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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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604 7. Personallisren<br />

lienstiftung" mit Anniversarverpflichtung ist die Schenkung eines <strong>St</strong>einhauses in<br />

Pachten an der Saar anzusehen, die jedoch bald durch Verkauf in eine andere<br />

Leistung umgewandelt wurde (ebd. Nr. 1119 f.). Domdechant Robert von Warsberg<br />

setzte am 21. März 1278 Abt Theoderich, seinen Onkel, als einen der<br />

Testamentsvollstrecker ein (ebd. Nr. 493); er hatte schon 1277 bei einem<br />

Schiedsverfahren gegen den Vogt von Koenigsmacker mitgewirkt (ebd. Nr. 379).<br />

Abt Theoderich war 1275 mit seinem Neffen Robert Schiedsrichter in einem<br />

<strong>St</strong>reit zwischen den Abteien <strong>St</strong>. Martin in Trier und Rettel (ebd. Nr. 311, 385).<br />

Für sein eigenes Anniversar sorgte der Abt schon am 24. Dezember 1284<br />

durch einen Zins von Einwohnern aus <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> (ebd. Nr. 1206). Auf dem<br />

Friedhof erbaute er die Quirinuskapelle. Zwar gibt es dafür keine literarische<br />

oder urkundliche Erwähnung, aber ein Freskorest an der Wand links vom Altar<br />

stellt ihn mit dem <strong>St</strong>ab dar, dazu die Inschrift Do(minus) The(odericus) A b(bas),<br />

gleichsam eine <strong>St</strong>ifterfigur (nicht ein Heiliger wie KD S. 264); die Weihe der<br />

Kapelle fand statt am 8. Dezember 1287 durch Petrus episcopus Sudensis (s.<br />

§ 3,3 d), also bald nach seinem Tod, und zur Erbauung wurden schon am 13.<br />

Februar 1286 Ablaßprivilegien erteilt (S Hs. 28 BI. 6 v - 7). Zum letzten Male ist<br />

Abt Theoderich urkundlich in einem Erbpachtvertrag am 8. September 1286 als<br />

Beteiligter erwähnt (MrhR 4 Nr. 1374); aus der Beurkundung des Herzogs Friedrich<br />

von Lothringen über den Verzicht seiner Vasallen auf das Patronatsrecht<br />

von Bedersdorf vom 8. August 1287 (ebd. Nr. 1467) ergibt sich nicht klar genug,<br />

daß damals Abt Theoderich noch am Leben war (Beurkundung eines früheren<br />

Rechtsaktes). Doch genügt die Urkunde von 1286 zum Nachweis, daß der Todestag,<br />

der 14. Mai (oder der 2. April; Nekr. Eu BI. 141 r bzw. 134,), in das Jahr<br />

1287 fällt. Sein Grab ist sehr wahrscheinlich in der Mitte der Quirinus-Kapelle<br />

vor dem Altar unter dem Fußboden, wo bei der Untersuchung im Jahre 1931<br />

eine Bestattung gefunden wurde I).<br />

Siegel a: spitz oval, 70 X 43,5 mm. Im Siegelbild die Ganzfigur des Abtes, bekleidet<br />

in Albe mit Besatz und Kasel mit Kragen, in der Rechten der <strong>St</strong>ab hoch<br />

angefaßt, Krümme nach außen und in die Umschrift einbrechend, der Kopf<br />

ganz leicht nach der rechten Hand geneigt. Inschrift, von zwei <strong>St</strong>äben gefaßt: S<br />

* THEODERICI ABB(AT)IS - S(AN)C(T)I EVCHARII TREVER(ENSIS) +.<br />

Nachweis: K Abt. 1 A Nr. 251 v. Mai 1261.<br />

Siegel b: Dem Siegel a fast gleich. Ein feiner Perlstab und eine feine glatte Linie<br />

trennen das Schriftband, außen wieder zwei Linien. In der Umschrift statt des<br />

Namens EVCHARlI hier MATHIE. Nachweis: TA Urk. C 12 v. 1258 (nur untere<br />

Hälfte). Abb.: Ewald 4 Taf. 98 Nr. 4.<br />

I ) Vgl. Carlheinz P FITZNER, <strong>Die</strong> Instandsetzung der Quirinuskapelle in Trier<br />

(DtKunstDenkmalpflege. 1935 S. 151 ).

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