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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 26. Kjrchen und Zehnte 569<br />

überlassen. Im Beginn des 17. Jahrhunderts übernahmen dann Mönche des Klosters<br />

die Seelsorge. <strong>Die</strong> Pfarrerliste zeigt allerdings einen häufigen Wechsel in<br />

diesem Amt. Auch jetzt konnte es vorkommen, daß ein Weltpriester wie der<br />

Präbendar Johannes <strong>St</strong>einsel (1659) beim Pfarrdienst aushalf.<br />

Wann die Pfarrkirche, zwischen <strong>St</strong>raße und Mosel gelegen, erbaut wurde, ist<br />

nicht bekannt (vgI. KD S. 456 f.). Ursprünglich wurde die D edicatio am Fest des<br />

heiligen Medard (8. Juni) gefeiert, aber am 8. Mai 1592 auf den Sonntag vor<br />

Pfingsten übertragen (S Hs 28 BI. 10). Am 9. D ezember 1735 griff ein D orfbrand<br />

auf den Turm der Kirche über und zerstörte die Glocken (fBA Abt. 95<br />

Nr. 260 BI. 62,,), am 3. Juni 1736 weihte Abt Modestus Manheim zwei neue; für<br />

diese Baukosten kam entsprechend dem Inkorporationsrecht die Gemeinde auf<br />

(KPr BI. 198 v , 200'). Um die Kirche lag der Friedhof. Nahe dabei stand der<br />

Pfarrhof (Wedenhrff, domus plebani, S Hs 28 BI. 23,), der 1464 den Augustinerinnen<br />

übergeben wurde (s. § 16,8 f) . Nach deren Übersiedlung in die <strong>St</strong>adt (zwischen<br />

1581 - 99) wurde dieser von der Abtei an den Domscholaster Lothar von Metternich<br />

verkauft (Gesta Trevir. 3 S. 48 f.), von diesem den Karmelitern überlassen<br />

und schließlich mit Zustimmung von deren Provinzial für 2000 Reichstaler<br />

trierischer Währung am 20. April 1697 wieder von Abt Cyrill Kersch dem Kloster<br />

zurückerworben (KPr BI. 133'); 1770 wurde das alte Haus im Madertgarten<br />

zum größten Teil abgebrochen und ein Würzgarten angelegt (ebd. BI. 212"). Am<br />

18. April 1688 ist ein Petrus Billing pro tempore Magister ad S. Medardum erwähnt,<br />

und 1709 ist von einem Schulhaus die Rede (fMBi Hs Ill/ 2 BI. 62'", 136'). Auf<br />

Mängel zu einem geordneten und pünktlichen Unterricht wird allerdings in den<br />

Visitationsprotokollen des 18. Jahrhunderts öfter hingewiesen. D er Lehrer<br />

scheint meist auch Küster gewesen zu sein. <strong>Die</strong> Pfarrkirche wurde um 1769<br />

erneuert (fBA Abt. 40 Nr. 70 S. 142-144). Nach dem Einrücken der Revolutionstruppen<br />

im Jahre 1794 wurde der Gottesdienst in die Abteikirche <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong><br />

verlegt (fA Kasten G II 2, Häuser) und nach der Bildung der neuen<br />

Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> wurde die <strong>St</strong>. Medardkirche abgerissen; eine später errichtete<br />

Kapelle erinnert an den alten <strong>St</strong>andort. Bischof Charles Mannay (1802 -1816)<br />

erklärte im Mai 1803 die bisherige Abteikirche zur Sukkursalkirche und gliederte<br />

dem neuen Pfarrsprengel die Orte <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>-Dorf, <strong>St</strong>. Medard, Löwenbrücken<br />

und Teile von Feyen und HI. Kreuz zu (Lager- Müller S. 177).<br />

<strong>Die</strong> unmittelbare Nähe der Pfarrei <strong>St</strong>. Medard zur Abtei führte zu einer sehr<br />

engen Bindung. Das ist schon durch die Seelsorge durch Präbendare des Klosters<br />

und vom beginnenden 17. Jahrhundert an durch Mönche angedeutet. Man<br />

könnte fast an eine Zugehörigkeit der Gesamtpfarrei zur jamilia des Klosters<br />

denken, wenn man liest, daß <strong>St</strong>. Medard die Pfarrkirche der Hausjami/ia der<br />

Abtei war, so wenigstens um die Wende zum 18. Jahrhundert (f Hs 2092/ 683<br />

BI. 134 v , 140 v ; anders NeUer; s. § 14,6e: jamilia der Abtei), oder daß die Sendschöffen<br />

der Pfarrei (scabini !)'nodales) bei der Beerdigung von Abt Cyrill Kersch

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