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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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466 5. Religiöses und geistiges Leben<br />

kehrt wandern Abschriften aus Trier nach auswärts: Der Mönch Walter von<br />

Bastogne, einer der vom Erzbischof Otto von Ziegenhain erbetenen Reformmönche<br />

für <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>, kopierte um 1420 den Regelkommentar der hl. Hildegard<br />

für sein Heimatkloster <strong>St</strong>. Jakob in Lüttich (vgl. § 5,2 a Nr. 204; Chr. D enoel,<br />

La bibliotheque de <strong>St</strong>.-Jacques Tome 1 S. 97), desgleichen der Mönch Gregor<br />

aus derselben Abtei im Jahr 1469 die Schrift De divinis moribus des Ps.-<br />

Thomas von Aquin (vgl. ebd. Tome 1 S. 105; s. § 5,2 a Nr. 221 und 281). Aus<br />

der Kartause Beatusberg in Koblenz benutzte Ewald Molner 1487 den Scivias<br />

der hl. Hildegard von 121 0 zu einer Kopie (vgl. CCCM 43 S. L.). Kodikologisch<br />

ließe sich hier noch manche Verbindung zwischen den Klöstern, besonders den<br />

trierischen, finden. Beispielshalber kann man die frühere Phillips-Handschrift<br />

Nr. 391 (§ 5,2 a Nr. 24) des 11. Jahrhunderts auf Grund der vorhandenen Texte<br />

als Vorlage für T Hs. 11 7/ 1153 (1459) aus <strong>St</strong>. Marien in Trier ve rmuten; allerdings<br />

müßte der Variantenvergleich dies noch unterbauen. Ein Beispiel für Kopie<br />

innerhalb der eigenen Bibliothek mag die Hs. T 765/ 314 (ebd. Nr. 221 ) von<br />

1448 sein, die sehr genau der Hs. TMBi 1/ 3 (ebd. Nr. 281) BH. 101 r -215" folgt;<br />

diese letzte Handschrift ist zwar undatiert, darf aber paläographisch eher früh<br />

eingeordnet werden.<br />

Außerdem gibt es aber noch ein Skriptorium, dem an schöner Gestaltung<br />

des Buches liegt wie in früherer Zeit. Beispielhaft sind besonders liturgische<br />

Bücher, in denen die aufwendige Eingangsinitiale mit den Zierleisten und die<br />

zarten Kleininitialen an den Kapitelinitien charakteristisch sind und worauf in<br />

späterer Zeit von dem geschichtsbewußten P <strong>Matthias</strong> Cerdo hingewiesen<br />

wurde (s. § 3,6 Nr. 20 f.; vgl. Becker XXXVIII S. 36 f.: Wilhelm von Münstereife!?).<br />

Mit dem Aufkommen des Druckes in der Mitte des 15. Jahrhunderts stirbt<br />

das Skriptorium. Was dann später handschriftlich zu Papier gebracht wurde, ist<br />

Mühe und Fleiß einzelner Mönche in privater Initiative. D och gibt es im 18.<br />

Jahrhundert noch eine bemerkenswerte Ausnahme: großformatige Chorbücher<br />

in einer sehr genauen und sauberen Schablonenschrift (s. § 5,1 e; vgl. Becker V<br />

S. 119-136).<br />

3. Literarische Bildung und geistliches Leben<br />

<strong>Die</strong> Umwandlung der Klerikergemeinschaft von <strong>St</strong>. E ucharius in ein Benediktinerkloster<br />

zu E nde des 10. Jahrhunderts und besonders die Förderung des<br />

Konvents durch den weitschauenden und hochgebildeten Erzbischof Egbert<br />

von Trier zeitigte ein wissenschaftliches und literarisches Aufblühen der Abtei.<br />

Von dem Mönch Theoderich, der aus Burgund nach Trier kam, aber anscheinend<br />

aus der Moselstadt stammte (vgl. § 30: 1006), ist in der Translatio sancti<br />

Celsi ein Bericht überliefert, der im Zusammenklang mit anderen Zeugnissen

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