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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 28. <strong>Die</strong> Äbte 603<br />

(t vor 1272),1 ) eine Schwester, Nonne in Wadgassen (MrhR 4 Nr. 1119 f.), dazu<br />

ein Neffe Robert, Domdekan in Trier (t vor 1278). 2)<br />

Aus seinen ersten Regierungsjahren wird berichtet, daß er um 1259/ 60 pro<br />

diversis negotiis et causzS sui monasterii nach Rom reiste. Vielleicht hing diese Reise<br />

noch zusammen mit der Klage der Abtei Laach gegen Abt Jakob, über deren<br />

Erledigung es in Jakobs Regierung keine Nachricht gibt (s. § 28: Abt Jakob,<br />

1212). Jedenfalls beauftragte Papst Alexander IV. am 18. März 1260 Abt Theoderich<br />

und seinen Prior, der Abtei (MrhR 3 Nr. 1608) entfremdete Güter wiederzubeschaffen.<br />

<strong>Die</strong> Regierungszeit dieses Abtes wurde beherrscht durch den<br />

<strong>St</strong>reit mit dem Erzbischof-Elekten Heinrich II. von Finstingen, der sich bis zur<br />

endgültigen Schlichtung vor der Römischen Kurie im Jahre 1272 hinzog (vgl.<br />

§ 9). Während dieses <strong>St</strong>reites mußte der Abt mit zwei seiner Mönche 1265 eine<br />

dreijährige Gefangenschaft auf Burg Thurandt erleiden. <strong>Die</strong> Gesta Henrici archiepiscopi<br />

Treverensis des <strong>St</strong>. Mattheiser Mönchs Heinrich (MGH SS 24<br />

S. 414 - 453), dessen Bericht die wichtigste Quelle hierfür ist, allerdings auch<br />

ganz aus der Sicht des Konvents geschrieben, betonen zum Schluß, Abt Theoderich<br />

und der Erzbischof seien nach dem Friedensschluß gute Freunde geworden,<br />

doch bringen einige Nachträge, die wohl von einem anderen Schreiber verfaßt<br />

sind, Zusätze, die einerseits des Erzbischofs äußeres Wirken für den Aufbau des<br />

Territoriums günstig schildern, ihn aber andererseits als gewalttätig und Feind<br />

der Geistlichkeit darstellen. 3 )<br />

Mehrere Urkunden bezeugen die enge Verbindung der Familie Warsberg mit<br />

dem Kloster. Der Bruder des Abtes, Johann, Justitiar des lothringischen Herzogs,<br />

oft im Verein mit anderen Familienmitgliedern, unterstützte die Abtei: die<br />

Übergabe des Patronats und zugehörender Rechte der Kirche von Bedersdorf<br />

durch die Lehnsinhaber war zum Beispiel ein langwieriger Vorgang, und es<br />

scheint, daß im Hintergrund ein Einfluß der herzoglichen Autorität stand. 4 ) Ein<br />

ganz unmittelbares Eingreifen des Justitiars ist der Entscheid in der Frage des<br />

Wegerechts von Mondorf zur Saar im Jahre 1280 (MrhR 4 Nr. 763). Als "Fami-<br />

1) Ein Dompropst Simon von Franchimont wird zuweilen (Taten der Treverer 4<br />

S. 108) mit Simon von Warsberg identifiziert. <strong>Die</strong>s dürfte kaum stimmen und geht wohl<br />

auf eine Randglosse (14. Jh.) in einem Textzeugen zurück (s. § 5,2 a Nr. 89), vgl. HOL-<br />

BACH, <strong>St</strong>iftsgeistlichkeit 2 S. 458 f., 616.<br />

2) Zur Familie vgl. HOLBACH, <strong>St</strong>iftsgeistlichkeit 2 S. 614-619, wo jedoch der Neffe<br />

Robert der Linie Warsberg-Saarbrücken zugerechnet wird; PARISSE, Noblesse S. 345,<br />

440 - 442; zur falschen Zuweisung als lothringischen Herzogssohnes vgl. BECKER IV<br />

S. 31 A. 2.<br />

') Vgl. E. Z ENZ (Übers.), Taten der Trierer S. 8, 81-84; PAULY, Aus der Geschichte<br />

2 S. 100-103; HOLBACH, <strong>St</strong>iftsgeistlichkeit 1 S. 46, 160 f., 345-347.<br />

4) Von 1270 bis 1287; MrhR 3 Nr. 2556, 2647, 2654, 2816; 4 Nr. 281, 358, 547,<br />

1467, s. § 26,2.

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