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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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34 I, Quellen, Literatur, Denkmäler<br />

eInes Reliquienschreins. <strong>Die</strong>s letzte hat keinen Zusammenhang mit der oben<br />

erwähnten Anregung aus dem 12, Jahrhundert zur Errichtung eines<br />

Agriciusaltars, sondern ist Ausdruck der damals allgemeinen Überzeugung, daß<br />

der hl. Agricius die wichtigsten Trierer Reliquien (<strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>, Hl. Rock, Abendmahlsmesser)<br />

nach Trier überbracht habe. <strong>Die</strong> Dedicatio der Kapelle wurde<br />

anscheinend sofort vom 22. Januar auf den 3, Mai, in diem lnventionis 5, Crucis,<br />

verlegt. <strong>Die</strong> Messe an den Kreuzfesten wurde im 17. Jahrhundert und wohl<br />

vorher schon nicht in der Kapelle, sondern am <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>altar gefeiert (fMBi<br />

Hs. 1/ 41 Bi. 17 v , 19), offenbar weil die Feste eine besondere Bedeutung für<br />

den Konvent und die Öffentlichkeit hatten und der Zugang zur Kreuzkapelle<br />

sehr umständlich war.<br />

<strong>Die</strong> alte Einrichtung ist heute noch zu erkennen: in der östlichen Fensternische<br />

der Altar, der im <strong>St</strong>ipes einen Reliquienschrank enthält; weitere solche<br />

Wandschränke an der Ostseite und in der östlich gelegenen, abgetrennten Kammer;<br />

nach Norden eine vermauerte Tür, die zur ehemaligen offenen Kanzel am<br />

Friedhof führt und für die Reliquienzeigungen gebaut war; nach Westen ein<br />

großes Fenster ins nördliche Seitenschiff, von wo aus das Kreuzreliquiar oder<br />

andere Reliquiare ausgestellt werden konnten. Der Boden der Kapelle ist neu<br />

gelegt, aber mit Fliesen, die vom alten Hochchor stammen und zur spätrnittelalterlichen<br />

Einrichtung der Kirche gehörten.<br />

Im Zusammenhang mit dem Brand vom 8./ 9. September 1783 wird von<br />

einer Küsterwohnung (custon'a) an der Nordseite der Kirche nahe bei dem Gang<br />

zur Maternuskirche berichtet (KPr Bl. 224). Doch gibt es keine weiteren literarischen<br />

oder architektonischen Hinweise; es kann sich nur um einen unbedeutenden<br />

Anbau oder Einbau (im Westturm zum Pultdach des südlichen Seitenschiffs<br />

hin?) gehandelt haben.<br />

Sakristeibau südlich vom Südostturm<br />

Fast symmetrisch zur nördlichen Sakristei liegt ein in seiner Baugeschichte<br />

schwierig zu beschreibender und zu deutender zweistöckiger Bau in dem Winkel<br />

zwischen dem südlichen Querhaus und dem Südostturm. Er ist zwischen dem<br />

- Nordflügel des Kreuzgangs und der Kirche gelagert und bildet eine Verbindung<br />

vom Ostflügel des Quadrums zu den Südostteilen der Kirche, näherhin vom<br />

ehemaligen Kapitelsaal im Erdgeschoß (heute Sakristei) und vom Dormitorium<br />

im Obergeschoß. Der Bau hat eine Durchgangs- und Sakristeifunktion gehabt,<br />

und man kann dort auch einen Raum für die mittelalterliche Bibliothek annehmen.<br />

<strong>Die</strong> Bauteile gehören der Zeit um 1100, um etwa 1200 und weiterhin bis<br />

etwa 1250 an; Mauerteile des Erdgeschosses am östlichen Ende des Baus zeigen<br />

romanische Fenster mit Säulenstellung und eine romanische Tür; sie sind offenbar<br />

noch als Reste des Vorgängerbaus in das frühgotische Quadrum einbezogen

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