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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 28. <strong>Die</strong> Äbte 601<br />

Abt Jakob übernahm eine führende Rolle im monastischen Leben des Landes,<br />

als er am 30. März 1218 von Papst Honorius IlI. zum ersten Vorsitzenden<br />

des Provinzialkapitels der Benediktiner der trierischen Kirchenprovinz bestellt<br />

wurde, zugleich mit dem Abt von <strong>St</strong>. Aper in Toul und den Zisterzienseräbten<br />

von Himmerod und Werschweiler 1 ) . Möglicherweise ist dies auf den Einfluß<br />

des Trierer Erzbischofs Theoderich Il. zurückzuführen, der am Lateranum IV<br />

teilgenommen hatte (pellens S. 90) . Ausfluß der Reformbemühungen Abt Jakobs<br />

si nd der bis heute in seiner Substanz noch vorhandene Quadrumbau, der von<br />

der Kunstgeschichte in diese Zeit datiert wird (KD S. 267 - 275), und der mit<br />

seinen burgundischen Elementen einen zisterziensischen Architekten vermuten<br />

läßt, wie ja auch die Provinzialkapitel mit Hilfe von Zisterzienseräbten durchzuführen<br />

waren und Abt Jakob von seiner Familie her den Zisterziensern nahestand<br />

(vgI. Becker IV S. 27 f.). Wirtschaftliche und bauliche Erneuerungen gehören<br />

wesentlich zu Reform- und Visitationsunternehmen als Voraussetzungen für<br />

die übrigen Maßnahmen. Auch die Hervorhebung der Christusverehrung im<br />

Kreuzreliquiar (vgI. §§ 3,6 und 30: nach 1246), auf dem Abt Jakob und der Prior<br />

Isenbard im Gesamt der <strong>St</strong>. Mattheiser Heiligen und <strong>St</strong>ifter an unterster <strong>St</strong>elle<br />

um die Maiestas Domini dargestellt sind, das Privileg Papst Honorius' Ill. zum<br />

Gebrauch des Te deum und des Gloria an Festen mit neun Lektionen in der<br />

Fastenzeit (MrhUB 3 S. 205 Nr. 247, 2. V 1225), die neuen Fenster des Kapitelsaales<br />

und des Refektoriums mit einem G edicht auf <strong>St</strong>. Benedikt (1222, inc.<br />

Traditur invito regimen Sancto Benedicto) und der Bau der Marienkapelle sind unter<br />

die Reformmaßnahmen einzuordnen (S Hs. 28 BI. 51 v; Pulch S. 29 - 31; Cerdo<br />

22 r - 22", T Hs. 1653/ 366 BI. 3 r - 3\').<br />

Das Verhältnis Abt Jakobs zu Erzbischof Theoderich scheint zunächst ohne<br />

Spannung gewesen zu sein, trübte sich jedoch durch die Parteinahme des Erzbischofs<br />

für die kaiserliche Partei gegen den Papst (vgI. § 15,2). Theoderichs Nachfolger<br />

Arnold hing der päpstlichen Partei an. Damit waren alle Differenzen entfallen<br />

.<br />

Nicht zu klären ist eine Klage gegen Abt Jakob, die Grafen von Virneburg<br />

und andere wegen Wuchers, die die hochverschuldete Abtei Laach an Papst<br />

Gregor IX. richtete, so daß dieser in den Jahren 1235 - 36 zweimal wegen der<br />

Geschäftspraktiken dieser Geldgeber untersuchen ließ (K Best. 128 Nr. 11 79 BI.<br />

2"; MrhUB 3 S. 409 Nr. 528; S. 440 Nr. 572). Wahrscheinlich liegt auch hier der<br />

Grund zu der Bemerkung des Thomas Cantipratensis (Miraculorum I S.48),<br />

Abt Jakob habe sich trotz seiner Liebe zum monastischen Leben schließlich von<br />

seinen eigenen Offizialen zum Gefallen am äußeren Leben drängen lassen und<br />

mit beiden Händen nach den irdischen Angelegenheiten gegriffen, liebe aber<br />

J) P RESSUTI, Reg. H onorü IH. 1 S. 200 Nr. 1201; nicht Weilerbettnach wie MrhR 2<br />

S. 375 Nr. 1366.

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