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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 21. Reliquien und Reliquienverzeichnisse 435<br />

der Abt dem Jubilar zu: Quid petit R everentia vestra? Der Jubilar antwortet: Peto ex animo<br />

misericordiam D ei et gratiam anni jubiiaei. Darauf werden ihm der Kranz aufgesetzt und der<br />

<strong>St</strong>ab überreicht. Es folgen Gebete mit einer plenaria indulgentia, die beendet werden mit<br />

der Conclusio: quatmus ... post vitae praesentis militiam cum immenso cordis iubilo ad bravium<br />

aeternae felicitatis secure pertingere mereatur. Per Christum.<br />

Es schließt sich an die Prozession durch das Martinschor (Nordguerhaus) zum<br />

Hauptschiff mit <strong>St</strong>atio und Gesängen zu den drei Gründerbischä fen und weiter durch<br />

das Agathachor (Südguerhaus) zum Hochaltar zurück mit weiteren Gesängen und Gebeten.<br />

Am Hochaltar intoniert der Abt Veni creator Spiritus. Während dieser Hymnus im<br />

Wechselgesang und unter Orgel begleitung gesungen wird, bereitet sich der Abt in der<br />

Sakristei zum Hochamt vor.<br />

Im Hochamt wird der Jubilar nach dem Credo vor den Abt geführt, wo er seine Profeß<br />

sponso meo l esu Christo erneuert. Sie ist der ersten Profeß nachgebildet, einschließlich einer<br />

Urkunde, und endet mit dem Pax-Kuß bei Abt und Konvent. Es folgt die Predigt durch<br />

den Abt oder einen Beauftragten. Nach der Messe stimmt der Abt an den <strong>St</strong>ufen die<br />

Antiphon Ecce quam bonum et iucundum an. Danach dreifacher Segen über den Jubilar. Das<br />

Te D eum, vom Jubilar angestimmt und von allen Glocken begleitet, beschließt die Feier<br />

(KPr BI. 127-129 v ; § 3,6 Nr. 30 BI. 37 f<br />

-43').<br />

§ 21. Reliquien und Reliquienverzeichnisse<br />

<strong>Die</strong> ältesten Reliquien von <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong>/<strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> sind die der ältesten<br />

Trierer Bischöfe <strong>Eucharius</strong> und Valerius, die in ihrem mehrmals umgebetteten<br />

Grab ruhen (vgl. § 19,1 a - b). <strong>Die</strong> später noch verehrungswürdiger angesehenen<br />

Reliquien des hl. <strong>Matthias</strong> ruhen in seiner tumba, ein nachgebautes Grab, besser:<br />

ein Schrein, der das unbekannte ursprüngliche Grab ersetzt (vgl. § 19,3).<br />

Außerdem gab es aber eine große Zahl von Teilreliquien (Körper- oder Sachreliquien),<br />

die in Zeigereliquiaren oder in Schreinen, meist wohl sichtbar, aufbewahrt<br />

wurden. Älteste Kunde hiervon haben wir in der Liste des frühen 12.<br />

Jahrhunderts (s. § 3,6). <strong>Die</strong> dort genannten smnia und capsefla sind aber verschollen,<br />

über ihren Inhalt wissen wir nichts. Von der capside s. Mathie (13./14. Jh.)<br />

haben wir wenigstens den Katalog der Reliquien (s. unten S.438); sie scheint<br />

ein Sammelschrein für Reliquien gewesen zu sein. <strong>Die</strong> heute noch vorhandenen<br />

Reliquien liegen fast alle in hölzernen Reliquiaren oder Schreinkisten (19./<br />

20. Jh.), lassen aber vermuten, daß sie ehemals in je einzelnen Reliquiaren ruhten,<br />

zumal sie in der liturgischen Überlieferung als typisch <strong>St</strong>. Mattheiser oder<br />

trierische Heilige hervorgehoben sind: Maternus, Agricius, Helena, Modestus,<br />

Severus, Celsus, Philippus (s. insgesamt § 19).<br />

Unter den Reliquiaren nimmt das Kreuzreliquiar mit den vielen Teilreliquien<br />

den ersten Platz ein (vgl. auch § 3,6). <strong>Die</strong> darin befindliche Kreuzreliquie wurde<br />

von dem Ritter Heinrich von Ulmen, dessen Familie Beziehungen zur Abtei<br />

hatte, von dem sogenannten Lateinischen Kreuzzug (1202-1204) aus Konstantinopel<br />

mitgebracht und der Abtei geschenkt, wie die Inschrift bekundet:

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