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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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592 7. Personalljsten<br />

men, daß Bertulf von etwa 1157 an erkrankt war und nicht mehr in der Umgebung<br />

des Erzbischofs erscheinen konnte - dies ungeachtet der Abwesenheit<br />

Hillins in Italien im Jahre 1161 -; denn in den Urkunden von 1160 an, auch<br />

auf der Generalsynode in Trier 1162, fehlt der Abt von <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> (MrhR 2<br />

S. 50 Nr. 169,200,204; vgl. unten Abt Gerwich).<br />

Das Jahr seines Regierungsendes dürfte auch sein Todesjahr sein, doch hat<br />

er wohl vorher resigniert, oder - was wahrscheinlicher ist - sein Nachfolger<br />

Gerwich fungierte als Koadjutor. Sein Todestag ist der 27. Oktober (Nekr. Eu<br />

und Bo; Nekr. Mx b und E: 28. Oktober).<br />

Siegel: Von ihm, oder aber von Abt Bertulf 1. (1023-1048), könnte das nicht<br />

überlieferte Siegel eines <strong>St</strong>. Mattheiser Abtes dieses Namens rühren, das 1513<br />

bei der Öffnung des Hauptaltars auf dem Verschluß eines viereckigen <strong>St</strong>eins<br />

vorgefunden wurde (K Best. 210 Nr. 753).<br />

Gerwich<br />

1162-t 1168 VIII 23<br />

Nach Juni 1159 treffen wir erst wieder im Jahre 1162 einen Abt von <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong><br />

in einer Urkunde Erzbischof Hillins (MrhUB 1 S.693 Nr. 634), Abt<br />

Gerwich. Was in der Zwischenzeit geschehen ist, läßt sich mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

aus vier Briefen der hl. Hildegard von Bingen entnehmen, die an<br />

einen nicht genannten Abt 1) über einen Mönch Gerwin aus <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong>, der<br />

ein Abtsamt übernehmen soll, schreibt: "Gott umfängt diese Wahl nicht mit<br />

Seiner Liebe ... Es ist deshalb viel besser für den Mönch, die Wahl, wenn er<br />

kann, auszuschlagen als sie anzunehmen". Gleichzeitig schreibt Hildegard an<br />

Gerwin "<strong>Die</strong> Wahl entspricht nicht dem dir gewordenen Auftrag. Dennoch sehe<br />

ich nicht, daß Gottes Zorn auf diesem Vorgang liegt, durch den du kraft<br />

menschlicher Berufung in Anspruch genommen bist. Für dich aber wird Züchtigung<br />

darin liegen, daß du deinen Willen mitunter nicht so erfüllen kannst, wie<br />

du es gerne möchtest". Gerwin aber nahm die Wahl an und scheint tatsächlich<br />

Schwierigkeiten mit dem Konvent bekommen zu haben, woraufhin Hildegard<br />

zugleich tadelnd und tröstend schreibt: "<strong>Die</strong> Gänge des Klosters, in dem du<br />

wohnst und den <strong>St</strong>ab der Zucht führst, sind finster durch unbeständigen und<br />

unruhigen Wandel. ... Tobe auch nicht in ausbrechendem Zorn über die Schafe<br />

deiner Herde. Salbe sie vielmehr und weise sie zurecht, so gut du kannst, und<br />

du wirst ewig leben. Später, wenn Gott es will, wird das Bild der ersten Morgenröte<br />

wieder aufleuchten". Da sonst kein Abt Gerwin zu finden ist, außer in<br />

1) SCHRADER-FüHRKÖTfER S.91, 96, 166 Anm.55; CCCM 91 A S.468-471<br />

Nr. 210-213; HILDEGARD, Briefwechsel S. 156 f.

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