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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 23. Ausbildung und geistiges Leben 461<br />

Indes bemühte sich im 17. Jahrhundert die Bursfelder Kongregation um die<br />

Hebung der klösterlichen <strong>St</strong>udien und richtete im Jahr 1616 in Köln ein Seminar<br />

mit <strong>St</strong>udium an der Universität ein. <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> entsandte nach 1622 den Mönch<br />

Hubert Hockler dorthin, doch kehrte dieser ohne rechten Erfolg zurück. Das<br />

Generalkapitel von 1642 forderte den Abt auf, den Pater Matthäus Mosell (MuseI),<br />

einen vir doctus et theologus (Mort. BI. 3 v ; GKR 2 S. 73) nach Köln zu schicken,<br />

vermutlich als Lehrer oder Lektor, er blieb aber dort nicht (s. § 30: zu 1647). In<br />

Trier wurde schließlich von Abt Cyrill Kersch, der auch die Bibliothek durch<br />

Neuerwerbungen förderte, ein Hausstudium eingerichtet, zu dessen Grundlegung<br />

1677 der Mönch Franz eleven aus Mönchengladbach herbeigerufen<br />

wurde, der 1688 als erster Benediktiner an der Trierer Universität zum Dr. theoI.<br />

promoviert wurde. Ihm folgte nochmals ein auswärtiger Lektor, der Mönch<br />

<strong>Matthias</strong> Franken aus Brauweiler, der schon vorher in <strong>St</strong>. Marien in Trier gewirkt<br />

hat, dann dessen Schüler, der einheimische P Placidus Erckens, dem wissenschaftliche<br />

und seelsorgerliche Tüchtigkeit nachgerühmt wird; es folgten weitere<br />

<strong>St</strong>. Mattheiser Lektoren, 1710 aber wieder ein auswärtiger, P Christian Zurheiden<br />

aus Liesborn (s. § 14,3 i; § 29,13; § 30,2: auswärtige Mönche). In dieses Hausstudium<br />

war, wenn auch nicht in regelmäßiger Folge, die gesamte damals gelehrte<br />

Philosophie und Theologie, also auch Moral und Kirchenrecht, einbezogen. Der<br />

E rfolg des <strong>St</strong>udiums wurde bisweilen durch eine defensio vor dem Konvent und<br />

anderen Mitbrüdern vorgestellt, so beim Generalkapitel der Bursfelder Kongregation<br />

in <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> im Jahre 1687 durch die jungen Mönche Lützenkirchen,<br />

Erckens und Brandenburger. So blieb es auch nicht aus, daß eine Reihe Lektoren<br />

zur <strong>St</strong>udienhilfe in andere Klöster entsandt wurden: Columban Faber 1695 nach<br />

Tholey und 1699 nach Seligenstadt, Maximilian Rompel 1731 und Martin<br />

Doetsch 1734 nach Tholey, Placidus Caesar in den 30er Jahren und Maurus<br />

Hillar nach 1752 nach Schönau, AJban Schraudt 1734 nach Mettlach, Michael<br />

Figulus 1731 nach Münster/ Luxemburg, Bartholomäus Schattweiler 1739 nach<br />

Prüm, Quintin Werner um 1755 -1764 nach <strong>St</strong>. Marien in Trier. In der zweiten<br />

Hälfte des 18. Jahrhunderts war es meist so, daß die Neueintretenden schon<br />

vorher ein Grundstudium absolviert hatten und dann nach der Profeß im Hause<br />

oder an der Universität ein Abschluß- oder Zweitstudium anfügten. Seit 1712<br />

hatten wenigstens 25 vor dem Klostereintritt studiert, sieben den Grad eines<br />

magister artium und einige den eines Bakkalars erworben, wenigstens zehn studierten<br />

nochmals nach der Profeß an der Universität, sechs wurden zum Dr. theol.<br />

promoviert (Figulus, Servatius, Hillar, Rüsseler, Kleser, D'Avis, dazu Werner<br />

1764 ohne weitere Examina und defensio). Sechs Professen von 1783 bzw. 1786<br />

haben alle noch nach 1786 nach der neuen <strong>St</strong>udienordnung von Erzbischof<br />

Klemens Wenzeslaus (vgI. Blattau 6 Nr. 54) studiert. Nur von Martin Hewel ist<br />

berichtet, daß er während der <strong>St</strong>udienjahre von 1785 bis 1789 im Priesterseminar<br />

wohnte, wie es der Erzbischof von allen Ordensgeistlichen erwartete (vgI. Zweitausend<br />

Jahre 3 S. 229 [G. Franz]).

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