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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 23. Ausbildung und geistiges Leben 463<br />

1788) dort. 1 ) Mit den zentralistischen Verordnungen, zumal zum ausschließlichen<br />

<strong>St</strong>udium an der Universität Trier und der Abschottung von jedem anderen<br />

Kloster (s. § 11), durch E rzbischof Klemens Wenzeslaus endete jede Möglichkeit<br />

eines eigenen Hausstudiums. Nur einzelne promovierte Mitglieder des Konvents<br />

konnten als Professoren der Universität weiterhin lehren. Eine besondere Bevorzugung<br />

wurde, wie es scheint, P. Johannes D ' Avis zuteil, da er Assessor und<br />

Dekan der theologischen Fakultät war.<br />

Wenn <strong>St</strong>. Mattheiser Äbte von Abt Cyrill Kersch an zeitweise das Amt des<br />

Rektors der Universität innehatten, so weist dies als eine Art Ehrenamt eher auf<br />

einen repräsentativen <strong>St</strong>il im Sinne des barocken Prälaten hin als auf eine echte<br />

Teilnahme am <strong>St</strong>udien betrieb. D och wurde damit offenbar auch kirchenpolitische<br />

Einflußnahme möglich, wie der Protest des Weihbischofs Johann Nikolaus<br />

von Hontheim gegen die 22jährige Rektorenzeit des Abtes Modestus Manheim<br />

zeigt, weil ihn - so Hontheim - die Jesuiten "wünschten und durch ihr Übergewicht<br />

jede andere Wahl vereitelten" (Zenz, Universität S. 65).<br />

2. Skriptorium<br />

Von ewern Skriptorium in <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> kann erst 1m 10. Jahrhundert die<br />

Rede sein; es gibt keine Nachricht aus früherer Zeit, weder eine unmittelbare<br />

noch eine zuverlässige mittelbare Quelle, es sei denn, man nehme die Schreibernotiz<br />

in T Hs. 118/ 106 BI. 392 v aus den Jahren zwischen 832 und 851 (s. § 5,2 a<br />

Nr. 5) als einen Hinweis auf ein Mitglied der vorbenediktinischen Gemeinschaft:<br />

Qui quae uiderit hec fona dicat: dominum rogo, ut meruerit Hetti, mitissimus uo/untate dei<br />

archiepiscopus, penetrare po/um, quo intrat praeuius agnus; fiat, amen. Sicut nauta desiderat<br />

adpropinquare ad prosperum portum, ita scriptor ad u/timum uersum, amen 2).<br />

Zu einem eventuellen Skriptorium in <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> um die Jahrtausendwende<br />

kann auf die Forschungen von Hartrnut Hoffmann verwiesen werden, der paläographisch<br />

eine Folge von zwei Schreibstilen feststellt, einen, der in etwa "trierisch"<br />

zu nennen ist, und einen zweiten mit "mainzischen" Einflüssen 3 ). Hoffmann<br />

äußert sich in seiner Zuschreibung zu einem Skriptorium von <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong><br />

sehr zurückhaltend: "<strong>Die</strong> Handschriften, die noch im 10. und zu Beginn<br />

des 11. Jahrhunderts in <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> entstanden sein können, sind schwerer von<br />

den Maximiner Codices zu unterscheiden" (S. 505). Von ihm werden folgende<br />

1) BLATIAU 5 S. 72 f.; vgl. ZENZ, Universität S. 189 f.; BEcKER XLII S. 224.<br />

2) V gl. NOLTE, Ein unediertes Werkchen des Erzbischofs Hetti von Trier OberrGes-<br />

NützlForsch 1872/ 73 S. 50 f.).<br />

3) H. HOFFMANN, Buchkunst und Königtum S. 504-509, des trierischen Zusammenhangs<br />

wegen auch S. 451-453,477,488-492,496 f.; vgl. die Rezensionen H. SPIL-<br />

LING (KunstChron 41. 1988 S. 499 - 506); F. J. RONIG (KurtrierJb 29. 1989 S. 235 - 242).

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