des Abtes gut an jene des Mönches an.<br />

Am 27. April 1288 wird Alexander zum ersten Mal als Abt bezeugt (ebd.<br />

S. 348 Nr. 1539; nach Cerdo BI. 2Y - 24 v regiert er seit 1287), doch dürfte er<br />

schon im Vorjahr das Amt angetreten haben. Zuletzt bezeugt ist er als Siegier<br />

am 22. Mai 1305 (K Best. 210 Nr. 180, 184). Sein Lebensende ist traurig verbunden<br />

mit den Händeln, die Erzbischof <strong>Die</strong>ther von Nassau 1306/ 07 mit den<br />

Trierer <strong>St</strong>iften und Abteien hatte. Er wurde von <strong>Die</strong>ther aus der Abtei vertrieben,<br />

und ein anderer wurde an seine <strong>St</strong>elle gesetzt. Dabei wurde er so mißhandelt,<br />

daß er sechs Tage nach der Vertreibung starb. 1 )<br />

I ) SAUERLAND, UrkReg 1 S. 96 Nr.204; vgl. DERS., Der Trierer Erzbischof <strong>Die</strong>ter<br />

von Nassau in seinen Beziehungen zur päpstlichen Kurie (AnnHistVNdRh 68. 1899<br />

S. 1 - 53; 69. 1900 S. 69 -184; hier S. 34 f.). Sauerlands Darstellung ist dem Abt sehr<br />

abträglich und ergeht sich in phantasiereichen Weiterungen, für die die nüchterne Textstelle<br />

der zitierten Bulle keine Handhabe bietet.

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