08.10.2013 Aufrufe

Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

§ 24. Übersicht 481<br />

führt wurde, ist, sicherlich im Zusammenhang von Reformmaßnahmen (s. § 8),<br />

eine starke Tätigkeit zur Sicherung und Konzentrierung der Güter und Rechte<br />

festzustellen. Es scheint, daß in diesen Jahrzehnten auch in Trier, Koblenz und<br />

Merzig <strong>St</strong>adthöfe als <strong>St</strong>ützpunkte für die Sicherstellung persönlicher und wirtschaftlicher<br />

Bedürfnisse weiter ausgebaut oder neu angelegt wurden. Päpstliche<br />

und bischöfliche Urkunden um die Wende zum 13. Jahrhundert zeigen, daß<br />

die grundherrlichen Pfarreien weitmöglichst durch eine rechtlich nachweisbare<br />

Inkorporation gesichert wurden.<br />

Den Vermögensstand des Klosters läßt einerseits die Taxa generalis im<br />

14. Jahrhundert erkennen, in der <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> mit 56 lib. im Burdekanat Trier<br />

nach <strong>St</strong>. Maximin an zweiter <strong>St</strong>elle rangiert (Fabricius, Taxa S. 5), andererseits<br />

scheint der <strong>St</strong>atus temporalzs doch im Laufe des Jahrhunderts zugleich mit dem<br />

geistlichen Leben abgesunken zu sein, denn 1360 begrenzte Erzbischof Boemund<br />

11. die Konventualenzahl auf 31 Mönche. Vermutlich brach die geordnete<br />

Verwaltung mit zunehmendem Eigenbesitz der Mönche und einer aufwendigen<br />

Lebensweise mehr und mehr zusammen, außerdem stieg die Schuldenlast<br />

(Goerz, RegEb S. 96; T Hs 1657/ 362 S. 21; vgI. Becker XIII S. 28 f.).<br />

c. <strong>Die</strong> spätmittelalterliche Entwicklung und die Neuaufnahme des<br />

Besitzstandes im frühen 16. Jahrhundert<br />

Der ReformabtJohannes II. Rode stand 1421 vor der Aufgabe, die Temporalia<br />

zu sanieren, wobei ihm seine begüterte Familie haIE; es mußten auch die vernachlässigten<br />

Bauten des Klosters und der Höfe erneuert werden. Das Peculium (proprium),<br />

der Individualbesitz, dieser stets bedrohliche Zersetzungskeim klösterlichen<br />

Lebens, hatte sich seit langem eingeschlichen und mußte radikal ausgemerzt<br />

werden. Das begann in den 20er Jahren (S Hs 28 BI. 9). Doch war auch<br />

eine gründliche, schriftliche Neuaufnahme des gesamten Besitzes notwendig, die<br />

erst 100 Jahre später durch den Cellerar Marsilius Zevenar (s. S. 273 und § 30)<br />

ihren Abschluß fand, also lange nach dem Beitritt der Abtei zur Bursfelder<br />

Kongregation. Auf ihn beziehen sich noch die Cellerare des 18. Jahrhunderts<br />

(z. B. K Best. 210 Nr. 2203 S. 212). Wie unterschiedlich inzwischen <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong><br />

gegenüber <strong>St</strong>. Maximin eingeschätzt wurde, zeigt ein Taxbuch der päpstlichen<br />

Kammer von 1470 - 80, in dem das Bischofskloster mit 160 fl. weit hinter dem<br />

ehemaligen Reichskloster steht, das 400 fl. zahlen muß 1). Einen gewissen Ausgleich<br />

für den Rückgang der Einkünfte aus der Grundherrschaft brachten Zinsstiftungen.<br />

1 ) H. V. SAUERLAND, Drei kleine Trierer Notizen (frierArch 15. 1909 S. 104).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!