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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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566 6. Der Besitz<br />

Best. 186 Nr. 303). <strong>Die</strong> späte Nachricht des P. <strong>Matthias</strong> Cerdo, Abt Jakob habe<br />

bei Überlassung jenes personatus an das Domkapitel auch einen halben Zehnten<br />

in jenem Bereich dem D omkapitel gegeben, ist glaubhaft (Cerdo BI. 22 v ; s. § 28:<br />

Abt Jakob, 1212). Es gab dort den "Bohnenzehnt", der der Abtei noch am<br />

28. Juni 1715 in Gemeinsamkeit mit dem Domkapitel bestätigt wurde (fBA<br />

Abt. 95 Nr. 260 BI. 46). Er wurde von Ländereien in und bei den <strong>St</strong>adtgräben<br />

zwischen der Porta minor oder dem Mußpflrryl und der steinernen Moselbrücke<br />

erhoben und fällt somit weitgehend in das Pfarrgebiet von <strong>St</strong>. Gervasius. Ihn<br />

sachlich zu bestimmen, ist schwierig. Er hat kaum nur in einer Abgabe von<br />

Bohnen, sondern von Gerste und allen möglichen Feld- und Gartenfrüchten<br />

bestanden. Schon 1665 war dieser Zehnt erneut bestätigt worden (KPr BI. 117).<br />

Es hat darüber stets <strong>St</strong>reit und Mißhelligkeit zwischen dem Domkapitel und der<br />

Abtei gegeben. Erst im 18. Jahrhundert kam es zu einer Klärung der gegenseitigen<br />

Rechte, und dazu wurde im Auftrag beider Parteien 1757 eine Landvermessung<br />

mit einem großartigen Kartenwerk durch den Metzer Geometer Jean Antoine<br />

durchgeführt. In den Erklärungen zu den Teilkarten sind die Zehntrechte<br />

der jeweiligen Zehntherren nach Ländereien und Zehntanteilen jeweils genau<br />

angegeben (f Hs 2353/ 2294; vgl. Neller S. 26 f.). Es gibt noch manches andere,<br />

das auf den Zusammenhang von <strong>St</strong>. Gervasius mit <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> auch in späterer<br />

Zeit hinweist, so die Verpflichtung des Pfarrers Vitus Burgh 1656 zu einem<br />

Anniversar in der Kartause <strong>St</strong>. Alban auf ehemals <strong>St</strong>. Mattheiser Boden ratione<br />

amae vini (Schüller, Pfarrvisitationen H. 14 S. 72 f.) und all die Akten zum Bohnenzehnten<br />

aus dem 17. Jahrhundert, die im Archivregister aufgeführt sind (f<br />

Hs 2172/ 1803 BI. 19 r - 20). All dem gegenüber erscheint es merkwürdig, daß<br />

die Abtei <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> in den Visitationen vom 20. Juli 1569 (Hüllen S. 53) und<br />

vom 12. Juni 1609 (fBA Abt. 40 Nr.4 S. 402 f.; Schüller, Pfarrvisitationen<br />

S. 72 f.) in keiner Weise erwähnt wird, wohl aber vom Domdekan als dem Collator<br />

die Rede ist. Man muß deshalb Ferclinand Pauly zustimmen, wenn er sagt,<br />

daß "die Rechte (des Domdechanten) über die Vereinbarungen von 1219 (bzw.<br />

1220) hinausgewachsen waren" (SiedlPfarrorg 6 S. 238). - <strong>Die</strong> Pfarrei <strong>St</strong>. Gervasius<br />

hat für die Abtei bei weitem nicht die Bedeutung gehabt wie <strong>St</strong>. Medard.<br />

Indessen blieb sie nach der Säkularisation mit ihrem Titel bestehen. <strong>Die</strong> Kirche<br />

wurde zwar 1803 abgerissen (KD S. 412 f.), aber Titel und Gemeinde wurden<br />

auf die ehemalige <strong>St</strong>. Germankirche in der Neustraße übertragen.<br />

Trier/ <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>, (Siedlung. <strong>St</strong>adt Trier). Filiale von Trier/ <strong>St</strong>. Medard.<br />

Trier/ <strong>St</strong>. Medard (<strong>St</strong>adt Trier) Burdekanat. Filialen: Dorf <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>, Häuser<br />

bei der Kirche <strong>St</strong>. Medard, Teile von Feyen und Heiligkreuz, Roscheiderhof,<br />

Oberbrubach (Fabricius, Erläuterungen 5,2 S. 14 f.; Pauly, SiedlPfarrorg 6<br />

S. 258 - 262). Es ist opinio commurus der Forschung, daß sich in weiterer Nachbarschaft<br />

von <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> am Moselufer eine Hofsiedlung mit eigenem Grä-

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