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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 26. Kirchen und Zehnte 575<br />

jenige des hI. Paulus zugefügt wurde, weist darauf hin; seit dem 17. Jahrhundert<br />

wird <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> als Nebenpatron genannt. Neben dem Hauptaltar des hI. Petrus<br />

werden aufgeführt: ein Liebfrauenaltar, ein Kreuzaltar, ein Jakobusaltar, der<br />

1491 zugleich ein <strong>Matthias</strong>altar wurde (TA Ta 43/ 3; vgI. Hau, Heilige S.79-<br />

81), und ein Altar der 10000 Martyrer (TMBi Hs Ill/ l BI. 11 '). Vielleicht war<br />

der Kreuzaltar mit dem Jakobus- und <strong>Matthias</strong>altar identisch C'ß Abt. 115<br />

Nr. 238 und 245, in denen Johannes Fleckenbühl an beiden Altären Vikar ist);<br />

der Vikar des Liebfrauenaltars war gleichzeitig Kaplan in Wenigenvillmar, und<br />

seine Nominierung war von Abt Lambert 1539 dem Bürgermeister und den<br />

Schöffen von Villmar übertragen worden (ebd. Nr. 272 f.; zu den Altären vgI.<br />

Kuhnigk S. 26, 35). D er spätmittelalterliche Brauch, Pfründen von Nebenaltären<br />

Weltklerikern zu übergeben, hat sich also in Villmar länger als in <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong><br />

selbst gehalten, wo deren Altardienst schon zur Rodezeit als <strong>St</strong>örung des mo nastischen<br />

Offiziums empfunden wurde.<br />

1746 wurde die alte Kirche abgebrochen, in der noch am 9. August 1652 ein<br />

neuer H ochaltar konsekriert worden war (Kuhnigk S. 35). Schon am 30. August<br />

1730 war zwischen der Abtei und den Gemeinden Villmar und Arfurt ein Vertrag<br />

vorausgegangen, durch den nach vielen Mißhelligkeiten geregelt wurde, was<br />

Zehnt, Bau, Unterhalt, Nutzung der Kirche und Gottesdienst betraf, darunter<br />

im besonderen auch die Fronden beim Kirchbau und die Materiallieferungen<br />

(TBA Abt. 95 Nr. 273a BI. 382 r - 385 r ; W Abt. 115 Nr. 395; s. deutsche Übersetzung<br />

und Kommentar: Hau, Villmar S. 179 -186). Der Architekt des Neubaus<br />

war Thomas Neurohr aus Boppard, der Vater von P. Gregor Neurohr, dessen<br />

Familie auch sonst von der Abtei zu Bauten herangezogen wurde.<br />

<strong>Die</strong> Grundsteininschrift von 1746 (Kirche Villmar) hält die Namen der anwesenden<br />

Mönche fest: positus a RR. pp <strong>St</strong>ephano Ritter Subseniore, Gregorio Mittelbach<br />

pro tem. Cellerario, Placido Caesar Vz·c. Pastor loci, Andrea Sierijer (Sierger) V in Arfurth.<br />

<strong>Die</strong> Kirchweihe am 13. Oktober 1749 war wohl nur eine Benediktion, da<br />

keine Altarkonsekration stattfand. Der Bischof war nämlich der Feier ferngeblieben,<br />

da man sich kurioserweise nicht hatte über die Bewirtungskosten des Gefolges<br />

einigen können und eine Einladung unterblieben war. <strong>Die</strong>ser Zustand fand<br />

erst am 8. September 1957 nach Fertigstellung des Westanbaues mit der Altarweihe<br />

durch Bischof Wilhelm Kempf ein Ende. - <strong>Die</strong> Kosten des Kirchbaus<br />

von 1746 waren wie üblich verteilt: <strong>Die</strong> Abtei als Zehntherr baute das Schiff<br />

und als Pfarrer das Chor, die Gemeinde den Turm und Nebenbauten (Friedhofsanlagen<br />

usw.). Auf der Burg Villmar ist 1287 eine <strong>St</strong>. Katharinen-Kapelle<br />

bezeugt, deren Patronat 1352 im Besitz der Isenburg-Grenzau ist (Kleinfeldt-<br />

Weirich S. 183).<br />

Mönche als Pfarrvikare vgI. § 29,24 g - j.<br />

Waldwisse (Wihsse, Wis; Frankreich, Dep. Moselle, Arr. Boulay). Filiale von<br />

Mondorf, s. dort. Seit 1438 eigener residierender Vikar (pauly, SiedlPfarrorg 6

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