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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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464 5. Religiöses und geistiges Leben<br />

Handschriften als Produkte des südlichen Trierer Klosters "in Betracht" gezogen:<br />

§ 5,2a Nr. 10-11,14-15,17,19,26,30,32, 100(?) . Kein Schreiber ist<br />

namentlich bekannt. Auch die Echternacher Handschriften werden von Hoffmann<br />

als abhängig von Trierer Skriptorien beurteilt (S. 510 f.): "Ebenso können<br />

wir vermuten, daß der spätere Echternacher Hauptschreiber B noch in Trier zur<br />

Schule gegangen ist. Unter diesen Umständen muß es schwerfallen, im letzten<br />

Viertel des 10. Jahrhunderts Maximiner und Echternacher Schrift zu unterscheiden,<br />

zumal wenn über die Provenienz nichts bekannt ist und weitere Indizien<br />

nicht zur Verfügung stehen". Wenn Hoffmann neuestens 1) auch in der Kanzlei<br />

des Erzbischofs Egbert eine Hand vermutet, die dem Egbertcodex nahesteht,<br />

so sollte man eher von einem Trierer "Skriptorienverbund" sprechen, dessen<br />

Initator und Zentrum Erzbischof Egbert ist, und zu dem das Kloster <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong>,<br />

dessen Abt Gother von ihm aus Gent berufen wurde, ebenso gehört wie<br />

<strong>St</strong>. Maximin. In welchem Kloster oder <strong>St</strong>ift (Domstift) dieser oder jener Schreiber,<br />

den wir auf Grund verschiedener Nachrichten oder Kriterien persönlich<br />

näher fassen können (Reichenauer Mönche, Meister des Registrum Gregorii), zu<br />

irgendeiner Zeit gewohnt oder gewirkt hat, das bliebe dann in der Schwebe.<br />

Offenbar war der Austausch von Personen von Kloster zu Kloster trotz der<br />

gebotenen stabifitas in congregatione sogar erwünscht. Zudem würde bei solcher<br />

Sicht hinsichtlich eines "Skriptorienverbundes" die Beurteilung der gesamten<br />

Egbertschen Bildungs- und Kunstbemühungen erleichtert (s. § 23,3)2).<br />

Eine zweite Epoche, in der das Skriptorium von <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> greifbar wird,<br />

später sogar namentlich zu fassen ist, beginnt um 1100 und dürfte mit den<br />

Urkundenfälschungen in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts enden (s.<br />

§ 1,1 b). Es handelt sich zunächst um eine Gruppe von neun oder zehn (falls<br />

Brüssel Hs. 9799 dazu gerechnet wird) Handschriften, die der neueren Forschung<br />

zufolge aus dem Skriptorium von Sr. <strong>Eucharius</strong> stammen (s. § 5,2 b,<br />

Nr. 372-381). Manitius (Eine Gruppe S. 317-319) läßt sie "um die Mitte oder<br />

in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts entstanden sein" (S. 319). Besitzvermerke<br />

sind nicht vorhanden; die Kodizes sind auch später neu gebunden worden.<br />

Nur einer Handschrift aus Brüssel (§ 5,2 b Nr. 379) ist eine zeitgleiche<br />

Randnotiz beigefügt, die auf <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> weist. Bisher ist es nicht gelungen,<br />

bestimmte Hände auszusondern. Ein namentlich bekannter Schreiber Heinrich<br />

sub Remigio cantore unter Abt Eberhard 1. von Kamberg (um 1125/ 26) hat einen<br />

anderen Schriftcharakter und kommt nicht in Frage (s. § 5,2 a Nr. 41 ). In einer<br />

1) H. HOFFMANN, Weitere ottonische Handschriften aus Trier (Egbert Erzbischo f<br />

von Trier 977 - 992. Gedenkschrift, hg. von F. RONIG = TrierZs Beih. 18,2) 1993 S. 92 f.<br />

2) Zu der Vermutung, daß T Hs. 171/ 1526 (K.-K. 2 S. 89 f ) mit MONT EBAUR<br />

Nr.461 im Bibliothekskatalog des 16. Jahrhunderts identisch sein könnte, vgl. BECKE R<br />

XXXIII S. 51 f; H. SCHIEL (Hg.), Codex Egberti der <strong>St</strong>adtbibliothek Trier, Textband.<br />

1960 S. 82 f; H. HOFFMA N, Buchkunst und Kö nigtum S. 489 f

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