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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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438 5. Religiöses und geistiges Leben<br />

Kranken (energumena) in <strong>St</strong>. Maternus drei Tage lang die arca B. Ce/si aufgelegt<br />

(AA SS Febr. III S. 408).<br />

Reliquienzeigungen sind bereits von Abt Joffrid 11. (1365 - 1410) zu Ende<br />

des 14. Jahrhunderts eingeführt und jeweils mit aufwendiger Pracht durchgeführt<br />

worden. Beim Besuch Kaiser Maximilians 1. (1513) erreichte die Verehrung<br />

der Heiligtümer in Trier einen Höhepunkt (vgI. Becker XXXVII). Das damals<br />

erstmals gedruckte <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>-Heiltumsbüchlein (s. unten S. 441) kommt in der<br />

großen Zahl der Heiligen und der Vielfalt der geschilderten Reliquien der Schaulust<br />

der Menge entgegen.<br />

Daß von <strong>Eucharius</strong> und den anderen frühen Bischöfen und später vom heiligen<br />

<strong>Matthias</strong> viele Teilreliquien an Kirchen und auch an Privatpersonen abgegeben<br />

wurden, versteht sich von selbst. Zu erwähnen sind Reliquien des heiligen<br />

Valerius, die Kaiser Heinrich II1. 1053 für Goslar und im 14. Jahrhundert Kaiser<br />

Karl IV für Prag überlassen wurden, ebenso ein großer Teil der Maternusreliquien,<br />

die Erzbischof Poppo im 11. Jahrhundert für den Dom in Trier geschenkt<br />

wurden. Noch am 9. Dezember 1586 wurden dem Fürsten Alexander von<br />

Parma und Piacenza, Generalgouverneur des spanischen Königs in Brüssel, Reliquien<br />

der heiligen <strong>Matthias</strong>, Celsus, Severa u. a. übersandt (K Best. 210 Nr. 2221<br />

S. 480 f.). Beim Vorkommen von Reliquien des heiligen <strong>Matthias</strong> vor seiner<br />

"Auffindung" im Jahre 1127 in Trier und anderen Orten, wie es bisher ziemlich<br />

allgemein mit einer Provenienz aus dem Kloster <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> angenommen<br />

wird, ist Vorsicht geboten (s.§ 19,3).<br />

Reliquienverzeichnisse<br />

1. Das älteste Reliquienverzeichnis besteht in den Translationangaben der<br />

Kirchweihe von 1148, vgI. § 3,2 c.<br />

2. Kataloge aus älteren Altarweihen und einer capsis sancti Mathie:<br />

Altar der Marienkapelle ca. 1242 - 1253, sowie Altar der Quirinuskapelle vom<br />

8. Dezember 1287, vgI. § 3,3 c und d.<br />

Capsis sancti Mathie, nur überliefert in S Hs. 98 BI. 112 V • MGH SS 15 S.1280<br />

fügen dieses Verzeichnis mißverständlich ein, als gehöre diese capsis zum Reliquienschatz<br />

der Quirinuskapelle. In Hs. 98 steht das Verzeichnis aber als ein Nachtrag<br />

ohne irgendwelchen Bezug zu dieser Kapelle. Es handelt sich wohl um<br />

einen besonderen Schrein zur allgemeinen Aufbewahrung von Reliquien jedwelcher<br />

Art, vielleicht irgendwie dem <strong>Matthias</strong>schrein beigefügt. Kloos S. 18<br />

Anm. 18 scheint die capsis mit dem <strong>Matthias</strong>schrein gleichzusetzen, doch dürfte<br />

dies bei der Menge der Reliquien und zumal der besonderen Erwähnung des<br />

mentum sancti Mathie fraglich sein.<br />

He sunt reliquie que in capside sancti Mathie recondite sunt: Mentum sancti Mathie, spina de spinea<br />

corona, de pil/is beate virginis. Reliquie sanctorum Eucharii, Valerii, Materni et Agn"cii, dens sancti

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