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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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564 6. Der Besitz<br />

Trier/ <strong>St</strong>. Alban . Pfarrei <strong>St</strong>. Gervasius, Burdekanat. <strong>Die</strong> Kirche <strong>St</strong>. Alban ist<br />

zuerst 1101 erwähnt, dann nochmals 1248 (MrhUB 1 S.461 Nr.404; 3 S.701<br />

Nr. 934) und schließlich mittelbar in dem Namen des Lehnsmannes von <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong><br />

Marquandum de s. Albano (ebd. 2 S. 135 Nr. 90). Sie lag nicht weit von<br />

Heiligkreuz in der Nähe des Olewiger Baches zwischen der nördlichen Grenze<br />

der <strong>St</strong>. Mattheiser Grundherrschaft und der südlichen <strong>St</strong>adtmauer, also auf dem<br />

Gebiet der <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> gehörigen Pfarrei <strong>St</strong>. Gervasius. Über regelmäßigen<br />

Gottesdienst oder Seelsorge in dieser Kirche gibt es keinerlei Nachricht. Sie<br />

gehörte mit einem anliegenden Hof und Ländereien der Abtei. Weder die Herkunft<br />

des Besitztitels ist bekannt noch überhaupt eine Funktion dieser Kirche.<br />

Doch dürfte ein Zusammenhang mit dem Pfarrgebiet und den Pfarrechten von<br />

<strong>St</strong>. Gervasius (KD S. 396) bestehen. Eugen Ewig (Trier S. 162 -164) führt das<br />

Patrozinium auf Mainzer Einfluß zurück und scheint es mit dem "Ausbau des<br />

Pfarrnetzes in der Karolingerzeit" in Verbindung zu bringen. Am 31 . Oktober<br />

1330 erwarb Erzbischof Balduin von der Abtei <strong>St</strong>. Mattruas die Kapelle mit den<br />

zugehörigen Rechten und dem Bering für 50 Pfennig kleiner Turnosen und<br />

einer Rente von 5 Pfennig gleicher Währung aus allen Judenhäusern in der<br />

Judengasse in Trier und begann, dort die Kartause <strong>St</strong>. Alban zu gründen (K<br />

Best. 1 A Nr. 4701; 11578).1) Als einzigen liturgischen <strong>Die</strong>nst in <strong>St</strong>. Alban ist<br />

uns die <strong>St</strong>atio des Domkapitels am 21. Juni überliefert, zu dem die Abtei <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong><br />

einen Umtrunk mit Kuchen und Früchten zu geben hatte. Beim Verkauf<br />

von <strong>St</strong>. Alban an Balduin wurde die Abtei von dieser Beköstigung entbunden<br />

(K Best. 1 D Nr. 359). F.-J. Heyen spricht die Vermutung aus, daß diese <strong>St</strong>atio<br />

als ein Zeugnis "über den hohen Rang der Kirchen von Heiligkreuz und <strong>St</strong>. Alban<br />

auf eine ältere kirchenrechtliche Organisation des südlichen Weichbildes<br />

von Trier zurückgehen" könne (GS NF 6 S. 418, 422 f.).<br />

Trier/ <strong>St</strong>. Gervasius (und Prothasius), <strong>St</strong>adtkern, in den Kaiserthermen. Burdekanat<br />

(Fabricius, Erläuterungen 5,2 S. 11; Pauly, SiedlPfarrorg 6 S. 235 - 238).<br />

<strong>Die</strong> ehemalige Pfarrkirche <strong>St</strong>. Gervasius lag innerhalb der römischen und der<br />

mittelalterlichen <strong>St</strong>adtmauern von Trier. Ihr Patrozinium der römischen Märtyrerheiligen<br />

Gervasius und Protasius aus Mailand und ihre Lage auf den alten,<br />

zum Palastgelände zählenden Kaiserthermen läßt darauf schließen, daß sie im<br />

Gegensatz zu den Vorstadtkirchen mit den merowingischen Bischofspatrozinien<br />

schon erheblich früher im 5. Jahrhundert begründet worden ist. <strong>Die</strong>s ergibt sich<br />

auch aus der Umgrenzung ihres Sprengels, der sich südlich jenseits der mittelalterlichen<br />

Mauern, aber noch innerhalb der ehemaligen römischen erstreckte und<br />

1 ) Vgl. J. SIMMERT, Zur Frühgeschichte der Kartause <strong>St</strong>. Alban bei Trier 1330/ 31-<br />

54 ObGKunstMittelrh 15/ 16. 1963/ 64 S. 5-38); M. MINNINGER, <strong>Die</strong> fränkisch e Kirche<br />

<strong>St</strong>. Alban am Fuß des Heiligkreuzer Berges. o. J. S. 29 - 35.

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