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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 26. Kirchen und Zehnte 563<br />

Sinz (Leikr. Merzig-Wadern). Landkapitel Perl. Patrozinium: <strong>St</strong>. Dionysius.<br />

Keine Filialen (Fabricius, Erläuterungen 5,2 S. 114 f.; Pauly, SiedlPfarrorg 6<br />

S. 143 -145). <strong>Die</strong> Kirche von Sinz war wohl ursprünglich Filiale von Nennig,<br />

doch gewiß schon vor dem 13. Jahrhundert selbständige Pfarrei. Patronatsherr<br />

war der Abt von <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong>-<strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>, doch wurde 1253 dieses Recht von<br />

dem Ritter Johann von Berg als Vogt des Hofes in Anspruch genommen, der<br />

seinen Sohn Ägidius als Pfarrer präsentieren wollte. Der Anspruch wurde von<br />

dem Archidiakon von Tholey zurückgewiesen, da das Patronat nicht zum Vogteilehen<br />

gehöre, und so konnte die Abtei als Kollator ihren Kandidaten, den<br />

Kanonikus Macharius aus <strong>St</strong>. Paulin, einbringen (MrhUB 3 S. 898 Nr. 1222; vgl.<br />

Pauly a. a. O. S. 144 f.). <strong>Die</strong> Pfarrer waren stets Weltgeistliche. 1529 - 32: Ein<br />

Drittel des Zehnts ging an <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>, der Pfarrer erhielt daraus ein Viertel<br />

zusätzlich zu seinem Drittel, vom Hofmann auch noch 1 Ml. Weizen und 1 MI.<br />

Hafer für eine Wochenmesse (K Best. 210 Nr. 2220 S. 384-391). Ein weiteres<br />

Drittel war im 17. Jahrhundert in den Händen der Maria Sydonia von <strong>Die</strong>ßdorff,<br />

von der es über deren Schwester und Nachfolgerin Maria Katharina Braun von<br />

Schmittburg an Katharina Baranzi, die Schwägerin des P. Nikolaus Baranzi, vererbt<br />

wurde. <strong>Die</strong>se schenkte es am 8. Juni 1666 der Abtei. (Luxembourg, <strong>St</strong>A A<br />

XLIV Urk. Dittlingen, 1666; KPr BI. 117 r ; über die Zehnten um 1759 im einzelnen:<br />

K Best. 210 Nr. 2203 S. 250 - 254.) <strong>Die</strong> Baupflicht für das Schiff lag 1743<br />

bei der Abtei, für das Chor beim Pfarrer, für den Turm und die Sakristei bei<br />

der Gemeinde.<br />

Söst (Sozede, Soet, Gde. Wincheringen, Ldkr. Trier-Saarburg). Landkapitel Perl,<br />

Pfarrei Wincheringen (Fabricius, Erläuterungen 5,2 S. 117; Pauly, SiedlPfarrorg<br />

6 S. 130 - 132). Erzbischof Johannes entschied 1201, daß bestimmte Zehnten,<br />

die die Abtei fongo prescriptionis tempore besaß, aber von zwei Rittern entfremdet<br />

worden waren, zurückgegeben werden mußten (MrhUB 2 S. 229 Nr. 191). 1275<br />

verzichtete Jutta von Söst auf ihren Zehntanteil (K Best. 210 Nr. 2202 S. 121).<br />

<strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> war in Söst Zehntherr an dritter <strong>St</strong>elle.<br />

Thailen (Leikr. Merzig-Wadern). Ursprünglich Pfarrkirche, dann Filiale von<br />

Weis kirchen, s. dort. Durch den späteren Erwerb eines Lehens der Herren von<br />

Schaumburg kamen weitere Fruchtzehnten hinzu (K Best. 210 Nr. 2203 S. 153).<br />

Trei s furt (Treiswert, Gde. Villmar, Ldkr. Limburg-Weilburg). Filiale von Villmar,<br />

s. dort. Ersterwähnung mit Zehnt 1154. Ein Vogthof, der aber der Pfarrkirche<br />

in Villmar zehntete. Der Zehnt wurde jedoch 1613 vom Erzbischof verpachtet,<br />

wogegen die Abtei nach der Wiedererlangung der Pfarrei zunächst ihr Recht<br />

geltend machte, aber schließlich 1719/ 20 nebst anderen Regelungen den Verzicht<br />

auf den Zehnt aussprach und dafür die Erlaubnis zu Geländekäufen im<br />

E rzstift bekam (W Abt. 115 Nr. 383 und 385). - Zu der Fälschung in den<br />

Urkunden von 1154, die auch Treiswert betrifft, vgl. Gladbach.

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