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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 23. Ausbildung und geistiges Leben 473<br />

hannes Pistoris 1) finden wir im <strong>St</strong>. Mattheiser Nekrolog und im Memorienbuch<br />

die Rechtsgelehrten (Dr. decret.) Johannes de Latolapide (Breitenstein), Dekan<br />

von <strong>St</strong>. Paulin und advocatus von <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> 2 ), mit seiner Mutter bestattet in<br />

<strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>, Konrad von Freiburg, Offizial der Trierer Kurie (S Hs. 28 BI. 13\ 4 7 v ;<br />

Nekr. Eu BI. 122 v ; vgI. Matheus, Trier S. 322), Johannes Goswini (S Hs. 28 BI.<br />

24 v , 48 v ; Nekr. Eu BI. 141", wahrscheinlich identisch mit jenem bei Matheus, Trier<br />

S. 299), der auf dem Mönchsfriedhof von <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> begraben wurde, dazu eine<br />

Zahl von Laien und Klerikern, die mehr oder weniger den Wissenschaften verbunden<br />

waren. Über die wissenschaftliche bzw. schriftstellerische Tätigkeit der Mönche<br />

wird in den Mönchslisten zu berichten sein. Doch soll hier schon verwiesen<br />

werden auf den späteren Prior Hubert von Köln, der offenbar manche Beziehung<br />

zu dem Bopparder Humanisten Johannes Flamingus hatte (vgI. § 5,2 a Nr. 363).<br />

Ähnlich stand der spätere Abt Eberhard von Kamp über die Frage der Unbefleckten<br />

Empfängnis Mariens im Austausch mit Johannes Sircksee, einem Magister der<br />

Universität Trier (vgI. ebd. Nr. 367). D er Prior Johannes Butzbach von Laach berichtet,<br />

daß Trithemius auf Ersuchen von Johannes Bracht eine Sammlung seiner<br />

frühen Briefe aus der Sponheimer Zeit zusammengestellt habe; an diese frühe<br />

Sammlung schloß man um 1507/ 08 die Epistolae nach <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> und später<br />

noch einige andere an (vgI. § 5,2 c Nr. 389).<br />

In dem zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts ist ein Niedergang des wissenschaftlichen<br />

und geistigen Lebens in Trier, so auch in <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>, zu beobachten.<br />

Das Schwergewicht der Interessen verlagerte sich auf Verwaltungs- und<br />

Wirtschaftsangelegenheiten. <strong>St</strong>ark mitgewirkt zu diesem Wechsel haben sicherlich<br />

die lebensbedrohende Pestseuche, die den Konvent um 1542 dezimierte,<br />

und die Unruhen und Kriegsereignisse im Gefolge der Reformation (Sickingensche<br />

Fehde 1522, Raubzug des Markgrafen Albrecht Alkibiades von Brandenburg-Kulmbach<br />

1552). Von daher ist verständlich, daß die Trierer Benediktinerklöster<br />

die nach 1550 ankommenden Jesuiten sehr freundlich aufnahmen, kamen<br />

doch von dort durch Predigten, Exerzitien, Schule und <strong>St</strong>udien neue geistiggeistliche<br />

Anregungen. Zwar brachten diese in gewisser Hinsicht eine neue Spiritualität,<br />

doch sie war der Devotio moderna, die den Mönchen schon längst<br />

geistliche Nahrung gegeben hatte, verwandt. Abt Heinrich III. Schiffer (1542 -<br />

1566), wohl der bedeutendste unter den <strong>St</strong>. Mattheiser Äbten dieser Zeit, bat<br />

sofort - eine erstaunliche Bitte eines Benediktinerabtes! - den jungen Jesuiten<br />

Maximilian de la Chapelle um einen Traktat über die klösterliche Armut (s.<br />

§ 5,2a Nr. 393; vgI. Becker XLII S. 218-221).<br />

1) Vgl. Bonn, UnivBi Hs. S 356 BI. 272" = BUTzBAc H, Auctarium; K EIL 1 S. 10 f ,<br />

14, 17,27,38, 113 f; MATHEUS, Universität S. 99, 121 f<br />

2) Vgl. S Hs. 28 BI. 11 r; Nekr. Eu BI. 119 v ; H EYEN, GS NF 6 S. 626; MATH EUS, Trier<br />

S.333-335.

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