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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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594 7. Personallisten<br />

S. 47 f.). Am 25. Mai 1183 weilte er mit dem Abt Giselbert von Himmerod<br />

am <strong>St</strong>erbelager des Erzbischofs und war Zeuge in dessen Testament (MrhR<br />

2 Nr. 493).<br />

<strong>Die</strong>se Vertrautheit mit Erzbischof Arnold dürfte mitbegründet sein durch<br />

beider inniges Verhältnis zu Hildegard von Bingen, deren Verwandter der Erzbischof<br />

gewesen ist l ) . <strong>Die</strong> Beziehungen Hildegards zur Abtei bestanden schon<br />

unter Abt Bertulf 11. (s. oben). Ein Anlaß zu weiterer Vertiefung der Beziehungen<br />

war die Wahl Abt Ludwigs zum Abt von Echternach (1173); er fragte Hildegard<br />

um Rat, ob er annehmen solle, und erhielt eine bejahende Antwort 2 ).<br />

<strong>Die</strong>ser Briefwechsel und ein Nachtrag (im sogenannten Riesenkodex) Hildegards<br />

zur dritten Visions schrift D e operatione Dei (oder Liber divinorum operum )<br />

zeigen zudem, daß Abt Ludwig nach dem Tode von Hildegards Sekretär Volmar<br />

(1173) persönlich und durch Mönche aus <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> der Heiligen zu Hilfe<br />

kam, um ihre Schriften weiterzuführen und zu vollenden (Herwegen S. 308-<br />

315; Hildegard, Briefwechsel S. 164 f.). Er und Godfried, sein ehemaliger Kaplan<br />

und Nachfolger in der Abtswürde von Echternach und <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong>, veranlaßten<br />

auch den gewandten Echternacher Mönch Theoderich zur Vollendung einer<br />

Vita der Heiligen, deren erstes Buch schon von dem Mönch Godfried von<br />

Disibodenberg geschrieben war (vgl. Schrader-Führkötter S. 11 f.). Im Nekr. E<br />

(ed. <strong>St</strong>effen S. 79) ließ er Hildegards Todestag in außergewöhnlicher Weise vermerken<br />

und stiftete ihr auch weiter ein Anniversar (Hildegard, Briefwechsel<br />

S. 166). Das Zwischenspiel der Regierung des Reichsklosters an der Sauer währte<br />

nur von 1173 bis 1181 . <strong>Die</strong> doppelte Bürde war zu schwer; er resignierte auf<br />

die Abtei Echternach und übergab sie in die Hände seines Kaplans G odfried<br />

(MGH SS 23 S.34; Wampach, Geschichte 1 S. 84 f., 274 f.). Zu einer für das<br />

Kloster nutzbringenden Güterverwaltung gehört die Urkunde, in der Ludwig<br />

im Jahre 1168 salisches Land zwei hörigen Bauern zur Anlegung von Wingerten<br />

in Erbpacht gibt (MrhUB 1 S. 708 Nr. 652), während andere Urkunden (ebd. 2<br />

S. 135 f. N r. 99 f.) Rech ts belange unter Minis terialen und anderen Familiaren des<br />

Klosters betreffen. Aus dem Falsum zum Jahre 1177 geht immerhin die Sorge<br />

um Rechtswahrung im Bezirk der Propstei Benrath hervor. Auch hatte Ludwig<br />

wie seine Vorgänger noch an den finanziellen Folgen des großen Kirchbaus zu<br />

tragen; der Verkauf der Salzpfannen in Vic gehört wohl in diesen Zusammenhang<br />

(vgl. Krüger, Salinenbesitz S. 96; ders., Kritik). Bemerkenswert ist die Zeugenschaft<br />

des Abtes und seines Mitbruders, des Abtes Godfried von Echternach,<br />

bei einem Verkauf der Ministerialen- und Schöffenfamilie des Ludwig, qui<br />

etiam dicitur advocatus, an das Zisterzienserinnenkloster <strong>St</strong>. Thomas an der Kyll<br />

1) Vgl. SCHRADER-FüHRKÖTfER S.125, 176f.; CCCM 9 1 A S. 471-478 Nr.214-<br />

217; Hildegard, Briefwechsel S. 162 - 166.<br />

2) SCHRADER-FüHRKÖTfER S. 143 -146; CCCM 91 A S. 474 Nr. 215 R.

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